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Vom 6. bis 13. Juni liegen

Volksentscheid! die Wählerlisten zur Einsicht aus

naler Schädlinge gegen republikanische Führer erfuhr, diese zu ent­larven. Abg. Schäfer fragt den Zeugen, wann er sich an Baur  herangemacht" hatte. Buttkamer erwidert, daß er sich an aBur nicht herangemacht" habe, sondern dieser habe ihn ange= bettelt. Von dessen Mordplan gegen Scheidemann habe er u. a. auch dem sozialdemokratischen Abg. Auer Mitteilung gemacht. Der Kriminalbeamte Wenzel, der vom Ausschuß vernommen werden jolle, habe Bour zu.rst nernommen. Wenzel hatte damals den Ein­druck, daß Baurs Plan gegen Scheidemann ernsthaft gemeint sei. Mit erhobener Stimme fährt Buttkamer fort:

Baur   als Attentäter ist nach mehreren Stunden wieder frei­gelaffen worden, ich dagegen, der das Attentat verhindern wollte, wurde vom bayerischen Volksgericht wegen Anstiftung zum Morde mit acht Monaten Gefängnis bestraft. Diese Strafe habe ich erlitten, weil ich Republikaner war!"

Das bayerische Boltsgericht habe gesagt, daß Buttfamer die Anzeige über den Mordplan an das Ausland" gegeben habe, dieses Ausland" war das Reichskommissariat für die öffentliche Ordnung in Berlin  !

Es spielt sich ein weiterer Zwischenfall ab. Der Abg. Schäfer

Die neue Lehrerbildung.

Aus Leserkreisen schreibt man uns:

Vor mehreren Wochen erschien im Borwärts" ein Artikel über das Thema Republikanischer Nachwuchs". Auch in der Arbeits­gemeinschaft der sozialdemokratischen Lehrer und Lehrerinnen soll über dieses Thema in der nächsten Sizung ein Referat gehalten werden. Wie wichtig die Heranbildung der nächsten Generation zu sozialdenkenden und verant wortungsbewußten Staatsgliedern ist, leuchtet nicht nur jedem Republikaner ein, sondern auch die Reaktionäre haben es erfaßt, und das geht nicht nur aus ihrer Kulturpolitik in den Parlamenten, sondern auch aus ihren wüsten Schimpfreden in den Versammlungen zu den Elternbeiratswahlen hervor, daß eine wirtlich republikanische Erziehung ihrem Treiben in Kürze ein Ende machen würde. Wer aber soll und kann die Kinder in diesem Sinne erziehen? Der größte Teil von den heutigen Lehrern ist nicht dazu imstande.

Mir wird immer wieder gesagt, die Mehrheit der Lehrer bekenne

das Gegenteil. Ein Bekenntnis darf ja nicht nur in Worten be­

Geht zur Elternbeiratswahl!

Bersicherung von Holzmann und einigen anderen erwirkte darauf Rutisfer einen Arrest auf Michaels Vermögen. Hätte damals Kutisker die Bürgschaft von 3,6 Millionen stellen können oder hätte die Staatsbank für ihn die Bürgschaft übernommen, so wären alle Depots des Michael- Konzerns in der Staatsbank mit Beschlag belegt worden und der Konzern ruiniert gewesen. Das sollte Kutisters Rache an Michael für den verlorenen Schiedsgerichts­prozeß sein. Es gab auch noch andere pikante Einzelheiten in dieser Gerichtsverhandlung. So stellte sich z. B. heraus, daß der ehemalige Angestellte Kutiskers v. Kohl 1000 m. Monatsgehalt" von michael bezog, damit er nicht wieder zu Kutisker gehe. Oder man erfuhr 3. B., daß Holzmann in Paris   17 Gläubiger aus aller Herren Länder bestürmten und daß selbst die Polizei einzugreifen drohte. Als Helzmann darauf den 3Zeugen Wishaupt einen Phantasten nannte, meinte dieser: Herr Holzmann, in der Haft hat Ihr Ver­stand ein wenig gelitten." stand ein wenig gelitten." Allerdings, es sieht wirklich so aus.

