Gewerkschaftsbewegung
A
Es ist selbstverständlich, daß der Metallarbeiterverband jederzeit hinter der Belegschaft steht. Er wird dafür sorgen, daß die getroffenen Ab machungen sinngemäß durch daraus ergebenden Ronsequenzen ziehen.
Eine gewerkschaftliche Angelegenheit.geführt werden und, wenn dies nicht geschehen sollte, die sich
Wenn es noch irgendeines Beweises bedurft hätte, daß der Volfsentscheid nicht nur eine rein politische Angelegenheit, sondern zugleich eine eminent wichtige gewertschaftliche Angelegenheit sei, dann hat ihn der Vorsitzende des Verbandes Berliner Metallindustrieller und Leiter der Vereinigung deutscher Arbeitgeber verbände, Herr Ernst von Borsig , vollauf erbracht. Die Ab= wehr gegen die unverschämten Forderungen der überflüssig gewordenen Fürsten wird als ein Angriff umgemünzt, der sich gegen das Privatfapital überhaupt richte. Freilich, die Unternehmer, bie in jeder Lohnforderung schon einen Angriff gegen das Privattapital erbliden ,, mögen in der nur zu sehr berech tigten Abwehr der fürstlichen" Forderungen eine derartige Tendenz vermuten. Für die Unaufrichtigteit aber, durch die die Unter nehmerführer in ihren lohnwirtschaftlichen Rundgebungen und Dentschriften sich wiederholt ausgezeichnet haben, ist es nicht minder bezeichnend, daß Herr v. Borsig positiv behauptet, die notgedrungene Abwehr auf die Taschen des Bolles sei ein Angriff auf das Privatkapital.
Mit weit größerem Recht tann behauptet werden, daß es bei der von dem Unternehmertum finanziell unterstützten Aftion der
Zum Bäckerstreit im Beamten- Wirtschaftsverein.
ein wirtfames Rampfmittel. 5offmann forberte die Versammelten auf, in der Sammelaktion nicht zu erlahmen, damit auch in diesem Jahr die Unternehmer ihre Abbaupläne nicht durchsetzen können,
In der Aussprache wurden die Beschlüsse des Ortsvorstandes, die freiwilligen Sammelliften beizubehalten, faft einmütig gebilligt. Ein Antrag auf Einführung eines obligatorischen Extrabeitrages zur Unterstützung der Ausgesteuerten wurde gegen wenige Stimmen abgelehnt. Genosse Landa forderte die Versammelten nach einem furzen Vortrag über den Voltsentscheid auf, alle Kräfte dafür einzusehen, daß die neue Attade der Raubritter auf die Taschen des Volkes zurückgeschlagen wird.
Kundgebung der englischen Bergarbeiter.
Der Vorstand des BWiV. glaubt durch allerhand Schikanen die Streifenden zu zermürben. Das Vorstandsmitglied Mathes fühlt sich als eine Art Kommandeur der Schutzpolizei und verlangt im Kommandoton ein schärferes Einschreiten der Schuhpolizei gegen die Streifenden. Der Vorstand des BWiV. glaubt wohl, daß Polizei und Gerichte nur dazu da seien, um die Interessen des BWIB. zu vertreten, dagegen aber die Staatsbürgerrechte der Streifenden mit Füßen zu treten. Als Beispiel diene folgender Fall: Weil der Vorstand des BWiB. in seiner Wirtschaftsgenossen- arbeiterverband wandte sich am Montag mit einer bedeutungsvollen, schaft" eine falsche Darstellung gab, sah sich die Streifleitung veranlaßt, ein aufklärendes Flugblatt an die Mitglieder des BWiB. herauszugeben. Die Polizei follte nun die Flugblattverteiler von den Berkaufsstellen entfernen. Dabei zeigte sich, daß verschiedenen Boeingangs auf den Charakter des gegenwärtigen Arbeitskampfes im lizeirevieren angeblich nicht bekannt war, daß unentgeltliches Flugblattverteilen nicht verboten ist.
