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Schwangerschaft und Cntlaftung. Paragraph 137 der Gewerbeordnung. In der heutigen Zeit der Arbeltslesigteit muh jeder fürchten, seine Stellung zu verlieren. Krankheit, Unpäßlichkeit, traurige Familienverhältnisse, alles wird irgendwie überwunden, verschwie- gen, um sich nicht eine Blöße zu geben, um nicht weniger leistungs- fähig zu erscheinen, als die Arbeitskollegen. Wieviele schwangere Frauen, auch dann, wenn sie verheiratet sind, sehen sich aus wirtschostlicher Not gezwungen, in ihrer Arbeits- stätte ihren Zustand ängstlich zu verheimlichen, weil sie befürchten, deshalb entlassen zu werden. Wie manche werdend« Mutter, da sie aus ihren Verdienst angewiesen ist, steht lieber acht Stunden als Stanzerin, bis ihr die Füße unerträglich anschwellen. Eine andere hantiert mit schweren Fässern und Kisten, achtet nicht der starken »chmerzen in Kreuz und Leib. Sie zeigt nicht, wie schwer ihr dos Bücken und Trogen fällt, aus Furcht vor der Entlassung. Trotz Uebelseins oder oft plötzlich austretender Schwäche versucht die Schwangere doch noch, ihr Arbeitspensum irgendwie zu schaffen. Sie setzt ihren ganzen Willen und ihre letzte Äörperkrast ein. Es ist ein trauriger Zustand, unter dem naturgemäß die®e- sundheit der Frau und die des zu erwartenden Kindes leiden muß. Und doch könnte man sich in den meisten Betrieben auf so einfachem Wege Erleichterung schaffen! Wozu ist denn die Gewerbeaussichtsbeamtin da? Erfahrungsgemäß fürchten sich aber die meisten schwangeren Frauen, sich ihr in ihrem Zustande anvertrauen. Sie ziehen es vor, ihr« Mutterschaft zu verheimlichen, solange es irgend geht. Sie plagen und quälen sich, und eines Tages geht es dann nicht mehr wester, und dann verschwinden sie aus dem Betriebe. Nun erst erfährt die Gewcrbeoufsichtsbeomtin doch letzten Endes von den Arbeitskolleginnen die Tatsache, die letztere ja meistens schon geahnt haben. Und der Beamtin bleibt nichts anderes übrig, als es lebhaft zu bedauern, daß die werdende Mutter sie nicht rechtzeitig aufgesucht hat und sich monatelang so unendlich plagte. Denn die Gewerbeoussichtsbeonstin ist u. a. dazu da, den Schwangeren eine leichtere Beschäftigung innerhalb ihres Be» trieb es zu verschaffen, oder da. wo dies nicht möglich, für sie kleine Bergünftigungcn zu erwirken, die der betreffenden Frau die Arbeit erträglich machen(eine kurze Ruhepause. Erfrischung während der Arbeit usw., wechselnde Beschäftigung, d. h. mal im Stehen, mal im Sitzen). Die Angst der arbeitenden schwon. rcren Frau, die daraus angewiesen ist. weiter zu arbeiten, und sich ihren Pasten auf jeden Fall solange wie möglich halten will, ist in der falschen Auffassung der meisten über den tz 137 der Ge- werbeordnung begründet. Dieser Hot sich den im Kampfe um den Broterwerb ängsstich gewordenen Gemütern in der Weise eingeprägt,»daß es v« r b o t e n ist, eine Schwangere in einem Betriebe zu beschäftigen". Diese Ansicht ist falsch. Der Gesetzgeber hat in dem 8 137 zum Schutze der werdenden Mutter lie Zeit genau festgesetzt. Er verbietet dem Arbeitgeber nur, eine schwangere Frau in seinem Betriebe vier Wachen vor und lechsWochen n a ch d e r Entbindung zu beschästigen, so daß v u einer Entlassung einer schwangeren Frau aus dem Grunde ihres Zustande» überhaupt der Arbeitgeber garkein Recht hat. So ist dos Gesetz, das Leben sieht aber anders aus! Leider kennen die Frauen die wenigen Rechte ja zu selten, die ihnen das Gesetz nach dieser Richtung hin einräumt, und diese Unkenntnis der Frauen kommt dem Arbeitgeber zugute, der die Schwangerschaft bei even. tuell bestehendem Arbestsmangel als Vorwand zur Entlassung be- nutzt, um