Nr. 30843.Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Sonntägliche Wanderziele.
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In die Dubrow.
Um das schöne Waldgebiet der Dubrow zu durchwandern, fahren| wir vom Görlizer Bahnhof oder von der Stadtbahn( in Nieder schöneweide umsteigen) nach Rönigswusterhausen. Der Ort stammt wohl schon aus wendischer Zeit. Der älteste Teil ist die von zwei Nottearmen umflossene Insel, auf der eine wendische Burg lag, wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Schlosses. Der wendische Bestandteil im Namen des Orts( Wustrow Insel) deutet gleichfalls auf die Lage des Ortes hin. Vom Bahnhof Königs wusterhausen wandern wir füdöstlich in den Tiergarten, ein prächtiges Wäldchen mit altem Laubholzbestand. Ueber die Sputbrücke und am Krimnicksee vorüber fommen wir nach Senzig. Von hier wenden wir uns südlich durch die Senziger und Gräbendorfer Heide nach Gräbendorf . Diese Wanderung zeigt uns recht auffällig das Eintönige und Trostlose der märkischen Bauernheide. Die abgefallenen Nadeln werden heraus: geharft, um als Streu zu dienen, so daß der Boden der natürlichen Erneuerungsquelle des Nährstoffbedarfs der Pflanzen beraubt wird. Die Kiefern zeigen denn auch ein dürftiges Wachstum, und Bodenpflanzen sowie Unterholz fehlen gänzlich. Wir verlassen Gräbendorf auf dem südlich von der Kirche hinausführenden Wege. Nach einer Biertelstunde, an der Weggabelung, wenden wir uns links. Bald haben wir die Dubrow erreicht. Wir kommen zum Forsthaus Dubrow. Südlich davon erstreckt sich der Förstersee, ein langgestreckter, schmaler, nahezu völlig verschilfter Rinnensee. Bom Forsthaus wandern wir etwa 10 Minuten auf der Straße nach Brierosbrück, dann biegen wir halbrechts ab und tommen auf den Gestellweg zwischen den Jagen 114/99, dem wir folgen. Der Kiefernwald ist in Eichenwald übergegangen; stattliche Eichen von weitausladendem, sparrigem Wuchs stehen hier.
Die Reiherhorste.
Im Jagen 98 liegen die Reiherhorste. Wir bemerken diese recht seltenen gefiederten Bewohner der Mark Brandenburg schon von weitem. Die Eichen, auf denen sie horsten, sind abgestorben; lebhaftes Gefrächz und Geschrei ertönt in der Luft. Zur jezigen Zeit sind die Jungen noch im Horst. Sie lassen sich gut beobachten, weil die Horstbäume unbelaubt sind. Die Reiher nähren fich nicht von Fischen allein; auch anderes Getier, was am und im Wasser lebt, wird ihre Beute. Wenn wir uns dem Seerand behutsam nähern, fönnen wir vielleicht Reiher auf der Lauer beobachten. Die hier horstenden Reiher sind Fischreiher. Ein wenig auffallendes, düstergraues Gefieder tragen sie, das nur am Halse und an den Schwingen von schwarzen Streifen abgesetzt wird. Den Kopf der alten Männchen zieren drei stattliche schwarze Schopffedern. Ihr Leib ist dürr und schmächtig, Hals und Beine find lang. Die Reiher haben ein außerordentlich gutes Gesicht und Gehör, wodurch sie ihre Beute und auch Gefahren sehr leicht mittern. Durch ihre schier unersättliche Gier und Gefräßigkeit fügen sie dem Fischbestande in ihren Jagdgebieten einen nicht unbeträchtlichen. Schaden zu. Die Reiher gehen auch über das Gelege und die Brut der auf dem Boden nistenden Sumpf- und Wasservögel her und 936 verspeisen auch Frösche, Weichtiere, Schlangen, Mäuse, fogar Ratten hat man in Reihermagen gefunden. Die sprichwörtlich scharfen Ausscheidungen der Reiher lassen den Pflanzenwuchs in der Nähe der Horstbäume nicht aufkommen; der Boden sieht wie mit Kalf besprigt aus. Auch die Horstbäume selbst sterben im Laufe der Zeit durch die vernichtende Düngung ab, so daß die Reiherhorste fich fast stets in den Wipfeln toter Bäume befinden. Die Anzahl der Reiherhorste ist in den letzten Jahren arg zurückgegangen. Hoffentlich bleiben jedoch die in der Mart nur noch felten vorkommenden Reiher von der völligen Ausrottung verschont. Die märkische Wasserlandschaft würde sonst um ein eigenartiges Bild ärmer werden. Schon seit dem grauen Altertum bilden die Reiher den Gegenstand einer besonderen Jagdart, der sogenannten Reiherbeize. Mit besonders abgerichteten Falten wurden sie gejagt. Die Jäger oder Jägerinnen trugen den Falken auf der lederbehandschuhten Faust und ließen ihn auf den Reiher los. Zwischen den Reihern entspann
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Der Wobbly.
