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Grundsäße der Brüsseler Zuckerfonvention auf die gesamte| das Exportgeschäft mit Rußland   besonders auf dem Gebiete der| lionen zur raschen Erfüllung der Ansprüche alter Se Sürftiger Handelspolitik scheitern würde. Maschinenindustrie in Gang zu bringen, liegen in der Anleihegläubiger verwendet werden sollen. Dieser Antrag Der Neuhaussche Vorschlag erscheint schon auf den ersten Hauptsache auf dem Gebiet der Kredit gewährung. Die russische fand die Zustimmung aller Parteien. Sache des Hauptausschusses Blick so undurchführbar, daß es kaum notwendig ist, seine Regierung glaubt, Aufträge nur vergeben zu können, wenn ihr ein selbst ist es, die finanzpolitische Tragweite des Antrages zu prüfen, Einzelheiten zu diskutieren. Immerhin enthält er ein Ele- lcngfristiger Kredit( zwei bis vier Jahre) von den Lieferanten zur Weitere Anträge des Unterausschusses beziehen sich auf die Bildung ment, das, auch wenn man sich andere Formen der Verwirk Verfügung gestellt wird. Die deutschen   Industriellen sind aber faum eines Härtefonds zum Ausgleich der größten Unbilligkeiten, lichung vorstellt, ernsthafte Beachtung verdient. Diesen ernst in der Lage, Kredite dieses Umfanges und dieser Dauer in vollem die sich bei der Erstattung von überzahlten Reichsnotopfer haften Kern sehen wir in dem Gedanken, von der Handels- Maße auf ihr eigenes Risiko zu übernehmen. Wenn also die Liefe ergeben haben und auf das Maß der Aufwertung der Gemeinde­vertragsverhandlung zwischen den einzelnen Staaten zur gerungen nach Deutschland   fallen sollten, mußte von der anleihen. Es wird in einem dieser Antrge betont, daß der Sahz meinsamen Handelsvertragsverhandlung öffentlichen hand ein Teil des Rififos übernommen werden. von 12% Proz. bei den Gemeindeanleihen nicht als Normal­ganzer Staatengruppen überzugehen. Daß an Dem hat der Haushaltsausschuß dadurch Rechnung getragen, daß say, sondern als Mindest saß zu verstehen sei. Vom Vor­Stelle der Fülle der nebeneinanderlaufenden Handelsverträge er am 25. Februar beschloß, eine Garantie für Lieferungsgeschäfte fizenden des Unterausschusses, dem Genossen Keil wurde die Frage sich mindestens für Teilgebiete Konventionen oder 3011 nach Rußland   bis zum Höchstbetrage von 105 Millionen Mart zu aufgeworfen, ob nicht im Wege der ordentlichen Gesetzgebung durch unionen entwickeln müssen, ist ein Grundgedanke, den übernehmen, mit der Maßgabe, daß die Vorhaftung der In eine Novelle die schlimmsten Härten der Aufwertungsgesetze beseitigt Dr. Neuhaus mit anderen Zollpolitikern teilt. Für die Ver- dustrie auf 20 Pro 3 beschränkt bleibt, während für die werden könnten. Er denke sich die Regelung so, daß diese Novelle wirklichung dieses Grundgedankens fehlen allerdings bisher weiteren Ausfälle die Garantie von Reich und Ländern in Höhe sich auf bestimmte wichtige Punkte beschränke, also nicht das Auf­Ländern in Ho die elementarsten technischen Voraussetzungen. Zu diesen ele- oon 75 Proz. des Ausfalls eintritt. wertungsproblem in seinem ganzen Umfange abändere. Bon Ber­mentarſten technischen Voraussetzungen gehörf vor allen Din­tretern der Bayerischen Volkspartei  , der Deutschen Volkspartei   und gen die Angleichung der 3olltariffchemen der des Zentrums wurde gegen diese Anregung als bedenklich er­verschiedenen Länder. Eine Aufgabe, die der Völkerbund im hoben, daß eine Beschränkung auf wenige Punkte undurchführbar sei. Busammenhang mit der Weltwritschaftskonferenz ernsthaft in Angriff nehmen sollte. Aber schon bevor diefe für größere Gruppenverträge notwendige Vereinheitlichung der Zolltarif­schemen gelungen ist, fönnte man sich Ronventionen über ge wisse, zum Teil außerhalb der eigentlichen Zollfragen liegende Bestandteile der europäischen   Handelsverträge unter den ver­schiedenen Ländern vorstellen.

