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7. Dezember 1924 erhielten die Parteien der Weimarer Koalition Sozialdemokraten, Demokraten und Zentrum zusammen 13,9 Millionen Stimmen. Beim zweiten Wahl­gang der Reichspräsidentenwahl wurden abgegeben:

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Diesem Plakat ist ein Brief beigelegt, in dem folgende Worte vorkommen:

,, Es ist unbedingt notwendig, daß in jeder Gemeinde im Bor­raum des Wahllofals von früh bis abends, mit Ablöfung, Landwirte oder Jungbauern fihen, die jeden, der zur Wahl tommt, aufschreiben. Dadurch haben wir eine kontrolle, wer landwirtschaftsfeindlich auf dem Lande eingestellt ist."

Für Hindenburg 14.7 Mill. Für Marr.. 13,8 Min. Thälmann   1,9 Gegen Hindenburg 15,7 Mill. All diese Zahlen geben einen Begriff von den Dimen Die Hugenbergpreffe hat nach dem Staatsanwalt fionen. jonen man erkennt daraus, mit welchen Sicherungen die gerufen. Hier ist Gelegenheit, den Ruf zu wiederholen. Die Reichsverfassung den Bolksentscheid umgeben hat. Sie verandbündler organisieren den Terror im Großen. langt, daß die Hälfte aller Stimmberechtigten ihre Stimme für einen Gelegentwurf abgeben muß, um ihn zum Gefeß zu erheben das bedeutet 3meidrittel aller Wähler, die erfah rungsgemäß bei allgemeinen Wahlen zur Wahlurne gehen.

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12,5 Millionen haben sich in die Listen für das Bolls­begehren eingezeichnet, mit ihrer vollen Namensunterschrift und Adresse, ohne Rücksicht darauf, daß die Agenten der Fürsten   mit Terror und Boykott drohen. Jegt gilt es nicht mehr die Einzeichnung, jezt gilt es die allgemeine ge­heime Bolts abstimmung! Jegt gilt es die Ents scheidung. Zwischen Boltsbegehren und Boltsentscheid liegt das Bersagen der Regierung und des Reichstags, liegt der Zusammenbruch des parlamentarischen Fürstenkompromiffes in den verschiedenen Fassungen, liegen die bitteren Erfahrun gen, die das Bolt mit der Hoffnung auf eine Lösung der Fürstenfrage durch den Reichstag   gemacht hat.

Jegt bleibt nur eins: eine gewaltige Kraftanspannung bes Boltes felbst, ein einheitliches Botum des ganzen Bolles von ungeheurer Wucht: 20 Millionen Ja für die Ent­eignung der ehemaligen Fürstenhäuser.

Eine jeder Deutsche an die Wahlurne. Ansehen und Würde des deutschen   Boltes als eines politischen Boltes ver pflichten ihn zur Abstimmung. Ansehen und Würde des deutschen   Boltes aber als eines reifen, sich selbst nach demo­fratischem Recht regierenden Boltes aber verpflichten ihn zum Ja!

20 Millionen, Ja".

Die V. V. V. bilden Stoßtrupps. Ein Rundschreiben der Vereinigten Baterländischen Berbände Deutschlands  ", Reichsgeschäftsstelle, Briefb. Nr. 730/26 Org. befaßt sich mit der Gegenarbeit gegen den Bolts­entscheid und enthält folgende Punkte 13 und 14:

,, Auch im Fall der Stimmenthaltung sind die Wahllokale zu befehen. Stoßtrupps gegen Terroratte müssen gebildet und bereit. gehalten werden."

Dieselben Leute, die die Terrorparole erfonnen und ausgegeben haben, die sie sogar dem Reichspräsidenten unter­schieben, organisieren Stoßtrupps gegen Terroratte". Das ist eine alte Methode. Man fennt die Gaunerparole ,, haltet den Dieb". Aber heute läßt sich so leicht niemand mehr einschüchtern. Die Seiten find endgiltig vorbei. Und mar bie Stoßtrupps" anlangt, von denen der Stahlhelm" in Halle schon Borgeschmad geliefert hat, so tann man damit rechnen, daß diese niemand an seinem Abstimmungsrecht hindern werden!

