Gewerkschaftsbewegung
Die Bergwerksbesitzer und die Unfallstatistik.
Die Herren fühlen sich getroffen.
Den Unternehmern im Ruhrbergbau ist die Veröffentlichung der Unfallziffern im preußischen Bergbau auf Grund der amtlichen Nachweisung offenbar auf die Nerven gefallen. Die Ill. mukte daher die Behauptung verbreiten, die Unfallziffern für das Jahr 1995 hätten in sozialdemokratischen und anderen linksStehenden Zeitungen zu irreführenden Darstellungen über die Unfallgefahr im Bergbau Anlaß gegeben". Worin jedoch diese angeblich irreführenden Darstellungen" bestehen sollen, wird nicht erst nachzuweisen versucht. Der Vorwärts" hat sich in feiner Wiedergabe der Unfallziffern in Nr. 252 vom 1. Juni ftrena an die amtlichen 3iffern gehalten, die von den Unternehmern nicht bestritten werden können. Die Bergherren beschränken sich deshalb darauf, die Zahlen in ihrem Sinne zu deuten. Die Zahl der angemeldeten Unfälle im Bergbau ſei deshalb so hoch, weil von den Bergleuten in der Regel auch die geringfügigsten" Verlegungen( Hautabschürfungen usw.), die einmal eine Stunde Arbeitsunfähigkeit zur Folge hätten, angemeldet würden. Ein besonderer Grund zur Beunruhigung liege in den Nachweisungen über die Unfälle im Bergbau nicht vor. Für die Bergwerksbefizer wohl nicht, die sich gegen die Veröfentlichung der absoluten Ziffern wenden, indem sie erflären:
Bei Unglüdsfällen, die zumeist auf Leichtsinn oder Unbedachtfamfeit zurückzuführen sind, mag die Veröffentlichung der absoluten Unfallzahlen zur Warnung am Blaze sein."
Wir aber sind der Meinung, daß die Herren von der weißen Salbe gelegentlich ebenfalls gewarnt werden müssen, und ihnen an Hand der Unfallziffern das Gewissen geschärft werden muß. Denn die Herrschaften sind so sehr an die hohen Unfall. ziffern im Bergbau gewöhnt, daß fie dagegen ziemlich abge Stumpft sind. Sie wollen nicht bestreiten, daß der Beruf des Bergmanns an sich gefährlich ist, aber gerade diese fatalistische Auffassung führt zu einer gewissen Wurstigkeit gegenüber der Maffe der Unfälle, soweit es sich nicht um Maffentodes: falle handelt. Bedeutet es etwa eine Abschwächung der amtlichen Unfallziffern im Bergbau, wenn die TU. die folgende Erläuterung „ Es ist aber auch bekannt, daß das Jahr 1925 für den rheinischwestfälischen Steinfohlenbergbau ein Unglüdsjahr war. Es haben fich fieben Unglücksfälle mit mehr als sieben Toten( fünf
verbreiten muß?
Explosionen) ereignet."
Der Bergbau hat ganz andere Unglüdsjahre zu ver zeichnen als das Jahr 1925. Doch für dieses„ Unglücksjahr" hat man die besondere Entschuldigung bei der Hand, daß das Unglück auf Zeche Minister Stein mit 136 Zoten wahrscheinlich vermieden worden wäre, wenn nicht der Transport der für die Durchführung des Gesteinstaubverfahrens notwendigen Einrichtungen Durch die französische Besatzung gehindert worden wäre".
Die vielfach verbreitete Ansicht, der bergmännische Beruf sei Der gefährlichste aller Berufe", ermeise sich als unrichtig.
Die Versicherung, es sei felbst verständlich, daß alle ernst gemeinten", auf eine Herabsehung der Unfälle hinzielenden Bestrebungen stets die Unterstügung der Unternehmer fänden, ist mit der ganzen bisherigen Braris der Bergherren nicht recht im Einklang zu bringen. Die Herren faßten schon so manche sehr ernst gemeinten Bestrebungen als meiße Salbe auf.