Die Finanzierung des Projekts ist den Privaten überlassen und die großen Schwierigkeiten der Finanzierung bestanden zu nächst darin, daß eine Einigung über die Banffäße nicht herbei geführt werden fonnte. Die Banten glaubten, angesichts der über dem üblichen Rahmen hinausgehenden langen Kreditfristen nicht auf die Inlandssäge heruntergehen zu dürfen. Die Regierung der Sowjetunion   wiederum fonnte fich nicht dazu verstehen, über­haupt Provisionen zuzubilligen. Durch die Vermittlung des Reichs wirtschaftsministers ist es nun vor wenigen Tagen gelungen, die Verhandlungen zwischen dem deutschen   Bankkonsortium und den Die Hinarbeit auf des Ziel größerer handelspolitischer Ruffen zu einer Einigung zu führen. Im Wege beiderseitigen Konventionen oder auf das weitergestedte Ziel einer euro Entgegenkommens wurde zwischen dem Bankentonfortium und der päischen Zollunion, die dem Freihandel innerhalb Europas   Regierung der Sowjetunion   Einverständnis über die zu berechnen die Wege ebnen würde, ist eine Aufgabe, deren Wichtigkeit den Säße erzielt. Der Satz ist: Jeweiliger Reichsbantfak zu man nicht unterschätzen soll. Man soll alle technischen Vorzüglich 1 Pro3. Zinsen und 1,9 Proz. Provision. Das würde bei arbeiten, ebenso wie die geistige Vorbereitung der europäischen   bem heutigen Reichsbantjag 9.4 Bro3. ausmachen. Das Zustande, Politiker und Wirtschaftler für diese Zukunftsaufgabe mit allen kommen dieser Einigung wurde dadurch erleichtert. daß die Reichs­Kräften fördern. Aber man darf sich über die Langwierigkeit regierung dem Bantentonfortium nur für einen Teil des Kre und Schwierigkeit des Weges zu diesem Ziel feinen Illusionen dites, und zwar in Höhe von 35 Proz. des zur Verfügung ge­hingeben und darf nicht annehmen, daß dieses Biel mit so ftellten Gesamtbetrages, eine Redistontierungsmöglichkeit eröffnete. naiven Formeln zu erreichen ist, wie sie die Vorschläge von nunmehr fann damit gerechnet werden, daß von dem Bankenkon. Dr. Neuhaus enthalten. Wenn man sich der Größe und fortium für die Finanzierung en bloc 120 bis 150 Millionen zur Schwierigkeit dieser Zukunftsaufgabe des Ueberganges vom Berfügung gestellt werden. Von den Beteiligten wird eine dar einzelnen Handelsvertrag zu den Zollunionen bewußt ist, so über hinausgehende Finanzierung betrieben. Der Minister wird man dadurch auch vor der Gefahr geschüßt, über dieses hofft, daß nunmehr endlich das Russengeschäft in Gang Zukunftsziel die naheliegenden Gegenwarts auf tommen wird. gaben der deutschen   Handelspolitik zu vernach­läffigen. Auch für diese Gegenwartsaufgaben können mancherlei Fragen der zweckmäßigsten Zolltechnik geprüft werden. Man kann darüber im Zweifel fein, ob das gegen­wärtig bei uns herrschende System des autonomen Tarifes, neben den der Vertragstarif fritt, das beste Instrument ist oder ob nicht die in einigen Ländern eingeführten Doppel­tarife, bei denen gleich von Anfang an ein Marimaltarif und ein Minimaltarif für Vertragsländer sich gegenüberstehen und bei denen dann, manchmal noch ein dritter Tarif als Ber: Ver­tragstarif hinzukommt, zweckmäßiger feien. Wichtiger für die Gegenwartspolitik als die Entscheidung dieser technischen Fragen bleibt aber das muß immer wieder betont werden die wirtschaftspolitische Zielsetzung, mit der die Unter­händler praktisch an die Aufgabe der Handelsvertragsverhand­lungen herangehen. Solange man selbst dabei vom Geiste der hochschutzöllnerischen Absperrung beseelt bleibt, darf man sich nicht wundern, wenn das Endergebnis dieser Verhandlungen nicht gerade in der Richtung einer internationalen Abtragung der die wirtschaftliche Entfaltung Europas   hemmenden Biel  zahl der Zollmauern liegt.

