Einzelbild herunterladen
 

Der Berliner Etat genehmigt.

Auf Grund einer Ermächtigung des preußischen Innenmini­fteriums und des Finanzministeriums hat der Oberpräsident als Aufsichtsbehörde für die Stadt Berlin den von den städtischen Körperschaften beschloffenen Steuerverteilungsbeschluß für das Etatsjahr 1926 genehmigt. Damit ist wie für fast alle anderen preußischen Großstädte auch für Berlin der zwei­hundertprozentige Zuschlag zur Grundvermögenssteuer sowie die Erhöhung der Hundesteuer auf 60 m. für den ersten Hund genehmigt. Strittig bleibt noch die Frage der Rüdwirkung der Grundver­mögenssteuererhöhung vom 1. April d. 3. ab. Der Magistrat wird darüber in diesen Tagen Beschluß fassen.

=

Auf Grund einer Notiz des Lokal- Anzeigers" hatte die Rote Fahne" neulich in großer Aufmachung mitgeteilt, daß der Ober­präsident den Etat der Stadt Berlin nicht genehmigen würde. Sie hatte daraus den Schluß gezogen, daß das Verhalten der sozialdemokratischen Rathausfraktion dadurch ad absurdum ge­führt sei. Wenn der Oberpräsident die Stadt Berlin ohne Etat laffe und ihr die Mittel zur Durchführung ihrer Haushaltswirtschaft ver­weigere, dann hätten auch die Stadtverordnetenfraktionen mit gutem Gewissen eine gleiche verantwortungslose Politit treiben können. Richtig an der Meldung des Lotal- Anzeigers" und an der Bemerkung der Roten Fahne" war nur die seit langem be­fannte Tatsache, daß der Oberpräsident immer wieder auf eine Er höhung der städtischen Werkstarife hindrängt. Vor allem der billige Berliner Straßenbahntarif hat es ihm angetan. Er hat schon bei der letzten Genehmigung des Etats für 1925 darauf hingewiesen, daß 15 Pfennige zu wenig feien. Der Oberpräsident zeigt sich in den Tariffragen von jeher den Gedankengängen der privaten Konkurrenzunterneh­mungen der Stadt sehr zugänglich, denen die billigen Tarife der fommunalen Betriebe ein Dorn im Auge sind. Die Hochbahn hat immer wieder über die Konkurrenz der Straßenbahn gejammert. Die sozialdemokratische Fraktion hat bei der Beratung der Deckungsmöglichkeit für den Berliner Haushalt auch diese Frage erörtert. Sie war aber einmütig der Meinung, daß eine Erhöhung der Werkstarife eine aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen viel schwerere Belastung der Berliner Bevölkerung dar­stellt. Sie hat sich deshalb gegen alle diese Vorschläge, die nament­lich von der Volkspartei sehr warm unterstützt wurden, aus­gesprochen.

nachfichtigen Lächeln ob meines Reinmuts, erwiderte fie: D, Sa| zwiftigkeiten die größere Schub treffe als fte. Auf alle Einzelheiten genügt wohl schon der Name unseres Inhabers, Artur Reil!" Artur Keil?- Ach so! Ja, der genügte mir allerdings!

-

Raubüberfall auf die Tante.

Die Haarbürste als Mordwaffe.

Helene Behling am 11. April d. 3. auf ihre 74jährige Tante, die Näherin Mathilde Zander verübte, indem fie in unmenschlicher Weise den Kopf der Greisin mit einer Haarbürfte bearbeitete, wurde jetzt vor dem Schwurgericht des Landgerichts II verhandelt.

Der brutale Raubüberfall, den die 44jährige Näherin

Mord, vollendeten

ihres langen Schreibens einzugehen, ist unmöglich. Ein kurzer Ge richtsbericht fann nicht die photographische Wiedergabe einer Ge richtsverhandlung sein. Im übrigen mußte der objektive Zuhörer von der Gerichtsverhandlung den Eindruck erhalten, der im Boc­wärts" wiedergegeben ist. Den vollen Namen des Angeklagten hatten wir mit Absicht verschwiegen.