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Landbund- Terror.

Zur Entrüftung für die Hugenberg- Preffe.

Der Borsigende des Kreislandbundes Jüter bog, Dr. Bille, versendet an die Gemeindevor steher, die den Eid auf die Verfassung abgelegt haben, ein großes Plakat folgenden Inhalts:

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Geht nicht zur Wahl. Bleibt zu Hause. Wer abftimmt, unterstüßt einen Raub. Wir schreiben jeden 26 ft im menden auf. Der Mahlausschuß."

Du bleibst zu Hause...

Du bleibst zu Hause,

indeß ein Sturm über Deutschland   weht, der es bis in seine Tiefen aufwühlt,

Du bleibst zu Hause,

indeß Millionen

auf den Barrikaden der Menschlichkeit fämpfen fämpfen

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für das Recht, das mit den Armen ist,

für gerechte Berteilung der Güter,

für Arbeitsfrieden und Republik  .

Du bleibst zu Hause,

Bürger, in eingebildeter Tradition,

Abgebauter Beamter, Ben bie Stande sehre umnebelt, Handwerker, unter der Diftatur der Rundschaft lebend.

Du bleibst zu Hause,

Arbeiter in Stadt und Land,

Genosse gleichen Leides,

gleicher Entbehrung,

ewiges Lafttier des Lebens, Werteschaffer und

Du bleibst zu Hauſe,

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Ausgestoßener.

Mutter, beraubt deiner Söhne vom großen Krieg, Frau, des Mannes, Braut, des Liebsten beraubt, ihr bleibt zu Hause

und helft den Fürsten  !!

Du bleibst zu Hause,

Bürger, Beamter, Handwerfer,

Arbeiter, Mutter, Bitme.

Du bleibst zu Hause,

du hilfft den Fürsten  !

Du tämpfft

gegen die Millionen, die hungern in Deutschland  , gegen die Kriegstrüppel, Rentner und Waisen,

die von ihrer Rente weder leben noch sterben tönnen.

Du bleibst zu Hause,

unb ungezählte Kinder

weinen sich hungrig in fiebrigen Schlaf, verzweifelte Mütter durchschluchzen die Nächte.

Du bleibst zu Hause,

und überall wächst die Not ins Ungemessene, Die Selbstmordziffer steigt und die Erwerbslosen find Legion,

und fampfgerüstet wartet die Reaktion, verbunden mit den Fürsten  ,

bie noch immer in Glanz und Ueberflug leben und dir nur Hohn für dein Mitleid geben und du bleibt zu Hause!!

Die Industrie bezahlt ihn. Wo bleibt hier die Ent­rüftung der so leicht Entrüsteten? Gebt die Antwort auf Heuchelei und Schredensherrschaft: Stimmt mit Ja!

Wahltag und Polizei. Ordnungsmaßnahmen des Polizeipräsidenten. Der Polizeipräsident feilt mif:

Außer dem Banntreis find am morgigen Sonatag der Wittenbergplatz und der Augufte. Bittoria- plah ( Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche  ) für Propagandafahrzeuge politi­fcher Natur und für Umzüge gesperrt. Die Sperrung des Straßenviertels um den Wittenbergplah und Augufte- Bifforia Platz wird von 11 Uhr vormittags bis voraussichtlich 8 Uhr nachmittags durchgeführt. Als Grenzstraßen dieses Biertels dürfen noch benutt werden: Fasanenstraße, Augsburger Straße, Cutherstraße, ur. fürftenstraße bis Budapester Straße. Anfammlungen von Neu­glerigen oder von Angehörigen verschiedener politischer Richtungen tönnen auf den genannten Plähen aus Gründen der allgemeinen Ruhe, Ordnung und Sicherheit nicht zugelassen werden. Die Polizeibeamten find angewiefen, derartige Anjammlungen zu 3er­ftreuen und das Publikum in Fluß zu halten.