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Die Ruffenkredite. Verhandlungen im Haushaltsausschuß.

Der Ausschuß für den Reichshaushalt nahm heute nach Er ledigung einiger kleinerer Sachen den Bericht des Reichswirtschafts­ministers über seine Verhandlungen mit den Banken betreffend sie sogenannten Russentredite entgegen. Die Schwierigkeiten,

D'Annunzios neueste Heldentaten.

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Von Paul Diner Denes.

D'Annunzio  , an der Schwelle des Greifenalters angelangt( er ist bereits 63 Jahre alt), tat vor furzem Buße. Zerknirscht, reumütig beichtete er seine Sünden, seine großen Sünden. Alle Frauen, die er einft zu lieben geglaubt, die ihn geliebt, dann auch gehaßt, die er verstoßen sie alle sieht er versammelt. Todesahnungen peinigen ihn. Der Kreislauf ist beendet, er fehrt dorthin zurüd, von wo er einst ausgegangen; zu seiner ersten Ruhmestat die feinen Namen in Italien   berühmt gemacht zu feiner ersten Frau. Er liebte die Mutter, entführte die Tochter, verließ dann auch fie, um eine bunte Reihe der verschiedensten Liebesabenteuer zu erleben. Nun kehrt Reihe der verschiedensten Liebesabenteuer zu erleben. Nun fehrt er zu seiner Maria zurück.

In einem offenen Schreiben flagt er sich an, bezichtigt sich alles Schlechten, verwerflichen. Die Beichte klingt nach innerstem Erleb nis, ist aber nur eine wohlgelungene Gefte des Reklamehelden, des Dichterfürsten". Denn D'Annunzio   braucht den Weihrauch, den Applaus der Menge. Und gibt es keine Heldentaten, jo fommen selbst die Schandtaten an die Reihe nur sein Name soll in aller Munde sein.

Inzwischen thront D'Annunzio  , der Einfame, der Fürst von Montenuvoso aus Mussolinis Gnaden, hoch oben auf der Berges­höhe über dem Gardasee   in feinem feftungähnlichen Schloffe. Blickt gen Himmel, rechtet mit Gott, der ihn, den Halbgott, hier oben ver­kommen, verdorren läßt. Sehnt sich nach Kanonendonner, Säbel­geflirr, dichtet Hymnen und brüllt sie in den Orkan hinaus.

Bor seinem Schlosse auf der höchsten Spize des Bergesgipfels erheben sich die Maste eines Kriegsschiffes, der" Puglia  ". Dieses Schiff ist kein Wrack, sondern eine richtige schwimmende Stall­feftung, die hier oben auf der Bergeshöhe gespensterisch, unwahr. scheinlich, riesenhaft wirkt. Kein Sturm hatte es hierher verschlagen. Eine fönigliche Geste D'Annunzios, eine Laune von ihm hatte es hinauf in die Höhe gezaubert.

Sein zweites Kriegsschiff, die Maas  " beide Mussolinis Ge­fchenfe, mit Geschüßen und Torpedos triegsmäßig ausgerüstet, liegt auf dem friedlichen Gardasee  . Auf der Buglia" befindet sich auch ein Flugzeug, eine große Caproni  - Maschine D'Annunzio   be herrscht ja Erde, See und Luft. Auf der" Puglia  " ruht er von den Gefahren aus, die er auf der Maas  " ausgestanden. Denn, heult der Wind, fräufeln sich die Wellen des Gardasees, dann ist D'Annunzios Stunde gekommen. Er steigt in feiner Erhabenheit, in feiner ganzen Größe von der Bergeshöhe, begibt sich auf die Kommandobrücke feines Schiffes und zieht gegen den unsichtbaren Feind los. Gefahrvoll ist die Fahrt, teuer erfauft der Sieg, aber D'Annunzio   bleibt Sieger, felbst über die Naturgewalten. Unver. sehrt kehrt das Schiff zum Ufer zurück. Der Wind heult nicht mehr, friedlich liegt der See. Nun begibt er sich wieder einsam, allein auf die Bergeshöhe.

Er sieht einen Adler hoch oben mit ausgebreiteten Flügeln freisen. Er macht es dem Adler nach, sein Flugzeug fliegt zu den Sternen empor. Er blidt in die Tiefe, betrachtet die dort haftenden Menschen, seine Brust weitet sich, Bonnegefühl durchströmt ihn- er ist auch der Beherrscher der Luft

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Prahlhans und Hanswurst.

