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Mutterschuh und Sozialversicherung.

Die Sozialversicherung hat im Reich im Jahre 1925 90 Mil­lionen Mark an Wochenhilfe ausbezahlt, und in Berlin   hat der Berband der Berliner   Krankenkassen für die Vorsorge für werdende Mütter und ihre Neugeborenen seinerseits 3 641 581 m. ausgegeben.

Die Krankenkassen sind sich aber bemußt, daß mit ihren Geld­zahlungen allein turz vor und nach der Entbindung die Sache nicht abgetan ist, und daß man schon mährend der Schwanger fchaft jeder werdenden Mutter nach jeder Richtung hin die Mutter­schaft erleichtern soll. Die Mutterschaft, dieje höchste Leistung der Frau gegenüber der Allgemeinheit, ist vielfach mit unsäglichen Leiden, Qualen und Entbehrungen verbunden. Hier muß Abhilfe geschaffen werden! Eine michtige po­sitive Hilfsmaßnahme ist die unentgeltliche Beratung für werdende Mütter, die sogenannte Schwangerenfürsorge, insbeson here, wenn dieselbe mit Behandlung nerfnüpft ist, wie es feit etwa einem Jahre in den Schwangerenberatungsstellen der Ber liner Kranfenfaffenambulatorien der Fall ist. In Diesen Beratungsstellen mird jede merdende Mutter zunächst gründe lich ärztlich untersucht. Benn eine Erkrankung oder Be Ichmerden vorliegen, die eine ärztliche Behandlung erfordern, so mird ihr dieselbe dort fofert zuteil. Krampfaderbinden, Leib bandagen, Kräftigungsmittel merden den Schwangeren nach Bedarf Gusgehändigt, Arznei und sonstige Hilfsmittel verschrieben. Die Schwangerschaft, die zwar ein natürlicher Borgang ist, bringt doch fich ändernde Zustände im Allgemeinbefinden mit sich, und es ist jehr wertvoll für die junge Mutter, wenn sie sich von sachkundiger orztlicher Seite schon zu Beginn der Schwangerschaft Berafen läßt, damit ihre Lebensweise gerade mährend dieser Zeit eine möglichst gesunde ist. In den Beratungsstellen fann sich die Schwangere außerdem noch in allen sonstigen Schwierigkeiten ihres Dejeins anvertrauen. Wohnungsnot, verschiedene 3mistigkeiten und fonitige Schwierigkeiten faften auf so vielen Frauen. Die Beratungs stelle findet immer Rat und Hilfe. Besonders großer Bert wird auf die rechtzeitige Unterbringung derjenigen werdenden Mütter ge= Iegt, die stellungs und wohnungslos sind, was bei den ledigen eft der Fall ist. Auch solchen jungen Müttern wird geholfen, die nach der Entbindung mit dem Neugeborenen zu= fammen bleiben wollen. In Kassenangelegenheiten missen auch die wenigsten Frauen Bescheid. Auch darüber wird in den Beratungsstellen Auskunft erteilt, was besonders wichtig ist, da in Berlin   95 von 100 Frauen, die überhaupt Beratungsstellen auf­shen, selbst Bersicherte eder Familienangehörige von Versicherten find, und demzufolge einen rechtlichen Anspruch auf die Hilfe der Kronfenfassen haben. Es ist ohne weiteres flar, daß gerade die Schwangerenberatungsstellen der Ambulatorien ganz besonders für diese Frauen zuständig sind. Jeder einzelnen Frau, die sich Mutter fühlt, die gesund bleiben und ein gesundes Kind zur Welt bringen möchte, und insbesondere wenn sie aus dem oder einem anderen Grunde ver­zweifelt oder verzagt ist, ist es zu empfehlen, eine der Schwangeren­beratungssprechstunden aufzusuchen. Wenn sie selber sich feinen Rat meiß, so wird sie in der Beratungsstelle auf jeden Fall Teilnahme, Rat und Hilfe finden. Das Leben hat doch tausend Möglichkeiten, nur weiß sie nicht jeder; ein Aus meg ist für jeden Men­fen bestimmt vorhanden, auch in der schwierigsten Lage, mir weiß er, allein auf sich gestellt, ihn nicht immer zu finden. Die Beratungssprechstunden für Frauen und Mädchen befinden sich an folgenden Stellen und werden von Aerztinnen   abgehalten: Beratungsstellen für Frauen und Mädchen( Schwangeren­für'orge) der Ambulatorien des Berbandes der Berliner  Krankenkassen. Ambulatorium:

