Dienstag
13. Juli 1926
Unterhaltung und Wissen
Seltsames Ende eines Volksschullehrers.
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Ein Schulpedell im Westfälischen ein kleiner Mann mit martialischem Schnauzbart und einen verglommenen Ehrgeiz, er hieß Rüdiger hatte neben zwei Töchtern, die beide bereits verheiratet waren, die eine an einen Tischler, die andere an einen Postbeamten, einen spätgeborenen Sohn, Anselm, auf den sich seine väterliche Liebe und der bescheidener gewordene Ehrgeiz fonzentrierte.
Der Pedell lief, immer gehegt und ein bißchen brummend, durch die Hallen der Schule, die er zu beaufsichtigen hatte, erstarb in einer Verbeugung vor dem Direktor und bot ihn eines Tages herzflopfend um eine Audienz. Da der Direktor, ein jüngerer Mann, den Bedell, der diesen Posten schon zu seiner Schulzeit inne hatte, als altes Inventarstück seiner auch im übrigen gut möblierten Jugend gern hatte, bewilligte er ihm die gewünschte Unterredung und bestellte ihn auf den nächsten Tag in sein Bureau. Es handelte sich um Anselm. Er sollte, waghalsiger Traummunsch eines kleinen Lebens, das nichts zu verlieren hat, Lehrer merden, ein großes Ziel erreichen, das dem Vater versagt geblieben mar. Und der Direktor, getreu seiner anerkannten Jovialität, versprach, ein Gesuch um ein Stipendium befürworten zu wollen, worauf der kleine Bedell mit zuckendem Schnauzbart undeutliche Worte stammelte und verschwand.
Als die Nachricht kam, daß das Stipendium bewilligt sei, begriff Anselm, ein stiller Knabe mit schmächtigen Schultern, das Glück, das ihn betroffen hatte, aus dem Gebaren seiner Umgebung. Der Vater, scheu verehrter Patriarch seiner Familie, wurde meich und wißig, die Mutter, vergrämtes Arbeitstier, sprach ausgelaffen in wirren und heiteren Sägen mehr als sonst in einem Jahr.
An diesem festlichen Tage begrub man mit unbedachtem Jubel die Jugend Anselm Rüdigers. Nicht hatte er fürder mehr Zeit, um mit anderen Kindern in Straßen und Wäldern zu jubeln, mit Genossen seiner Jahre erstmalig zu verfinken in seltsamen Begegnungen mit blonden oder braunen Mädchen, mit Kameraden seines Alters erste laue Nächte zu durchschwärmen. Er hatte keine Zeit und keine Sehnsucht nach der Lieblichkeit der Natur, denn hinter ihm stand das gläubige Gebet und die Hoffnung alter Leute. So erwuchs er, blaß und mit schmächtigen Schultern, ein stiller Jüngling, und wurde so scheu und einsam, daß, selbst als eines Tages, unerträumt mit verzehrender Ungeduld, das Ziel erreicht war und die weißhaarigen Leute daheim beide weinten, er sich nicht froh fühlte, sondern nur müde.
Er kam an eine Mädchenschule, eine Volksschule, in einer Kleinstadt Sachsens , erfaßte dort seine Pflicht mit stets gleichem Eifer, mit gleicher Selbstverständlichkeit und wurde, seltsam, obgleich er immer hilflos war vor der grausamen Tüde der Kinder, obgleich er scheu fich allmählich in eine langweilige, unbunte Sachlichkeit hüllte, beliebt bei den Geschöpfen seiner Erziehung.
Die Schule mar grau und lag hinter schmutzigen Gassen, die Schulzimmer waren stets dunkel und die kleinen Mädchen, die aus
den dumpfen Wohnungen armseliger Häuſer müde und unausge
schlafen famen, wurden still vor dem langen, hageren, traurigen Lehrer. Ein paar armselige me.ße Blüten lagen einmal auf seinem Bult, als er in das Schulzimmer fam, da sah es aus, als ob er meinen wollte.
