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Zukunft leichter überwinden werden. Ihr Interesse an all­gemein- politischen Fragen wurde geweckt.

An einer mehr politischen Arbeit der Frauen sind nicht nur die Frauen selbst interessiert, sondern in gleichem Maße auch die gesamte Partei. Ein großer Teil unserer Werbearbeit gilt den Frauen. Die Frauen sind ein wichtiges Rekrutierungsgebiet für die sozialistische Arbeiterbewegung. Gegenwärtig ist nur etwa ein Fünftel unserer Parteimit­glieder weiblichen Geschlechts. Bei Wahlen stellen die Frauen die größere Hälfte der Wahlberechtigten. Ihre politische Er fenntnis oder auch ihre mangelnde politische Aktivität hat bisher auf alle Wahlen in Deutschland bedeutungsvollen Ein­fluß ausgeübt. Je mehr sich unsere Agitationsarbeit fern hält von den platteren Formen der Mitglieder- oder Wähler­werbung, desto nachhaltiger wird unfer Erfolg sein. Unsere Werbearbeit unter den Frauen muß sich einerseits den be­sonderen Bedürfnissen und Neigungen der Frauen anpassen. Sie wird deshalb im allgemeinen leichter und erfolgreicher von Frauen verrichtet werden können. Andererseits wird sie nachhaltiger wirken, wenn sie in Formen erfolgt, die uns nicht nur für den Augenblid eine Wählerin oder ein Mitglied bringen, sondern die darüber hinaus das Interesse an der Politik und am Sozialismus zu wecken vermögen. Die Vor­aussetzung dafür ist eine gründliche Schulung der Agitatorin felbst, so wie sie jetzt in Friedrichroda begonnen und angeregt wurde.

Es soll keineswegs mit besonderen Frauenkursen etwa eine Tendenz geweckt oder gefördert werden, die gegenwärtig in der bürgerlichen Frauenbewegung recht start ist, und die sich ausspricht in einem unaufhörlichen Jammern darüber, daß es den Frauen bisher troß ihrer Gleichberechti­gung nicht gelungen sei, in der Politif in eigener, weiblicher Weise mitgestaltend zu wirken. Die bürgerliche Frauenbewe­gung hat in den Jahrzehnten bis zum Krieg einen großen Teil ihrer Arbeitskraft darauf verwenden müssen, den Frauen den Zutritt zu höheren Berufen zu erschließen. Sie mußte in jener Zeit die Eignung der Frauen für die damaligen Männerberufe" und die Ebenbürtigkeit und Gleichwertigkeit der Frauen stark betonen. Als Reaktion auf jene Epoche der Vermännlichung erleben wir gegenwärtig in der bürgerlichen Frauenbewegung eine übermäßige Hervorkehrung der ,, weiblichen Eigenart". Ueberall wird nach ihren Auswirkungen gesucht. Auf dem Gebiete der allgemeinen Politik verläuft dieses Suchen natürlich resultatlos, denn hier spielen die wirtschaftlichen Verhältnisse, die in fast gleicher Weise auf Männer und Frauen einwirken, eine bedeutsamere Rolle, als die unter dem Gesichtspunkt der Bolitik geringen

Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Eigenart.

Für die sozialistische Frauenbewegung liegen diese Dinge von vornherein einfacher. Die Tertilarbeiterin oder Wäsche­näherin brauchte nicht erst den Männern ihre Gleichwertig­feit zu beweisen. Sie braucht auch heute ihre weibliche Eigen­art in der Politik nicht allzu sehr zu betonen. Nur in der Agitationsarbeit unter den Frauen müssen die besonderen Schwierigkeiten für die Frauen berücksichtigt werden. Für die Frau liegen die äußeren Umstände für ihre politische Tätigkeit wie für ihre politische Schulung meistens unendlich viel ungünstiger. Der Hinweis auf die politische Gleichbe­rechtigung der Frau darf uns deshalb nicht daran hindern, in iefonderer Weise für die Gewinnung und Schulung der Frauen tätig zu sein. Die Funktionärinnen haben ein be­fenders steiniges Jeld zu bearbeiten. Sie müssen in ihrer geiftigen We terbildung gefördert werden. Von ihrer Arbeit wird zu einem guten Teil der Erfolg unserer Partei abhängen. Das Gelbbestimmungsrecht des deutschen Volkes liegt zur größeren Hälfte in der Hand der Frauen.

