Einzelbild herunterladen
 

einen ungeheuren moralischen Einfluß haben werde, den ficherlich die endgültige Regelung der Ansprüche der Fürstenhäuser widerspiegeln müsse." Daily Chronicle", das Blatt Lloyd Georges, wirft die Frage auf, welche Steuererträgnisse die Vermögen der Fürsten   abwerfen und ob die Auswanderung dieser Vermogen ins Ausland einen Einfluß auf die Haltung der Alliierten haben

fönnte.

Terror vor den Toren Groß- Berlins.

-

-

-

leider auch! Auf die Nachricht, daß den Landarbeitern und Insassen des Guts bezirks Die pensee bei Bohnsdorf  , Besizer und Gutsvorsteher Brede( zugleich auch Gemeinde- und Wahlvorsteher!), die Ausübung ihres Stimmrechts ver boten sei, fuhren einige Berliner   Genossen dorhin. Ein Guts­inspektor oder Förster versuchte in rabiater Weise, sie am Betreten des Wahllokals zu hindern, gab aber sein Vorhaben nach Belehrung über das Gesetz doch auf. Bis 21 Uhr mittags hatte dort noch fein Wahlberechtigter abgestimmt Beweis genug für das guts­herrliche Stimmverbot, von dem freilich die Wahlbeisiger nichts zu wiffen vermeinten. Die Genossen, die die aus der wirtschaftlichen Abhängigkeit fließende Furcht der Landsklaven nicht bannen fonnten, flärten fie wenigstens über die Ansprüche der Fürsten   auf und fagten ihnen, worüber freiere Deutsche zur gleichen Zeit entschei den. Indessen fam ein früherer Schweizer   des Guts Diepensee, der jetzt in dem nahen Schönefeld   arbeitet, zur Urne. Obgleich er nech in Diepensee wohnt, hatte man ihn dort auf Abmeldung" gestrichen und wollte ihn, trotzdem er die betreffende Mitteilung unter Darlegung des wahren Sachverhalts zurüdgegegen hatte, nicht abstimmen lassen. Bei den Wahlen der letzten Jahre hatten die beklagenswerten Bewohner von Diepensee ihr Wahllokal in Schönefeld   und waren dadurch dem Terror etwas entzogen. Warum hat man sie gerade diesmal wieder in das Untertanenver­hältnis zurückversetzt, wer ist dafür verantwortlich und wird dafür gesorgt, daß wenigstens für die Zukunft diesen nach der Reichs- und Staatsverfaffung gleichberechtigten Bürgern ihr freies Wahlrecht ge­fichert wird? Diese Fragen richten wir an das preußische Mini­sterium des Innern.

Stürmische Aufwärtsbewegung an der Börse.

Die Börse reagierte auf das negative Ergebnis des Bolts. entscheides mit einer stürmischen Aufwärtsbewegung. Besonders das Rheinland   und das Ausland fauften start. Neuerdings vermutet man hinter den Käufen in Farben und Erdöl die Rockefeller  - Gruppe. Farben erhöhten sich heute sprunghaft bis auf 218. Ferner blieben sehr gesucht die Braunkohlen- und Kali werte. Auch Bantaftien fest. Der Geldmarkt ist unverändert leicht, der Rentenmarkt vernachlässigt.

Zusammentritt des Reichstags.

Die Fürstenfrage soll noch vor den Sommerferien erledigt werden.

Der Reichstag   nimmt heute um 3 Uhr nach einwöchiger Pause seine Bollfizungen wieder auf. Auf der Tagesordnung der

|

Bertreter der deutschen   Reichsregierung bei der Abrüstungskonferenz, Abg. Graf v. Bernstorff( Dem.), erstattete über die Verhand­lungen Bericht. Von der Reichsregierung waren der Außenminister Dr. Stresemann mit dem Staatssekretär v. Schubert und Reichsverkehrsminister Dr. Krohne anwesend.

Nach längerer Aussprache, an der sich die Abgeordneten Graf Reventlow  ( Deutschv.), Dr. Hoesch( Dnat.), Dr. Rosen= berg( Romm.), von Rheinbaben( D. Vp.), Dr. Dern burg( Dem.), Dr. Qua atz( Dnat.) und Müller- Franken( S03.) beteiligten, und in deren Verlauf auch der Reichsminister des Aeußeren Dr. Stresemann das Wort ergriff, faßte der Aus schuß mit großer Mehrheit folgende Entschließung:

Unbeschadet der Stellung der verschiedenen Frattions. vertreter zu den Fragen im einzelnen, nimmt der Auswärtige Ausschuß davon Renntnis, daß bei den Berhandlungen der Bor. bereitenden Kommission für die Abrüstungskonferenz irgend welche Bindungen für Deutschland   nicht erfolgt sind, und erhebt mit dieser Maßgabe gegen eine Fort fegung der Beteiligung Deutschlands   an den weiteren Beratungen zur Förderung des Abrüstungsproblems feine Be­denken.

