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Er buchstabierte faft:

,, Ich selbst habe dies Wunder bewirtt."

Ich verlor die Sprache.

,, Ein Wunder in des Wortes eigentlicher Bedeutung war es nicht gewesen," sprach er sichtlich gedehnt ,,, das Wunder ein Bauflerstückchen habe ich gemacht."

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Er provozierte mich mit dem ruhigen Blick seiner schwarzen Augen.

,, Ich werde Sie entlarven!"

Mit einem Wint fesselte er mich an den Stuhl

Er lächelte: Jeßt ist es schon zu spät. Die Spuren find ver wischt. Uebrigens wird das Volk die Figur nicht zertrümmern laffen und in solchem Falle werden auch die Karabinieri nichts aus­richten," las er dreist meine Gedanken.

Blid.

,, Aber das ist ja Betrug!" stieß ich hervor, vermied aber seinen

Er stand auf und recte sich, daß die Knochen in den Gelenten Inadten. Und wuchs ins Riesenhafte. Die Linien seines Gesichtes wurden härter und schärfer. Eine fanatische Flamme schoß aus feinen Augen.

Ich vollbrachte eine gute Tat."

,, Weshalb wurden Sie Priester?" fragte ich höhnisch.

Sein Antlitz wurde vor Fanatismus afchgrau. Bor mir stand ein mittelalterlicher Mönch.

Der Orden!" entgegnete er hart.

,, Seid schlicht wie die Tauben und liftig wie die Schlangen!" ficherte ich schüchtern.

Er wurde nicht ärgerlich.

Meben meet the Rether Beit wil een Hemd und höflichem Lächeln, mein Settionsdiener!

Ich werde verwirrt, die Stuhllehne preßt meinen Rücken, Lische und Menschen vor mir scheinen sich nach den Rhythmen der Kapelle zu bewegen.

eet Best Boulevard Poll. Die Best ene ble garde Cay heit, man ahnt, daß fie noch mehr halten, als thr Aeußeres ver spricht. Sie faufen ihre Toiletten im Warenhaus Au petit Barisien", sie schminken ihre Lippen giftiger und roter als die Schmud. Hier gibt es Liebhaber, wie wir sie nur noch in der Pariserinnen und haben eine ausgesprochene Vorliebe für billigen Operette fennen. Sie stehen abends in den engen Gassen von Bastia und zupfen an ihren Mandolinen.

3wei Dinners," rufe ich dem Kellner entgegen und verscheuche die Erscheinung.

" Du wollteft doch nicht viel effent," wundert fich meine Freundin. Dja, boch, a, ich habe plötzlich Appetit," rechtfertige ich mich.

Die Suppe wird ferviert, ich effe zögernd und melde den Rand. da der Kellner den Teller angefaßt hat. Jetzt kommt der zweite Gang: Rumpfteaf mit Beilagen.

" Sieht es nicht entzückend aus," frägt meine Freundin und

führt den ersten Bissen zum Mund. Ich habe noch nicht gefoftet, ich vermisse etwas, fuche an meinem Plaz, werde unruhig, auf­geregt, auch der Kellner scheint es bemerkt zu haben:

" Fehlt etwas, Gir?"

" Sie haben das Messer vergessen!" presse ich stotternd hervor. Der Kellner eilt von dannen. Da nehme ich meine Freundin bei der Hand, vom Teller fort zerre ich sie, Entschuldigungen stammelnd, aus dem Haufe.

Korsika.

Sonderbericht des Borwärts" von Richard Huelfenbed. Das Wort malerisch" ist in der letzten Zeit in Mißtredit ge­fommen. Man bentt an Ruinen, zerfallene Schlöffer und Maler mit Lavalier und Palette wie sie heute mur noch in Witblättern vor.

Still wie eine Maus zog ich mich zur Tür zurüd. Er fah tommen. nicht zu mir hin.

Mit den gedrehten Brotkugeln fütterte er das weiße Lamm aus Gips. Ich fühlte, daß er mit jemand sprach.

Und jener flüsterte ihm zu:

Weide meine Schafe!..."

Das Messer.

Von Erich Bod( London ).

Wenn ich, das Hospital verlassend, den Hof überquerte und das Seftionshaus betrat, eine Leichenöffnung vorzunehmen, empfing mich an der Türe der Diener mit den Worten: All right, Doctor." Er meinte damit, er habe alles gerichtet und die Sektion fönne beginnen. Im weißgetafelten Saal lag auf weißem Borzellantisch der tote Körper, an der Decke summte der große Ventilator. Wasser­rauschen in den Spülbecken. Wenn ich mit schützender Kleidung cn den Sektionstisch herantrat, die Instrumente überprüfte, ver­mißte ich fast stets eines der Messer, das besonders nüzlich zur Arbeit war.

Sie haben das Messer vergessen," mahnte ich den Diener. Er entnahm es dem Schrank und reichte es mit entschuldigender, höflicher Geste über den Leichnam hinweg;

Hier ist Ihr Messer, Doktor."

Er vergaß noch mehr, dieser Diener, vergaß die Reinigung bes Hauses, vergaß die Tiere zu füttern, die ich für Experimente mir hielt. So wurde er eines Tages entlassen.