Dies Leben ging so einige Jahre hindurch. Das Dasein des Lehrers Anselm Rüdiger, monotones Uhrwerk im Getriebe der Welt, war ein stilles, scheues Begetieren ohne Erregungen. Er hatte verlernt, Dinge zu denken und zu sehen, die außerhalb seines Berufes lagen, seine Kammer war winklig und ohne Sonne seine einzigen Freunde und sein einziger Berkehr waren die kleinen, fieben jährigen Schulmädchen, denen er manchmal, aber sehr selten, zu
lächelte.
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Als die Eltern furz hintereinander am gleichen Tage starben, ging er hinter ihrem Garg, unnachdenklich und sehr betrübt, ein lang
aufgeschoffener schmaler Bursche mit edigem Schädel und seltsam träumerischen, graublauen Augen. Er trug einen schwarzen Anzug mit weißen Nadelstreifen, der Anzug war recht alt und formlos, man fann fast sagen, er schlotterte, und seine stumpfen, unblanken, zernarbten schwarzen Schuhe waren trauriger anzuschauen als der Leichenmagen, der über das regnerische Pflaster holperte.
Und dann, nur wenige Wochen später, trat das große Ereignis ein, das, wahrhaft berichtet, dem Leben des Lehrers Anselm Rüs diger ein vorschnelles Ende bereitete.
Er erhielt die lakonische Anfrage seiner vorgesetzten Behörde, ob er in den bevorstehenden großen Ferien einen Transport seiner Schulkinder in das Kinderheim eines Nordseebades auf der Reise und während des Aufenthalts dortselbst beaufsichtigen wollte. Ueber. rascht, ja fast geblendet, war er von dem hellen Licht, das plötzlich in fein Leben fiel. Aber jede Ueberlegung und Befürchtung erstickte in ihm das Gefühl der Subordination und demütig sagte er zu, aufgewühlt und bedrängt im Innern von loderen, schillernden Träumen, gegen die er sich vergebens wehrte in Scham und in Furcht.
COHAUR
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Ein Generalsputsch jagt den andern!
ficht in das wundersame Gewirr und es wurde dunkel, ein seibenes Tuch spannte sich der Himmel über den Abend. Rechts aber faßen auf der Kurterrasse Gamins ,, weiße, schlanke Frauen mit 3igaretten und köstlichen Düften, Frauen mit sphinghaften Gefichtern wie Gemmen, blizende Steine an der Hand, und weißen Perlen gleich schimmernden Zähnen. Und Männer mit lässigen Bewegungen voll Verachtung und Sicherheit.
Der Lehrer ging weiter mit seiner Schar. Hundert unbeantmortete Fragen der kleinen Mädchen machten sie befangen verstummend, denn der Lehrer hatte sie vergessen, und das war das erstemal. Er starrte in diese Welt und seine gebändigten Empfindungen erwachten und schrien bitter und neidisch.
Sie mußten an der Kurpromenade vorbei. Jetzt streiften die seltsamen Düfte und manchmal sogar ein Rock und ein Blick den Lehrer Anselm Rüdiger. Sie tändelten vor ihn, alle biegsam, in weißen Kleidern und bubenhaft frechem Haar, schlank und so verlockend und so fern.
Dann war alles vorbei. Der Wald tam, verlorene Klänge der
mufit sprangen zwischen die stillen Bäume. Schweigend fam er daheim an und aß.
Bis hierher hat der Chronist dieser Geschichte alle Ereignisse den Tagebüchern entnommen, die der Volksschullehrer Anselm Rüdiger hinterließ. Das seltsame Ende der Geschichte aber vermag
man nur aus flatterhaften und gleichgültigen Berichten der der. zeitigen Kurgäste zusammenstellen, die zwar glaubhaft sind, aber
nicht verbürgt.
Am Abend spät erhob sich der Lehrer. Er fonnte nicht einschlafen. Er ging durch nächtliche Bäume. Kühle Zweige schwangen sich über ihm, Vögel schrien fern in Träumen. Er ging und wußte nicht, wohin es ihn trieb, er ging und er wunderte sich darüber. Er ging und er ging.