Es folgte die Beratung über den Gesezentwurf zur Durch­führung der Artikel 177, 178 und 198 des Vertrages von Versailles  und der Pariser Vereinbarungen über Luftfahrt.

Der Kampf um Hindenburg  .

Meißner oder Gayl?

An zuständiger Stelle werden alle Gerüchte über die Ersehung des Staatssekretärs Dr. Meißner als Kanzleichef des Reichs präsidenten durch eine bekannte politische Persönlichkeit"( genannt war der weit rechtsstehende Ostpreuße   v. Gay 1) als jeder Be­gründung entbehrend erklärt.

Der harmlose" Stahlhelm.

Mit Armeepiftolen und Totschlägern bewaffnet. Halle a. d. S., 21. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Bei einer durch die Schupo vorgenommenen Leibesvisitation von Stahlhelmern, die auf Automobilen nach Gerbstedt   gekommen waren, um eine Bersammlung der Sozialdemokratischen Partei zu besuchen", wurde festgestellt, daß sämtliche Mitglieder des Stahlhelms bewaffnet waren. Es wurden von der Polizei zutage gefördert und beschlagnahmt: 5 geladene Armeepiftolen, 5 Totschläger, 10 Gummifnüppel, 3 Dolche, 8 Seitengewehre fowie eine Unzahl Kabelstücke, bleigefüllte Gummischläuche, Schlagringe, Gasrohre und Eisenstüde in allen Formen.

Ministerium Briand- Poincaré?

Konzentration nach rechts!

Nach den letzten Meldungen aus Paris   ist Briand   mit der Bildung eines neuen Kabinetts zwar noch nicht fertig, aber kein Mensch zweifelt daran, daß es ihm diesmal gelingen wird.

Dieses Ministerium wird einen parlamentarischen Kurswechsel bedeuten, denn Briand   will sich auf die Rechte stützen. Zu diesem Zweck verhandelt er mit Poincaré  , dem er das Finanzministerium angetragen hat. Dieser soll bereit sein, in die Regierung einzutreten, aber ob er gerade dieses undankbare und gefährliche Amt annehmen wird, steht noch dahin. Briand   will die meisten feiner bisherigen Mitarbeiter, darunter auch verschiedene Ber­treter der Linken, wie Painlevé  , Laval und de Monzie, behalten. Andererseits ruft die Nachricht des Eintritts Poincaré   in die Regierung lebhaften Widerstand auf der Linken hervor.

Prager   Kongrua- Krach.

Huffitenstaat und Rompriestergehälter.

=

Prag  , 21. Juni.  ( EP.) Um die Abstimmung über das Kongrua. gesetz zu verhindern, begannen die Kommunisten im Abgeordneten haus mit den Bultdeckeln zu schlagen und sangen Spottlieder auf die Kleritalen, darunter das Hus- Lied. Als die Abstimmung nach den Schlußworten des Berichterstatters beginnen sollte, stellte sich der Kommunist Harus mit einer Fahne, auf der die Verbrennung Johannes Hus   abgebildet war, vor der Ministerbank auf. Eine tommunistische Abgeordnete überreichte dem Vorsitzenden einen läutenden Wecker, den dieser dankend in die Tasche steckte. Die Kommunisten, die weiter mit den Bultdeckeln lärmten, war fen mit Holzstücken nach den Klerikalen, wobei ein flerifaler Abge­erdneter verletzt wurde und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Als ein fommunistischer Abgeordneter den Präsidenten von feinem Sit verdrängen wollte, entstand ein wildes Handgemenge. Die Parlamentswache wurde alarmiert. Die Kommunisten ver­drängten den Berichterstatter von seinem Platz, den dann die Wache wieder frei machte. Die Ministerbänke wurden bei dem Handgemenge gänzlich zertrümmert. Während die Kom­munisten den Bizepräsidenten mit Gewalt verjagen wollten, ging die Abstimmung weiter. Einzelnen Mitgliedern der Parlamentswache wurden die Uniformen vom Leibe gerissen. Das Kon­gruagefeß wurde angenommen.

im

Hagedorns Abschied. Der Reichspräsident hat den Staatssekretär und Reichsministerium für Ernährung Landwirtschaft, Dr. Hagedorn, in Genehmigung seines Abschiedsgefuches in den einstweiligen Ruhestand versetzt und ihm gleichzeitig in einem herzlich gehaltenen Schreiben Dank und Anerkennung für die dem Reiche geleisteten wertvollen Dienste ausgesprochen..