Jwan Katz im Spiegel der Roten Fahne".

Seine Meldung über die Neugründung des Spartatus. Die Rote Fahne  " fann an Iwan Katz   nicht gut vorübergehen. bund linkskommunistischer Organisationen" hat es ihr angetan. Jegt entdeckt sie, daß Jwan Katz ein lächerlicher Brahlhans" und ein hans wurst" ist. Wie schade, daß die Rote Fahne" diese Entdeckung nicht früher gemacht hat, folange Swan Rak noch ein großer Führer des revolutionären Proletariats" war. Die naheliegende Frage, ob noch auf andere Mitglieder der Bezeichnung Prahlhans und Hanswurst" zutreffe, wird allerdings Rommunistischen Parteizentrale und Reichstagsfraktion die treffende Reinigungsaktion werden wir aber wohl alles Gewünschte erfahren. von der Roten Fahne" nicht beantwortet. Bei der nächsten Hanswürften" ein heftiger Kampf. Otto Guttner, der Begrün­Inzwischen tobt in Thüringen   zwischen den verschiedenen ber einer neuen Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft  " schreibt feinen früheren Freunden ins Stammbuch:

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aber durch ihre größenwahnsinnige Ueberhebung, ,, Die Parteizerstörerflique, die 3. 3. die KPD. beherrscht, hat ihre politische Gedankenlosigkeit und ihre Bruta Im Anschluß daran wurde folgender vom Abg. Dr. Klödner lität, in schnellster und zuvorkommendster Weise, durch unseren ( 3.) gestellter Antrag nach furzer Debatte einstimmig angehemmungslosen Hinauswurf" aus der Bartei, der Bildung der nommen: der Ausschuß wolle beschließen: Die Reichsregierung wird Komm. Arbeitsgem." nicht nur vorgearbeitet, sondern die wirkungs­in Abänderung des Beschlusses des Reichshaushaltsausschusses vom vollsten Hebammendienste geleistet. Ihr gebührt das Verdienst, Ehre 25. Februar 1926 ermächtigt, von dem Betrage von 10 Millionen wem Ehre gebührt!" Mark, der von der allgemeinen Garanticfumme abgezweigt ist, den auf die in Rußland fonzessionierten   deutschen   Gesell­schaften entfallenden Anteil von 5 Millionen Mart, allgemein zum 3 wede der Förderung der deutschen   Kon­3effionäre in Rußland   in der zur Erreichung des Zweckes 3um 3wecke der Förderung der deutschen Kon= effionäre in Rußland   in der zur Erreichung des Zwedes geeigneten Weise zu verwenden.

Zur Durchführung der Anleiheablösung. Eine Novelle zum Aufwertungsgesch.

Der Unterausschuß des Haushaltsausschusses des Reichstages beschäftigte sich in mehreren Sigungen mit Fragen der Durchführung des Anleihe ablösungsgefeges. Bom Abg. Hergt ( Dnat.) wurde geltend gemacht, die Regierung habe bei Verab­schiedung des Anleiheablösungsgesetzes den damaligen Regierungs­parteien die Zufage gegeben, daß die Haushaltsüberschüsse| des Jahres 1925 zur verstärkten Auslosung der aufgewerteten Anleihen verwendet werden sollten. Die Regierung bestritt unter Berufung auf den Bericht des Aufwertungsausschusses, eine solche 3u­sage gegeben zu haben. Die übrigen Parteien, die damals der Re­gierung angehörten, schmiegen fich aus. Nunmehr wurde von Vertretern der Rechtsparteien der Antrag gestellt, daß der noch ver­fügbare Rest der Ueberschüsse des Jahres 1925 von einigen 30 Mil­

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So verbringt D'Annunzio   seine Tage. Inzwischen hofft er noch immer, betet zu Gott   es werde Krieg. Denn Krieg ist sein wahres Lebenselement. Einkehr halten, Buße tun, auf dem Garda see mit Phantomen tämpfen, auch gut. Wenn es aber wieder einmal Krieg geben, das Soldatenblut in Strömen fließen wird, dann werden feine Hymnen von Tod und Berderben in ficherem Hinterhalt ertönen. Dieses ist D'Annunzios und feinesgleichen Ziel und Lebens. zwed. Dies zu verhindern, für immer unmöglich zu machen, ist unser Ziel und 3wed, unser unbeugsamer Wille.