Bon B. Traven.
Copyright by Buchmeister- Verlag. Berlin und Leipzig .
,, Darum haben wir Sie gar nicht gefragt," erwiderte Osuna ,,, und wenn wir das wollten, würden wir gerade Sie
nicht darum anbetteln."
Wir gingen in die Kammer, padten unsere Arbeitslumpen jeder in einen leeren Zuckerjack und gingen. Mit einmal fagte Osuna : ,, Wir haben ja unsere zwei Pesos in den alten Schuhen gelassen, nur gleich geholt. Wenn die Bilder haben wollen, dann mögen sie sich selber welche faufen!" Wir nahmen unsere zwei Besos und kamen wieder vorbei an der Backstube.
,, Wer hat denn die Bilder da zerrissen?" fragte der Tscheche.
sich zunächst ein Wettkampf um die Erreichung der größten Höhe, worin der Falke meist immer Sieger blieb. Von oben stieß er dann auf den Reiher herab und brachte ihn zu Boden. Kam der Reiher bei diesem Kapf mit dem Leben davon, so legte man ihm häufig einen Ring um das Bein, der den Namen des Falkenbesizers sowie den Ort und den Tag des Fanges trug und gab ihm dann wieder die Freiheit. Mit dem Ende des 18. Jahrhunderts kam die Reiherbeize in Europa aus der Mode; im Morgenland, in Indien , Persien und Arabien wird sie jedoch wohl auch heute noch eifrig betrieben. Die Dubrow war von jeder das Jagdgebiet der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige.
Nach Klein- Köris.
Bon den Reiherhorsten wandern wir am Schmöldesee und am Hölzernen See gen West zum Südende des Förstersees. Hier überschreiten wir das Verbindungsfließ zwischen diesem See und dem Hölzernen See und wandern nun gen Süd möglichst nahe am See zur Chauffee. Auf der schmalen Landenge zwischen dem Hölzernen
Die Reiher der Dubrow.
See( links) und dem Klein- Köriser See( rechts) führt die Chauffee zum Forsthaus Neubrück. Auch diese beiden Seen sind durch ein Fließ verbunden; sie bilden einen Teil der Wasserstraße nach Teupiz. Beim Forsthaus wenden wir uns rechts ab. Wir wandern dicht am Klein- Röriser See entlang nach Klein Köris. Von hier folgen wir der Chaussee nach Südwest zum Bahnhof TeupikGroß- Köris der Görliger Bahn, von dem aus wir die Rückfahrt antreten. Weglänge etwa 26 Kilometer. Die Erlaubnis zum Betreten der Dubrow ist vorher bei der zuständigen Oberförsterei Königswusterhausen , Markt 6, einzuholen( Postkarte mit Rückantwort).
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,, Das fönnen wir machen," erwiderte Osuna . Wir sind nicht zu stolz dazu." Wir setzten uns an einen Tisch, und ein Kellner brachte uns zwei Flaschen Bier.
