Kolportage.
Es ist ein gefährliches Pflaster, wenn man sich auf das Gebiet Polportage" begibt. Ein bekannter Lustspieldichter hat darüber ein Theaterstück geschrieben, mit dem er viel Geld verdient hat, viel Geld, mie man es eben mit Kolportage verdient! Das treufelnde Gift dieser Boltsverseuchung ist leider in erhöhtem Maße hier in Berlin zu Hause. Nicht der Hintertreppenroman gewiffenloser Schmierer in den berüchtigten 10- Pfennig- Heftchen mit den mysteriösen Titeln von ,, berühmten" Detektiven und gefeierten" Hochstaplern, diese Köchinnen leftüre, ist die unheilvollste Kolportage. Weit gefährlicher find jene Revolverblättchen, die auf die niedrigsten Instinkte des Menschen spetulieren und mit pitanter Erotik Geschäfte machen. Sie sind unter den Zeitungen das, was die Animiertneipen unter den Wirtschaften find. Ihre Verfasser, die meistens in eigener Regie„ arbeiten", verdienen keinen besseren Namen als Zuhälter an der gefunden Volks: moral. Etwas besser ist es in den letzten Jahren mit dem einträglichen Handwerk im Film geworden. Wir dürfen darauf hoffen. daß die tfitschigen Filme allmählich verschwinden und daß eine Gesundung dieser Industrie eintritt. Wie eine unheilvolle Krankheit hat sich die Zukunfttolportage im Reflamewesen festgefressen. Welche Geschmack lofigkeiten, Pietätslosigkeiten, Tendenzaufmachungen sich da manche ..ünstler" leisten, spottet jeder Beschreibung. Politische Propaganda wird mit Feuereifer in den Dienst niedrigster Leidenschaft gespannt und als Bergiftungsbazillus in die Maffe geworfen. Aber auch in der Industrie verdient man mit der Kolportagewirtschaft viel Geld. Sind gewisse marktschreierische Saisonausverkäufe, Rabattierungen, Räumungsausverkäufe, Geschäftsaufgaben eines Artikels etwas anderes als Schleuderkolportage?
An erster Stelle in der Zunft" stehen manche Theaterdirektoren, die mit Bollust und profitlichem Lächeln ihrem Bublikum diese Räuberromantik als Rost porsetzen, weil sie genau wissen, daß diese Speise für ihre Geldtaschen äußerst bekömmlich ist. In das gleiche Horn blasen aus den nämlichen Motiven manche Autoren, um Handlanger für jene strupellosen Kunstverhunzer zu machen. Sie alle sind Schäd linge am Bolfsgut.
Das Zuchthausurteil gegen Schreiter.
Das Sachverständigengutachten.
Der 23jährige Richard Schreiber ist, wie gestern gemeldet, megen Totschlags und versuchten Raubes an dem Kalfaktor Grau in der Hertelstraße 6 zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt
worden.