Der polnische Berfaffungskampf. Der Sejm hat den Gesezent­wurf über die Verfassungsänderung an die Kommission verwiesen. Die Kommission wird bis zum 12. Juli den Gesetzentwurf durchberaten, so daß der Sejm um die Mitte des Monats die zweite Beratung auf­nehmen fann.

Auch Maslow im Bann.

Er soll nach Sibirien .

Die Rote Fahne " veröffentlicht heute in Fettdruck folgende Verlautbarung des Zentralfomitees der KPD. ;

Wie wir erfahren, haben einige Genoffen Einladungen für eine Begrüßungsfeier anläßlich der Entlassung des Genoffen Mas­low aus dem Gefängnis versandt.

Diese Feier ist nicht von der Parteiorganisation veranstaltet. Wir fordern darum alle Genoffen auf, dieser Veranstaltung fern­zubleiben."

Das ist die Begrüßung des großen Maslow, des Mär­mrers der Weltrevolution. des Mannes, von dem es in der Roten Fahne" mit amerikanischer Reklame hieß: Ohne Maslowismus teine Weltrevolution. Es fommt aber noch schöner. Bor diesem Drecksprizer wird in großer Aufmachung ein Beschluß der Internationalen Kontrollkommission" über die Verbrechen Maslows veröffentlicht. Das Femeurteil gegen ihn lautet:

" Nach Prüfung des stenographischen Protokolls über das Auftreten des Genoffen Maslow vor Gericht ist die JKK. zu dem Beschluß gekommen, daß sein Verhalten als Parteimitglied und besonders als eines geistigen Führers und Mitglieds des 38. nicht würdig war.

Die Frage über seine Parteimitgliedschaft kann endgültig erst dann entschieden werden, wenn die JKK. die Möglichkeit gehabt hat, den Genoffen Maslow persönlich zu vernehmen."

Auf deutsch : Maslow soll nach Rußland tommen und dann

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na Sibirien verbannt werden. Er ist nicht deutscher Staatsangehöriger und nicht, wie Ruth Fischer , deutsche Reichs­tagsabgeordnete. Er fann also nicht, wie seine Gefährtin, im Un­glüd den Schuß der deutschen Botschaft anrufen. Keine Hand wird sich für ihn rühren und Maslow weiß das natür. lich. Er wird, davon find wir überzeugt, nicht nach Rußland gehen. In ihm aber entsteht der opportunistischen Schweinerei" der neuen fommunistischen Zentrale ein gefährlicher Geg ner. Man fann gespannt sein, ob fie mit ihm fertig wird. Die Tscheta- Methoden werden nämlich bei dem Gros der Ber­ liner Arbeiter in der KPD . nicht verfangen. Im übrigen ist der famose Beschluß der Internationalen Kontrollfommission nicht min­der ein Dokument der Schande, wie der Beschluß gegen Ruth Fischer . Die Art, wie hier nur zum Zwecke der Vernichtung eines unbequemen Gegners Verleumdung auf Berläum. eines unbequemen Gegners Berleumdung auf Berleum­dung gehäuft wird, muß jeden anständigen Menschen die Scham­röte ins Gesicht treiben.

Kommunistischer Berliner Bezirksparteitag.

Aus dem Bericht eines Teilnehmers.

In der kommunistischen Arbeiterzeitung" veröffentlicht ein

oppofitioneller Delegierter einen Bericht über den Berliner Be= airtsparteitag der KPD . Der Bericht selbst ist zu um­fangreich, als daß wir ihn ganz bringen fönnten. Aber zur Er­gänzung des sehr schweigsamen Rote Fahne".Berichts werden einige Auszüge doch ihr Gutes tun. Es heißt in diesem interessanten Doku­

ment unter anderem:

Auf diesem Bezirksparteitag wurden etwa 18 000 Mitglieder durch etwa 150 Delegierte vertreten. Der alte Brandleria ner Wilhelm Bied, der dieses Affentheater leitete, zeigte mit parlamentarischer Routine, wie man falflächelnd linke Minder­heiten abwürgt, ohne in der SPD . zu sein.