=

wollen mit dem kommenden Sommerfahrplan, also am 15. Mai Von 1927 ab 24- Stundenzeit. Reichsbahn und Reichspost 1927, in ihrem inneren und äußeren Dienstverkehr die 24- Stun­den 3eit einführen. Die Fahrpläne des deutschen Luftverkehrs sind auf diesem Gebiete bereits vorgegangen, nachdem die Vier­undzwanzigstundenzeit in einem großen Teil der europäischen Länder, wenigstens in den Fahrplänen, seit längerer Zeit eingeführt ist und sich insofern sehr gut bewährt hat, als eine Berwechslung zwischen den Vormittags- und Nachmittagsstunden in Wegfall kommt. Im gewöhnlichen Leben wird die bisherige Zeitrechnung beibehalten, auch die Ziffernblätter an den Bahnhofs- und ſonſtigen Uhren werden nicht geändert werden.

Reichstagswahlkreises, Genoffe Gut it av Schmidt, volement bag Amt Ein Sechzigjähriger. Der ehemalige langjährige Kassierer des 2. Berliner 60. Lebensjahr. Noch heute versieht er wie seit langen Jahren das Amt eines Zeitungsspediteurs in unserer Filiale Bärwaldstraße. Typographia. Die Uebungsstunden Donnerstags vormittags fallen bis auf weiteres aus.

Der Fortgang des Wiener Arbeitersportfestes.