Als trotzdem die Streifenden sich nicht abhalten ließen, ihre Flugblattverbreitung fortzusetzen, erwirkte der BWiB. eine einst
Fürſten um die Beſeitigung der republikanischen Staatsform geht. Für die Arbeiter, auf der Wanderschaft!
um die Beseitigung der gewerkschaftlichen und politischen Rechte der Arbeitnehmerschaft, um die Verhinderung der Arbeitschußgeseze und des Acht stundentages, um bie Verschlechterung der Sozialpolitik durch Aufhebung der
sozialen Lasten"; furzum um die Beseitigung aller Hemmungen, die einer schrankenlosen Ausbeutung im Wege stehen.
Die Sozialreaktion wittert Morgenluft gleich der politischen Reaftion. Zu volksfeindlichen, zu arbeitnehmerfeindlichen 3meden hat das Unternehmertum stets Geld, nur nicht zur Zahlung ausfömmlicher Löhne und zu sozialen Zweden. Wer wertet die Gelder auf, die die Gewerkschaftsmitglieder in Jahre und jahrzehntelangen Wochenbeitragsleistungen in ihren Verbandskassen aufgebracht hatten? Auf die Aufklärung", die Herr v. Borfig schaffen will und zu der er die Kopfsteuer von mindestens 20 Pfennig je Arbeitnehmer ausgeschrieben hat, verzichten wir. Doch auch diese 20 Pf. werden die Unternehmer nur verauslagen und fie pon den Löhnen und Gehältern tausendfach wieder abbauen".
Mit aller Deutlichkeit sagt der Aufruf des Herrn v. Borsig der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmerschaft, daß sie beim Volksentscheid nicht nur mit ja stimmen, sondern in den nächsten paar Tagen alles daransezen muß, Eltern, Geschwister, Kinder, Nachbarn und Bekannte für den Bolfsentscheid mobil zu machen und sie am Sonntag an die Urne zu bringen.
Volksentscheid!
Beschluß des Betriebsrats des AEG.- Konzerns. Beranlaßt durch die Vorgänge der letzten Tage, in welchen der oberste Beamte des Reiches es nicht perschmäht hat, in den Kampf um den Bolfsentscheid einzugreifen, betrachtet es der Gejamtbetriebsrat des größten deutschen Induriefonzerns als Vertreter von 40 000 Arbeitnehmern als Jeine Pflicht, nunmehr seine Wähler aufzurufen, am Boltsentscheid burch Stimmenabgabe teilzunehmen und ausnahmslos
mit Ja zu stimmen.
Die zahllosen Rentenempfänger, Sparer und die unglück lichen alten Leute, denen man ohne Bedenten ihre letzten Groschen, die für ihren Lebensabend bestimmt waren, genommen hat; die Rriegsverlegten, deren färgliche Renten man zu fürzen immer noch bemüht ist; die Hunderttausende rachitischer Kinder, welche von Eltern abstammen, die nicht mehr das Geld hatten, sich selbst genügend zu ernähren; die Tatsache, daß trotz der furchtbaren Eriftenzbedingungen bei der Arbeitnehmerschaft
immer noch weitere Lohnfürzungen burchgeführt werden und nicht zuletzt die entsetzliche Zahl von zwei Millionen Arbeitsloser, welche die deutsche In. dustrie auch in absehbarer Zeit weder beschäftigen noch ernähren fann, mahnen dazu, zu verhindern, daß einigen wenigen Menschen, welche ihre Ansprüche an das verarmte Land überspannen, des
Lebens Not nie fennen gelernt haben und auf Grund ihrer jetzigen Besitzverhältnisse auch niemals fennen lernen werden, Milliarden überwiesen werden.
Darum fordern wir die Arbeitnehmer des AEG. Ronzerns, welchen politischen Bekenntniffes auch immer, auf,
am 20. Juni
Mann für Mann zur Abstimmung
Bu gehen und mit 3a zu stimmen.
Für den Gesamtbetriebsrat des AEG.- Konzerns Der geschäftsführende Ausschuß
gez. F. Bomte, W. König, Franz Qualih, Fr. Rooch, B. Wolff.