Im Mittelpunkt der ganzen Komödie stand das politische Referat" des Transportarbeiters Thälmann, des Mannes der schwieligen Faust", der sich zwei Stunden damit abquälte, zu ver­lesen, was ihm eine leninistische Intellektuellen= größe"( wahrscheinlich Ernst Meyer ) vorher aufgeschrieben hatte. Ein wesentlicher Teil der Delegierten vertrieb sich, während der " arme Teddy" so manchen Schweißtropfen verlor, die Zeit auf angenehmere Art und Weise im Vorraum des Berliner Rathauses am falten Büfett", wußten doch alle, wie sie abstimmen sollten. Ab und zu bemerkte man, wie der geriffene Ernst Meyer seine Gespräche im Vorraum abbrach und im Sigungs­faal mit leisem Lächeln fonftotierte, daß Teddy wohl mächtig in Schweiß, aber sonst noch bei Kräften war.

treibt. Unbarmherzig schwül ist es.

Es folgt dann eine Darstellung der auch von uns erwähnten naiven Renommiſtereien mit katholischen Bischöfen, die für die Kome munisten seien usw.

Unter dem lebhaften Beifall der Handelsvertretungs angestellten, welche zahlreich auf die Bühne beordert waren, endet die Rede des Leninisten- Häuptlings.

2. Aft der Komödie: Pied teilt unter höhnische m Grinsen mit, daß sich 47 Redner gemeldet haben, und schlägt vor, der Kürze halber, da mit die Komödie nicht zu lange dauert, eine halbe Stunde für die Weber- Gruppe, eine halbe Stunde für die Urbahns- Gruppe und 10 Minuten Redezeit für die Entschiedene Linke". Also wird beschlossen, denn dieser Parteitag befchließt alles, was die Drahtzieher wollen.

Als Urbahns beginnt, verlassen 5 bis 6 der 3.- K.- Deles gierten den Saal und erholen sich am Büfett. Ein Bild wie im Reichstag. Urbahns beklagt sich über den Belagerungszustand n der Partei. Die Rote Fahne " verweigert die Annahme seiner Artikel; die Reichstagsfraktion läßt ihn im Reichstag nicht sprechen. Er beleuchtet dann kritisch die Vorgänge in England und Bolen. Ihm folgt Weber: Er beklagt sich, daß innerhalb der Partei die Erwerbslesen als wild gewordene Kleinbürger" und Mitglieder 2. Klasse angesehen werden. Bezeichnend für den Parteitag ist die Tatsache, daß die Mehrzahl der Delegierten zusammen mit den H.- B.- Angestellten auf der Tribüne in lautes Gelächter ausbricht, als Weber empfiehlt, an Stelle schöner Reden und Kongresse unter Umständen den Gedanken eines 24 stündigen Generalstreits zu erwägen.

Zur Ehre einiger Anwesender muß gesagt werden, daß diesen die Schamröte ins Gesicht stieg.

Eine neue Sensation! Das Wort erhält Thomas Bell, Mitglied des 3.-K. der K. P. Englands. Scheinbar als Parade­pferd herbeigeholt. Pied winft. Die Anwesenden singen stehend die Internationale.( 3war hat der Parteitag eben noch bei dem Gedanken eines Generalstreits vor Lachen gewie hert, aber so etwas hebt die Stimmung und trägt merkwürdig zur Selbstbeweihräucherung bei.) Ueber eine halbe Stunde verteidigt der Redner in seiner Muttersprache die zweideutige Haltung der englischen Partei und wendet sich gegen die nach seiner Meinung äußerst leichtsinnige Kritik von Urbahns.( Zu diesem Zwecke war er wohl besonders bestellt.)

Die Rede wird merkwürdigerweise sofort von einem 3.-K. Bonzen in deutscher Sprache verlesen, wohl ein Beweis dafür, daß fie fchon fertig war.

Die Distuffion wird fortgesetzt. Dengel vom 3.-K. provoziert in nicht mißzuverstehender Weise Urbahns, so daß es zwischen beiden beinahe zu Tätlichkeiten fommt.

Die restlichen 40 Redner fallen unter den Tisch, und Thälmann erhält sein Schlußwort, in welchem er laut nach scharfen Maß= nahmen gegen die Urbahns- Leute schreit.