Tat wie Urteil hinterlassen ein zwiespältiges Gefühl. Als Kaufmannslehrling in einer Brauerei, lernte er früh das Trin fen und ließ sich, verwöhnt von der Mutter, zu leichtsinnigen Handlungen hinreißen. Zwei Unterschlagungen und ein schwerer Diebstahl zählt fein Strafregifter. Arbeitslos fam er im Sommer v. 3. nach Berlin und landete bald im Asyl der Heilsarmee in der Büschingstraße. Diebstahlsgedanten, mit denen er sich oft trug, er. füllten ihn auch am Sylvesterabend, als er sich nach reichlich ge: nossenem Alkohol vor seinem Freund in den Hof der Schumannschen Wirtschaft versteckte. Was weiter geschah, erzählte er während der Bernehmungen stüdweise im Polizeipräsidium und während des Lofaltermines. Er blieb hier im Hofe in der Hoffnung, daß irgend ein betrunkener Hausbewohner ihm Gelegenheit zum Stehlen bieten mürbe. Einer Frau, die auf den Hof fam, rief er dreimal hintereinander zu ,,, fie folle das Licht auslöschen". Eine andere fragte er, mas fie hier molle. Von einem Mieter zur Rede gestellt, erklärte er, er molle hier das Licht auslöschen. Als dann der Kalfattor Grau pon der Schumannschen Wirtschaft sich die Treppe hinaufbegab, folgte er ihm, verfuchte in seine Tasche zu greifen, marf ihn dann zu Boden, brachte ihm einige Schläge mit dem Taschenmesser bei und verfezte ihm mit dem Rasiermesser drei Schnitte in die Kehle. Als er noch auf dem Grau Eniete und jemand in den Treppenflur fam, fagte er: ,, Bst, pst, sei ruhig." Dann flüchtete er auf die Straße, bandelte hier mit einer Frau an, verwickelte sich in eine Schlägerei mit zwei Leuten, so daß er von einem Schuhmann getrennt werden mußte, begab sich dann zu seinen Verwandten, um Hut und Baletot zu holen, faufte fich für 10 Pf: Zigaretten und fuhr nach dem Alexanderplatz . Und dies alles tat er, als wäre nichts geschehen, nachdem er eben erst einen Menschen getötet hatte und obgleich seine Hände und Rod ärmel mit Blut befudelt waren. Erst gegen Mittag, als er in der Wärmehalle erwachte, reinigte er seine Hände und begab sich zu feiner Tante zum Mittagessen. Das war in lückenhafter Wiedergabe der Sachverhalt. Der Angeklagte war es auch, der bei der Zeitungsleftüre feinen Schlafkollegen darauf aufmerksam machte, daß er in dem Hause, in dem die Tat geschehen war, sich in der fraglichen Nacht aufgehalten habe. Dieses alles wie auch manches andere Unlogische in dem Berhalten des Angeklagten veranlaßte die Sachverständigen anzunehmen, daß Schreibers Tat die eines Menschen im pathologischen Rausch gewesen sei. Das Gericht entschied
Unrecht hatte das Gericht jedenfalls, als es den Antrag der Berteidigung auf Einforderung eines Obergutachtens des gerichts. Berteidigung auf Einforderung eines Obergutachtens des gerichtsärztlichen Ausschuffes der Stadt Berlin ablehnte. Das Unrecht, das pielleicht dem wenig sympathischen Totschläger widerfahren ist, fann morgen einem sozial wertvollen Menschen geschehen, der das Unglüd gehabt hatte, das Strafgesetz zu verlegen. Es ist abzuwarten, was die Revision beim Reichsgericht bringen wird.
Berlin kauft das erste städtische Flugzeug. Die Stadt Berlin , die für Verwaltungszwecke an Be förderungsmitteln bisher nur über eine Reihe von Bersonenauto mobilen und ein Motorboot verfügte, will diesem Fuhrpart nun auch das modernste Behitel, ein Flugzeug, angliedern. Wie wir er fahren, verhandelt der Magistrat zurzeit wegen des Anfaufs einer eigenen Maschine mit den Dornier- Werken in Friedrichshafen , und es ist damit zu rechnen, daß der Kaufvertrag bereits in den nächsten Tagen perfekt wird. Das städtische Flugzeug soll in erster Linie dem Stadtoberhaupt Oberbürgermeister Bö, daneben aber auch anderen Magistratsmitgliedern zu Dienst- und Repräsentationsreisen zur Ver. fügung stehen, so daß sich der Oberbürgermeister beispielsweise zu Städtetagssigungen eder zu auswärtigen Sportveranstaltungen mit Teilnahme Berliner Repräsentationsmannschaften auf dem schnellsten Wege begeben fann, ohne seinen Dienstgeschäften in Berlin auf zu lange Zeit entzogen zu werden. Der für den Ankauf in Aussicht genommene Flugzeugtyp ist das neueste, auf Grund der Aufhebung der Begriffsbestimmungen hergestellte Erzeugnis der Dornier- Werte, der Dornier- Merkur. Die Maschine ähnelt äußerlich der bisherigen Dornier Berkehrsmaschine Komet III und fann etwa sieben Fluggäste aufnehmen. Die Deutsche Lufthansa hat sich bereit erklärt, dieses erste städtische Flugzeug im Flughafen Tempelhofer Feld in Pflege zu übernehmen.