Streiknachwehen in Rummelsburg .
Schon bei der Wiedereinstellung der Arbeiter, die sofort erfolgen sollte, machten einzelne Firmen Schwierigkeiten, die jedoch durch das vom Metallarbeiterverband veranlaßte energische Eingreifen der Bauleitung behoben wurden. Irgendwelche un erträgliche Maßregelungen wurden dem Metallarbeiterverband nicht bekannt.
In der Lohnfrage der Eisenarbeiter aber versuchten die Firmen alles mögliche, um die getroffenen Vereinbarungen zu ihren Gunsten auszulegen. Alle Einwände parierten sie mit der Ausrede, es feien ihnen vom VBMI. teine genügenden Anweisungen gegeben worden. So kam es zu neuen Differenzen, die dazu führten, daß die Arbeiter am Sonnabend nach dem Frühstück in passive Resistenz eintraten. Ein Verständigungsversuch scheiterte an dem Verhalten der Unternehmer, die auf ihrem Standpunkt beharrten.
Am Montag wurde die Arbeit wieder aufgenom men, da die Arbeiter auf Verhandlungen mit dem BBMI. hingewiesen wurden, die eine endgültige Regelung ergeben sollten. Bei den erneuten Verhandlungen wurde jedoch über die strittigen Fra gen ebenfalls teine Verständigung erzielt, die sich sowohl um die Fahrgeldentschädigung drehten. Es machten sich daher weitere Verhandlungen notwendig, die entweder heute, Dienstag, fpätesten aber morgen, Mittwoch, unter Leitung des Oberbürgermeisters Böß und des Stadtrats Schlichting vor fich gehen und nun hoffentlich zu einer die Arbeiterschaft beim Großkraftwerk Rummelsburg befriedigenden eindeutigen Regelung führen werden.
Der Anwurf, den die„ Rote Fahne" in ihrer Sonntagsaus gabe gegen die Drganisation erhob, es habe den Anschein, als ob der Deutsche Metallarbeiterverband sich mit dem Vertragsbruch der Metallindustriellen abfinden wolle, geht daneben.
An alle Zahlstellenleiter der Berbände. Infolge der herrschenden Wirtschaftskrise befinden sich sehr viele Arbeiter auf der Wanderschaft, um Arbeit zu fuchen. Um zu verhüten, daß diese Genossen von ihrem Stimmrecht am Sonntag
feinen Gebrauch machen fönnen, werden die Zahlstellenleiter oder Unterstützungsauszahler dringend ersucht, ihnen nahezulegen und evfl. dabei behilflich zu sein, sich unverzüglich einen Stimmschein zu befchaffen.
weilige Verfügung" gegen den Unterzeichner des Flugblattes und diesen wurde unter Androhung von Geld- und Haft: gegen zwei weitere Bäder, die Mitglieder der Streifleitung sind, strafen verboten, das Flugblatt vom 21. mai, jomie folche ähnlichen Inhalts zu verbreiten. Daraufhin wurde ein neues Flugblatt von einem anderen Streifenden herausgegeben und dieses wieder vor den Verkaufsstellen des BWiẞ. verteilt. Der Vorstand des BWiB., vertreten durch Herrn Dö13, stellte nunmehr den Antrag beim Landgericht I, gegen den Unterzeichner des ersten Flugblattes sowie gegen die zwei Mitglieder der Streifleitung eine Haftstrafe festzusetzen.
Die Streifenden lachen darüber. Die Mitglieder des BWiV. sollten aber dessen Borstand einmal fragen, ob ihre Genossenschaftsanteile dazu da sind, um Rechtsanwälte in Nahrung zu setzen, um den Machtdünkel der Leitung des Vereins zu bestärken.
Die Kartonnagenarbeiter gegen Lohnabbau. Den Schiedsspruch lehnen fie ab.
