Land besonders mit einem Netz von Vertrauensleuten überziehen, die eine Art Mobilmachungsvorarbeiten leisten sollten, die sich gegen die französische Etappe auszuwirken hätten. Starke Hoffnungen fnüpfte er an geheime Erfindungen, mit denen wir unsere Gegner vollkommen überraschen könnten.
Also die einen wollen die deutschen Kommunisten als Vorspann benutzen, um den Parlamentarismus zu zerschlagen und die„ nationale Diftatur" errichten zu können, die anderen wollen mit den russischen Kommunisten zusammen an der Elbe Krieg gegen Frankreich führen! Das find die Methoden, nach denen die nationale Bewegung" das deutsche Volk glücklich machen will!
Bon Herrn Mahraun mag man denken, was man will: Muthater! Man würde Herrn Stresemann und noch mehr als diesem Herrn v. Campe den gleichen Mut wünschen. Nach den Enthüllungen des Herrn Mahraun erscheint Campes gestrige Erklärung im Landtag als eine Albernheit ohnegleichen. Die Deutschnationale und die Volkspartei werden zu den Enthüllungen des Hochmeisters des Jungdeutschen Ordens Stellung nehmen müssen. Sie werden klar aussprechen müssen, ob sie auch jetzt noch Partei ergreifen wollen gegen die preußische Regierung für eine Verbrecher bande. Man wird dann wenigstens im Bolf genau wissen, wie man sie einzuschätzen hat.
Das deutsche Bolk aber muß diefen ganzen Sput auseinanderblasen. Das kann es, wenn es will, schon von morgen in vierzehn Tagen, am Tag des Boltsentscheids, am 20. Juni!
Volksentscheid und Zentrum.
Die Frage: Fernbleiben“ oder„ nicht zustimmen?" Die Rechtsparteien haben zum Boltsentscheid die Parole des Fernbleibens ausgegeben. Damit wollen sie eine Kontrolle der Abstimmung erzielen und die Stimmfreiheit vernichten. Die Parole Fernbleiben" ist eine ausgesprochene Terror Parole.
Stärkstes Befremden mußte es daher erregen, daß der Augustinusvereins, die Organisation der Zentrumspreffe, fich die Parole des Fernbleibens zu eigen machte und in diefem Sinne strengste Parteidisziplin" forderte. Nun meldet die Zentrumspresse parteioffiziell:
aber zweideutig. Wenn man Augustinusverein und Partei-| Marg immer noch in seinem Amt belassen wurde, damit er vorstand, fernbleiben" und nicht zustimmen" gleichfeßt, so die ,, republikanische" Politik Luthers fortsetze! kann das sowohl heißen, daß der Parteivorstand dem Beschluß des Auguftinusvereins zustimmt als auch, daß er ihn ref tifiziert. Der parteioffizielle Leimungsversuch zeigt aber, daß der Beschluß des Augustinusvereins in Zentrumsfreifen nicht ohne fräftigen Widerspruch geblieben ist. Und das ist das enizig, aber auch wirklich einzig Erfreuliche an dieser | ganzen Angelegenheit.
Die internationalen Deutschnationalen. Gegen den nationalen Hörfing.
Genosse Hörfing hat auf der Magdeburger Generalverfammlung des Reichsbanners es als einen Standal bezeichnet, daß von den Agrariern Hunderttausende ausländischer Arbeiter ins Land gezogen werden, während zwei Millionen deut scher Arbeiter arbeitslos sind. Man hätte annehmen sollen, daß dieses Bekenntnis zur eigenen Nation dem Magdeburger Oberpräsidenten Lob und Huldigung aller nationalen" Kreise eingetragen hätte. Sie hat ihm aber eine deutschnationale„ Kleine Anfrage " im Landtag eingetragen, die in ihren Schlußworten besagt: Billigt das Staatsministerium die zum einen Teil den Zurium die zum fammenhang verschleiernden, zum anderen Teil direkt unwahren und im Gesamtergebnis verheßenden Ausführungen des hohen Staatsbeamten?