Der Kampf des persischen Volkes. Die persische Rolonie in Berlin hatte zu einer Brotesttundgebung gegen die leßten Wahlereignisse in Berfien nach Charlottenburg in das Türkische Zelt", Berliner Straße , eingeladen. Eine bunt gewürfelte Gesellschaft füllte den Saal, Berser. Chinesen und sympathisierende deutsche Gäste, teils im modernen Stehkragen, teils im Wandervogeldreß. Der erste Redner, der ehemalige Abgeordnete Bour Reza, beffen perfifche Ansprache verdolmetscht wurde, mandte sich gegen das Terror instem der absolutistischen Dynastie Riza Chans. Barlament wird lahmgelegt, Korruption und schnödeste Wahlbeeinfluffung der feudalen Konterrevolutionäre fälschen den Willen des Bolles. In den Großstädten fommen nur 7-8 Proz. zur Wahl, bäuerliche Analphabeten schleppt man mit Gewalt zur Urne. Ein
Das
weiterer Rebner stellte feft, baß das Aufwandsbudget ,, Seiner Maje ftat" 10 Millionen Dollar ausmache! Das sei mehr als die Hälfte des Gesamtbudgets. Scheich Seif Azad, Chefredakteur der zaeli Scharf", bekannte sich unter dem stürmischen Beifall der Versammelten als leidenschaftlicher Antiroyalist und Republikaner für die demokratische Herrschaft des Volkes. Riza Chans Terrorregime sei der Untergang der persischen Massen. Weitere Ansprachen folgten, so die Sympathieertlärung eines Bertreters der chinesischen Kuo Min Tang. Ein persischer Student gab an Hand eines Briefes aus der Heimat charakteristische Proben der augenblicklichen Gewaltherrschaft.
Ein Telephonbarbar. Fauftschläge als Bezahlung.
Es sind böse Zeiten. Da muß man seine wenigen Groschen zusammenhalten und sparen, wo man kann. Wie schön war es doch früher: da konnte man beim Freunde umsonst telephonieren. Aber fo für jede Telephonunterhaltung 15 Pf. zahlen- das gibt im Jahr ein nettes Sümmchen.
So dachte wohl bei sich der ehemalige Theaterdirektor H., als er Monate lang bei seinen Gesprächen von der Fernsprechzelle einer der Berliner Borortbahnhöfe anstatt die Telephonmarfen in den Bahlfasten zu werfen, mit einem Faust schlag auf den Kasten Die Telephonistinnen wunderten das Alarmzeichen vortäuschte. sich immer wieder, daß dieses schwache Alarmzeichen nach ihrer Aufforderung zu zahlen, stets in den Morgenstunden zwischen 9 und 10 Uhr gegeben wurde und daß nach hergestellter Berbindung stets der Name H. genannt wurde. Bis endlich das Postamt sich entschloß, eines Morgens einen Beamten hinzuschicken, der auch richtig den llebeltäter auf frischer Tat ertappte. Der Zahlfasten war eben erst geleert und vier Gespräche waren ordnungsgemäß von ver schiedenen Leuten geführt worden, als Herr H. erschien, fich fünfmal verbinden ließ und jedesmal nach der Aufforderung der Telephonistin zu zahlen, dem Zahlkasten e in en träftigen Faustschlag versezte. Es stellte sich auch heraus, daß die Kaffette nur vier Telephonmarten aufmies. Herr H. bestritt gesprochen zu haben. Der Beamte hatte ihn aber durch die Glasscheiben beobachtet, die Telephonistinnen die Nummern notiert und die Nachprüfung ergab, daß Herr H. mit diesen Nummern wirklich sich zu unterhalten pflegte. So wurde Strafanzeige erstattet. H. war nun Dom Schöffengericht zu 150 m. Geldstrafe wegen Betrugs verurteilt worden. Er gab sich mit dem Urteil nicht zufrieden und hatte Berufung eingelegt. Die zweite Instanz verwarfaber Jegt wird ihm wohl nichts übrig bleiben als die 150 m. durch die die Berufung. Herr H. hat eben am falschen Ende gespart. Zahl der mit Hilfe eines Fauftschlages geführten Telephongespräche zu dividieren, um auf diese Weise die Kosten jedes einzelnen der felben festzustellen.