3wei weitere bezahlte Sekretariate läßt sich die Leitung noch bewilligen, und dann erfolgt die Wahl der Bezirksleitung, in welche nach Ausschaltung der legten linten ohne Ausnahme Rechte gewählt werden. Da die Linken bei jeder Funktion demonstrativ einen eigenen, wenn auch aussichtslosen Kandidaten bringen, dauert den H.- B.- Angestellten auf der Tribüne die Sache zu lange, und man fängt an zu trampeln. Aber endilich ist auch diese Komödie überstanden, und nach fleinen Formalitäten wird der Parteitag geschlossen.

Die Rote Fahne " hütet sich sehr wohl, solche Einzelheiten über den Bezirksparteitag zu bringen. Sie fann überhaupt merf. würdig schweigsam sein. Auf jede Bemerkung reagiert sie mit Borlicbe, denn der Kampf mit der Sozialdemokratie ist schließlich doch ihr Lebenselement. Aber um die Angelegenheit Ruth Fischers geht sie in weitem Bogen herum. Sie findet wohl selber, daß deutsche Arbeiter sich schämen müßten, wenn sie an diese

Knutenmethoden erinnert werden.

Faschistische Batutaforgen. Ein neues Defret des Finanzministers verbietet die Ausfuhr von Banknoten und Schecks im Ausland zahl 10 000 Lire mitnehmen. Uebertretungen werden mit Beschlagnahme barer Kreditbricfe. Ausländische Reisende dürfen höchstens der Summen sowie mit den üblichen Bußen bestraft.

Felterungen in Tanger . Auf eine Anfrage des englischen Ver­treters in der gefchgebenden Versammlung on Tanger über die Fel­terungen on Angeklagten, erklärte der Vorsitzende der internationalen Verwaltung, daß das Crgebnis der Disziplinaruntersuchung baldigst befanntgegeben werde. Es würden Maßnahmen getroffen, um eine Wiederholung derartiger Vorfälle zu verhindern.

Wir von der Stempelakademie. Ameisen. Das Gepolter der Steine ist wie ein ununterbrochener Einsiedeln , die das aufmertfame Ohr vernimmt, wie fie flappert und

Bon Emil Rath.

Rehrreim des neuesten Schlagers:

Jd habe nischt mehr zu pempeln, ic jehe stempeln, stempeln

Nun gehe auch ich zweimal wöchentlich in Kolleg auf die Stempelakademie". Prosaische Menschen nennen sie auch Brüh feller". Offiziell heißt es: Arbeitsnachweis. Wahrscheinlich, weil es dort nachweislich feine Arbeit gibt.

Es ist überall das gleiche Bild: graues Gebäude, umlagert von mehr oder minder verschoffenen, abgezehrten Gestalten, dunkle Gänge, ein Wirrwarr von Orientierungstafeln, Schalterfenster, davor endlos erscheinende Menschenketten. Auf den Treppen gehen zwei Menschen­ströme unaufhörlich auf und ab wie Eimer eines Ziehbrunnens. Dumpfe Hiße brütet überall, Schweißgeruch weht säuerlich durch die hallenden Flure.

Hunderte, Taufende müssen tagtäglich abgefertigt werden. Ein geweihte kennen ihren Weg, ihre Stunde, ihren Schalter. Aber die Neulinge

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winden tönnten

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Verlegen lassen sie ihre Augen über Dugende von Schildern schweifen, schließen sich zögernd einer der inzwischen doppelt fo lang gewordenen Menschenketten an, um endlich, wenn ihnen das offene Schalterfenfter lächelt, zu erfahren, daß sie sich am Schalter 4 und nicht am Schalter 7 einzufinden haben. Nichts ist vollkommen. Hier fehlt das Abgangszeugnis, dort stimmen zwei Daten nicht über­ein, hier muß die Invalidenkarte nachgeliefert werden, dort die Krankheitsbescheinigung. Und entmutigt gehen viele wieder nach Hause, die gehofft, daß sie sich in einem fnappen Stündlein durch das Heer von Formularen, Anträgen und Bestimmungen hindurch Und endlich ist der Stempelakademiter aufgenommen in die große, graue, galgenhumorige Gemeinschaft der Arbeitslosen: er empfängt feinie Kontrollfarte, in die zweimal in der Woche ein Etempel mit griechischen Zeichen hineingedruckt wird, und einmal in der Woche ist der Tag des Herrn": Anweisungsstelle- Kaffe: 1,62 M. für den Arbeitnehmer( dem man die Arbeit genommen), 55 Pfennig für die Ehefrau, und 39 Pfennig für jedes Kind. 39 Pfennig das reicht gerade zu einem Liter Milch. Und man fragt sich, was ein Arbeitsloser wohl mit diesem akademischen Ge­halt beginnt. 1,62. Mart! Aufgerechnet: Etwa eine Marf Miete täglich, ein Brot, 12 Pfennig für Heizung und Licht. 39 Wochen lang" froden Karo schieben". Und dann? Ausgesteuert. Es gibt keine Arbeit! Absolut nicht...