T

Gegen die rabiate Nichte lautete die Anflage auf versuchten Raub und Fundunterschla gung. Die Behling wohnte bei ihrer Tante in der Kligstraße, wo diese von einer Wohnung ein Zimmer abgemietet hatte. Dadurch hatte sie in Erfahrung gebracht. daß die alte Frau einen nicht un­erheblichen Spargroschen befaß und in einer Tasche ihres Unter­fchäftigung war, und infolgedessen in Not lebte, faßte fie rodes aufbewahrte. Da die Angeklagte ohne dauernde Be= den Entschluß, diesen Spargroschen an sich zu bringen. Der Plan wurde mit ihrer Freundin Frau Marie Just besprochen, und diese erwartete sie dann auf der Straße, als sie zur Ausführung des Raubes von ihr fortgegangen war. Der Raub erfolgte in der Weise, daß die Behling an der Korridortüre flingelte, und als die Tante geöffnet und mit ihr den Korridor betreten hatte, diese plötzlich zu Boden stieß. Hierauf ergriff die Angeklagte eine Haarbürste Wien , 7. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Am Mittwoch vors und schlug damit unbarmherzig auf den Kopf der alten gebrechlichen mittag wurden auf dem Festplatz des Internationalen Ar­Frau ein, die sich anfänglich heftig wehrte. Als die Greifin schließlich beitersportfestes auf einem besonders hergerichteten Bodium merkte, daß sie die Kräfte verließen, hatte sie noch den rettenden die Konkurrenzen in 3weier und Einerkunstfahren Gedanken, sich tot zu stellen. Sogleich ließ auch die Nichte ausgetragen. Die Konkurrenz war sehr gut beschickt und brachte von ihr ab, nahm den Spargroschen in Höhe von 455 Mark an cusgezeichnete Leistungen. Sieger wurden im Zweierkunstfahren sich und lief zu ihrer wartenden Freundin, der sie von dem Raub Gebrüder Leonhardt Offenbach a. M. mit 88 Punkien, vor 430 Mart zur Aufbewahrung übergab. Erst gegen Abend wurde den Brüdern Swoboda Wien mit 80 Punkten. Die Leistung die Ueberfallene von dem Wohnungsinhaber, der lautes Stöhnen der Deutschen war eine überragende, daher auch ihr über­aus dem Zimmer hörte, schwer verwundet aufgefunden und legenes Spiel. Auch im Einerfahren trug Deutschland der nach dem Krankenhaus gebracht. Währenddessen mar die Angeklagte Sieg davon. Paul Leonhardt Offenbach a. M. siegte überlegen in der Wohnung erschienen, ruhig auftretend und sehr erstaunt tuend, mit 81 Punkten vor Dominit Swoboda Wien mit 67 Punkten. daß ihre Tante überfallen worden sei. Im Krankenhaus wurde feft- Das Publifum nahm lebhaften Anteil an den Darbietungen und gestellt, daß der Kopf der Frau Zander in unglaublicher überschüttete die Teilnehmer mit reichem Beifall. Am Vormittag Weise zugerichtet worden und eine einzige Wunde war. fand auch das 50 Kilometer- Straßenrennen Glücklicherweise hat die alte Frau trotzdem feinen dauernden Schwechat statt. Sieger wurde Köt1- Wien in 1:26:43 St. Unerledigt ist durch diesen Genehmigungsbeschluß noch die Schaden davongetragen. Vor Gericht behauptete die Angeklagte, Der Sachfe Ebensteiner, der anfangs Erster war, blieb im viel wichtigere Frage der Genehmigung der neuen von den Kom- sie hätte ihre Tante nicht töten wollen, sondern habe sie nur so ge- Verlauf des Rennens zurüd. Das Handballfreundschafts­munisten, Sozialdemokraten und Zentrum beschlossenen gefchlagen, um sie benommen" zu machen, um das Geld dann spiel zwischen Ostdeutschland und Wien brachte den Staffelten Grundsteuerordnung. Um sie wird zweifel- nehmen zu können. Im übrigen sei sie wie geistesabwesend Wienern mit 9: 2 einen überlegenen Erfolg. Die aus Spielern tos noch ein heftiger Kampf entbrennen, um so mehr, als die gewesen, und erst wieder zur Besinnung gekommen, als sie mit der der Städte Dresden und Elbing bestehende deutsche Mannschaft fand Durchführung dieser Grundsteuerstaffelung in Berlin nicht ohne Freundin zusammen war. Diefe fonnte nicht mehr zur Rechenschaft sich nicht recht zusammen, besonders die Hintermannschaft war sehe Folgen auf die übrigen preußischen Großstädte sein könnie. Hier gezogen werden, weil sie durch Selbstmord geendet hatte. Das Geschwach. Im Wiener Parteihaus tagte am Mittwoch vormittag muß mit allem Nachdruck verlangt werden, daß die Aufsichtsbehör- richt fam auf Grund des ganzen Verhaltens der Angeklagten und der Arbeitersamariterbund. Begrüßungsansprachen hielten den dem Willen der Bevölkerung Rechnung tragen und die Mög- der Ausführung der Tat zu einem Schuldig im Sinne der Anklage. dabei der internationale Sportsekretär Bridoug, Dr. Deutsch lichkeit schaffen, die kommunale Grundsteuerumlage nach den wirt­Die Behling, die sich außerdem einer Fundunterschlagung schuldig für die Republik Desterreich, Professor Tandler für die Gemeinde ſchaftlichen Berhältnissen zu ſtaffeln. An diesem Bunfte biciet sich gemacht hatte, wurde zu 6 Jahren 1 Tag Gefängnis ver- Wien , der Jugendfekretär Heinz für die Jugendorganisation. Der eine wenn auch beschränkte Gelegenheit, die verhängnisvollen Wir­Versizende des Deutschen Samariterbundes, Kretschmann, fungen der ununterbrochenen Mietssteigerungen, die eine Folge des deutsch nationalen Finanzaus­erstattete den Bericht über die Tätigkeit des Bundes, der 37 000 Mit­glieder zählt. Am Nachmittag zog eine ungeheure Masse von gleichs der Regierung Luther- Schiele- Schlieben sind, wenigstens etwas abzuschwächen. Die Widerstände, die sich bei den Aufsichts­Kindern in einem Fest zug vom Braterstern unter Begleitung von fünf Musikkapellen, einer Fahnen- und einer Trommler und behörden dieser Neuregelung entgegenstellen, müssen unter allen lim­Pfeiferkompagnie inmitten eines dichten und jubelnden Spaliers ſtänden beseitigt werden. Auch der preußische Landtag wird durch den Prater. Alle de Tausende von Kindern hatten kleine wohl nicht umhin fönnen, die Berliner Anregungen auf feziafere rote Fahnen, die die Arbeiterzeitung" gespendet hatte. Gestaltung der kommunalen Steuerbelastung nachdrücklichst zu unterstützen.