Schweres Unglück bei der Bamag- Meguin.

Ein Arbeiter getötet, zwei schwer verletzt,

Ein entsehliches Unglüd ereignete sich heute vormittag in der guin in der Reuchlinstraße zu Charlottenburg  . Hierbei wurde ein Arbeiter getötet, zwei weitere schwer verletzt. Ueber den furchtbaren Unglüdsfall erhalten wir folgende Einzelheiten:

will durch seine Fragen durchaus den Eindruck erwecken, als ob der sich zum heutigen Staat. Ich bezweifle das nicht nur, ich behaupte großen Montagehalle der Maschinenfabrit Bamag- me­Zeuge fich der Spigelei schuldig gemacht habe. Darauf ruft Buttkamer dem Abgeordneten in höchster Erregung zu: Wollen Sie davon ablenten, daß Sie Mörder gegen unsere Führerschicken?" Der Vorsitzende rügt diesen Ausdrud. Butt­famer erklärt, daß er nicht den Abg. Schäfer persönlich habe treffen wollen, sondern die deutschnationale Bewegung gemeint habe. Es stehe doch fest, wie der Lübecker Voltsbote", ohne Wider­spruch zu finden, mitgeteilt habe, daß Baur Vorstandsmit. glied der Deutschnationalen Volkspartei in Med­lenburg war und in dieser Eigenschaft die Rathenau  - Mör­der beherbergt habe.

Abg. Schäfer gibt sich mit der Rüge des Vorsitzenden und der Erklärung des Zeugen nicht zufrieden. Er sagt, daß er nicht länger dem Ausschuß angehören fönne, wenn ihm nicht eine andere Genug tuung gegeben werde. Darauf wird die Oeffentlichkeit der Verhandlungen auf neue ausgeschlossen, um dem Ausschuß Gelegenheit zu geben, sich über diesen Fall schlüssig zu werden.

Nach Wiedereröffnung der Sigung teilt der Vorsitzende Abg. Schetter( 3.) mit, daß gegen den Zeugen Buttfamer wegen jeiner Aeußerung gegenüber dem Abg. Schäfer eine scharfe Rüge verhängt worden sei. Von einer Bestrafung habe der Aus­schuß noch abgesehen. Darauf setzt der Abg. Schäfer seine Be­fragung des Zeugen über deffen Berbindungen mit dem er­mordeten Baur   fort. Da er sich dabei im wesentlichen auf die Protokolle stützt, die von der Münchener   Polizei aufge­nommen worden sind, erklärt der Zeuge, daß diese Protokolle objektiv falsch abgefaßt worden seien, und daß er sich auf die Einzelheiten der damaligen Vorgänge nicht mehr genau entfinnen

fönne.

- Reserve der Arbeiterschaft.

Lübecks Reichsfreiheitsfeier. Offizielle Feiern. Lübed, den 5. Juni 1926.( Eigener Drahtbericht.) Die 700- Jahrfeier der Reichsfreiheit, die Lübeck   in diesen Tagen begeht, nimmt einen durchaus würdigen Verlauf. Bei der großen offiziellen Feier, die gestern stattfand, war das Reich durch Reichs verfehrsminister Dr. Krohne vertreten, der in seiner Ansprache durch den angebrachten Hinweis auf den Ernst der wiri schaftlichen Lage angenehm auffiel. Dagegen ließ der Vize­präsident des Reichstages, Riesser, der den erkrankten Reichs: tagspräsidenten Löbe vertrat, weniger erfreuliche nationalistische Töne hören. Unter den ausländischen Vertretern sprach zuerst der russische Botschafter in Berlin  , Krestinsti, zugleich im Namen aller geladenen und vertretenen Ostseestaaten. Seine Rede war ein neuer Beweis dafür, wie gut es die Russen gelernt haben, sich den Formen internationaler Höflichkeit anzupassen. Sie unterschied sich von den Grüßen bürgerlich regierter Länder in feiner Weise. Auch Litauen  , Estland  , Lettland  , Finnland  , Dänemark  , Schweden   und Norwegen   waren durch ihre Gesandten vertreten.

