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Fahnen heraus! Am Sonnabend u. Sonntag ſchmückt Fenſter und Ballons

Scheibenschießen unter Lebensgefahr.

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Die fleinkalibrigen Uebungen der verschiedenen Schützengilden find augenblicklich große Mode der Reaktion. ,, Berlernen Sie das Schießen nicht", ist die Devise jener reaktionären Intriganten, für die diese Art Sport" eine sehr hintergründige Sache ist. Wenn aber die Sportbegeisterung der Herrschaften das Bublitum ge. fährdet, ist es Zeit, in die Praxis der Schüßenbrüder ein wenig hineinzuleuchten. Die Schüßengilbe Rehbrüd Bergholz feierte vom Sonntag bis Dienstag ein Schüßenfeft. Ein Freund unseres Blattes, der sich am Ufer der Nute aufhielt, hörte plötzlich drei Kugeln an sich vorbeisausen. Eine Kugel schlug taum zwei Meter von ihm entfernt in den Ufersand. Der Mann machte schleunigst, daß er seine gefährliche Position als lebende Schieß scheibe aufgab und flüchtet. Nach den Angaben unseres Gewährs mannes war der Schießstand zirfa 1500 Meter von der Einschlag. stelle der verirrten Kugeln entfernt. Es müssen schon ganz statt fiche Kleinkaliber" gewesen sein, mit denen die Schützenvereinler ihrem harmlosen Spiele" fröhnten. Jedenfalls muß unbedingt verlangt werden, daß das friedliche Bublifum vor den Gewehr fugeln entfeffelter Kriegervereinler geschüßt ist. Die ganze Schießerei der Schüßen, Krieger- und sonstigen Schießvereine, besonders an den Sonntagen, ist aber im Grunde genommen unerträglich. Mit Ausnahme der Kirchzeit können die Herrschaften vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht mit ihrer Schießerei den tollsten Lärm vollführen, eine Störung der Sonntagsruhe ist das nicht. Als aber vor einiger Zeit an einem Sonntag vormittag gegen 10 Uhr ein Angestellter auf den Balkon seiner Wohnung in der Schönhauser Allee seine Kleidungsstücke ausklopfte, da erhielt er durch das 65. Polizeirevier eine Geldstrafe von 5 M., weil er durch sein Zeugausklopfen die äußere Heilighaltung des Sonn tags beeinträchtigt und die Straßenluft verunreinigt(!) habe". Mag sich die Polizei zur Begründung ihres Strafmandats auf die Berliner Straßenpolizeiverordnung und eine Reichsverordnung und noch ein Landesgefeß berufen, Tatsache ist, daß hier gegen diefe an fich harmlose und unbedeutende Sache der Paragraphensturm ent feffelt wird, während es anscheinend feinen einzigen Paragraphen gibt, mit dem die Polizei in der Umgebung der Schüßenhäuser und Schießstände den Bewohnern einen ruhigen Sonntag gewährleistet.

Rheinischer Nachmittag.

Die Rheinische Frauenliga lub gestern in den Räumen der Reichskanzlei zu einem fröhlichen Nachmittag. Der Be= such war über alle Erwartungen groß. Prolog des Vater Rhein , launig und wirkungsvoll gesprochen von Hans Mühlhofer . Hier­auf ein Hymnus aufs Rheinland und seine schönen, heilsamen Bäder, prächtig gesungen von Kammerfänger Ladmann. Darauf das Ballett Zimmermann und noch viele andere Darbietungen. Der Ertrag dieser Veranstaltung soll zur Milderung der wirtschaftlichen Not des Rheinlandes beitragen und das Publikum soll erneut immer wieder auf dies prächtige Stück deutscher Heimat hingewiesen werden. In diesem Sinne aufgefaßt, fand ein sehr lustiger, gesanglicher Pro­pagandawettstreit zwischen Bad Kreuznach ( Beter Ladmann) und Bad Neuenahr ( Opernfänger Witting) vielen Beifall. Unter Musik, fröhlichem Geplauder- auch hier und da ein wenig rheinischem Heimweh-fand dieser hübsche Nachmittag seinen Abschluß.

