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Gewerkschaftsbewegung

Der Arbeiterschuhgesehentwurf.

Wenn endlich wird er veröffentlicht?

Das ewige Hinausschieben der Veröffentlichung des Arbeiterschutzgesezes bringt es mit sich, daß immer wieder be un= ruhigende Gerüchte über den Inhalt des Gesetzes auf­tauchen. So hieß es dieser Tage in einem Teil der Presse, daß der Referentenentwurf zum Arbeiterschutzgesetz die Erhöhung der Arbeitszeit für Jugendliche auf 54 bis 60 Stun den in der Woche vorgesehen habe. Und nicht nur die Arbeitszeit folle auf zehr Stunden täglich erhöht, sondern auch die Ferien beit jur die Jugendlichen beseitigt werden.

Wie wir dazu von maßgebender Stelle hören, entsprechen diese Gerüchte nicht den Tatsachen. Von einer Ein­hränkung des Urlaubs im Arbeiterschutzgesetz sei keine Rede. Auch Las Berufsausbildungsgeseh, das noch vor dem Ar­beiterschutzgesetz dem Reichskabinett zur Entscheidung vorgelegt mer­den wird, beschäftige sich mit der Urlaubsregelung; aber auch diese Regelung bringe auf keinen Fall eine Verschlechterung des bestehen­den Zustandes. Das gleiche gelte von der Arbeitszeit der Jugend lichen. Man habe zwar gewisse Ausnahmefälle ver­gesehen, allein im wesentlichen bringe das Gesez eine Ver= besserung und feine Berschlechterung der geltenden Arbeitszeit bestimmungen für die Jugendlichen.

Berschlechterung der Arbeitszeit für die Jugendlichen und Kür­zung der Ferien wäre aber auch ein zu tolles Stück. In der Braris steht ja ohnehin in Tausenden von Betrieben, vor allem dort, wo nur wenig organisierte Arbeiter und Angestellte beschäftigt find, die gesetzliche Arbeitszeit nur auf dem Papier. In Tausenden von Fällen werden Urlaubstürzungen von obenher einfach diftiert, weil die um ihren Urlaub Bestohlenen in der Zeit der Massen­arbeitslosigkeit es nicht wagen fönnen, zu rebellieren. Urlaubs= verkürzung und Arbeitszeitverlängerung ausgerechnet für die Jugendlichen nun auch noch gefeßlich festlegen zu wollen, wäre geradezu cin Attentat auf die Bolksgesundheit.

Sugo Flaschmann gestorben.

Am 10. Juli verstarb in Berlin nach schwerem Leiden Genosse Hugo Flaschmann, Vorsitzender der Zentralkommission der Schriftgießer Deutschlands . Im Jahre 1856 in Halle a. d. S. ge= beren, wandte er sich schon frühzeitig den freien Gewertschaften zu. Von 1890 bis 1897 war er Kassierer des Berliner Schriftgießer Bereins und gehörte auch dem Gauvorstand des Buchdrucker­verbandes an. 1897 wurde Genosse Flaschmann als Vorsigen­der der Zentralfommiffion der Schriftgießer Deutschlands gewählt. Dieses Amt hat er mehr als 20 Jahre ehrenamtlich und seit 1919 als Angestellter trotz seines hohen Alters mit Umficht und Erfolg bekleidet. Als Spartenvertreter gehörte Hugo Flaschmann auch dem Zentralvorstand des Buchdrucker­verbandes an. An den Beratungen des Hamburger Verbandstages im Jahre 1924 hat er noch regen Anteil genommen, während ihn Krankheit daran hinderte, am diesjährigen Verbandstag in Berlin ebenfalls teilzunehmen. Im vergangenen Sommer hat er den Streit der Schriftgießer für das ganze Reich geleitet und diesen troß der Hartnäckigkeit der Unternehmer zu einem günstigen Ab­schluß geführt.

Aber nicht nur der Gewerkschaft, sendern auch der Partei hat der Verstorbene seine besten Kräfte gewidmet. Mit ihm geht wieder einer der Alten aus der Gewerkschaftsbewegung dahin, die am Aufbau mitgewirkt haben. Die Schriftgießer verlieren in Hugo Flaschmann einen flugen Führer und Berater, dem sie auch über das Grab hinaus ein treues Andenken bewahren werden.

AfA- Funktionäre der Metallindustrie!

