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' Auf die Frage, ob er in der Zwischenzeit einige Male in München   gewesen sei, erklärte Schweikart damals, er sei zweimal in München   gewesen, einmal im April, einmal im Juni. Er habe das erstemal im chotel Königshof, das zweitemal im Hotel Deutscher Kaiser gewohnt. Später hat Schweikart bestritten, daß diese Angaben richtig seien, er habe sie nur gemacht, um mit den Paßeinträgen konform zu gehen. Im Hotel Deutscher Kaiser hat vom<Z. bis 10. Juni ein Schmidt gewohnt, der nicht in der Fremdenliste eingetragen, sondern nur aus den Rechnungsbüchern ersichtlich war. Sein Vorname war nicht ersichtlich. Schweikart wurde nun später gefragt, wo er die g a n z e Z e i t gewesen sei. Er gab an, er sei von Anfang Februar bis 11. Juni unter dem Namen Paul Kellner in Graz   gewesen und sei an diesem Tage mittags in Graz   weg- gefahren und abends in Salzburg   angekommen. In der Tat hat er sich am 11. abends in Salzburg   im Hotel eingetragen. In Graz   aber wurde folgendes festgestellt: Von Anfang Februar bis 4. Juni hatte Schweikart-Schmidt-Kellner im Hotel Goldene Birne gewohnt. Am 4. Juni zog er in das Hotel Florian, wechselte am 6. Juni nochmals das Zimmer im Hotel, und nun steht fest, daß Schweikart am 8. Juni nicht mehr in G r a z w a r. Er verschwand unter Zurücklassung seiner Sachen und der Rechnung. Er kam erst am 21. Juni zurück, bezahlte die Rechnung und nahm seine Sachen mit. Es steht also positiv fest, daß die Angaben des Schweikarts über seinen verbleib am S., 9. und 10. Juni, d. h. in den Tagen des Mordes an Gareis, unwahr waren. Run erhielt die Münchener Polizeidirektion in Sachen G a r e i s einen Brief, in dem der anonyme Einsender sich selbst als Mörder des Gareis bekennt, gleichzeitig aber die Polizei auf eine falsche Spur zu lenken versucht. Dieser Brief ist unterzeichnet mit I a n u s. Der Absender dieses Briefes ist kein anderer als Schwei- kart. Ianus ist der Janos seines falschen Passes: die Handschrift ist identisch. Aus diesem Brief ergibt sich aber auch weiter der positive Nachweis für das, was Schweikart entschieden geleugnet hatte, daß er in den Mordtagen in München   gewesen war. Der Brief ist in München   am 11. Juni zwischen 4 und S Uhr aufgegeben. Der Fahr- plan ergibt, daß Schweikart entweder um 4,40 oder um KLO Uhr von Münch», nach Salzburg   abgereist ist und sich abends in Salz- bürg als Paul Kellner ins Fremdenbuch einschreiben konnte. Von dieser Stunde an ist er wieder in der Lage, seinen Ausenthalt ein- pandfrei nachzuweisen. Ebenso wie der Paß in Sachen Sandmeyer dem Schweikart «on der Münchener Polizeidirektion zur Flucht geliefert worden ist, ist anzunehmen, daß ihm auch der falsche ungarische Paß von der Polizeidirektion beschafft worden ist. Der Paß ist ausgestellt wor- den ohne Beibringung von Papieren auf unmittelbare Mnweffung des ungarischen Generalkonsuls Reuter. Das kann nur, wie Sachkundige feststellen, auf unmittelbare Empfeh- lung einer hohen Münchener   Stelle geschehen sein. Auch am 8. Juni muß eine hohe Münchener   Stelle dem Schweikart zur Beschaffung eines österreichischen Visums behilflich ge- wesen sein: denn dieses Visum ist dem Schweikart über das ungarische Generalkonsulat amtlich und unentgeltlich vom öfter- reichischen Generalkonsulat als für einen mittellosen ungarischen Staatsangehörigen erteilt worden. Für solche Schritte kommt naturgemäß nur die Polizei in Be- dacht. Rur   die Polizei hatte ein Interesie, den Gareis oerschwinden zu lassen, oder vielmehr nur der Polizeioberkommissar Glaser und sein vorgesetzter Dr. Arick. G a r e i» nämlich war damals der Beteiligung des Glaser an dem Sandmeyermord auf die Spur gekommen und hatte in der Tobener-Pracher Affäre das Einverständnis des Glaser mit den Mördern nachgewiesen. Itarum mußte er verschwinden.