Kinderwoche im Kaufhaus. Ein richtiges fleines Hippodrom in der vierten Etage mit lebendigen Ponies ist die Hauptattraktion der ,, Kinderwoche" bei Tiez in der Frankfurter Allee . Dazu dienen Schaufel, Rutschbahn, Karussell noch der Beluftigung der Kleinen, hier wie in den anderen Häusern am Alleganderplaz und in der Leip­ ziger Straße , wo außerdem noch ein Kasperletheater jubelnd um­lagert wird. Bor dem großen Edschaufenster am Dönhoffplak hört

man ebenfalls manchen entzückten Ruf aus Kindermund angesichts der lebendigen Gänse und Enten, die sich mit ihren Küken dort hinter Glas im freien Auslauf sehr wohl zu fühlen scheinen. Und ungeachtet der Hitze und der drangvoll fürchterlichen Enge ziehen die Kinder ihre Mütter vorwärts und ruhen nicht eher, bis auch ganz gewiß alle der ihnen gebotenen Herrlichkeiten gründlich be sichtigt worden sind.

Vorführungen des automatischen Telephonbetriebes. Demnächst wird das Selbstanschlußamt Wannsee eröffnet. Die Oberpostdiret tion beabsichtigt, die Teilnehmer mit der Bedienung ihrer Apparate sowie mit der Betriebsweise des Amtes vertraut zu machen. Sie wird zu diesem Zweck Vorträge und Vorführungen veran­stalten, und zwar in Wannsee in der Wilhelm Konrad­Schule( Charlottenstraße 10) am 21., 22., 24., 28. und 29. Juni. Beginn der Vorträge um 8 Uhr abends.

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Das 7. Gebot und der Volksentscheid. Die Christlich foziale Reichspartei veranstaltet am Donnerstag, den 17. Juni, abends 7% Uhr, in der Stadthalle Klosterstraße eine Rund gebung für den Boltsentscheid. Als Redner ist der bekannte fatho. lische Sozialpolitiker Bitus Heller Würzburg gewonnen worden. Außerdem wird Herr Dr. Grundei, ein Führer der katholischen Jugend, das Wort ergreifen. Bon firchlicher Seite wird das 7. Gebot gegen den Volksentscheid ins Feld geführt. Da wird es wohl für viele Berliner interessant sein, auch einmal die Gegenseite zu hören, die da fagt, daß gerade vom christlichen Standpunkt aus gesehen nicht der Volksentscheid, sondern die Ansprüche der Fürsten einen schweren Verstoß gegen das 7. Gebot darstellen.

Bom Auto an die Wand gedrückt. In der Königin- Luise- Straße in Zehlendorf geriet ein Laftkraftwagen infolge Versagens der Bremse auf den Bürgersteig. Hierbei wurden vorübergehende Baffan ten von dem Auto an die Wand gedrückt. Es erlitten der 50 Jahre alte Studienrat Dr. Mar Fleischer aus der Dantelmann straße 39 einen doppelten Oberschenkelbruch und das 50jährige Fräulein Gertrud Großmann aus der Prinzenstr. 34 innere Berletzungen. Beide wurden dem Kreiskrankenhaus in Lichter felde zugeführt.

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Gewerkschaftsbewegung

Die Stabilisierung der Krise.

Wie es in der Puhbranche aussieht.

