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vergleichen, die sie verursachen würde. Kurzsichtig wäre es| natürlich, dabei nur an die mit der Offenhaltung der Ge­schäftsräume verbundenen Geschäftsunkosten zu denken( unter­stellt mag hier werden, daß diese Ausgaben sich rentieren würden). Das entscheidende Gewicht kommt dabei einem anderen Umstande zu. Die eigentlichen Kosten" dieser Arbeitszeitverlängerung sind nämlich in der durch sie sicher eintretenden Verminderung der Arbeitstraft des Verkaufspersonals zu sehen, also in der Schmälerung des wichtigsten Aktivpostens jedes Berkaufsgeschäfts, da zweifellos die Frische der Angestellten man fann wohl ruhig sagen das eigentliche produktive Element, jedenfalls der entscheidende Faktor im Handelsgewerbe ist, ohne den auf lange Sicht teine Sicherung bzw. Erhöhung der Rentabilität möglich ist. Es bedeutet also eine Gefährdung des Geschäftserfolges, wenn den Angestellten nicht genügend freie Zeit zur Erholung zur Verfügung steht, so daß sie jeden Tag von neuem vollständig ausgeruht und frisch an die Arbeit zurüdfehren fönnen und insbesondere den ganzen Sonntag zu ausgiebiger Erholung und sportlicher Betätigung verfügbar haben.

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Dabei muß was eigentlich selbstverständlich sein sollte - auch noch darauf hingewiesen werden, daß die notwendige Frische des Personals nicht auf Kosten seiner Kontinuität er zielt werden kann, daß also nicht dauernd Aenderungen des Personals zur Kräfteauffrischung vorgenommen werden dürfen. Unter dem Gesichtspunkt einer Betriebsrationali­fierung gesehen und gewertet, also als Verfuch zur Aktivie rung des Handelsgewerbes, müssen deshalb die Bestrebungen auf Verlängerung der Arbeitszeit außerordentlich bedauert werden. Nicht nur, daß die im einzelnen angeführten Gründe nicht durchschlagend find, müssen die teilweise gewünschten und vorgeschlagenen Verlängerungen schwere Schädigungen nicht etwa nur der Angestelltenschaft, sondern und darauf sollte gerade besonderes Gewicht ge­legt werder: aud; der Unternehmungen selbst mit sia) bringen. Daß diese Erkenntnis bereits weitgehend durch gedrungen ist, beweist beispielsweise eine Veröffentlichung des Berbandes Deutscher Deutscher Waren und Kauf­häuser, die sich entschieden gegen die beantragten Ar­beitszeitverlängerungen wendet.

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nicht mehr am Sonnabend, sondern schon am Freitag oder 1 Aber sie, ist doch das, was die APD. selbst noch vor einem Donnerstag auszahlen würde. Zweifellos ist es eine große Jahre gewesen ist! Sie hat die kommunistischen   Grundsäge, Ungerechtigkeit, wenn Arbeiter und Angestellte im Groß die offizielle Partei hat die kommunistischen ,, Massen", soweit handel und in der Industrie bereits Sonnabend mittags da von Massen noch gesprochen werden kann. Der 3er­Schluß machen, während die Angestellten des Einzelhandels fehungs- und Auflösungsprozeß ist im Gange. bis nach 7 Uhr beschäftigt sind.

Kurze Arbeitszeit, früher Ladenschluß, pöllige Sonntagsruhe und planmäßige Fürsorge in den Betrieben werden dazu beitragen, daß der Angestellte allen Anstrengungen des Berufes gewachsen ist und bleibt. Niemand sollte gerade heute übersehen, daß die Arbeits freudigkeit der Angestelltenschaft das wertvollste Hilfsmittel ist, ein Unternehmen zu fördern.

Kommunisten, die nicht mitmachten.

Kritik am Volksentscheid.

Opposition" übt an der neuen Tattik der Zentrale, an ihrem Das Mitteilungsblatt der Parteiarbeiter der KPD.  ­Kampf für die Fürstenenteignung mit dem demokratischen Mittel des Stimmzettels, schärfste Kritik. Es erklärt:

Die in furchtbarer Not erworbene Erkenntnis der letzten Jahr zehnte, daß es nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität, nicht auf die 51proz. Mitläufermasse, sondern auf die ent­schlossene Minderheit antommt, wurde schmählich abgetan. Es genügt, daß mit 3irtusgeschrei und Masteraden reflame Massen angelockt wurden, und schon ist die KPD. in

vollem Jubel...