so mehr, als die betreffende Frau, da sie etwas vom§ 137 gehört hat und dem Nicht-beschäftigen-dürfen während der Schwanger- schaft. sich mst ihrer Entlassung als mit einer Selbstverständlichkeit zufrieden gibt. Der richtige Weg ist aber ein anderer: Man wendet sich vertrauensvoll an die Gewerbeouf. s i ch t s b e a m t i n, die stets in der Lag« ist, ver werdenden Mutter alle möglichen Vergünstigungen im Betriede zu verschaffen, und die mit den Gesetzen gut vertraut ist und dafür einstehen würde, daß der Arbeitgeber die Frau nicht zu Unrecht, also vor den vorge- schriebenenvier Wochen vor der Niederkunft", entläßt, falls nicht andere Gründe als die Schwangerschaft selbst vorhanden sein soll- ten. Die Gewerbeaufsichtsbeamtin behandelt alles, was sie von den betreffenden Frauen erfährt, vollkommen vertraulich. Es ist außer» dem ratsam, jeweils schon zu Beginn der Schwangerschaft, ein? B c- ratungs stelle für Frauen und Mädchen(.-schwangeren. fürsarge) aufzusuchen und sich dort über gesunddeiilichc fragen zu unterrichten, und um zu gleicher Zeit gegebenenfalls dem Arbeitgeber ein ärztliches Attest vorlegen zu können, daß die«schwänge renfür- sorge die Tätigkeit sogar befürwortet._ Darum, ihr arbeitenden werdenden Mütter, meldet euch bei der Gewerbeaufsichtsbeamtin in eurem Betriebe und sucht auch die Schwangerenfürsorge auf, ohne irgendwelche Folgen für eure Arbeit zu fürchlen! Man will für euch sorgen nind euch Helsen und euch nicht um das Wenige bringen, was ihr euch mühsam verdient! Man will euch unnötige körperliche und seelische Leiden 5"ch ge­sund erholten und euch die ohnedies so schwere Mutterschaft er- leichtern.' Dr. med. Bolluhals. Furforgearzttn. Die NotstandSarPeite» an de« Rehdcrgen. In der Doch« vom 15. bis S1. Juni 1926 wurden durchschnitt- kich 7i1S Personen beschästigt. 8106 Kubikmeter Boden und 135 Kubikmeter Dungerde und Straßendung bewegt und einplaniert bzw. ousgebrestet. Zur Boden- und Dungbcwcgung wur- den verwendet 115 Feldbohnwagen und 2883 lausende Meter Gleis. Mit der Abschochtung für den Gebäudeplatz des Wettkampiplatzes wurde begonnen. Ebenso mit der Abfuhr des Mutterbodens, der an der Londoner Straße liegt und der nach der Nordböschung der Sportwiese gelort wurde. Die Einebnung des Wettkampsplatzes ist nahezu beendet. An der Schüttung der Wege sowie der Zu- schauerterrossen, die um den Wettkanrpsplatz liegen, sowie auch an dem Planum für die Tennisplätze wurde weitergearbeitet. An der Schüttung des an der Ostroeftachs« der Sporttviese gelegenen Gebäudeplatzes wurde wetiergearbeitet; der Boden hierzu wurde aus dem Südwestplay der Sportwiese und der daran anschließenden Wege und Böschungen abgefahren. Die Schüttung der Packlag« des Umgangs- weges parallel der Transvaalstraße ist nahezu beendet. An dem für den südlichen Teil des Höhenzuges erforderlichen Abtrag zur Plan- legung der Wege auf dem Höhenzuge und die von dem Höhenzuge nach den Spielwiesen führenden Wege wurde weitergearbeitet. Auf dem Borplag zur Sportwies« und am Dohnagestell wurde Bauschutt angefahren und zum Teil zur Wegeschotterung geschlagen. Sttaßen- dung und Dungerde wurde auf die Flächen gebracht, ousgebrestet und durchgegraben. Sozial iOmuS und Itultor. Zu diesem Thema sprach»m- einige» Tagen Genast« Dr. D i k t» r E n g e l h»? d t vor den Berliner Iungsoziaststen. wobei er mioefähr folgend«? ausführt«: Zwischen beiden Begriffen ergibt sich bei näherer Betrachtung eine zweiwche Verbindung. Sozialismus kann verstanden worden als Ausdruck aller Bestrebungen, die an Stelle des gegenwärtig mangelhaften Daseins eine bester« Zukunft fetzen wollen. Später wird dann die rationalistisch« und dann die posi-

