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Donnerstag s.

Unterhaltung unö �Dissen

Vellage ües vorwärts

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Hans Hinkebein. Ttovelle von Alax Dorlu.

(Schluß.) Hans, nxis nun? Und das Herz des Hans schrie auf. helfen wollte es dem Knaben. Das Herz schrie: Hans, Hans, zurück, nehm« ihn auf dein« Arm«, küffe ihn,«r ist dein Sohn, er ist ein Mensch. Aber der Trotz de? Hansen sagte: N«inl geschah ihm recht. Mir spotten? Was tat ich ihm? Ha, das Blut wirbelt durch die Adern des Hans Hinkebein. Gott . Venus. Sonne. Laßt mich sein ein Feuerb«sen, ich kehr« die Welt aus, kehr sie aus von allem Dünkel, Spott und Hartherzigkeit. Gott ? Ja, Gott sitzt daheim auf dem Bette des Hans Hinkcbein. Und Gott sagte zu Hans Hinkebein: Wo ist meines Sohnes Sohn? Hans Hinkebein aber sagte zu Gott : Soll ich deines Sohnes Sohn sein Hüter sein? Und Gott sagte: Hans, was hast du getan! Da stand aber ein anderer auf, zu Hilf« des Hans Hinkebein. Einer mit einem scharsgeschnittenen Gesicht, mit einem riesengroßen Klumpfuß, mit einem wirklichen Pferdefuß, einer: dessen Atem nach Schwefel roch. Das war Herr Trotz, der Neffe des Fürsten Satanas. Und der pferdefüßig« Herr Trotz sagte zu Gott : Bergehe Du. hier im Zimmer des Hans Hinkebein herrsche Ich. Fluch den Neichen. So sprach der Trotz. Da verging Gott . Weinend schmolz er dahin. Wo Gott gegessen hatte, da lag ein Sträußchen oerwelkten Seidelbostes. Der Neffe des Satanas aber ward ein Rabe. Und Jakob der Rabe sagte zu Hans Hinkebein: Gehe du auf den Abort. Und Hans Hinkebein entleert« seinen glühenden Körper. Und er kam wieder ins Zimmer herein in der Hand trug er den Leibriemen, die Schnalle zog den Riemen zur Schlinge. Und Jakob, der Rabe, sagt«: Hans Hinkebein, dort im Kasten sind Nägel und Hammer. Und Hans Hinkebein nagelte das ober« Ende des Leibriemens fest an den Türpfosten, ganz oben, er stand auf einem Stuhl«. Und Jakob, der Rabe, sagte: Hans Hinkebein, probiere du noch mal die Schnalle, ob sie rutscht? Ja, sie rutschte. Alles funktionierte gut. Hans Hintebein hängt vom Türpfosten herab wie ein alter schmutziger Sack. Er ist tot. Auf dem Kopfe des Erhängten aber saß Jakob, der Rabe. Und Jakob, der Rabe, hackte mit seinem roten Schnabel hinein in die grau aus dem Munde heraushängende Zunge des Hans Hinkebein. Der Rabe suchte die Seele des Hans. Aber die Seele des Hans war längst fort. Gott war wieder durchs Zimmer geschwebt. Und als Gott die arme Seele des Hans Hinkebein in sein« weite Manteltasche gesteckt hatte, da hatte Gott auch das Sträußlein Seidelbast aufgenommen, er hatte es sich an feine alt« Brust gesteckt. Und, O Wunder! an der Brust der Ewigkeit waren die welken Blumen wieder erblüht zu frischer Jugend. Lilaroter Seidelbast, Duft«ie Hyazinthen.. Und an der Brust der Ewigkeit wiederum taten nun die Blüten des Seidel- bastes ihr Wunder. Der alte Gott ward jung, Gott ward weiblich, Gott ward ein« strahlende Jungfrau. Und die Jungfrau Gott trug an ihrer weißen Brust den lilaroten Blütenstrauß, den Seidelbast. Und die Jungfrau hieß Schönheit. Und der Seidelbast hieß ihr Kind. Reifende Schönheit deutet auf Fruchtbarkeit. Gott ist doppelt. Gott ist Ewigkeit. Gott ist Schönheit. Gott ist aber auch die fruchtbare Tat. Gott ringt im Menschen. Das Gute überspringt das Böse. War ein großes Begräbnis, als man den Sohn des Rechts- anwalts Sesam wieder in die Arme der Mutter Erde hineinbettete. Aber, das war unheimlich, als man die Glocken im Dom« läutet«, da klangen sie nicht. Sie schwangen, aber sie klangen nicht. Und als die sorgende Polizei den Leichnam des armen Selbst- Mörders in die Arme der Mutter Erde hineinbettcte, da war das überhaupt kein Begräbnis, das war ein Berfcharren. Kein einziger Leidtragender war da, denn der betrunkene Bettelschorfch, der eine leere Schnapsslasche in das Grab des Hans Hinkebein hineinwarf, der war kein Leidtragender, der wußte nicht, was er tat. In ihm wohnte Jakob. Jakob der Rabe. Mitternacht. Die alte Stadt schläft. Was aber ist das? Vom Dome her läuten die erzenen Glocken. Ein herrliches fei-rliches Geläute Mitternacht Ehre dem Wahr­haftigen Ehre dem Guten Ehre dem Edlen. Der alt« Dom läutet dem Freunde Hans Hinkebein sein Sterbe- lied. Und auch sein Erwachelied. Wie erschraken nächtlichst die Bürger. Und Rechtsanwalt Sesam bekam zur selben Stunde einen Blutsturz. Zur selben Stunde auch starb die Großcxplosivstoffhändlersgattin Mariaüe Drehbaum. Aber droben auf dem nächtlichen Stern Venus ist Hochzeit, der Hans Hinkebein heiratet seine Rite. Seine Sehnsucht ward erfüllt. Und all die schönen Himmelsmädchen singen, die goldenen ewigen Sterne. Die Stern« mit dem milden Antlitz. Di« Stern« mit dem goldenen Haar. Di« Sterne mit den roten Erdbeerlippen. Die Sterne mit den silbernen Tanzschuhen. Hans Hintebein, freue du dich.

