bie Sozialdemokratie den Willen der 14% Millionen nicht schroff vor den Kopf stoßen. Sie darf es nicht um der Demofratie willen. Sie durfte nicht die Gefahr einer Bertrauenstrije der De motratie heraufbe
jdymören.
Diese entscheidenden Gründe haben den Beschluß, die Fürstenvorlage abzulehnen, herbeigeführt. Sie unterscheiden fich wesentlich von den Argumenten, die die Kommunisten ins Felb führen. Wenn etwas ohne Einfluß auf die Ent scheidung der Fraktion geblieben ist, so das Treiben der Kommunisten.
Das Mein der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion gegenüber dem unzulänglichen Fürstenkompromiß ist der fe fte Buntt, an dem die mit Recht erbitterten und in ihrem Rechtsgefühl beleidigten Massen im Chaos des Kampfes um die Fürstenforderungen Halt finden.
Der Beschluß unserer Reichstagsfraktion ist das Ergebnis langer Beratungen, in denen Gründe und Gegengründe gegeneinander standen und abgewogen wurden. Er wurde mit 73 gegen 38 Stimmen gefaßt. Die Minderheit hat gewiffenhaft die eigenen Gründe gegen die Gründe der Mehrheit gewogen. Sie hat die Gefahr erwogen, daß nach der Ablehnung der Fürstenvorlage der Regierung ein Bafuum entstehen ann, in dem einzelne Länder vor neuen Fürstenprozessen oder ungünstigen Bergleichen stehen tönnen. Aus dieser Er ma aung heraus hatte die preußische Landtagsfrat tion der Reichstagsfraktion die Annahme der Fürsten vorlage empfohlen. Sie fürchtete, daß beim Versagen der Reichst gsgefehgebung Breußen einen Bergleich mit den Hohenzo, lern schließen müsse, der ungünstiger sei als die Regelung nach der Fürstenvorlage. Die Minderheit erwog, ob nicht der ortgang des Kampfes um die Fürstenforderungen zu einer Ablenkung des Volkes von den wichtigsten Fragen der Politik und Gesetzgebung- Sollfragen, Wirtschaftspolitik mit sich bringen könne, ob nicht die Ablehnung zu einer Stärkung der Rechtstendenzen in den Mittelparteien bei tragen werde. Das Interesse des Volkes und der Arbeiter schaft war so gut ihr Zielpunkt wie es der Zielpunkt der Mehrheit war.
leber alles ausschlaggebend war in der Fraktion jedoch der Gesichtspunkt: Regierung und Regierungsparteien haben eine Vertrauenstrife der parlamentarischen Demokratie her aufbeschworen. Die Sozialdemokratie jedoch muß diese Vertrauensfrije verhindern.
Die Regierung hat gestern gedroht, im Falle der Ablehnung das Sperrgefeß zurückzuziehen und damit den Fürstenforderungen freien Lauf zu lassen. Ein solcher Schritt wäre die Krönung der undemokratischen Haltung, die Regierung und Regierungsparteien bisher gezeigt haben. Um so lauter erhebt die Sozialdemokratie ihre Stimme für den Willen des Boltes.
Die Regierung wird heute feine Mehrheit für ihre Vorlage erhalten. Es gibt in diesem Reichstag feine Mehrheit mehr, die im Eintlang wäre mit dem Willen des Volfes. Will die Regierung nicht entgeger den Grundsätzen der Demokratie und den Grundsägen eines autoritären Systems weiterregieren, so gibt es für sie nur eine Konsequenz: Berabschiedung des Sperrgefeges, Auflösung des Reichstags!
*
Der Beschluß der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion wurde nach 10 Uhr abends gefaßt. Der Reichstag hatte sich schon ziemlich geleert. Im Anschluß an den Frationsbeschluß schwirrte fofort ein Schwarm von Gerüchten in der Luft. Die einen wollten wissen, daß das Zentrum nach der Ablehnung unbedingt die Auf lösung des Reichstages verlangen, und, wenn diesem Berlangen nicht nachgegeben würde, feine Minister aus der Regie rung zurüdziehen werde. Ohne das Sentrum sei eine andere Regierungsbildung nicht möglich; jede andere Regierung würde von Zentrum und Sozialdemokraten ein Mißtrauensvotum erhalten, fo daß die Auflösung des Reichstages unter allen Umständen erfolgen müsse. Andere wollten wissen, daß von einer derartigen Haltung
Antigone und Ismene in Niebüll .
