Einzelbild herunterladen
 

Ein Unglückstag auf der Adusbahn.

Zwei Tote, neun Verletzte beim Ausfahren des ,, Großen Preises".

Das große Internationale Automobilren| Nord-, der andere am Eüdousgang postiert. Es ist als under nen um den ,, Großen Preis von Deutschland ", das gestern auf der Avusbahn im Grunewald aus gefahren wurde, war alles andere als eine Propaganda für den Automobilismus in Deutschland . Nachdem bereits die letzten Trainingsfahrten 2 Opfer gefordert hatten, hätte man annehmen müssen, daß Fahrer und Renn leitung für das eigentliche Rennen mit um so größerer Vorsicht technische und organisatorische Vorbereitungen getroffen haben werden. Das scheint nicht der Fall ge­wesen zu sein. Das nicht erwartete Resultat des gestrigen Renntages, der unter starkem Ansturm des Publi­fums vor sich ging, waren zwei Tote und neun Verlegte.

Die Vorgänge auf der Bahn.

-

-

Die Autorennen nahmen programmäßig um 2 Uhr nachmittags bei schönem Wetter ihren Anfang. Ein heftiger Gewitterregen gegen 23 Uhr machte die zementierte Bahn jedoch äußerst glatt, so daß die Rennwagen bei ihrer außerordentlich hohen Geschwindig­teit wiederholt ins Schleudern gerieten. Kurz nach 3 Uhr, in un­mittelbarer Nähe der Pressetribüne, vor der Tribüne B er­eignete sich dann der erste schwere Unfall. Der Mercedesfahrer Adolf Rosenberger aus Pforzheim fam furz vor Beendigung der siebenten Runde, etwa 100 Meter vor der Ziellinie, als er mit etwa 140 bis 150 Rilometer Geschwindigkeit fuhr, ins Schleudern und verlor die Gewalt über seinen Wagen. Dieser drehte sich mehr­mals und prallte mit dem hinteren Teil gegen die dort stehende Zeittafel Nr. 4. Einige Helfer, die dort beschäftigt waren, teils Arbeitslose, teils Studenten wurden hierbei von Holz- und Eisen­teilen getroffen und erheblich verletzt. Der 29jährige Student Wilhelm Kolbe, Planujer 21, wurde von einem Eisenteil so schwer am Kopf getroffen, daß der Tod wenige Minuten später eintrat. Die Leiche wurde nach dem Schauhaus Charlottenburg gebracht. Weiterhin wurde der Student Kleinjorge schwer verletzt. Er wurde nach dem Westender Krankenhaus transportiert. Der dritte Verletzte, der be­schäftigungslose Maler Gustav Rosenow wurde mit schweren Bein­verletzungen in das Lichterfelder Krankenhaus eingeliefert, wo er heute vormittag nach der Amputation beider Beine verstarb. Zwei weitere Helfer, die sich in unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle be­fanden, blieben glüdlicherweise unverleßt. Der Fahrer Rosen= berger erlitt nur unerhebliche Verletzungen und konnte nach Be­handlung im Lichterfelder Krankenhaus entlassen werden. Der Mit­fahrer Sebaftian wurde nach Westend überführt.