Bei dem Neuabschluß des Reichstarifvertrages für die Kartonnagenindustrie im Mai war es den Unternehmern gelungen, für die Arbeiter der Provinz einen Lohnabbau von 3 Pfennig durchzusetzen. Da für Berlin aber ein Sonderabkommen bestand, blieb die Fortsetzung der Berliner Löhne der örtlichen Regelung überlassen. Die Berliner Kartonnagenfabrikanten verlangten in den Verhandlungen ebenfalls einen Abbau der Löhne, was von den Arbeitervertretern ganz entschieden abgelehnt wurde. Daraufhin riefen die Unternehmer den Schlich fungsausschus an, der am Montag einen Schiedsspruch fällte, der für die Zeit vom 18. Juni bis 31. Januar 1927 einen Abbau des Tariflohnes von 92 Pfennig auf 89 Pfennig vorsieht. Die im Verband der Buchbinder und Papierverarbeiter organisierten Kartonnagenarbeiter und-arbeiterinnen nahmen am Montag in einer gut besuchten Versammlung in Boekers Festsälen zu dem Schiedsspruch Stellung und lehnten ihn nach einer längeren Aussprache einstimmig ab. Sie beschlossen weiter, fich sofort mit der Organisation in Verbindung zu sehen und die notwendigen Kampfmaßnahmen zu beschließen, wenn die Unternehmer dazu übergehen sollten, durch Diktate in den Betrieben die Löhne abbauen zu wollen.
London , 14. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Der britische BergDom Vorsitzenden des Verbandes, zwei weiteren Mitgliedern der Exekutive und dem Sekretär Cook unterzeichneten und gebung an die gesamte britische Gewerkschaftsbewegung. Der Aufruf weist Bergbau hin und kennzeichnet die bekannten Vorschläge, die von den Unternehmern und von der Regierung bisher gemacht wurden. Demgegenüber erklärt die Exekutive der Bergarbeiter, ge tüßt auf die Beschlüsse der verschiedenen Gewerkschaftstongreffe und den eindeutig fundgegebenen Willen der Bergarbeiter der einzelnen Bezirke, daß die Bergarbeiterschaft als einzig mögliche Grundlage für eine Berständigung im Bergbau folgende Buntte betrachtet: Sofortige Reorganisation der Industrie zweds Vermeidung der gegenwärtig herrschenden Materialverschwenbung und der organisatorischen Mißwirtschaft; Aufrechterhal= tung der Lohnregelung in einem Reichstarif; Aufrechterhaltung der vor der Aussperrung geltenden Löhne und der Arbeitszeit. Die Erefutive erklärt, daß die Aufrechterhaltung dieser Forderungen durch die Erkenntnis beſtärkt worden sei, daß jedes Nachgeben feinerlei Lösung der Schwierigkeiten bedeuten würde, denen sich der Bergbau gegenüber sieht, sondern nur Lohnherabfetzungen und Verschlechterungen der Arbeitszeit in den übrigen Industrien mit sich bringen würde.
Im Hinblick auf die Klagen der Unternehmer auf die Unrentabilität des Bergbaues stellt die Erekutive fest, daß der britische Bergbau bei einem Kapital von 180 Millionen Pfund Sterling in den vergangenen 12 Jahren 212 Millionen fund Profite und außerdem 75 millionen Pfund als Grundrente an die Bodenbefizer ausgezahlt habe. Die Kundgebung schließt mit einer Aufforderung an die britische Arbeiterschaft, die Bergarbeiter finanziell zu unterstützen. Sie fordert außzerdem alle Organisationen des Transportmejens auf, ihre Mitglieder zu ermächtigen, auf die Dauer der Aussperrung jeglichen Transport von Kohle zu verweigern. Der Aufruf der Bergarbeiter ist eine Antwort auf den Bersuch eines Teils der bürgerlichen Presse, Anzeichen von Nachgiebigkeit im Lager der Bergarbeiter festzustellen.
Im Unterhaus wird die Kohlenkrise am Dienstag zur Befprechung tommen. In der Regierung nahestehenden Kreisen wurde am Montag nachmittag die Vermutung ausgesprochen, daß bei dieser Gelegenheit von Baldwin eine bedeutungsvolle Erklärung zu erwarten sei, die möglicherweise eine baldige Ueberwindung der Krise zur Folge haben werde.