Auch der Hinweis auf die inneren Ursachen der Unfälle im Bergbau schwächt die Unfallziffern nicht ab. Nach der Statistik für das Jahr 1922 feien nur 0,80 Pro3. der Unfälle auf„ Mängel des Betriebes" zurückzuführen, womit der zahlenmäßige Beweis Dafür erbracht sei, daß die Werksverwaltungen ernstlich bestrebt feien, durch eine möglichst sichere Einrichtung ihrer Betriebe den Arbeiterschutz zu fördern. Das freilich wäre die verdammte Pflicht der Werksverwaltungen. Wenn deren Versicherungen so ernst zu nehmen wären, dann hätten sie es wirklich nicht nötig, derartige Anstrengungen zu machen, um die Ziffern der Unfallstatistik abzu
schwächen.
Allerdings verfolgen bie Unternehmer im Bergbau damit den beonderen Zweck, das in der öffentlichen Meinung bestehende Mitaefühl für die Bergarbeiter etwas einzudämmen, um in ihrer Lohnpolitif weniger behindert zu sein.
Wenn jedoch die Unternehmer annähernd so eifrig bemüht wären, die sich für sie aus der Unfallstatistik ergebenden Kon Tequenzen zu ziehen, wie um die Abschwächuna der Unfallziffern, dann würde manches im Bergbau wett besser sein.
"
Budapest , 8. Juni. ( WIB.) Die Oberstadthauptmannschaft erhielt gestern, wie der Bester Lloyd" meldet, von der tschechischen Grenzstation Szob die Meldung, daß im Berlin - Prager Schnellzug 100 Bodhumer Bergarbeiter unterwegs seien, um über Budapest nach Griechenland zu reifen. Da man in den Reisenden Angehörige der fommunistischen Partei vermutete, wurde der Zug von der Grenzstation Szob unter Bewachung durch Detektive der Politischen Abteilung der Oberstadthauptmannschaft nach dem Buda pefter Ostbahnhof geleitet, von wo die Arbeiter ihre Reise nach Jugoslawien und Griechenland fortjeßten. Durch die Bewachungsmaßnahmen sollte jegliche geheime Berbindung der Bochumer Bergarbeiter mit der ungarischen Arbeiterschaft verhindert werden. Wenn man in dem Ordnungslande" Ungarn sonst so vorfichtig wäre, würde manches besser sein. Das Geheimnis" dieser Reife ist für jeden offenkundig, der weiß, daß viele Ruhrbergleute für immer abgebaut" find und nun sehen müssen, wo sie bleiben.
"
-
Lehrlingseinschränkungen und Mangel an Lehrstellen
Borschläge des Preußischen Landesgewerbeamts. Am 28. Mai trat im preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe das Landesgewerbeamt, Abteilung für Handwert und Genossenschaftswesen, zusammen, nachdem die Mitglieder der Abteilung Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Zahl soeben für drei Jahre neu berufen worden waren. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, beriet die Abteilung insbesondere über die Lehrlingshaltung im
Unser treuer Genoffe Rorrettor
Melchior Ciupalski
Neukölln, Raiser- Friedrich- Straße 211 ftarb nach längerem Leiden im 54. Lebensjahre. Ehre seinem Andenken!
Einä, cherung: Donnerstag, ben 10 Juni, nachmittags 2%, Uhr, im Krematorium Baumschulenweg. Um zahlreiche Beteiligung bittet