Die Stadt macht im reichen weißroten Flaggenschmud

einen außerordentlich festlichen Eindruck. Leider ist dieser Jubel nicht viel mehr als eine täuschende Fassade, denn die gesamte orga nisierte Arbeiterschaft hält sich von der Teilnahme an der Feier fern. Die Arbeiterschaft hatte im Gedenken an den über­triebenen Festrausch, der im vorigen Jahre den Rhein   über­schwemmte, eine ſtillere, der herrschenden Not und Arbeitslosig. feti Rechnung tragende Feier gewünscht. Da sie damit nicht durch drang, sich zudem von dem in der Vorbereitungszeit noch maßgeben­den Bürgermeister Neumann eine provozierende Behandlung gefallen lassen sollte, zog sie es vor, die festseligen Bürger unter sich zu lassen. Nachdem dieser Hauptwiderstand einer gedeihlichen Entwicklung, der in der Person des Bürgermeisters Neumann lag, durch den scharfen Angriff der Lübecker   Sozialdemokratie befei tigt ist, und unser Genosse Löwigt provisorisch die Geschäfte führt, tönnen auch wir darauf hoffen, daß diese kleinste und älteste Republik   Deutschlands   besseren Zeiten entgegengeht.

Macdonald über den Generalstreik. ,, Keine brauchbare Waffe im Wirtschaftskampf." London  , 4. Juni.  ( WTB.) Macdonald veröffentlicht in der fozialistischen Zeitschrift" Socialist Review  " eine umfassende Ueber sicht über den Generalstreik. Er drückt darin seine per­sönliche Meinung über die Wirtungslosigkeit des General­streits aus und schreibt: Der Generalstreit ist eine Waffe, die nicht für industrielle Zwede gebraucht werden kann; sie ist zu plump und hat kein Endziel, das selbst im günstigsten Falle als Sieg an­gesehen werden kann. Wenn ein Generalstreit bis zum Schluß durchgeführt würde, so würde er die Gewerkschaften ruinieren.

Aus der Partei.

Oswald Hillebrand   gestorben. Die deutsche Sozialdemokratie der Tschechoslowakei   beklagt den Tod eines ihrer begabtesten und charaktervollsten Vertreter. Am letzten Donnerstag ist Genosse Oswald Hillebrand   einem tückischen Leiden erlegen, das ihn schon seit Jahren außer Gefecht gesezt hatte. Hillebrand war im Jahre 1879 als Sohn eines Maurers   geboren und bereitete sich für den Lehrerberuf vor. Aber schon in der Lehrerbildungsanstalt geriet er in den Bann des Sozialismus. Er wurde Redakteur des Tep­lizer Bolfswillens" und 1911 Abgeordneter in Wien  . 1918 mar er als Vertreter des gesamtdeutschen Parlaments in Weimar   in Aussicht genommen, zwei Jahre später saß er im Prager   Barla­ment. Nach dem Tode Seligers wurde er zweiter, nach dem Tode Cermaks erster Borsigender- Stellvertreter der Partei. Erfolgreich verteidigte er die Sozialdemokratie Westböhmens gegen tommu nistische Spaltungsversuche. Mit der deutschen   Sozialdemokratie der Tschechoslowakei   beklagte auch die Parted im Reiche den Hin gang dieses ausgezeichneten Rämpfers,

Aber geht rechtzeitig! Die Wahl findet staff am

Sonntag, den 6. Juni.