jene mit dem bloßen Denken die Resultate einer sozialistischen Ge- sellschost zu ergründen, die. wenn erst einmal entdeckt, nur den Fürsten und Mächtigen populär gemocht werden brauchte, um ihre restlose Durchführung zu sichern, so spürte eine posttioistische aus menschliche Erfahrung und nur auf sie gegründete Anschauung den Bedingungen gesellschaftlichen Lebens noch, um dann zur Erkenntnis der Voraussetzungen einer sozialistischen Umwandlung zu gelangen. Dieser Entwicklungsgedank« hatte auf naturwissenschaftlichem Gebiet feinen Vertreter in Darwin. Der geniale Begründer solcher ge-

Große Funktionärversammlung vi ens kag. de« 6. Znli 1926, abends /'/- Uhr. 'im Saalbau Friedrichshain Tagesordnung- Reichstag und Fürfteuabfindung Alle ParteifunkttoaSre und SPD. -Vertrauensleute der Gewerk­schaften mit dem Ausweis für IS?« find eingeladen. Mitgliedsbuch vorzeigen! ver Bezirksvorstand.

sellschaftswissenschastlicher Erkenntnis war M ar x. Der marxistische Sozialismus wurde zum mächtigen Impuls der sozialen Bewegung unserer Zeit. Ein Stadium dauernder Veränderungen im marxisti­ schen Gedankengefüge erlebt unsere Zest. Sozialismus ist nicht nur Forderung, geboren aus den lllöten einer Gesellschaft. Er ist auch Gestalter, Erfüller der Zukunftshoffnungen. Für diese Auffaffung gibt unsere Zest die beste Illustration: Individualismus als Sinn der bürgerlichen Vergangenheit und Kollekttoismus aus Prätzunz einer sozialistischen Zukunft. Schon werden da und dort die Zeichen einer Gemeinschaftskultur sichtbar. Auf allen Gebieten geistigen Schafsens sind die Pioniere der morgigen West rege am Werk, und besonders da, wo sich dos Gebiet des mächtigen Werkes des sozia- listischen Gemeinschaftsbewußtseins breitet. Eine spätere Generatton wird unserem Ziele näher fein. Uns bleibt die Aufgabe, Pionier« des Reuen zu sein und bei ollem Alltagstun den Willen zu r Gemeinschaft zu zeigen. Dann wird unser Sozialismus nicht nur Forderung aus unserer gegenwärtigen, sondern auch Erfüllung zukünftiger Kultur sein._

?lus den Sezirten.

