warten, uno es ven parteten zu vertanen, zur gegebenen zen mun geduldig die Herrschaften bei diesem Abwarten sind. neue Verhandlungen einzutreten."
Die Verhältniffe haben sich nun vom 26. März bis heute noch mehr zu ungunsten der Arbeiter verschlech tert und infolgedessen liegt kein sachlicher Grund vor, die Löhne der Arbeiter in der Berliner Metallindustrie abzubauen. Henry Ford , der amerikanische Automobilkönig, sagt seinen deutschen Kollegen über Lohndrückerei folgendes:
" Das Herabdrücken der Löhne ist die leichteste und gleichzeitig die liederlich ste Art, um einer schwierigen Situation Herr zu merden. Von der Inhumanität ganz zu schweigen. In Wahrheit heißt das, die Unfähigkeit der Geschäftsführung auf die Arbeiter abwälzen. Jede Depression auf dem Markt muß ein Anfporn für den Produzenten sein, mehr Gehirn in fein Geschäft zu stecken, durch Umsicht und Organisation zu gewinnen, was andere durch Drücken der Löhne zu überwinden suchen. Hohe Löhne helfen die Kosten verringern, weil die Leute in ihrer Arbeit tüchtiger werden, wenn sie feine Geldforgen haben."
Die Metallindustriellen sollten sich diese Worte ihres er erfolgreichen Kollegen in Amerika zu Herzen nehmen. Die Arbeiter aber dürfen nicht auf die staatlichen Inſtanzen und die Einsicht der Unternehmer warten. Sie müssen vor allem ihre gewerkschaftliche Organisation stärken. Denn nur an starken Organisationen bricht sich der Uebermut der Unternehmer, der heute noch in der Hungerzeit von„ verbrecherisch hohen Löhnen" reden darf!
Der Kampf um den Boltsentscheid ist nur die erste Etappe der Auseinandersetzungen zu diesem Ziel. Das Banner, das nie geschwankt hat, möchten die Deutschnationalen gar zu gern ein zweites Mal- und dann für die Daueraufpflanzen. Das Bolf hat es in der Hand, durch seine Stimme diese schönen Pläne zunichte zu machen.
Stresemann - der Schaukelmann.
Er dementiert und bestätigt zugleich. Der Sozialdemokratische Pressedienst" hatte mitgeteilt, niemand anders als Stresemann der volksparteiliche Barlamentarier gewesen sei, der die Aktion der preußischen Regierung gebilligt habe. Da die Volksparteiler die Haus suchungen bei den rheinisch- westfälischen Industrieführern als die gefährlichste Majestätsbeleidigung ansehen, die überhaupt denkbar ist, so muß der arme Stresemann sich irgendwie aus der Affäre ziehen. Zu dem Zweck hat er nach einer offiziösen Meldung des Wolff- Bureaus in Erfurt auf einer Tagung des volksparteilichen Reichsausschusses für Handel und Industrie folgendes erklärt:
Sie verlieren den vaterländischen Verstand. Anders als beim Boltsbegehren legen sich die Hohenzol lern und ihre Bundesgenossen diesmal wirklich ins Zeug. Mit einer Flut von Agitationsschriften wird das ganze Land überschwemmt. Jeden Tag fliegen uns neue Erzeugnisse treudeutschen Geistes auf den Redaktionstisch: Selbst mer viel vertragen fann, staunt doch über die merkwürdigen Bindungen, deren ein mensch liches Gehirn fähig ist. Wie sich die Welt in den Köpfen mancher Beitgenossen spiegelt, das ist wirklich mehr als erstaunlich. Der Bolfsentscheid ist selbstverständlich nicht nur Diebstahl, Raub, Treulofigkeit, Gemeinheit, Berbrechen, Bolschewismus, überhaupt fozusagen die Ankündigung des Weltuntergangs, nein, mit dem Boltsentscheid kommt die rote fommunistische Schlamm flut" und verschlingt Haus und Hof aller ehrliebenden braven Bür ger. In Ronstadt entrüftet sich z. B. ein Landesältester" von Windheim in einem offenbar höchst eigenhändig verfaßten Flugblatt. Er jammert darüber, daß ein Teil der bürgerlichen Presse aus Furcht vor Abonnenteneinbuße nicht gegen den Boltsentscheid schreiben will. Offenbar wellen also auch bürgerliche Wähler von der famosen Theorie nichts wissen, daß die Fürsten Der eble Landesälteste will die Menschheit vorm Untergang beein heiliges Anrecht auf ihren angeblichen Privatbesiz haben sollen. wahren und so sammelt er das Fähnlein seiner aufrechten Deutschen :
Wer sich jetzt noch dieser vaterländischen Ehren- und Treue. Pflicht gegen sein früheres Herrscherhaus entzieht, ist ein moralischer Jammerlappen und erkläre ich denfelben, falls er es wünscht, unter Anerbietung jeder ritterlichen Genugtuung frant und frei für einen gemeinen Kerl."