Es war eine Zeit, da gaben die Gymnasien ihre Schulprogrammne ans Licht. Keine Schul reform programme, nein, sondern Statistiten, Berichte über das Schuljahr. Als wichtigstes aber enthielt so ein Programm stets eine wissenschaftliche Abhandlung, und das waren oft tief durchdachte, schwer verdauliche und bedeutende Sachen. Die staatliche Aufbauschule in Niebüll in Schleswig macht's sich leichter: mit staatlichem Gelde offenbar druckt sie ihre Statistit, ihren Bericht; bloß den Bericht in flaffischem Deutsch.
Die Deffentlichkeit, foweit fie Steuern zahlt, hat ein Intereffe daran, eine Anstalt kennenzulernen, die( mit unserem Gelde) Berichte druckt und die( von unserem Gelde) eine Lehrmittelausstattung erhielt, wie sie gewiß mur menige höhere Lehranstalten befizen" ( schreibt der Direktor).
Sicher dient diese Schule der Gegenwart, dem Leben des heutigen Staates und den Aufgaben der kommenden Gesellschaft? Sehen wir einmal, womit sich die jungen Leute beschäftigt haben! Wir finden
da folgende Aufsatzthemen:
Sophofles' Antigone."
Antigone und Ismene, zwei griechische Frauencharattere nach ,, Welche Gedanken liegen einer Kriegerehrung zugrunde?" ,, Eine Charakteristik Reinedes nach Goethes Reinede Fuchs." ,, Das Bild einer deutschen Kleinstadt"( nicht Niebülls, sondern: nach Hermann und Dorothea !!)
Für die Knaben: Tellheims Charakter; für die Mädchen: Der Charakter Minnas."
,, Unser Schulgebäude."( Für Obertertia!) ,, Die Begebenheiten im Hause Walther Fürsts." ,, Ein Tag aus dem Leben Friedrich Schillers." ,, Odysseus und Nausikaa "(!)
Ein Sprichwort nach Bahl mit einer erläuternden Geschichte aus dem Lebenstreife des Schülers."
,, Die Sünde des Jünglings, nach Schillers Taucher." ,, Was mir an Siegfried gefällt." " Die Reichspolitit( nicht etwa der Gegenwart, sondern:) der hohenstaufischen Kaiser.) usw.
-
Man fragt sich: Leben wir noch im Jahre 1888? Tell, Hermann, Homer erhabene Bergangenheit! wir grüßen dich!
-
-
Auch sonst bringt diese Veröffentlichung manches, was ihre Un entbehrlichkeit erweist und zur Nachahmung auffordert: Das neue Schulgebäude befindet sich mit allen feinen Einrichtungen im besten Zustande...( It's nicht für Lachen lints"?) Auch wird für Abfluß des Regenwassers gesorgt werden..."( Bravo !) 3m Winter betrug die Teilnahme an den Spielnachmittagen 86,38 Prog"- Großes Gewicht wurde auf das Büchereinbinden gelegt."( Man fieht: gute Fachleute.'
b) Name und Obliegenheiten des Oberstudienrats: Einen Oberstudienrat besitzt die Anstalt nicht."( Wink?)
Wie gefagt: 20 Seiten Großquart, Mit unserem Geld, lieber
des Zentrums feine Rede sein fönne; die Regierung werde sich darauf beschränken, formell zurückzutreten, und werde sich sofort wieder beauftragen lassen.