Katholiken für Volksentscheid.

Ein Auffah von Dr. Erwin Niffka. Der befannte Berliner   Windhorst- Bündler Dr. Erwin Niffta veröffentlicht in der Berliner Volkszeitung" einen Auffah, in dem er u. a. sagt:

Die deutschen   Bischöfe haben in einer Rundgebung vom 1. Juni vor einer Zustimmung der Katholiken zur entschädigungs. lofen Enteignung der Fürsten   gewarnt. Es besteht fein 3weifel darüber, daß dieser Aufruf der Bischöfe den Charafter eines religiös und firchlich bindenden Hirtenschreibens nicht trägt. Da wir aber fürchten, daß die Berwirrung in katholischen Kreisen angesichts der wichtigen Entscheidung am 20. Juni groß ist, fühlen wir uns aus den der Gewissensnot entspringenden Erwägungen gezwungen, für unsere Meinung öffentlich einzustehen.

Man spricht in fatholischen Blättern und in der rechtsgerichteten Breffe von gefühlsmäßiger Dufelei", die weite Kreise unseres Boltes bewege, gegen den Raub der Fürsten   aufzutreten. Diese Auslegung des Volkswillens ist eine unverantwortliche Berdrehung der Tatsachen und will absichtlich von den grundsäglichen Fragen ablenten. Schöpft das arbeitenbe Bolt nicht aus der rauheften Bragis täglicher Arbeit und lebenslanger Rot? 3ft ihm nicht der tägliche Kampf um das Recht auf Arbeit, Wohnung und Familie der Lehrmeister für den wahren Rechts- und Eigentumsbegriff? Wir haffen nicht die Fürsten  , weil sie Fürsten   sind, sondern wir find für das Boltsbegehren gewesen und treten für den Bolts­entscheld ein, weil wir angesichts der Tatsachen vor Golf und un­ferem Gewiffen gar nicht anders entscheiden tönnen. Richtunggebend für unsere Haltung ist die Antwort des Bischofs von Regensburg  : Bei allen Handlungen kommt es auf den Gewissensstandpunkt an. Das Urteil aber steht bei Gott  ."

Der Zentrumsabgeordnete Professor Dessauer hat in seiner Bartei für die Entscheidung nach dem politischen Grundsatz des fleineren Uebels gefämpft. Die Rhein  - Mainische Boltszeitung", das Zentrumsblatt Frankfurts   a. M., tritt noch heute für diese Ent. Scheidung ein. Trogdem ist es in der Sentrumspartei nicht gelungen,

Fürs Vaterland!

Als man uns in den Krieg schickte, sagte man uns: Es geschehe fürs Vaterland! Unser Leben sollte dem Bestande des Staates sich opfern. Denn den Staat brauchten wir. Ohne ihn fönnten die Menschen nicht in Ordnung und Recht, in Frieden und Ruhe leben. Nun haben wir für das Baterland geblutet, und wir, die wir zurüd. gelommen sind, sehen, was der Staat für uns Menschen bedeutet. Er bedeutet Ordnung für die, die genug, Recht für die, die die Macht haben, Frieben für die, die die Gewehre besigen, und Ruhe für die Gegner der Republit. Wir sind verwundert, einen Staat zu treffen, wo wir ein Vaterland erwarteten! Wir fragen uns: Wo ist das Vaterland, das für uns Menschen sorgt, nachdem es uns Menschen zu Hekatomben verschlungen hat? Was ist das für ein Baterland, das noch nicht einmal ein gerechter Staat ist, geschweige benn ein Land, das wir lieben können, weil es uns wie ein Bater­Land ist? Wir fragen und erhalten feine Antwort. Sollte Bater­land nichts fein, nur ein Vorwand für die Intriganten, um die Geschäfte ihres Eigennußges zu bemänteln?