Kam in die Terrassen der Hotels, wo Springbrunnen nachts zwischen Marmor rauschten, sah in die erleuchteten Fenster wie in Heiligenbilder, hinter geschlossenen Gardinen sichere und hochmütige Frauen. Kam in den Bannkreis der Mufit, schon bewußtlos mie ein Infekt ums Licht, sah ein fremdes Leben, gierte danach und verlor seine alten Götter. Sein Bater hatte eine blaue Lüfterjoppe Schnauzbart und pugte sich Sonntags die Zähne. an, die war schon sehr, sehr vertragen, er hatte einen martialischen Schnauzbart und pugte sich Sonntags die Zähne.
Er erkannte die Distanz. Es brannte in ihm, nicht hochflammend und wärmend ausbrannte er wie ein flägliches Feuer in der Morgendämmerung.
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Sie tanzen auf der Terrasse. Licht fällt mie geschüttet, Mufit taumelt in schwermütigen, berauschenden Rhythmen. Ihn streifen taumelt in schwermütigen, berauschenden Rhythmen. Ihn streifen die Düfte der erhitzten Tänzer.
Da ist er wohl gegangen.
Keiner jah ihn und feine verlor ein Lächeln an ihn. Seine Schuhe waren stumpf und trübe, seine Schultern hager und der Anzug, der schwarze mit den Nadelstreifen, schlotterte.
es
In dieser Nacht schwamm der Volksschullehrer Anselm Rü diger in das Meer hinaus. Die Fischer, die ihn am Morgen war fahl und es regnete fanden, wissen nicht, ob er verunglü.ft ist oder ob er es so wollte.
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Wasserfeinde.
Er wurde einfach nicht fertig damit. Bußte nicht, wie fein Der Wasserverbrauch der alten Römer. auf graue Gleichheit gestimmtes Sein weiße, sonnige Welt, tändeinde, erregende Launigkeiten, buntes, intensives Anderes empfangen sollte, wurde ratlos und verfiel auf die Manier des Vogels Strauß: Nichts hören und nichts sehen als die Arbeit, an die Syn tax denken und die speziellen Sorgen der Mütter der ihm anverDas Heim lag mitten in einem schönen kühlen Nadelwald, abseits vom Strand, aber immerhin von dort in einer Stunde Wegs erreichbar. So wanderte er an der Seite der Schar kleiner Schulmädchen Tag für Tag um die gleiche Stunde zum Strand und um die gleiche Stunde zurüd
trauten Kinder.
Eines Tages aber nahm ein fern im Meer liegendes Kriegsschiff den Atem der Kleinen gefangen. Sie schauten und phantafierten und dichteten Fabeln um das ferne Ungetüm, bis auch der Lehrer ein erregtes Kind war und mitten unter ihnen lag und fabulierte. So tam es, daß man den Heimweg vergaß, und da der Lehrer wußte, daß daheim die Schwester Marie pünktlich das Abendbrot aufzutischen pflegte, ging er mit seinen 3öglingen den fonft gemiedenen, fürzern Weg über die Strandpromenade des Modebades.
Da sah er, was er nie vorher derart berauschend gesehen hatte: allen Lugus der großen Welt, alle seltsamen Träume erfüllt. Links schritten sie, der hagere, schwankende, junge Lehrer an der Seite seiner kleinen Herde, vorbei am Musikpavillon der Kapellmeister zückte den Stab über das brausende Heer, die Geigenstöde glitten auf weichen Tönen hin und zurüd, dumpf und innig schluchzende Cellis, harte Rhythmen marf der Mann am Alanier mit totem Ge
