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Durch ausströmenden Sauerstoff getötet.

Schwerer Unfall in einer Fleischwarenfabrik. Ein schweres Unglück ereignete sich am gestrigen Dienstagnach mittag gegen 44 Uhr auf dem Grundstück Lindenstraße 105, wo in der Kühlanlage der Fleischfabrik und Schinkensalzerei von Karl Risch der 52 Jahre alte Maschinist Joseph Baumbusch aus der Neuenburger Str. 9 leblos aufgefunden wurde. Fünf weitere Personen, die sich um den Berunglückten bemühten und ihn aus der im Keller gelegenen Kühlanlage retten wollten, wurden ebenfalls durch die ausströmenden Sauerstoffdämpfe so schwer betäubt, daß drei von ihnen durch das Rettungsamt der Stadt Berlin in das Urban- Krankenhaus transportiert werden mußten. Zu dem Unglück erfahren wir noch folgende Einzelheiten:

Gegen 44 Uhr wollte der Fahrstuhlführer des Gebäudes Karl Derth wegen einer kleinen Reparatur an dem Aufzug mit dem Maschinisten Joseph Baumbusch, der über 25 Jahre bei der Firma Kisch tätig war und dort als Fattetum galt, Rücksprache nehmen. Als er ihn nicht auffand, begab er sich in den unter dem dritten Hof gelegenen Kühlfeller, wo vor einiger Zeit eine schon gebrauchte Kühl maschine eingebaut worden war. In dem Keller fah er den Maschinisten in sich zusammengefunken leblos in der Nähe der Kühlmaschine liegen. Gleich darauf überkam ihn selbst ein Schwindelgefühl, so daß er nur noch mit großer Mühe wieder auf den Hof empor gelangen fonnte. Aehnlich ging es dem Mit­befizer der Firma Herrn Heilbronn, der gleichfalls in den Kühlfeller hinunterstieg. Drei weitere Angestellte der Firma, und zwar der Expedient Friz Leupold aus der Neuen Jakobstr. 5, der Schlächter Erich Schulz aus der Herrfurthstr. 3 in Neukölln und der Schlächter Richard Krummbügel aus der Pasewalker Straße 7, die den verunglückten Maschinisten an die frische Luft zu bringen versuchten, wurden durch die ausströmenden Dämpfe ebenfalls ich wer betäubt und mußten in das Krankenhaus am Urban übergeführt werden. Da der Keller vollkommen mit Sauer­stoff bämpfen angefüllt und jedes Betreten mit Lebensgefahr ft off bämpfen angefüllt und jedes Betreten mit Lebensgefahr verbunden war, wurde die Feuerwehr alarmiert, die einen Zug aus der Linden- und einen aus der Reichenberger Straße ent­fandte. Die Feuerwehr hatte mehrere Stunden lang zu tun, bis es nur einigermaßen gelang, den Raum wieder betreibar zu machen. Die Entstehungsursache des bedauerlichen Unglücksfalles fonnte bisher noch nicht restlos aufgeflärt werden, jedoch nimmt man an, daß eine der Sauerstofflaschen undicht geworden ist. Da der Sauerstoff völlig geruch und geschmacklos ist, hatte der ver­unglückte Maschiniſt das Ausströmen nicht bemerti, fo daß er sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen fonnte. Bei der Kühlmaschine handelt es sich um eine Anlage, die früher in einer anderen Groß Berliner Großschlächterei in Betrieb war und erst fürzlich bei der Firma Kisch eingebaut worden ist. Die polizeiliche Untersuchung über die Schuldfrage ist bereits eingeleitet worden, jedoch fonnten gestern abend feine Feststellungen mehr gemacht werden, da die Kellerräume noch nicht ohne Sauerstoffmaste zu betreten waren.

Dissidentengeld für die Kirchenkasse?

Tötung erhoben wird, vertritt der Oberstaatsanwalt Pfaff. Bor einigen Tagen fand eine genaue Geländebesichtigung am Wannsee durch den Untersuchungsrichter und den Staatsanwalt im Motor boot statt. Zur Verantwortung gezogen werden die Leiter der Ver­anstaltung.