" Cederbissen" nennt Gustav Heppner die fünf Einafter, die er im Kleinen Theater aufführt. Sie sollen den Zu Sinne figeln. Das Grundmaterial der Leckerbiffen ist Schweinernes. schauer nicht fatt machen, sondern feinen Runstappetit reizen und seine Sie sind fest mit Paprika gewürzt. Herr Heppner führt also die heiligen Traditionen des wenig entschlummerten Intimen Theaters tapfer fort. Auch im Kleinen Theater hört man die fanften Melodien fnisternder Unterwäsche und die Bühnenbilder sind Variationen ver­Man sollte Gustav Heppners Theater führerischer Boudoires. Schlaffammerspiele" nennen; da es sich in allen fünf Einaftern um denselben Sport, nämlich um die mondäne Pragis der Erotik han delt, genügt es, die Titel anzugeben: Borm 3ubéttgehen" von Friz Mad, Bis aufs Messer" von Munte punte, " Ewig Dein" von Hellem und d'Estod, Der Para­ vent  " von Wisbeck   und Mm. Papillon wird gemalt" von M. O. Scarpt. 8ur Beurteilung der literarischen Qualität des ersten Einafters genügt die Anführung eines Ausspruches: Was ist es, was du von mir fordern zu müssen meinst?" Man sieht, ein erstaunlich flüssiges und natürliches Hochdeutsch. Der zweite Cinafter bezieht seine Wirkungen aus schwülen Zweideutigkeiten und ist auch sonst albern und auf Gymnasiastenherzen berechnet. Da gegen sprühen die drei letzten von Witz und Laune und werden die Schlüpfrigteiten mit Grazie ausgesprochen. Editha Nadolth und Gustav Heppner finden den übermütigen freien und un­bedentlichen Stil, der solche Leckerbissen schmackhaft macht.

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Dgr.

Wiedereinführung der Zenjur? Der Bund  ", die Bereinigung freiheitlicher Akademiker, hatte zu einem Diskussionsabend geladen, um gegen das drohende Gefeh, das angeblich dem Schuße der Jugend­lichen vor Schmutz und Schundliteratur dienen soll, Stellung zu nehmen. Dr. Werner Wahrholz hielt das einleitende Referat. Bon allen Mängeln, die das Gesetz aufweist, schien ihm der hervor stechendste die Zusammenfeßung des Forums, das darüber zu ent­scheiden haben soll, ob eine Schrift auf die Schmuz- und Schundliste fommt. Neben einem Vertreter aus Literatenfreifen und einem aus dem Buchhandel können hier unter Umständen bis zu vier Geistliche ſizen. Bei entsprechender Einstellung des Borsigenden wird also die vorgeschriebene qualifizierte Mehrheit von fünf bei sieben Mitgliedern leicht erreicht werden, wenn es sich um bestimmte nicht genehme Schriften handelt, die der Unvoreingenommene der Schmuß- und Schundliteratur gewiß nicht zuzählen würde. Denn nicht das Reich, sondern die Länder sollen darüber zu befinden haben, ob ein Buch den Jugendlichen zu verbieten sei oder nicht. Bor allen Dingen wird

Es geht nicht gerade fein zu in der Kommunistischen Kinder­stube. Alle diese Hanswürfte und Prahlhänse" wissen aber unter­einander offenbar ganz genau, was, man von ihnen zu halten hat.

Die Abrüstungskomödie. Reichswehr   plus Schupo mehr als Poilus.

Genf  , 30. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Am Dienstag haben die Unterausschüsse der Militärfommission für die Vorbereitende Abrüstungskonferenz ihre Arbeiten im wesentlichen beendet. Nun folgen noch einige Bollfigungen der Kommission, worauf spätestens am Sonnabend die Beratungen auf drei Wochen unterbrochen werden. Das Ergebnis der bisherigen Beratungen ist vielfach absurd, indem beispielsweise die deutsche   Reichswehr   mit der Polizei eine größere Vergleichsbasis darstellt, als das ganze französische   Landheer und somit eine beschränkbare Rüstung! Genoffe Jouhaug hat am Dienstag im gemischten Ausschuß ein Exposé vorgelegt, wonach die Militärbudgets der verschiedenen Länder nach einem einheitlichen Maßstab beurteilt eine geeignete Grundlage für die Abrüstungskontrolle bilden. Im ganzen genom­men hängt die franzöfifche Haltung start davon ab, daß Deutschland  noch immer nicht im Bölterbund ist, bis zu welchem 3eitpunkt die Locarnoverträge unwirtsam bleiben.

