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Das Adelskonsortium freigesprochen. In der Berufungsverhandlung gegen die Zihewige.

hafteten Mitglieder des Roten Fronttämpferbundes find. Es bleibt| merkwürdige Berquidung von Glauben und Geschäfts. also dabei, daß die Ansammlungen und die daraus resultierenden sinn. Nun die Schamanen des Samojeden glauben ebenfalls ihre pclizeilichen Maßnahmen lange nach Beendigung unserer franken Namensangehörigen durch gut inszeniertes Gebet heilen zu Demonstration stattfanden. Die altgewohnte Disziplin können. Aber die Lösung der sozialen Frage sollten die chriftlichen unserer Parteigenossen gab der Polizei keinen Anlaß zum Ein- Wissenschaftler" wirklich anderen Leuten überlassen.

schreiten.

Des Herrn Wege find wunderbar, noch wunderbarer aber find die Wege der deutschen Justiz. Gestern, Montag, hat das Landgericht in der Berufungsverhandlung gegen das bekannte Adels­tonsortium v. Ezdorff, v. Carlowig und v. Karstädt sc- 13 wie gegen Geheimrat Nehring und Bankdirektor Lüders nach mehrtägiger Verhandlung auf Freispruch erkannt. Das Gericht ist nach seiner mündlichen Urteilsbegründung davon ausgegangen, daß die Herrschaften bei ihren wunderbaren Geschäften in gutem Glauben gehandelt haben. Auch sei kein Schaden erfolgt und die Angeklagten hätten auch nicht mit der Möglichkeit eines Schadens rechnen können. Es liege deswegen weder Betrug noch Untreue vor, in dem Verhalten der Angeklagten sei nichts Strafwürdiges zu erblicken.

In der ersten Instanz wurde gegen Geheimrat Nehring eine Gefängnisstrafe von 4 Monaten und eine Geldstrafe von 3000 m., gegen Lüders eine Geldstrafe von 5000 M., gegen v. Ezdorff, v. Carlowig und v. Karstädt je 9 Monate Gefängnis und Geldstrafen zwischen 13 000 und 30 000 m. aus­gefprechen. Die Schwankung in der Rechtsprechung ist er sta un lich. Nach 9 Monaten Gefängnis glatte Freisprechung. Nicht immer ist Justizia so milde. Man wagt auch nicht zu hoffen, daß folche Milde, wie sie hier gezeigt, dauernd von deutschen Gerichten angewandt werden wird. Oder sollte die Rechtsprechung eine Lotterie sein? Auf jeden Fall wird das Rechtsbewußt. sein im Volke durch solche Beobachtungen schwer erschüttert.

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Für Monarchie und Mannesmann! Falkenhayn in allen Gaffen.

Der Herr Oberleutnant von Falkenhayn, der mit einem Schreiben des Herrn von Loebell Industriegelder gegen den Bolts­entscheid zu sammeln versucht, ist wohl identisch mit jenem Herrn, der auch in den letzten Tagen in den Gängen des Reichstags sehr beschäftigt war. Als Angestellter der Firma Mannesmann hatte er die Aufgabe, Parlamentarier verschiedener Parteien im Interesse der Firma zu bearbeiten.

Feuer im Vorortzug.

schl Nervenchof und Herzkrämpfe.

Durch Kurzschluß in der elektrischen Leitung des Borort zuges Nr. 233 in der Nähe des Bahnhofes Pantow- Schön­hausen entstand heute vormittag furz nach 10 Uhr ein Feuer. Die Reichsbahndirektion gibt hierzu folgende Darstellung:

Der elektrische Vorortzug Nr. 233 mußte in der Nähe des Bahn­hofes Pantow- Schönhausen in der Zeit von 10,04 bis 10,40 Uhr wegen eines Kurzschlusses in der elektrischen Leitung liegen bleiben. Durch den gewaltigen Aufblig einer Stichflamme entstand unter den Fahrgästen eine begreifliche Erregung. Hierbei erlitt der Handelsmann Miethke, der aus den Bug sprang, einen Nerven chot und Verlegungen an den Händen und im Gesicht. Eine Frau Ottensen aus Röntgental befam Herzkrämpfe. Nach rau Ottensen aus Röntgental betam herzträmpfe. Nach

Dein Kreuz unter das Ja"!