Kurze Zeit darauf ereignete sich in der Nordkurve ein zweiter Unfall. Der Fahrer Hugo Emmerich aus Prag , der einen Talbot­Wagen fuhr, verlor in der Kurve gleichfalls die Gewalt über seinen Wagen, fuhr die Böschung hinauf und durchbrach den Drahtzaun. Der Wagen stürzte in die Zuschauermenge. Glücklicherweise wurden nur drei Personen erheblich aber nicht lebensgefährlich verleht. Es find dies der Polizeiunterwachtmeister Gräß von der 1. Bereitschaft Zentrum, der Photograph Wilhelm Bremer, Planufer 19 und die Kontoristin Charlotte Dietrich , Gropiusstraße 3. Sie trugen Kopf- und Fußverlegungen davon und wurden in ein Krantenhaus überführt. Ein dritter Unfall trug fich etwa bis 3 Kilometer vor der Südschleife zu. Die Pariser Rennfahrer Billian Chassagne und Raymond Rivet, gleichfalls auf einem Talbot- Rennwagen, famen aus bisher noch unbekannter Ursache ins Schleudern und fuhren gegen die Böschung. Beide Fahrer wurden verleht und Rivet mußte in das Lichterfelder Krankenhaus überführt werden. Noch ein vierter Unfall ereignete sich. Der Rennwagen Nr. 26 mit dem Fahrer Mederer aus Wilmersdorf auf Pluto tam in der Nähe der Tribünen unmittelbar vor dem Ersatzteillager ins Schleu­dern. Er fuhr auf die Rasenfläche und prallte gegen einen Wagen, der mit drei Personen der Rennleitung besetzt war. Beide Wagen wurden erheblich beschädigt. Mederer wurde die Oberlippe gespalten, während sein Mitfahrer Hentschel nur unerhebliche Berlegungen er­litt. Trotz der vielen Unfälle gelangten dennoch fämtliche Rennen zur Abwidlung.

Trotz der Unfälle wird weiter gefahren. Vom Städtischen Rettungsamt werden wir darauf aufmerfsom gemacht, daß von der Rennleitung schwere Fehler ge­mach: worden sind. Auf der ganzen Bahn befanden sich nur zwei Rrantenwagen von einer Privatfirma, und zwar war einer am

Unfälle im Wasser. Die täglichen Badeunfälle.

Im Freibad Adlershof ertrant am Sonntag nachmittag der 18jährige Schlofferlehrling Bruno Preuß aus der Cotheniusstr. 9. Trop fofortiger Rettungsverfuche gelang es erst nach einiger Zeit den Ertrunkenen zu bergen. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Die Leiche wurde nach dem Waldfriedhof in Oberschöne weide geschafft. Auf dem Tegeler See fenterte gestern nach­mittag ein Ruberboot, wobei der Infasse, der Montagemeister Schröder, von einem Ausflügler unter eigener Lebensgefahr gerettet wurde. Aus dem Schiffahrtsfanal wurde heute morgen um 6 Uhr vom Reichswasserschaut die Leiche des 60 jährigen Arbeiters Albert Dittmann aus der Gerichtstraße 21 ge= borgen. Ob ein Unglücksfall oder Selbstmord vorliegt, fonnte bisher noch nicht festgestellt werden.

antwortlich zu bezeichnen, daß sich die Leitung nicht vor dem Rennen mit dem Rettungsamt in Ver. Trotz alledem fuhr der Leiter des bindung gelegt hat Rettungsamts, Dr. Paul Frand, auf eigene Initiative mit einem großen Krantenwagen zur Avus hinaus, um im gegebenen Falle fofort eingreifen zu können. Der Abtransport der Verunglückten war faft unmöglich, weil die Rennwagen in faft durchweg 150 klm. Geschwindigkeit über die Bahn gingen. Go fam es, daß an der Innenseite der Bahn die Krankenwagen mit den Berlegten fuhren, während nur wenige Meter davon Rennwagen mit 150- Kilometer­Geschwindigkeit vorbeisauften. Auch für Sanitäter, die Verlegte hätten über die Bahn tragen wollen, bestand allergrößte Gefahr, von einem der herankommenden Wagen erfaßt zu werden. Die größte Fahrlässigkeit der Rennleitung besteht darin, daß die Rennen nicht sofort abgestoppt wurden. Es stellte sich weiterhin als Fehler heraus, daß außer dem Nord- und Südausgang teine weite: ren Notausgänge bestehen. Es ist unbedingt notwendig, daß in Zukunft die maßgeblichen Stellen, in diesem Falle das Rettungs. amt, zur Stellung von Krantenwagen aufgefordert werden. Für die zweimal 10 Kilometer lange Strede hätten wenigstens zehn Krantenwagen zur Stelle sein müssen. Von anderer Seite wird noch die ungünstige Aufstellung der Tafeln bemängelt, da sie viel zu dicht an der Bahn stehen.