Einigung im norwegischen Arbeitskonflikt.
Die
Oslo , 14. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Die Urabstimmung über den Bergleichsvorschlag der Schiedsgerichtstommiffion im nor megischen Arbeitskonflitt hat eine Mehrheit für die Annahme des Vorschlags ergeben. Daraufhin wird in diesen Tagen die Arbeit überall zu den neuen Bedingungen miedersa aufgenommen. Im großen ganzen laufen fie auf einem Lohnherabsehung von 15 bis 17 Pro3. hinaus. neuen Löhne sollen aber bis zum nächsten Januar Geltung haben, so daß die von den Arbeitern am meisten gefürchtete Lohnregulierung nach der Inderzahl des Auguſt wegfällt. Der Schiedsspruch erhält aber auch die bisherigen Arbeitsbedingungen in bezug auf Urlaub usw. aufrecht. Insgesamt werden 32000 streifende Arbei ter von dem Schiedsspruch betroffen.
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Spiel
Freie Gewerkschaftsjugend. Seute, Dienstag, 7% Uhr, bagen die Gruppen: Landsberger Blak: Gruppenheim Dieſtelmenerstr. 5. Literarischer Abend: Frankfurter Allee ( Friedrichshain 2): Jugendheim Tilfiter Seinrich Seine. Straße 4/5, 1 Treppe. Bortrag: Das Altertum und feine fogialen Berhält niffe. Lichtenberg : Jugendheim Doffeftr. 22. Bortpag: Bürgerliche und proletarische Jugendbewegung. Treptow : Schule Wildenbruchftr. 53/54( SortSpandau: Jugendheim Lindenufen 1. zimmer). Balladen- Abend. abend. Außenspiele ab 7 Uhr veranstalten die Gruppen Oberschöneweide und Röpenid auf dem Sportplak der Metallarbeiter an der Oberspree. SPD. - Maschinenschloffer. Morgen, Mittwoch, 7 Uhr, sehr wichtige Frak. tionsversammlung im Rosenthaler Hof, Rosenthaler Str. 12. Alle Genpffen, sowie besonders die Kollegen, die Betriebsratsmitglieder sind und andere Funktionen bekleiden, müffen ebenfalls unbedingt erscheinen. Parteiausweis Der Fraktionsvorstand.
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Deutscher Hutarbeiterverband, Bukbranche. Morgen, Mittwoch, werden awei öffentliche Versammlungen im Dresdener Garten, Dresdener Str. 45, ab. gehalten. Beginn für Engros- und Fabrikbetriebe 5½ Uhr und für Detail
betriebe um 7½ Uhr. Gorgt für Maffenbesuch!
Der Formerstreik bei Bergmann geht weiter. Die Former der Bergmann - Werke in Rosenthal, die wegen beabsichtigter Verschlechterungen der Affordarbeitsbedingungen und Mitgliedsbuch des DMB. legitimieren. nunmehr schon 17 Wochen im Streit stehen, nahmen am Montag zu der Streillage erneut Stellung. Da die Firma immer noch feine Geneigtheit zeigt, mit den Streifenden und ihrer Drga nisation, dem Deutschen Metallarbeiterverband , zur Beilegung des Streits in Verhandlungen zu treten, beschloß die Versammlung nach eingebender Aussprache in geheimer Abstimmung einstimmig, den Streit unvermindert weiter zu führen. Die Streifenden zeigten eine Kampfesfreudigkeit, wie fie bei einem so langanhaltenden Kampf selten anzutreffen ist.
Die Lithographen zur Wirtschaftskrise.