Wieder ein Stahlhelmüberfall.

hörige des Stahlhelm  " überfielen in der Krefelder Straße Köln, 1. Juli  .( Eigener Drahtbericht.) Mehrere Ange= in Köln   einen Arbeiter, der sich mit seiner Frau auf dem Heimwege befand. Die Rohlinge stachen den Arbeiter mit Messern nieder und richteten ihn so zu, daß er in das Krankenhaus überge­führt werden mußte. Selbst der Frau brachten sie mit ihren Messern Berletzungen bei. Die Polizei verhaftete eine Person, die als Mit­täter in Frage kommt.

Die Justiz."

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Die Juninummer der von Wilhelm Kroner   in Verbindung mit den Professoren Radbruch  , Mittermeier und Sinz­ heimer   im Verlage Dr. Walter Rotschild, Berlin- Grunewald   her­ausgegebenen Zeitschrift Die Justiz" enthält wieder nicht wenig 3llustrationen zur Geschichte der Justiz unserer Zeit. Das Inter­effanteste und Lehrreichste darunter ist der offene Brief des Senats präsidenten des Kammergerichts Dr. Großmann an den preu Bischen Richterverein und die in jeder Hinsicht offenherzige Antwort des Vorsitzenden dieses Vereins man muß sie nur Wir von der Oppofifion haben uns an dem Boltsentscheids- richtig zu lesen verstehen auf diesen Brief. Der Lokal- Anzeiger" schwindel nicht beteiligt. Schon vor dem Boltsbegehren haben wir hat sie zu lesen verstanden und hat ihr deshalb seine volle Zu­unsere Stellung öffentlich fundgetan. Der Beschluß, dem Abstimmung nicht versagt. Wer nach diesem Lobe noch an der völligen stimmungstheater fernzu bleiben, wurde von der gut lleberparteiligkeit, politischen Reutralität und unzweideutigen Stel­besuchten außerordentlichen Mitgliederversammlung der Ortsgruppe fung des preußischen Richtervereins zur Beimarer Berfaffung, in Hannover   am 18. Juni so gut wie einstimmig gefaßt. Daraus geht hervor, daß sich nicht einmal alle Kommu des Lokal- Anzeigers er seine oberste Aufgabe sieht, noch zweifeln deren Stärkung dem Sinne und dem Worte nach, laut Bescheinigung nisten am Bolfsentscheid beteiligt haben. Das Mitteilungs wollte, wäre ein ganz elender Berleumder. Denn, fage mir, wer blatt" sagt dann weiter: dich lobt, und ich werde dir sagen, was du bist. Gut ist aber die Quittung, die Genosse A. Freymuth  , Senatspräsident am Kam­mergericht i. R., dem Deutschen Richterbund   und seinem Organ, der Deutschen Richterzeitung", in Verbindung mit dieser Antwort ausstellt. Die Zitate. die er aus verschiedenen Aussprüchen pro minenter Mitglieder des Bundes und aus den Beiträgen jenes offiziellen Organs anführt, erbringen nämlich den unumstößlichen Beweis feiner Treue bis zum letzten Blutstropfen für die Weimarer Berfaffung. Man lese die satirische Glosse des Genossen Frey= muth selber nach. Wer wollte da noch zweifeln: Der Repu­blikanische Richterbund muß aufhören zu existieren, da der Deutsche Richterbund   seine Funktionen zur Genüge erfüllt. Auch die übrigen Beiträge sind beachtenswert. Der Landrat Dr. Bled venn= Genthin schreibt über Die Entpolitisierung der Rechtspflege", R.-A. Förder über Die Judenrepublik in der Rechtsprechung". Dr. E. Friedensburg zur Frage Der neue Staat im Straf­gefeßbuchentwurf" und a. m. Nachdenklich stimmt der Artikel des Oberregierungsrates Conditt über Walther Rathenau  , zur Erinnerung an den 24. Juni 1922.

