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Kind, Schule, Landarbeit. Bezeichnende Ziffern aus Ostpreußen  . Man schreibt uns:

Das ausgezeichnete Buch von Frau Dr. Helene Simon: Landwirtschaftliche Kinderarbeit" hat dazu geführt, daß der Kinder­erziehung und Behandlung auf dem Lande wieder mit größerem Interesse begegnet wird. Es liegen sogar schon zahlreiche Auffäße von rechtsstehenden Kreisen vor, in denen auf die Notwendigkeit, hier reformierend zu wirken, mit aller Entschiedenheit hingewiesen

wird.

Mit Rücksicht auf diese Tatsache gewinnt ein Bericht große Bedeutung, den ein Schulfachmann an eine o stpreußische Re­gierungsstelle über seine Beobachtungen im Schulwesen eines ostpreußischen Kreises den Namen wollen wir aus bestimmten Gründen nicht nennen erstattet hat.

Der Bericht schildert zunächst, wie es mit der a chtjährigen Schulzeit, die doch ein jedes deutsche Kind überstehen soll, in Wirklichkeit aussieht. Danach wurden aus der Schule in R. im Laufe einiger Jahre 60 Kinder wegen Vollendung ihrer Schul­fflicht entlassen. Von diesen Kinder gingen zur Schule: 7 Kinder 8 Jahre, 1 Kind 7 Jahre 11 Monate, 1 Kind 7 Jahre 9 Monate, 1 Kind 7 Jahre 8 Monate, 2 Kinder 7 Jahre 6 Monate, 20 Kinder

7 Jahre 5 Monate, 7 Kinder 7 Jahre 4 Monate, 8 Kinder 7 Jahre 3 Monate, 1 Kind 7 Jahre 2 Monate und 12 Kinder 7 Jahre. Aus einer anderen Volksschule wurden 1924 und 1925 nach Bollendung der Schulpflicht 69 Kinder entlassen. Von diesen 69 Kindern gingen zur Schule: 12 Kinder 8 Jahre, 14 Kinder 7 Jahre 9 Monate, 32 Kinder 7 Jahre 6 Monate und 11 Kinder 7 Jahre. Eine weitere Volksschule entließ in den Jahren 1924 und 1925 242 Kinder. Bon diesen gingen zur Schule: 62 Kinder 8 Jahre, 124 Kinder 7 Jahre 6 Monate, 56 Kinder 7 Jahre.

An anderer Stelle des Berichtes werden dann Beispiele für

die Differenz erbracht, die in manchen Orten zwischen der 3 ah

der erforderlichen 240 Unterrichtstage pro Jahr und den wirklich gezählten besteht. Die Beispiele besagen folgen­des: In P. war in 7 Jahren Schule an 1579 Tagen. Es fehlen, meil 7 Jahre eine Normalzahl von 1680 Tagen ergeben, 83 Tage. In S. war in 7 Jahren Schule an 1531 Tagen. Es fehlen hier 149 Tage. In K. war in 7 Jahren Schule an 1482 Tagen. Es fehlen 198 Tage.

Der interessanteste Teil des Berichtes ist der, der sich über die Fernhaltung der Kinder vom Unterricht infolge der Berrichtung von Landarbeit ausläßt. Wir registrieren: In einer siebenklassigen Schule des Ortes B. fehlten wegen der Kartoffelernte: In der sechsten Klasse( siebenjährige Kinder) am 21. September 1925 27 Pro3., am 22. und 23. September 1925 je 25 Broz., in der dritten Klaffe( zehnjährige Kinder) am 21. September 1925 21 Pro3., am 22. und 23. September 1925 je 25 Proz. und in der ersten Klasse( breizehnjährige Kinder) am 21. September 1925 33 Proz., am 22. September 1925 17 Pro3. und am 23. September 20 Proz

Dann heißt es wörtlich:

Ein Amtsvorsteher veranlaßte, daß Kinder zur Strafe für Schulverfäumnis für jede Fehlstunden der Schule auf dem Acer des Gutsherrn, auf deffen Veranlaffung und in dessen Intereffe fie fehlten, eine Stunde unentgeltlich arbeiteten.

Lehrer beurlauben Kinder großzügig" zur Landarbeit, weil ihnen sonst wirtschaftliche Nachteile erwachsen. Gleichzeitig find hier und da soviel Kinder beurlaubt, daß der Lehrer vor leeren Bänken unterrichtet.