Das Reichsarbeitsministerium berichtigt. Kein Abbau der Erwerbslosenunterstützung. Wir erhalten vom Reichsarbeitsministerium folgende 3uschrift:
Der Borwärts beschäftigt sich in der Morgenausgabe vom 1. Juli 1926 unter der Ueberschrift Abbau der Erwerbslosenunter. ftügung?" mit der Begründung zu der Anordnung über die Höchst fäße, die das Reichsarbeitsministerium den Ausschüssen des Reichs rats vorgelegt hat. Der„ Borwärts" legt dabei dieser Begründung eine Bedeutung bei, die ihr nicht zukommt. Es handelt sich nicht um die Begründung eines Gesetzes oder einer Verordnung, die veröffentlicht wird und damit für die Auslegung des Gesetzes oder der Verordnung eine Rolle spielt. Es handelt sich vielmehr nur um einen Schriftfah, der den Ausschüssen des Reichsrats die Unterlagen für ihre Entschließung zusammenstellt und der nur einem beschränkten Kreise bekannt wird. Ein solcher Schriftfah tannte an der Frage der 75 Broz. nicht vorbeigehen, weil mit ent sprechenden Anträgen im Reichsrat zu rechnen war. Der Hinweis sollte die Reichsratsausschüsse veranlassen, auf die Einführung dieser Beschränkung von Reichs wegen zu verzichten, wie sie ursprünglich aus dem Kreise der Länder gefordert worden war. Tatsächlich haben die Reichsratsausschüsse sich dem Standpunkt der Reichsregierung und des Reichstags in dieser Frage angeschloisen. Damit ist der 3med der Begründung erreicht worden und sie kommt für die weitere Behandlung des ganzen Fragenkreises nicht in Betracht. Ich darf ergebenst bitten, vorstehende Ausführungen in Ihrem Ich darf ergebenst bitten, vorstehende Ausführungen in Ihrem Blatt zu veröffentlichen."
folgendes zu bemerken: Zu dieser Erklärung des Reichsarbeitsministeriums ist
Es ist das Verdienst des Vorwärts", die gefährlichen Treibereien auf Abbau der Erwerbslosenunterstützung durch Begrenzung auf 75 Proz. des zuletzt bezogenen Arbeitslohns aufgedeckt zu haben. Damit ist erreicht worden, daß der demokratischen Entschließung( siehe dazu den Reichstag in letzter Stunde durch Annahme der sozial Bericht über die Reichstagsverhandlungen) mit allem Nach brud alle solche Bestrebungen ablehnt. Im Gegensatz zu der Begründung des Reichsarbeitsministeriums sollen nach dem Willen des Reichstags also auch die Landesregierungen eine derartige Beschränkung nicht anordnen. Der Reichsarbeitsminister hat im Reichstag zugesagt, in einem neuen Rundschreiben an die Länder darauf hinzuweisen, daß eine herabsehung der Säße nicht vorgenommen werden soll. Das ist ein voller Erfolg unserer Beröffentlichung.
Die Anleiheablösung.
Im Unterausschuß war ein Antrag, nach dem die Regierung die noch vorhandenen Ueberschüsse des Rechnungsjahres 1925 ( zirka 33 Millionen Mark) zur besonderen Anleiheablösung für solche Gläubiger verwenden sollte, bei denen wegen hohen Alters ein besonderes Bedürfnis zu rascher und weitherziger Hilfe besteht, mit allen Stimmen angenonimen worden. Gegen diesen Antrag machte der Reichsfinanzminister Dr. Reinhold die schwersten Bedenten geltend. Er werde bei Annahme dieses Antrages den Etat nicht im Gleichgewicht halten tönnen. Auf Grund dieser Ausführungen brachten die Regierungsparteien einen Rompremißantrag ein, in dem die Regierung erfucht wird, aus den Boranschläge überschreitende Höhe der Altbefizanleihen erforderlich Mitteln des Anleihetilgungsfonds, deffen Erhöhung durch die die wird, einen ausreichenden Betrag zugunsten folcher Anleihegläubiger, bei denen wegen hohen Alters und dergleichen ein besonderes Bedürfnis zu rascher Hilfe besteht, durch Rückauf ihrer Auslofungsrechte zu einem angemessenen Kurse zu verwenden. Bertagungsantrages, und da die Beratungszeit des Ausſchuſſes ab
Die entscheidenden Abstimmungen wurden auf Grund eines gelaufen war, vertagt.
Keine Einigung in der Zollfrage.