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Menschen, die sich das ganze Leben lang nicht waschen. Die fauberen Japaner. fein und einen so ausgiebigen Gebrauch an Wasser und Seite sie So sehr die heutigen Italiener auch in der Kultur fortgeschritten auch machen mögen, so können sie sich nach dieser Richtung hin doch nicht annähernd mit ihren Vorfahren, den alten Römern, messen. Bei diesen gab es in Hülle und Fülle öffentliche Bäder sowohi mie private, die alle 24 Stunden eine Waffermenge von anderthalb Milliarden Liter verschlangen, das find 5400 Liter auf jeden Einwohner Roms. Heute wird zu diesem Zweck noch nicht der hundertste Teil dieses Wasserquantums in Rom benötigt. Ja, glaubwürdigen Berichten zufolge gibt es heute und gab es schon seit Jahrhunderten in Rom wie in Italien überhaupt eine nicht geringe Wienge Menschen, die dem Wasser als Reinigungsmittel ihr ganzes Leben lang nach Möglichkeit aus dem Wege gehen bzw. gingen. Der be fannte italienische Physiologe Paolo Mantegazza erzählte einmal, einen Landsmann gefannt zu haben, der sich rühmen konnte, seinen Körper niemals gebadet zu haben, abgesehen von dem einen Salle, wo er genötigt war, einen Fluß zu durchwaten. Das Stiftsfräulein Silvania, die Schwester des berühmten Arztes und Mathematikers Ruffini( 1765 bis 1822), die ein Alter Don 60 Jahren erreichte, fonnte von sich sagen, daß sie sich in ihrem Leben niemals weder die Hände noch das Gesicht noch irgendeinen anderen Körperteil gewaschen habe. Das einzige Waffer, das sie mil den Fingerspitzen berührt hatte, war das Weihwasser, zu dessen Berührung fie der damalige Ritus beim Empfang des heiligen Abendmahls zwang. Diese Dame war in ihrer Todfeindschaft gegen das Wasser eine würdige Kollegin der Mangangas in Zentralafrita, eines Boltsstammes, der sich niemals wäscht. Livingstone erzählt von einem alten Eingeborenen, daß er einmal in seinem ganzen Leben ein Bad genommen habe, das jei aber jo lange her, daß er
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Beilage
des Vorwärts
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| sich nicht mehr erinnern könne, was für einen Eindruck das Wasser auf ihn gemacht habe. Ganz im Gegensatz zu derartigen Wasserfeinden gibt es auch wahrhaft fanatische Wasserfreunde, zu denen in erster Linie die Chamberlain, der lange Zeit unter ihnen lebte, behauptet hat, daß Japaner zu rechnen sind, von denen einmal der Engländer Hall sie, wenigsten die Japaner von altem Schrot und Korn, ohne Badewanne überhaupt nicht denkbar seien, ja, daß sie einen ganzen Monat in der Badewanne zubringen fönnen. Was natürlich scherzhaft gemeint, für die Wasserliebe des Japaners aber bezeichnend ist. In Europa fönnten ihnen, allerdings mit weitem Abstande, höchstens Londons für die förperliche Reinigung wird auf 60 Liter täglich pro die Engländer an die Seite gestellt werden. Der Wasserverbrauch opf beziffert, er steht also immer noch weit hinter dem des alten
Roms zurüd.
Reisegeschwindigkeiten in alten Zeiten.
G. Dr.
Daß früher das Reisen sehr unbequem war, ist bekannt, es ging jedoch auch sehr langsam vor sich. Noch vor ungefähr 100 Jahren dauerte die Reise zwischen Berlin und Leipzig 36 Stunden, ein Reisender, der von Stuttgart nach Frankfurt a. M. fuhr, war mehr als 40 Stunden unterwegs, wer von einer Küstenstadt der Ostsee nach Breslau wollte, hatte sich auf eine Reise von wenigstens sieben Tagen einzurichten. Schuld daran waren nicht nur die vielen Zollschifanen an den einzcinen Landesgrenzen, auch die schlechten Wege
trugen dazu bei.
Die alten Römer mit dem vorzüglichen Landstraßennetz, das sie fich gebaut hatten, waren schon viel schneller gereist. Es steht fest, daß im alten Rom selbst mit der einfachen Staatspost auf weite Strecken hin Durchschnittsgeschwindigkeiten von annähernd 260 Kilometer den Tag erreicht worden sind. Bei besonderen Gelegenheiten reisten aber einzelne Römer bei ausreichendem Pferdewechſel noch raschere. So legte Kaiser Tiberius einmal in der Zeit von 24 Stunden eine Strecke von annähernd 300 Kilometer zurüd.