So muß der Stimmzettel aussehen, den du abgibft! Soll der im Boltsbegehren verlangte Entwurf eines Gesetzes über Enteignung der Fürstenvermögen Gesetz werden?

Ja

X

Nein

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Für Wilhelm, den Volksgenossen". Dem Pastor ist die Fürstenenteignung ein Raub". Zu den Bastoren, die in der Frage des Boltsentscheides über die Fürstenenteignung fich auf die Seite der ehe­maligen Landesväter stellen, gehört auch ein Bastor Winter von der 3 winglifirche am Rudolfplatz( Berlin - Dft). Er ist zwar erst am letzten Sonntag in sein Amt eingeführt worden, aber gerade bei dieser Feierlichkeit hat er im Rahmen des Gottesdienstes sich gegen die Fürstenenteignung ausgesprochen. Einen Raub an einem Bolfsgenossen" nannte er sie!

Daß gewisse Pastoren gegen die Fürstenenteignung eifern, über­rascht uns längst nicht mehr. Wir legen das zu dem übrigen, was man von der Kirche fennt. Aber als einen Volksgenossen" sollen wir den Ertaiser Wilhelm II. ansehen, der im Augen­blick des Zusammenbruchs fein" Bolt im Stich ließ und nach Holland auskniff? Da wird vielleicht Wilhelm II. selber wie er zu tun pflegte, wenn ihm etwas Spaß machte fich mit der flachen Hand auf den Schenkel schlagen und in ein dröhnendes Gelächter ausbrechen. Wir wollen dafür sorgen, daß ihm wenigstens nach dem Boltsentscheid die Lust zum Lachen vera geht.

Erleichterte Gesellschaftsreisen.

Mit Wirkung vom 10. Juni 1926 wird, wie die Reichszentrale für Verkehrsverbung mitteilt, die Ausführung von Gesellschafts reifen, bei denen bekanntlich für jeden Teilnehmer eine Ermäßigung des Fahrpreises von 25 v. H. gewährt wird, erheblich erleichtert. Die Mindest teilnehmerzahl, die bisher auf 30 Personen festgelegt war, ist auf 20 Personen und die Mindest entfernung für eine Fahrt von 50 km auf 30 km herabe gefegt worden.

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Eine ausgezeichnete Propaganda für den Volksentscheid, die Hunderte und aber Hunderte zur Aufmerksamkeit zwingt, treibt die Die Geschäftsstelle des Diez Berlages, Lindenstr. 2. Schaufenster sind mit unseren Plakaten Milliarden für die Fürsten , uns die Not!" und dem ausgezeichnet instruktiven Plakat Ach, den Fürsten geht's so schlecht", sowie verschiedenen anderen Flugzetteln und Plakaten beklebt. Die Anordnung der Plakate ist ungemein wirtungsvoll, der Abschluß mit breiten roten Papierstreifen gibt der großzügigen Propaganda einen guten Rahmen. Die fonzentriert auf Agitation eingestellte Schaufensterauslage, die im Ausschnitt zu sehen ist, zieht viele Neugierige an. Besondere Heiterfeit erregen der holzspaltende Wilhelm und des pensionierten Ludendorffs Physiognomie, deren Tageseinkünfte( 1650 und 50 M.) im Gegen saß zu dem des Arbeiters und Arbeitslosen( 7 und 1,50 M.) gezeigt