Der freigesprochene Amtsgerichtsrat. Moralisch verurteilt.

Das Breslauer Landgericht hat den Amtsgerichtsrat Joseph fen gestern von der Anklage der Beihilfe zum Mordverfuch frei gesprochen. Auch die Entschädigungsklage der Geliebten Joseph­fens, der von der Rodenstod angefchoffenen effe, ist abge wiesen worden. Der juristische Freispruch bedeutet aber gleichzeitig durch die Urteilsbegründung eine moralische Berurtei lung. Der Vorsitzende führte aus, daß dem Angeklagten nach seiner Lebensführung und seinem Verhalten gegenüber seinen Geliebten die Tat wohl zuzutrauen wäre. Dieses Verhalten den Frauen gegen­über sei eines preußischen Amtsgerichtsrats unwürdig. Der Ange­flagte habe fich völlig von seinem Triebleben beherr schen lassen. Er sei jedoch freizusprechen gewesen, da die ganze Anklage fich auf die Aussagen der Täterin stützten, die laut§ 51 des StGB. für unzurechnungsfähig erklärt worden war.

Zur Katastrophe in Woltersdorf .

Ein Berliner Ausflügler, der am Sonntag in Woltersdorf weilte und bei dem Rettungswert als ausgebildeter Sanitäter zufammen mit einem anwesenden Arzt als erster die Verletzten in Obhut nahm, bemängelt das völlige Bersagen der Wolters= dorfer Behörden und die unzulänglichkeit der Verbandsmaterialien, Krankenbahren usw. Der Be­treffende weilte in einem naheliegenden Restaurant und eilte etwa 10 Minuten nach dem verhängnisvollen Einsturz nach dem Kranichs­berg. Alles war dort in größter Aufregung und laute Rufe nach Aerzten ertönten. Zu gleicher Zeit fam ein Arzt hinzu, der zufällig fofort um die Verletzten bemühte. Es war fast kein Verbandszeug einen Ausflug nach Woltersdorf gemacht hatte, der sich gleichfalls

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außer einigen Rästchen mit winzigen Binden vorhanden. Es blieb nichts weiter übrig als die Berlegten mit gebrochenen Gliedern ohne Berband abzutransportieren. Einigen Schwerverletzten mußtent mit primitivsten Mitteln Notverbände und Papierpackungen angelegt werden. Auch Bahren, worauf die Verletzten hätten getragen werden fönnen, waren nicht zur Stelle. So mußten sie in Tüchern gehüllt fortgetragen werden. In ganz Woltersdorf mar Krankenwagen eintrafen, fonnten die Verlegten richtig behandelt Verbandszeug aufzutreiben und erst als nach geraumer Zeit werden. Standalös ist es, daß einige Wirte ausgesprochen paffive Resistenz übten und den vielen freiwilligen Rettern und Helfern in jeder Beziehung das Rettungswert durch ihre ablehnende Haltung erschwerten.

Das Urteil am nicht unerwartet. Besonders verständlich wird es aber nach den Ausführungen des Berteidigers Josephsens, des bekannten Justizrates Dr. Mammroth. Er verweilte ausdrück­lich bei der Entstehungsgeschichte des Prozesses, unterstrich, daß es ihm von vornherein unmöglich schien, daß man eine Anklage erheben würde auf Grund der Aussage eines Menschen, der nicht allein drei­bis viermal in einer Irrenanstalt interniert war, sondern auch von drei Sachverständigen, die bereits vom Untersuchungsrichter hinzuschaft zur Förderung des Wohnungsbaues, Stadtamtmann Damerom, gezogen waren, für unzurechnungsfähig im Sinne des§ 51 erklärt worden war. Es herrschte aber in den Kreisen der Justizbehörden die Ansicht, daß man in diesem Falle ohne Ansehen der Stellung des Beschuldigten bis zum äußersten gehen müsse. Des halb hat auch das Oberlandesgericht sich auf den Standpunkt gestellt, daß die Frage der Verantwortlichkeit der Hauptbeschuldigten Roden­stod, von dem erkennenden Gerichte nachgeprüft werden müßte. Aus diesem Grunde fam es zum Prozeß.