Die Wahlzeiten sind in den einzelnen Verwaltungsbezirken verschieden. Sie sind aus den Anschlägen in den Schulhäusern zu ersehen.

In der großen Montagehalle wurde ein viele Zentner schwerer Reffel durch einen Kran in die Höhe gewunden. Die Lauffage be wegte sich gerade auf dem Kran, als plöglich eins der Drahtseile riß und der schwere Kessel in die Tiefe stürzte. Drei Arbeiter, die unten an ihren Maschinen arbeiteten, wurden hierbei un ter dem Ressel begraben. Es sind dies der Kesselschmied Franz Fröhlich   aus der Emdener Str. 41, der Schlosser Hugo Buch­wald aus der Lehrter Str  . 45 und ein weiterer Arbeiter, dessen Personalien bisher noch unbekannt sind. Fröhlich erlitt so schwere Verlegungen an Kopf und Körper, daß er bereits während des Transports in einem Wagen des Städtischen Rettungsamts zur Un­fallstelle in der Johannisstraße, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, ver star b. Die beiden anderen Schwerverletzten haben viele schwere innere und äußere Verlegungen davongetragen, so daß fie gleichfalls in die Unfallklinik gebracht werden mußten. Die Betriebsleitung der Bamag gibt dazu folgende Dar­ftellung: Ein großer Kessel sollte vermittels des Krans zur weiteren Bearbeitung an eine andere Stelle der Halle gebracht werden. Plötz­lich riß das Halteseil und der Kessel rutschte seitlich ab. Drei unten beschäftigte Arbeiter konnten sich nicht mehr in Sicherheit bringen und wurden schwer verletzt. Die genaue Ursache des traurigen Bor­falles ist bisher noch nicht geflärt. Die Kriminalpolizei ist mit der Aufklärung des Unfalles beschäftigt.

stehen, die daraus entspringende Tat ist die Hauptsache. Aber die Energie dazu ist durch die Anerziehung und Einimpfung des milita ristischen und dogmatischen Geistes unter dem jahrelangen Druck erlahmt. Selbst wenn man jede böse Absicht außer Betracht läßt, so muß man doch zu der Ueberzeugung fommen, daß von einer Eignung eines großen Teils der Lehrerschaft für die neue Erziehung nicht geredet werden kann. Ich will keine Anschuldigungen erheben, ohne sie zu beweisen; darum einige Beispiele: Ist ein Schulrat, der gleichzeitig Vorsitzender der Ortsgruppe des Bismard Bundes ist, fähig, in einem Arbeiterviertel die Leitung der Erziehung der Arbeiterjugend zu führen? Jedes Wort darüber erübrigt sich wohl. In einer päda- ,, Maifäfer"-Rummel. Die Hugenbergsche Buschistenpresse über­gogischen Arbeitsgemeinschaft fagte der Dozent, der selbst nicht allzu schlägt sich in Rührseligkeit anläßlich eines Regimentstages der ehe­republikfreundlich eingestellt ist: Ein großer Teil der Lehrer erklärt: maligen Gardefüfiliere. Die deutschnationalen Hausbesitzer und Was fümmert uns Arbeitsschule und Berfunterricht, uns fümmert Borderhauswohnungsinhaber in der Umgegend der einstigen Kaserne nur der Tag, an dem das Gehalt gezahlt wird." Können solche dieses Regiments haben für die nötige Stimmung" durch schwarz­Herren die Kinder zu pflichtbewußten Menschen erziehen? An einer weißrote Fahnen und Girlanden gesorgt. Wir fragen nur: Ist der Schule ist es Brauch, immer zwei oder drei Tage vor der Leutnant iller, der dadurch berühmt wurde, daß er den Füsilier Elternbeiratswahl mit den Schülern und deren Eltern Helm hate bei 23 Grad Kälte in den Karpathen zu Tode einen Dampferausflug zu machen. Und dabei werden dann marterte, auch dabei? Und sind die Offiziere, die seine die christlich- unpolitische Liste die richtige" jei. Den Tag der Wahl ja die lieben dummen Männlein und Weiblein davon überzeugt, daß Grausamkeiten vor Gericht deckten, gleichfalls anwesend? Wenn fann sich jeder ungefähr ausrechnen. Als der Rektor gefragt wird, ruhig weiter schwarzweißrot flaggen! dann mögen Hausbesiyer und Spießbürger ihnen zur Ehre warum auch in diesem Jahr der Ausflug wieder zwei Tage vor der Wahl stattfindet, erklärt er prompt:" Ich habe den Termin der Wahl nicht gewußt." Eine Lehrerin erklärte am 27. Januar 1926 in der Schule:" Ja, wenn wir unseren lieben Kaiser noch hätten, würde es uns nicht so schlecht gehen." Diese Dame hat vergessen, daß in der Zeit der Republik   sie in die Besoldungs­gruppe VIII gebracht worden ist. Ein Lehrer hat es innerhalb des ersten Jahres glücklich soweit gebracht, daß die Kinder von 1 bis 20 zählen, wohlverstanden zählen, nicht rechnen, fönnen. Dieser Herr schreibt kleine Gedichtlein für ein reaktionäres Stadt flatschblatt und hat deshalb soviel Verpflichtungen", daß morgens der hospitierende Junglehrer für seine vierzig oder fünfzig Mart Fortbildungszuschuß den Unterricht übernehmen muß.