Schwedt a. d. O., 25. Juni. Der Dammbruch bei Niedersaaten, durch den rund 5000 bis 6000 Morgen Wiesen und Aeder unter Wasser gesetzt worden sind, hat bisher alle Bemühungen die Einbruchstelle zu befestigen, vereitelt. Bei der großen Länge des Bruches ist es unmöglich, den Riß zu schließen, und die Arbeiten der Schwedter Garnison , der Technischen Nothilfe, die unter Ceitung des Wasserbauamtes stehen, find darauf gerichtet, die Brutanten zu versteifen, so daß die noch immer fteigenden Fluten den Damm nicht noch weiter einreißen. Die Bruchstelle hat jetzt eine Länge von über 220 Metern. Der Wasserstand, der gestern 3,13 Metern über Normalnull betrug, ist heute auf 3,30 Meter geffiegen. Nach den vorliegenden Meldungen aus dem berlauf der Oder muß damit gerechnet werden, daß der Strom noch bis Sonntag um weitere 15 bis 20 Zentimeter ansteigen wird. Nach sachverständiger Schäßung dürfte es, wenn feine neuen Regenfälle eintreten, mindestens 14 Tage dauern, bis die Fluten in den beiden überschwemmten Pollern sich verlaufen haben. Eine Gefahr für die hinter dem überschwemmten Beden liegenden Dörfer besteht zur Stunde glüdlicherweise nicht, doch ist auf jeden Fall Fürsorge getroffen worden, um ein weiteres Bordringen der Ueberschwemmung zu verhüfen.
Die Verheerungen, die das Hochwasser im Warthe - und Mehebruch angerichtet hat, find besonders schwer. Bei Biez a. d. Oftbahn wird das Bersten des großen Warthedammes erwartet. Hier find pioniere aus Küftrin zur Hilfeleistung hinbeordert worden.
Zu den Meldungen über den Bruch des Staudammes bei Nieder. faaten an der Oder kommen jetzt auch beunruhigende Meldungen von der Elbe . Das Wasser bei Wittenberge ist neuferdings wiederum um über einen halben Meter gestiegen, und immer sind noch keine Aussichten für einen Stillstand oder gar ein Abfluten verhanden. Neuere Meldungen vom Oberlauf der Elbe bejagen zwar, daß das hochwasser im Fallen ist, bis in die Wittenberger Gegend hat es sich aber noch nicht ausgewirkt. Das Hochwasser ist schon bis Tangermünde vorgedrungen. Die Technische Nothilfe, die Wasserpolizei und das Reichsbanner find in ständiger Alarmbereitschaft. Stellenweise sind die Hilfskräfte schon bei Sicherungsarbeiten eingesetzt. Die Deiche werden Tag und Nacht fontrolliert. Bei Schnadenburg find 300 Mann ununterbrochen mit der Sicherung der Deiche beschäftigt. Hier darf das Waffer nur zwanzig 3entimeter steigen. Dann wird die Deichfrone überschwemmt. Die gegen. märtig