Partei- Machrichten.
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Brandenburg , Provinzen Pommern und gestoßen set. Der Abgeordnete Singer habe barauf dem Aläger Preußen! Auf dem Kongreß zu Frankfurt a. M. im Jahre Schneider den Vorwurf gemacht, daß derselbe vom BrauereiSold vom Münchener Brauhause einen Aus dem naffauischen Wahlkreise Dillenburg - Herborn 1893 wurde für obengenannte Berufsarbeiter eine Organisation direktor Arend wird uns geschrieben: In einer Bertrauensmänner- Versammlung gegründet, welche den Namen führt: Organisation aller in der von wöchentlich zwanzig Mart erhalte, wofür er feinen am 14. Juli wurde beschlossen, im Anschluß an den diesjährigen Steinindustrie beschäftigten Arbeiter"." Die Organisation hat den Einfluß geltend zu machen habe, daß der Boykott noch Parteitag in mehreren Orten des Kreises Volksversammlungen Zweck, die Interessen der Kollegen wahrzunehmen, für Besser- bis Ostern verlängert werde. Schneider habe hierauf nichts erabzuhalten; Ende des Jahres 10 000 Exemplare eines volts- stellung ihrer wirthschaftlichen Lage einzutreten und in Nothfällen widert. Wegen dieser Mittheilung hatte Schneider Strafantrag verständlich abgefaßten Flugblatts im Kreise zu verbreiten; jeden eine Unterstüßung zu gewähren. In genannten Provinzen sind wegen Beleidigung gestellt. Im gestrigen Termine wurde der Parteigenossen zu verpflichten, für unsere Presse, namentlich den immer noch eine große Anzahl Kollegen, welche dieser Organi- Kläger durch Rechtsanwalt Morris, der Beklagte durch Vorwärts", den Sozialdemokrat" und die Mitteldeutsche fation fern stehen. Die unterzeichnete Kommission wendet sich Rechtsanwalt Gesch te vertreten. Als Zeuge war u. a. Volkszeitung" zu agitiren. Mit den Parteigenoffen der Kreise deshalb an alle Kollegen mit der Aufforderung, sich der Organi - der Abgeordnete Singer geladen. Zunächst wurde vom VorGießen und Wetlar soll wegen der Wahl eines gemeinsamen fation anzuschließen, um gemeinsam bessere Lohn- und Arbeits- sigenden festgestellt, daß der Inhalt des Berichts in der„ VossiKandidaten zum Breslauer Parteitag in Verbindung getreten verhältnisse zu erringen. Wir erwarten von den Kollegen, welche fchen Zeitung" in dem fraglichen Punkte nicht der Wahrheit ent werden. Sind wir auch noch schwach, so geht es doch mäßig diese Zeilen lesen, daß sie diesem Rufe folgen, sich an den unter- sprochen habe. Direktor Arend hatte eine Berichtigung eingeschickt, vorwärts. Namentlich die Kleinbauern des Westerwaldes wenden zeichneten Kollegen wenden und Auskunft über die Organisation welche am folgenden Tage in der Bossischen Zeitung" Aufnahme fich uns zu. Sie hatten jetzt zum ersten Male mehrere Vertreter verlangen. Ferner bitten wir die Kollegen, uns ihre Adressen gefunden. Darin verwahrte Arend sich mit Entschiedenheit dagegen in die Vertrauensmänner- Versammlung gesandt. Dagegen hält einzusenden, um mit ihnen in Verbindung treten zu können. Be- daß er irgend welche Bestechungsversuche begangen habe, er das rücksichtslose Auftreten der industriellen Unternehmer die sonders mögen uns die Genossen, die Fühlung haben mit den nehme zu Ehren des Herrn Singer an, daß derselbe das Opfer meisten Arbeiter ab, sich uns offen anzuschließen. Umso eifriger in unseren Industriezweigen beschäftigten Arbeitern, zur Seite eines schlechten Scherzes geworden sei. Gleichzeitig veröffent wird aber natürlich unsere Parteiliteratur geheim verbreitet und stehen und Adressen von Steinarbeitern einsenden. Anfragen lichte Singer im Vorwärts" eine Erklärung, wonach er in jener gelesen. Säle stehen uns im ganzen Wahlkreis nur zwei zur betreffs Organisation und Agitation sind zu richten an Max Versammlung feineswegs eine Aeußerung, wie in der„ Bossischen Verfügung. Gabel, Berlin , Stephanstr. 65. Die Agitationskommission der Zeitung" berichtet worden war, gethan habe. Als Zeuge ver nommen bekundete der Abg. Singer, daß er in jener VersammProvinzen Brandenburg, Pommern und Preußen. lung nur um Auskunft gebeten habe, was es mit einer Konferenz für eine Bewandtniß habe, die zwei Tage vorher zwischen dem Direktor Arend und den arbeitslosen Brauerei Gehilfen abgehalten worden sei. Von irgend einer Bestechung seitens des Direktors Arend sei ihm nie etwas zu Ohren gekommen. Der Kläger führte an, daß er nicht im Saale gewesen sei, als der Abg. Singer die erwähnte Auskunft verlangt habe, er habe des halb eine Antwort nicht ertheilen können. Der Zeuge Arend gab über die Zusammenkunft mit den arbeitslosen Brauergehilfen Aufklärung. Natürlich habe es für ihn Interesse gehabt, ob und unter welchen Bedingungen eine Einigung zu stande gekommen Um es zu erfahren, habe er sich am 27. Dezember nach Wiedemann'schen Lokal in der Blumenstraße be= 100 die Gehilfen verkehrten. Er habe sich nur turze Zeit aufgehalten und allerdings den
Aus den Partei- Organisationen. Der sozialdemokratische Verein für den 6. sächsischen Reichstags- Wahlkreis( Plauenscher Grund bei Dresden ) hat jetzt gegen 800 Mitglieder, die über 63 Ortschaften vertheilt sind.