Dabei hatte er wohl größeren Erfolg als bei seinen Bettelgängen für die Fürsten . Denn bekanntlich hat der Haushaltsausschuß des Reichstags unter offenbarer Berlegung des Etatsrechts die bankrotte Firma aus Reichsmitteln faniert. Unverständlich bleibt, daß das Zentrum bei dieser Aktion, deren außenpolitische Bedenklich­fett und deren Ungefeßlichkeit ihm nicht verborgen ist, mitwirken fonnte. Begreiflich allerdings ist, daß Völkische , Deutschnationale und Bolksparteiler unter Führung des Außenministers dieser völkischen allerdings noch nicht gesprochen. Denn die Sozialdemokratie wird sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, im Plenum in diefe ganzen dunklen Vorgänge hineinzuleuchten. Dann erst wird es fich zeigen, 63 bir merge ob der Herr Oberleutnant von Falkenhayn den Sieg behaupten fann.

Firma den Liebesdienst erwiesen haben. Das letzte Wort ist darüber

Ein Ehrentitel.

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Die Bezeichnung Novemberverbrecher wird in dem sich nun entspinnenden Kampf um die 20 Millionen Stimmen für die Ent­eignung der Fürsten zweifelsohne eine Rolle in den Abwehrmitteln der fönigslüfternen Parteien spielen. Wer historische Ereignisse von revolutionärer Tragweite unter dem Gesichtswinkel des sächsischen Spießerfönigs betrachtet, der auf die Nachricht von dem Ausbruch der 1830er Revolution in Paris die klassischen Werte sprach: Ja­derfen se denn das?" für den mag das Wort Novemberver­brecher" etwas Abschreckendes haben; aber wer dagegen in der Ge­schichte der Staatsumwälzungen und Empörungen gefnechteter Bolts teile nur einigermaßen bewandert ist, der lacht über dieses krankhaft anmutende Bemühen, eine politische Großtat unter einem reaktio­nären Amtsrichtergesichtspunkt zu rubrizieren. Schon einmal hat eine mit Absicht gewählte Schmähbezeichnung historisches Ehrenrecht erworben, als nämlich die niederländischen Aufständischen den Titel gueux( Bettler) gleich Geusen akzeptierten, den ein spanischer Hof­mann auf sie schmähend angewandt hatte. Die Geusen haben die Allgewalt des spanischen Weltreiches gebrochen und die geistige Frei­heit Europas vorbereiten helfen die Novemberverbrecher haben das Chaos, das der desertierende Kaiser und Oberstkommandierende gefchaffen, zu bändigen gewußt und ihrem Bolte ebenfalls die geistige Freiheit gegeben, die jezt jene Kreise strupellos benutzen, um zur alten Macht zurückzustreben. Deshalb ist der 20. Juni nicht nur ein Tag der Entscheidung über die Frage, ob das arm gewordene Volk jenen das Letzte nachwerfen soll, die in der Stunde der Gefahr ihr Syeil in der Flucht fuchten, sondern auch ein solcher, der. bekunden muß, daß das deutsche Volt von jenen Machinationen nichts wissen will, die die geistige Unfreiheit mit Büttelhilfe wieder zurückführen wollen. Zwei Kulturwelten, die zum Streit mit geistigen Waffen antreten, das große Schidjal unseres Boltes und unser eigenes fleines Schidial wird am 20. Juni entschieden. Und dem Ehrentitel Novemberverbrecher setzen wir getrost jenen weniger ehrenhaften Titel Deserteur gegenüber, dem feine monarchistische Geschichtsflitterung zu einem heldenhaften Klange verhelfen fann. Und die Trabanten, die um die Sonne des faiserlichen Deſerteurs freifen- wer vermag auch nur einen Funken von historischer Gerechtigkeit in der Schamlosigkeit erblicken, die Mä­treffenansprüche und Berufung auf den Bertrag von Versailles ins Feld führt. Die Welle der Empörung wird am 20. Juni die ebenso lächerlichen wie unverschämten Ansprüche jener Leute hinwegspülen, die in der Geschichte als die Totengräber des alten Reiches fort­

leben werden.