,, Das Bier wollen wir ihm nicht schenken, diesem Geiztragen," sagte ich. Er hat sicher geglaubt, wir würden nein sagen, sonst hätte er es uns nicht angeboten."
ja gesagt. Ich habe gar keinen Appetit darauf." ,, Sicher nicht," meinte Osuna ,,, deshalb habe ich ja auch
Warum wir gingen, danach fragte Señor Dour nicht. Solche plötzlichen Abschiede tamen bei ihm zu häufig vor, als daß er sich darüber aufgeregt hätte. Ebensowenig fragte er uns, ob wir nicht bleiben möchten. Er wußte wohl, daß es bei uns ebenso erfolglos gewesen wäre wie bei früheren Abschieden.
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Sonnabend, 3. Juli 1926
Ausbau der Berliner Wasserversorgung.
Während der Betrieb der das Grundwasser liefernden Tiefbrunnen, von denen die städtischen Wasserwerke nahezu an 900 be= sizen, und auch der Betrieb der Filteranlagen eine über die vierundzwanzig Stunden des Tages möglichst gleichmäßig verteilte Beanspruchung erfordern, ist die Abgabe des Waffers an die Verbraucherschaft zu den verschiedenen Tageszeiten eine sehr ungleichmäßige. Zum Ausgleich dieser Schwankungen sind die Zwischen= pumpwerfe in Lichtenberg und in Westend mit großen Wasserspeicheranlagen erbaut worden; die Behälter in Lichtenberg haben beispielsweise einen Inhalt von 100 000 Kubikmetern, in die die Werke Müggelsee und Wuhlheide stündlich die gleiche Menge heineinfördern, während die Maschinen des Werkes Lichtenberg das Waffer unregelmäßig entsprechend dem Verbrauch in der Stadt an diese abgeben. Nachdem das Werk Tegel , welches Wasser an Westend abgab, durch die Ausdehnung der Stadt dieser immer näher gerückt mar, entstand die Möglichkeit, daß Wasser von Tegel ohne das Westender Zwischenwerk in das Verbrauchsnez direkt hineinzupumpen. Das Wasserwerk West= end, welches seit dem Jahre 1873 an der Wasserversorgung Don Berlin einen wesentlichen Anteil gehabt hat, ist infolgedessen tillgelegt worden. Das Werk Tegel gibt sein Wasser nunmehr unmittelbar in das Verbrauchernetz ab. Auf dem stillgelegten Werk Westend ist inzwischen aus den vorhandenen großen Kondenswelches sich bereits größter Beliebtheit erfreut, während auf den wasserbecken ein Familienschwimmbad gemacht worden, vorhandenen großen, mit Rasen und Sträuchern bestandenen Flächen der Reinwasserbehälter eine Erholungsstätte für erholungsbedürftige Kinder eingerichtet worden ist. Im Osten von Berlin ist das Wasserwert Kaulsdorf durch einen über Friedrichsfelde nach Lichtenberg führenden großen Rohrstrang mit dem Versorgungsnetz der Berliner Hochstadt in Verbindung gebracht worden, so daß diese nunmehr durch das Werk Lichtenberg und das Werk Kaulsdorf gemeinschaftlich versorgt werden, was hauptsächlich zur Entlastung des Werkes Lichtenberg dient. Ferner ist von dem Wert Wuhlheide der schon in der Vorkriegszeit geplante Hauptdruckstrang über Treptow nach dem Kottbusser Tor verlegt worden, wo er Anschluß an das Alt- Berliner Hauptrohrnetz findet. Beide Hauptrohre sind in den letzten Tagen in Betrieb genommen worden. Das leßtgenannte Druckrohr dient weiter zu der zukünftigen Versorgung von Schöneberg und Steglitz . Die dazu notwendige Verlängerung ist jetzt fertiggestellt und wird ihren endgültigen Zwed erst am 1. Oktober 1928 ab erfüllen, da mit diesem Termin die Wasserversorgung von Schöneberg und Steglitz in die Hände der Berliner Städtischen Wasserwerke Akt.- Ges. übergeht.