Und doch gibt es ein Vaterland. Unser Baterland ist das Land, auf das wir warten, das uns die Zukunft bringen foll. Unser Baterland fönnen wir selber schaffen, wenn wir den Staat zu einem Land machen, in dem die Wermsten sich behütet fühlen. Unser Bater land ist da, wo Menschennot durch Menschenliebe gefühnt wird. Es gibt nur eine wahrhaft vaterländische Gesinnung, die, die für die Leidenden und Armen unter den Brüdern unseres Landes sorgt. Und so fann man sagen: Was am 20. Juni geschieht, ist der erste Bersuch in der Geschichte des deutschen   Volkes, eine wirklich vater­ländische Tat zu vollziehen. Mißlingt fie, so zeigt sich, daß das deutsche Bolt das Wesen des echten Patriotismus noch nicht begriffen bat! Patrioten, enteignet bie Fürsten  !

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diese Meinung durchzusetzen. Im Gegenteil werden alle möglichert Vorschläge gemacht, die die Grenzen der Wahrhaftigkeit überschreiten. Dieses Spiel machen wir nicht mit. Auch die Drohung mit der Parteidisziplin wird nicht schrecken. Wir sprechen jeder Partei bei einem Bolfsentscheid die Berechtigung ab, Parteidisziplin zu verlangen. So, wie jeder Abgeordnete im Parlament vor seinem Gewissen zu entscheiden verpflichtet ist, so auch beim Voltsentscheid cin jeder Staatsbürger. In dieser Entscheidung wollen wir nicht übelwollenden Elementen verfetzert werden. mantelmütig sein, sondern beherzt und offen, ganz gleich, ob wir von

Das Recht"- so schließt Dr. Nifffa- ist auf seiten unseres Bolles und nicht auf feiten der Fürsten  . Deshalb werden wir katholiten beim Boltsentscheid mit ja" stimmen.

Der beendigte Lessing  - Konflikt.

Gemischte Aufnahme des Kompromisses. Zwischen den nationalistischen Studenten und dem Kul­tusministeriums ist, wie wir im heutigen Morgenblatt be­richteten, Frieden geschlossen worden. Die Staats­autorität ist insofern gewahrt, als die Disziplinarverfahren gegen die randalierenden Hochschüler weitergehen und Lessing  feine Vorlesungen in diesem Sommersemester weiterführt. Sie hat aber insofern einen Rückzug angetreten, als Lessing   vom nächsten Semester ab nur die formale ,, venia legendi", das Recht, Vorlesungen zu halten, und die außer= ordentliche Profeffur an der Hochschule in Hannover   behalten soll, sein Lehrauftrag aber in einen Forschungsauftrag" ver= wandelt wird. Lessing   behält seine bescheidenen Bezüge, er erfährt durch die Erteilung des Forschungsauftrags" jogar eine gemiffe Anerkennung er wird aber nicht mehr lesen! Die jetzt gefundene Lösung war die einzige, die übrig blieb, wenn das Kultusministerium vor der Schließung der Hochschule zurückschreckte. Wir sind auch heute der Meinung, daß dieser Entschluß der allein richtige gewesen märe. Es gibt fein besseres Mittel, die jungen Leute zur Selbstverantwortung zu erziehen, als daß man ihr weiteres Für die meisten Studenten ist der Wunsch, ihre Studien rasch Fortkommen von ihrem eigenen Verhalten abhängig macht. zu beenden und zu einem Erwerb zu gelangen, entscheidend. Die Studenten, die studieren wollen, werden selbst für Ord­nung sorgen, sobald sie merken, daß das Treiben ihrer skandal­nung sorgen, sobald sie merken, daß das Treiben ihrer skandal­lüfternen Kollegen für ihr Fortkommen eine Bedrohung iſt.