O Gott! Ist es nicht furchtbar, in dieser bösen Welt zu leben, wo man offenbar von„ meralischen Jammerlappen" umringt ist. Wieviel Duelle will eigentlich der gute von Windheim austragen? Die Fürstenfache muß gut stehen, wenn sie von solchen Geistes. riesen verteidigt wird!
Die Studentenkrawalle in Hannover . Scharfer Erlaß des Ministers. Amtlich wird mitgeteilt:
Die Mitteilung von Ministerialdirektor Abegg im Preußischen Landtag könnte für die Frage, ob das Vorgehen der preußischen Regierung berechtigt war, nur dann Bedeutung haben, wenn meine Aeußerung nach dem Bekanntwerden der Beröffentlichung Deutschnationale Regierungssehnsucht. der amtlichen Stellen erfolgt wäre. In Wirklichkeit war der Vorgang folgender: An dem Tage, an dem der Abg. Giesberts im Hergt über die deutschnationale Regierungsbeteiligung. Reichstag von diesen angeblichen Plänen sprach, d. h. vor irgendIn Liegnig hat der deutschnationale Bannerträger einer Beröffentlichung der preußischen Regierung, habe ich bei dem Hergt sich über die politische Lage", wie er sie sieht, ver- stellvertretenden Polizeipräsidenten von Berlin an breitet. Das Bichtigste ist ihm eine neue Regierungsbegefragt, was es eigentlich mit dieser Umsturzgefahr auf sich habe. teiligung. Nach dem Bericht des Wolff- Bureaus hat er Dr. Friedensburg hat mir darauf telephonisch gesagt, daß es darüber folgendes geäußert: fich um einen groß angelegten Plan zur Einrichtung eines Direktoriums im Reiche unter Beseitigung des Reichspräfidenten und seiner Ersetzung durch einen Reichsverweser handele, der gleichzeitig in allen deutschen Ländern Landes. verweser einfegen solle. Auf Grund dieser Mitteilungen des Herrn Dr. Friedensburg habe ich in unserer telephonischen Unterhaltung erklärt: Wenn die Dinge fo liegen, dann greifen Sie nur ordentlich durch." Diese Aeußerung ist für jeden Anhänger der Berfassung selbstverständlich, wenn er auf Grund von Mit teilungen von autoritativer Stelle unter dem Eindruck steht, daß solche Dinge tatsächlich beabsichtigt waren. Bon dieser Unterredung habe ich auch der volksparteilichen Breffe bei einer am nächsten Tage stattgehabten Zusammenfunft Kenntnis gegeben. Mit der Kernfrage, ob die Voraussetzungen für ein solches Vorgehen tatsächlich gegeben waren, hat die unter diesen Um ständen damals erfolgte Antwort gar nichts zu tun. Ich habe mich 1. Die Disziplinarverfahren gegen die schuldigen vielmehr aus den inzwischen bekanntgewordenen Beröffentlichungen Studenten find mit größter Beschleunigung durchzuführen. bisher nicht davon überzeugen können, daß die Voraussetzungen Ich erwarte, daß einzelne Fälle in den nächsten Tagen abgeurteilt für ein derartiges Borgehen der preußischen Regierung tatsächlich 2. Da bei den Borkommnissen Zuwiderhandlungen gegen das gegeben waren. Insbesondere bemerke ich nur, daß bei dieser Unter- Strafrecht begangen worden sind in Betracht kommen vor allem haltung von bevorstehenden Haussuchungen bei führenden Herren die§§ 240, 113 und 123-125 bes Strafgesetzbuches ist sofort der rheinisch- westfälischen Industrie in feiner Weise die Rede Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zu er gewefen ist." statten und Strafantrag zu stellen.