Neben diefer das Gesamtversorgungssystem ändernden Hauptleitung ist mit der Verlegung der kleineren Leitungen in den früher noch nicht mit Wasser versorgten Gebietsteilen von Berlin , und namentlich der Siedlungen, weiter fortgeschritten worden. Diese Gebiete werfen zwar bei dem unter Friedenspreis liegenden Wasserpreis von 15 Pf. je Kubikmeter nicht nur feinen Ueberschuß ab, sie erfordern vielmehr Zuschüsse. Aber das Gesamtwohl der Berliner Bevölkerung erfordert, daß nach dieser Richtung hin die Wasserwerke sich von rein sozialen Ge= sichtspuntten leiten laffen. Das wirtschaftliche Gesamtergebnis ist trotzdem ein günstiges.
Wafferwerke Tiefwerder und Beelitzhof.
Die Verwaltung der Charlottenburger Wasser- und Industriemerke hatte zu einer Besichtigung ihrer Werke Tiefwerder und Beelizhof geladen. Infolge des erhöhten Wasserverbrauches habe es sich, so führte Direktor Blach in einer Ansprache aus, als notwendig erwiesen, in den Wasserwerken, die die westlichen Vororte versorgen, Erweiterungen vorzunehmen. Die Hauptveränderungen sind bei dem Werk Tiefwerder vorgenommen worden. Das Werk ist nunmehr in der Lage, eine Stadt von 200 000 Einwohnern mit Wasser zu versorgen. Die Veränderungen sind im Laufe des Winters durchgeführt worden und nunmehr soweit gediehen, daß das Werk sich in voller Tätigkeit befindet. Es wurde eine Pumpenstation errichtet, in der sich zwei elektrisch betriebene Borpumpen befinden, die je täglich 30 000 Subikmeter Wasser fördern. Die hygienischen Reinigungsanlagen, eine neu errichtete Belüfteanlage mit einer Leistungsfähigkeit von 60 000 Stubifmetern pro Tag sowie eine ebenfalls neu errichtete Schnell= filteranlage mit einer Leistungsfähigkeit von 30 000 Kubitmetern pro Tag find beachtenswert. Bei dem Werk Beelizhof, das sich mit dem Werk Liefwerder in die Versorgung der westlichen
| Leinenlaken in jedem Bett. Aber da diese weiße Leinenwäsche nur jede Woche oder alle drei Wochen gewechselt wurde, während der Bettgast jeden Tag wechselte, so waren die Sachen eigentlich nicht weiß, sondern fettig, fledig und streifig. Außerdem gehörte zu jedem Bett eine Decke, die sicher nie gewaschen und nie geklopft wurde. Es wurde nicht gelaust, und niemand wurde untersucht, ob er frant sei. Ber sein Bett bezahlte, durfte darin schlafen, ob er von den Läusen bald aufgefressen wurde, ob er Syphilis, Tuberkulose, Malaria, Leprose, Krätze, schwarze Pocken oder sonst etwas
hatte.
Die Schlafräume lagen zu ebener Erde. Türen hatten sie nicht, oder es waren nur noch die Reste ehemaliger Türen vorhanden. Man trat vom Hofe unmittelbar in den Schlafraum. Jeder Schlafraum hatte sechs bis acht Betten. Die Betten standen freuz und quer im Raum gerade wie sie am besten Plaß fanden. Ein Raum lag neben dem andern, Reihe bildeten. Am Ende der
Er ging zur Kaffe, wo seine Frau stand, und holte das ,, Wir," antwortete Osuna . Bielleicht was dagegen? Geld für uns. Dann brachte er es an unfern Tisch, legte es Nur sagen. Wir sind gerade in Stimmung. Ich denke doch, hin und verschwand wieder hinter dem Büfett, ohne noch Reihe schloß sich im rechten Winkel wieder eine Reihe an und daß wir mit unseren Bildern machen fönnen, was wir etwas zu sagen und ohne nochmals zu uns rüberzusehen. wollen."
,, Das habe ich nicht gewußt, daß das eure Bilder waren. Die hättet ihr doch nicht zu zerreißen brauchen," sagte ein
anderer.
Solche unanständigen Bilder mag ich nicht leiden," antwortete Osuna . Wenn ihr so etwas vor Augen haben wollt, fauft fie euch. Wir brauchen feine Bilder, was, Gale?"
Nein, wir haben solche Bilder nicht nötig, glüdlicherweise nicht," unterstützte ich Osuna . Und ich tat es mit voller leberzeugung.