Auch die Regierungsparteien unter sich uneins. Die Berhandlungen über die Zollfragen, die zwischen den Regierungsparteien und den Sozialdemokraten gestern im Reichstag stattfanden, haben bisher zu feinem Ergebnis geführt. Sie wurden daher um 8 Uhr abends abgebrochen und auf Freitag vertagt. Am Freitag tritt um 9 Uhr vormittags der Handels. politische Ausschuß zufammen, um sich mit diesen Fragen erneut zu beschäftigen. Nach der Ausschußsizung werden die Befprechungen zwischen den Parteien wieder aufgenommen werden. Auch innerhalb der Regierungsparteien ist eine erständigung über die Zölle noch nicht erreicht. Es bestehen noch kleine Differenzpunkte, die man aber auszugleichen hofft.
Kriegervereinsterror.
Ausschluß wegen Abstimmung beim Volksentscheid. richtete an 21 feiner Mitglieder, die sich an der Abſt imDer Vorstand des Kriegervereins Neuz( Saalkreis ) mung zum Bolts entscheid beteiligt haben, folgenden eingeschriebenen Brief:
Es dürfte Ihnen befannt sein, daß Ihre Beteiligung an der Bolfsabftimmung in großem Gegensatz zu dem Zwed und den Bedingungen des Kriegervereinswesens steht. Laut Beschluß des erweiterten Borstandes des Kriegervereins Neuz- Deutleben sind Sie daher aus dem Berein ausgeschlossen."
Der Vorsitzende des Kriegervereins war bei der Abstimmung Wahlvorsteher. Er saß von früh bis abends unermüdlich an der Urne.
Die Ausübung des Stimmrechts gehört zu den Staats. bürgerrechten. Indem der Kriegervereinsvorstand von Neuz die Betätigung dieses Rechts zum Anlaß von Ausschließungen nimmt, endeten Terrors vor. handelt er gegen den Sinn des Gesezes. Hier liegt ein Fall vo11.
Bemerkenswert ist, daß Reichspräsident Hindenburg Ehren vorfigender des Spitzenverbandes der Kriegervereine, des Ryff
Mehrbelastung für das Reich 60 bis 100 Millionen. für den Reichshaushalt erstattete der Zentrumsabgeordnete Dr. SchetIm weiteren Verlauf der Donnerstagsfigung des Ausschusses ter Bericht über die Verhandlungen des Unterausschusses über die Fragen der Anleihe ablösung. Nach Schätzungen des Reichs finanzminifteriums find jegt 40,3 milliarden Mark Altbesihanleihenhauserbundes, ift. des Reichs festgestellt worden gegen 20 milliarden, die von der Reerkennung der Auslosungsrechte und Bewilligung von Vorzugsrenten gierung ursprünglich geschäßt waren. Das Verfahren wegen Zusei noch sehr im Rückstand. Es wird bis zum Ende des Jahres noch nicht erledigt fein. Die Mehrbelaftung, die für das Reich entsteht, weil die Zahl der Anleihealtbefizer viel zu niedrig einge schäßt worden war, wird 60 bis 100 millionen Mart betragen. Die Länder und Gemeinden feien mit ihren Feststellungen noch weiter im Rüdftand als das Reich. Dr. Schetter teilte ferner mit, daß die fommunalen Spartaffen nicht imftande sein werden, ihre Spartaffen einlagen aus ihren Mitteln mit 12% Broz. aufzuwerten. Die Mittel, bazu bei weitem nicht aus. Die Garanten( Gemeinden und Gemeindedie den Sparkassen für die Aufwertung zur Verfügung stehen, reichen verbände) werden, damit diese 12% Broz. gezahlt werden können, im ganzen etwa 750 Millionen zuzufchießen haben.
Lefer! Und dabei sind fortgefeßt Ministerialkommiffionen oben gewesen, Herr Boelig, Herr Kaestner, Herr Jahnte. Man sieht, die Modernisierung unserer staatlichen höheren höheren Schulen ist auf dem besten Wege. Es lebe die Schul. reform! Es leben die Richtlinien! Hier werden Gegenwartsmenschen erzogen, Bürger der Republik ( die ihnen ihren Jahresbericht druckt).
rend feiner ganzen Budapester Amtstätigkeit auf das vom Völker Der Völkerbundskommiffar für Ungarn , Smith, hat wäh bundsrat für ihn festgelegte Gehalt verzichtet. Er brüdte den Wunsch aus, daß der gesamte Betrag zur Hebung des Budgetüberschusses des verarmien Landes verwendet würde. Nun wird ftügung von Studenten errichtet, die die technischen Errungenauf der Technischen Hochschule eine Smith Stiftung zur Unterschaften Ameritas studieren wollen.
