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Ein sonderbarer Wohnungstausch. Die Wohnungsämter haben nicht viele Freunde. Wer auf zu weisung einer Wohnung seit Jahren vergeblich wartet, wird den Wohnungsämtern kein Loblied singen wollen. 3mar meiß jeder, daß die Wohnungsämter, was sie selber nicht haben, auch nicht geben können. Daß aber mit solchem Trost nicht leicht ein Ungeduldiger fich beschwichtigen läßt, ist hegreiflich. Doch am heftigsten schelten auf die Wohnungsämter nicht diejenigen, die unter dem Wohnungs­mangel zu leiden haben, sondern andere, die sich eines Wohnungs­überflusses erfreuen. Hauseigentümer, die bei der Zwangswirtschaft nicht ihre Wohnungen an den Meistbietenden verschachern dürfen, Inhaber übergroßer Wohnungen, in die man Wohnungslose als 3mangsmieter eingewiesen hat, auch mancher Wohnungsinhaber, dem ein Wohnungstausch nicht nach Wunsch gelungen ist, weil das Wohnungsamt einschritt solche und ähnliche Leute sind erbittertste Feinde der Wohnungsämter. Wie in dieser Hinsicht ein Wohnungsamt dem Schuh der Wohnungsuchenden dienen fann, lehrt ein Fall, der im Bezirk Wedding vorgekommen ist. Der Reichstagsabgeordnete Morath von der Deutschen Volkspartei , der dabei eine Rolle ge­spielt hat, dürfte jetzt auch zu denen gehören, die auf Wohnungs­ämter nicht gut zu sprechen sind. Herr Morath, Bost inspektor im Hauptberuf, hat zwar bisher eine ganz nette Wohnung in Karls horft gehabt, aber er wünschte ein eigenes Häuschen und schritt dazu, sich ein solches mit Zuschuß aus öffentlichen Mitteln in Zehlendorf zu bauen. Sobald das Häuschen fertig und für ihn be­ziehbar wurde, mußte er sein Anrecht auf seine bisherige Wohnung brangeben. Vorher aber versuchte er, die aus drei Zimmern und Nebengelaß bestehende Wohnung gegen eine fleinere 23oh: nung von geringerem Wert zu vertauschen, die zwei einfenstrige Stuben hat. Dabei soll für Herrn Morath ein Gewinn in bar herausgekommen sein. Voraussetzung und Bedingung für jeden vom Wohnungsamt zu genehmigenden Wohnungstausch ist, daß die Tauschlustigen auch selber die Tauschwohnungen innerhalb einer bestimmten Frist beziehen. Dem Wohnungsamt Wedding , in dessen Bezirk die von Herrn Morath begehrte fleinere Wohnung liegt, wurde nun bekannt, daß er nicht in diese Tausch. wohnung, sondern in ein Eigenheim, in sein Zehlendorfer Häuschen, übersiedeln wollte. Darauf griff das Wohnungsamt Wedding ein und zog die Tauschgenehmigung. zurüd. Herr Morath meinte, fich den Eingriff des Wohnungsamts nicht gefallen lassen zu müssen. Et brachte die Sache vor das Mieteinigungsamt, das wohl noch nicht entschieden hat. Wir zweifeln nicht, daß er sich dort die verdiente Abfuhr holen wird.

Bon dem Wohnungstauschversuch des Postinspektors Morath hat die Oberpost direktion Berlin gewußt. Daß fie aber alle Einzelheiten gefannt hätte, möchten wir nicht glauben. Die Ober postdirektion war auf Grund der Hergabe eines Arbeitgeberdarlehns für den bauenden Herrn Morath an der Angelegenheit beteiligt. Sie wollte mit der gegen Herrn Moraths schöne Karlshorster Wohnung eingetauschten schlechteren Wohnung in Berlin - Nord, die bei Fertig. stellung des Morathschen Eigenheims frei merden mußte( aber von ihm selber nie bewohnt worden ist), einen ihrer unteren Be amten glücklich gemacht sehen. Das Wohnungsamt Wedding hat, indem es gegen diesen sonderbaren Wohnungstausch einschritt, sich den Dank der Wohnungsuchenden verdient, die in minder angenehmer Lage als Herr Morath find. Daß es sich hiermit Herrn Morath nicht zum Freunde gemacht hat, wird es in Gelassenheit hinnehmen muffen.

Der Sprit- Weber- Prozeß.