" Die Deutschnationale Bolkspartei werde aus der jeweiLigen Situation ermessen, was für das deutsche Volk notwendig ist und sie wird daraus ihre Konsequenzen ziehen. Die Bartei hat außenpolitisch nicht geschwankt. Der Abschluß des deutsch russischen Vertrages hat den Deutschnationalen recht gegeben. Der Bertrag liege im deutschnationalen Sinne. Bolitik ist auch für die Deutschnationalen, den jeweiligen Tat fachen gerecht zu werden. Was die deutschnationale Mitarbeit an der Regierung anbetrifft, so sei festgestellt, daß die Partei, ihre Mitarbeit nicht versagen wird. Aber die gegenwärtigen Regierungsparteien werden die Formel finden müssen, auf Grund deren die Deutschhationalen in die Regierung ein. treten und dort einflußreich wirten können. Der Zeitpunkt, wo diese Frage afut wird, wird eine Krise sein. Die Deutschnationale Bolkspartei wird diesen Augenblic abwarten fönnen. Man wird die Deutschnationalen rufen müffen." Hergts Aeußerungen find nur eine neue Bestätigung für die Stärke des deutschnationalen Drangs zur Futter trippe. Seitdem die Regierung Luther gestürzt ist, und die Bildung der Regierung Marg auch nur andeutungsweise die Möglichkeit einer Beteiligung der Sozialdemokratie an der Regierung in Aussicht gestellt hat, bemühen sich alle prominenten Bertreter der Deutschnationalen und der Bollspartei durch wohlabgewogene diplomatische Reden das Feld für eine weitere Rechtsschwenfung vorzubereiten. Einer wirft dem anderen die Bälle zu. Westarp, Raldreuth, ergt, Stresemann, alle haben sie mit ihren vorsich tig zurückhaltenden Reden nur das eine Ziel im Auge, in der Deffentlichkeit für den Herbst die Stimmung vorzubereiten, die auf dem Boden der gegebenen Tatsachen" den Eintritt der Deutschnationalen in die Regierung ermöglichen. Zu den jeweiligen Tatsachen, denen die Deutschnationalen gerecht werden wollen, gehört in erster Linie der im September zu vollziehende Eintritt Deutschlands in den Bölferbund. Die Formel zu finden", wird den Strategen der Bolkspartei und der Deutschnationalen nicht schwer fallen. Herr Hergt mit seinen Mannen wartet zwar ab, aber man merkt, wie
Arbeiterföhne auf Hochschule.
Bon Dr. Oscar Goek.
Ganz mit Recht wird darüber geklagt, daß die Zahl derjenigen Akademiker, die aus Arbeiterfreifen stammen, ungewöhnlich flein ist. Die Durchdringung der republikanischen Verwaltung mit einem wirklich republikanishem Geist hängt zu einem großen Teile gerade davon ab, wie unsere fünftige Beamtenschaft zusammengefeßt sein wird. Gewiß fann nicht etwa behauptet werden, daß nur aus Arbeiterkreisen republikanischer Nachwuchs kommen fann. Trotzdem ist es besonders vom sozialen Gesichtspunkt aus gesehen von großer Wichtigkeit, daß mehr als bisher Beamtenstellen durch Arbeitersöhne besezt werden.