Fine veraltete Bahn.

Nur zu bald hat sich herausgestellt, daß die so modern scheinende Anlage der Automobil- lebungsstraße im Grunewald bereits peraltet ist. Fachkundige betonen, daß die Straße mit ihren 8 Metern viel zu schmal für die neuesten Rennwagen ift. Die follofal gestiegene Geschwindigkeit der Rennwagen erfordert als Mindestes eine Verdopplung der jezigen Breite. Dazu tommt, daß das gewellte Niveau der Fahrbahn und sonstige schwache Un­ebenheiten wohl für ein Tempo bis zu 100 Kilometer Geschwindigkeit in der Stunde ausreichten, jezt aber, wo man mit Rennwagen bis zu 170 Kilometer erreicht, bedeutende Gefahren bringen. Die Wagen springen bei der rasenden Geschwindigkeit unverhältnis mäßig in die Höhe, wodurch der Wagen selbst, dann aber auch der Motor und die Fahrer sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Man Baulichkeiten unbedingt ein Schuhstreifen vorhanden sein muß. ertennt jetzt auch, daß zwischen der eigentlichen Fahrbahn und den Auf der Avus sind die Zuschauertribünen, die Zeittafeln und die Rennleitungshäuschen hart an die Fahrbahn herangebaut, sodaß ein Ausgleiten der Fahrzeuge die schwersten Katastrophen herbeiführen fann. Das gestrige Unglüd wäre noch viel fatastrophaler geworden, wenn die Wagen etwa an den gefüllten Zuschauertribünen ins Gleiten gekommen wären. Es ist vielleicht zeitgemäß, daran zu er innern, daß sich auf einer Radrennbahn in Berlin vor vielen Jahren ein entsetzlicher Unfall dadurch ereignet hat, daß ein Schrittmacher mit seinem Fahrer zu hoch in die Kurve ging und mehrere Personen tötete. Wenn die Avus nichts schnellstens umgebaut wird, oder sonst für Abhilfe gesorgt wird, fann tein Mensch eine Garantie dafür übernehmen, daß bei einem der nächsten Rennen, nicht ähnliche Unglüdsfälle eintreten.

#

Mercedes Sieger.

Das Endergebnis des Großen Preises von Deutschland " ergab für die deutsche Automobilindustrie einen Erfolg. Die Firma mercedes belegte im Gesamtklassement fehr sicher den ersten Blaz und auch der zweite Plaz wäre ihr noch zugefallen, menn nicht Rosenberger von seinem Unfall betroffen worden wäre. Aber trotzdem verblieb der zweite Plaz der deutschen Industrie. Christian Riecken auf NAG. folgte, den Frankfurter Cleer auf Alfa- Romeo hinter sich laffend. Das Gesamtergebnis stellte fich wie folgt: 1. Carracciola Dresden( Mercedes ) 135,1 Stfm., 2. Chri­stian Rieden Berlin( NAG.) 132,5 Stfm., 3. Cleer Frant Wagen siegte Chriftian Riecken( NAG.) vor Cleer- Frankfurt a. M. furt a. M.( Alfa- Romeo) 130,5 Stfm. In der Klasse der schwersten ( Alfa- Romeo) und Feldmann- Berlin ( Hansa). In der mittleren Klaffe vermochte der Pariser Claufe auf Bignau den zweiten Platz hinter Carracciola zu belegen. D. M. Super Sport erzielte mit Brinz zu Schaumburg- Lippe den dritten Plaz. Einen ungeahnten Erfolg fuhr NSU. in der fleinsten Klasse für sich heraus mit seinen Fahrern Klöble- Neckarsulm, Scholl- Neckarsulm und Ihiinger- Mann­heim. Die einzelnen Ergebnisse waren hier: Klaffe I: 1. Christian Riecken- Berlin ( NAG.) 132,5 Stfm., 2. Cleer- Frankfurt a. M.( Alfa­Romeo) 130,5 Stfm., 3. Feldmann- Berlin ( ansa) 115,5 Stfm. Rlaffe II: 1. Carracciola- Dresden ( Mercedes ) 135,1 Gtfm., 2. Clause Paris ( Bignau) 129,1 Stfm., 3. Brinz von Schaumburg- Lippe - Berlin ( D. M. Super Sport) 125,5 Stfm. Klaffe III: 1. Klöble- Neckar­fulm( NGU.) 125,8 Stfm., 2. Scholl- Neckarsulm ( NSII.) 122,8 Stfm., 3. Ißlinger- Mannheim ( NGU.) 121,4 Stfm.