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Berschwundene Aften. Habe ich das nicht gut gemacht?" Man fann nicht sagen, daß der Sprit- Weber- Prozeß bei seiner Länge an Aktualität eingebüßt hätte. Es gibt immer wieder eine Pleine Abwechslung. Als am Donnerstag ein Zeuge ganz uner­wartet über Beziehungen verlauten ließ, die zwischen dem Regie. rungsrat Tulte vom Finanzamt Schöneberg und dem Kri. minalfommissar Peters bestanden haben sollen, wurde der Regierungsrat unverzüglich geladen. Er sagte aus, daß erst dienst­liche Angelegenheiten, dann gemeinsames wissenschaftliches Intereffe zu einem Freundschaftsbunde mit Ropp geführt hätten. Es sollte ein Fabrikatiensverfahren zur Zertrümmerung von Atomen errichtet werden. Regierungsrat Tulfe wurde sogar Aufsichtsrat in einem seiner Betriebe. Und dann verschwanden eines Tages im Finanzamt Schöneberg Aften, die sich auf die Beschlagnahme von 18 000 Litern Sprit bei Kopp bezogen. Diese Arten waren zuerst bom Finanzamt Schöneberg nach dem Landesfinanzamt gewandert, dann von dort in das Polizeipräsidium und schließlich wieder zurüd an das Finanzamt Schöneberg . Hier verlor sich die Spur. Eine für den Angeklagten Peters wenig angenehme Tatsache. Einen tragi fomischen Zwischenfall gab es bei der Vernehmung des Professors Dr. Silbermann. Als dieser im Auftrag Webers in Verbin­dung mit der Auszahlung der Versicherungsprämie in London war, äußerte sich ihm gegenüber Kopp, daß Hermann Weber ihm in bezug auf den Stahnsdorfer Brand gesagt hätte: Habe ich das nicht gut gemacht!" In Erläuterungen dieser Aeußerung erzählte Ropp bem Gericht einen alten Wig von den beiden Kaufleuten, die fich über die Hagelversicherung unterhalten, wobei der erste sagt: Daß man sich gegen Feuer versichert, fann ich verstehen, aber wie macht man Hagel?" So will er seinen Ausspruch gemeint haben: nämlich als Wig. Uebrigens sollen verschiedene Leute Weber gegenüber ge­äußert haben:" Das haben Sie gut gemacht." Der Eindruck aller leitenden Persönlichkeiten des Weber- Konzerns war der, daß der Brand sehr günstig für den Konzern gewesen sei. Man betrachtete ihn direkt als ein großes Glück, denn das Lager lag ziemlich tot da. Weber behauptet, daß die Finanzverwaltung ihn damals mit 41 Millionen Mart eingeschäßt habe. Der Zeuge Geheimrat Hepp, Ministerialrat vom Finanzministerium, erklärt, daß Webers Gesamtvermögen immerhin mit 20 Millionen Mark beziffert

wurde.

Reichsbankpräsident Dr. Schacht wird als Zeuge nicht er. fcheinen. Das Gericht hat den entsprechenden Antrag abgelehnt, Die Berhandlung geht am Montag weiter.

Tagesferienkolonie in der Waldschule.

rinten im Alter von 6 bis 16 Jahren fomohl für die ganze Zeit, als auch für einzelne Wochen. Der Beitrag für eine Woche beträgt 12 Mart. Dieser Brets fann auf Antrag bei Bedürftigkeit ermäßigt werden. Jede Woche ist voll zu bezahlen. Anmeldungen find möglichst bald an den Leiter der höheren Waldschule, Studien­rat Krause, Grunewald , Waldschulallee, zu richten. Sprechzeit täg lich( außer Sonnabend) zwischen 12 und 1 Uhr und nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr( Fernsprecher Amt Westend 3455).

Ein neuer Bahnhof der Stadtbahn. Erneuerungsarbeiten im Lehrter Stadtbahnhof.

In den letzten Wochen ist beim Lehrter Bahnhof zwischen den an dieser Stelle in größerem Abstande liegenden Stadtbahn- Fern­gleisen ein neuer Bahnhof der Stadtbahn entstanden, der in den nächsten Tagen in Betrieb genommen werden soll und in dem die Stadtbahnzüge der Richtung Charlottenburg­Schlesischer Bahnhof halten sollen. Der Bahnhof, der Doll tommen aus Holz gebaut ist, trägt allerdings nur provisorischen Charakter. Wenn er seine Schuldigkeit getan hat, wird er wieder abgebaut. In den nächsten neun Monaten soll er dazu dienen, die recht schwierigen Arbeiten für die Erneuerung Don sieben Eisenbahnbrüden zu erleichtern.