Im Augenblick steht es mit dem akademischen Nachwuchs aus Arbeiterkreisen nicht gerade rosig. Im leßten Wintersemester wurden die deutschen Universitäten von insgesamt 49 000 Studenten besucht. Nur 499 davon, also 1 Broz., waren Göhne von Arbeitern. Von diesen studierten 60 in Berlin , 72 in Bonn , 30 in Breslau , 5 in Erlangen , 41 in Frankfurt , 25 in Gießen, 10 in Göttingen , 3 in Greifswald , 8 in Halle, 56 in Hamburg , 29 in Jena , 1 in Riel, 80 in Röln, 4 in Rönigsberg, 8 in Marburg , 4 in München , 47 in Münster und 4 in Würzburg . In Heidelberg und in Freiburg studierte tein Arbeitersohn.
Noch ungünstiger ist das Gesamtverhältnis an den Technischen Hochschulen. Diese wiesen im letzten Wintersemester 17 700 Stu dierende aus, darunter nur 88 Arbeitersöhne, d. h. ½ Proz. Auf die einzelnen Hochschulen verteilten fich diese folgendermaßen: Aachen 11, Charlottenburg 27, Braunschweig 7, Breslau 7, Darm stadt 12, Hannover 18, München 6. In Karlsruhe studierte fein Arbeitersohn, so daß, was Wunder nehmen möchte, gerade in den drei Hochschulen des Musterlandes Baden fein einziger Arbeitersohn seine akademische Ausbildung genießt.
Die Zusammensetzung der übrigen Studentenschaft ist übrigens für die Beurteilung der Möglichkeiten, die der Weiterentwicklung des Bolfsstaates gegeben sind, nicht ohne Bedeutung. An den deutschen Universitäten studieren gegenwärtig nicht weniger als 19 500 Beamtensöhne, d. h. 39,9 Brez. der deutschen Studentenschaft stammt aus den Kreisen, die überwiegend der neuen Staatsform zum mindesten ohne Sympathie gegenüberstehen. Die Söhne von Landwirten, deren politische Einstellung überwiegend antirepublitanisch ist, stellen 7,8 Proz. der Studentenschaft dar. Aus Handel und Industrie stammen 36,8 Proz. Die im allgemeinen freiheitlich eingestellten freien Berufe entfenden nur 9,6 Proz. der heutigen Studenten an die Universitäten. Soweit man überhaupt vom Beruf auf die politische Einstellung schließen kann, ist dieses Bild nicht sehr hoffnungsfreudig, wenn nicht viele Söhne politisch ganz anders ein gestellt sind als ihre Båter,
Der Rettor der Technischen Hochschule in Hannover hielt am Mittwoch, dem 2. Juni, gemeinsam mit zwei Mitgliedern des Hochschulsenats, im Kultusministerium Bortrag über die Ausschreitungen der Studenten in Hannover . Das preußische Kultus. ministerium hat nunmehr an den Reftor der Technischen Hochschule in Hannover folgenden vem 3. Juni datierten Erlaß gerichtet: " Die erneuten erheblichen Störungen der Ruhe und Ordnung in der Hochschule geben mir Anlaß, folgendes zu bestimmen:
werden.
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Stresemanns Dementi ist in Wirklichkeit nur eine Be= 3. Es sind alle geeignet erscheinenden Schritte zu tun, um eine ftätigung. Der Schlußsaß seiner Erflärung weist deutlich wiederholung der Ruheftörung zu verhindern und die Durchauf die Ursache der Schmerzen hin. Alles wäre erlaubt, Leffing, wie jedes anderen Dozenten, sicherzustellen. Wegen der führung der Vorlesung des außerordentlichen Professors aber Hausfuchungen bei den Induſtriekapitänen, das ist furcht zu biefem 3wede erforderlichen Maßnahmen ersuche ich, fich ge bar. Sie stehen für jeden Volksparteiler und für jeden Unter- gebenenfalls mit dem Herrn Staatskommissar in Berbindung zu nehmersyndifus über den Gesezen. Wenn diese Haus fuchungen nicht gewesen wären, dann, ja dann hätte sich vielleicht auch Herr Dr. Stresemann öffentlich von der Gefahr überzeugt, deren Umfang er privatim selbstverständlich genau kennt.
feinen Rüdtritt vollzogen, nachdem ihm am Mittwoch von der Der Lübecker Bürgermeiffer Dr. Neumann hat am Donnerstag Bürgerschaft zum zweitenmal das Mißtrauen ausgesprochen worden war. Der Rücktritt erfolgte, weil ein Bolfsentscheid für Herrn Dr. Neumann vollkommen aussichtslos war.