Da die Straßen in Deutschland bis meit in das 19. Jahrhundert hinein sehr schlecht und nicht selten auch noch unsicher waren, wurden in Deutschland , wo es irgend anging, die Ströme zum Reisen benutzt. Besonders auf dem Rhein und auf der Donau hatte sich seit dem Mittelalter ein sehr flotter Personenverfehr entwickelt. Im 18. Jahrhundert soll es auf dem Rhein schon gegen 1500 Passagier.
schiffe gegeben haben. Das waren zwar alles nur kleine Schiffe, lie waren jedoch schon recht bequem eingerichtet, jedenfalls reiste es fich auf den Schiffen bequemer als in der Postfutsche. Aber Reisen auf solchen fleinen Schiffen dauerten noch länger als mit der Posttutsche. So mußte eine Reise von Frankfurt a. M. den Main und den Rhein hinab bis Köln auf sieben bis acht Tage veranschlagt werden, und eine Reise von Regensburg die Donau hinab bis Wien mar faum unter zehn Tagen zu machen. Heute sind viele Reisende schon ungeduldig, wenn ein Ellzug einmal einige Minuten Bera spätung hat. A. M.
Wie der Radiumgehalt von Heilquellen festgestellt wird. Die Heilquellen, die jetzt im Sommer von so vielen Genesungsbedürftigen besucht werden, sind meist radiumhaltig, oder, wie der Fachausdruck heißt: radioaktiv. Die Anschauung ist vielleicht nicht falsch, daß dieser Radiumgehalt der hauptsächlichste Heilfaktor der Quellen ist, denn nur so läßt es sich erklären, daß die Heilwässer an der Quelle viel wirksamer sind, als wenn man sie zu Hause, fern von den Kurorten, trinkt. Die Kenntnis der Radiumhaltigkeit dieser deutschen Quellen stammt erst aus den letzten Jahren. Sie hat einzelnen deutschen Bädern zu größerem Ansehen als früher verholfen, da es gelungen ist, den Radiumgehalt des Waffers für Heilzwede nugbar zu machen. Es dürfte deshalb von Interesse sein, zu erfahren, wie man den Radiumgehalt im Wasser feststellt. In der Regel erfolgt der Nachweis radioaktiver Substanzen im Wasser durch die in der das Radium sich mit dem Wasser verbindet. Die Radiumfogenannte Radiumemanation". Die Radiumemanation, jetzt auch von der Wissenschaft als Miton" bezeichnet, ist ein Gas, die Form, emanation löst sich im Wasser auf und erzeugt dadurch den Radiumgehalt des Waffers. Die Feststellung der Radiumemauation erfolgt sehr einfach dadurch, daß man eine Wassermenge mit Luft schüttelt. Auf diese Weise wird die Emanation von dem Wasser getrennt und ist in der Luft meßbar. Sie erhöht die elektrische Leitfähigkeit der Grades der Radioaktivität des Waffers erfolgt mit Hilfe eines be mit dem Wasser in Berührung gekommenen Luft. Die Messung des sonderen Instruments . Die Nutzbarmachung der Emanation erfolgt auf eine ganz ähnliche Weise, indem eine Wassermenge zerstäubt wird, wobei sich die Emanation der Luft mitteilt.
Der Frauenkopf als Seilerei. Michael Terry, der soeben von einer Automobiltour durch Nordaustralien nach London zurüdgefehrt ist, weiß allerlei Ergögliches über die Gitten und Gebräuche der Eingeborenen zu erzählen, deren Leben sich noch völlig auf der Kulturstufe der Steinzeit abspielt. Merkwürdig ist vor allem auch die Gepflogenheit der Wilden, das Menschenhaar zu Seilen auszu fpinnen. Der Mann ist durch uraltes Stammrecht befugt, über das Haar seiner Frau und ihrer weiblichen Angehörigen nach freiem Willen zu verfügen. Ohne jede Förmlichkeit ergreift er das Boll haar der Schönen, rafft eine Handvoll zusammen und schneidet es mit einem geschärften Stein so geschickt ab, wie es nur ein Friseur mit einer scharfen Schere zu tun vermöchte. Er rollt dann die abgeschnittenen Wollsträhnen zu einem neuel, aus dem er Fäden zieht. Diese werden durch Ziehen und Dehnen über dem Ober fchenfel zu langen Fäden gedreht, die der Seiler um seiner Taille jahlingt, um sie für späteren Gebrauch zur Hand zu haben,