Am Lehrter Bahnhof freuzt bekanntlich die Stadtbahn die dar­unter liegenden Gleise des Lehrter Fernbahnhofs und die Güter­zufuhrgleise zum Güterbahnhef Spreeufer. Durch den Rauch der besonders unter dem Stadtbahnhof haltenden Lokomotiven sind die Brücken und Eisenkonstruktionen, die die Gleise und den Stadtbahn fteig tragen, star? verrostet und dadurch in ihrer Widerstandsfähig

G

Es geht um das Kind!

Mutter, du möchtest ins Grüne hinaus Und übtest zuvor deine Wahlpflicht nicht aus? Der Bube, das Mädel, was fagen denn die? Einzig wegen der Landpartie

Belehrt man sie nach wie vor in der Klaffe Daß Wilhelm, der Kaiser, uns schirmt und beschütt Und daß man den Erbseind, den Welschen, haffe Und daß nur die Dienstzeit dem Vaterland nüßt. Mutter, bist du denn taub und blind? Mutter, Mutter, denk an dein Kind! Bater, legst du fein Machtwort ein? Willst auch du ein Berräter sein? Duldest die Herrschaft des Morschen und Alten, Um draußen ein Piduid abzuhalten? Freilich, die andern, die Schwarzweißrofen, Haben alles aufgeboten!.

Weißt dach, wie zäh und verbissen fie find. Bater, Baler, denk an dein Kind!

Zum ersten-, zum zweifen-, zum driffenmal: Arbeitereltern, geht zur Wahl! Jugend von heute foll auf Erden Kämpfer töftlicher Zukunft werden! Wehe den Alfen, die müßig sind! Bäfer, Mütter, schütt euer Kind!

Henning Duderstadt

feit geschmächt, so daß fich eine gänzliche Erneuerung als notwendig erwiesen hat. Ebenso werden die westlichen vier lleberbauten durch neue Brücken ersetzt. Um nun eine Störung des Eisenbahnbetriebes zu vermeiden, wird nacheinander ein Gleis toigelegt, so daß der Neubau der Brücke ungestört vor sich gehen kann. Für die Fernzüge der Stadtbahn ist hierbei, ähnlich wie bei den Brücken­erneuerungen über die Spree am Bahnhof Bellevue, an dieser Stelle ein eingleisiger Betrieb eingerichtet.

Zu dem provisorischen Stadtbahnsteig führen zwei Trep. pen, östlich und westlich neben den Seitenbahnsteigen des Lehrter Fernbahnhofes und vermitteln das Umsteigen für die Reisenden zu den Fern und Spandauer Berortzügen. An dem alten Stadtbahnsteig halten während der Bauzeit nur die Züge der Richtung Schlesischer Bahnhof- Charlottenburg; hier bleiben die bis herigen Zu- und Abgänge nach dem Wilhelms- Ufer und der Inva­lidenstraße sowie die Zugangstreppe vom Fernbahnhof bestehen, während die Be: bindungstreppe nach dem Fernbahnhof aufgehoben wird; der Uebergang vom alten Stadtbahnsteig nach dem Fernbahn­hof geschieht dann innerhalb der Fahrkartensperre über die westliche Treppe. Durch Verlegung der Fahrkartensperre auf der westlichen Seite wird auch der bisher bestehende Durchgang von der Inva lidenstraße nach der Ankunftsseite des Lehrter Fernbahnhofes wäh. rend des Umbaues beseitigt.

Neuer Zug Berlin - Scharmütclfee.

Seit dem 30.. Mai verkehrt bis auf weiteres an Sonn tagen auf der Strecke Berlin ( Görlizer Bahnhof Scharmügelsee ein weiterer durchgehender Zug: Görliger Bahnhof ab 10.12 Uhr vormittags, Niederschöneweide- Johannisthal ab 10.25 Uhr, Königswusterhausen an 10.58 Uhr, Scharmüzelfee an 12.10 Uhr nachmittags; Rüdfahrt ab Scharmüßelfee 8.45 Uhr nach mittags, Rönigswusterhausen 9.53 Uhr, Niederschöneweide- Johannis­tal an 10.26 Uhr, Görliger Bahnhof an 10.38 Uhr nachmittags. Die Züge halten auch auf allen Vorortstationen.

Ein Mörder, der sich gebeffert hat.