Lehrer sind durch Landwirtschaft und Bienenzucht, sowie durch

mancherlei Nebenämter start" überlastet. Lehrer beschäftigen während der Unterrichtszeit Kinder in der eigenen Landwirtschaft sowie im eigenen Garten. Lehrer nehmen Urlaub zum Besuch des Pferde- und Fohlen­marktes, zu Geflügelausstellungen usw."

Das sind Zustände, die an die schlimmsten Zeiten, bäuerlicher Hörigkeit erinnern. Helfen kann nur ein Machtwort der zuständigen Behörde. Auch die Gemeindevertretungen und die Kreisparlamente sind nicht ganz ausgeschaltet. An ihnen liegt es, den Gang des ländlichen Schulwesens in schärffter Weise zu beobachten und rüd­fichtslos einzugreifen, wenn sich Dinge ereignen, die auf Kosten eines geregelten Schulbetriebes gehen.

Schimpfereien meterweise.

Ein Freund unseres Blattes schreibt uns:

Die neueste Forderung der kommunistischen   Zentrale ist die Schaffung von Einheitskomitees. Sozialdemokratische Arbeiter wer­den aufgefordert, ihren selbstgewählten Führern die Gefolgschaft zu versagen, um mit den Kommunisten zusammen die rote proletarische Einheitsfront zu bilden.

Diese neue Einheitsfronttaktik der KPD.   ist ein ebenso unehr­liches Beginnen wie die fommunistischen Einheitsfrontaktionen vom Jahre 1921/22 mit dem damals aufgestellten Aktionsprogramm.

Den Beweis von Hinterhältigkeit und Unehrlichkeit liefert das fommunistische Zentralorgan die ,, Rote Fahne" Tag für Tag.

In der Woche vom 25. Juni bis 1. Juli brachte die ,, Rote Fahne" 52 Artikel und einen Aufruf gegen die Sozialdemokratie. Diese Artikel hatten zusammen eine Länge von 14,59 Metern. Diese Er­zeugnisse kommunistischer Schriftstellerkunst trugen die Ueberschrift: ,, Doppelter Verrat der SPD  ."( Rote Fahne" vom 25. Juni 1926). ,, Der SPD.  - Berrat in Berlin  "( Rote Fahne" vom 25. Juni 1926). ,, Der SPD.  - Berrat im Reichstag  "( Rote Fahne" vom 26. Juni 1926).

,, Die lächerlichen Verbesserungsanträge der SPD  ."( ,, Rote Fahne"

vom 26. Juni 1926).

Die Sozialdemokraten dulden die Mätressenabfindung"( Rote Fahne" vom 1. Juli 1926).

Der Präsident Löbe schützt den Deserteur Wilhelm"( Rote Fahne" vom 1. Juli 1926).

Das ist nur eine kleine Blütenlese!

In einem Hause ist der Schrecken aller Mieter die dauernd geisernde verleumderische Klatschbase. Diesen Rang nimmt die Rote Fahne" unter den politischen Tageszeitungen ein.

Wenn die Redaktion der Roten Fahne" ihre antifozialdemo­fratische Propaganda mit demselben Fleiß Woche für Woche betreibt, wie in der oben genannten Zeit festgestellt wurde, so wird sie in einem Jahr 2684 Artikel in einer Länge von 758,68 Meter gegen die Sozialdemokratie bringen. ibt sie sich in Zukunft nur noch ein wenig mehr Mühe, so wird fagar in sitometer voll.

Gegen Primo de Riveras Empfang. Paris  , 8. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Als der Pariser Stadt­

Straßenbahnzusammenstoß in Tempelhof  .

19 Personen verlegt.- Die Wagen vollkommen zertrümmert.

Jn Tempelhof ereignete fich heute früh um 7 Uhr ein schwerer Straßenbahnzusammenstoß, bei dem nicht weniger als 19 Personen zum Teil erhebliche Verletzungen erliften. 11 davon wurden in Wagen des Rettungsamtes nach dem Urbanfrankenhaus gebracht und acht nach Behandlung auf der Rettungsstelle in Tempelhof   nach ihren Wohnungen entlassen.