Die Maffenauswanderung aus Rumänisch- Beffarabien, die auch Berordnung einschränken, wonach es den Bauern, denen die Agrar. eine Folge des rumänischen Schredensregiments ist, soll eine neue reform Grund und Boden erhalten haben, untersagt ist, ihren Befig zu veräußern.
| thet befannt, wo es jahrzehntelang gehangen hat. Es stammt aus der berühmten Sammlung Boifferés, die im Jahre 1827 von Rönig Ludwig I. erworben wurde. Bei dem Auseinanderseßungsverfahren mit dem früheren bayerischen Königshause beanspruchte dieses be stimmte Werte der Museen, und unter ihnen war die Anbetung der tommen und so nach New York verkauft worden. Rönige vom Sippenmeister. Sie ist dann in den Kunsthandel ge=
Also schüßt und schirmt das bayerische Fürstengeschlecht deutschen Kunstbefig, indem sie ihn ins Ausland verschachert. Man sollte zum Gedächtnis dieser Treulosigkeit an der Stelle, an der dieses hervor. ragende Gemälde fich befand, eine Tafel des Inhalts anbringen: Hier hing ein Bermächtnis deutscher Kunst, burch Generationen Bewunderung und verfaufte es ins Ausiano treu bewahrt. Das bayerische Königshaus entzog es der öffentlichen
Der größte Zeppelin der Welt für Amerika . Es ist teine Frage, daß der Berkehr der Zukunft den starren als das beste System für große Fahrten bewährt haben. Wie fich Luftschiffen gehört, und unter ihnen wieder den Zeppelinen, die sich heute bereits bei langftredigen Reijen das Flugzeug eingebürgert hat, und die meisten zahlungsfähigen Fahrgäste liebeer ein paar Stunden fliegen, als ebensoviel Tage in der Eisenbahn durch die Länder reifen, fo wirb in wenigen Donaten auch der Amerifafahrer es vorziehen, lieber einige Tage im Luftschiff zu verbringen, als ebensoviel Wochen im Wasserschiff. Diesen Erwartungen entsprechenb Deutschland , teils in merita vorbereitet oder erbaut werben. Nachteiligung zugesagt. Mehr als 100 Vorträge von Sachverständigen find auch die neuen Pläne der Luftschiffe, die augenblicklich teils dem die Beschränkungen für die deutsche Luftschiffahrt nicht mehr bestehen, ist ja auch, wie Dr. Edener mitteilte, Friedrichshafen babel, ein gewaltiges Luftschiff zu bauen, bei dem ganz neue tech nische Fortschritte die Sicherheit erhöhen.
An der Spize marschiert aber die Luftschiffswerft Afron der Goodyear Zeppelin Co." in Amerita, deren Leiter Dr. Arnstein ist. Goodyear Zeppelin Co." in Amerita, deren Leiter Dr. Arnstein ift. Diese Werft hat soeben mit dem Bau eines Beppelin" begonnen, der alle bisherigen Maße weit übertrifft und wirklich ein Riesenschiff des Luftmeeres werden soll. Die Größe dieses Luft- Dreadnoughts wird 200 000 Rubimeter betragen. Damit sind die bisher geplanten größten Luftschiffe der Welt, nämlich bie englischen, um 60 000 Rubifmeter übertroffen. Um allen Beanspruchungen der Stürme auf hoher See gewachsen zu sein, soll dieser Luftriese soviel Motorfräfte erhalten, daß das Gelingen der Fahrt nicht von der Bunft oder Ungunft der Winde abhängig sein darf. Dr. Arnstein hat für das neue Luftschiff 8 Motore von je 600 PS ausersehen, so daß das Schiff über 4800 Pferdekräfte verfügen wirb, mit deren Hilfe es eine Stundengeschwindigkeit von rund 180 Kilometern erzielt. Bei dieser Geschwindigkeit sind selbst die stärksten Gegen minde machtlos. Um die Sicherheit des Baues zu stärken, wird eine Stahinezkonstruktion verwendet, die das Luftschiff mit Gondeln und Sicherheitsfabinen zu einem feften, einheitlichen Gefüge ver. binden. Zugleich erhält das Luftschiff die Möglichkeit, so viel Brenn stoff mit sich zu führen, daß ein Aftionsradius von 10 000 Rilo metern erzielt werden fann, obwohl er faum gebraucht werden wird. Dieser Beppelin wird ein fliegendes Haus oder ein fliegendes Hotel" fein. Dementsprechend ist auch die Zahl der Fahrgäste auf 120 festgefeßt, die in 30 Schlafsälen untergebracht werden sollen. Diefes Luftschiff foll nur der Anfang eines großartigen Blanes sein, für dessen Durchführung zwei Jahre in Aussicht genommen find.