Das

der Länge der Zeit, die feit seinem Verbrechen vergangen war, hatte sich nun eine eigenartige Rechtslage ergeben. I. mußte jetzt wegen des von ihm begangenen Giftmordes straffrei bleiben, da dieses Verbrechen inzwischen verjährt und das da­mals ergangene Urteil nicht rechtskräftig geworden war. einzige, auf Grund dessen er gerichtlich noch belangt werden konnte, war die Führung des falschen Namens, die dann auch zu einer An­flage wegen intellektueller Urfundenfälschung führte. Gestern ge­langte diese Anflage zur Verhandlung. Das Gericht verurteilte 3., der sich allein sehr gewandt verteidigte und angab, sich damals in einem Notstand befunden zu haben, als er den falschen Namen annahm, zu drei Monaten Gefängnis. Für diese Strafe erhielt er aber eine dreijährige Bewährungsfrist, da er sich sehr gut geführt und fleißig gearbeitet hat,

Falsche Kriminalbeamte.

Um zwanzigtausend Mark geprellte Kaffenbote... Drei Mitglieder jener Gaunergesellschaft, die mit Hilfe eines an den Hauptmann von Köpenid erinnernden Tricks zwei jungen Kaffens boten 20 000 Mart abschwindelten, standen in den Handlungsgehilfen. Reinhold Biebach vor dem Großen Schöffengericht Berlin­Kurt Müller und Hermann Schwabe sowie dem Schlosser Mitte. Die Anklage lautete gegen fie auf Amtsanmaßung und Betrug. Ende September vorigen Jahres hatten zwei Rassenboten im Auftrage der Deutschen Betriebsgesellschaft in der Filiale der Deutschen Bant in der Belle- Alliance- Straße 20000 Mart Lohngelder geholt. Auf dem Wege ins Bureau traten ihnen in der Königgräger Straße plößlich zwei Männer entgegen, bezeich neten sich als Kriminalbeamte und erklärten sie, einen Haftbefehl vor­weisend, als verhaftet. Sie müßten wegen eines Steuerdeliftes ihrer Firma sofort zu ihrer Bernehmung nach dem Bolizeipräsidium ge= bracht werden. Die beiden angeblichen Kriminalbeamten riefen auch ein Auto heran, gaben den Auftrag, nach dem Polizeipräsidium zu fahren und bestiegen es zusammen mit den bestürzten jungen Beuten, nachdem sie zu verhindern gewußt hatten, daß diese sich telephonisch mit ihrer Firma in Verbindung setzten. Im Auto nahmen sie die 20 000 Mart an sich, indem sie das Geld für vorläufig beschlag­nahmt" erklärten. Kurz vor dem Eingang zum ,, Alex" ließen sie das Auto halten, stiegen aus, da sie erst allein mit dem Kriminalfommiffar sprechen mußten, und ließen das Auto dann in den Lichthof des Polizeipräsidiums fahren, wo die Häftlinge auf ihre Rüdfehr warten follten. Geduldig warteten diese im Auto stundenlang, bis es dem Autoführer endlich zu viel wurde und er die übriggebliebenen Fahrs gäfte fragte, was denn eigentlich los fei. Sie machten sich jetzt auf die Suche, aber wo sie auch anfragten, stießen sie auf erstaunte Ge­fichter und niemand konnte eine Auskunft geben. Da merften sie dann, daß sie die Geprellten waren. Wenige Tage später fonnte schon der eine der falschen Kriminalbeamten, der Kaufmann Berger, der Hauptbeteiligte, ergriffen werden. Er ist bereits abgeurteilt worden. Seiner drei Komplizen, die den Plan mit ihm zusammen ausgebedt und die Beute in vier Teile zu je 5000 m. unter sich ver­teilt hatten, fonnte man erst nach längerer Zeit habhaft werden. Von ihnen erzählte gestern der Angeflagte Müller, der gleich den anderen Schon mit Zuchthaus vorbestraft ist, daß er sich durch den feden Schwindel die Mittel verfchaffen mollte, um sich als Filmschauspieler und vorher als Schauspieler ausbilden zu lassen. Das Gericht ver­urteilte ihn wegen Amtsanmaßung, Urfundenfälschung und Betrug au 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis. Seine beiden Freunde erhielten 1 Jahr bzw. 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus .

Die Große Polizeiausstellung 1926.