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Zu mehreren politischen Schlägereien fam es gestern abend wieder in verschiedenen Stadtteilen. In Wilmersdorf   fiel ein größerer Trupp Nationalsozialisten über politisch Anders= gesinnte her und es entspann sich eine blutige Schlägerei. Es wurden 9 Berhaftungen vorgenommen, die übrigen er­griffen die Flucht. Anfäßlich der Jahrhundertjeier des einshaus in der Chausseestraße gleichfalls zu Rempeleien. Auch Garde Füsilierregiments tam es vor dem Kriegerver­hier wurden einige Verhaftungen vorgenommen. In Lichtenberg  in der Jungstraße versuchten Nationalsozialisten Reichs bannerleute zu überfallen. Auch hier griff die Polizei ein und verhaftete einen völkischen Rädelsführer, der dem Polizei­präfidium zugeführt wurde. Es wäre sehr angebracht, daß die Polizei auf das provozierende Verhalten Bölfischer mehr Augenmert Andersgesinnte an der Tagesordnung sind.

Fortschritt anzupassen, nicht verlangen, daß sie ihr Erzieherhandwerk richtet, da besonders in den letzten Tagen Ueberfälle auf politisch

So sieht der Berufsidealismus mancher Lehrer aus. Man fann von Menschen, die selbst nicht mehr die Kraft aufbringen, sich dem anders ausüben, als sie es gelernt haben. Darum muß die Lehrerbildung eine andere werden. Gegen den Ber­such mit den pädagogischen Hochschulen läßt sich vorerst wenig ein­wenden. Zwei Forderungen aber müssen wir ganz energisch ver­treten: Es müssen Mittel und Wege gefunden werden, daß auch begabten proletarischen Rindern mehr als bis: Es geht ber die Lehrerlaufbahn ermöglicht wird. nicht an, immer nur Beamten- und Kaufmannsföhne zu Erziehern der Arbeiterkinder zu machen. Nicht politische Gründe, sondern rein pädagogische Erwägungen sind hier maßgebend. Wer selbst aus dem Arbeiterstande hervorgegangen ist, der fann am besten die Entwicklung der Seele eines Arbeiterkindes verstehen und lenten. Die zweite Forderung bezieht sich direkt auf die päda gogischen Akademien. Wir fämpfen gegen die von altersher übernommenen Grundsätze der Autoritätserziehung, die in der Religion thren Ursprung hat. Darum fordern wir, daß mit der Einrichtung von fonfessionellen Akademien Schluß ge= macht wird und für den weltlichen Staat und sein weltlich und real denkendes Proletariat meltliche Hochschulen eingerichtet werden. Es könnte sonst leicht kommen, daß wir in einem Jahr­zehnt in den Städten ebensoviel weltliche wie fonfessionelle Schulen haben, aber nicht einen einzigen für diese Schulgattung vorgebildeten Lehrer.