An der Haltestelle Paradestraße Ede Berliner Straße stand ein Wagen der Linie 96 mit einem Anhänger. Beide Wagen waren sehr start mit Arbeitern und Angestellten besetzt, die zu ihrer Arbeitsstätte fuhren. In dem Augenblick, als der Triebwagen sich wieder in Bewegung feßte, fam ein Triebwagen der Linie 199 E mit zwei start besetzten Anhängern angefahren. Der Führer dieses Wagens hatte damit gerechnet, daß der andere von der Haltestelle abfahrende Wagen schneller abfahren würde. Erst furz vor der Haltestelle sah er, daß der Wagen immer noch langsam fuhr und zog darauf alle Bremsen, und zwar so start, daß der Wagen ins Schleifen tam und auf den Anhänger der 96 auffuhr. Der Zusammenstoß erfolgte mit einer solchen Bucht, daß der Anhänger völlig gertrümmert wurde. Die Folgen maren entfeßlich. Der Fahrgäste bemächtigte fich eine Panit. Hilfe­schrei gellten aus den Wagen. Viele Fahrgäste verfielen in Schrei­krämpfe und Nervenchocks. Aus dem zerstörten Wagen und aus dem Triebwagen der 199 E mußten 19 Personen, die stark blutende Ver­legungen davongetragen hatten, nach dem Urbanfrankenhaus ge­bracht werden. Dort konnten nach Anlegung von Verbänden alle bis auf zwei wieder entlassen werden. 3wei Personen, Helmut Thiele und Richard Jordan aus Charlottenburg  , die einen Nervenchock erlitten hatten, blieben im Krankenhaus.

Die Namen der Berlehten.

folgende Berfonen verlegt: Bei dem Straßenbahnzusammenstoß in Tempelhof   wurden Helmut Thiele, Czarnifauer Straße 14( Fußverlegun gen und Nervenchock); Richard Jordan, Charlottenburg  , Krumme Straße 32( Nervenchock); Ida Schulz, Gubener Straße 12( Nerven chod); Hermann Nid, Sorauer Straße 5( Kopfverlegungen); Willi Purschte, Weserstraße( Quetschungen am Arm): Paul Gottschalt, Gerhardstraße 23( Arnverlegungen); Wilhelm Clemens Schenier, Taerstraße( Quetschungen des linken Armes); Heinrich Rusche, Novalisstraße 4( Schnittwunden am Kinn);

Weil ihm gekündigt worden war! Attentat auf zwei Frauen mit Meffer und Salzsäure.

Schäkel

Zu einer aufregenden Szene, die troß der frühen Morgenstunde eine große Menschenmenge anlodte, fam es heute um 6 Uhr in dem Hause Nikolaifirchplay 7/8. Hier wohnt seit einer Reihe von Jahren die Schneiderin Hedwig Schirrmeister mit ihrer maler Mar Schafel vermietet, dem Mieter aber bald ge Mutter. Sie hatten früher ein Zimmer an einen 43 Jahre alten fündigt, weil er dem Trunt ergeben war. Bei seinem Auszug hatte Schäkel die Wohnungsschlüssel nicht zurückgegeben. Heute morgen um 6 Uhr drang er in die Wohnung ein, beschimpfte die Frauen gröblich und stürzte sich, als sie ihn hinausweisen wollten, auf die Schirrmeister; er brachte ihr mehrere Messerstiche in die Brust, in den Kopf und in den Leib bei und goß ihr aus einer Flasche Salzsäure in das Gesicht. Laut vor Schmerzen schreiend, gelang es der Berlegten, an dem Wüterich vorbeizutommen. Auf der Treppe brach sie aber schon blutüberströmt zusammen. wandte sich jetzt gegen die Mutter und brachte ihr ebenfalls einen Messerstich in die Bruft bei. Auch fie flüchtete auf die Treppe hin­aus. Die anderen Hausbewohner hatten auf das Geschrei und die Hilferufe hin das Ueberfallfommando alarmiert. Schätel hatte sich in der Wohnung eingeschlossen, so daß sie mit Gewalt geöffnet werden mußte. Der Tobende, der wieder betrunken war, wurde sofort in das Polizeipräsidium gebracht. Nachdem er wieder Herr seiner Sinne war und vernommen wurde, erklärte er, daß er sich an nichts erinnern fönne. Er hat den Ueberfall wahrschein lich aus Wut über die Kündigung verübt, denn bis jetzt hatte er noch feine neue Wohnung gefunden. Die beiden schwer verlegten Frauen wurden in das Krankenhaus Am Urban   gebracht, wo sie in sehr bedenklichem Zustande darniederliegen. Am schwersten ist Frau Schirrmeister betroffen, die die Sehkraft des linken Auges wohl einbüßen wird.