Cake walk unö fein Mahout. Von Erna Büsing. Als der erwachende Verstand seine Blicke dirigierte, sah er auf Eake walks gewaltigen Rücken, er, der kleine Sohn des Mahouts. Es war für die Eltern selbstverständlich, daß der Knirps im Stall schlief oder herumtollte und sobald Eake walk, der größte der Ele- lauten, von der Arbeit heimkam, mit ihm sein« Spielstunde abhielt. Der Kleine war doch der Sohn eines Mahouts, zum Elefanten, Wärter geboren, das war heilige Tradition, der Familie, das war Indiens Sittengesetz. Damm sagte auch sein Vater, als er voller Glück den Neugeborenen zum ersten Male in seinen Armen hielt, nichtMein Sohn', sondernEin neuer Mahout" und der«tolz lieh seiner Stimme besondere Stärke. Der erste klare Gedanke des Kleinen war:Welches Glück, Mahout werden zu dürfen", denn die Elefanten waren die weisesten Geschöpfe der Welt, das sagte seine, von ihm zärtlich geliebte Mutter. Und Eake walk, was war das für ein Prachttier. Es war, rme alle seine Stallgenossen, ein Weibchen. Der englische Herr hielt überhaupt keine Bullen, die werden doch einmal böse. Seinen Namen erhielt Eake walk, weil die Engländer den Tanz gleichen Namen- für unzüchtig halten und der spottlujttge Herr meinte, nur

durch Entsetzen käme mal etwas Abwechslung in die langweiligen engliichen Gesichter.» Hatte Eake walk sich in Ruhestellung niedergelegt, kauerte der Knabe neben ihm. In seiner Phantasie war für ihn Eake walks Rucken ein Turin , ein Berg, er nahm tatsächlich tausenderlei Gestalt an. Der Elefantenstall lag an der Hauptverkehrsstraße, man sah mal ein Automobil mit Fremden oder ein niedergebrochenes Ochsen- gesährt. Aus solchen Anlässen liefen sofort Menschen zusammen. Standen sie in Haufen, dann konnte selbstredend der kleine Junge nichts sehen, weshalb er geschwind in den Stall huschte und Eake walk die Fessel vom Hinterbein löste. Dann erschien der Elefant auf der Bildfläche, ergriff seinen jungen Freund mit dem Rüssel, hob ihn hoch in die Lust und schaukelte ihn hin und her, bis der zukünftige Elefantenwärter seine Neugierde befriedigt hatte. Der Knabe wuchs geradbeinig und schlank heran und als alte Mahouts preisend von ihm sagten:Er geht wie ein Elefant", schob der Bater ihn schnell beiseite, damit das Lob ihn nicht verblende. Er war noch ein Knabe, da er mit Eake walk bereits auf Arbeit ging. Sie holten Tieckholzstämme oder schichteten sie übereinander. Eake walk war bei der Arbeit fleißig, klug und gewisienhaft. Konnte er mit einem Stamm infolge seiner Länge oder Dicke nicht allein