Der Kutisker- Prozeß.

Die Verhandlungsunfähigkeit des Hauptangeklagten.

Der Schwimm! lub Welle" Strausberg   veranstaltet Sonntag, nachm. 3 Uhr, in der neuen Badeanstalt Petershagen   ein Schwimm feft, um dem zu gründenden Arbeiterschwimmverein möglichst zahlreiche Mitglieder zuzuführen.

Sozialistische Arbeiterjugend Gr.- Berlin

Arbeitsgemeinschaft für bildende Kunst: Heute, Sonnabend, nachmittags Uhr, Gruppe Gracser und Gruppe Geelig Stößensee( Bichelsberge), Heerstraße. Beltscheine können noch bis Mittwoch, den 9. b. M., bestellt werden.

Heute, Sonnabend, den 5. Juni:

Schöneberg   III: Fahrt. Treffpunkt abends 7 Uhr Bhf. Schöneberg. Wilmers­Westen: Fahrt Budowice. Treffpunkt 6 Uhr Bhf. Bülowstraße. borf: Jugendheim Hildegardstr. 4. Literarischer Abend.- Neukölln II( Boddin­Reukölln IV: plak): Fahrt Fürstenwalde. Treffpunkt 5 Uhr Bhf. Neukölln, Fahrt Mokener Mühle. Treffpunkt Hermannplag. Neu- Lichtenberg  : Fahrt Bernsdorfer Lante. Treffpunkt 6 Uhr Bhf. Neu- Lichtenberg  . Werbebezirk Kreuzberg: Abends 28 Uhr im Jugendheim Lindenstr. 3( Lese­Werbebezirk Reinickendof: Abends 8 Uhr im Jugendheim Tegel  , Bahnhof­

simmer) Werbebezirksfunktionärsikung.

ftraße 15, Werbebezirksmitgliederversammlung. Bortrag: Unsere Sommer­arbeit".

Morgen, Sonntag, den 6. Juni.

Tempelhof  : Fahrt Tegel  . Treffpunkt 17 Uhr Bahnhof. Nieberschöne weide: Bormittags 8 Uhr Treffpunkt bei Imbera, Wahlhilfe bei den Eltern­beiratswahlen. Nachmittags Treffpunkt 1 Uhr Bhf. Niederschönemeide, Teil­nahme an der Fahnenweihe in Baumschulenweg. Lichtenberg  - Mitte: Fahrt Ertner. Treffpunkt 6 Uhr Bhf. Stralau- Rummelsburg. Mädchenarbeitsgemeinschaft ,, Weft". Abends 8 Uhr im Jugendheim Dilfiel in der Jugendbewegung". Referent Genoffe Haus Krauß.

Theater der Woche.

Vom 6. Juni bis 14. Juni 1926. Bollsbühne: 6., 9., 11., 13. Fauft. 7. Das trunkene Schiff.

8., 10., 12.