Ein allgemein verbindlicher Vertrag, den niemand einhält. Ein überaus trauriges Bild von den Verhältnissen in der Putz­branche zeichnete Genosse Better vom Hutarbeiterverband in den beiden Versammlungen der Puhmacherinnen der Engros- und Detailbetriebe am Mittwoch im Dresdener Garten. In den Jahren nach dem Kriege war es der Organisation ge= lungen, die Arbeitsbedingungen und Löhne in der Buzbranche ver hältnismäßig günstig zu regeln. Der organisatorische Zuſammen­schluß der Buzarbeiterinnen war sehr gut und fam besonders im regen Bersammlungsbesuch zum Ausdruck. Jeder Mißstand in den Betrieben wurde sofort der Organisation mitgeteilt, die auf die Abstellung hinwirfte; überhaupt waren den Buzarbeiterinnen durch Meinungsaustausch in den Bersammlungen die Berhältnisse in allen Betrieben und Geschäften bekannt. Nach der Inflation griff unter den Buzarbeiterinnen eine Gleichgültigkeit und Lauheit Play, die sich nur zu schnell an den Buzarbeiterinnen selbst rächte.

Das Ergebnis der kapitalistischen Wirtschaftsführung. Mit dem Einfeßen der Wirtschaftstrise im Herbst des vorigen Jahres begann die große Bohnabbauattion der Unter­nehmerverbände. Wenn man den Syndizi der Unternehmerorgani fationen glauben dürfte, dann tönnte die Produktic nicht wieder in Gang gebracht werden, wenn die elenden Löhne nicht vorher noch weiter abgebaut würden. Nun ist es infolge der Krise den Unter­nehmern gelungen, Lohnerhöhungen im allgemeinen abzu wehren und darüber hinaus Lohntürzungen vorzunehmenden Man hat die sogenannten unrentablen Betriebe tillgelegt und die Arbeiterschaft in Maffen auf die Straße gelegt. Man hat damit die Abfagmöglichkeit noch mehr verringert. Die unvermeidliche Folge dieser Wirtschaftsführung war nicht ein Abflauen der Krise, fondern eine Stabilisierung des außerordentlichen Krisen­zustandes. Wie unsere graphische Darstellung zeigt, ist seit Anfang

147.9

131.s

120.2

167.1

161.

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk Groß- Berlin Januar- Juni 1926

In 1000 Personen

.......

79.9"

57.80

50.7

4.

18.

Männer Frauen

166.5

88.1

Z

i

1. 15. 1. 15. 29. 12. 26. 10. 24. 7, 11. 2.5. 8. 22. 8. 22. 5. 19. 3. 17. 31.

Januar Februar März April Mai Juni Februar in Berlin die Arbeitslosigkeit, von geringfügigen Schwan­fungen abgesehen, unverändert geblieben, neigt in den letzten Wochen sogar zu einer weiteren Steigerung. Bemerkens­wert ist, daß die Arbeitslosigkeit der Frauen zu Anfang dieses Jahres nicht dieselbe scharfe Steigerung durchgemacht hat wie die der Männer, dagegen fich in einem zwar langsameren, aber fast ununterbrochenen Aufstieg befindet. Das dürfte vor allen Dingen darauf zurückzuführen sein, daß die Frauen zumeist unter die Kategorie der Ungelernten fallen und daher auch wie diese die ersten Opfer der kapitalistischen Stabilisierung des Elends find.

Sozialpolitik vor dem Jnternationalen Gerichtshof. Der am 15. Juni wieder zusammentretende Ständige Inter­nationale Gerichtshof im Haag hat als ersten Bunft seiner Tages ordnung eine Frage zu behandeln, die für die gesamte Arbeiterwelt Don größter Bedeutung ist. Auf Ansuchen des Verwaltungsrats des Internationalen Arbeitsbureaus, der von seiner Arbeitgebergruppe dazu veranlaßt wurde, soll der Gerichtshof folgende Frage beant­

worten:

Hat die Internationale Organisation der Arbeit die Befugnis, eine Regelung zu entwerfen und vorzuschlagen, die mit dem Ziel des Schuzes bestimmter Lohnarbeitergruppen zugleich und nebenbei sich mit der Arbeit des Arbeitgebers befaßt?"