Dann gingen wir zu Señor Dour und verlangten unfer Geld, das wir noch zu kriegen hatten. Er gab es uns nicht und sagte, wir sollten morgen wiederkommen.
Antwort.
Ihr Morgen kennen wir reichlich," gab ich ihm zur Osuna stellte seinen Sad auf den Boden, lehnte sich ein wenig über das Büfett, hinter dem Señor Dour stand, und fagte ziemlich laut: Wollen Sie uns jetzt sofort unser Geld geben oder nicht? Oder soll ich erst die Polizei hereinholen, daß Sie uns unsern verdienten Lohn auszahlen?"
,, Schreien Sie doch nicht so. daß die Gäste aufmerksam werden," sagte Señor Doug leise und griff in die Hosentasche, um das Geld herauszunehmen. Ich zahle Ihnen ja, ich bin Ihnen doch nie einen Centavos Lohn schuldig geblieben. Wollen Sie noch eine Flasche Bier trinken?"
Dann gingen wir, brachten unsere Säde zu einem indianifchen Kaffeeſtand, wo wir ein Glas Kaffee tranten und dann die Frau fragten, ob wir nicht unsere Säcke hier bis zum Morgen unterstellen fönnten. Am Morgen würden wir wiederkommen, bei ihr frühstücken und die Säde abholen.
Dann gingen wir wieder zu den Señoritas, wo es angenehmer war als in der Backstube. Am nächsten Tage, nachdem wir den Vormittag über uns auf den Bänken der Plaza herumgedrückt hatten, gingen wir zu einer Casa de Huespedes, wo wir jeder ein Bett belegten für fünfzig Centavos und unsere Säcke in dem Kofferraum abgaben.
Bett ist ja nun auf keinen Fall richtig. Einzelne jener Betten waren von dem Muster unserer Bäckerbetten, also Hängematten aus Segelleinen, die in einem Scherengestell aufgespannt waren. Bir aber bekamen bessere Betten. Das waren Drahtmatraßen, die durchgelegen waren, so daß man immer in einer Höhle lag, wo man fo zusammengepreßt war, daß man faum atmen fonnte. Die Unterlage war so dünn und zerschliffen, daß man den Draht fühlte, und da man ja nicht viel Fleisch am Körper hatte, ferbte sich der Draht in die Knochen. Und das war ein recht angenehmes Gefühl. Diese Betten könnten in einer Folterkammer gute Dienste leisten.
Da war ein weißüberzogenes Kopfkissen und ein weißes
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an diese wieder eine Reihe, so daß also der ganze viereckige Hof mit Schlafräumen eingezäunt war. Die Borderfront bildete ein großes zweiftödiges gemauertes Haus mit der stolzen Inschrift:„ Continental- Hotel. Bäder zu jeder Tages- und Nachtzeit". Hier in diesem Vordergebäude waren die Zimmer für einen Beso; in jedem Raume standen zwei Betten. Diese Betten hatten Moskitonetze, während die billigen keine hatten.
Biel wert waren die Nezze nicht, weil sie große Löcher hatten. Außerdem war in dem Gewebe der Atem von Taufenden von verschiedenen Menschen aufbewahrt.
Bäder konnte man in der Tat zu jeder Nachtzeit betommen. Es waren Braufebäder, und jedes Bad kostete fünfundzwanzig Centavos. Dafür bekam man Seife und Handtuch und einen Bastwisch zum Abreiben dazu geliefert. In diesen Baderäumen wimmelte es von riesengroßen Schaben. An der Wasserrohrleitung war fein Hahn, den man einstellen konnte, so daß das Wasser laufen fonnte. Man hatte eine Rette zu ergreifen und an der zu ziehen. Beim Baden konnte man also nur immer eine Hand zum Waschen gebrauchen, während man mit der anderen an der Kette ziehen mußte. Busch und feifte man sich mit beiden, so mußte man die Kette loslassen und das Wasser hörte auf zu laufen. Das wurde getan, um Wasser zu sparen; denn Wasser ist hier ein kostbarer
Artikel.
( Fortsetzung folgt.)