noch einmal seine Unschuld beteuert. Die Absicht, die ihm unterstellt Der Amtsgerichtsrat Josephsen hatte in seinem letzten Wort worden sei, erklärte er für absurd. Er habe als Beamter sich vor nichts so gefürchtet, als wie vor einer Bloßstellung in der Deffentlich ihn geradezu einem öffentlichen Standal ausliefern mußte. Amts­feit. Und da sollte er sich in eine Mordaffäre verwickelt haben, die gerichtsrat Josephsen mußte freigesprochen werden. Die Einblicke aber, die man in das Leben dieses Richters erhalten hat stimnien äußerst nachdenklich. Auch Richter sind schließlich nur Menschen; das sollten sie nie vergessen, wenn sie über ihre Mit­menschen zu Gericht sizen. Vielleicht würde dann manches Urteil menschlicher ausfallen. Das ist die Lehre diefes traurigen Prozesses.

Vor der Erhebung der Anklage im Fall Jürgens. Die Voruntersuchung gegen Landgerichtsdirettor Jürgens und seine Ehefrau ist materiell bereits beendet und steht formell vor ihrem unmittelbaren Abschluß. Bereits für die nächste Woche dürfte mit der Erhebung der Anklage gegen das Ehepaar zu rechnen fein. Ob die Hauptverhandlung noch gegen das Ehepaar zu rechnen sein. Ob die Hauptverhandlung noch während der Gerichtsferien in Stettin stattfinden wird, ist allerdings noch fraglich, wenn nicht, so wäre die Anberaumung des Haupt­verhandlungstermins für September zu erwarten.

Bereinigung fozialdemokratischer Studenten. Der Vorstand hat beschlossen, Julius Eder aus Wien , gegenwärtig wohnhaft Lantwiß aus der Vereinigung auszuschließen. Es wird vor ihm gewarnt!*****