Montagsigung stehen u. a. die Handelsverträge mit Hakenkreuzler- Ueberfälle auf Republikaner. Die Amtsgeschäfte wieder übernommen. Leider hat es fich bald her.

Von

Schweden   und Dänemart. Die Reichstagsfraktionen bes Köln  , 20. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) In Bonn   fam es Zentrums, der Deutschen Volkspartei  , der Demokraten und der Deutschnationalen versammeln sich um 1 Uhr beziehungs- am Sonntag zu schweren 3usammenstößen zwischen meise um 2 Uhr nachmittags. Die Führer der Re- Rechtsradikalen und Anhängern des Volksentscheids. Von auswärts gierungsparteien halten nach Schluß der der Blenar- waren auf Laftkraftwagen Hitler  - Banden und Stahlhelmleute nach fizung eine interfraktionelle Sigung ab, um die politische Lage zu Bonn   gekommen, die einen Propagandaumzug des Reichsbanners an erörtern und besonders die Frage der Fürsten   abfindung zu griffen, wobei von den Rechtsradikalen Waffen aller Art besprechen, die noch vor der Sommerpause erledigt benutzt wurden. Auf beiden Seiten gab es Berlegte. werden soll. Der Weltestenrat tritt am Dienstag zusammen, um den Mehrere Angehörige des Reichsbanners und des Stahlhelms mußten Arbeitsplan des Reichstags für die letzten Wochen vor der Sommer in die Bonner   Klinit eingeliefert werden. pause festzulegen. Köln   wurden auf telephonischen Anruf mehrere Abteilungen Reichs­banner und Frontfämpfer zur Hilfe entsandt. Darauf fam es zu einem zweiten schweren Zusammenstoß, wobei es wieder eine Menge Berlegte gab und die Rechtsradikalen schließlich in die Flucht geschlagen wurden. Eine mert würdige haltung nahm die Bonner   Polizei ein, die dem Vertreter der Sozial­demokratischen Bartei erklärte, wenn die Propagandaumzüge des Reichsbanners nicht eingestellt würden, werde man die Wahl handlung schließen. Gegen die Rechtsradikalen als die eigentlichen Angreifer griff die Polizei nicht ein.

Auswärtiger Ausschuß.

Entwaffnungsfrage und Abrüftungskonferenz.

Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages nahm heute vor­mittag unter seinem Borsigenden, Abg. Her gt( Dnat.), feine Ar­beiten wieder auf und beschäftigte sich zunächst mit der Entwaff nungsfrage, die er schon vor der Plenarpause in Angriff ge­nommen hatte, und mit der Abrüstungstonferenz. Der

Ausgerechnet: Berlin  !

60 Prozent Ja- Stimmen. Den Herren blieb der Schnabel offen, Weil's ihnen nicht geheuer schien. Und alle murmelten betroffen: Ist so was möglich? In Natürlich, liebe Fürsten, grade!

-

Berlin  ?!

Ein leicht begreifliches Geschick: Wir kennen doch die Schloßparade, Tatü- Tata und... Köpenick  .

Wir kennen Potsdams Bolk und Truppen, Wir fennen Spandau   andrerseits. Auch die Allee der Marmorgruppen Entfaltet noch den alten Reiz.

Wir kennen Adel und Gesittung Und wissen, wie ihr fürstlich denkt. Wir gaben gestern nur die Quittung Für das, was ihr Berlin   geschenkt!

Karl Schnog  .

Strafgesetzbuch genügt nicht, zum Teufel mit diesen liberalen Dingen. Es muß, so sagen sie, ein neues Gesetz geschaffen werden, straff wie eine Kandare.

Das liegt jetzt, unter dem irrefühenden Titel: Gesetz zur Be­wahrung der Jugend vor Schmutz und Schundschriften", im Ent wurf vor. Und in aller Stille ist die zweite Lesung im Reichstags­ausschuß bereits vor sich gegangen. Wenn jetzt die dazu berufene Deffentlichkeit nicht eingreift, nicht aufklärt, nicht verhindert, dann tönnen wir was erleben. Dann sind wir geistig trocken gelegt, dann haben wir einen tausendfach vergrößerten Affenprozeß" hinter uns, dann ist Honolulu   fernerhin unser fulturelles Borbild.