Zur gestrigen Kundgebung. Maßlose Entstellungen eines Sensationsblattes. Ein Berliner Mittagsblatt leistet sich in sensationeller Auf­machung maßloje lebertreibungen in der Schilderung von Borfommnissen, die sich lange nach Abschluß unserer gestrigen Demonstration abgespielt haben sollen. Nachdem die Demonstration in aller Ruhe und in programmäßiger Ordnung durchgeführt und unsere Parteigenoffen und Anhänger längst den Blaz ge räumt hatten, bildeten sich gegen 10 Uhr Gruppen von Bassanten, die in einen Disput mit Rommunisten und Roten Frontfämpfern gerieten. Die Linksradikalen waren offenbar dorthin beordert worden, um nach Schluß der eigentlichen Rund­gebung die Rolle der Hyänen des Schlachtfeldes zu übernehmen. Diese Ansammlungen, die also mit der Kundgebung der Sozialdemokratischen Partei auch nicht das ge ringste zu tun hatten, wurden natürlich von der Polizei pflichtgemäß aufgelöst, wobei Widerstand geleistet wurde. Die Roten Frontkämpfer erhielten Zuzug, der auch Stellung gegen die Bolizei nahm, so daß von dem Gummitnüppel Gebrauch ge= macht werden mußte. Dabei wurden dreizehn Personen ver haftet, die man alsbald wieder freiließ. Die Meldungen von Berlegungen und gar Schwerverlegten find sämtlich unwahr; jeden­falls ist beim Rettungsamt der Stadt Berlin , dem alle Eingänge der Unfallstationen gemeldet werden, nichts bekannt. Den Charakter der Vorkommnisse erhellt am besten die Tatsache, daß alle Ber

Der Vorgang ist wie bei einer Wahl. Nur wird staff der Partei der Kreis unter dem Ja mit einem Kreuz versehen.

Man laffe fich nicht verleiten, den Nein- Kreis zu durch­treuzen. Das würde bedeuten, daß das Gesetz über die Ent­eignung abgelehnt wird. Jeder sage es dem anderen, der noch zweifelhaft ist:

Das Kreuz gehört in den Ja- Kreis!

Behandlung durch den Bahnarzt fonnten beide entlassen werden. Ein Teil der erschreckten Fahrgäste verließ den Zug und ging zu Fuß nach dem Bahnhof Schönhausen . Wie die Reichsbahndirektion meiter mitteilt, liegt ein Grund zu irgendwelchen Beunruhigungen nicht vor. Es handelt sich um einen gewöhnlichen Kurz­schluß, nur daß der Aufblizz bedeutend stärker und ebenso der Knall viel lauter war.

Gestern

Amerikanische Aerzte in Berlin .

ist eine Gruppe von amerikanischen amerikanischen

Aerzten in Berlin eingetroffen die sich hier bis zum 18. Juni aufhalten wird. Die Herren gehören der Interstate Medical Asso­ciation von Nordamerika an, die die Aerzte aller nordamerikanischen Staaten mit Kanada umfaßt. Unter den Besuchern befinden sich viele hervorragende Vertreter des Aerztestandes und der medi zinischen Forschung. An der Spizze steht Professor der Chirurgie William B. Pod, als Vertreter des weltbekannten Mayo - Instituts Rochester erscheint Dr. Wilson. Am 18. Juni morgens erfolgt die Abreise nach Amsterdam . Die Studienreise erstreckt sich in zeitlicher Folge auf Italien , Schweiz , München , Wien , Prag , Holland und Belgien . Die Berliner medizinische Fakultät wird ihre Bor lejungen an den Vormittagen halten. Außerdem finden drei allge­meine Vorträge statt von Prof. Dr. Warburg, Geheimrat Haber und dem Museumsdirektor Prof. Wiegand. Der Zu­tritt zu den Vorlesungen ist nur den Mitgliedern der Studienreise und des akademischen Lehrkörpers gestattet. Es ist zum ersten Male seit dem Kriege, daß eine größere Zahl von Medizinern eines Landes, das sich mit Deutschland im Kriege befunden hat, Deutsch­ land besucht, um wissenschaftliche und persönliche Beziehungen zu hervorragenden Vertretern der deutschen ärztlichen Wissenschaft anzuknüpfen bzw. zu erneuern.