Museum in New York hat eine Anbetung der Könige von dem altWie deutsche Fürsten deutsche Kunst schirmen. Das Metropolitanfölnischen Meister der heiligen Sippe erworben. Das Gemälde ist den Freunden der altdeutschen Malerei aus der Münchener Binato
Ein fünftliches Eisenbahnunglüd. Anläßlich des britten Rongreffes für Rettungswesen und erste Hilfe bei Unglücksfällen, der Dom 6. bis 11. September in Amsterdam tagt, wird in nächster Bu biefem Rongreß haben bereits zahlreiche Regierungen ihre BeNähe der Stabt ein tünstliches Eisenbahnunglüd vorgeführt werden.
aus allen Ländern der Erde sind bisher angekündigt, darunter zahlreiche Lichtbilder und Filmvorträge. Zwei große De monftrationen find in Berbindung mit dem Rongreß vorgesehen, um den Wert der ersten Hilfe bei Unglüdsfällen prattisch erproben zu fönnen. Die erſte Demonstration ist das schon erwähnte Eisenbahmunglück, während die zweite Demonstration einen Schiffbruch bei Rotterdam an der Küste von Hoek van Holland darstellen soll. Es wird bei diesen Demonstrationen sowohl ein Gruppenwettstreit wie auch ein persönlicher Wettstreit erfolgen.
Das ftefte ägyptische Pferd. Das Museum von Kairo wird demnächst eine neue Sehenswürdigkeit erhalten, die bei den Grabun gen an der Stufenpyramide von Sachara gefunden wurde. Man hat hier nämlich einen großen Rasten gefunden, in dem sich eine vor. trefflich erhaltene Pferdemumie fant. Das Pferd, das über 1,60 Meter mißt, ist von dem Anatomen Prof. Douglas Derry prä pariert worden und für die Ausstellung hergerichtet. Die Refte eines anderen Pferdes, die in der Nähe des ersten gefunden wurden, waren nicht mumifiziert und sind daher unvollständig. Nach dem Stil des Raftens, der Schicht, in der die Mumie gefunden wurde, und der Art der in der gleichen Schicht befindlichen anderen Fund. gegenstände fann man das Datum der Beifetzung dieses Pferdes um 1200 v. Chr. bestimmen. Soweit bisher befannt war, wurde das Pferd zuerst von den Hytoos- Königen in Aegypten eingeführt; es gibt viele Pferdebarstellungen an den Denkmälern der 18. Dynaftie. Die Bedeutung diefes Fundes liegt in der Tatsache, daß es das älteste Pferd ist, das bisher im alten Aegypten festgestellt wurde, und die erste Pferdemumie, die gefunden wurde.
Eine Platen- Ausstellung wird in der Ansbacher Stadthalle am 28. Wugust gelegentlich der Tagung der neugegründeten Platen- Gesellschaft eröffnet, in der alle Dokumente gezeigt werden sollen, die auf Leben, Bert und Wirkung des Dichters Platen Bezug haben. Die Leitung hat Dr. Eduard Nühl, labung der Deutschen Gesellschaft für Vererbungswissenschaft und auf Be der Reorganisator des Erlanger Blaten- Hauses. Ein Internationaler Kongreß für Vererbungswiffenfchaft wird auf Einschluß des Internationalen Ausschusses im September 1927 in Berlin stattfinden.