Ist es wirklich so schlimm? Es ist noch schlimmer,

Es sollen aus wählbaren Vertretern der Kunst und der Literatur, des Buch- und Kunsthandels, der Jugendwohlfahrt und der Jugendorganisationen, der Lehrerschaft und Volksbildungsorgani­fationen, und zwar unter besonder Berücksichtigung der Bertreter der firchlichen Behörden in allen Gruppen". Prüfstellen zufammen gesetzt werden, die die Literatur nach Büchern durchschnüffeln sollen, welche der Jugend im ethischen Sinne schädlich sein könnten. Na, schön. Das ist nicht böse gemeint, die alten Leute müssen ja was zu tun haben.

Aber jetzt kommt es: Diese Bücher sollen auf einen Inder ge­Der Kampf gegen Schund und Schmuh. setzt werden, nach dem Vorbilde der katholischen Stirche. Und die Berbreitung dieser auf den Inder gesetzten Bücher soll verboten und mit Gefängnis bestraft werden.

Ein Mahnruf von Paul Steegemann  .

Früher, vor 1918, vor dem Umsturz, da hatten wir eine Zenfur für das Theater, das Strafgesetzbuch für die Literatur. Diese Ein­richtungen waren schon fragwürdig genug. Denn wenn man sich erinnert, was da alles vom Zensor von der Bühne verbannt wurde, ob es nun französische Lustspiele waren oder die schaurigen Tragigrotesken Frank Wedekinds, heute erscheint es uns unfaßbar. Und wenn man weiß, was da an Büchern beschlagnahmt wurde, vor und nach dem Umsturz, lediglich aus dem Inhalt des§ 184, dann kragt man sich verlegen hinterm Dhr.

Da wurden furzweilige Dinge von Schiller, Goethe, Berlaine eingezogen; da wurden die alten Italiener immer mal wieder ver­brannt; da wurden Bilderbücher von Beardsley  , Corinth, Zille eingestampft; da wurden Richard Dehmel  , Joachim Ringelnaz und Carl Einstein   zu hohen Geldstrafen verurteilt. Die Prozesse dauerten tagelang, die besten Berteidiger waren herangezogen, Deutschlands  geistige Elite gab glänzende Gutachten, der Staatsanwalt siegte immer.

Nun, es liegt in der Natur, daß der Bucklige den Schlanken be­neidet, die Jungfer die Jungfrau, der Knacker die blühende, freie, sich befreiende Jugend. Da werden Ressentiments wach, da keimen die Erinerungen an die" gute alte Zeit", und weil ja eine ganze Generation der Jugend, die heute Dreißigjährigen, auf den Schlacht­feldern liegt, da glaubt man, daß die Zeit gekommen, daß ihre Seit wiedergekommen sei: das Film- Zenfurgefeß genügt nicht, das

Wie aber kommt dieser Inder zusammen? Durch die Prüf­stellen. Durch die Länderprüfstellen. Und was die Prüfstelle eines Landes, eines Ländchens im Deutschen   Reiche für die Jugend schädlich hält, das soll für das ganze Deutsche Reich   ver­boten sein!

Das mache man sich einmal flar. Das rechne man sich einmal aus. Da werden wir bald eine gutbayerische, weißblaue, jesuitische Literatur für ganz Deutschland   haben. Alles andere ist verboten, gibt es nicht mehr, hat es nie gegeben.

Denn die Bücher, die für die Jugend verboten sind, kann natür­lich der Erwachsene auch nicht mehr kaufen, denn sonst geriete die Jugend in Gefahr, von aufgeklärten Erwachsenen aufs neue mit Unzucht" infiziert zu werden.

"

Es gibt da, das wird sich wohl rumgesprochen haben, einige unsterbliche Werke von Arthur Schnigter, Gerhart Haupt mann, Frank Wedekind  , in denen der Eros anders gestaltet ist, als in den Geschichtenbüchern der fatholischen Gesellenvereine. Also auf den Inder!

Es gibt da einige unsterbliche Stücke von Schiller  , Grabbe, Büchner, in denen weder ein Blatt vor den Mund, noch ein Feigen­blatt genommen wird. Also auf den Inder!

Es gibt da tausend unsterbliche Verse von Johann Christian Günther  , Heinrich Heine  , Alfred Kerr  , die ganz unvegetarisch find. Also auf den Inder!

Der preußische Innenminiffer Genoffe Severing hatte am vorigen Montag seiner Rückkehr von einem längeren Erholungsurlaub ausgestellt, daß er noch nicht genügend gekräftigt war, um sein schweres Amt weiterzuführen. Auf den dringendsten Rat feiner Aerzte hat Genosse Severing am Montag zu einer Nach kur ein Sanatorium in Mitteldeutschland   aufsuchen müssen.