Falls nein, was gedenkt das Staatsministerium zu tun, damit der Oberpräsident Hörfing auch in seinem außerami lichen Auftreten der Verantwortung seines hohen Amtes gerecht wird?
Hörfing wahrt nationale Interessen oder wie man jetzt fagt, Man sieht, die Welt steht Kopf. Der Sozialdemokrat „ völkische Belange" und wird dafür von den international eingestellten Deutschnationalen bei seinen Borgesetzten denunziert. Der scheinbar schreiende Widerspruch löst sich aber, wenn man erwägt, daß die deutschen Arbeiter eben für die Deutschnationalen nicht deutsches Volk sind. Sie sind einfach Ausbeutungsobjekte, die man nimmt, wenn man sie billig friegt, denen man aber Ausländer vorzieht, wenn man diese noch billiger bekommt.
eingestellten Margismus und Materialismus". Und das heißt dann: Kampf gegen den international
Reaktionäre Personalpolitik.
Schmid- Schlieben- Werner.
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Der Auguftinusverein hat in der Generalversammlung in Frankfurt am Main am 1. Juni eine Entschließung angenommen, in der es heißt, daß die Generalversammlung dem Beschluß des Reichsparteivorstandes in der Frage der Fürstenabfindung zustimme. Damit hat die Generalversammlung des Augustinusvereins flar ausgesprochen, daß sie sich mit dem Wortlaut und dem Sinne des Reichsparteivorstandsbeschlusses einverstanden er- Bor furzem hielt der Generalreichskommissar Schmid, kläre. In der Deffentlichkeit wird die Stellungnahme des Augustinus - früher Oberbürgermeister von Düsseldorf , Mitglied der Deutvereins jedoch in Gegensaß zu dem Beschluß des Reichsschen Boltspartei, Leiter des Ministeriums für die besetzten parteivorstandes gebracht, weil der Entschließung des des Gebiete, in Köln einen Vortrag, in dem er die SozialAuguffinusvereins ein Sah angefügt ist, der besagt, daß die Wähler demokraten als Rechtsbrecher, Räuber, Bol. aufgefordert werden sollen, der Abstimmung am 20. Juni fernzu- schemisten und Hezer beschimpfte. Der sozialdemokrableiben. Dieser Satz kann nach dem Inhalt der Referate und der tische Parteitag für den Oberrhein erklärte darauf in einer Diskussionen keinen anderen Sinn haben, als die Fassung Entschließung, daß er die wiederholte Beschimpfung durch des Reichsparteivorstandsbeschlusses, dem Enteignungsgesetz bei der einen Mann satt habe, dessen amtliche Tätigkeit auf eine Abstimmung am 20. Juni„ nicht zuzustimmen". Eine verschiedene Sammlung der politischen Kräfte im besetzten Gebiet ge= Auffassung zwischen Reichsparteivorstand und dem Auguftinusver- richtet sein müßte. Die neueste Leistung des Herrn ein besteht also nicht. Schmid betrachte die Sozialdemokratie des besezten Gebietes als eine Herausforderung, als eine Gefahr für das besetzte rheinische Land. Sie werde daraus die Konsequenzen ziehen.
Jedermann sieht, daß zwischen nicht zustimmen" und fernbleiben" ein sehr wichtiger Unterschied besteht. Im ersten Falt wird den Zentrumsanhängern der Rat erteilt, nach Belieben mit Nein zu stimmen oder zu Hause zu bleiben. Im zweiten Fall wird ihnen das Zuhausebleiben zur Pflicht gemadit und eine Kontrolle darüber ermöglicht, ob fie der Parteiparole folgen oder nicht. Das ist eine Aufhebung der geheimen Abstimmung.