90. Abt. SPD.( Neukölln).
Auf Teilzahlung! MÖBEL
Kleine Anzahlung
Bequeme Abzahlung
CAMNITZER
Schönhauser Allee 821 am Hochbahnhof Nordring
und
Bäder und Ronditorgewerbe, im Fleisher Burstmachergewerbe und im Friseurgewerbe. In den drei genannten Berufen hat der Handelsminister seit einigen Juhren erhebliche Lehrlingseinschränkungen gemäß § 128 Abs. 2 der Gewerbeordnung angeordnet. Die Abteilung empfahl dem Minister, und zwar mit Rücksicht auf den erheblichen Mangel an Lehrstellen, Loderungen im Friseur gewerbe und im Fleischer und Wurstmachergewerbe eintreten zu lassen; sie schlug jedoch vor, im Bäder- und Konditoren gewerbe es bei der bisherigen Regelung, die offenbar der Auffassung der überwiegenden Mehrheit der Berufsgenossen entspricht, zu belaffen. Weitere Gegenstände der Verhandlungen waren u. a. die mit der handwerklichen Ausbildung jugendlicher Strafgefangener zusammenhängenden Fragen.
-
25 Jahre internationale Gewerkschaftsbewegung. ( JGB.) Am 21. Auguft dieses Jahres werden es 25 Jahre, daß in Kopenhagen der Grundstein zum internationalen Zusammenschluß der gewerkschaftlichen Landeszentralen und damit zum Internationalen Gewerkschaftsbund gelegt wurde. Die leitenden Körperschaften des JGB. haben beschlossen, diesen Gedenktag nicht unbemerkt vorüber gehen zu lassen, sondern vielmehr die Gelegenheit zu benügen, um für die Gewerkschaftbewegung verstärkte Propaganda zu machen und auf die Notwendigkeit des internationalen Zusammenschluffes der Arbeiterschaft hinzuweisen. Dem eigentlichen Erinnerungstage soll eine Propagadawoche vorausgehen, in ber unter der Parole
Hinein in die Gewerkschaften zum Kampf für den infernationalen Achtstundentag!" eine großzügige Agitation für den Eintritt in die Gewerkschaften geführt wird. Diese Agitation wird sich den Gewohnheiten der einzelnen Länder anpassen müssen und daher verschiedenartig sein; im allgemeinen wird aber gedacht an Hausbesuche bei den noch unorganisierten Arbeitern, an Fabrikbesprechungen, an Versammlungen und an Demonstrationen unter freiem Himmel. Die Arbeiterpreffe foll während der Propagandawoche den gewerkschaftlichen Broblemen besondere Aufmerksamkeit schenken und vor allem die Frage des Kampfes um den Achtstundentag behandeln.
Da der Monat August für die in Aussicht genommene Bropaganda nicht geeignet ist, wurde beschlossen, die Vierteljahr hundertfeier nicht am 21. August, sondern wie den AntiKriegstag 1924 am dritten Sonntag im September zu begehen. Die Feier findet daher am Sonntag, den 19. September statt; die Propagandawoche fällt in die Zeit vom 13. bis 18. September.
Um den internationalen Charakter der Vierteljahrhundertfeier ganz besonders zu betonen, soll die Heranziehung aus ländischer Redner in Aussicht genommen werden; diese haben die Möglichkeit, nicht nur bei der eigentlichen Feier zu den Arbeitern zu sprechen, sondern auch während der Propagandawoche mit
zuwirken.
Russische Gewerkschaften und Arbeiterkorrespondenten.