zu den Bersammelten, Ledebour, Ernst Meyer, Scholz, Schwent Frau Hölz u. a. Der mehrere tausend Mann starke Bug marschierte sodann durch die Frankfurter Allee nach Friedrichsfelde , wo er an dem bekränzten Denkstein grüßend vorüber zog. Die Regenschauer hatten dem Aufmarsch einigen Abbruch getan. 3u Zusammenstößen ist es nicht gefommen.

wurde, war

Das blutige Ende einer Ehe.

Ein Bater, der sein Kind erschießt.

Eine Familientragödie, die einen fürchterlichen Abschluß fand, spielte sich gestern im Hause Sobrechtstr. 14 zu Halensee ab. Hier wohnte seit 2 Jahren der Direktor W. Wendt, ein Mann ven 38 Jahren, mit seiner 33jährigen Frau und seinem Jahre alten Sohn Gerhard. Die Ehe, die im Jahre 1915 gefchloffen in legter Zeit getrübt, wahrscheinlich durch die steigende Nervosität und Reizbarteit der Frau. Direktor Wendt selbst wird als ein sehr ruhiger und stiller Mann geschildert. Am Sonntag morgen um 6% Uhr fam es aus noch nicht geflärten Ursachen zwischen den Gatten zu einer heftigen Auseinandersehung. Direttor Wendt ergriff plöglich eine runde Stange und schlug damit seine Frau, die noch im Bett lag, mehrere male über den Kopf. Schwer verlegt und laut um Hilfe rufend flüchtete die Frau auf den Balkon und sprang von dort in den Borgarten hinab. Gleich darauf fielen im Schlafzimmer mehrere Schüsse. Nachbarn alarmierten die Polizei, die alsbald erschien. Die Tür der Wohnung mußte mit Gewalt geöffnet werden. Die Beamten fanden Direktor Wendt im Schlafzimmer auf dem Fußboden liegen mit einem Rüchenmesser in der Brust. Im Arme hielt er seinen Sohn, der einen Ropfschuß erhalten hatte und tot war. Frau Wendt wurde in bedentlichem Zustand nach dem Krankenhaus

alten Arbeiter Robert Stöhle aus der 2nnarstraße zu Spandau und um die 30 Jahre alte Arbeiterin Hedwig Schulz, die ebenfalls in Spandau wohnte, handelte. St., der verheiratet war, aber fein glückliches Leben führte, verliebte sich in die Schulz. Da sie einander nicht angehören konnten, so be­schlossen sie, ins Wasser zu gehen. Gestern abend landete man in der Nähe der Trabrennbahn in Ruhleben die Leichen der beiben Lebensmüden. Sie hatten sich die Hände mit einem Leder­iemen aneinandergebunden.