Deckeneinsturz in einem Treppenhaus.

Als eine Tür zugeworfen wurde.

Ein nicht alltäglicher Fall ereignete sich gestern nachmittag in dem Hause Wrangelstr. 88. Vor einigen Tagen wurden auf dem Dach Reparaturarbeiten ausgeführt. 3erbrochene Ziegel und größere Mengen Schutt wurden auf dem obersten Treppenpodeft gelagert. Als gestern nachmittag ein Kind auf dem Boden zu tun hatte, warf es heftig die Tür zu; durch die starte Erschütterung brach der ganze Treppen absak, der starf überlastet war, ein und stürzte in die Tiefe. Wie durch ein Wunder blieb der Knabe unverlegt und fam mit dem bloßen Schrecken davon. Glücklicherweise befanden sich auch feine

urteilt.

Ein Fälschergenie.

500 Mark Tageseinnahme.

Ein Meister der Fälschungen ist der Händler Hermann Pohlenz, der mit einer Reihe von Helfern vor dem Schöffen gericht Mitte wegen schwerer Urkundenfälschung und Betruges zum Nachteil der Stadt Berlin zur Verantwortung gezogen wurde. Bohlenz betreibt schon seit Jahren das Fälscherhandwerkt. Er hat im Laufe der Jahre der Zwangswirtschaft alle Arten von städtischen Zuweifungskarten nachgeahmt und davon auf großem Fuße leben hausstrafe verurteilt wurde. fönnen, bis er vor einigen Jahren gefaßt und zu längerer Zucht.

nach

Die Buben trugen furze weiße Höschen mit roten Schärpen, die Mädchen blaue Röde mit roten Schärpen. In geschlossenen Achter­reihen marschierten die Kinder, mit roten Nelfen geschmüdt, über eine Stunde lang durch die Hauptaflee des Praters zur Trabrenn bahn, wo sich ein großes Kinderschauturnen anschloß.

Buch

Die Wiener Typographia" in Berlin . Der altberühmte Gesangverein Wiener drucker trifft am Freitag, den 23. Juli, 25 Uhr nach­im Bureau des Desterreichisch- Deutschen Bolfsbundes, Schloßz mittags, am Anhalter Bahnhof ein. Abends 8 Uhr findet ein Empfangim Reichstage statt, Eintrittskarten zu 2,- Mr. Bellevue, Fernsprecher Moabit 684, und am Portal 5 des Reichstags. Am 24. Juli, abends 8 Uhr: Konzertin der Philharmonie. Sonntag, den 25. Juli, mittags 12 Uhr, findet eine Groß­Mitwirkung der Typographia", Gesangverein der Berliner Buchdrucker und Schriftgießer, statt. Abends 8 Uhr am gleichen Tage Konzert in den Gesamträumen der neuen Belt", Hasenheide. Es wird gebeten, den Wiener Volksgenossen Frei­quartiere zur Verfügung zu stellen.

Hausbewohner der obersten Etage auf der Treppe, so daß niemand Fälschung von Kohlenfarten, die die Stadt Berlin in deutsche Anschlußfundgebung im Lustgarten unter verletzt wurde. Die Feuerwehr, die herbeigerufen wurde, nahm unter größten Vorsichtsmaßnahmen die Aufräumungsarbeiten vor und brachte einige Versteifungen an. Nach den bisherigen Feft stellungen ist der Vorfall auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen.

Ein neuer, Erwerbszweig".