noch geschützten Dörfer werden bereits von den Einwohnern geräumt. Ueberall ist die Ernte verloren, da alle verfügbaren Kräfte mit Deicharbeiten beschäftigt sind. Das lange Anhalten des Hochwassers hat die alten und festen Dämme unterspült, so daß das Wasser von der Sohle her in die sonst geschüßten Landgebiete eindringt. Der Schiffsverkehr ruht Dollständig, nur die stärksten Regierungsdampfer fönnen noch Der Berliner Magistrat hat sich in seiner legten Sizung gegen den reißenden Strom fahren. Der Oberpräsident der Provinz auch mit der Frage einer Rundfunksteuer durch Heranziehung der Sachsen , Genosse Hörfing, bereist in Begleitung des Bizepräsi Sendegesellschaften befaßt und auch diese Form der Besteuerung denten Dr. Hausmann das überschwemmte Gebiet, um den Umfang endgültig abgelehnt. Maßgebend für die Entscheidung war der Ratastrophe festzustellen. Selbstverständlich wird die Regierung die Ueberzeugung, daß auch diese Form der Besteuerung nachteilige den Hochwassergeschädigten sofort Hilfe angedeihen taffen. Wahr Wirkungen für die Berbreitung und Bervollkommnung des Rundfunts, ferner aber auch für die deutsche Funfindustrie selbst auslösen cheinlich werden sich Staat, Provinz und Gemeinden in die Untermüßte, die ja doch zu 95 Broz. in Berlin ihren Siz hat. Es mirbilferuf abgegangen. Der Gesamtschaden wird in der Priegniz ftügung teilen. Auch an die Reichsregierung ist bereits ein demnach fünftig in Berlin feinerlei Sonderbesteuerung und in der Altmart auf über 80 Millionen geschätzt. des Rundfunks erfolgen.
Keine Besteuerung des Rundfunks.
FUNK
WINKEL
Aus der Gegend von Perleberg mird gemeldet, daß auch hier das Wasser weiter gestiegen ist. Die Aeder und Wiesen find überschwemmt, überall ist die Ernte verdorben und meggeschwemmt. Im Lenzener Hagen wurde der Staudamm zwischen dem Rudower See und der Lödnih unterspült und von der Wasserflut fortgerissen. Hier hat das Hochwasser auch ein Todes. opfer gefordert, ein Schuljunge ist ertrunten.
Tödlicher Betriebsunfall in der AEG.
Ein furchtbarer Unfall ereignete sich gestern abend Der an dem gegen 8 Uhr in der AEG. Brunnenstraße. Horizontal Drehmert beschäftigte 54jährige Hilfsarbeiter Otto Bandig aus der Zietenstraße 56 in Neuföln geriet zwischen einem zu bearbeitenden Metallstück und dem Drehstahl, mobei ihm der Leib aufgerissen wurde. Erst einige Zeit später wurde der schreckliche Unfall bemerft; der Verunglückte war bereits seinen schweren Berlegungen erlegen.