Gestern

Stapellauf eines 25 000- Tonnen- Schwimmdocks. nachmittag lief auf der Hamburger Werft der Vulkanwerfe ein für den Hafen Bordeaux bestimmtes Schwimmdod von 25 000 Tonnen Tragfähigkeit vom Stapel. Die Abmessungen des Docs find folgende: Länge 220 Meter, Breite zwischen den Seiten­fäften oben 36 Meter, unten 24 Meter, Höhe des Seitenpontons 4,75 Meter, Tiefgang des zu dockenden Schiffes 8,80 Meter. Das Dod erhält sechs von Elektromotoren angetriebene Kreiselpumpen, deren Leiſtung so bemessen ist, daß ein Schiff in zwei Stunden trocken gelegt werden kann. Der Bau dieses großen Docks von der Bestellung bis zum Stapellauf ist in der Rekordzeit von 94 Ar­beitstagen bewerkstelligt worden.

Schwerer Unfall eines Marinebeibootes. Aus Kiel wird der Marineleitung mitgeteilt, daß infolge eines Motorversagers die Stabsjolle des Linienschiffes Hannover " in der Nacht des 11. Juli ausgebrannt ist. Der Heizergefreite Navroth tam hierbei ums Leben. Die amtliche Untersuchung ist eingeleitet worden.

Reffungsturse des Bezirks Charlottenburg- Spandau der Deutschen Lebens­reffungsgesellschaft. Es ist beabsichtigt an folgenden Tagen Kurse zur Rettung Ertrinlender durchzuführen: in der Badeanstalt Boltspart Sungjern heide Mittwoch, den 14., 21., 28. Juli und am 4. August, jeweils 7 Uhr abends in der Militär badeanstalt an der Zitadelle Donnerstag, den 15., 22., 29. Juli und am 5. August, jeweils abends 7 Uhr; in der städtischen Badeanstalt roh männerstraße, finden voraussichtlich Dienstag, abends 7, Uhr, Kurse statt. Termin hierfür wird noch bekannt gegeben. Meldungen für die Spandauer Kurse Spandau , Breitestraße 45, für die Sturse in der Jungfernheide A. Voigt, Siemensstadt , Märkischer Steig 11. Schwimmfertigkeit der Teilnehmer Bedingung. Kursusgebühr ; nklusive freien Eintritt: für Nichtmitglieder der Gesellschaft 3 Mart, für Einzelmitglieder frei.

Fundsachen von der Dampferpartie der Frauenwelt". Das Frauen­sekretariat hält folgende Sachen zur Abholung bereit: Einen blauen Stnabenmantel, eine grüne nnd eine gelbe Stridjade. Den Finder einer grauen, verlorengegangenen Segeltuchtasche mit Proviant bitten wir um Abgabe, Lindenstraße 3, 2. Hof, 2 Treppen, Frauensekretariat. Der Ge noffe eichtmeyer, Berlin , Huffitenstraße 17, hat auf der Heimfahrt in der Linie 36 eine tollene Dede mit Blaidriemen( grau mit braunen Streifen, weiß umnäht) liegen lassen. Wir bitten den Finder dringend um Rüdgabe.

"

Billiger Ferienaufenthalt. De Ferienheim Genossenschaft Naturfreunde", eine gemeinnügige Organisation zur Errichtung und zum Betrieb von Ferienbeimen, macht darauf aufmerksam, daß in den Heimen Thüringen , Erzgebirge und Dübener Heide für die Nachsaison noch Zimmer zu haben find.( Bolle Pension 3,50 M.). Auskunft durch die Berliner Geschäftsstelle: Wilhelm Grothe, Berlin O 112, eichselstr. 10. Bei schriftlichen Anfragen Nüdporto erbeten.

Sport.

Abschluß der Kölner Kampfspiele.

Rede des Reichskanzlers Marg.