Der Beschluß des Augustinuspereins bedeutet also etwas ganz anderes als der des Zentrumsparteivorstandes, nämlich eine Unterstützung der rechtsparteilichen Terrorattion. Die parteioffizielle Erklärung dazu ist
Zum 100. Todestage des„ Freischüh"-komponisten. Man darf heute eines Musikers gedenken, der den Ehrentitel des deutscheften aller Meister anders verdient, als es heute nach dem Sprachgebrauch des Wortes deutsch " zu sein scheint. Deutsch nicht im Sinne eines Verachtens der anderen, eines wilden Patriotismus der Unduldsamkeit, eines Umfichschlagens und Betonens der eigenen Auserwähltheit, sondern: mannbar sein Ziel verfolgen, Kunst cus dem Geiste der Zeit und des Heimatbodens heraus erleben, Musit schaffen mit der vollen Ausmuzung der Bedürfnisse, Wünsche, Sehnsüchte eines Volkes, unter Betonung dieser Eigenarten und doch mit dem großen, genialen Blick, mit dem verfeinerten Ohr eines Menschen der hinter die Dinge sieht und horcht. Das war das Deutschtum Carl Maria v. Webers, der heute 100 Jahre tot ist. Die seltsamste Mischung von naivem und bewußtem Künftler, von lettbefeelter Innenschau und blendend virtuofer Kunstfertigkeit, Synthese zwischen Bohemien und Bürger; Romantifer, Schwärmer, Patriot, den Freiheitsgeist der Zeit verstehend und bildend, und daneben ein Künstler, der den Zauber des äußerlichen Klangs, des vornehmsten, glänzendsten Spiels, der wachsenden, gestalteten Effekte nicht verachtet. All das leistet er, sein Wesen und feinen Charakter im Werk begründend, als Kapellmeister, Schrift steller, Regisseur, Theatertechniker, als Pianist und zuletzt, zu allererst als Komponist.
Weber greift als Mann einer politisch unfrohen Zeit, mit dem Herzen voll Sehnsucht nach besseren Tagen der Freiheit, 1814 zuerst in die Saiten. Er dichtet Körners Leier und Schwert" in Mufit. Lühows wilde, verwegene Jagd"," Gebet während der Schlacht"," Schwertlied" das ist Alarm und Jugend, ist Be geisterung und Göttertraum, weitertragend und zündend als das nur gesprochene Wort. Aber dieser stürmische Elan war nicht geeignet, Weber seine eigentliche Mission vorzuschreiben, so wenig, wie es Sonaten, Klavierkonzerte, Messen, Schelmenlieder fonnten. Es hieß, nach Jahren des Herumirrens festen Fuß faffen, es hieß Sammlung finden. Nachdem er in Hildburghausen , Salzburg , München , Freiberg, Stuttgart , Darmstadt , Prag gelernt, gerungen, gelitten hatte, rief ihn Dresden zur Opernreorganisation. Hier wurde der Keim für die große Theaterleistung gelegt, hier wurde das romantische Mufitdrama eigentlich geboren. Kapellmeister von einfachen Ausdrucksbewegungen, aber suggestiver Shöpferkraft, erzog er Drchester, Chor, Solisten, Maler und Techniker zu einheitlichen, im Sinne des Gesamtkunstwerks verkitteten Leistungen. Schriftstelle. risch und durch die Tat fämpfte er gegen den hohlen Theater- und Brettergeist der Spontinischen" großen" Oper an. 1821 murde dieser Wille zum neuen Stil Ereignis: am 18. Juni erlebte der Freischütz" in Berlin seine Uraufführung. Nun wußte man in Deutschland wieder, was Gesang, Lied, Arie, Chor war, mun fühlte
Als Antwort auf diese Entschließung ist der Bolksparteiler Schmid zum Staatsfetretär beför. dert worden!