Parker Gilbert, der Generalagent für die Reparationszahlungen, ist zu einem Erholungsurlaub tn Eap d'Antibes, einem Badeort der französischen   Mittelmeerküste, eingetroffen. In demselben Ort verbringen der Gouverneur der Bant von England und der Direk- tor der amerikanischen   Federal Reserve Bank   ihren Urlaub.
Der Muflkbaum. Von Heinrich Lersch  . ,! Mitten km Feld stand ein Telegraphenmost. Manni entdeckte ihn Und besah ihn sich von oben bis unten. Was ist denn das? So was Hab' ich noch nie gesehen,* sagte er. Oho, Mann!, du hast doch schon Telegvaphenstangen gesehen!* sagte sein Vater,die stehen doch überall an der Eisenbahn.* Gesehen? Gesehen? Gesehen Hab' ich sie? Ja, Vater, aber Vach niel Roch niemals in die Augen gehabt!* beteuerte«r. Wat ich einmal in die Augen hob', dat kenn ich!* Zwischen Sehen und in die Augen gehabt, ist für Manni der große Unterschied. So geht es auch mit den Onkels und Tanten, die Manni nicht mehr erkennt, selbst wenn er sie gestern erst sah. Ein Stück Schoko- lade, eine Tüte voll Obst, ein Spielzeug jedoch befördem dasin die Augen gehabt* sehr. Weißt du, Dater, ich meinte zuerst, dat wären die großen Näh- nadeln, wo der große Ries« Rübezahl   sein groß« Box mit flickt. Da hänge mich so viel Fäden dran herum. Die. Nadeln hat er dann in jdie Erd gesteckt un vergessen, sie mit nach Haus zu nehmen.* Ich belehrt« ihn. Sich, Vater, schöner war et aber, wenn et die Riesen fein Nadeln waren!* Erzähl mich noch einmal von der Riese Rübezahl.* Schnell hat er die Technik an die Seite gedrängt. Wir kamen an einen Bahndamm, schritten beim Glelsübergang unter den Draht hin, die, den Schienen entlang, in tiefen Bögen hingen. Brausender Sommerwind brachte sie zum Klingen. Lange stand er unter den tönenden Fäden. Das ist aber schön, dat die armen Schienen so ein feine Wind- musik haben,* rief er begeistert aus.die Schienen sind immer so allein.* Staunend horchte und schaute er in die Drähte hinein. Als wir wieder einmal spazieren gingen, wollte er absolut an die jEisenbahn gehen. Weißt du, wo der Wind die Bahnmusik macht.* Die Enttäuschung war groß. Als wir kamen, war es windstill und die Drähte hingen stumm. Wart nur ein bißckten, Vater, der Wind, der ist sich im Busch Harz suchen, wie der Onkel Severin, wenn der die Violin   spielt. Der muß dann auch erst Harz dran tun. Wiiihiind! Wiiihiind! Kooohoommm!* mahnte und lockte ihn Manni, aber der Wind kam nicht. Grad wie Manni ist der Wind ein ungehorsamer Junge, der kommt ebensowenig wie du, wenn ich dich rufe!* benützte ich die .Gelegenheit zur Erziehung.