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Sollten sich Borkommnisse, wie die in Hannover   wieder­holen, dann wird der preußischen Regierung doch nur die Wahl bleiben, entweder einen fe ft en willen zu zeigen, der sehr rasch zum Erfolg führen wird, oder elend zu tapitulieren.

Schon jetzt ist es nicht leicht zu ertragen, daß die Studen tenrebellion einen teilweisen Erfolg zu verzeichnen hat. Der Standal, der sich an der Hochschule in Hannover   und ander­wärts ereignete, war eine Schande für Deutschland  . Im Vormärg waren es die Fürsten   und ihre reaktionären Minister, die die freie Forschung erdroffelten, die Liste der gemaßregelten Profefforen, von Wolf und Rant angefan­gen über Fichte, hoffmann v. Fallersleben  , die Brüder Grimm   bis zu Leo Arons   war endlos. Heute haben entartete Söhne des Bürgertums diese Funktion über­nommen, und was ihnen an Autorität abgeht, ersetzen sie durch Standal. Kein Kulturstaat gar nicht zu reden von der Republik  !-fann sich solche Zustände gefallen laffen..

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der es von den Beschlüssen terroristischer Studentenorgani Wäre der Fall Lessing   der Anfang einer neuen Aera, in fationen abhängt, wer an deutschen   Hochschulen lesen darf, so wäre er ganz unerträglich. Ertragen läßt er sich nur in dem Gedanken, daß er eine Episode bleibt. Und daß er das bleibt, dafür zu sorgen, ist die Pflicht der preußischen Regierung.

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Kräfte und Spannungsverhältniffe hat und durch fie lebt. Bereits im Impreffionismus glaubt Moholy- Nagy   deutlich diese un­Erkenntnis zu spüren. Die flimmernde Luft, die die bewußte Farben zerlegt, wandelt, die Konturen und Perspektiven verschiebt oder auslöscht, scheint ihm nicht eine Folge der Neueinstellung des Auges zu den Dingen, sondern zu Linien und Farben. Richtiger eine Rückkehr des Auges zu diesen vier malerischen Elementen, die in der primitivsten Kunst wie in der Kunst der höchsten Kulturen immer die Malerei bestimmt haben. Der Vortragende stellte übrigens die sogenannte abftratte" Runft nicht als das allein Richtige aller Zeiten hin, fondern er bemühte sich, die Erkenntnis zu wecken, daß diese Kunst Ausdruck der Gegenwart, des heutigen sei. Mit sehr gut gewählten Lichtbildern begleitete er seine Er­örterungen. Biele Hörer werden von diesem interessanten Abend nicht nur Berständnis für die moderne Kunst, sondern für die Kunst überhaupt gewonnen haben.

Tes.

Goldgewinnung aus Meerwaffer. Bisher sind über 50 Patente mit 30 verschiedenen Borschlägen zur Goldgewinnung aus Meer. waffer erteilt worden. In letzter Zeit arbeitet Prof. Haber mit be­fonberer Intensität an diesem Problem. Die Hamburg  - Amerita Linie hat dem Forscher ein besonderes Schiff zur Verfügung gestellt, das ein richtiges schwimmendes Laboratorium ist. Haber wird auf dem Atlantischen Ozean   Versuche machen und dabei das Meerwasser auf Goldgehalt analyfieren. Bisher ergaben die Analysen den größten Goldgehalt in der Bai von San Franzisko, der ungefähr 100 Milli gramm pro Tonne geschätzt wird. Für die polaren Wäffer, die noch nicht untersucht sind, wird allerdings das Vier- und Fünffache ange­nommen. Größere Mengen zeigten sich in einigen Proben ge­schmolzenen Bolareises.

Erftaufführungen der Woche. Dienst. Rammerspiele: meine Coufine aus Barschau.- Donnerst. Schloßpartth.: Die schwebende Jungfrau. Freit. Th. i. d. Klosterstr.; Der legte Student".- Sonnab. Schillerth: Die Fahrt nach der Südsee".