-

unter

Heimarbeit. Quittungsmarken verkaufen. Rann Chefrau ausführen. Verlagsanstalt Friedrichstr. 66. So lautete ein Inserat in einer Berliner Tageszeitung, das mich veranlaßte, die Adresse aufzusuchen. Ein gutes Geschäftshaus, in dem in der 3. Etage ein Zeitungsverlag domiziliert. Und zwar muß es ein ganz bedeutender Betrieb sein, denn eine große Anzahl von Bureauräumen liegen an dem langgestreckten Korridor. Aus dem Anmeldezimmer werde ich ins Wartezimmer ge­führt, wo bereits 8 bis 10 Verdienstsuchende beiderlei Geschlechts der Dinge harren, die da kommen sollen. An der Wand ein Plakat, nach welchem überlaute" Gespräche verboten sind. Es dauert eine Weile, dann beginnt die Abfertigung. Immer zwei auf einmal werden abgerufen, schließlich komme auch ich an die Reihe; in einem äußerst dürftig ausgestatteten Bureauzimmer figt eine junge Dame, sehr selbstbewußt, fühl und herablassend. Ich darf mich fetzen und nun eröffnet sie mir, daß ihr Verlag beabsichtige, einen möglichst großen Teil des Publikums an seinem Geschäftsbetrieb zu beteiligen. Und zwar folgendermaßen: Die Dame zeigt mir einige grüne Marken mit einem Männerfopf; sie sind etwas größer als Briefmarken und tragen das wohlgelungene Konter­fei des Inhabers. Diese Marken kosten das Stück 50 Pf. und ich muß nun für einen größeren Betrag, mindestens 10 Mark diesem wird mir fein Konto eröffnet" von diesen Marken kaufen. Natürlich nur gegen bare Kasse, denn die Firma hat mit Kreditge­währung leider schon üble Erfahrungen gemacht, fagte fie. Ich er halte dabei einen Rabatt von 10 Pro 3. Und nun muß ich versuchen, diese Marken in meinen Bekanntenkreisen oder bei Fremden wieder an den Mann zu bringen, d. h., ich muß Leute suchen, die mir die Marken wieder abkaufen. Diese sind dann am Reingewinn" des Verlages be­teiligt. Natürlich nur an den Zeitungsgeschäften und nicht an der Kennwettgesellschaft"( eine solche betreibt der vielseitige Berlag nämlich auch). Auf diese Weise können die Markenkäufer monatlich bis 65 Proz. des eingezahlten Geldes als Dividende verdienen. Großartig, das tommt doch noch über Klante. Aber da hätte ich doch gar keine Veranlassung, diese hochlukraftven ,, Wert"-Marken an meine Bekannten abzustoßen", diesen Riesenverdienst soll man sich doch nicht entgehen lassen. Man bedenke 65 Proz. und weniger! Was müssen die Leute an ihrem Blättchen verdienen, um solche Dividenden zahlen zu können. Wenn man da ein paar Tausend flüssig hätte; leider liegen alle meine Gelder fest auf der Bant im Friedrichshain . Ich war völlig verzweifelt, denn daß ich meinen Bekannten den Riesenverdienst nicht zukommen lassen durfte, stand für mich fest. Ich hege auch starte 3weifel, ob sie überhaupt für diese Art Martensammlung" zu haben sind; die Leute sind immer so mißtrauisch und denken gleich das Schlechteste. Eine Zeitlang faß ich in Gedanken verfunken, allerhand abenteuerliche Pläne zur Be­schaffung des Kapitals durchzuckten mein Gehirn, bis mich die Stimme der Dame in die Wirklichkeit zurückrief Nur, um über haupt etwas zu fagen, erlaubte ich mir in aller Bescheidenheit und ehrerbietig nach den Garantien bezüglich des Gewinnanteils und des eingezahlten Geldes zu fragen. Und mit einem bezaubernden,