Der Zememorüprozeß pannier. Das Reichsgericht verwirst die Revision der Verurteilten. L. R. Leipzig  , 12. Juli.  (Eigener Drahtbericht.) In der heutigen Reoisionsverhandlung verkündete der zweite Straf- s e n a t des Reichsgerichts nach zweieinhalbstündiger Beratung Die Verwerfung der Revision sämtlicher Angeklagten. In der ausführlichen Begründung führte der Bor  - sitzende unter anderem folgendes aus: Selbst bei der Unterstellung, daß in zwei Fällen unzu- lässigerweise gemeinschaftliche Verteidigung be- standen haben sollte, so treffe dies in keiner Weise bei Stein und A s ch e n k a m p zu. Die Zuständigkeit de« Stoatsgerichtshofe» sei nicht gegeben gewesen, da ein Verstoß gegen das Gesetz zum Schutze der Republik nicht vorgelegen Hab«. Es sei nicht erwiesen, daß laut ihrer Verfassung die Arbeitskommandos den Verrat mit dem Tode bestrafen und daß sie sich 1 m B e- fitz von Waffen befunden hätten. Außerdem fei nach Auf» Hebung des Staatsgerichtshofes die Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte wieder hergestellt. Der Ausschluß der Oessentllchkeil sei zu Recht erfolgt, da bei Ausbleiben eines Bescheides seitens des Ministerium« des Aeußern das Gericht verpflichtet gewesen sei, selbständig die Frage des Ausschlusses der Oeffentlichkeit zu prüfen. Ebenso sei die Nicht­zulassung des Verteidigers Obuch zu Recht erfolgt. Die Vollmacht der Frau habe nicht genügt. Ein Beweisantrag fei überhaupt nicht gestellt worden. Die An- geklagten könnten sich auch nicht darauf berufen, daß sie auf Befehl gehandelt hätten. Was für die unruhige Zeit de« oberfchlefifchen Grenzschutzes gegolten haben könnte, habe keine Geltung für eine friedliche Zeit, in der der Mord geschehen sei. Die Angeklagten wußten, daß sie einem Befehl, ein bürger- liches verbrechen zu begehen, nicht nachkommen durften. Ebenso sei festgestellt, daß Leutnant Venn sein Ansehen mißbraucht habe, um seine zögernden Leute zur Tat zu veranlassen. Da das Schweigegebot sich allein auf das Arbeits» kommando bezog, so sind wir in der Loge, über die R« v i s i o n«» Verhandlung folgende Einzelheiten mitzuteilen: Einmal hinsichtlich der Frag« de« Ausschlusses der Oeffentlichkeit: Entgegen Dr. Hahn und dem R e i ch» a n w a l t, die sich auf die Gefährdung der Staatssicherheit beriefen, behaupteten Dr. L v« w e n» t h a l und Dr. E y ck, daß die Verhältnisse in der Schwarzen Reichs» wehr im In- und Auslande bereits längst bekannt feien und daß da» Ministerium des Aeußern die nichtöffentliche Erörterung des Fragen- komplexes der Schwarzen Reichswehr nur für die Zell   vor Locarno  für unerwünscht erklärt habe. Die Reoisionsverhandlung nahm folgenden Verlaus: Etwa eine Stunde erforderte die Verlesung der Urteilsbegrün- dung des Schwurgericht, und der Reoisionsgründe. Dann plädiert« als Erster Dr. L o« w e n t h a l. Er besprach in aller Ausführlichkeit die rein formalen Revisionsgründe. Lei dem Beschluß, die Oeffent» lichkeit auszuschließen, erklärte er, habe da» Gericht die Frage der Gefährdung der Staatssicherheit nicht genügend geprüft. Es bestehe auch die Verletzung«ine» der wesentlichsten Berfahrensgrundsätze: die Verlesung einer Tagebuchnotiz, die die Vernehmung eines Zeugen ersetzen sollte. Drittens habe die Zulassung einer gemeinschast- lichcn Verteidigung von Offizieren und Mannschaften, die von den ersteren Befehle erhalten hatten, durch da» Gericht die Interessen der Angeklagten verletzt. Schließlich sei dem Angeklagten Stein die Zulassung des Verteidigers Obuch oersagt worden. Rechtsanwalt Dr. E y ck behandelte ausführlich die militärischen Verhältnisse der Angeklagten und behauptet, daß sie al» Soldaten verpflichtet ge- wesen seien, den Befehlen der Offiziere nachzukommen. Rechtsanwalt