Nach Abschluß der 2. Kampfspiele hielt Reichskanzler Dr. Marg im Stadion eine Rede, in der er zunächst den Siegern der Kampfspiele die herzlichsten Grüße des Reichspräsidenten über. mittelte, der besonders lebhaft mit ihm das Programm dieser Woche besprochen habe und es lebhaft bedauere, infolge dringender Pflich ten in Beriin zurückgehalten zu sein. Der Reichskanzler führte dann etwa au=:

19190

Wir haben schwere Jahre hinter uns, schwere Sorgen der Gegenwart liegen vor uns, aber die Zukunft erstrahlt in schönstem Lichte. Wir haben eine Jugend, auf die wir uns verlassen können. Der deutsche Name gewinnt von Tag zu Tag mehr an Ansehen und Achtung in der ganzen Welt. Ruhm zu vermehren. Wir, die wir die schönen früheren Zeiten er. Allen sei Dank, die mitgewirkt haben, draußen im Auslande diesen lebten, wir stehen jeẞt hoffnungsvoll und hoffnungsfreudia vor unserer Jugend, die nicht mehr durch soziale, wirtschaftliche und Standesunterschiede auseinandergezerrt ist. Im Sport wollen wir uns vereinigen und wieder stählen und unsere Gesund­heit pflegen. Alles andere tritt zurück.

Am Abend fand zu Ehren der Sieger im Gürzenich ein Fest= Reichskanzler den Dank der Stadt Köln für das Interesse, das er banfett statt, bei dem Oberbürgermeister Dr. Adenauer dem an den Kampfspielen genommen hat, aussprach.

Tieh- Buschenhagen fiegen im Dreiffundenrennen.

#

Bor gut besetzten Tribünen fonnte am Sonnabendabend das 3- Stunden Mannschafts- Rennen auf der Rütt­Arena ausgefahren werden. Tiez- Buschenhagen, Rebe= Fride, Demolf- Stodelŋnd, Miethe Koch und auch Geisdorf Michael waren die Fahrer, die das Feld in Tempo hielten. Besonders hob sich die Mannschaft Nebe- Fricke hervor, die immer wieder Vorstöße unternahm und so zur Belebung des Rennens ganz erheblich beitrug. Da sie aber schlecht ablöfte, erhielt fie eine Strafrunde aufgebrummt. In der 115. minute zogen Geisdorf Michael los, ohne daß das Feld nachjezte. Sie fonnten ungefähr% Runde aufholen, bis plöglich ein Sturz beide zu Fall brachte. Ueberhaupt waren die Stürze sehr zahlreich, doch wurde niemand ernstlich verlegt. Die eigentliche Sturzstelle, die sich in der Geraden gegenüber dem Ziel befindet, murde nach Beendigung des Rennens untersucht, wobei es sich her­ausstellte, daß schlechter Holzbelag die Stürze verursacht hatte. Für Abhilfe wird natürlich gesorgt. In den beiden letzten Wertungen gab es doppelte Punktzahl. 3war fonnte hier die belgische Mannschaft die meisten Bunfte auf sich vereinigen, ver­nochte aber einen Sieg Tieg Buschenhagen nicht zu ver hindern. Mit nur ein Punkt Vorsprung beendeten die Deutschen ihre Siegesfahrt, die 120,250 Kilometer bedeckte. Zweites Paar wurde die Mannschaft Dewolf- Stockelynd( 54) vor Miethe- Koch( 32), Huschte- Kohl( 13) und Geisdorf- Michael( 3 Punkte). Die 2. Deut sche Meile", ein Malfahren über 7500 meter, gewann B. Bad ca busch vor Schuffenheiner, Falschild und Hermann Packebusch.

#

-

Rennen zu Grunewald am Sonntag, den 11. Juli. 1. Rennen. 1. Tod und Leben( D. Schmidt), 2. Impressionist ( Williams), 3. Ban Robert( Huauenin). Toto: 42:10. Blak: 13, 14, 21: 10 Ferner liefen: Tirano, Fehrbellin , Miltiades, Heros de Leg, Bellac , Saperlot.