Der Attentatsplan von Smyrna. Wie aus Smyrna gemeldet wird, sind bis jezt in der Angelegenheit des Attentats plans auf den Staatspräsidenten mehr als 40 Verhaftungen vor­genommen worden. Andere Meldungen sprechen von 300 Ver­haftungen und von bevorstehenden Hinrichtungen.

Angriff auf den Putschgeneral Cofta. Als General Gomez de Costa Freitag durch Lissabon   im Auto fuhr, nahm ein Teil der Menge eine drohende Haltung gegen ihn ein, doch wurde er durch feine Leibwache geschützt. Es wurden Berhaftungen vorgenommen. Coſta erklärt in einem neuen Aufruf, daß er für die Republik   gegen reaktionären Verrat vorgegangen sei.

Verschwörung gegen Mustapha Kemal? In Smyrna soll eine Verschwörung gegen Kemal Bascha anläßlich seines dortigen Besuchs rechtzeitig entdeckt worden sein. Es sollten Bomben auf sein Auto geworfen werden. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen, u. a. die eines ehemaligen Abgeordneten.

Es gibt da unsterbliche Geistestaten von Spinoza  , Darwin  , Nietzsche, die allesamt den offiziellen Philosophien konträr sind, faszinierend geschrieben, so daß diese die Jugend verwirren und schaden könnten.... Auf den Inder!

Habe ich zuviel über den Unfug diefes neuen Gesetzes gesagt? Man stelle es sich doch einmal vor. Man male sich doch einmal die Folgen aus....!

Nein, das, was unser reichstes und edelstes ist in diesem armen Lande: der Geist, den wollen wir nicht fnebeln, nicht fesseln, nicht töten lassen. Dies neue Gesetz ist einfach eine Schande, ein leber­fall auf den geistigen Menschen, auf die deutsche Kultur.

Akademische Freiheit  .

Aus Fichtes Rettoratsrede 1811.

" Der akademischen Freiheit droht nur eine wirkliche Gefahr. Gie tommt nicht vom Staat, der diese Universität unter Opfern schuf und ihr geistige Freiheit läßt, fie droht von denen, welche den falschen Begriff von akademischer Freiheit haben!

Dasjenige Element, woran diese für ihre Freiheit Gefahr be­sorgen, ist jene bekannte Menschenart, die, da sie in der Tat nichts ist, und in den übrigen menschlichen Verhältnissen nirgends geduldet wird, fich für Studierende ausgibt und sich an die Univerſitäten an schließt. Der eigentliche Mittelpunkt und Sitz ihres Irrtums liegt tlar zutage. Das Studieren ist ein Beruf; die Universität mit allen ihren Einrichtungen ist nur dazu da, um die Ausübung dieses Be rufes zu sichern, und nur derjenige ist ein Studierender, der eben studiert.

-

Sie stellen dar das auserwählte Bolk Gottes, alle Nichtstudenter aber werden befaßt unter den Verworfenen. Darum müssen alle anderen Stände ihnen weichen und ihnen allenthalben, wo sie hin tommen, den Vortritt oder Alleinbesiz lassen; alle müssen von ihner sich gefallen lassen, was ihnen gefällt, denselben aufzulegen; teinet aber darf es wagen, ihnen zu mißfallen; all unmitelbari nicht studenten, ihre Lehrer und Obrigkeiten a m wenigsten ausgenommen müssen durch ehrerbietigen Ton, durch Reber nach dem Munde, durch sorgfältige Vermeidung alles dessen, was ihre zarten Ohren nicht gerr hören, sich ihrer Geneigtheit empfehlen: das ist die Pflicht aller gegen sie; fie aber dürfen alle Menschen ohne Aus nahme aus dem Gefühl ihrer Erhabenheit und Ungebundenhei herab behandeln: das ist ihr Recht auf alle.

Daß durch eine solche Sitte. wenn sie überhand nimmt unt herrschend wird, die akademische Freiheit in allen Punkten an gegriffen und vernichtet, ja, das ganze Wesen der Universität auf gehoben wird, ist unmittelbar flar."

Wie wi

Der Stand der Lage. Die Neue Berl. Zeitg." schreibt: aus parlamentarischen Streisen bören, werden eine Reibe von Parteiführeri noch im Laufe des heutigen Tages Schritte unternehmen, um sofortig Fühlung mit ihren eigenen Parteifreisen über die nächsten Schritte z nehmen."( Hm! hm!)