Und meinst du, et wär schön, wenn ich dich so oft rufen müßt, wenn du am Schreiben bist? Du kommst ja auch nit, wenn ich dich ruf!* hiebte er wieder. Ich war schon bis an den nächsten Mast gegangen und legte das Ohr an den Stamm. Manni kam schnell herbei und tat ein Gleiches. Hundert feine, klingende Töne durchsangen da» Holz. An- dächtig lauschte er. Nun stieß ich heimlich mit dem Fuß an den Stamm. Die leichte Erschütterung brachte die Drähte zu lauterem Klingen. Intervallisch tupfte ich einen Rhythmus. Lauter und schwingender sangen die Drähte. Als ich aufhörte, brach Manni in freudig« Begeisterung au». Er besah sich den Mast, die Drähte und bog sich plötzlich zur Erde. Riß das Gras am Fuß des Stamme» zur Seite und grub mit den Händchen in den Boden. Vater, hat er tiefe Wurzeln, der Musikbaum?* frug er. Bis ans Ende der Erde!* antwortete der Later wichtig. Ahl* sagte Mannt nach langem Sinnen,die Erd hat auch ein Vögelchen. Das sitzt unten an die Wurzeln und singt un» was herauf. Oh! Vater, mußt du auch da» ausschreiben, wo» da» Vögelchen von die Erd singt?* Ich kann das nicht. Manni, das mußt du tun!* Aber, Later, ich Hab' doch keinen Musikvogell* wehrte sich Manni. Auf dem Nachhauseweg fiel Manni ein, daß die Oma einen Musikbaumoogelkäfig an der Waich hängen habe. Einen Musikbaumoogelkäfig? Manni! Du meinst wohl da» Telephon?* staunte der Vater. Ja, Telephon! So sagt ihr ja. Aha! Dann ruft Ihr in den Käfig hinein und schnell fliegt das Vögelchen an die andere Seite, wo du bist. Und Vögelchen sagt dir, was die Oma sagt und du sagst dem Vögelchen was, und das fliegt schnell in den anderen Käfig und sagt es an die Oma! Aha! Und die Dräht, die zeigen dem Vögelchen den Weg, den es fliegen muß! Sool* Als er im Bett lag, drehten sich seine Sinne immer noch um denMusikbaum*. Vater, weißt du, was fein wäre? Ich wollt, wir fänden mal einen Musikbaum, der seine Wurzeln in den Himmel hat un mit die Dräht nach unten hing. Un wir könnten da et Ohr mal dran legen. Un könnten mal hören, wat der Himmel für ein feine Erd- musik hat und wat dat Himmelsoögelchen singt.*
Frauenarbeit in Palästina. Die arbeitenden Frauen Palästina« stehen augenblicklich vor der Lösung schwieriger Probleme. Zunächst ist die Arbeitslosigkeit unter den Frauen eine ungewöhnlich große. prozentual weit größer als bei den Männern. Das liegt zum Teil daran, daß die zugewanderten Arbeiterinnen in keiner Weise vor- gebildet waren, weder für einen bestimmten Arbeitszweig, noch auch für die besonderen Arbeitsbedingungen de» Lande«. Vor allem für Frauenarbeit in der Stadt fehlen noch die lvorkenntiffife
Dr. Hahn erklärte, daß das Gericht nicht genügend geprüft habe, ob die Angeklagten mit Ueberlegung gehandelt hätten, und daß darum auch Leutnant Venn zu Unrecht der Anstiftung zum Morde beschuldigt worden sei. Der Reichsanwalt beantragte, die Revi- sionsgründe als nichtig zu erklären und die Revision zu verwerfen. Darauf folgte noch eine eingehende Erwiderung R.-A. Loewenthals. Er behauptet, daß die Angeklagten sich in einer Notlage befunden hätten, da sie sich nicht an eine Behörde wenden konnten. Sie wußten auch, daß sie, falls sie den Befehlen nicht nachkommen würden, 4ie selb st erschossen werde- konnten.