UNK

WINKEL

Alle Klagen, daß oft Dissidenten nech mit unberechtigten Kirchen­Steuerforderungen belästigt werden, scheinen wirkungslos bleiben zu follen. Seit einer langen Reihe von Jahren haben wir im Vor­wärts" immer wieder unter Anführung von Beispielen, die uns ge­meldet wurden, diesen Standal gerügt. Doch alljährlich, wenn den Mitgliedern der Kirche die Aufforderungen zur Zahlung ihrer Mit­gliederbeiträge( genannt Kirchensteuern) zugehen, wird immer wieder auch mancher Diffident irrtümlich noch der Geld heifchen den Kirche zugezählt. Es nuht nichts, andauernd die Kirche daran zu erinnern, daß es ihre Pflicht wäre, sich eine Buchführung über ihren Mitgliederbestand an zulegen, wie das jede andere Organisation, jeder Verein und jede Bartei tum muß. Sie hat das ihr durch Gesez zugebilligte Vorrecht, daß fie fich diese Mühe nicht zu machen braucht und daß die Steuer behörde ihr die Eintreibung der Mitgliederbeiträge mit besorgt. Für Irrtümer, die dabei vorkommen, lehnt die Kirche jede Berantwor tung ab. Sie gibt die Schuld den Beamten der Finanzämter oder auch den mit der Kirchensteuerforderung belästigten Dissidenten, die es unterlassen haben fellen, bei der alljährlich im Herbst statt­findenden Personenstandsaufnahme sich in den Hauslisten als Dissi­benten zu bezeichnen. Wir haben im Vorwärts" schon mehrfach gezeigt, daß einen Dissidenten auch die gewissenhafte Ausfüllung der Hausliste nicht immer davor schützt, noch als Mitglied der Kirche geführt und mit einer Kirchensteuerforderung belästigt zu werden. In Köpenick hat vor furzem ein feit 1920 nicht mehr zur Kirche gehörender, aber für 1926 noch zur Kirchensteuer veranlagter Diffi­dent dem Finanzamt Oberspree und dem Gemeindefirchenrat der Für den Dvorák - Abend soll der Rundfunk bedankt sein; Köpenicker Stadtkirche geschrieben, er habe sich in der Hausliste bedankt für den Solisten Gustav Havemann wie für den ausdrücklich als Dissident bezeichnet und wolle in Dirigenten Georg Szell . Man erlebte wieder einmal mit Man erlebte wieder einmal mit Bukunft vor derartigen Belästigungen verschont bleiben. Hoffen Freude, was das Berliner Funforchester leisten kann, wenn man wir, daß es hilft, aber es gibt Leute, denen auch so etwas nichts ge ihm würdige Aufgaben stellt. Die Glawischen Tänze wie die G- Dur­nügt hat. Einer schreibt uns, daß er im vorigen Jahre die Auf- Sinfonie, die immerhin schon merklich von europäischer Mufiffultur forderung erhielt, Steuern für die katholische Kirche zu zahlen. Da beledt ist, zeigten start und lebendig die bodenständige Kraft des beledt ist, zeigten start und lebendig die bodenständige Kraft des mals habe er den zuständigen Stellen mitgeteilt, tschechischen Meisters in der ausgezeichneten Wiedergabe. Einen daß er im Jahre 1922 ausgetreten jei. Aber in diesem Jahre hat er besonderen Genuß aber bot die Ausführung des Biolinkonzer. wieder eine Kirchensteuerveranlagung erhalten, tes A- Moll durch Professor Havemann, der mit seinem diesmal zugunsten der evangelischen Kirche. Er hat jezt der in Be- Instrument all die schmerzliche Süße dieser slawischen Melodie zu tracht femmenden Kirchenbehörde geschrieben, ihr müsse er es über- weden wußte. Es war eine erlesene Feierstunde. Sonst brachte daffen, über seine Zugehörigkeit oder Richtzugehörigkeit zur Kirche dieser Funftag faum wesentliches. Der Vortrag Prof. Dr. Paul ich selber durch Anfrage bei dem zuständigen Gericht zu belehren. Graebners über den Botanischen Garten in Berlin- Dahlem " Die Rechtslage ist aber die, daß die Kirche das nicht einmal nötig beschränkte sich leider in der Hauptfache auf Namen und Daten, hat. So weit geht das ihr gewährte Vorrecht, daß der mit einer die für einen Fachwissenschaftler möglicherweise ganz interessant Kirchensteuerforderung belästigte Dissident felber den Beweis bringen gewesen sein mögen, der großen Schar der Funkhörer aber doch nur muß, daß er nicht mehr zur Kirche gehört. Welche andere Organi- wenig sagen konnten. Doch spiegelte sich selbst in dieser fast rein fation darf sich das leisten, daß für sie einem ihr nicht angehörenden statistischen Uebersicht ein Stüd Kulturgeschichte, das von Kriegen Menschen eine Zahlungsaufforderung ins Haus geschickt wird und und Kriegsfolgen wußte, und das in dem Sah, daß der Personal­man dann von ihm den Nachweis verlangt, daß er ihr nichts abbau dem Botanischen Garten 51 Arbeitskräfte entzogen habe, in schuldet! Ein anderer Leser, der 1906 aus der evangelischen Kirche einem traurigen Kapitel der Gegenwart endete. Die dann folgende austrat, berichtet uns, daß man ein paar Jahre später Steuern für Fortsetzung der Vortragsreihe Dr. Georg Wegeners Eine die evangelische Kirche und wieder ein paar Jahre später Steuern für Wanderung durch deutsche Gaue" brachte Ausführungen über das die katholische Kirche von ihm haben wollte. Nachdem man ihn dann norddeutsche Flachland, die aber faum neues oder besonders an­eine ganze Weile in Ruhe gelassen hatte, überraschte man ihn Ende 1925 wieder mit der Forderung einer angeblichen Kirchensteuer aus Monarchie iſt, tut feinen geographischen Ausführungen zwar regendes boten. Daß Dr. Wegner begeisterter Anhänger der 1925, die der evangelischen Kirche zugute kommen sollte. In schrift feinen Abbruch, wenn auch die überreiche Erwähnung aller möglichen lichem Widerspruch beantragte er, daß er aus den Listen der Kirchenmitglieder gestrichen würde. Den Er. ehemaligen Herrscher hier nicht gerade am Blaze scheint; doch ein folg sieht er jetzt: Ende Juni 1925 tam eine Kirchensteuer. Saz in seinem Vortrage dürfte manchem Hörer dunkel geblieben forberung für 1926! Der jo hartnädig Beläftigte gebraucht fein: Wo liegt der Nordteil der preußischen Monarchie? hier zur Rennzeichnung der Dinge einen fräftigen Ausdruck, den wir Das Rundfunkprogramm. Tieber nicht wiedergeben wollen. Mittwoch, den 7. Juli.