Die Mehrheit des Berwaltungsrats im Internationalen Arbeits bureau, soweit sie der Arbeitgebergruppe angehört, hat die Befugnisse der Internationalen Organisation in dieser Hinsicht an­gezweifelt. Es handelt sich für den Gerichtshof nicht um die Urteils­fällung in einem etwa anhängig gemachten Prozeßverfahren, sondern um ein Gutachten. Die Frage hängt aufs engste mit der Nacht­arbeit in den Bädereien zusammen. Die Arbeitskonferenz Don 1924 hat eine im Jahre 1925 in zmetter Lesung angenommene Regelung getroffen, wodurch die Nachtarbeit sowohl den an der Brotbereitung teilnehmenden Arbeitern wie den Arbeit gebern verboten wird. Die Arbeitgeber waren jedoch mit dieser Bestimmung feineswegs einverstanden, da nach ihrer Auffaffung da durch in die Konfurrenzbedingungen eingegriffen und die großen Arbeitgeber gegenüber den fleinen bevorzugt würden. Diese Maß nahme bedrohe eine Gruppe mit Untergang, die den Uebergang von der Arbeiter zur Unternehmerklasse bilde; sie taste die indi­piduelle Freiheit an und bedrohe das Hausrecht. Die Arbeitgeber blieben in der Plenarversammlung in Genf in der Minderheit. Bon Arbeitnehmerseite wurde mit Recht geltend gemacht, daß das Berbot für die Lohnarbeiter nicht durchzuführen sei, wenn es nicht zugleich auch für die Arbeitgeber gelte.

Haag, 17. Juni. ( WTB.) Der Internationale Gerichtshof hat in nichtöffentlicher Sigung beschlossen, den Ersuchen mehrerer inter­nationaler Organisationen zu entsprechen, die den Wunsch ausge sprochen hatten, durch besondere nach dem Haag zu entfendende Ber­treter dem Internationalen Gerichtshof mündliche Auskünfte über die Frage der Befugnisse der persönlichen Arbeitsleistung der Arbeit geber zu verschaffen. Die erwähnten Organisationen sind folgende: das Internationale Arbeitsamt in Genf , die Internationale Organisation industrieller Arbeitgeber in Brüssel , die Internationale Gemertschaftszentrale in Amsterdam und der Internationale Berband Chriftlicher Gewerkschaften in Utrecht .

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Eine Ausbeutung der Pugarbeiterinnen griff um sich, wie fie schlimmer bald in der Borfriegszeit nicht war. Trotzdem für alle Branchen allgemeinverbindliche Tarifverträge be stehen, wurden fie faft nirgends eingehalten.

Wochenlöhne von 3 und 4 Mark für gelernte Buzarbeiterinnen find feine Seltenheit, Urlaub wird ganz willkürlich oder gar nicht erteilt! Hinzu kommt eine um­glaubliche Lehrmädchenzüchteret, die mit den Tarifbe stimmungen im trasfesten Widerspruch steht. Alle diese zu stände werden von den Puharbeiterinnen mit einer Gleichgültigkeit ertragen, als ob es niemals anders war oder werden könnte. Ge­noffe Better forderte die in leider nicht zu großer Zahl Erschienenen auf, die sich in das nur scheinbar unabänderliche Berufsschicksal Fügenden aufzurütteln und an ihre Menschenwürde zu appellieren, um wieder erträgliche Verhältnisse in der Puzbranche zu schaffen. Das Abseitsstehen der Puzarbeiterinnen von der Organisation muß aufhören, wollen sie nicht ganz dem Unternehmertum ausgeliefert werden. Schon einmal war die Branche fast restlos organisiert und eine der beftbezahltesten Gruppen in der Berliner Arbeiterschaft. Dies wieder zu erreichen, muß für alle vorwärts fchauenden Buzz arbeiterinnen das nächste Ziel sein.

Neue Vereinbarung in Rummelsburg .