Sommerfest der 262. weltlichen Schule.

Trotz des leichten Regens zogen die Jüngsten der weltlichen Schule am Sonntag zum Sommerfest an den Kanal hinaus. Etwa 150 Kinder mit Plataten: Gebt uns Bubbelpläge! Baut Schwimmhallen! Macht den Fürstenbefiz pro duttivi, mit roten Bändern und Blumen waren mit ihren blaffen schmalen Gesichtern die lebendigste Propaganda für den Boltsentscheid. Draußen ging's luftig zu. Die Ungeschicklichkeit der Großen beim Sadhüpfen, Topfschlagen und Eiertragen bereitete den Kindern, die Bossierlichkeit der Kleinen den Eltern hellste Freude. Am schönsten war es, wenn auch die Lehrer sich beteiligten. Der Meinetesche Chor verschönte das Fest mit Gesängen in den Pausen und auf dem Marsch. Es war ein schöner Tag, von Schule und Elternhaus in gemeinsamer Arbeit aufs beste bereitet.

Lösung der sozialen Frage durch Gebet.

Eni Fräulein Lucia Caulson ist aus London nach Berlin extra zu dem 3wed gekommen, um den Berliner Gläubigen das Wesen der christlichen Wissenschaft zu verkünden. Das Große Schau­spielhaus war am Sonntag nachmittag bis auf den letzten Blaz ausverkauft. Fräulein Caulson hat nichts Mystisches an fich; ihr Vortrag klingt außerordentlich irdisch; sie ist eine echt, englische Miß, mit einer feltsamen Aussprache des Deutschen versehen. Ja, über die Religion, christliche Wissenschaft" find vielfach falsche Auffassungen vorhanden, beginnt sie. Natürlich fönnen Krankheiten durch Gebet und wahren Glauben geheilt werden. Nur dadurch! Aber noch mehr: auch das Problem der Arbeit und die soziale Frage werden nur durch die christliche Wissenschaft" gelöst. Man muß immer nach dem Satz handeln:" Was du nicht willst, das man dir tu, das füg' auch feinem andern zu." Ein einfacher Grundsaß, der eben alle Probleme spielend löst. Armut ist eine Krankheit, und jede Krantheit zeigt einen Mangel an göttlicher Idee. Man muß um die fehlende Idee beten, dann wird man gesund und reich; eine

Fahnen heraus!

Am Sonnabend und Sonntag schmüdt Jenster und Balfons mit roten und schwarzrofgoldenen Farben!

werden.

Selbstmord durch Erschießen verübte heute morgen gegen 45 Uhr vor dem Hause Albrechtstraße 63 der 40jährige Syndikus Paul Heyner, Brandenburgische Straße in Wilmers dorf. Der Schwerverletzte wurde zur nächsten Rettungsstelle geschafft, wo aber nur noch der Tod infolge eines Kopfschusses festgestellt werden konnte. Zerrüttete Familien- und Vermögensverhältnisse sollen H. zu dem Verzweiflungsschritt getrieben haben.

Berliner Studentenwahlen. Von der Bereinigung sozial demokratischer Studenten werden wir um die Aufnahme folgender Berichtigung ersucht: Zu der kürzlich erfolgten Mitteilung über die Liste Hochschule der Werttätigen" ist zu bemerken, daß es eine Liſte dieses Namens überhaupt nicht gibt, vielmehr nur eins unter ähnlicher Bezeichnung segelnde Liste der Kommunisten, die es anscheinend nicht wagen, offen Farbe zu bekennen. Der sozialistische Wahlvorschlag zu den Studentenwahlen trägt den Namen Sozialisten", mit dem Untertitel Vereinigung sozialdemokratischer Studenten"( Heinz Krüger). Die sozialistischen Studenten wählen also diese Liste, die als Wahl vorschlag eingereicht ist.