Der Schlichter von Groß- Berlin hat entsprechend unserem An­trage den am 23. Juni 1926 gefällten Schiedsspruch für ver= bindlich erklärt. Demzufolge gelten die laut Schiedsspruch vom 29. September 1925 festgesetzten Gehälter bis zum 30. Sep= tember 1926 weiter.

AfA Metallfartell.

Günther. Lange. Rothe.

Uebernahme der größten Entbehrungen. Sie halten es eben für erforderlich, daß zunächst die englischen Eisenbahner, Transportarbeiter und Seeleute die strengste Soli­darität zu üben haben.

Die Kollegenschaft stellt sich einmütig hinter die An­weisungen des Bundesvorstandes und erneuert den Beschluß, soforte in Aktion zu treten, sobald der Bundesvorstand dazu aufruft."

Tagung der Bergarbeiterinternationale.

Abwärts statt ,, Aufwärts". Düsseldorf , 13. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die hier er­scheinende Tageszeitung der Christlichen Gewerkschaften, der der Bergarbeiterinternationale tritt am 23. Juli in Paris zu= Bochum , 13. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Das Erekutivkomitee Aufwärts", der bereits im 7. Jahrgang erschien, hat mit dem sammen. Vom Deutschen Bergarbeiterverband werden voraussichtlich 12. Juli ihr Erscheinen eingestellt. In der Hauptsache der Vorsitzende Husemann sowie Schmidt und Dr. Berger haben wirtschaftliche Gründe das Eingehen des Blattes veranlaßt. an den Verhandlungen teilnehmen, in deren Vordergrund die durch den englischen Bergarbeiterstreit geschaffene Lage steht.

Die Solidarität der deutschen Hafenarbeiter.

Zurückweisung unberechtigter Vorwürfe.

Heute Vorstandsberatung der Bergarbeiter. Uns wird geschrieben: Von den verschiedensten Seiten wird den London , 13. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der Bergarbeiter­afenarbeitern wegen ihres Verhaltens anläßlich des eng­sekretär Co of ist am Dienstag von einer Reise durch drei der lischen Bergarbeiterstreifs der Vorwurf des Streitbruch s" wichtigsten Kohlenbezirke nach London zurückgekehrt. Der Presse gemacht. Mit dieser Frage beschäftigte sich deswegen eine Konfe- gegenüber erklärte er, daß nach der Auffassung der überwältigenden renz der niederrheinischen Hafenstädte Duisburg , Mehrheit der Bergarbeiter jener Bezirke die Arbeit zuerst Neuß , Düsseldorf und Köln a. Rh. Gleich bei Beginn 3zu den alten Bedingungen wieder aufgenommen des englischen Generalstreiks traten die Vertrauensleute des Deut­werden müßte, ehe an neue Verhandlungen zwischen schen Berkehrsbundes unter Hinzuziehung der örtlichen Verbände den Parteien überhaupt gedacht werden dürfe. in Berlin zusammen. Es wurde damals beschlossen, den Die neue Krise, die dadurch auszubrechen drohte, daß die Aufforderungen der Internationalen Trans Unternehmer ven den mit den Notstandsarbeiten beschäf portarbeiter Föderation zu folgen und jede Bertigten Bergarbeitern eine a chtstündige Arbeitszeit ge= Der Bergarbeiter­chiffung nach England zu unterbinden. Die Hafen - fordert hatten, ist vermieden worden. arbeiter der einzelnen Städte schlossen sich diesen Beschlüssen an und verband hatte den Unternehmern unmißverständlich zu verstehen verschärften sie durch Verweigerung von Sonn gegeben, daß er die Zurückziehung der Sicherungsarbeiter verfügen werde, falls die Unternehmer auf dem Achtstundentag bestehen tagsarbeit und leberstunden. würden. Diese haben daraufhin ihre Forderungen zurückgezogen und zugestimmt, daß die vor dem 1. Mai gültigen Arbeitsbedin= gungen für diese Arbeiter bis auf weiteres gelten sollen.