Zwei Todesopfer der Kalkberger Fleischvergiftungen. Wie erinnerlich, ereignete fich am 20. Juni in& altberge nach dem Genuß vn Schabefleisch eine Maffenvergiftung. Weit über 100 personen erfrantien. Der Borjail trat nur durch das furchtbare Unglüd in Woltersdorf   etwas zurüd. Nunmehr fommt aus Kalfberge die Trauerfunde, daß zwei Opfer der Bergiftung, eine 35 Jahre alte Frau Anna Martofta und die 61 Jahre alte Handwerkersfrau Krause der Bergiftung erlegen find. Die Unter­fuchung hatte bekanntlich ergeben, daß das Schabefleisch Paratyphus­

bazillen enthielt.

Falsche Maffary" und Josetti". Aufdeckung umfangreicher Zigarettenfälschungen.

Die Fälschung bekannter und gangbarer Sigarettenmarten scheint sich jetzt zu einem neuen Geschäftszweige zu entwickeln. Erst fürzlich wurde eine Fälscherwerkstatt in der Landsberger Straße ausgehoben.

Jetzt ist es der Kriminalpolizei wieder gelungen, noch zwei derartige Unternehmen in vollem Betrieb zu überraschen. Wie gewöhnlich, sind es kleinere Fabriken, deren eigene Erzeugnisse nicht genügenden Absatz finden. Während des Tages drehen sie die eigenen Marken. Die Herstellung der Fälschungen erfolgt zur Nacht­zeit unter Beihilfe der Verwandten. So wird ein Ausplaudern durch die Arbeiter vermieden. Die gefälschten Zigaretten, die natür­lich minderwertige Tabate enthalten, werden hauptsächlich im Straßenhandel abgesetzt oder in die Provinzstädte geliefert. Die eine der Fabriken, die in der vergangenen Nacht aus­gehoben wurden, gehört einem Kaufmann Paul Höfer in der Heinrich Roller- Straße 13. Die Arbeitsräume liegen im zweiten Stock des Quergebäudes. Nach längeren Beobachtungen rangen die Beamten hier überraschend ein und fanden an den feinen Schwager. Die Ertappten wurden so schnell überrumpelt, daß auch die falschen Stempel Majsary" beschlagnahmt werden konnten. 40000 Stüd waren fertiggestellt und lagen zum Versand bereit.

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| Vincenz Kaphaun, Görliger Straße 70( Beinbruch); Julius Jan to wifi, Mirbachstraße 70( Handverlegungen); August Kur­mann, Blücherstraße 26( Quetschungen am Kinn); Emil Heise, Kösliner Straße 16( Knieverlegungen); Hermann Ernst, Weser­straße 43( Quetschungen an Brust und Rücken); Mag Mantau, Lichtenberg  , Finowstraße 29( Bahnverlegungen und Schlüsselbein­Otto Schulz, Bergstraße 54( Handverlegungen); Franz Hafen. quetschung); Paul Eckardt, Bremer Straße 46( Knieverlegungen); topf, Andreasstraße 53( Knieverlegungen); Johannes Mittag, Lübbener Straße 26( Quetschungen); August Scharemba, Adal bertstraße 15( Nervenchod).

der

Sämtliche Berlegte, bis auf die schon angegebenen, fonnten nach Anlegung von Berbänden in ihre Wohnungen entlassen werden. Straßenbahn hat der Führer der 199 E die Gewalt über seinen Nach Bekundungen der Betriesinspektion Wagen verloren. Der Zusammenstoß muß sehr schnell erfolgt sein, da der Führer nicht einmal zur Unterstüßung seiner Bremsen Sand fälle, das zweifellos an der Heftigkeit des Zusammenstoßes mit gestreut hatte. An der Unfallstelle hat die Straße ein fleines Ge Schuld trug.

Weitere Verkehrsunfälle.