Monate vergingen seitdem. Geſtern abend ging ich mit einer jungen Engländerin nach dem Theater über den lichtsprühenden Biccadilly und betrat ein großes Raffee, eine Erfrischung zu nehmen. Durch die Türen schlugen uns Musik und Menschenstimmen ent­An einem fleinen Tisch dicht an einer weißen mächtigen Marmorfäule nahmen wir Blazz. Ich überfliege gerade die Speise farte, da frägt mich eine verbindliche Stimme von der Seite her: Haben Sie schon gewählt, Sir?"

gegen.

Der blaue Himmel der Riviera ift in der Borstellung ber Reisenden so stereotyp geworden, daß man sich etwas gelangweilt fühlt, wenn man daran erinnert wird.

Die Côte d'Azur erscheint als die geeignete Ruliffe für Menschen, die finnlos ihr Geld verstreuen. Die Landschaft hat hier etwas von dem Snobismus ihrer Besucher angenommen, etwas Fades, Ge­schminktes fagen wir es ruhig- Dirnenhaftes.

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Bon alledem ist auf Korsika teine Rede. Hier ist das Leben frefer, regellofer, ursprünglicher als an der füdfranzösischen Küfte. Niemand befümmert sich um die Fremden, das Bolt lebt sein eigenes Leben und ist stolz auf seine Vergangenheit.

Diese Vergangenheit war allerdings nicht sehr großartig, man fchwankte, ob man sich Frankreich oder Italien unterwerfen sollte, man stritt fich, tötete sich und machte sich das Leben fauer, wo man tonnte.

Heute noch hat man sich nicht entschieben, die Herrschaft Frank­ reichs ift nur äußerlich, Napoleon ist sozusagen ein unpopulärer Mann auf Korfita. Seit einiger Zeit gewinnen die Leute an Be­deutung, die Mussolini für einen großen Geist halten. Sei dem wie dem sei der echte Korfitaner begnügt sich mit der Neutralität des wohlwollenben Zuschauers, er schäßt neben Bouilla­baisse, der Nationalspeise, gebratenen Früchten und Mattaroni, vor allem die- Faulheit.

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Auf den Steinpieren des alten Hafens in Bastia feiert das Nichtstun unerhörte Orgien. Es sieht zwar so aus und das ist charakteristisch als ob jeder mit höchster Intensität einem Arbeits­ziel nachginge aber, wenn man nur einige Minuten zufieht, ftellt fich heraus, daß alles um nichts ist. Man jagt einen Hund, man ipornt einen Esel an, man hört jemandem zu, der die Zeitung liest und gibt seiner Meinung Ausdrud. Das ist Korfifa.

Um 5 Uhr find schon die meisten Geschäfte geschlossen, alles, was Beine hat, nimmt Teil an dem Korso auf der Place St. Nicolas und

Ich muß mir immer vorstellen, wie der typische deutsche Akade miter mit Brille und Lodenmantel, der in meinem Hotel wohnt, fich als schmachtender Amante ausnähme. Die torsischen Damen würden ihm nach furzer Zeit ihr Waschwasser auf den Kopf gießen.

Trotz der Vorteile, die man von den Reisenden hat, gibt bas forsische Volt nur seine äußere Schale zum Anstaunen preis. Seine

Sitten hält es gegen fremden Zutritt verschloffen. Ein Ausländer, der sich von den glühenden Blicken der korsischen Mädchen ver führen ließe, würde in die böseste Lage geraten. Wer es wagte, nach westeuropäischer Manier nach einer Frau zu verlangen, fönnte lernen, daß Banditen und Bendetta heute noch wie vor hundert Jahren ihren Sinn nicht verloren haben.

Die Stadt ist von riesigen Bergen eingeschloffen, in die feine Dörfer wie verloren verstreut find. Die ganze Insel ist ein er­loschener Bultan, der die Charaktere ber Bewohner nach sich ge formt hat.

In den Dörfern werben jeden Sonntag die Refte eines anderen Heiligen gefeiert. Hierzu tommt das Bolt auf Automobilen( es gibt hier mehr Automobile als in einer mittleren deutschen Stadt) von weit her. Unter den gut gekleideten Leuten sieht man hier und da einen alten Mann in dem verschollenen Kostüm des Landes, die Flinte um den Hals gehängt. Die Prozession bewegt sich unter dem Borantritt des Priesters über die wintelig verzweigten, plötzlich steil aufragenden oder jäh abfallenden Straßen.

Nach dem Aufzug tommt der Gendarm, bärbeißig, aufgeputzt mit seinem Hund. Die Sonne brennt heiß und das Meer ist hier so glatt, wie es fonft mr in Romanen vorkommt.

Man leent nie ans.

Bor 150 Jahren famen in den Bereinigten Staaten auf eine Million Einwohner 24,7 Mörder, heute 112.

Die größte Bibliothek der Welt tft in Betersburg. Ste zähl 4 250 000 Bände.

In Europa finden alljährlich 3% Millionen Hochzeiten ftatt. Bis vor furzem hatten die Soldaten in China freten Eintri ins Theater. Jeßt müffen sie volle Preise bezahlen.

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In Amerika gibt es 14,5 Millionen Attionäre; 1900 waren es mur 7 Millionen. Diese Aktionäre besigen ein Bermögen von zu fammen 70 Milliarden.

*

In New York leben 34 000 Rünstler, bte malen und bildhauern 8000 Mart Tantieme abwerfen. In Deutschland haben wir etwa 560 Theater, die pro Tag runb

Die Italiener planten im Jahre 1870 den Bau eines neuen zweiten Rom , 15 Kilometer vom alten entfernt.

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Die erste gedruckte Karte von Deutschland erschien im Jahre 1491.

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