Da die Eisenkonstruktionsfirmen des Kraftwerts Rummelsburg ihren Arbeitern nach Beendigung des Streits in der Lohnfrage Schwierigkeiten machten, indem sie alle getroffenen Vereinbarungen willkürlich zu ihren Gunsten auszulegen versuchten, machten sich wieder Berhandlungen notwendig. Diese fanden gestern im Rathaus unter Borsiz des Oberbürgermeisters Böß zwischen den Vertretern des Metallarbeiterverbandes, der Streitleitung und den Vertretern des BBMI. und der übrigen Eisentonstruktionsfirmen.

Zu den strittigen Fragen der Entlohnung der Schlosser und der Laufzeitentschädigung der übrigen Arbeiter wurde folgender Vorschlag unterbreitet:

Das Bruttoſtundeneinkommen der Schloffer und Facharbeiter wird ausschließlich Laufzeitentschädigung auf 81 Bfg. festgesetzt. Bereits höhere Stundeneintommen bleiben ungefürzt. Allen Montagearbeitern, also auch den Ungelernten, wird, someit sie die Laufzeitentschädigung nicht bereits erhalten, eine Stunde Laufzeitentschädigung gewährt. Die Lauf tunde wird nicht an Arbeiter gezahlt, die Auslösung( Montage­zuschläge) erhalten. Diese Regelung gilt nur für Arbeiten auf der Rummelsburger Baustelle. Die übrigen Löhne für die ungelernten Arbeiter, Nietschirrmeister und Monteure bleiben so bestehen, wie sie seinerzeit dem Oberbürgermeister Böß unterbreitet wurden. Die Differenzen wegen der Bezahlung der Kesselschmiede sind ebenfalls durch Berhandlungen beigelegt worden.

Die Funktionäre des Kraftmerfes Rummelsburg werden heute zu dem Vorschlag Stellung nehmen und ihm aller Boraussicht nach zustimmen, so daß zu hoffen ist, daß die Arbeiten, vorausgesetzt, die Unternehmer halten sich nun endlich an den Vereinbarungen, wieder fortgeführt werden können.

Ein kommunistischer Musterbetrieb.

Die ruffische Handelsvertretung beschäftigte das Kaufmanns gericht Kammer VII in 3 Gigungen unter Borsiz des Magistrats­rats Dr. Oppler. Ein faufmännischer Angestellter erhielt nach Abgang aus der Handelsvertretung nicht sofort sein Zeugnis, sondern erst auf sein schriftliches Gesuch. Man gab ihm ein Zeugnis in russischer Sprache. Dies befriedigte den Kläger nicht und die Beklagte war im erst durch ein Versäumnisurteil - erhielt der Angestellte ein ordnungs­ersten Termin nicht vertreten mäßiges Zeunis. Der Kläger beantragte außerdem eine dem Gehalt entsprechende Entschädigung bis zu dem Tage nach Erhalten des Beugniffes, da ihm ohne dieses nicht möglich wurde, anderwärts Stellung zu erhalten.

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Dies veranlaßte nun die Handelsvertretung zum Einspruch und ein Dr. Goldstein machte allerlei mündliche Einwendungen, brachte auch zwei Zeugen mit, die erst gar nicht vernommen wurden, um die Entschädigungen als unberechtigt hinzustellen. Durch den Einigungsvorschlag des Borsitzenden ist die Summe von 150 statt 190, wie verlangt, von der Handelsvertretung genehmigt worden. Auch dieser Mitarbeiter, ein Kommunist, mußte erst sein Recht durch ein bürgerliches Gericht und zwar durch drei Termine zu erwirken suchen. Der Kläger ersuchte noch privatim um Ueber­Es wurde ihm durch fendung der Versicherungstarte. Dr. Goldstein aber erflärt, daß Angestellte nach dem Bertrag Deutschland- Rußland nicht versicherungspflichtig sind.

Berantwortlich für Volitik: Ernst Renter: Wirtschaft: Artur Gaternus: Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : K. H. Döscher;

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und Sonstiges: Frik Karstadt : Anzeigen: Tb. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlaa 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlaasanftalt Baul Singer u. Co., Berlin SW 68. Lindenstraße 3.

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