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Am Donnerstag mittag gegen 12 Uhr wurde der 46 Jahre alte Dr. med. Arthur Stern   aus der Augsbuger Straße 46, von der Straßenbahn der Linie 93 in der Tauenzienstraße 13 beim Aufspringen während der Fahrt mitgeschleift. Er wurde mit einem rechten Oberschenkelbruch und Rippenbrüchen nach dem Kranken­hause in der Kalkreuthstraße geschafft. Infolge Reifendefektes stürzte gleichfalls am Mittag des gestrigen Tages vor dem Hause Heerstraße 17/18 eine Autodroschte um, dessen Fahrer, der vierundzwanzigjährige Friz Müze, Reinickendorfer Straße 69 mohn­haft, mit einer Gehirnerschütterung in das Westender Kranten­haus gebracht werden mußte. Der Wagen mußte abgeschleppt werden. Forster Straße 52 der 12 Jahre alte Schüler Georg Am Nachmittag gegen 4 Uhr wurde vor dem Hause Frenzel, Forster Straße 49 wohnhaft, von einem Per­fonenfraftwagen überfahren und mit inneren Ver­legungen dem Urbanfrankenhause zugeführt.- Gegen Abend wurde der Radfahrer Erhard Kramp, 16 Jahre alt, Brunnenstraße 185 wohnhaft, vor dem Hause Bülowstraße 18 von einem Personenkraft­wagen angefahren und zu Boden geworfen. Er wurde mit einer start blutenden Wunde dem Elisabethkrankenhause zugeführt.

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Ein Ermordeter?

Von Vorübergehenden wurde heute morgen gegen 8 Uhr an eich e gesichtet und bald darauf an der unteren Freiarchenbrücke der Lichtensteinbrücke eine im Landwehrkanal treibende männliche die Mordkommission benachrichtigt. Die erste Besichtigung ließ es gelandet. Da die Leiche schwere Verlegungen aufnes, wurde Klarheit zu schaffen, wurde der Tote in das Schauhaus gebracht, wo aber möglich erscheinen, daß die Wunden auf Verlegungen durch Dampferschrauben und Bootshafen zurückzuführen sind. Um schnelle die Obduktion vorgenommen werden wird. Der Unbekannte ist etwa 55 bis 60 Jahre alt, 1,68 Meter groß und beleibt, hat furzgeschnitte= nes graues Haar und ebensolchen Schnurrbart, lüdenhafte Zähne und am rechten Zeigefinger eine T- förmige Narbe. Die rechte Kopffeite zeigt mehrere klaffende Wunden, die linke Gesichtsfeite eine gespalten. Auch am Unterleib befinden sich schwere Berlegungen. stichartige Verlegung, die Oberlippe ist durch einen scharfen Schnitt Die Leiche muß erst furze Zeit im Wasser gelegen haben. Nachrichten zur Feststellung der Persönlichkeit sind an die Mordkommission, Bünger- Kießling im Polizeipräsidium zu richten.

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Aus

Ermäßigte Eintrittspreise in der Treptow  - Sternwarte. Anlaß des dreißigjährigen Bestehens hat die Direktion die Eintritts­preise zu den Filmvorführungen und Lichtbildervorträgen herab­gesetzt, außerdem zahlen Kinder nur halbe Preise. Es finden folgende Darbietungen statt: Sonnabend, 10. Juli, 8 Uhr, Sonntag, 11, Juli, 4, 6 und 8 Uhr, Sonnabend, 17. Juli, 8 Uhr, Sonntag 18. Juli, 4, 6 und 8 hr: Die Biene Maja und ihre Abenteuer"( Film nach dem gleichnamigen Buch von Waldemar Bonsels  ); Dienstag, 13. Juli, 8 Uhr: Rampf mit dem Berge( Film); Mittwoch, 14. Juli, 8 Uhr: Mit Auto und Kamera zwischen afrikanischem Großwild"( Film).

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Unwetter im Vogtland   und in Franken.

lichen Bogtland niedergegangen. Die Gegend um Krebes und Ein furchtbares Unwetter ist gestern nachmittag über dem nör d Rüderig ist durch wolkenbruchartigen Regen fast vollständig permüftet. Zwischen Gutenfürst und Feilizich steht das Wasser Hof ist unterspült und der Eisenbahnverfehr mußte von gestern 50 Zentimeter hoch. Der Bahnförper der Strede Plauen­abend 6 Uhr bis heute früh 4 Uhr vollständig eingestellt werden. Der Güterverkehr auf dieser Strecke ruht zurzeit noch vollständig. Auch in Franken hat ein schweres Unwetter gehaust. Besonders ge­litten hat das Städtchen Feuchtwangen  . In der Nähe des Bahn­hofes Gübingen war der Bahndamm unterspült; der Zugverkehr murde durch Umsteigen aufrechterhalten. Auch das Wörniz Tal stand unter Wasser. Die Ortschaft Mosbach   war völlig über­schwemmt.