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Bor meinem Fenster wird gebaut. Ein richtiges Wohnhaus mit brei, vier Zimmern pro Wohnung und gepfefferten Mieten. Sonst arbeiten an so einem Hause an zwanzig Maurer. Hier nur neun. Dafür aber Affordarbeit. Der Polier in der weißen Jade

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Trommelwirbel. Sie rennen, stumm, schwitzend, emfig.

Aber sie rennen wie die handelt sich allein um die Schreibmaschine in der Kirche von flappert denn, wenn die Drgel ausgedröhnt hat. Rechts neben dem Kathedralenhaupttor liegt das Pförtlein, hinter dem die Schreib­maschine flappert. Lints neben den Haupttor warten die bescheidenen Hebammen, um die Säuglinge zur Konferenz zu melden.

Und vor dem durchbrochenen Zaun steht mit begehrlichem Blick eine Gruppe von Stempelafademifern. Breßt sich die Stirn wund an dem rauhen Holz, sieht mit starren Augen, wie andere Arbeiter fich abracern. Stundenlang schauen fie zu.

Dann geht wohl ab und zu einer vorüber mit feistem Bauch und fettem Genic, stößt den Nachbar in die Seite, räuspert sich und sagt

vernehmlich:

,, Da lungert das faule Gesindel wieder herum. Sehen lieber zu, Unterstützung ein, schonen ihre Knochen. Unsereiner weiß nicht wo wenn andere schuften. Leben einen feinen Tag. Stecken die fette hin vor lauter Rackerei. Man hat von seinen sechs Wochen Urlaub gar feinen Genuß. Ich weiß immer noch nicht, ob Schweiz oder..." Wie war es doch in den... Werken? Hunderte von Arbeitern und Angestellten auf die Straße gesetzt. Mangel an Aufträgen, Ratio­nierung usw. Achselzucken.

sooo wenig Arbeit in Deutschland . Und bald danach? Ueberstunden, Ueberschichten. Es gibt ja

Einige aber find mehr als vollbeschäftigt! Hunger, Berzweiflung, Elend und Freitod. Sie streichen Tag für Tag um die Stempel atademie, fie saugen sich satt an dem dumpfen Geruch wimmelnder Menschen, die treppauf und treppab fließen wie ein grauer Strom.

Die Orgel dröhnt, die Schreibmaschine klappert. Bon Mar Hochdorf.

Jungfrau Maria ihre Wunder tut, herrscht zu dieser Julizeit festliche Im schweizerischen Einsiedeln , so die schwarze Jungfrau Begeisterung. Es tommen die Bilger aus der ganzen Welt, um zu­nächst am heilsamen Brunnen vor der Kirche ihre Rehle zu laben. Alles was frankt ist und Hoffnung hegt, saugt aus diesem Wunder­brunnen einen Strahl Wasser. Es geschieht mit entzündetem Munde und brennendem Herzen. Läßt sich an den vierzehn Röhren neben der Hoffnung auch noch allerhand Ansteckung weitertragen, so achtet doch feiner der Gefahr. Jedermann glaubt nur, daß er schnell den Himmel zur Erde niederholen werde.