1. Bezirk Mitte. In der letzten Bezirksversammlung Mitte wurde der unbesoldete Stadtrat Bachmann(KPD .) eingeführt. Durch das ständige Steigen der Erwerbslosenziffer haben sich in der Z a h Ist e l l e K e f f e l- st r a ß e unliebsame Zustände herausgestellt. Ein Antrag unserer Fraktion, der sich mit diesen Mißständen beschäftigt und' die Ber- leoung dieser Zahlstelle sowie die Einrichtung einer weiteren Zahl- stelle im öst'ichen Test des Bezirks fordert wurde, nachdem der Ber- treter des Bezirksamts. Genosse Stadtrat Schmäh!, die Be- mühungen des Bezirksamts bekanntgegeben hatte, einstimmig ange- Nammen. Durch Beschluß der Bezirksversammlung werden den Erwerbslosen Freikarten für die städtischen Badeanstalten in der Garten- und in der Turmstraße zur Verfügung gestellt. Um eine stärkere Inanspruchnahme zu ermöglichen, wurde beschlossen, diese Karten an den Kassen der Erwerbslosenfürsorgc bei der Ans- Zahlung auf Verlangen auszuhändigen. Eine Anfrage der KPD .. die sich mit der Ausgabe von Theaterkarten an Erwerbslose usw. befaßte, wurde nach eingehender Begründung durch die Antragsteller bis zur Rückkehr des Bürgermeisters Genossen Schneider zurück- gestellt. 4. Bezirk Prenzlauer Berg . lieber die Bezirksverordnetenversammlung vom l6. Juni ist bereits zu einem Teil in der Nummer vom 20. Juni berichtet worden. Ergänzend möge noch folgendes mitgeteilt werden. Ein Antrag, für Erwerbs­lose und onbere Unterstützungsempfänger«ine Rasier- irn>d Haar- fchneideftub« einzurichten, wurde dem Bezirksamt zur Ausführung Überwiesen. Für reparoturbedürfliges Schuhwert eine Sammelstelle einzurichten, wurde abgelehnt, nachdem festgestellt war. daß die Wohl- fahrtskanunissionen im Bedarfsfall« für Reparaturen die Kosten Über- nehmen. Die Ferien wurden für die gleiche Zest wie die der Stadt- verordnetenoersammlung festgesetzt. Zum Ankauf eines Konzertflügels für Zmeckc des Bolksbildungsamtes wurden 20 0 0 Mark bewilligt. Gegen den Plan der jüdischen Gemeinde auf Vergrößerung ihres Friedhofes wurde energisch protestiert und noch- folgender Antrag einstimmig angenommen:Dem Vernehmen nach Hot das Polizeipräsidium die Drohung ausgesprochen, daß es den Plan der Neuanlegung des großen jüdischen Friedhofs zwischen Greifswalder Straße und Kuiprodeftraße genehmigen werde. Gegen diese Zerreißung des öfttichen Teiles unseres Berwalutngsbezirks und die Vernichtung der Pläne für die Errichtung des lebensnotwendigen Doltsparkes und der Schulgärten muß schärfster Einspruch erhoben meiden. Das Bezirksamt wird ersucht, den Magistrat zur sofortige» Vorstellung bei dem Minister des Innern zwecks Verhinderung dieser drohenden Gefahren zu veranlassen." 5. Bezirk Fricdrichshaill. Die letzt« Sitzung der Bezirksversammlung Friedrichshain hatte noch eine reichhaltige Tagesordnung zu erledigen. Vorerst kam eine Dringlichteitsansrage unserer Fraktion zur Verhandlung, die sich mit dem Bau eines eigenen Kraftwerks der Reichs- bahn im Bereiche des Bezirks Friedrichshain beschäftigte. Genosse Schipper erhob zur Begründung gegen dieses Vorhaben Protest, da dem Bau an dieser Stelle technische und gesundheitliche Bedenken in starkem Maße entgegenstehen. Auch volkswirtschaftlich würden hieraus keine Werte erwachsen, denn die Reichsbahn hat nach ihrer eigenen Angabe immer unter Geldmangel zu leiden, womit sie auch den Abbau von Beamten begründet. Im Hinblick aus den Bau des Berliner Großkraftwerks in Ruminelsburg und auf das schon bestehende Kraftwerk Oberspree sollte man von solchen Plänen lassen. Als Vertreter des Bezirksamts betont Genosse Stadtrat Günther insbesondere die starken gesundheitlichen Bedenken, aus die wir noch an anderer Stelle hinweisen, und erklärt, daß das Be- zirksamt nicht daran denke, diesen Plan unwidersprochen hinzunehmen. Einige kleinere Borlagen und»linder wichtige An- träge werden sodann einstimmig angenommen, darunter auch ewige Anträge, die die Berkehrsfragc im Osten behandeln. For- derungen auf Verbesserung des Straßenbohnverkehrs auf den Linien 82, 87, 91 und 154 finden Zustimmung. Ein Antrag der Kommu- nisten beschäftigt sich mst der Sefährdumg de» Publikums durch angetrunkene P»lizeibeamte. Der Deutfchnatio» nal« Teetti» sucht wiederum di» Republik für derartiae D»rk»mm- nsise verxitwartuch zu mache». Und sein Parteifreund Partei», dessen Sohn an dem Uebersall aus da» Reichsbanner am Belle-Älliance-Plotz in der Doch« vor dem Bolksentlqeid beteiligt war, provoziert die Berfammlunq durch hämische Bemer- kunocn über die Arbeit der Linksparteien. Auf Zurufe von der Lwken erwidert Parteis zynisch:.Ich überlajj« e» dem Urreil da» Hochach»»t y»elch«r ftgii« da«»»«dar