Nach einer Meldung des B. T." soll beabsichtigt sein, den früheren deutsch nationalen Finanzminister von Schlieben zum Präsidenten des Landesfinanzamts Sachsen mit dem Sig in Magdeburg zu bestimmen. Als Vater dieser Idee wird der deutschnationale Staatssekretär in der Reichskanzlei, Kempner, bezeichnet, der vom Reichskanzler
man wieder Ehrlichkeit, Innigkeit, Anmut, Schwärmerei in der Musit. Und die Besten erkannten schnell, daß in dieser Naivität der Erfindung auch die größte Kunst verborgen war. Man ging auf frisch beadertem Boden, man sah Menschliches menschlich, die Natur schien in Agathe, Aennchen, Mag wieder cufzuleben, Wald und Wiese, Haus und Hof, Märchen und Gespenst betamen Ausdruck, Charatter, Profil. Das Bolt sang mit, denn aus des Bolkes Singeluft waren diese Weisen entstanden. Ganz Deutschland war voll von dieser Melodie, die edel und groß, eingängig und charakteristisch, formgeschlossen und doch freischwebend nunmehr das Symbol für deutsche romantische Mufit überhaupt wurde. Der Frei schütz- Text, geschrieben von Friedrich Kind nach einem alten Gespensterbuch, traf besonders gut die Idylle, die ja in teinem außer deutschen Land solch Verständnis findet, traf die gespenstische, dem Bösen zugewandte Märchenpointe, traf die frisch- fröhliche Stimmung der Jägersleute. In all diese Gefühlen für Mensch und Land fonnte Weber sein eigenes musikalisches Empfinden wiedersehen, hier schlug ein Bunderstab aus seinem Herzen die rechte, ihm eingeborene Lebensweise. An Kontrasten reich, ja, scharf zwischen Schwarz und Weiß, Böse und Gut trennend, läßt die Oper feine Setunde an Reiz und Interesse nach, sie verbindet auch das 3artefte mit einem Willen zu klarster Charakterisierung. Ganz natür lich werden Soli mit Chören, Einzelne mit Gruppen tonfrontiert, und das Rezitativ bekommt Ausdrud, Farbe.
Das wäre in der Eurnanthe"( 1823) noch entscheidender für das Schicksal des Mufitdramas geworden, wenn die Dichterin Cechy nicht die Konflikte naiv und unnatürlich verschüttet hätte. Die Ouvertüre aber steht als Muster sinfonisch- dramatischer Dichtung noch immer unseren Sinnen, unseren Herzen nahe, und auch die Oberon" Ouvertüre( 1826) hat den gleichen zauberischen Schwung in ihrer Elfen- und Koboldsprache. Diese Werte haben ihre geschichtliche Bedeutung neben ihrem ästhetischen Wert als Bravour stücke fünstlerischer Prägung; sie wurden und sind Vorläufer aller modernen Duvertürengestaltung. Richard Wagner baute am Wege der„ Euryanthe " weiter. So entstand der Lohengrin ", und da mit hatte die romantische Oper einen neuen Höhepunkt erreicht, der nur noch durch den" Tristan" bis heute überschritten wurde. Man feiere den 100. Todestag Webers durch eine würdige, szenisch und musikalisch neue Wiedergabe des Freischütz ". Wer diesen Reichtum an Musit, Gesang, Regiemöglichkeiten fennt, wird die erste deutsche Oper lieben in jeder Note. Wer diese Möglich. feiten als Rapellmeister und Regisseur endlich, endlich neu erschließt, wird ein Anrecht darauf haben, sein Institut die erste deutsche Oper zu nennen. Dr. Kurt Singer.
dänischen Schriftstellers St. St. Blicher wird die folgende ergößliche Die Büchermäufe. In den jütischen„ Pastorenblättern" des Anekdote erzählt: Der Bischof Maus hatte seine eigene Methode, seine Bibliothek zu vermehren. Auf seinen Bisitationen verlangte er
Zu allem Ueberfluß ist jetzt auch der Nachfolger Eber me yers in der Leitung der Reichsanwaltschaft ernannt worden. Die Wahl ist, wie schon vor Wochen angekündigt wurde, auf den rechtsgerichteten Geheimen Regierungsrat Werner vom Reichsjustizminiſterium gefallen. Der Reichsrat hat diesem Vorschlage zugestimmt und dadurch der reaktionären Bureaukratie einen weiteren Sieg verschafft. Die Republik wird durch die Personalpolitik ihrer Regierung langsam ausgehöhlt, so daß die Monarchisten teinen Grund mehr haben, an Putsche zu denken.