Wir wollen diesen Freitag im Funkkalender rot anstreichen. Der Berliner Rundfunk bewies damit, daß er auch gute Tagesprogramme zusamenstellen fann Offenbachs Orpheus in der unter. weit", aus dem Hause der Funkindustrie übertragen, war die heitere Krömung der Darbietungen. Die ausgezeichneten Sänger schufen unter Leo Blechs Leitung den Nur- Zuhörern sicher fast ebensoviel Freude wie den Zuschauern. Sehr hübsch erdacht und Sonnenwendfeier des Arbeiterkulturfartells am Reiherberg in auch gut wirksam war für die Uebertragung die Teilnahme des An- Golm bei Potsdam , am Sonnabend, den 26. Juni 1926. Festspiel: fager Cornelis Bronsgee ft am Spiel. Besonders aber die Bölkerfreiheit Besonders aber die Bölkerfreiheit Menschenrecht. Bläserchor. Massengesang. Fahr humorvollen Darsteller, Hans Heinz Bollmann, Waldemar verbindungen: Potsdamer Bahnhof oder Stadtbahn bis Botsdam ente, Walter Kirchhoff , Bera Schwarz und Irene Eden, oder Wildpart. Von Wildpark% Stunden Fußweg bis Golm. Wolfgang v. Schwindt als Cupido, der gerade an Stimmbruch Von Wildpark Kleinbahn bis Golm, 7.23, 9.44. Die Festleitung leidet, und Franz Groß als Jupiter nicht zu vergessen, verdienen befindet sich im Restaurant 3um Rutschberg", Dorfftr. 12. Dort Auch das Nachmittagskonzert, von Theophil Deme erfolgt die Ausgabe der Fadeln gegen Abgabe des Gutscheines. Georg Bambergers und Wolfgang 3itzers zeichneten in Bureau des Afa- Bundes, Berlin SD. 16, Engelufer 24-25, bei den triescu am Klavier begleitet, war zu loben. Die Vorträge Karten je 50 Pf.( intl. Fadel) in allen Gemertschaftsbureaus, im interessanter Aufeinanderfolge die Charaktere zweier Boltsstämme: Betriebsobleuten, in den Vorwärtsspeditionen, in der Vorwärtsmit Schnurren aus dem Berliner Bolfsleben wartete Georg Bam buchhandlung, Lindenstr. 2, bei der Sozialistischen Arbeiterjugend, berger auf: Anekdoten des Allemannen Johann Peter Hebel erzählte Lindenstr. 3, im Bureau des Bezirksbildungsausschusses, LindenWolfgang Hilger in ausdrudsvollem Bortrage. In den Hochschulstraße 3, 2. Hof, II., Bimmer 8. tursen der Hans- Bredow- Schule brachte Prof. Adolf Grabowsty Berhältnis zwischen Deutschland und Frankreich . Auch wer dem Plug- fachliche und daher aufschlußreiche Ausführungen über das Redner nicht in allem zustimmte, wird seinem Botrage doch gern und mit Interesse gefolgt sein.
Dant.
Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 26. Juni.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
12 Uhr mittags: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4.30 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Sprachunterricht: Esperanto( Direktor Julius Glück). 5 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzermeister Franz v. Szpanowski. 6-6.30 Uhr abends: Teemusik aus dem Hotel Adlon ( Kapelle Marek Weber ). Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 6.50 Uhr abends: Professor Dr. Jumpertz:„ Der Schöpfer der modernen Ethnografie Adolf Bastien und sein Freund Georg v. Neumayer"( Anläßlich ihres 100. Geburtstages am 26. bzw. 21. Juni). 7.20 Uhr abends: General SchleePascha: Die jüngsten Vorgänge in Polen ". 7.50 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). Abteilung Philosophie. 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus dem Haus der Funkindustrie: Dr. phil. et med. Max Dessoir :„ Das Schaffen des Künstlers". Von Offenbach zu Lehár . Dirigent: Bruno Seidler- Winkler. III . 1. Suppé : Ouvertüre zu„ Isabella". 2. Zeller : a) Auftrittslied der Christel aus„ Der Vogelhändler ", b) Auftrittslied der Komtesse aus„ Der Obersteiger"( Lia Fuldauer. Sopran). 3. a) Zeller : Kellermeisterlied aus„ Der Kellermeister", b) Eyßler: Küssen ist & Genée : Potpourri aus Nanon ". 5. a) Dellinger: Komm herab, keine Sünd'. aus Bruder Straubinger"( Franz Groß, Bariton). o Madonna Teresa, aus Don Cesar", b) Zeller : Schau mir nur recht ins Gesicht, aus, Der Vogelhändler"( Lia Fuldauer, Sopran; Max Kuttner , Tenor). 6. Zeller : Grubenlichter, Walzer aus, Der Obersteiger. 7. a) Eyßler: Kirschenlied aus„ Pufferl", b) Genée : Der Weiseste der Weisen aus Nanon "( Franz Groß). 8. Eyßler: Entrée des Landgrafen aus Bruder Straubinger"( Max Kuttner ). 9. Ziehrer: Potpourri aus Die Landstreicher"( Berliner FunkAnschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. ( Kapelle Kermbach. Leitung: Kapellmeister Otto Kermbach ). Uhr abends: Tanzmusik Königswusterhausen, Sonnabend, den 26. Juni.
orchester).