unter seinen Zuchthausgenoffen für sein fünftiges Ge Im Zuchthaus reifte ihm ein neuer Plan, und er warb auch schäftsunternehmen bereits Mitarbeiter. Als ein Teil von auch nicht länger hinter den Gitterstäben, und er verschaffte sich diesen seine Strafe verbüßt hatte, hielt es den Erfinder des Planes eine Strafunterbrechung" auf dem Wege einer verwegenen Flucht aus dem Zuchthaus. Da die Zeit der Zwangs: mittelfarten mehr zu fälschen gab, verlegte er sich jetzt auf die bewirtschaftung vorbei war und es keine Brot- und andere Lebens­Höhe von je zwei Zentnern für Erwerbslose und Sozialrentner aus­geb. Die Fälschungen waren so geschickt sowohl gedruckt als auch gestempelt, daß es lange Zeit brauchte, bis man hinter den Schwindel fam. Bohlenz hatte inzwischen seinem Unternehmen einen derartigen Umfang gegeben, daß nicht nur ein Heer von Unterhändlern mit der Unterbringung der Rohlenkarten beschäftigt wurde, sondern daß sogar ein Straßenhandel damit stattfand. Mit Hilfe einer Kopier­presse wurden die Karten nachts in der Wohnung der Geliebten des Pohlenz, der Verkäuferin K. gedruckt, und Pohlenz soll damit nicht weniger als 500 m. an einem Tage verdient haben. Als Kriminalkommissar Quo ft Pohlenz festnehmen konnte, fand er bei ihm noch 2600 m. Ersparnisse, obwohl seine Freundin ihm furz vorher erst mit 2000 m. ausgerüdt war. Es waren mun­mehr mit Bohlenz noch weitere sechs Personen mit angeklagt. Die Angeklagten waren geständig. Pohlenz erhielt ein Jahr sechs Monate 3uchthaus und drei Jahre Ehrverluft. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisstrafen bis zu einem Jahr ein Monat. Nur die Verkäuferin K. erhielt als Verführte für die ihr zudiftierten sechs Monate Gefängnis als einzige Bewährungs frist.

Autounfall auf der Avus. Gestern nachmittag gegen 6 Uhr er eignete sich an der Nordkurve der Avus ein schwerer Unfall. Während des Trainings der Rennwagen, die ihre llebungsfahrten zum Großen Preis von Deutschland unternahmen, fuhr ein Privat wagen in der Richtung Nikolassee an einen Kilometerstein. Der Führer hatte sich während der Fahrt nach einem der Renn wagen umgesehen und dadurch die Herrschaft über das Steuer ver­loren. Der Kilometerstein riß die Vorderachse los, so daß sie bis an die Hinterachse geschleudert wurde. Der Führer des Wagens erlitt einen Nerven chof und leichtere haut abschürfungen. Fabrifbrand in der Ritterstraße. Gestern abend gegen 8 1hr wurden mehrere Löschzüge der Berliner Feuerwehr nach der Ritterstraße 51 gerufen, wo in den Fabrikräumen der Firma Schmidt u. Co. aus bisher noch unbekannter Ursache Feuer aus­gebrochen war. Die Löschaktion dauerte über Stunden. Gegen Rauchentwicklung erschwerte das Arbeiten der Mannschaften. 10 Uhr war die Hauptgefahr beseitigt. Ungewöhnlich starke Bedauerlicherweise ist wieder ein Feuerwehrmann schwer an Rauchvergiftung erfrankt und wird für einige Zeit dienst­unfähig sein. Eine Brandwache verblieb an der Feuerstelle.

Der größte Bahnhof Europas .

Der am Dstrande des rheinisch- westfälischen Industriegebiets g legene Bahnhof Hamm , in Westfalen , stellt heute die um fangreichste Bahnhofsanlage Europas dar. Er be­fist eine Länge von 9,8 Kilometer und an der breitesten Stelle eine Entwicklung von 470 Meter. Die Anlagen dienen als Umstellbahnhof dem Zu- und Ausgang vom Industries gebiet für den Güterverkehr und zugleich als Einmündung von vier Streden für den Personenverkehr mit täglicher Abfertigung von 263 Personenbezügen. Im Güterverkehr wurden im Mai täglich 5100 Wagen abgefertigt. Die Länge der Hauptgleise beträgt 77 Kilometer, der Nebengleife 232 Kilometer. Auf den elektrisch betriebenen Stellwerten find 1053 Sebel für Weichen, Fahr­Straßen und Signale zu bedienen; mit den mechanischen Stellwerfen find 223 Drahtleitungen von 15 Kilometer Länge für Weichen und Signale verbunden. Vom Ablaufberg werden mit einem Mann 32 Sammelgleise mit dem von Eisenbahnrat Wagner fonftruierten Ablaufstellwerf bedient und mit dem halben Hilfspersonal die doppelte Leistung gegen das frühere System durch die von Dr. Ing. Fröhlich konstruierte automatische Gleisbremse erreicht.