Nach einer Meldung des Dft- Expreß tagt in Mostau zurzeit ein Rongreß der Arbeiterforrespondenten( Rabtorn) und der Dorf torrefpondenten( Selfory) der Sowjetblätter, um über die Aufgaben, Arbeitsbedingungen usw. dieser Mitarbeiter der tommunistischen Preise zu beraten. Es ist bekannt, daß die beiden Gruppen von Berichterstattern mit schweren Anfeindungen von großen nichtfommunistischen Schichten der Bevölkerung zu fämpfen haben. Auf dem Kongreß erhoben viele ihrer Vertreter aber auch Klagen gegen die Gemertschaften, von denen doch eine durchaus besonders gegenüber den Arbeiterfreundschaftliche Haltung, berichterstattern, erwartet merden dürfe. Dies sei aber feineswegs die Regel. Allein im Gouvernement Mostau haben z. B. die Beobe achtungen und Erfahrungen von 76 Arbeiterforrespondenten ergeben: eine Unterstübung ihrer Tätigkeit durch die Gewerfschaften in nur 15 Fällen, in 9 Fällen direkte Feind ligteit, in den übrigen 52 Fällen sehr mittelmäßige Beziehungen". Diese Einstellung der Gewerkschaften, die auf dem Kongreß mit sehr gemischten Gefühlen zur Kenntnis genommen murde, erklärten die Redner hauptsächlich durch den großen Einfluß der Fabritleiter und der technischen Sachverständigen, gegen die sich die Gewerkschaften faum zu wehren fuchten. Die Fabrifleiter aber seien so ertlärte Feinde der Zeitungs. berichterstatter aus der Arbeiterschaft, daß z. B. in einer Ronferenz in Irkutsk die Behauptung unwidersprochen blieb, mit dem Berschwinden der Rabkorn werde im Fabrikleben alles gut Die häufig gegen die Fabrikleiter gerichtete fritische Tätigkeit der Arbeiterforrespondenten läßt sie diefen als läflige Querulanten und Denunzianten erscheinen.
werden.
-
:
London , 9. Juni. ( WTB.) Der vollkommene Mißerfolg der geftrigen Zusammenkunft zwischen den Grubenbefizern und den Bertretern der Arbeiter findet in der Presse große Beachtung. Die Blätter heben dabei hervor, daß der Streif heute bereits 40 Tage dauere." Daily Expreß " schreibt, die Kluft zwischen den beiden Parteien sei größer als je. Der Vorsitzende des Bergarbeiterverbandes, Smith, und der Sekretär des Verbandes, Coot , hätten eine derartige schroffe Haltung eingenommen, daß es für die Grubenbefizer schwer gewesen wäre, mit ihnen noch weiter im selben Zimmer zu verbleiben. Allcs, was von den Grubenbefizern vorgebracht wurde, sei von den Vertretern der Ar beiter in Abrede gestellt worden. Man sei der Ansicht, daß Cook habe beleidigend wirten wollen. Laut Westminster Gazette" fam es bei der Zusammenfunft zu peinlichen Auftritten. Die Grubenbefizer feien beleidigt worden und man habe sie beschul tigt, falsche 3ahlen vorgebracht zu haben.-
Eine recht einseitige Darstellung der Dinge."
Die Unternehmer glauben natürlich selber nicht daran, daß die Bergleute sich mit der Berschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen einverstanden erklären. Deshalb möchten sie die Führer dazu bringen, die Bergarbeiter breitzuschlagen, eine der ihnen zugedachten bitteren Billen zu schluden: längere Arbeitszeit oder weniger Lohn.
Die Bergarbeitervertreter vertreten die Meinung, daß, wenn der Rohlenbergbau reorganisiert würde, eine Herab Mit der gegenjegung der Löhne nicht notwendig sein würde. wärtigen Arbeitszeit und den bisher gezahlten Löhnen könnte etwa die Hälfte der Bergwerke in Betrieb gehalten werden.
Die Zahl der Arbeitslosen in England betrug nach einer Meldung des Arbeitsministeriums am 31. mai 1614 200 oder 13 521 mehr als von einer Woche und 366 894 mehr als vor einem Jahre. Vor dem Generalstreit zählte man 1 106 916 Arbeitslose. In diesen Zahlen sind die streifenden Grubenarbeiter nicht einbegriffen.