Aehnlich liegen die Verhältnisse an den technischen Hochschulen. Dort waren im letzten Semester 37 Proz. der Studenten Söhne von Beamten, 6 Broz. waren Landwirtssöhne, 43,3 Proz. Söhne von Männern aus Handel und Industrie. Die Söhne der freien Be rufen angehörenden Bäter machten 9 Broz. der Studentenschaft aus. Will man die Republik von innen heraus mehr als bisher mit republitanischem Geist durchdringen, so wird die Frage des Universi= tätsstudiums der Arbeiterföhne das Interesse aller republikanischen Kreiſe finden müssen. Ob man die Frage von Staatswegen lösen will, oder ob es zweckmäßiger erscheint, diese Frage durch die republikanischen Parteien zu flären, ist zunächst gleichgültig. Bichtig ist vor allem, daß sämtliche republikanischen Kreise die ungeheure Bedeutung dieser Frage für die Weiterentwicklung des Boltsstaates erkennen. Ist dies der Fall, so werden sich Wege finden lassen, die im Interesse der Allgemeinheit liegen.
Hinter den Kulissen der Nordpoleroberung.
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Aus den Schilderungen der größtenteils standinavischen Journalisten, die nach Svalbard ( Spizbergen) gereift waren, um an Ort und Stelle über die Expeditionen von Amundsen und Byrd zu berichten, erfährt man jetzt erbauliche Einzelheiten über die Bresse mache, mit der diese Expeditionen aufgezogen wurden. Die amerika nischen Korrespondenzbureaus, an die Amundsen und Byrd das aus schließliche Recht der Berichterstattung über ihre Heldentaten verkauft hatten, führten auf Spißbergen den wütendsten Rampf gegen alles, was als Journalist verdächtig war, ohne zu diesen Bureaus zu gehören. Man versuchte, ihnen die Dampfer abzutreiben, mit denen fie die meist über dem Meere stattfindenden Brobeflüge beobachten wollten; man telegraphierte das leerste Geschwät lediglich, um zu verhindern, daß die freien Journalisten an den Telegraphen famen, und man scheute selbst vor förperlichen Bedrohungen nicht zurüd. Amundsen hatte Order gegeben, daß fein Außenstehender sich seinem Schuppen auf weniger als drei Rilometer Entfernung nähern durfte, und norwegische und amerikanische, mit Revolvern und Dolchen bes waffnete Boften forgten dafür, daß fein„ Unbefugter" diese Grenze überschritt. Einem norwegischen Journalisten, bem es gelungen war, sich durch die Absperrung zu schlegen und eine Aufnahme vom Luftschiff zu machen, wurde der photographische Apparat zerschnitten. Der Zeitpunkt der Abfahrt wurde streng geheimgehalten, während die offiziellen Abfahrtsberichte schon vorher den Bertretern der„ bezahlenden" Presse diftiert worden waren.
Byrd war sehr verlegen, als er von seinem Nordpolfluge zurück tam und in aller Deffentlichkeit als Bolbezwinger begrüßt wurde es war nämlich verabredet worden, daß zunächst die offiziellen Tele gramme abgehen sollten und erst am nächsten Tage, wenn Amerita durch Byrds Bureau die Nachricht schon bekommen hatte, die Sache öffentlich in Epizbergen befannt werden sollte. Hier war Amundsen, der Byrd den Strich durch die Rechnung machte mit einem feierlichen Empfang, zu dem er seine Journalisten also Byrds Konkurrenz- geladen hatte. Auch ein Versuch, die staatliche norwegische Radiostation auf Spißbergen in das amerikanische Mo
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es
feßen.
4. Falls fich weitere Störungen von Ruhe und Ordnung er eignen, wird die sofortige Schließung der Hochschule unvermeidbar fein. Die Schließung würde den Berlust eines Se. mesters für sämtliche Studierende zur Folge haben.
leber das Beranlaßte ist mir unverzüglich zu berichten. Der
geben.