Drei neue deutsche Riefendampfer soll die ha pag für ihren Amerikadienst zu bauen beabsichtigen. Die Schiffe follen je 33 000 Tennen groß sein, also ungefähr dem Lloyddampfer Columbus" entsprechen und auf Stapel gelegt werden, sobald der Dampfer " New York ", der letzte der vier Schiffe der Ballin- Klaffe, fertig­gestellt ist. Das erste der neuen deutschen Schiffe soll den Namen " Europa " tragen. Da die Baukosten für einen Lurusdampfer heute rund 900 bis 1000 m. pro Tonne betragen, würde es sich bei 100 Millionen Mart handeln. Der Bauauftrag ſoll natürlich dem Bau von drei Schiffen dieser Größe um eine Summe von rund deutschen Werften zugute kommen.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

beiden schweren Störungen in der Berliner Strom Die Berliner Städtische Elektrizitätswerke A.-G. teilt mit: Die versorgung am Montag find auf die schweren Gewitter zurückzuführen, die zweimal die Fernstromleitungen außer Betrieb gesetzt haben; das erste Mal für die Dauer von dreizehn Minuten, undvierzig Minuten. Leider hat aus demselben Grunde die Fern- shuk, das zweite Mal von 4.35 bis 5.17 Uhr nachmittags, also auf zwei­Stromleitung auch am Dienstag für reichlich eine halbe Stunde aus­gesetzt.

Weil er zu wenig verdiente". Unter dieser Ueberschrift hatten wir am 5. Juli über einen Prozeß berichtet. Die darin genannte geschiedene Frau des am 5. d. M. vom Landgericht II wegen fahr läffiger Körperverlegung mit Todeserfolg zu 6 Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilten Bahnbetriebsassistenten Sch. bittet uns, den Bericht über die Gerichtsverhandlung dahin zu berichtigen, daß nach ihrer Ansicht ihren Mann bei den entstandenen Ehe

bald im Jugendferretariat,

7% Uhr, Ging Achtung, Bezirksvorstandsmitglieder! Heute, Donnerstag, pünktlich Die Berichtsbogen für die Monate April- Juni müssen sofort dem Sekre tariat eingereicht werden. Sarzwanderung vom 8.- 15. Auguft. Ber teilnehmen will, melde sich recht Amfterdambilber( W. Beiersdorf und M. Rein) können abgeholt werden. Achtung, Werbebezirksleiter und Bezirksvorstand, Feft und Banderaus Sonnabend/ Sonntag, 10./11. Juli, Fahrt zur Jugendherberge Lindenhof bei Briefelang. Treffpunkt: Sonnabend abend 6 Uhr pünktlich am Lehrter Bahnhof , Wafferfeite( Fernbahnhof). Nach zügler Sonntag früh 7% Uhr ebenda.

Arbeitsgemeinschaften Abraham!

-

Heute, Donnerstag, abends 7% Uhr: schönhauser Borstadt II: Schule Eberswalder Str. 10. Norben: Schule Butbuffer Str. 3. Vortrag: Bas ist Gozialismus?" fchaft und Reform" Bortrag: ,, Gemein­Often 2.- B.: Jugendheim Ebertnftr. 12. Bortrag: ,, Die Sozialistische Jugendinternationale". Sübweft: Jugendheim Linden Friebenan: Jugendheim Offen­ftraße 3. Ausfprache: Unsere Fahrten". Bortong: Barum bin ich in der GAZ.?" bacher Str. 5a. Mitgliederversammlung. 2antwig: Schule Schulstraße.

-