An den beiden letzten Verhandlungstagen fehlte Kutister. Dorfer Str. 3( am Sohenzollernplak). Bortraa: Das Gemeinschaftserlebnis Donnerstag legte sein Sohn dem Gericht ein Attest vor, aus dem die Berhandlungsunfähigkeit des Baters erwiesen werden sollte. Das Gericht erklärte jedoch Kutister für verhandlungsfähig und sprach die Vermutung aus, daß er simuliere. Gestern wurde nun von der Ber­teidigung ein weiteres Rrantheitsatte st vorgelegt, aus dem hervorging, daß Kutister schwer an der Grippe ertranft sei. Judith. 14. Don Quichotte. Staatsoper( Blak der Republik): 6. Aida. Auf Antrag des Staatsanwalts verfügte das Gericht die Unter­fuchung des Angeklagten durch Prof. Strauch. Er stellte eine schwere Grippeerfranfung und Symptome einer begin­nen den Lungenentzündung fest. Also war Kutister ver handlungsunfähig. Das Gericht beschloß, die Verhandlung bis auf Montagauszusehen und falls Kutikers Zustand sich bis dahin nicht gebessert haben sollte, eine furze Sigung in seiner Wohnung vor= zunehmen. Somit wird sich allem Anschein nach das gleiche wie im Lützow  - Prozeß wiederholen. Aus der Verhandlung am Donners.

tag wäre noch einiges Interessante nachzutragen. Zur Erörterung standen die Hanauer Lagerverträge. Wie erinnerlich, hatte Kutister einen Scheinvertrag mit den Rumänen geschlossen, um die Staats­bank hinzuhalten. Dann schloß aber Strieter auf Veranlassung Rutisfers mit Michael einen Vertrag, auf Grund dessen dieser als Treuhänder den Rämänen das Lager um eine Million billiger ver­kaufen sollte. Als dann die Numänen vom ersten Vertrag zurück­traten, glaubte die Staatsbant, die den Bertrag für echt hielt, daß Michael an dem Rücktritt schuld sei. Auf Grund der eidesstattlichen

7. Bohème. 8. Boris Godunom. 9. Mignon. 10. Mona Lisa  , 11. Troubadour. 12. Der Dieb des Glüds. 13. Carmen. Mittags: Ballett- Matinee. 14. Der ferne Alang. Schauspielhaus( Gendarmenmarkt): 6., 10, Duell am Lido. 7., 12., Beer Gynt. 8., 11., 13., 14. Die Welt, in der man fich langweilt. Schiller Theater: 6., 10. Anrik- Pyrik. 7., 8., 9., 11., 13., 14. Ridel und die 36 Gerechten. 12. Wallensteins Lager. Biccolomini. Romödienhaus: Der Garten Eden. Leffing- Theater: 5, bis 12. Schneider Wibbel. Theater in der Königgräker Straße: 6. bis 8. Dr. Schmidt. 9. Geschlossen. 10. bis 14. Gefallene Engel. Deutsches Opernhaus: 6. Aida. 7. Carmen. 8. Margarethe. 9. Tosca  . 10. Ratia Rabanowa. 11., 13. Fatiniga. 12. Das Rheingold  . 14. Die Walküre. Theater bes Westens: 6. bis 10. Gräfin Mariza. 11, Ge­Die Tribüne: 6. Der Rubicon. fchloffen. 12., 13. Die große Unbekannte, Deutsches Künstler- Theater: Der fröhliche Weinberg. Berliner   Theater: Donnerwetter- ganz famos. Reues Theater am Roo: Der alte Deffauer. Metropol- Theater: 5. bis 14. Die Nacht der Nächte. Theater am Kurfürften­bamm: Rebhuhn. Aleines Theaier: Seitensprünge. Wallner Theater: Der heilige Brunnen und Blanco Bosnets Erwedung. Theater in der Likowstraße: Spreewaldmädel. Rofe Theater: Die Ehre deiner Mutter. Schloßpark   Theater Steglih: 6. Krone und Feffel. 7. bis 14. Der Störenfried. Theater am Schiffbauerdamm: 6. bis 14. Die Freier. Sommertheater Kliem ( Erbe), Hasenheide: Krone und Weffel.

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Rachmittagsvorstellungen. Bollsbühne: 6. Judith. 13. Das frunkene Schiff. Schauspielhaus( Gendarmenmarkt): 6. Charlens Tante. Theater des Westens  : 6. bis 10., 2 Uhr: Schneewittchen; 4 Uhr: Gräfin Mariza.