Hüter öer Weimarer Verfassung.

fertig werden, holte er sich Hilfe bei seinen Arbeitskollegen. In gütiger Aufsorderung betastete er einen anderen Elefanten mit dem Rüsiel, falls das Tier nicht willig zur Hilfeleistung kam, boxte er es mit den Stoßzähnen an den in Frage kommenden Stamm heran. Führte der Weg an Tempeln vorbei und erblickte der Knabe das uxalte Gemäuer, geformt wie Elefantenschädel und Beine, dann flüsterte er:Eake walk, man ehrt deinen Vater, Eake walk, man liebt deine Mutter." Doch der englische Herr machte eine reiche Partie, er heiratete ein Gut im Heimatland. Folglich zog er nach Europa und die Ele- fanten wurden verkauft. Eake walk sollte über See, darum nahm auch der Knabe Abschied von seinen Eltern. Noch gerne hätte er der Mutter in die Augen gesehen, die leuchteten wie große Blumen, deren Schönheit man nur erkannte, wenn man reinen Herzens war. Noch gerne hätte er vom Vater viel gehört über den weißen Ele- fanten, den sein Urahn einst betreute. Doch er gehörte zu Eake walk, nun war er Mahout. Die Ueberfcchrt war furchtbar, erkältet kamen Eake walk und sein Mahout in Europa an. Dort letzte sofort eine endlose Quälerei für beide ein, denn sie waren an einen Menageriebesitzer geraten, der seine Leute und seine Tiere für jeden geschäftlichen Mißerfolg ver- antwortlich machte. Die wirtschaftliche Lage aber war schlecht. Der Herr Direktor fluchte, warf seine Leute um nichts auf die Straße, schlug die Tiere und weder Eake walk, noch sein Mahout wußten, was sie sollten. Mißachtet man jedoch in einem Elefanten die Gut- mütigkeit, so erwacht in ihm, als uraltes Bermächtnis, ganz plötzlich das volle Bewußtsein seiner Kraft. So erging es auch eines Tages Eake walk, als der Herr Direktor ihn ohne jeden Grund mit dem Haken bearbeitete. Eake walk stand wie angegossen auf seinem Podium, schlug nicht mit dem Rüssel, rasielte nicht mit der Kette, sondern winkte seinen Mahout nur mit den Ohren. Der löste die Fessel. Geräuschlos glitt der Elefant vom Podium, qeräuschlos schlich er hinter seinem Direktor, ergriff ihn mit dein Rüssel, warf ihn sich unter die Beine und zertrampelte ihn. Dann ging er zu seinem Wärter, der seelenruhig Eake walks Füße von den ekelhaften Brei reinigte. Alle Zeitungen schrieben, der Elefant Eake walk sei böse ge- worden. Der Direktor eines Zoologischen Gartens aber, dem Ele- fantenrache nicht unbekannt war, eilte herbei und taufte den Koloß für wenig Geld. Er� sah den Mahout an und wußte, dem Mann kann ich den Transport anvertrauen. Im Zoologischen Garten wurde Eake walk bald der Liebling oller. Sein Mahout ist krank, ihn mordet das Klima, er hat die Schwindsucht. Er weih, er wird bald sterben, doch hat er keine Angst vor dem Tode. Eake walk wird noch leben, er ist ja erst 80 Jahre alt. Und wenn der Elefant, sein Rücken ist so hoch wie ein Turm, seinen Rüsiel um seinen Wärter schlingt, dann erzählen die zwei sich wundersame Dinge. Der Mahout wird sterben, bald, aber er wird wiederkommen, seine Seele wird ein schöner, großer Bogel werden, der mit wachsamen Augen über Eake walk schwebt.