Das Eichsfeld   von schwerem Unwetter heimgesucht. Eichsfeld   ein schwerer Wolkenbruch nieder. In manchen Straßen Kaffel, 8. Juli.  ( WTB.) In der letzten Nacht ging über dem stand das Wasser bis zu einem Meter hoch. Auf dem Friedhof fanten Gräber ein und stürzten Denkmäler um. Die Betreibe felder sind wie gewalzt. Auf den Kartoffelfeldern liegen die Früchte, soweit sie nicht fortgeschwemmt wurden, offen am Boden. Weitere Meldungen von folgenschweren Unwettern liegen aus Göttingen  , Schlotheim   sowie aus Nordböhmen   und der Lau= sig vor.

Ungeheure Ueberschwemmungen in Merifo. Die immer weiter ansteigenden Wassermassen bedrohen eine Isolierung der Stadt Merito. Jm Umkreis von fünf­zehn Kilometern von Merito sind die Eisenbahnschienen unter Wasser. Man befürchtet den Ausbruch einer Hungersnot, wenn es nicht gelingt, rasch größere Mengen von Lebensmitteln nach der Stadt zu bringen. Die Ernte auf den merikanischen Hochebenen ist vollkommen vernichtet. Man schäßt den Schaden auf 10 bis 15 Millionen Besos.

Groß Berliner   Parteinachrichten.

512,25 Mart wurden von den Kollegen der Turbinenfabrit,

Huttenstraße, für den Boltsentscheid gesammelt und an die Kaffe

des Bezirksverbandes Berlin   der SPD. abgeführt, worüber hierdurch mit bestem Dant quittiert wird. J. A.: Alex Pagels.

85. Abt. Tempelhof  . Heute abend 8 Uhr im Restaurant Bur Linde, Werder, Ede Friedrich- Karl- Straße, erweiterte Borstandssigung.

rat am Montag Kredite für den feierlichen Empfang des Sultans Stempel rasch verschwinden zu laffen. Bei einer gründlichen durch. Vorträge, Vereine und Versammlungen.

von Marokko   und des spanischen   Diktators Primo de Rivera   für den 14. Juli bewilligte, protestierten die anwesenden Kommunisten und erklärten, daß die Kommunistische Partei   entschlossen sei, den Empfang beider Persönlichkeiten durch große Kundgebungen zu stören. Der Quotidien" wirft deshalb heute die Frage auf, ob unter diesen Umständen Primo de Rivera   den Mut haben werde, die franzöfifche Einladung nach Paris   anzunehmen,

Schwieriger gestaltete sich das Eindringen in die zweite Werf. statt in der Stettiner Straße 55. die einem Richard Böttcher gehört. Hier mußten die Beamten mit Gewalt 3u­gang suchen und überraschten vier Mann, die schon 50000 Stüd Josetti" Marten angefertigt hatten. Das Geräusch der ein­dringenden Beamten hatte den Fälschern Zeit gelaffen, den falschen suchung wurde er aber doch in der Hosentasche eines der Männer gefunden und ebenfalls beschlagnahmt. Ein Händler Wenk wartete schon darauf, seine Ware in Empfang zu nehmen und mußte nun mit den anderen zusammen den Weg ins Polizeipräsidium antreten. Da die Vermutung naheliegt, daß in den Betrieben auch mit Steuerbanderolen Betrügereien perübt worden sind, murde die Steuerbehörde benachrichtigt. Kriminal- und Zollbeamte werden I die Räume daraufhin nochmals eingehend durchsuchen,

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin   S. 14. Sebaftianftr. 37/38. Sof? Tr. Gauvorstand. Achtung Wienfahrer! Es wird dringend empfohlen, falls feine Auswechslung in österreichische Schilling vorgenommen ist, nur Papier  - Reichsmart mitzunehmen, um fich vor Kursverlusten au Schülken. Brenzlauer Berg. Wienfahrer treffen sich Freitag 11 Uhr 45 im Alten Askanier, Anhalt, Ede Wilhelmstraße. Tempelhof  . Donnerstag, ben 8., treffen sich die Wienfahrer abends 8 Uhr in Mariendorf  , Raiserstr. 1( Turnhalle.)