Tagung der Betriebskrankenkassen. Der Berband zur Wahrung der Interessen der deutschen Be triebskrankenkassen"( Siz Effen) hielt fürzlich im Planetarium der ,, Gesolei" in Düsseldorf seine 14. Hauptversammlung ab. Der Verband umfaßt 27 Unterverbände mit 3558 Betriebskrankenfaffen und 208 Einzelfaffen mit insgesamt über 3½ Millionen Bersicherten. Neben den rein geschäftlichen Angelegenheiten stand ein Antrag der Versicherten auf Aenderung der Verbandssakuna auf der Tagesordnung. Der Verband wurde 1907 als reine Arbeitgeberorganisation gegründet. Bis zum Jahre 1922 Erst auf dem Verbands hatten die Versicherten teinerlei Einfluß. tag in Raffel 1922 gestand man den Versichertent ein Drittel der Size in Vorstand und Ausschuß zu. Die Arbeitnehmer stehen aber auf dem Standpunkt, daß ihnen zwei Drittel der Sike in den Verbandsorganen zustehen, da sie auch zwei Drittel der Bei tragslaften aufbringen. Die Einschaltung der Geschäfts. führer als dritte Gruppe wird von den Versicherten ledig lich als Stärfung des Unternehmereinflusses be trachtet, da erstere vom Arbeitgeber angestellt und bezahlt werden und damit in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis stehen. Um jedoch die Geschäftsführer, deren Wert als Fachleute und Sachver ständige die Versicherten durchaus anerkennen, nicht ganz auszuschalten, stellten letztere mur den Antrag auf Parität im or stand und Ausschuß des Hauptverbandes. Doch auch dieſe bescheidene Forderung wurde von den Unternehmern und Geschäftsführern strikte abgelehnt.
In einer von zirka 500 Versichertenvertretern besuchten Vorverfammlung im Düsseldorfer Volkshaus wurde diese ablehnende Haltung der Unternehmer zu den bescheidenen Anträgen der Versicher ten in äußerst scharfer Weise gebrandmartt. Die Konzeffion, den Versicherten den stellvertretenden Vorsiz( bisher war auch der 2. Borsigende ein Arbeitgeber) einzuräumen, wurde als Döllig unzureichend bezeichnet. Es wurde mehrfach per langt, dem Verband die Beiträge zu fperren bam. den Austritt zu erflären. Wenn letzten Endes die Mehrzahl der Bersichertenvertreter dieses Verlangen ablehnten, fo mur deshalb, um in weiterer zäher und zielbewußter Arbeit die berechtigten Forderungen der Versicherten durchzusehen.
Der Bertreter des 2DGB., Genoffe Dr. Broeder, vertrat den Standpunkt, daß die Versichertenvertreter, folanae die Betriebskrankenkassen eine gesetzliche Grundlage haben, im Inter effe der Versicherten mitarbeiten müssen, um den Unternehmern nicht das Feld allein zu überlassen. Die grundsägliche Einftellung des ADGB. auf Bereinheitlichung der gefamten Sozialversicherung wird dadurch in feiner Weise berührt. Genosse Broeder versprach, daß der ADGB . die Erfassuna und 3usammenarbeit der Versichertenvertreter im ganzen Reiche fördern werde, damit in den Bezirks- und Ortsver bänden der BKK. den Versicherten der ihnen zukommende Einfluß errungen werden könne. Der Zustand, daß an einzelnen Orten die Versicherten ganz ausgeschaltet werden, muß auf alle Fälle ein Ende nehmen. Der Bertreter der christlichen Gewerkschaften, Gnegel, äußerte sich ebenfalls im Sinne der weiteren Mitarbeit. Einstimmig wurde folgende Erklärung angenommen:
,, Die Versichertenvertreter im Verbande zur Wahrung der Interessen der deutschen Betriebskrankenkassen" haben mit Bedauern zur Kenntnis genommen, daß die im Betriebs- KrankenkassenVerband vereinigten Arbeitgeber sich abermals meigern, den berech tigten Wünschen der Versicherten auf paritätische Zuſammenſeguna der Verbandsorgane zu entsprechen. Die Konzession, zu der sich die Arbeitgeber bereit erklärt haben, fann nicht als ein befriedigendes Sugeständnis betrachtet werden. Wenn sich die Versicherten trok dieser bedauerlichen, ihre Interessen beeinträchtigenden Haltung der Arbeitgeber zu weiterer Mitarbeit im Verbande bereit erflären, so betonen sie gleichzeitig, daß sie entschlossen sind, auch weiterhin an ihren grundfäßlichen Forderungen nach Gleichberechtigung festzuhalten, und geben der bestimmten Erwartung Ausdrud, daß die Arbeitgeberseite ihren Standpunkt einer baldigen Revision unter ziehen wird."