Bezirk:

I( Mitte)

II( Tiergarten)

III( Wedding  )

Klosterstraße 65/67

Alt- Moabit 78 Müllerstr. 153 a

IV( Brenzlauerberg) Arfonaplatz 5

V( Friedrichshain  ) Gr.Frankfurter Et:.137

VI( Kreuzberg  )

Köpenider Str. 145

Dranienstr. 6

Sprechstunden: Montag 2-3 Donnerstag 1-2 Dienstag 2-3 Mittwoch 1-2

Mittwoch 1-2 Montag 2-3 Donnerstag 2-3 Montag 10-11 Donnerstag 10-11 Dienstag 3-4

VII( Charlottenburg  ) Cecilienh., Berliner   Str. 137 Dienstag 4-5

VIII( Spandau  )

XI( Schöneberg  )

XIV( Neukölln)

XVII( Lichtenberg  ) XVIII( Weißenfee)

XIX( Bankow)

XX( Reinidendorf)

Astanierring 175

Grunewaldstr. 30

Weichselstraße 8

Möllendorfstr., Rathaus Pistoriusstr. 17

Binzstr. 3

Residenzftr. 10

Wittenau  , Oranien

burger Str. 70/71 Tegel, Brunowstr. 23

Donnerstag 2-3 Freitag 2-3 Dienstag 4-5 Mittwoch 4-5 Montag 3+ 4 Mittwoch 9-12 Freitag 2-3 Freitag 1-2

Mittwoch J- 2

Donnerstag 1-2 Donnerstag 4-5

Auskunft in allen einschlägigen Fragen erteilt das Bureau der Gazwangerenfürsorge der Ambulatorien des Verbandes der Kranken­faffen Berlins  , Berlin   SO. 16, Köpenicker Str  . 145. Telephon: Morigplay, 169 82. Sprechzeit: 10-2 Uhr.

Wahlbezirkseinteilung im Bezirk Treptow  . In den Ortsteilen Treptow- Nord, Treptow- Mitte, Baumschulenweg und Niederschöne weide ist je ein Wahlbezirk weniger geschaffen. Die Neuabgrenzung gift schon für die Abstimmung zum Boltsbegehren. Nähere Auskunft werden die später noch erfolgenden amtlichen Bekanntmachungen geben.

STADI

BEILAGE

RK

DES

VORWARTS

Gewerkschaften zur Berliner   Siedlungspolitik stehen, wie dies von gewissen rechtsstehenden Organen bei der

Ein Beschluß des Aktionskomitees.

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sprüche in der Siedlungs- und Wohnungspolitik des Berliner   Ma Zu den Ausführungen, die kürzlich an dieser Stelle über Wider­gistrats veröffentlicht worden sind, wird uns vom Attionsfomitee für Boden, Siedlungs- und Wohnungspolitik geschrieben: Der in dem Artikel des Vorwärts" vom 30. April( Nr. 201) erwähnte Beschluß des Attionstomitees, der sich auch bei Kleinwohnungsbauunternehmen, insbesondere Kleinhaus gegen die rücksichtslose Erhebung der Anliegerbeiträge voraus in bar siedlungen, richtet, ist soeben dem Magiftrat, der Stadtverordneten versammlung und dem Oberpräsidium von Berlin   sowie dem Breußischen Wohlfahrtsminister zugeleitet worden. Das Aftions= fomitee hat seine Forderungen nachträglich auch auf die Kanali­¡ ationsbeiträge ausgedehnt. Es verlangt, daß die Beiträge zu den Kosten der Kanalisation nicht schematisch auf 61 m. pro laufenden Meter der Grundstücksfront für Mietstafernen wie für Einfamilienhäuser gleich festgesetzt werden, sondern eine für den Flachbau erträgliche Staffelung mindestens unter Berüdfichtigung des Nugungsmertes vorgenommen werde. Es wird darauf hingewiesen, daß die Kanalisationsbeiträge sich bei Mietstajernen mit 2 Hinter gebäuden und 30 Kleinwohnungen auf 50 M. pro Wohnung und beim Einfamilienhaus mit 180 Quadratmeter Garten( Edgrundstück) auf 3000 M. belaufen.( Die Charlottenburger Wasserwerke stellen Forderungen, die sich auf 27 000 m. für 200 Einfamilienhäuser be ziffern.) Das ist eine Belastung, die der Kleinwohnungs insbeson dere der Kleinhausbau nicht zu tragen vermag, und die der auf Förderung des Wohnungsbaues abzielenden Boden, Siedlungs. und Wohnungspolitit schnurstrads entgegenwirft. In der Begründung seines Antrages weist das Aftions tomitee unter anderem auf den scharfen Widerspruch zwischen der fistalischen Wohnungspolitit des Ma gift rats Berlin   und verschiedenen Berordnungen des Reichsarbeitsministers hin. Insbesondere mider­spricht die rücksichtslose Erhebung der Anlieger- und Kanalisations­beiträge durch die Stadt Berlin   der Verordnung des Reichsarbeits­ministers vom 26. März 1926, worin es unter Bunft 3 heißt:

Die Gemeinden sollen als Anliegerbeiträge höchstens die tat­sächlichen Selbstkosten ohne allgemeine Zuschläge für Verwaltungs­fosten erheben und, falls es zur Finanzierung notwendig ist, die Beiträge stunden, ermäßigen oder auch ganz erlassen. Ohne Rücksicht auf die Art der tatsächlichen Ausführungen der Straße sollen nur die Kosten zugrunde gelegt werden, die entstehen würden, wenn die Straße einschließlich Entwässerung in einfachster Form ausgeführt wäre, und diese auch nur, soweit sie anteilmäßig auf die zu bebanende Grundstücksbreite entfallen. Bei Straßen, die in der Vorfriegszeit hergestellt sind, mird zugunsten der An­lieger eine in der Inflationszeit etwa erfolgte Tilgung der Kosten zu berücksichtigen sein.

Soweit Unternehmungen für die Versorgung mit Gas, Wasser, elektrischem Strom usw. von der Gemeinde oder von Gesellschaften, deren Anteile sich überwiegend in Gemeindebesitz befinden, be­trieben werden, sind möglichst eine Anschlußfosten, feinesfalls aber solche über den Selbstkostenpreis hinaus, zu er heben. Soweit diese Betriebe nicht der vorgenannten Art ange: hören, ist auf sie entsprechend einzuwirken."

In einer Berordnung des Reichsarbeits ministers über die Verwendung des Krediis zur Förderung des Kleinwohnungsbaues vom 1. April 1926 heißt es:

Um die Baukosten niedrig zu halten, sollen ferner die Ge­meinden Baugelände möglichst aus eigenem Besize zur Verfügung stellen; bei der Berechnung des Bodenpreises, der Anlieger beiträge, Anschlußgebühren, Straßenbau, Blanungs- und Berwaltungskosten dürfen fie fich nicht von Gewinnabfichten leiten lassen. Auch sollen sie durch Bewilligung von Teilzahlungen, Stundung oder Erlaß diefer Kosten dem Bauherrn weitestgehend entgegenkommen."

Das Aktionsfomitee zeigt sich bestrebt, nicht Forderungen zu stellen, die über das wirtschaftlich mögliche hinaus gingen. Es hat deswegen bei einer nochmaligen Revision seines zuerst an dieser Stelle hier veröffentlichten Beschlusses nachträglich die Forderung des völligen Erlasses der Anliegerbeiträge bzw. Anschluß fosten unterdrückt und begnügt sich nunmehr, in Rücksicht auf die Finanzschwierigkeiten der Stadt Berlin  , mit der Forderung, daß die Anliegerbeiträge gestundet werden und später im Wege einer entgegenkommenden Amortisation erhoben werden möchten. Der Antrag des Aktionskomitees trägt folgende Unterschriften:

Gemeinnüßige Heimstätten, Spar- und Bau- A.- G., Gehag ( Gutschmidt); Deutsche Wohnungsfürsorge A.-G. für Beamte, An­gestellte und Arbeiter, Demog( Dr. Ing. Wagner); Deutscher Ge­werkschaftsbund, Ortsverband Berlin  , Siedlungs- und Wohnungs­ausschuß( Treffert, Böhme); Soziale Kommiffion der Deutschen  Gewerfvereine H.-D., Berlin  ( Alfred Lange); Berband der weib­lichen Handels- und Bureauangestellten( Katharina Müller); Ar­beitsgemeinschaft der Fachgewerffchaften( Beume); Heimstättenamt der Deutschen   Beamtenschaft E. B.( Johannes Lubahn  ); Allge meiner Deutscher Beamtenbund, Drtsausschuß Groß- Berlin ( Körber, Steffelbauer); Provinzialfartell des Deutschen Beamten bundes( Onken, Benzin): Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen E. B.( Bfändner); Gemeinnüßiger Reichsbund Kriegerfiedlung G. m. b. S.( Marofe, Bfändner); Zentralverband der Kriegsbeschädigten( Stadsholt); Brovinzialverband Groß- Berlin E. B. im Reichsverband der Kleingartenvereine Deutschlands E. B.( Reinhold); Reichsbund deutscher Mieter E. V.( Dzient), Deutsche Heim- 2.- G.( Schade­wald); Märkische Scholle( Schludebier); Gruppe Nord, Gemein müzige Siedlungs- G. m. b. H. Wittenau( Siebenhaar); Bund Deutscher Bodenreformer( Victor Noad).

Diese Unterschriften zeigen, daß nicht etwa politisch einseitig orientierte Organisationen hinter dem Beschluß des Attionskomitees

FRITZI MASSARY  ohne Mundstück

jetzt auch

fürzlich erfolgten Beröffentlichung des Beschlusses des Aktions­tomitees zum Bodenreformgesetz behauptet worden ist, daß vielmehr in dem Aktionsfomitee eine politisch neutrale Stelle geschaffen ist zur Vertretung fachlicher Forderungen, deren Bedürfnis in der ge= famten Arbeitnehmerschaft drückend empfunden mird. Nach der an dieser Stelle erfolgten Veröffentlichung über den Anlieger- und Kanalisationskostenbeiträge hat sich der Unterausschuß hier in Rede stehenden Beschluß des Aktionskomitees zur Frage der der Stadtverordnetenversammlung mit dieser Frage beschäftigt. Der Rechnung zu tragen. Man wird voraussichtlich, da das Bauamt die Unterausschuß ist geneigt, den Forderungen des Aktionskomitees Beträge verrechnen muß, das für die Stundung der Anliegerbeiträge erforderliche Kapital in den Wohlfahrtsetat einstellen, aus welchem die Zahlung an das Stadtbauamt zu erfolgen hätte.

liner Arbeitnehmer, insbesondere aber alle boden, siedlungs- und Da man ohne Uebertreibung sagen darf, daß das Gros der Ber­wohnungspolitisch Interessierten aus diesem Kreise hinter dem Be­schluß des Aktionsfomitees stehen, darf man auch hoffen, daß die Berliner   Stadtverordnetenversammlung seine Forderungen erfüllen merde.

Bezirksversammlung Friedrichshain   arbeitsunfähig. Kommunisten sprengen die Sihung.

Die letzte Sigung der Bezirksversammlung Friedrichshain  schaftlichen Anstand überschreitende Verhalten der Kommunisten ein am Mittwoch fand durch das allen parlamentarischen und gesell­vorzeitiges Ende. Nach schnellem Abschluß einer nichtöffentlichen Sigung wurden von der 26 Punkte umfassenden Tagesordnung mur wollte vor Eintritt in die Tagesordnung eine Erklärung zu den Vor­noch einige Mitteilungen erledigt. Der Kommunist Oft romiti gängen in der vorigen Sitzung abgeben. Bezirksverordnetenvor­§ 37 der Geschäftsordnung ab, da sie ven Beleidigungen steher Kanser lehnte jedoch die Zulassung der Erklärung gemäß strotze und ihm der Schuh der Mitglieder der Bezirksversammlung große Entrüstung bei den Kommunisten, Geschäftsordnungsdebatten mie des Bezirksamtes vor öffentlichen Beleidigungen obliege. Darnb und erstmaliger Schluß der Sigung. In dieser Zwangspause ver Affentheater. Nachdem endlich Ruhe eingetreten ist, eröffnet Ge­anstalteten die Kommunisten in dem verdunkelten Saal ein mahtes nosse Kayser die Sitzung wieder und schreitet zu Tagesordnung. nach Erledigung einiger fachlicher Mitteilungen betritt der bis dahin Saal. Die Vorgänge in der letzten Sizung in verdrehter Form be­am Erscheinen verhinderte Bürgermeister, Genosse Mielig, den nutzend, empfangen ihn die Kommunisten mit wüsten Be­schimpfungen. Unter ungeheurem Lärm und Tumult wird die Sigung zum zweiten Male geschlessen. Nach der Wiedereröffnung Würde des Hauses der Kommunist Barz von der Sizung aus wird auf Beschluß der Mehrheit wegen gröblichster Verlegung der Sigung nicht und unter großer Unruhe findet die Versammlung geschlossen. Bark verläßt trok verschiedener Aufforderungen die endlich ihr Ende. Zum Schluß entspinnen sich noch lebhafte Aus­sichtlich erstaunt sind, hier nicht die erwartete Unterstützung für einandersetzungen zwischen der Tribüne und den Kommunisten, die Arbeiter grobe Wahrheiten sagen lassen. Ein gedeihliches Zusam ihre Standalszenen zu finden. Sie mußten sich von manchem alfen menarbeiten dürfte jedoch für diese Bezirksversammlung vorläufig ausgeschlossen sein. Auch das ist ein Verdienst" der einzigen Ar­beiterpartei".