Durchaus richtig bekundet der Borwärts"( 21. Juni):" Die fommunistische Führung hat, indem sie von dem Mittel des Bolts und Kaufentscheids Gebrauch machte, ihre prinzipielle Kapitu lation vollzogen."" Die Kommunisten aber haben diesmal lation vollzogen." Die Kommunisten aber haben diesmal und hoffentlich für immer darauf verzichtet, verzweifelte Maffen in aussichtelose Kämpfe zu heben, fie egerzieren ihre Anhänger ein in den demokratischen Abstimmungskampf."

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Will man das Problem einer günstigeren Betriebs­gestaltung im Handelsgewerbe positiv formulieren und angesichts der Dringlichkeit der zu lösenden Frage ist es von fundamentaler Wichtigkeit, hier den richtigen Einsatzpunkt für alle Untersuchungen festzustellen, so wird man es nicht in erster Linie als ein Arbeitszeitproblem bezeichnen tönnen, jedenfalls nicht in dem Sinne, als ob von einer Ber­längerung der Arbeitszeit schlechthin schon die Lösung zu er­warten ist. Man wird es als ein Arbeitsintensivie rungsproblem auffassen müssen, in dem Sinne, daß die Arbeitsintensität des Personals mit allen Mitteln gefördert werden muß. In einer Zeit, in der es mehr als je darauf antommt, den Erfolg eines Unternehmens durch eine ge­schickte Werbung zu unterstützen, sollte man stets bedenken, daß es fein wirksameres Mittel gibt, als die persönliche Wer bung durch ein gut geschultes, frisches Personal. Ueber die Mittel zur Erreichung dieses Zieles zu sprechen, würde über den Rahmen dieses Artikels hinausgehen.

Allen diesen Gründen ist ein so großes Gewicht beizu messen, daß nicht nur eine Verlängerung der Arbeitszeit abgelehnt, sondern darüber hinausgehend sogar noch für eine weitere Ausdehnung der Freizeit durch Einführung eines früheren Sonnabendschlusses im Handelsgewerbe eingetreten werden muß. Auch hieran würde sich das Publikum gewöhnen, wenn durch reichs gefegliche Regelung etwa das Offenhalten der Ge­schäfte am Sonnabend nach 4 oder 5 Uhr nach mittags verboten würde.

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Erforderlich wäre allerdings, daß die Industrie die Löhne

Ein Maskenball" in der Krolloper.

Dienstag Mastenball" in der Städtischen Oper, Mittwoch in der Staatsoper( bei Kroll). Das ist eine Folge der In­tereffengemeinschaft, denn sonst wären beide Bälle an einem Abend zu befuchen gewesen. Das Unangenehmste an der sommerlichen Mastenball"-Auffrischung war die Clique und Claque, die jede Stimmung verdarb durch langes Klatschen und Rufen. Der Beifall, bei einer einzelnen wohlgelungenen Arie berechtigt, wenn er aus dem Herzen kommt, verliert seine Kraft in der monotonen Wieder holung. Applaus feßte immer wieder von der gleichen Stelle des ersten Ranges her ein, auch dann, wenn die Leistung gar nicht ersten Ranges war. Fort mit diesem Cliquenwesen, das einem Kleiber ficher so unangenehm ist wie dem übrigen Publikum, obgleich es erst feit seiner Oberherrschaft im Staatstheater Mode wurde. Neu in der Aufführung war der Tenor Grosavescu. Diese Stimme ist wirklich außergewöhnlich schön, in der Höhe bequem ansprechend, ftrahlend, fchlant, finnlich. Doch wie er spielt, das ist alles Roh zustand. Herzoglich sieht er weder aus noch bewegt er sich. Seine Mimit ist reizlos, und auch das Wenige; was er tut, scheint noch studiert. Der Regiffeur Hörth wird darauf achten müssen, daß diefe ungewöhnliche Singefraft auch äußerlich mehr darstellt, daß Grofavescu die rechte Hand nicht fortgesetzt zum Schwur erhebt, im Liebesgefang den Souffleur nicht für Amélia hält, der Wahrsagerin nicht die falsche Handfläche zeigt. Es lohnt sich, diesen langweiligen Spieler zu erziehen und ihm sein gezwungenes Gehen, Stehen, Lächeln, Wadeln abzugewöhnen. Sch Iusnus, die Leider und die Arndt- Ober sind bekannt in ihren Rollen. Alle drei be­wahrten auch in der Zucht Kleibers   ihre Selbständigkeit. Irene Eden reicht stimmlich nicht ganz hin zum Pagen Oskar, dem sie aber Frische und Jugend leiht. Pir chans Bilder boten Un­gleiches. Am besten die Wahrsagerhöhle in ihrer dunklen Einfach heit mit der Publikumsbalustrade, sowie das vornehme Zimmer Renées. Wenig phantastisch und gar nicht unheimlich war die Schnee. landschaft, in der sich auf die Riefengalgen mehr Intereffe fonzen trierte als auf die für den Gesang wichtige Weite und Kälte der Gegend. Kleiber ist mit dieser Partitur nicht so vertraut wie etwa mit dem Bozzek". Alltägliches' mischt sich mit Besonderem. Wäre das ganze Wert ein Orchesterstück oder ein Finale, so wäre Kleiber ein vollendeter Verdi Dirigent. Ensembles weiß er zu steigern und zu stufen, Schlüsse herauszuheben, die Szene des Mordentfchlusses geradezu meisterhaft zu akzentuieren. Aber das bleiben Bointen und Effette, weil ihn noch das Ganze nicht zur befeelten Einheit wurde in seinem rebellischen Blute. Man erschricht bei solchem Baufen­lärm, statt ergriffen zu sein. Noch zehn Aufführungen, die der Nivellierung dienen, und Kleiber mufizert so, daß auch die Nicht flaque begeistert ist. K. S.