Die Steuerbehörde treibt ihren Eifer für die Kirche sogar fe meit, daß sie den Steuerveranlagungen eine War nung vor dem Kirchenaustritt beifügt.. Ein seit 1920 nicht mehr zur Kirche gehörender Neuköllner, dem man für 1926 noch Kirchensteuer abnehmen wollte, übersendet uns ein dem amt­lichen Schreiben des Finanzamts aufgeklebtes rotes Bettelchen. Bu fatz der Kirchengemeinde", steht darüber, und dann folgt für 3ah lungsunfähige" der Rat, sich vertrauensvoll" an das Pfarramt zu wenden. Zum Schluß heißt es:" Der Kirchensteuer megen sollte niemand aus der Kirche austreten." Wo steht in dem Gesez, daß die Finanzämter sich zu solchem Helfersdienst für die Kirche hergeben sollen?

Die Sanitätsübung vom Roten Kreuz vor Gericht. Die Voruntersuchung über die Schuldfrage des Unglücks an­läßlich der Sanitätsübung des Roten Kreuzes auf dem Wannsee , bei der der 13jährige Gemeindeschüler Wilhelm Jaehnte aus Behlendorf ertranf, ist jetzt auf dem Potsdamer Landgericht in vollem Gange. Gestern fand eine große 3eugenver. nehmung statt. Der Prozeß, zu dem annähernd 100 Zeugen ge­laden werden, findet Ende Auguft vor dem großen Potsdamer Schöffengericht statt. Die Anklage, die auf fahrlässige

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

4 Uhr nachm.: Otto Köhler: Capri, die Insel der Sirenen". 5-6.30 Uhr abends: Zweites Kinderfest. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 7 Uhr abends: Dr. Georg Zehden: Vom Lachen, Gähnen und Schnarchen". 7.25 Uhr abends: Erich Schulze: Lernt schwimmen!" 7.55 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Rechtswissen­schaft. Dr. Th. Tichauer: In den Maschen des Strafgesetzes ( Tat und Gesetz)". 8.30 Uhr abends: In den Bergen, Dich­tungen aus der Welt der Berge. Zithertrio, Jodeln, Gesang usw. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnach­richten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst.

Königswusterhausen, Mittwoch, den 7. Juli.

1.10-1.40 Uhr nachm.: Grander u. Walinski: Französisch für Schüler. 3-3.30 Uhr nachm.: Studienrat Friebel und Lektor Mann: Englisch für Anfänger. 3.30-4 Uhr nachm.: Studienrat Friebel und Lektor Mann: Englisch für Fortgeschrittene. 4 bis 4.30 Uhr nachm.: Oberstudienrat Dr. Brunner: Boden und Volks­art Deutschlands in ihrer Eigenart. 4.30-5 Uhr nachm: Mit­teilungen des Zentralinstitutes. 5-5.30 Uhr nachm: Anna v. Gierke: Soziale Arbeit im eigenen Heim. 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin .

Die Siedlung an der Schillerpromenade. Auf dem etwa 36 000 Quadratmeter großen Gelände im Norden Berlins an der Schillerpromenade fand eine Besichtigung der Siedlungs­bauten statt, die unter Führung des Direktors der Deutschen Gesell­und des leitenden Architekten Erich Glas vor sich ging. Die finan­ziellen Mittel, die zur Verfügung standen, waren gering, sie be­standen hauptsächlich aus Hauszinssteuer und Zusakhypotheken. Troß dieser geringen Mittel wurde eine größtmöglichste Anzahl von Wohnungen geschaffen, die in jeder Weise unserer heutigen mußte die Bau- und Regiekosten auf das denkbar Geringste herab­drücken. Es wurden nur Ein-, 3wei- und Dreizimmerwohnungen einwandfrei. Die großen Höfe machen den Eindruck, als ob hier gebaut. Die Wohnungen sind alle gut durchlüftet und hygienisch geradezu luxuriös gebaut worden wäre. Die Freiflächen sollen als Spielpläge für Kinder und als Erholungsplätze dienen.

Der Gemischte Chor Norden Mitglied des DASB. fingt Donnerstag, 8. Juli, 7 Uhr auf der Terrasse der Promenade am Blokensee.

Das gestrandete Weinschiff.

Drei Tote durch übermäßigen Alkoholgenuß.

Denes Schiff, das beim Anfern gegen die Pfeiler geworfen An der Kölner Südbrücke strandete ein mit Wein bela= wurde und auseinanderbrach. Die Mannschaft fonnte ge­rettet werden, während die Ladung ein Opfer der Fluten wurde. Kurz nach Bekanntwerden des Unfalles fammelte fich unterhalb Kölns an der Mülheimer Schiffsbrüde eine große Menschenmenge, die mit allen Mitteln die Weinfässer den Fluten zu entreifen fuchte. Das glückte vielfach. Die Folge war, daß an Ort und Stelle eine wüste Trinferei begann, die gegen Abend zu einer wahren Orgie ausartete. Duzende von Männern und Frauen lagen finnlos betrunken am Ufer des Rheins. Schließlich mußte die Polizei eingreifen, die die Betrunkenen ins Krankenhaus lieferte, wo ihnen der Magen ausgepumpt wurde. Dennoch sind bisher drei Todesfälle infolge übermäßigen Alkoholgenusses zu verzeichnen.

Schwerer Unfall auf der Werft von Blohm und Voß. An Bord des auf der Werft von Blohm und Voß im Dod liegenden Dampfers Dibenburg brach der Brüdenaufbau, auf dem sich zehn Arbeiter befanden, zufammen. Die Arbeiter stürzten in folgedessen in den Laderaum. Acht von ihnen erlitten schmere, zwei leichtere Berlegungen.

Sport.

Rennen zu Strausberg am Dienstag, den 6. Juli.

1. Rennen. 1. Falter( W. Schmidt), 2. Grazie( Wuthe), 3. Oddrun ( M. Klose). Toto: 125: 10. Blaz: 23, 17, 12:10. Ferner liefen: Wolfen­

schieber, Patrona, Riz me quid, Hobe, Fuchsie, Sportwelt.

2. Rennen. 1. Bia( Huguenin), 2. Alarid( Jenksch), 3. Antiope ( M. Schmidt). Toto: 29: 10. Play: 16, 16, 35: 10. Ferner liefen: Staffelei, Gloriamar, Voltsrache, Schirmherr, Ezel, Livonia, Gustava, Rogulna, Moosrose, Paladin, Lava.

3. Rennen.

1. Starneval II( A. Leue), 2. Sandhafe( Bittner), 3. Bartie( R. Schuller). Toto: 42: 10. Blab: 21, 96, 24: 10, Ferner liefen: Duselfop, Steinzeit, Lori, Engpaß, Final, Quilow, Idea, Strouth, Treuherz, Gustel, Baladin, Grille.