Der Presseausschuß der Großen Polizeiausstellung 1926" hatte die Bertreter der Breffe zu einer gemeinsamen Sigung eingeladen. ministerialbirektor Dr. Abegg unterstrich noch einmal die Be­deutung der Ausstellung für die Popularisierung der Polizei. Seine Ausführungen, mie auch die des Regierungsrats Dr. Trestom, he rechtigten zu der Annahme, daß die Große Polizeiausftellumg 1926" die erste ihrer Art nicht allein für den Fachmann von größten Interesse sein wird, sondern auch den Laien die größte Anregung geben wird. Es werden ihm Einblice gewährt werden in den Polizeimechanismus auf allen nur erdenklichen Gebieten; auch feine Phantasie, die ja so leicht im Kriminellen schwelgt, mird hier zu ihren Rechten fommen. Aeußerst reichhaltig wird die Industrie vertreten sein, sofern sie mit dem Polizeiwefen nur in irgend einer Beziehung Berührungspunkte aufweist. Die Feuer­polizei wird aus Anlaß des 75jährigen Bestehens der Berliner Feuerwehr auf einer Sonderausstellung Feuerwehr und. Feuer­schuh" zeigen. Neben fämtlichen deutschen Ländern wird auch das Ausland zahlreich vertreten sein, in erster Reihe Deutschösterreich. Neben der Augemeinen Polizeifonferenz" werden auch der Internationale Polizeifongreß" und die ,, Sigung der Internationalen Polizeikommission" stattfinden. Der Bressereferent des preußischen Innenministeriums, Dr. Hirschfeld, setzte sich für die Errichtung eines Preffeausschusses ein.

Der Attentäter Lange gestorben.

Der Detektiv Ermin Lange, der vor furzem, wie wir seinerzeit berichteten, ein Revolverattentat auf den Gerichtshof der Großen Straffammer des Landgerichts II verübte, und, nachdem er fünf Schüsse in den Saal abgegeben hatte, sich selbst durch einen Lungenschuß verletzte, ist jetzt an den Folgen der Verwundung im Krankenhaus verstorben.

Die Stadtverordnetenverfammlung hat in dieser Woche zwei Sitzungen, eine am Dienstag um 6 1hr und eine am Donnerstag um 5 Uhr. Die Beratung des Stadthaushalt­planes, die bis zum 1. Juli beendet werden soll, erfordert jetzt flotte Arbeit.

An den Mord am Teufelsfee erinnerte eine Berhandlung, die ver dem Schöffengericht Berlin- Wedding stattfand. Unter mystischen noch in undurchdringliches Duntel gehüllt. Von dem Täter fehlt Der aufsehenerregende Diebstahl im Hauptzollamt ist immer Umständen und allerhand Zaubersput wurde seinerzeit, wie er innerlich, die Schneiderin Luise B. von dem Böttcher gede Spur, froz aller eifrigen Nachforschungen. Die Untersuchung ist um so schwieriger, als man nicht weiß, eb ein Beamter den In der Zeit der Sommerferien wird die im Grunewald gelegene am Teufelsfee vergiftet. Im gleichen Jahre dieses Verbrechens Diebstahl verübt hat oder eine Privatperson, die sich in die Dienst­höhere Charlottenburger Waldschule vom Montag, den wurde dann J. wegen Giftmordes zum Tode verurteilt, jedoch hob 5. Juli, bis Sonnabend, den 7. August, als Tagesferien- das Reichsgericht auf die von ihm eingereichte Revision hin dieses postdienststelle in der Königstraße 61 übertragen worden. Sie nimmt räume eingeschlichen hatte. Die Aufklärung ist jetzt der Kriminal­folonie eingerichtet werden. Die Kinder kommen täglich morgens Urteil auf. Ehe nun eine neue Verhandlung stattfinden fonnte, alle zweddienlichen Mitteilungen entgegen. um 9 Uhr und fehren abends um 6 Uhr nach Hause zurüd. Sie tam 3. als Geiftesfranker in die Neuruppiner Jrrenanstalt, von erhalten drei Mahlzeiten: Zweites Frühstück, Mittag und Vesper. wo er im Jahre 1918 entfloh. Erst im vergangenen Jahre wurde Cine Gelegenheit zum Uebernachten ist nicht vorhanden. Die er dann wieder in einem in der Lüneburger Heide gelegenen Dorje, Leitung der Ferienkolonie übernimmt wie in früheren Jahren mo er sich unter falschem Namen aufhielt, entdeckt und festgenommen. Lehrer Prinz. Aufgenommen werden Schüler und Schüle- Jahrelang hatte er so ein abenteuerliches Leben geführt. Infolge

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Berlegung des Miefeinigungsamtes Kreuzberg . Das Mieteini­gungsamt Kreuzberg bleibt am 14. Juni 1926 geschlossen. Bom 15. Juni 1926 ab befindet sich das Mietemigungsamt in dem Straßenbahnhof Kreuzbergstraße 16-20, Eingang Großbeerenstraße.

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