Neues von öer Schilöörüfe. Bon Dr. B. B e r n e r. Kein Organ hat nur«ine Aufgabe im Körper zu versehen. Immer ist es ein Vielerlei von Funktionen, das sich nach den Bc- dürfniffen des ganzen Organismus abstuft und verändert. Auch die Schilddrüse nimmt hier noch eine ganz besondere Ausnahmestellung ein: wenn es auch vielleicht einmal gelingen wird, ihre Wirkungen auf eine Grundeigenschaft zurückzuführen, so hat die Biologie doch vorderhand noch genug zu tun, um eben nur jene vielfältigen Er- scheinungen zu unterfuchen, die von der Schilddrüse ausgehen. Eine Grundtatjache ist seit langem bekannt: man kann die ver. verblichen Wirkungen, die die Entfernung der Schilddrüse oder auch nur ihre zu schwache Tätigkeit mit sich bringt, wenigstens zum Teil durch Vcrfütterung von Schilddrüse gesunder Tiere bekämpfen und rückgängig machen. Es kommt also osfenbar aus einen in der Schild- drüse enthaltenen Stoff an: man nimmt daher an, daß die Thyroidca dies der wissenschaftliche Name der Schilddrüse eine innersckre- torische Drüse ist: sie jezerniert(scheidet ab) jenen wichtigen Stoff (dasHormon") in den Körper selbst, indem sie ihn ins Blut ent- läßt einen Ausführungsgang besitzt die Schilddrüfe ja nicht. Solche Drüsen mit innerer Sekretion(Abscheidung) gibt es bekannt- lich viele: die Thyroidea ist eine der interessantesten von ihnen. So weiß man, daß Kretinismus(idiotische Zwerge) durch eine maugelhafte Abgabe von Schilddrüsenhormon bedingt ist und durch Beiäbre.chung von Schilddrüse günstig beeinflußi wird. Es ist eben das Hormon von größter Wichtigkeit für den Ablauf der Entwicklung in normalen Bahnen. Kaulquappen, denen man operativ die Schild- drüse genommen hat, verwanden sich nicht in Frösche, sondern bleiben zeitlebens eben Kaulquappen, mögen sie auch gejchlcchtsreif werden! Andererseits warten Kaulquappen, denen man Schilddrüse zu fressen gegeben hat, gar nicht dierichtige" Zeit ab, sondern verwandeln sich alsobald in Frösche. Also ist es das Hormon der Schilddrüse, das die Verwandlung herbeiführt und man muß annehmen, daß es diese auch normalerweise reguliert.' Wahrscheinlich scheidet in einem be- stimmten Alter die Schilddrüse der Kaulquappe reichlich Hormon aus und so kommt es zur Verwandlung der Kaulquappe in den Frosch. Es scheint auch bei den Vögeln und Säugetieren die Tätigkeit der' Thyroidea zu bestimmten Zeiten anzusteigen, zu anderen wieder abzusinken. So ist wohl Eintritt und Ende des Winterschlafs durch die Sekretion der Schilddrüse mitbestimmt. Wenn sie im Herbst ihre Arbeit einstellt oder einschränkt, dann schläft das Tier ein: wenn der Frühling kommt, erfolgt Ansteigen der Schilddrüsentätigkeit: der Winterschläfer erwacht. Daraus deuten die Versuche Adlers hin: die künstliche Zufuhr von Schild- drüsenhormon erweckt die Winterschläfer aus ihrer Erstarrung. Aber auch bei den anderen, denwinterwachen" Säugetieren schwankt die Sekretion des Hormons, und damit hängt der Wechsel im Haarkleid zusammen, den die Säugetiere durchmachen. Gibt man einem Schaf Schilddrüse in größerer Menge, dann tritt der für den Haarwechsel charakteristische Haarausfall und die Reubildimg von Haar ein. Es ist also wohl eine Funktion der Schilddrüse, den Haarausfall herbeizuführen, der der Bildung des Winterpelzes bzw. des Sommerfelles vorangeht. Bei den Vögeln reguliert sie die Mauser. Füttert man Hühner mit Schilddrüse, so beginnen sie sich zu mausern und es wachsen neue Federn. Dies« künstliche Mauser kann sehr leicht erzielt werden und tritt schon etwa eine Woche nach der Fütterung mit Schilddrüse ein. Uebrigens sind die neu nachwachsenden Federn heller gefärbt sie haben den Farbstoff verloren. Man nirtlmt übrigens an. daß das Ergrauen der Haare im Altern dos ia auf Farbstoss-(Pigment"-)Mangel zurückzuführen