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Während am 12. Mai unter dem Vorsitz von Edo Fim-= men in Duisburg eine Konferenz über die weitere Durch­führung dieser Beschlüsse tagte, traf ein Telegrammaus Eng land ein, das den Abbruch des Generalstreits meldete. Die Konferenz beschloß deswegen einstimmig, die endgültige Stellungnahme bis zum Eintreffen zuverlässiger Nachrichten zu vertagen. Am 17. Mai erhielten die Organisationen ein Tele gramm Fimmens:

,, Wegen Wiederaufnahme der Arbeit durch die eng Iischen Eisenbahn- und Transportarbeiter sind am Dienstagmorgen, 18. Mai, unsere Instruktionen hinfällig. Die der Internationalen Transportarbeiter- Föderation ange­schlossenen Arbeiter, Seeleute und Eisenbahner fönnen jetzt wieder ungehindert für uns auf englischen Schiffen arbeiten. Brief folgt."

Nach diesem Telegramm war es den Gewerkschaften freigestellt, die Arbeiten ungehindert auszuführen. Die deut­ichen Hafenarbeiter haben sich in diesem Falle lediglich den Anordnungen ihrer internationalen Organija tion, die für sie allein zuständig ist, gefügt.

Die Hafenarbeiterfonferenz in Düsseldorf war deshalb einstimmig der Meinung, daß die Vorwürfe gegen die deutschen Arbeiter vollkommen hinfällig sind. Nachstehende Resolution fand einstimmige Annahme: Die am 8. Juli in Düsseldorf tagende Zusammenkunft der Ber­treter der Verwaltungsstellen und der Hafenarbeiter des rheinischen Gebietes nin.mt Kenntnis von dem Bericht des Vertreters des Bundesvorstandes, Kollegen Döring Berlin, über die Berhand­lungen der ITF. mit den englischen Eisenbahnern und Transport­arbeitern über die Hilfe, die den englischen Bergarbeitern gebracht

werden könnte.

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Die Kollegenschaft bringt zum Ausdruck, daß die Hafen arbeiter in allen Fällen internationale Solida rität geübt haben und dazu jederzeit bereit sind, unter

Der Vorstand des Bergarbeiterverbandes tritt am Mittwoch erneut zusammen, um sich über die Einberufung einer Delegierten­fonferenz schlüssig zu werden. Gleichzeitig tritt auch der General­rat der Gewerkschaften zusammen. Es ist zu erwarten, daß die feinerzeit aufgeschobene Konferenz sämtlicher Gemert­schaftsvorstände noch vor dem am 1. September stattfinden­den jährlichen Gewerkschaftsfongreß abgehalten wird, nachdem eine weitere hinausschiebung der Aussprache über den Abbruch des Generalstreifs bis nach Beendigung des Bergarbeiterstreiks unmöglich geworden ist.

Freie Gewerkschaftsjugend. Heute, Mittwoch, 7% Uhr, tagen die Gruppen: Reukölln 1: Jugendheim Bergstr. 29, Sof. Vortrag: Die internationale Ge­werkschaftsbewegung". Schöneberg : Jugendheim Rubensstraße( Sportplag). Südwesten: Jugendheim Bärwaldstr. 64. Wir fingen, tanzen und spielen. Vortrag: Das Recht des freien Arbeiters". Norden: Jugendheim Garten­plak 4. Disfuffion: Zweck und Ziele der FGJ." Nordring: Jugendheim Eberswalder Str. 10. Vortrag: Was will die Mädchenkommission?" Char. lottenburg: Jugendheim Berliner Str. 137, Deutscher Krankenkassenverband. Hosemann kommt. Luftiger Abend. Die Gruppen Landsberger Plaz, Frank furter Allee und Mitte treffen sich zum Spielen im Friedrichshain ( Blag 4). Die Gruppe Lichtenberg spielt im Treptower Park( Spielwiese 1). Ferner spielen die Gruppen Gesundbrunnen und Bedding im Schillerpart, Schüler­wiese.

Jugendgruppe des ZDA. Heute, Mittwoch, 7% Uhr, Veranstaltungen für fol geende Abteilungen: Lichtenberg : Jugendheim Schule Goßlerstraße 61. Bor­trag: Die Berufsschule". Reutöдn: Jugendheim Nogatstr. 53. Wedding­Gesundbrunnen: Jugendheim Schönstedtstr. 1( Ledigenheim, 5 Treppen). Bor­trag: ,, Die Lehren des englischen Streifs".

Berantwortlich für Bolitif: Ernst Reuter : Wirtschaft: Artur Saternus: Gewerkschaftsbewegung: Fr. Ekkorn; Feuilleton: Dr. John Schikowski; Lokales Berlaa: Borwärts- Berlaa G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Sonstiges: Frik Karstadt : Anzeigen: Tb. Glode; sämtlich in Berlin .

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