Urania  - Borfräge. Mont. bis Sonnt.( 9): Duo vadis?"- Monf., Dienst.( 5, 7), Mittw.( 5, 9), Donnerst, Freit.( 5, 7), Sonnab.( 5, 9), Sonnt. ( 5,7): Die Biene Maja und ihre Abenteuer". bis Sonnf.( 7): Falsche Scham".

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Mont.

Deutiche Kunftgemeinschaft. Aus der ersten Ausstellung der Deutschen Sunstgemeinschaft im Schloß wurden bisher Werte folgender Künstler ber fauft: Jacobus Belfen, Paul Grunwaldt, E. Halleur, Albert Klatt, Brof. State Kollmis, Felig Strause, Herbert Kuron, Martin Müller, Gabriele Seller. Die Deutsche Kunstgemeinschaft" bietet mit ihren Monatszah. lungen jedermann die Möglichkeit, gute Driginalfunstwerte zu er werben; bie erste Stunftausstellung im Schloß bleibt noch bis Ende Junt werftäglich von 9-7, Sonntag von 10-3 Uhr bei freiem Ein. tritt geöffnet.

In einem Vortrag über Jsmus oder Kunst", der in der Buch­handlung Ferdinand Ostertag stattfand, versuchte ber be­fannte moderne Maler und Lehrer am Bauhaus zu Dessau  , Moholy- Nagy, Begriffe zu entwirren, die unter einem Wuft Don Worten allmählich nahezu verloren gegangen fint. Das breite Bublifum wenigstens operiert mit Schlagworten, mit denen es oft mehr oder minder willkürliche Borstellungen verbindet, ohne damit an die Dinge felbst heranzukommen. In seinen flaren und ver­ständnisvollen Ausführungen zeigte der Vortragende, daß jedes orga nisch gewachsene Wert, jedes wirkliche Kunstwerk also, die Leistung eines Künstlers, nicht einer Kunstanschuung oder einer Kunstgruppenther- Standinsty, Ernſt Oppler  , Prof. Herman Sandfuhl, Magnus darstellt. Ismen" find meist vom Publikum oder von Kritikern er­funden worden, oft in der Absicht, unverstandenes zu verspotten Die fünstlerische Gefolgschaft entstand dann erst gewissermaßen aus Selbsterhaltungstrieb, weil man hoffen konnte, dem einzelnen Wert durch folchen Sammelbegriff eine stärkere Stüße zu schaffen, und ihm zur Anerkennung oder wenigstens zum Berständnis zu ver­helfen. Der Ueberblick über die letzten Jahrzehnte in der Malkunst, den Moholy- Najn zur Erklärung gab, zeigte den Weg, der zur modernen Kunst geführt hat. Das Wiedererkennen der Mittel, mit denen die Malerei arbeitet, wurde gefördert durch die Entwicklung der Photographie, die bemies, daß bloße Abbildung selbst in der Bollendung noch keine Kunst sei; ein Gemälde it fein Bitb irgend einer Sache, sondern etwas durchaus Neugeschaffenes, das seine eigenen

Des Ofideutsche Landestheater des Verbandes der deutigen Boltsbühnenbereine E. B., Berlin  . Theater am Schiffbauerdamm, wird das dritte Spielfabr am 1. September 1926 beginnen. Der Epielplan foll folgende Werte umfassen: Shakespeare  : Dihello", Shiller: Bobit: Der Einfame", Esmann: Bater und Sohn", Shaw: Candida", Don Carlos", Moreto: Donna Diana", Stailer: David und Goliath", ell: Das Apostelspiel", Saaz  : Der Aldermann aus Böhmen  ", Bahr: Das Konzert, Raynal  : Das Grabmal des unbekannten Soldaten". Die Zeitung des Theaters wird in den Händen der Herren Baul Haag und Artur Slinger verbleiben