Verbot ües potemkin-Zilms. Ein parteipolitisches Urteil der Lberprüfstelle. Die Filmoberprüfstelle hat sich am Montag mit dem Antrag der württembergischen und thüringischen Regierung auf Verbot des Potemkin-Films beschäftigt. Diese Anträge wurden von den Vertretern des Reichswehrministeriums und des Marinemini st eriums unterstützt, während sich das p r e u- ßische Innenministeriums gegen ein Verbot aussprach. Die Oberfilmprüsstelle hat nach längerer Beratung die bisherige Zu- lassung des Film» widerrufen. Damit ist der Potemkin-Film fürganzDeutschländ verboten., * Diese Entscheidung der Filmoberprüfstelle geht un­zweifelhaft im Gegensatz zu dem klaren Wortlaut des Gesetzes, wonach ein Film nicht wegen seines politischen Inhaltes oerboten werden darf. Der Film hatte bereits einmal der Oberprüfstelle vorgelegen. Eine ganze Reihe von Streichungen waren im Film erfolgt, weil man sich auf den Standpunkt stellte, daß einzelne Szenenver- rohend* wirken. Den Gesamtsilm zu oerbieten, hatte sich aber auch die Oderprüsitelle nicht entschließen können. Dies» mal ist aber von der gesamten reaktionären Presse derart vorgearbeitet worden, daß die Beisitzer schon aus parteipolitischen Gründen sich für das Verbot aussprachen. Dadurch wird eine ganz unmögliche Situation geschaffen. Die verfassungsmäßig garantierte Freiheit der Propaganda in Wort, Schrift und Bild wird hier von einer untergeordneten Instanz mit einem Federstrich beseitigt. Nirgends hat es bei der Borführung des Potemkin-Films Ruhestörungen gegeben. Der Film ist nach dem Urteil aller Kreise, auch rechtsstehender Kreise, ein e r st t l a s s i g e s K u n st w e r k. Trotzdem erfolgt das Verbot: angeblich ist der Staat in Gefahr. Mit dieser Lage kann sich niemand zufrieden geben, dem die Erhaltung Deutschlands   als eines Rechts staates am Herzen liegt. Die Konsequenzen eines solchen, aus parteipolitischem Fanatismus ge» borenen Verbots sind unabsehbar. Man braucht nur daran zu denken, daß uns ein Schund- und Schmutzgesetz bevorsteht, das in gleich engstirniger Weise Verbote erlassen kann. SchillersKabale und Liebe*.W i l h e l m T e l l*. HauptmannsWebe r' wären unmöglich, wenn solche Zensurstellen damals bereits bestanden hätten. Die Filmoberprüfstelle wird mit ihrem rechtswidrigen, rein parteipolitischen Verbot nur eine ungeheure Protest- bewegung gegen die Vergewaltigung der verfassungs- mäßig garantierten Freiheit der Propaganda in Wort, Schrift und Bild erzeugen. Auch der Reichstag   kann an diesem Skandal nicht vorübergehen...
Amtsantritt in Mecklenburg  . Schwerin  , 12. Juli.  (Eigener Drahtbericht.) Da» neue meck- lenburgische Ministerium stellte sich am Montag vormittag im Regierungsgebäude sämtlichen Staatsbeamten und Angestellten vor. In den einführenden Worten des Ministerpräsidenten wurde betont, daß da» Staatsministerium besonderen Wert auf treue Pflichterfüllung und sachliche Erledigung der Ge- schäfte nn Sinne der Verfassung leg«.