Der größte Dieselmotor der Welt. Auf einer Hamburger   Werft wird jetzt ein Dieselmotor von 15 000 Pferdestärken erprobt, der mit dieser Leistung der größte bisher gebaute Motor dieser Art ist. Einige im Kriege gebaute für U- Boote bestimmte Dieselmaschinen hatten nur 12 000 Pferdeftärfen. Die neue Maschine ist für das Werk Neuhof der Hamburgischen

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In der Tat: die jetzige PD. hat keine Eristenzberechtigung mehr. Sie ist eine zweite SPD  . geworden.(!!! Red. d. 2.) Bleibt sie bei ihrer demokratischen Taftit- und ihr Geld geber( gemeint ist Moskau  ; Red. d. V.) zwingt sie dazu so ist Verschmelzung mit der SPD  . die unausweichliche und gewollte Konsequenz. Die Mitläufer gehen schon in Scharen- fiehe Medlenburg zur SPD  . über.

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An diesen Darlegungen ist soviel richtig, daß die KPD. durch ihren Uebergang zu demokratischen Methoden ihre Eristenzberechtigung verloren hat und daß ihre bisherigen Wähler in Scharen zur Sozialdemokratie übergehen. Aber eine zweite SPD  ." ist die KPD. wahrhaftig nicht. Denn die Sozialdemokratie betennt sich zu demokratischen Methoden. Theorie und Braris befinden sich bei ihr in Einflang, während die KPD. zu feige ist, sich zu dem zu bekennen, was sie tut. Die Sozialdemokratie fennt nur eine Aufgabe, den Kampf für die Interessen der arbeitenden Maffen, während die KPD. auch nur eine Aufgabe fennt, aber eine ganz andere, nämlich den Kampf mit allen Mitteln der Lüge gegen die Partei der deutschen   Arbeiter. Und je mehr die KPD  . ihren eigenen grundsäglichen Boden verliert und durch die Macht der Tatsachen auf den Boden der Demokratie abge: drängt wird, desto verlogener, desto ekelhafter wird ihr Kampf gegen die Sozialdemokratie, die aus eigener Erkenntnis und eigenem Willen schon längst dort steht, wohin die KPD. wider Willen und mit tausend lächerlichen Berrenkungen rutscht.

Die KPD.- Opposition" ist gewiß wenig fympathisch.