Der Weg zur Einheitsflagge.
Schwarzrotgold in den Bach!
Aus Neustadt im Schwarzwald meldet Wolffs Bureau nach dortigen Blättern, daß in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag die von der Stadtverwaltung anläßlich des Fronleich nams festes am Kriegerdenkmal angebrachten beiden Reichs. fahnen heruntergerissen und in die Gutach geworfen wurden. Die Fahnenstangen und ein Tuch wurden im Bach gefunden. Die Täter sind noch nicht. ermittelt.
So wird in der deutschen Republik die Fahne der Nation besudelt. Die Reichsregierung sieht hilflos zu und grübelt derweil über die Schaffung einer„ Einheitsflagge", nachdem sie inzwiſchen die Monarchistenfahne den amtlichen Auslandsvertretungen aufgezwungen hat. Preußische Richter lassen die Nationalflagge durch Monarchisten Gerichtsvollzieher und Polizei entfernen, die triumphieren in allen Lagern. Wenn aber der Zorn der Republi faner gegen solche Provokationen einmal überquillt, dann sind die ist der Weg zur„ Einheitsflagge" trefflich bereitet! Staatsanwälte mit Landfriedensbruchsanklagen bei der Hand. So
Campe Stresemann.
Eine Erklärung in Putschsachen.
Im Preußischen Landtag gab es am Freitag zu Beginn der Sigung eine fleine Sensation. Der Fraktionsführer der Volks. partei, v. Campe, gab eine lange Erklärung gegen den Ministerialdirektor Abegg ab, dem er grobe Irreführung der Oeffentlichkeit" und dergleichen vorwarf. Er stützte sich dabei auf die Aeußerungen Stresemanns in Erfurt , die wir im gestrigen Morgenblatt zitiert haben.
Augenscheinlich hat Campe fich mit Stresemann über den Fall nicht unterhalten, sondern er hat die Erklärung auf Grund eines Fraktionsbeschlusses abgegeben, der gefaßt wurde, als Stresemann noch in Erfurt weilte. Nur aus den Zeitungsberichten entnahm er die Meinung Stresemanns, den Abegg übrigens gar nicht genannt hatte, und pulverte nun gegen den Regierungsvertreter in einer Form los, die bisher selbst bei der Deutschen Volkspartei in Preußen unbekannt war.
Inzwischen hat Ministerpräsident Braun mit dem Außenminister Stresemann eine Aussprache über den Fall Campe gehabt. Welchen. Erfolg sie hatte, darüber wird man wohl in den nächsten Tagen näheres hören.
Arbeitslose und Lohnklassen.
Weitere Verlängerung der Unterstützungspflicht. Das Reichsarbeitsministerium plant eine Erhebung über die Berteilung der Arbeitslosen auf die verschiedenen Lohnttassew vorzunehmen. Um die Erhebung durchführen zu fönnen, muß der Reichstag ein entsprechendes Gesetz verabschieden. Der Gefeßentwurf soll dem Reichstag in den nächsten Tagen zugehen. Das Ergebnis der Erhebungen soll bis Oktober vorliegen.