frommen Zwerge von Einsiedeln , die an freigebige Pilger Apfelſinen Doch es geht nicht darum allein. Auch nicht darum, daß die Gebahren der imposanten Benediktiner angenommen haben. Die und Knadmandeln verkaufen, vollkommen Allüren und majestätisches halten nämlich heute noch bei dem schwierigsten Handel die breiten handelstüchtigen 3merge mit dem schön entwidelten Wafferköpchen Hände patriarchalisch über dem durchaus wohlgenährten Leibe. Es geht auch nicht darum, daß die Pilger mit dem gedrückten Gewissen heute die Beichtstühle von Einsiedeln so begehrlich stürmen, als wenn alle Schätze der Erde zu erbetteln und zu erobern wären. Es muß alltäglich ein richtiger priesterlicher Polizeidienst eingerichtet werden, damit der Sturm auf die Beichtstühle in würdigen Formen geschieht. Stimme erhebt und zum gottgefälligen Lebenswandel mahnt. Es Es geht auch nicht um die Orgel, die zu den Gebetszeiten ihre mächtige

O, diese fleißige, unermüdlich von einem unfittlichen Mann ge­hämmerte Schreibmaschine im Herzen der Wallfahrtskirche, regiert bare Schreibmaschine ist das Sinnbild der Geschäftigkeit mit der hier von der schwarzen Mabonna! Diese unsichtbare, doch so fräftig hör­gelockt wird zum Seelenbekenntnis und zum priesterlichen Geschäft. Das Geschäft der schwarzen Madonna fennt feine Krisis. Es wird tagtäglich überlaufen, und die Kasse schwimmt über von Gold. Die Benediktiner von Einsiedeln sind sehr reich. Die Pferde und Autos in ihren Ställen sind erste Klasse. Und die bäuerlichen Bilger aus dem Aargau , denen sie gerade begegnen, riffen Aug und Mäuler vor dieser Bracht auf. Sie durften und sie sollten sich nicht den präch­tigen Gäulen und Schweinen nahen. Sie werden in respektvoller Entfernung robusten Knechten gehalten von Pferd und Schwein. Kurz, es wurde ihnen bedeutet, daß Reverenz und Bescheidenheit für ben Baien, für den betenden, aufopfernden, gläubigen und hoff­nungsreichen Laien hier nur Pflicht und Ordnung sind. Schreibmaschine organisiert unermüdlich, modern und durchaus fo, Und die Schreibmaschine regiert neben Orgel und Weihwedel. Die wie es sich für unfere heftige, amerikanisierte Welt gebührt, das Heiligsein und die Landzeitschaft und den Beichtbetrieb der majeſtäti­schen Benediktinersiedlung in den Bergen.

24 000 Kilometer in 90 Tagen geflogen. Der amerikanische Major Lester D. Gardner, der Sachverständige der Handelskammer der Ber­einigten Staaten für die Luftschiffahrt, gehört zu denjenigen, die Er hat bereits 23 Länder auf dem Luftwege besucht, 18 verschiedene bisher die größten Erfahrungen mit dem Flugzeug gesammelt haben. Flugzeugtypen benußt und ist mit 50 verschiedenen Fliegern gereift.

Er ist gegenwärtig auf einer Welttour, bei der er bereits in 90 Tagen 24 000 Kilometer in Europa , Asien und Afrika überflogen hat. In 70 Flugstunden," erklärte er, habe ich eine Entfernung zurück­gelegt, die bei der Fahrt auf der Erde 737 Stunden in Anspruch nehmen würde."

Das Geburtshaus Lenins . In der Stadt Sim birst an der Wolga , die jetzt zu Ehren Lenins , der mit seinem bürgerlichen Namen bekanntlich Uljanom hieß, in Uljanowit umbenannt worden ist, be= findet sich das Geburtshaus Lenins . Im Frühjahr d. J. wurde das gegen jede Feuersgefahr sichert. Demnächst soll das Haus mit einer Haus von innen und außen mit einem Farbstoff bestrichen, der es schnittlich 1500 Personen im Monat aus allen Gegenden Rußlands Zentralheizungsanlage versehen werden. Das Haus wird von durch­besucht.

Beilegung der indifchen Religionskämpfe. Um die Spannung zwischen den Hindus und Mohammedanern in Indien beizulegen, find Bundit, Malacyt unt Naidu, die Präsidenten des leztjährigen Kongreljes, zu Bciprechungen zusammengekommen. Berschiedene Führer der Hindus und Mohammedaner haben sich in die Provin­gionen wieder herzustellen. zen begeben, um die Cirigfeit zwischen den Anhängern beider Reli­