Elektrizitätswerte bestimmt. Sie wird dort durch den Antrieb einer Dynamo Drehstrom von etwa 6000 Bolt erzeugen und dabei eine Gesamtleiſtung von 13 000 Kilowatt haben. Sollte sich dieser erste Versuch mit einem solchen Großdieselmotor bewähren, so dürfte diese Maschinenart in den Elektrizitätswerken, von denen große Stromlieferungen gefordert werden, bald heimisch werden. Die Ausmaße dieser neuen Maschine geben eine Vorstellung von ihrer gewaltigen Größe. Sie ist fast 12 Meter hoch und hat mit der Drehstromdynamo faft 31 Meter Länge. Das Motorgerippe, das so gestaltet ist, daß die sehr erheblichen Arbeitsdrucke auf die Grundplatte übertragen werden, trägt neun doppelt wirkende 3ylinder, bei deren Konstruktion dafür gesorgt wurde, daß sie ihre durch die hohe Arbeitstemperatur am meisten beanspruchten Teile genügend ausdehnen fönnen. Die 3ylinder haben einen Durch messer von je 860 Millimeter und jeder Kolben legt beim Hin- und Hergang eine Weg von 1500 Millimetern zurüd. Die Maschine ist als doppelt wirkender Zweitaktmotor ausgebildet worden. Im Gegensatz zu den meisten Verbrennungsmotoren wird hier also jede der beiden Zylinderseiten zur Arbeitsleistung herangezogen. Für jeden 3ylinder ist eine eigene Treibölpumpe vorgesehen, die mit zwei Kolben arbeitet und die die für den Antrieb nötigen Delmengen in den Zylinder preßt. Da nach jedem Arbeitsakt die Verbrennungs­gafe entfernt werden müssen, wurde für ausreichende Durchspülung der Zylinder mit Luft gesorgt. Die Spülluft wird von zwei elektrisch angetriebenen von der Maschine gesondert aufgestellten Pumpen geliefert. Außerdem ist gute Wasserkühlung und die restlose Be­feitigung der Abgase vorgesehen. Die Kurbelwelle, auf die die neun 3ylinder arbeiten ist aus drei Teilen zusammengefeßt. Sie wird von 12 Grundlagern der als Delbehälter ausgebildeten Grundplatte aufgenommen. Die ganze Maschine ift eingefapfelt. Nur die Ventilstangen heben und fenken sich ein wenig und die Manometer- und Tacho­meterzeiger zittern nervös und zeugen von dem ungeheuren Leben, das diesen gewaltigen Bau von Eisen durchpulst.

M.M.

Bon London   nach Auftralien und zurüd im Flugzeug. Der be­fannte englische Flieger Alan Cobham hat foeben einen Flug ange treten, der der weiteste und gefährlichste ist, der je von einem engliſchen Flieger auf einer englischen Maschine unternommen wurde. Die Reise geht nach Australien   und soll von dort im Flugzeug wieder zurückführen. Die Strecke, die dabei überflogen wird, beläuft sich auf etma 40 000 Kilometer, ist also länger, als ein Flug um den Aequator wäre. Von London   geht es durch Frankreich   nach Neapel  , über Athen   nach der syrischen   Küste, dann über die Gebirge am Euphraifluß nach Bagdad  , von dort zum Persischen Golf über Indien  , an der Küste von Birman und der Malaienfüfte entlang bis nach Singapur  , von dort nach Batavia und dann 800 Kilometer über das Meer bis zum Hafen von Port Darwin, dem nördlichsten Puntte Australiens  . Dann wird Australien   mit dem Flugzeug bis Sydney  durchquert und die Endstation ist Melbourne  , von wo der Rüdweg angetreten werden soll. Große Schwierigkeiten erwarte ich von der furchtbaren Hize in Mesopotamien   und dem Persischen Golf," sagte Cobham bor   dem Abflug. Der Golf ist eine der heißesten Stellen der Erde, und wir überfliegen ihn zur heißesten Zeit. Die nächste

Abessinien und der Völkerbund  .

Gegen die englisch  - italienischen Abmachungen. Paris  , 1. Juli  .( Eigener Drahtbericht.) In einem Kommentar zu der am Mittwoch erfolgten Erklärung Chamberlains im Unter haus erklärt der Matin", daß Abessinien entschlossen sei, die Angelegenheit des englisch   italienischen Abkommens vor den Völkerbund zu tragen, wenn man es, um seine Stellung moralisch zu erschüttern, beschuldige, die Sklaverei auf seinem Territorium aufrechtzuerhalten. Es werde Abessinien leicht fallen, die Saltlosigkeit dieser Beschuldigungen in Genf   nach­zuweisen. Im übrigen sei Abessinien entschloffen, seine Souve ränität mit den Waffen zu verteidigen, falls man sein gutes Recht nicht anerkennen wolle.