g e s i n d e l sitzt!" Der Genosse G u t e k u n st und der Kommu- »ist Bartz erheben entschieden Protest gegen dieses Verhalten eines Mitgliedes der Bezirksocrsammlung und verlangen Aus- klärung, w'e r mit dieser unerhörten Anspielung gemeint sei. Die Deutschnationalen bleiben bezeichnenderweise die Antwort schuldig und verlassen nach Aufforderung ihres Häuptlings Z e m k e als tapfere Mannen im Gänsemarsch den Saal. Der vorliegende An- trag findet dann einstimmige Annahme. Ein Antrag der Kommu- nisten, von der Erhebung von StandgeldvondcnStroßcn- Händlern abzusehen, hat sich erledigt, da die Straßenhändler selbst die Berechtigung des Standgeldes anerkennen und auch zum größten Teil die Maßnahmen des Bezirksamtes gut- geheißen haben. Weitere Anträge der Kommunisten find zum Teil bereits überholt. Zur Forderung nach Pflege der Grün- flächen betont Genosse Stadtrot R o s i n, daß hierin vom Be- zirksamt alles getan werde, was möglich sei, trotzdem vom K ä m- merer die nötigen Mittel immer wieder verwei- g e r t werden. In der Presse ist die Arbeit des Bezirksamtes wiederholt anerkannt worden. Der Antrag, die Weberwiese in ..Roter Platz " umzubenennen, findet bei der Mehrheit keine Gegen- liebe. Angenommen wird schließlich noch ein Antrag unserer Fraktion, der den Erwerbslosen freien Zutritt zu den Freibädern sichern will. Dann geht die Bezirksversammlung auf zwei Monate in die Ferien. 6. Bezirk Kreuzberg. Die Bezirksverordneten traten zu einer letzten Arbestssitzung vor den Ferien zusammen. Ein in der vorigen Versammlung von der sozialdemokratischen Fraktion gestellter Dringlichkestsantrag be- zweckte die Gleichstellung der Richtsätze in der Wohlfahrt»- pflege mit den entsprechenden Sätzen der Erwerbslosen- s Ü r s o r g e. Dieser Antrag wurde in einer vom Ausschuß snrmu- lierten und vom Genossen Grün begründeten veränderten Form einstimmig angenommen. In einem Antrage wird das Bezirksamt veranlaßt, dafür zu sorgen.daß die schlechten Straßenver- h ä l t n i s s« in der Gegend der Monumentenbrücke geändert werden. Die Ncueinteilung des Kottbufser Damms und der Knttbusier Straße, die durch den beschleunigten Bau der Nordsud- bahn notwendig ist, wird der Bedeutung dieser Hauptverkehrsstraßen nach dem dichtbewahnten Neukölln gerecht. Die entsprechende Bor - läge des Bezirksamts fand daher einstimmige Annahme. Es wurde hierbei als besonders günstig bemerkt, daß die Auseinandersetzung der Nordsüdbahngcsellichasi mit den Bewohnern des zum Abriß vorgesehenen Hauses Koltbussin Straße 11 zu beiderseitiger Zu­friedenheit erfolgt ist. Nach Schluß der Sitzung gab es wieder eine Auseinandersetzung eines Teils bürgerlicher Bertreier unter Führung des Lehrers Schulze mit dem Vorsteher, Genoüen Gerber, weil die Herren durch den geschöftsordnungsmäßig korrekt erfolgten Schluß der Versammlung die Gelegenheit zum Einspruch gegen Vorlagen des Bezirksamts, die vom Anstellungsausschuß nn- genommen wurden, verpaßten. 7. Bezirk Charlottenburg . Gestern wurde endlich nach monatelangein Watten der Kom- munist Krüger als unbesoldeter«tadtrat eingeführt. Seinem Vorgänger Ewers mar die Bestätigung vertagt worden.