Praktische kommunale Gesundheitsfürsorge.

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Nützliches über die Bekämpfung der Rachitis gejagt und In der verflossenen Reichsgesundheitswoche ist viel Gutes und geschrieben worden, das aber auch heute noch einer praktischen Aus mertung harrt. Es fehlt auch hier an den nötigen Mitteln, und eine laffen, das theoretisch Erörterte, wo sich Möglichkeiten bieten, in die weitsichtige Stadtverwaltung sollte sich feine Gelegenheit entgehen Blan vor, der weitestgehende Beachtung verdient. Es bedurfte dabei Braris umzusetzen. Dem Magistrat Berlin   liegt gegenwärtig ein allerdings nicht erst der Reichsgesundheitswoche, um einem Bezirks­zu schaffen. Der Berliner   Often, und insbesondere der Bezirk amt des Berliner   Ostens Grundlagen für eine praktische Auswertung Friedrichshain  , hat seit jeher unter den bedrückenden sozialen Erscheinungen der Gegenwart sei es Arbeitslosigkeit, Wohnungs not oder Gesundheitszustand der Bevölkerung mit am meisten zu leiden. Da hier größere Untersuchungen insbesondere auch auf die Ausbreitung der Rachitis angestellt waren, mußten im Gesundheitsamt Friedrichshain   Pläne zur praktischen Gegenwirkung Säuglingsfürsorgestelle A heraus, daß etwa 70 bis 80 Proz vorbereitet werden. Es stellte sich z. B. bei Untersuchungen in der der vorgestellten Säuglinge Anlagen zur Rachitis hatten. Bei den in der Krüppelfürsorge desselben Bezirks Betreuten ließ sich auch die Erkrankung zu 42,1 Pro3. auf Rachitis zurückführen. Es ward daher bald ein Plan zur Behandlung rachitischer Kleinkinder aufgestellt, das der Bezirksver­Einrichtung eines Luft- und Sonnenbades zur fammlung bereits am 7. April vorlag und fofort ohne Debatte ein­mütige Zustimmung fand. Die fommunale Bezirksverwaltung ließ sich bei der Einbringung des vorliegenden Borschlages auch von dem Gesichtspunkt leiten, daß bei der Bekämpfung der Rachitis nicht das orthopädische Turnen das Wichtigste fei, sondern daß vor allen Dingen die prattische Gegenwirkung vor der Schulzeit in Frage fame. Auch Profeffor Bier bat später unabhängig von dem Plan des Gesundheitsamtes Friedrichshain   derselben Ansicht Ausdrud verliehen. Dementsprechend soll num auch hier die Fürsorge­tätigkeit einsehen. Ein geeigneter Platz ist bereits gefunden. Dort können nach Fertigstellung einiger baulicher Anlagen jeweils 100 von den Säuglingsfürsorgestellen und von Aerzten überwiesene Rinder von 1 bis 3 Jahren unbekleidet in Licht und Luft fid) tummeln. Vitaminreiche Nahrung und jegliche Fürsorge sollen ihnen

Fritzi

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DIE UNVERGLEICHLICHE

3$

URTEILEN SIE SELBST!