Verband der Borzellanarbeiter, Rahlstelle Berlin- Charlottenburg. Donners am Bahnhof Tiergarten. 1. Bortrag. 2. Abstimmung über die Verschmelzung des Verbandes.
tag, 17. Juni, 7½ üht, im Speisesaal ber Staatlichen Borzellanmanufaktur
Graphisches Gewerbe. Der Rämpfer" Nr. 6 ist erschienen und von heute früh ab im Graphischen Bereinshaus, Alexandrinenſtr. 44, abzuholen. Diese Nummer ist wieder dem bevorstehenden Boltsentscheid gewidmet und bitten wir deshalb um weitmöglichste und schnelle Berbreitung.
Der graphische Werbeausschuß.
Die Spartaffe der Bank der Arbeifer, Angestellten und Beamten A.-G., Berlin , Wallstr. 65, ist täglich mit Ausnahme von Sonnabend von 9-3 Uhr und 5-7 Uhr, Sonnabends von 9-1 Uhr geöffnet.
Verantwortlich für Bolitik: Ernft Reuter: Wirtschaft: Artur Saternus: Lokales und Sonstiges: Frik Raritädt: Anzeigen: Tb. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Berlaa G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginaer u. Co.. Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Sierau 2 Beilagen und Unterhaltung und Wiffen".
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In der Mitgliederversammlung des Verbandes der Lithographen, Steindruder und verwandten Berufe am Donnerstag im Gewerkschaftshaus hielt der Vorsitzende des Ortsvereins, Genosse Hoffmann, einen instruktiven Bortrag über„ Die Arbeitslosenfrage in unseren Berufen". Er schilderte zunächst die Ursachen der Wirtschaftskrise und den Rückgang des deutschen Anteils am Belthandel. Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner: Feuilleton: K. S. Döscher: Hinzu kommt, daß durch die reaktionäre Lohnpolitik der deutschen Unternehmer die Raufkraft der deutscher Bevölkerung gedrosselt iſt. Den Hauptabsatz hat die deutsche Industrie schon immer in Deutsch land selbst gehabt und ist auf diesen Absatz bei der Verschiebung Unternehmer des Papier - und Vervielfältigungsgewerbes versuchten der Weltproduktion noch mehr als vordem angewiesen. Auch die das große Rennen der Unternehmer um den Lohnabbau mitzumachen, famen aber dank der organisatorischen Geschlossenheit der Arbeiterschaft über den Start nicht hinaus. Während der Zeit, wo die Zahl der arbeitslosen Mitglieder von 57 im August des Vorjahres auf 467 bei der letzten Zählung am 11. April stieg, versuchten die Unternehmer einen Abbau der Löhne in den Betrieben durchzuführen. Als sie damit keinen Erfolg hatten, versuchten sie, Arbeitslose zu niedrigeren als den im Gewerbe üblichen Löhnen einzustellen. Als die Arbeitslosen sich nicht zu Lohndrückern hergaben, meldete man sie der Erwerbslosenfürsorge, um ihnen die Unterstügung fperren zu lassen. Auch diese unsauberen Bestrebungen der Unternehmer konnten durch das Eingreifen der Organisation vereitelt werden. Der Grund, warum die Arbeitslosen so standhaft bleiben konnten, ist in der guten finanziellen UnterDer Beschluß, die stützung zu suchen, die ihnen durch die Organisation zuteil wurde. laufende Unterstügung an ausge steuerte Erwerbslose von 10 Mart wöchentlich fowie die Mietbeihilfe von 15 bis 20 m. durch freiwillige Sammlungen unter den arbeitenden Kollegen aufzubringen, hat sich als zweckmäßig erwiesen. Es hat sich gezeigt, daß dieser Beschluß besser, mindestens aber ebenso gut war, als einen obligatorischen Extrabeitrag zu erheben. Die Sammelgelder sind von allen Berufsgruppen so reichlich eingegangen, daß vom 20. Ja
nuar bis jeßt 48551,51 Mart an die Ausge fteuerten gezahlt werden konnten.
Es zeigt sich an diesem Beispiel ganz deutlich, daß nicht nur die Streitunterstügung, sondern auch die Notfallunterstügung
Ihre Reifen- Rechnung gibt darüber Aufschluß, denn der im Gebrauch billigste Reifen ist ausschlaggebend. Erspar nisse im Betrieb erzielt der
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