ichuß für Jugendpflege umsaßt 140 Jugendverelne, Venen rpnd 13 000 Jugendliche angeschlossen sind. Nur neun von diesen Vereinen haben ein eigenes Heim, die anderen sind darauf angewiesen, ihre Versammlungen in Wirtshäusern abzuhalten. Es bittet sich jetzt Gr- legenheil, das ehemalige F l e i i ch s ch a u a m t in ein Jugend- heim umzubauen. Die erforderlichen Mittel in Höhe von 5009 M. wurden bewilligt. Die Sozialdemokraten stimmten dem Beschluß zu, unter der Voraussetzung, daß bei der Vergebung der Räumlichkeiten die Iugendoereine aller Richtungen gleichmäßig berücksichtigt werden. Aus dem Gustav-Adols-Platz soll ein« neue Kirche errichtet wer- den. Dazu ist nötig, den bestehenden Fluchttinienpian umzuändern. Unsere Genossen wandten sich mit aller Schärfe gegen die geplante Umänderung, weil dadurch der Verkehr in dieser Gegend stark de. hindert würde. Es ist bestimmt damit zu rechnen, daß der Verkehr in näch'ter Zeit nach eine starke Steigerung erfährt. Die Kirche würde die Sicht auf zwei als Verkehrsadern wichtige Straßen sperren und dadurch eine ständige Gefahrenquelle für die Straßen- Passanten bilden. Die Bersamniiung schloß sich diesen Bedenken an und lehnte die Vorlage ab. Die Bestätigung des Genossen Herlitz als Stadtrat ist bisher durch einen Einspruch des Berliner Magittrajs verhindert worden. Die Bezirksoersammlung hat gegen das Vor- halten des Magistrats protestiert und dos zuständige Schiedsgericht angerufen. Es wurde ein dreigliedriger Ausschuß gewählt und be- vollmächtigt, olle im Schiedsverfobren ersorderlichen Erklärungen rechtlicher und tatsächlicher Natur abzugeben, er ist beauftragt, den Standpunkt der Bezirksversammlung ichristlich yj begründen und in der mündlichen Verhandlung die Bezirksversammlung zu vor- traten. Dem Ausschutz gehören an Stadtverordneter Meyer(Dem.), Dr. Kawcrau(SPD .) und Czarlinsky(SP2).). 10. Bezirk Aehlrndorf. Am 23. Juni fand die letzte Bezirksvettammlung statt, die nach der wenig bedeutungsvollen Tagesordnung doch 3!ch Stunden dauerte. Der Vottitzende Dr. Meidinger empfahl den Bezirksverorduoten. im Juli und August in die Ferien zu gehen: dem wurde allseitig zugk- stimmt. Die Anforderung einer Boihilf« an die neugegrundete Sanitätskalanne Dahlem veranlaßt« Dt. van Seefeld, vom Bezirksamt Auskimst über das Unglück am Wannfe« zu fardern. Der stellvertretende Bürgermeister Schulrot Dr. San dt bedauerte das tragisch« Geschick des Schülers I ä h n k«. betonte, daß die Unter- suchung der Staalsanwottschast sowie der Kriminalpolizei noch im vollen Gange sei und erwähnte, daß der Lehrer nicht als Beamter, sondern als Mitglied einesVereins" gehandelt Hab«. Scharfe Kritik wurde vom Genossen D r ä m e r t an der Porade desRaten Kreuzes" geübt, das trotz des schlechten Wetters die Uedung mst Kindern statt- linden ließ. Auf Antrag des Bezirksverordneten Schnabel wurde für das neuzuerösfnnide Krankenhaus am Urban ein Deputation ge- wählt, die sich aus ollen Patteien zusammensetzt. Gegen das Bezirks- amt und vor allem gegen den Bürgermeister S ch u h m a ch e r wurde vom Genossen D rämert der Vorwurf erhoben, die Arztstellen ohne Befragung der Bezirksoersannnlung mit Aerzten besetzen zu wallen, die seit Jahren keine Praxis mehr ausüben, aber zufällig rechts gerichtet sind. 12. Bezirk Steglitz. Bei einer Bezrrksoersammlung dürfte eine Tagesordnung von

zu den Leltaichesti daß der deutsch -rat

sten gehören. Sie war

40 Punkten, dazu 3 Dringlichkeitsanträge und 3 Anfragen immerhin auch nur dadurch möglich, rrsverordntt"' j|'"* irtsversrdne Bezirksversammlung W_, konnte kaun�di« Halste der Tagesordnung erledigt werden. Begonnen

... ianale Pezirtsuerordnetenvorsteher auf Kosten der R«»«n und der Zatt der Bezirksverordntten sparen wollte und des- Ho

halb die

zu lang« aufgeschoben hatte. Natürlich

wurde die Besprechung mst einer Krittk des.Steglitzer Anzeigers". Die Demokraten, die Bolkspattei, unsere Fraktion und die Kom- munisten gaben Erklärungen ab. die die Haltung des Ortsblattes miß- - n»« nntn/hlich» tmb nitMTM+.tiarnnlP SbÜL häj '1---