Freibäder für Erwerbslose. Das Bezirksamt mitte teilt mit: In der Badeanstalt Gartenstr. 5 sind von 1338 ausge gebenen Karten für Freibäder an Erwerbslose usw. in der Zeit vom 21. bis 30. April 1926 nur 427 und von 1859 Karten in der Zeit vom 1. bis 22. Mai d. J. nur 1048 Rarten benutzt worden. An den Montagen überhaupt und an den anderen Wochentagen in den Frühs stunden von 7 bis 9 Uhr ist die Benutzung von Freibädern nur sehr wenig in Anspruch genommen worden. Das Bezirksamt hat deshalb die Badezeit für Erwerbslose usw. ab 1. Juni d. I. auf die Zeit von 9 bis 12 Uhr vormittags auf die Wochentage von Dienstag bis Sonnabend eingeschränkt.

Der Film keinen Pfennig den Fürsten ", der gestern nach ursprünglichem Aufführungsverbot von der Filmoberprüfstelle frei­gegeben wurde, läuft ab heute in folgenden Kinos: Olympia­theater, Berlin W., Kantstraße 162; Thalialichtspiele, Große Frankfurter Str. 27; Ratadulichtspiele, Alexander­straße 13; Marga- Lichtspiele, Schulstraße 29.

Berschwunden ist seit Montag, den 7. d. M., die 17 Jahre alte Margarete Engelhardt aus Gut Düppel bei Behlen­ dorf . Sie ist 1,50 Meter groß, hat ein schmales, blaffes Gesicht, hüftlahmen Gang und an der rechten Hand fchwarze Narben. Bekleidet war die Verschwundene mit einem roten Kleid mit Blumen durchwirkt, Ledermantel, schwarzen Spangenschuhen mit niedrigem Absatz. Sie ist zuletzt am Bahnhof Zehlendorf- Mitte gesehen worden, als sie sich abends 7 Uhr nach Hause begeben wollte. Wer etwas über den Verbleib der Betreffenden weiß, wird gebeten, es ihren Eltern auf Gut Düppel bei Zehlendorf mitzuteilen.

Eine neue Berordnung über den Straßenverkehr hat angesichts der in der Reichshauptstadt sich häufenden Verkehrsschwierigkeiten der Polizeipräsident von Berlin erlassen. Die neue Verordnung stellt in erster Linie eine Zusammenfassung aller bis. herigen Polizeivorschriften über den Straßen. verkehr dar. Eine wesentliche Einschränkung ist für das Borbei. fahren von Fahrzeugen an Haltestellen der Straßenbahn und der Autobusse vorgesehen. Innerhalb eines Raumes von 5 Metern vor und 5 Metern hinter den Haltestellen ist das Halten von Fahr­zeugen verbeten. An den an einer Haltestelle haltenden Straßen­bahnen darf nur in Schrittgeschwindigkeit und nur im Abstand von mindestens einem Meter vorbeigefahren werden. Die Ber­fehrsstraßen erster Ordnung", die Einbahn­fehrsstraßen straßen" und die Bläße mit Kreisverkehr" sind ver­mehrt worden.

Billigere Preise für Borwärts"-Cefer. Kampf in der Brautnacht", eine Begebenheit in 3 Aften von Ulrich Wendt mir allabendlich 8 Uhr mit Käthe Schmidt - Samst in der Hauptrolle im Trianontheater zur Aufführung gebracht. Die Direttion bittet uns, mitzuteilen, daß die Abonnenten unserer Zeitung gegen Vorzeigung der Abonnementsquittung auf allen Plägen halben affenpreis zahlen.

Briefkasten der Redaktion.g

Christburger Str. 31. Unsere Rotia ftimmt genau. Die anderen Abgeord neten haben gefehlt.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

118. Abt. Lichtenberg . Gruppe Hornung: Achtung! Die Genoffen treffen sich heute Dienstag zum Kleben nicht um 8 Uhr, sondern erft um 10 Uhr abends pünkt lich beim Genossen Masche Wotanstr. 12.