Die Versammlung wünschte, daß der ADGB. auf die Gefek gebung im Sinne eines weiteren Ausbaues der Reichsversicherungsordnung einwirfe. Weiter verlangten die Versicherten, daß in allen Unterverbänden der Betriebskrantenfassen den Arbeitnehmern mindestens die Parität zugestanden wird und daß der Verbandsausschuß eine Erweiterung von 60 auf 90 Size erfahre, um allen größeren Orten eine Vertretung zu gewährleisten.
Als Bentraltommiffion der Bersichertenvertreter in den beutfchen Betriebstrantentassen" wurden die bisher tätigen Kollegen wiedergewählt. Siz der Kommission ist Berlin .
Von der offiziellen Tagung ist noch zu erwähnen, daß von den Versicherten der Knappschaftskaffen die obligatorische Einführung der Familienversicherung gefordert wurde.
Die Tagung hat gezeigt, daß auf dem Gebiete der Krankenver. ficherung noch viel getan werden kann. Die Bersicherten müssen alle Anstrengungen machen, um mit Hilfe ihrer Gewerkschaften und ge= auszubauen zur Hebung der arg daniederliegenden Boltsgesundheit.
Erklärung der Führer der Bergarbeiter. London , 9. Juni. ( WTB.) Die Führer des Bergarbeiterver. bandes haben mitgeteilt, daß fie bereit sind, eine Abstimmeinsam mit den Ortskrantentassen die gesamte Sozialversicherung mung unter den Bergarbeitern darüber zu veranstalten, ob diese gewillt sind, einer Verlängerung der Arbeitszeit oder einer Lohnverminderung bzw. der Festsetzung von Bezirkslöhnen zuzustimmen. Wenn die Berleute einen dieser Punkte annehmen sollten, so würden die Führer auf dieser Grundlage über die Wiederauf nahme der Arbeit verhandeln.
Berantwortlich für Boliti?: Ernst Reuter : Wirtschaft: Artur Gaternus: Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner;
Lokales Feuilleton: R. 8. Döscher: und Sonstiges: Frik Raritädt: Anaciaen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlaa G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlaasanftalt Baul Ginger u. Co., Berlin G 68, Lindenftrake 8.
365
Berliner Kindl- Brauerei- Ausschank
Tel. Neukölln 79 Hermannstr. 214-219 Tel. Neukölln 79 Größtes Gartenetablissement, 10000 Sitzplätze, passend für große Verbände.
Donnerstag, den 10. Juni, das große Ereignis:
Große Modenschau Konzert:: Kabarett:: Tanz
Ú
Wissen ist Macht!
Drum lies die
Episoden und Zwischenrufe
aus der Parlaments- und Minifterzeit.
Preis 1 Mart. Borto 5 Pfennig. Borräfig
in allen VorwärtsAusgabestellen.
Der gute KapitänKautabaksiden meisten Zigarren
geschäften erhältlich C. Röcker, Berlin Lichtenberger Straße 22, Kgst. 3861
Uber 20000 Stück Im Gebrauch! Albert Rosenhain's neuestes
Saffianleder- Portemonnaie
für Herren und Damen
„ Der Schacht Tresor"
für Scheine and Hartgeld
Geht braun Saffian und 20 Pf. für portofreie Zasendass
Unser neuer Hauptkatalog Nr. 25 wird auf Wunsch kostenlos zugesandt.
albert Rosenhain Berlin SW 19 Leipziger Str. 72-74