Gefahr droht, wenn wir durch den Monfun fliegen müssen, der augenblicklich in Indien   und Birma am stärksten ist. Wir müssen an der Küste von Birma durch die schlimmste Regenzeit hindurch."

Die Toteninjel im Rhein  . Unter den Vorschlägen für das Reichs­ehrenmal der im Kriege Gefallenen, die von dem Reichsausschuß jetzt in die letzte Wahl gestellt worden sind, ist auch derjenige einer Toteninfel am Rhein  . Prof. Karl Bach, der Düsseldorfer   Archi­tett, hat den Borschlag gemacht, die beiden Rheininseln bei Borch, die ein breiter Steindamm bereits miteinander verbindet, dort wo Kurpfalz  , Kurmainz   und Kurtrier am Mittelrheine sich berühren, am Eingang zum Rheingau   unweit des Niederwaldes und der Elifen­höhe zum Reichsehrenmal auszubauen. Nach dem Entwurf Wachs foll auf der kleineren Infel das eigentliche Ehrenmal errichtet werden, gebildet aus einem mächtigen Steinfartophage und einem langge­streckten Ehrenhofe. Auf dem langen Steindamm sollen die ehe­maligen Regimenter auf schlichten Steinen die Namen ihrer Ge fallenen einmeißeln lassen. Auf der größeren Infel endlich soll ein Stadion aller deutschen   Sportverbände geschaffen werden. Zwischen den Inseln und dem Ufer, an dem das Städtchen Lorch   malerisch eingebettet liegt, tönnten Waffersportkämpfe abgehalten werden.

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Der faschistische Katechismus. Eine originelle, allerdings auch bezeichnende Auslese aus einem foeben erschienenen Bademecum für den perfekten Faschisten", das gegenwärtig den" Büchermarkt Italiens   überschwemmt und von seinem Autor, Herrn Longanesi, den Leuchten des Faschismus Italo Balbo  , Curzio Suckert   und Tullio Tamburini gewidmet ist, teilt der römische Korrespondent des Man­marimen seines Buches den Ertraft faschistischer Ethit bieten. Wie chester Guardian" mit. Longanesi will, wie er selbst sagt, in den Die Zivilisation existiert für dich nicht. Für dich existiert allein der diese Ethit beschaffen ist, ergibt sich aus den folgenden Marimen: Stalianismus. Säubere das Theater von allem, was Gott  , die Familie, das Vaterland oder die Partei beleidigt. In Italien  darfst du sagen, daß du Italien   schrecklich findest; im Ausland jedoch mußt du es preifen und wenn es noch so dreckig wäre. Fehlen dir in Disfuffionen über Italien   die Argumente, so schließe mit den Worten: Italien   ist ein so armes Land. Für den Faschisten war der letzte Krieg nicht der letzte, sondern der erste große Krieg.­Dein Bajonett und Gewehr sind dir nicht gegeben, damit sie daliegen und rosten, sondern im Hinblick auf den nächsten Krieg. Der Krieg ist das Brot des Faschisten. Es ist eine traditionelle Lüge, daß Frankreich   unser Schwesterland sei. Zum Schluß fonstatiert der Frankreich   unser Schwesterland sei. Autor noch einmal mit Nachdrud: Dein Duce ist Mussolini   und es gibt auf der Welt nur einen Mussolini.

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durch Ditturfestan( 1896 und 1900/1901), befonders die Ergebnisse der Auss Sven Hedin   hat die archäologische Sammlungen feiner beiden Reisen grabungen in den Wüsten- Ruinenftätten( Boulan u. a.), dem schwedischen Staate geschenkt. Sie werden in einem Museum aufgestellt werden.

Schuhimpfung gegen Schlangenbis. Der brasilianische Arzt Dr. Amaral Antitorin gewonnen, bas nicht nur bei bereits erfolgtem Biß, sondern hat in seinem Laboratorium aus dem Gift der gefährlichsten Schlangen ein auch für Schußimpfungen in den besonders bedrohten Gebieten mit Erfolg Verwendung gefunden haben soll.