Die Dampferfahrt der Frauenwelt". Ueber die Spree zogen am vergangenen Freitag nicht weni­ger als 12 Dampfer, reich geschmüdt mit roten und ich war 3 rotgoldenen Fahnen. Die Leserinnen der Frauen­welt" machten ihre diesjährige Dampferfahrt. Der große Wille lebte in den Tausenden, die zusammengeströmt waren, der Bille, allen Feinden zum Troy die Rechte des Proletariats zu be­haupten. Die Kampf- und Hoffnungslieder des Proletariats mögen manchen Sommerbuminler geärgert haben, aber aus den Fenstern der Fabrifen an der Oberspree grüßten Arbeitsbrüder und Arbeits­schwestern mit fröhlichem rei ei!!" und die proletarischen Gäste der Freibäder stimmten fröhlich ein. Jeder suchte Entspan nung auf seine Art im großen schönen Wald. Viele tummelten fich im Wasser, die ganz Behäbigen saßen bei der Mufit am Kaffeetisch und die lachluftigen Kinder amüsierten sich auf der Wiese am Kranichsee beim Kasperletheater, nahmen ihre Gewinne in Empfang, babeten, verloren dabei ihre Siebenfachen und fanden Westend gebracht, der Mann, der noch lebt, als Polizeigefangener( Sahnes). Toto: 26:10. Blak: 11, 13, 11:10. Ferner liefen: Weißborn, fie wieder, nur einiges verblieb zunächst im Depot der Leitung und harrt der Abhelung im Frauenfetretariat.

Die Kommunisten begingen am Sonntag die Einweihung eines Denkmals ihrer parteigenössischen Revolutionsopfer in Friedrichsfelde . Nach 3 Uhr versammelten sich im Friedrichs­ hain die Züge der Roten Frenttämpfer, des sogenannten Roten Frauen- und Mädchenbundes und der Jung- Spartakusgruppen mit zahlreichen Fahnen und Transparenten. Sieben Rebner sprachen

in das Staatsfrankenhaus. Die Leiche des fleinen Gerhard wurde beschlagnahmt.

Ueber den mutmaßlichen Tod eines Liebespaares wird aus Siemensstadt berichtet: Borübergehende hatten in der Nähe des Kraftwertes Unteripree am Ufer einen steifen ut, eine Handtasche u. a. gefunden. Dabei lag ein Bettel, auf dem gebeten wurde, Robert" und Hedwig" gemeinsam zu be. erdigen. Es wurde festgestellt, daß es sich um den 32 Jahre

2. Rennen. 1. Bilgerin( Binzenz). 2. Malvolio( E. Krüger), 3. Milon( 2. Baraga). Toto: 49: 10. Plat: 33, 103: 10. Ferner liefen: Rosenwange, Das Lied, Kapuziner. 3. Rennen. 1. Caprivi( Sahnes), 2. Saturn( 2. Varga), 3. Sym phonie( Grabich). Toto: 35: 10. Blag: 17, 18, 20: 10. Ferner liefen: Coran , Die Königin, Parsifal , rigga II. 4. Rennen. 1. Ferro( Williams), 2. Aurelius( D. Schmidt), 3. Aliti

Sisyphus, Indigo, Marbud, Roland.

5. Rennen. 1. Domfalte( 2. Barga ), 2. Detabo( uguenin), 3. Donna Belcara( Thielemann). Toto: 15: 10. Blat: 12, 16: 10. Ferner liefen: Arndt, Flamin , Ditgotin.

6. Rennen. 1. Dictator( Bleuler). 2. Persephone ( D. Schmidt),

3. Refels( Brabl). Toto: 47: 10. Blay: 15, 13, 17: 10. Ferner liefen: Mädchentraum, Torre, Arnulf. Enzian . 7. Rennen. 1. Optimat( D. Schmidt), 2. Hedenstrauch( W. Tarras), 3. Sabicht( Saynes). Toto: 33: 10. Blas: 13, 15, 18: 10. Ferner liefen: Firn, Malachit, Nettelbed, Amandas, 3ler