bei der Mehrzahl der neuen Arbeiterinven. In den Kolonien gibt es ein Teil älterer Arbeiterinnen, welche diese Vorkenntnisse besitzen, in festen Stellungen, doch sind sie bisher den Zuwandernden wenig behilflich gewesen Außer dem Umstand, daß den Arbeilerinnen die Kennwisse fehlen, fäll, weiter in» Gewicht, daß man sich auch vielfach im unklaren darüber ist. welch« Berufe in den Städten sich nach den besonderen Verhältnissen für Frauen eignen. Es fehlt in Palästina noch an einer Schutzgesetzgebung für die weiblichen Arbeiter wie sür Kinder. Hier wird zunächst eine gesetzliche Be- stimmung gefordert, welche Frauen- und Kinderarbeit zwischen 7 Uhr abend» und 6 Uhr morgen» oerbietet. Die palästinische Regierung hatte im letzten Oktober ein Untersuchungskomitee eingesetzt sür diese Fragen, auch für die de» Normalarbeitstage», aber da» Komitee hat sich bisher sehr zurückhaltend geäußert. Immerhin hat e» die er- wähnten gesetzlichen, von der zionistischen   Arbeiterorganisation ge- wünschten Bestimmungen zur Einführung empfohlen. Die nächste Arbeit der Organisationen dürste sein, die Frauen und Mädchen für Berufe auszubilden, in denen sie Beschäftigung finden können. Einst- weilen soll in den Kreisen der arbeitslosen Frauen eine große Mut» losigteit herrschen. Man hofft diese zu beheben, wenn man den Arbeitslosen neben der Berussausbildung allgemeine Kenntnisse ver- mittelt. so daß sie eine Anregung spüren und Interesse gewinnen. Eine Konferenz von Arbeiterinnen, die sich kürzlich in Tel-Awiw versammelte, hat sich«ingehend mit diesen Fragen beschäftigt. H. L. Um die Erweiterung der Universität Münster. Zu der geplanten Angliederung technischer Fakultäten an die Universität Münster hat der Ortsausschuß der Aachener Zentrumssraktion eine Entschließung angenommen, in der er die rheinischen Abgeordneten bittet, diese Gründung, die einerseits keiner Notwendigkeit entspreche, anderer- feit» aber eine erhebliche Schädigung der rheinischen Technischen Hochschule in Aachen   bedeuten würde, zu verhindern. Inzwischen hat Generalkonsul Cüpper eine Unterredung mit Kultusminister Dr. Becker gehabt, der ihm erklärte, der Gedanke, die Aachener  Hochschule zu schädigen, sei ihm nie gekommen. Die Verhältnisse an der Charlottenburger Hochschule seien jedoch geradezu unerträg- lich. Auf einen Professor kämen dort 800 bis 900 Hörer. Man sei deshalb auf den Gedanken gekommen, durch den Ausbau der Uni- versttät Münster vielleicht Abhilfe schaffen zu könMN. Es fei beab- sichtigt. Münster   eineinhalb Fakultäten anzugliedern,«Ine Hütten- männische und eine Abteilung für Maschinenbau  : vielleicht könne man Aachen   anderweitige Kompensationen gewähren.
Ver fitafie Lehrgana der Akademie der»rbeit in der Universität ffrank» surt a. R.. der am 1. Oktober 1925 begonnen hatte, war von»2 Hörern. darunter 6 grauen besucht. Während de» Lehrgang» fanden insgesamt vvg Vorlesung«- und UebungSstnndcn statt. Da,u kamen 7 ikinzelvorttäge und Ist Berichtigungen und Erkursionen. Der sechste Lehrgang wird am 1. Ottober beginnen. Abmeldungen find an die Kanzlei der Akademie in der Unlverfität Frankfurt a. M.. Mertonstr. 17, lZimmer SS)»u richten. Ein«?rau al» Veamlla de« Vatikan  «. Zum erstenmal in der Geschichte der römiich-tatholiichen Kirch« ist jetzt eine Frau al« Beamtin de« Heiligen Stuhl  » bestellt worden. Signora Trostarossa Ocipioai ist vom jetzigen Pavü. dessen Liebhaberei für alte BNcher. seltene Erstausgaben und Jnkunnbcln bekannt ist. wegen ihrer grohen KennMige auf diesem Gebiet vrr   viblio- Ihelartn beim Vatikan   ernannt worden.