Dank der Initiative der sozialdemokratischen Reichs. tagsfraktion find die gegenwärtigen Unterstützungsfäße bis 3 Juli verlängert. Angesichts der geplanten Erhebung muß sofort eine weitere Verlängerung bis zu ihrem Abschluß erfolgen. Unter feinen Umständen darf das Reichsarbeitsministerium hier eine neue Ge legenheit sehen, die Unterstützungsregelung zu verschlechtern.
auch die Bücher der Pastoren zu sehen, um, wie er sich würdig ausdrückte, auch in diesem Punkte seiner Pflicht zu genügen. Erblickte er nun die eine oder andere Schrift, die er selbst gern besessen hätte, so bat er sie sich leihweise aus und vergaß immer, sie zurückzugeben. Natürlich wagte fein Pfarrer oder Probst, seinen vorgefeßten Bischof an die Rückgabe zu erinnern.
Auf diese Weise hatte u. a. auch der Probst Pontoppidan ein paar klassische Werke ausgeliehen" und dachte mit Schreden an die nächste Bisitation" seiner Bibliothek. Als nun der Bischof sich wieder einmal anmeldete, band der Probst seine Bücher in ein großes Laten und hängte sie in seinem Studierzimmer unter der Decke auf. Appetit und äußerte schließlich den Wunsch, die Bücher des Probstes Seine Hochwürden fam, vifitierte, aß und trant mit gutem Appetit und äußerte schließlich den Wunsch, die Bücher des Probstes Beim Eintreten stuzte der Bisitator, da er nur leere Regale erblickte. Aber was haben Sie mit Ihren Büchern gemacht, Herr Probst?" fragte er entrüstet. Pontoppidan wies nach der Decke mit den Worten: Ich habe mich genötigt gesehen, sie in dem Laken dort aufzuhängen."
Und warum, mein Lieber?" fragte gedehnt der Bischof. ,, Um sie vor den Mäusen zu schüßen," war die höfliche, mit un
schuldsvoller Miene gegebene Antwort.
langen Wagenfahrt durch die jütische Heide zum nächsten Pfarrer Der Bischof verabschiedete sich merkwürdig schnell. Ob er auf der die Zeit benutzte, um über die Mäuse" nachzudenken, vor denen der Probst seine Bücher schüßen mußte, hat die Deffentlichkeit nie erfahren, aber seit dieser Zeit lieh" der Herr Bischof Maus teine Bücher mehr von seinen untergebenen Pfarrern und Pröpften.
eine Anfrage über die Zukunftsentwicklung des sprechenden Films Edison gegen den sprechenden Film. Thomas A. Edison hat auf in der amerikanischen Presse geantwortet, daß seiner Meinung nach die Idee des sprechenden Films faum praktisch ist. Auf der Leinwand zerstört das gesprochene Wort die Illusion. Edison glaubt, daß, zumindest soweit Amerika in Betracht kommt, der sprechende Film nicht über einige, vielleicht interessante Bersuche hinauswachsen
wird.
Films, die noch sehr verbesserungsfähig waren, besonders von Leuten In Deutschland wurden die ersten Bersuche des sprechenden enthusiastisch begrüßt, die das Wesen des Films noch nicht begriffen haben. Der Film fann und wird nie das Sprechtheater ersetzen, er ist eine stumme Kunst, die ihren eigenen Gefeßzen folgt.
deutiche volkstümliche Oper Der Dieb des Glüds des Berliner In der Staatsoper gebt als letzte Neuheit diefer Spielzeit die heifere Komponisten Bernhard Schufter am 12. in Szene.
Ein Denfmal für Cézanne . Ein Denkmal Baul Cézannes hat Aristide Maillol geschaffen. Bugunsten der Errichtung ist jetzt bei Bernheim jr. in Paris eine Ausstellung von bedeutenden Werken des Meisters eröffnet worden.
Ein neuer Be'riebsstoff für Luftschiffe. In einem Vortrag im Verein erhält. Er ist weniger feuergefährlich als Benzin und hat eme größere für Luftschiffahrt machte Dr. Edener in Kena davon Mitteilung, bak das im Bau befindliche Großvertebrs Luftschiff einen neuen Betriebsstoff Birksamkeit, so day es möglich sein wird, den Aktionsradius des Luftschiffes auf ungefähr 10000 Stilometer auszudehnen.