Theater- und Filmdienst. 10.30-12
1.10-1.40 Uhr nachm.: Madrigalchor unter Prof. Karl Thiel: Prof. Dr. Amsel und Oberschullehrer Westermann : EinheitskurzKunstlieder aus der Zeit der Romantiker. 3-3.30 Uhr nachm.: schrift. 3.30-4 Uhr nachm: Hetty Walter: Wie wird die Hausfrau den Forderungen nach einer zeitgemäßen und billigen Lebensweise gerecht? 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin .
Sonnenwende der Naturfreunde. Am 26./27. Juni veranstaltet der Touristenverein Die Naturfreunde", Zentrale ledersee bei Steinfurth- Schöpfurth. Dort Gesang, Musik, RezitaWien, um 12 Uhr nachts seine diesjährige Sonnenwende am tionen, Ansprache des Genossen Adolph Hoffmann , Sonnenmendfestspiel, Sonnenwendfeuer. Fahrt mit Sonntagsrüdfahrtarte bis Malchom oder Eberswalde . Der 3ug 5,35 Uhr nachmittags hat in Eberswalde Anschluß an die Kleinbahn nach Schöpfurth. Die Arbeiterschaft ist zur Feier herzlich willkommen.
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Arbeiter- Kultur- Kartell Groß- Berlin. Sonnenwendfeier am Reiherberg bei Golm am Sonnabend, den 26. Juni 1926. Festspiel: Böllerfreiheit Menschenrecht. Aufgeführt von Mitgliedern der gewerkschaftlichen Jugendberbände und der Sozialistischen Arbeiterjugend, Bläserchor Massenge fang. Preis der Karte 50 Big., wofür jeder Teilnehmer eine Fadel erhält. Karten zu haben in allen Gewerkschaftsbureaus, beim AfA- Bund, bei den Betriebsobleuten, in Borwärtsspeditionen, der Vorwärtsbuchhandlung, Lindenstr. 2, im Bureau der Arbeiterjugend und des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstr. 3.
Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin.
Dpernborstellungen
für Minderbemittelte: Für die heute, Sonnabend, den 26. Juni, in der Städtischen Oper stattfindende Aufführung Rheingold" find noch einige Karten im Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstraße 3, 2. Hof II, Zimmer 8, zu haben.
Geschäftsverlegungen. Die Reederei Aktiengesellschaft vormals Julius Rrümling, die Bebala" Berliner Hafen und Lagerhaus- Art.- Gej., Generaldirektion der Berliner Häfen und die Aktiengesellschaft für Dellagerung, teilen mit, daß sie ihre Geschäftsräume von Unter den Linden 39 nach Berlin Blogensee, Besthafen, Verwaltungsgebäude, verlegt haben.( Siehe Inseratenteil).
Eine ganze Familie erschossen aufgefunden. Reichenstein, 25. Juni. ( TU.) Ein Kaufmann namens Steier murde heute mit Frau und zwei Kindern in seiner Woh nung erfchoffen aufgefunden. Die Behörden nehmen Mord und Selbstmord an und haben die Leichen bereits freigegeben. Das Dienstmädchen fand die vier Familienmitglieder in ihrem Blute schwimmend tot auf. Steter mar zwar stellungslos, lebte aber mit feiner Familie in austömmlichen Verhältnissen. Selbstmordabsich ten hat er nie zu erkennen gegeben.
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin. ( Nachdr. verb.) Nur zeitweise starter bemölft, feine oder nur geringe Niederschläge, nachts noch fühl Für Deutschland : Ueberall meist troden und aufheiternd, uur in Schlesien und Ditpreußen noch woltig und Niederschläge
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