aber in diesem Gefeß durchaus nicht deutlich, daß es ausschließlich jenen wohlfeilen, für den Massenbetrieb bestimmten Kolportage­heftchen gilt, die in Riesenauflagen hergestellt und an den Groß­handel' zentner, an den Kleinhandel tiloweise abgegeben werden. wird nur diese Sorte ,, Literatur" in ihren Auswüchsen der Jugend ferngehalten, so wird fein Vernünftigdenfender dagegen protestieren. Hier aber ist der Verfuch gemacht, eine Buchzenfur auf Um­wegen einzuführen; das Gefeß, das der Redner mit Recht ,, unfauber und verlogen" nennt, ist daher aufs fhärffte abzulehnen. Rechts­anwalt Dr. Wolfgang Heine   schloß sich dem Vortragenden an. Einige Schwächen des Gesetzes beleuchtete er noch besonders, so vor allem, daß über den abwesenden Autor, ohne Zeugen, ohne. von ihm genehmigte Sachverständige oder Verteidiger verhandelt Die Dehnbarkeit des juristischen Zusages als solcher" werden soll ein im ganzen Gerichtswesen unmöglicher Zustand. Gefeß heißt es, daß wegen seiner politischen, sozialen und religiösen Tendenz als solcher das Buch nicht verboten werden kann illuftrierte er an einigen Beispielen treffend. Auch die übrigen Diskussionsredner forderten eine strikte Ablehnung des Gesezes. Nur Dr. Theodor Heuß, der ja die Beratungen um das Gefeß mitge macht hat, nahm es in Schutz. Doch verteidigte auch er eigentlich nur den Sinn, den zahlreiche Verbände und Einzelpersonen, die fich mit dem Schuße der Jugend befassen, in dies Gefeß hineinlegen nicht aber den Unsinn, dem es Tür und Tor offen läßt, und der sicher nur allzuschnell sich darin breit machen wird.

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in dem

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Eine Armee aus Generälen. Die neuefte Statistik des Heeres. bestandes von Haiti   bringt die überraschende Tatsache zutage, daß Don 7000 aufgezählten Offizieren nicht weniger als 6500 den Generalsrang befizen. Um nicht gegen die Abrüftungstendenzen des Völkerbundes zu verstoßen, wird in einem Anhang darauf hinge­wiesen, daß die aufgezählten Generäle nicht alle miiltärische Be­schäftigungen ausüben; so führt beispielsweise der Verwalter des staatlichen Frauengefängnisses den Titel General  ".

Preisausschreiben: Das Erlebnis. Der Verlag S. Fisher plant aus Anlaß seines pierzigjährigen Bestehens die Herausgabe einer Reihe von Sturzbüchern( 80 bis 100 Drudieiten), die. unter der gemeinsamen Idee Das Erlebnis" stehen sollen. Das Ausschreiben will die Hervor bringung von Selbitdarstellungen fördern. Gestaltung nicht erdachter, sondern erlebter Erfahrungen, die Schidiale und Charaktere gebildet haben. Für die drei wertvollsten Arbeiten find Preise von 5000, 4000, 3000 art ausgesetzt Das Preisgericht wird ausschließlich dem Sch ukverband deutscher  Schriftsteller überlassen, der allein die Einsendungen entgegennimmt und auf Wunsch die näheren Bedingungen des Wettbewerbs mitteilt. Anschrift:

Berlin   W. 57, Bülowstraße 22.

Das Zentralinffitut für Erziehung und Unterricht, und das Hessische Landesamt für das Bildungswesen veranstalten die fünfte Reichschulmufitwode vom 11. bis 16. Oftober in Darm it a bt. Neben Referaten bedeutender Schulmänner und Musikpädagogen über den Musikunterricht in der Boltsschule wird auch das Verhältnis des Musik­lehrers zum Chorgesangwesen und zur Kirchenmusik behandel.

aus Brüffel gemeldet wird, einstimmig ben Beschluß gefaßt, an Deutic. Der Internationale Rat für wiffenschaftliche Forschungsarbeit hat, wie land, Defterreich, Ungarn   und Bulgarien   die Aufforderung zu richten dem Rat sowie den damit in Verbindung stehenden Bereinigungen beizutreten