4. Rennett. 1. Moving( 8achmeier), 2. Piasti( Staudinger), 3. Torquato( Haynes). Toto: 94: 10. Blak: 26, 14, 2010. Ferner liefen: Sanktion, Frik Fromm, Cyprienne, Dorns Bruder, Laurin, Duilon. 5. Rennent. 1. Erdferkel( St. Derschug), 2. Barfuß( Schnitzer), 3. Friedchen( Müschen). Toto: 72:10. Blab: 19, 13, 18: 10. Ferner liefen: Udine , Raufbold, Belladonna, Waldgeist, Le Challenge. 3. Heliotrop( H. Braun). Toto: 32: 10. Blat: 13, 12, 23:10. Ferner liesen: 6. Rennen. 1. Quo vadis( D. Schmidt), 2. La Piave( Franzke), Gaudium, Delavio, Landrat, Francoise, Lily J., Tuang Fang, Nana.

7. Rennen. 1. Schwalberich( A. Leue), 2. Clothilde ( R. Derschug), 3. Milo( Lüder). Toto: 28: 10. Plag: 13, 16, 18: 10. Ferner liefen: Dora, Quodnau, Engpaß, Jilderim, Siegreich, Magier, Ballaſt, Faſt. nacht, Slje II.

nehmers, des Berliners Frik Bauer, für das Feld des Großen Abendrennen am Mittwoch in Trepfow. Die Wahl des fünften Teil­Breises von Deutschland ", ber heute als erstes Abendrennen der Saison in Treptow gelaufen wird, erweist sich als eine sehr glüdliche. Es ist zweifellos, daß Bauer neben den Franzosen Maronnier und Brunier und den Deutschen Sawall und Feja eine hervor Deutschland " wird in zwei Läufen à 25 Kilometer und einem Lauf ragende Rolle spielen wird, was er durch sein Abschneiden im Goldenen Rad zu Elberfeld am Sonntag belundet hat. Der Große Preis von à 50 stilometer ausgetragen werden. Die Rennen beginnen um 8 Uhr abends.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

ebenda.

Harzwanderung vom 8.- 15. Auguft. Wer teilnehmen will, melde sich recht bald im Jugendsekretariat. Amsterdambilder( W. Beiersdorf und M. Rein) tönnen abgeholt werden. Achtung, Werbebezirksleiter und Bezirksvorstand, Arbeitsgemeinschaften Abraham! Sonnabend/ Sonntag, 10./11. Juli, Fahrt zur Jugendherberge Lindenhof bei Brieſelang . Treffpunkt: Sonnabend abend 6 Uhr pünktlich am Lehrter Bahnhof . Wasserseite( Fernbahnhof). Nachzügler Sonntag früh 7% Uhr Achtung, Abteilungsleiter! Rechnet die Sonnenwendbarten ab. Achtung, Abteilungstaffierer! Seute, Mittwoch, von 5-7 Uhr, Abrechnung und Ausgabe der Juli ,, Jugend voran!" und der Juli- Arbeiterjugend". Abteilungsmitgliederversammlungen heute 7% Uhr: Helmholzplay: Schule Eberswalder Str. 10. Baltenplag: Jugendheim Rigaer Str. 103. Friedrichshain : Jugendheim Dieftelmenerstr. 5/6. Gibost R.- B.: Jugendheim Reichenberger Str. 66. Tempelhof : Lyzeum Germania ftraße 4/6. Wannsee : Schule Charlottenstraße . Faltenberg: Jugendheim Am Falfenberg 117. Friedrichsfelde: Jugendheim Berliner Ede Schloßstraße. Raulsdorf: Schule Adolfstraße. Lichtenberg - Mitte: Jugendheim Doffe Straße 22. Lichtenberg- West: Jugendheim Doffeftr. 22, Reu- Lichtenberg: Jugendheim Prinz- Albert- Straße.

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Webbing: Schule Müllerstr. 48. Bortrag: Geschichte der Arbeiterjugend". Lichtenberg Rord: Jugendheim Partaue 10. Bertrag: Margismus und Pazifismus". Werbebezirk Kreuzberg: 18 Uhr im Jugendheim Reichenberger Str. 66 Bufammenkunft der Wanderleiter.

Berbebegirtsvorstandssigung. Erscheinen aller ift Pflicht. Jugendbeiräte und Werbebezirk Reinidendorf: 8 Uhr beim Genossen Jante, Soppeste. 23, Bertreter der Kinderfreunde find beralihft eingeladen.