Inhalt meiner Anerdnung ist den Studierenden sofort bekanntzuJ. V.( gez.) Lammers. Abschrift dieses Erlasses ist dem Staatsfommissar der Tech nischen Hochschule in Hannover zugegangen. Staatskommissar ist der Oberpräsidentin Hannover .
nopol einzufaufen, war gemacht worden, aber die Beamten hatten das abgelehnt.
Jedenfalls haben Europas Zeitungslefer, die in ihrer Harmlosig feit die tropfenweise und verspätet eingetroffenen Nachrichten von Amundsens Fahrt natürlichen Ursachen zuschrieben, allen Grund, das Profitstreben der amerikanischen Zeitungsunternehmungen als maßgebenden Fattor im Nordpolsport zu erkennen.
Schreibmaschinennormung. Die Unzahl der verschiedenen Schreibmaschinensysteme macht nicht nur den Befißer bauerno Dom ersten Lieferanten abhängig, sondern verursacht selbstverständlich auch eine ganz überflüffige Teuerung und damit Absatzerschwerung. Der Normalausschuß der deutschen Industrie will jetzt auch diesem Unfug zu Leibe gehen und hat einen Normungsplan für die Schreibmaschinenherstellung ausgearbeitet. Zunächst sollen alle Farbbänder auf die einheitliche Breite von 13 Millimeter gebracht, zugleich die Farbbandrollen und Halter so hergestellt werden, daß fie auf Maschinen aller Fabritate paffen. Für die Gummimalzen wird ein einheitlicher Durchmesser von 4,45 Zentimeter vorgeschlagen, womit eine Normung der Typen verbunden sein soll, die bisher immer dem jeweiligen Krümmungswinkel der Walzen von verschiedenem Durch meffer angepaßt sein mußten. Ferner ist die Normung einer Reihe Don Einzelteilen, wie Zeilenschalter, Tastenknöpfe und Hebel usw. vorgesehen.
Am bedeutungsvollsten aber ist die projektierte Gleichmäßigkeit der Buchstabentasten- Anordnung. Sie soll auf allen Maschinen ſo eingerichtet werden, daß nicht nur das Zehnfingerschreiben ermöglicht oder erleichtert wird, sondern auch deutsch , französisch und englisch auf derfelben Maschine geschrieben werden kann.
Schreibmaschinen begrüßen tönnen, wenn sie an der damit ver Auch die Konsumenten werden eine solche Vereinheitlichung der bundenen Berbilligung der Erzeugung Teil haben. Leider ist man nicht zu peffimistisch, wenn man in diefer Richtung Befürchtungen ausspricht.
Der neue Leifer der österreichischen Bundestheater. Der bisherige Breslauer österreichische Generalfonful Franz Schneiderhan wurde zum Generaldirektor der österreichischen Bundestheater ernannt und hat sich grundsäglich zur Uebernahme biefes Amtes bereit erklärt. melben, plant Amundsen eine Expedition uach dem Sübpol. An der Fabrt
Noch ein Pol- Sporffing. Bie römische Blätter aus Buenos Aires sollen Robile und Elsworth teilnehmen. Der Flug soll von den Fall lands- Inseln ausgehen.
Gründung eines deutsch - japanischen Kulfurinffitutes. Um die Beziehungen zwischen Deutschland und Japan enger zu gestalten, wurde feit langem beabsichtigt, ein deutsch - japanisches Kulturinstitut zu gründen. Die Ber handlungen darüber sind nun zum Abschluß gebracht worden und die Mitgliedern find eine Reihe führender Bissensaftler aus beiden Ländern Gründung des Deutschen Japaninstitutes ist erfolgt. Bu forrespondierenden ernannt worden.
Das Einstein- Jaffifuf an der Hebräischen Universität in Jerufalem. Mit dem Neubau des Einstein- Infiitutes für Mathematik und Phyfit, für das Battenberg aus Amerika 100 000 Dollar gespendet hat, ift jest begonnen worden. Man hofft, das Institut zusammen mit dem Neubau für die Nationalbibliothet und für das Zubaistische Inftitut noch in diesem Jahr einweihen zu können.