ist, ebenfalls durch die Schilddrüse herbeigeführt wird, die auch andere Alteresymptome begünstigt.' So ist es uns um so überraschender, wenn ein sehr bekannter englischer Biologe Professor Crew neuerdings über die günstige Wirkung von kleinen Schilddrüsengaben bei alten Hühnern und Hähnen berichtet. �Zunächst versuchte Crew durch Unterbindung der Ausiuhrgänge des Hodens die alten Hähne, die schon fortpflanzungsunsWg waren und alle Anzeichen hohen Alters zeigten, zuverjüngen". Die Unter- bindung des Ausführganges ist nichts anderes als die vielbesprochene Steinach-Operatton! Sie zielt darauf ab, die innere Sekretion des alternden Hodens neu zu beleben. Denn bekanntlich sendet auch ber Hoden ein Hormon ins Blut, das von größter Wichtigkeit ist, da es nicht nur die Geschlechtlichteit des Tieres zur Ausbildung bringt und erhält, sondern auch den Allqemeinzustand des Körpers(Muskel- bildung, Stoffwechsel usw.) beeinflußt. Aber die Unterbindung blieb erfolglos. Jetzt gab Crew den alten Hähnen und Hühnern Schilddrüse und erreichte nach seinem neuen Bericht damit, daß die Eierproduktion der Hühner anstieg und die Hähne wieder zeugungsfähig wurden. wobei sich auch der A l l g e m e i n z u st a n d der alten Tiere besserte. Auch Steinach hatte seinerzeit auf die Notwendigkeit hm- gewiesen, nicht nur die innere Sekretion des Hodens, die im Alier nachläßt, zu steigern, sondern sich auch sozusagen um die anderen Drüsen mit innerer Sekretion zu kümmern, die wohl durch unregel- mäßige Tätigkeit das Altern begünstigen. Crew hat nun in seinen Schilddrüsenversuchcn der Steinachschen Forderung tcilwciie Genüge getan, und es bleibt abzuwarten, wie weit uns seine Per- suche dem Ziel nähern werden, das die Altersforschung gegenwärtig anstrebt:Verjüngung"._ Der Ursprung des Kokhemdes. Ob Mussolini das Schwarzhemd, das seine Anhänger tragen, selbst erfunden oder von anderen über- Nammen hat. weiß man nicht genau. Dagegen wird jetzt näheres über das rote Hemd, das einst die Anhänger Garibaldis getragen haben, bekannt. Dies« rote Hemdbluse, die Garibaldi bis zu seinem Tode getragen hat. gehört« zurUniform" der brosilischen und argentinischen Biehhirten(Gauchos ), die als leichte Reiter in der ganzen Welt damals unerreicht dastanden. Als dann Garibaldi nach Uruguay kam, um mit Freischärlern Rosas, den Tyrannen von Buenos Aires , zu bekämpfen und später in Montevideo die berühmte italienische Legion bildete, behielt er für seine Leute die weithin leuchtende rote Uniform der Gauchos bei. Dieses ist der Ursprung des italienischen Rothemdes. Ein verschwundener See. In der Gemeinde Staatshausen bei Goldap in Ostpreußen hat sich kürzlich ein Naturwunder vollzogen. da« große Menschenmengen aus der näheren und weiteren Um- gebung anlockte. Der in der Gemeinde gelegene acht Morgen große See ist ttach einem heftigen Gewitter unter gurgelndem Geräusch .plötzlich verschwunden. Bevor der Wasserspiegel des annähernd 30 Meter tiefen Sees zu sinken begann, kamen große Erbmassen an die Oberfläche. Man muß daher wohl annehmen, daß sich der See einen unterirdischen Abfluß nach einem benachbarten, ttefer gelegenen See verschafft hat. Jetzt stellt der ehemalige See nur noch einen einzigen Sumpf dar! Tin Idnll vor 90 Zahren. Anfang Juli 1836 entschloß sich die Eisenbahn Nürnberg-Fürth, neben Menschen auch Frachtgut zu be- fördern und am 11. Juli 1836 traten zwei Fäßchen Lederer Bier als erstes die Reise an. Dem Wirt in Fürth , für den sie bestimmt waren, war aber vorher zur Bedingung gemacht, daß er sie selbst abholen müsse! Die Frachtgebühr betrug je Fähchen 6 Kreuzer. Eine weise Eisenbahndirektion hatte aber auch dem Zugpersonal größte Aufmerksamkeit anbesohlen, da diese erste Güie�eförderuna sich immerhin späterins große ausdehnen könne!"