Die Schuhmacher Posens beschlossen in einer großen Verfammlung, 15 pCt. Lohnerhöhung zu fordern. Es wird wahr scheinlich zum Ausstand kommen.
Der Maurerstreik in Halle a. G., Flensburg , Plauen i. V. und Hof dauert fort. Buzug ist aufs strengste fernzuhalten.
sei.
Polizeiliches, Gerichtliches 2c. -Der Reichstags - Abgeordnete Wilhelm Schmidt in Frankfurt a. M. hat als Redakteur der Volksstimme" eine Notiz veröffentlicht, wonach der Ortsvorstand Brode in In Bremen sind die Lohndifferenzen beendet, die zwischen Reußen bei Delitzsch in der Provinz Sachsen im Winter eine den Tabatarbeitern und den Inhabern der Firma Brock arme Frau, die ihn für sich und ihre zwei Kinder wegen der mann u. Reimann schwebten. strengen Kälte um Obdach bat, abgewiesen haben sollte, worauf die Frau in eine auf freiem Felde stehende Strohmiete gekrochen Die Dresdener Steinbildhauer verlangen von den Unterund darin erfroren wäre. Diese Nachricht war zuerst von der nehmern, das Schärfen sowie den Transport der Werkzeuge nach " Saale- Zeitung" gebracht worden und dann in die verschiedensten den Arbeitspläßen auf ihre Kosten besorgen zu lassen, während geben, anderen Beitungen übergegangen. Die Franks.„ Volksstimme", der das bisher, den Arbeitern oblag. Wenn die Unternehmer diese dort die Nachricht von einem zuverlässigen auswärtigen Mitarbeiter Forderungen bis Montag, den 5. August, nicht bewilligen, soll Leuten einige Glas Bier zum besten gegeben, wie es wohl überfandt worden war, hatte den Vorfall in einer Weise erwähnt, die Arbeit eingestellt werden. Die Dresdener Steinbildhauer bitten daß darin für den Ortsvorsteher durchaus nichts Beleidigendes deshalb die auswärtigen Kameraden, den Zuzug nach Dresden lag. Er wurde, wie die Volksstimme" schreibt, im Gegentheil bis auf weiteres zu unterlassen.
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jeder Arbeitgeber thun würde. Mit Schneider habe er seines Wissens damals gar nicht gesprochen.
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Rechtsanwalt Morris erklärte, seinem Mandanten liege nichts an der Bestrafung des Beklagten, die ja nach dem Ervollkommen und ausdrücklich entschuldigt und die Ver- Ju Rudolstadt i. Th. wurde eine allgemeine Gewerkschafts- gebniß der Beweisaufnahme erfolgen müsse, es liege ihm nur antwortung für solche Fälle lediglich den mangelhaften gesell- versammlung abgehalten, in der Frau Steinbach aus Ham- daran, in den Augen des Publikums gerechtfertigt dazustehen. schaftlichen Zuständen zur Laft gelegt, während in burg über die Gewerkschaftsbewegung und ihre Gegner sprach. Wenn der Vertreter des Beklagten sich zu einer Ehrenerklärung der Saale- Zeitung" dem Beamten die volle Verantwortung, Gegen den Schluß ihres Referats erwähnte fie des in Rudol- verstehen und die Kosten übernehmen wolle, fei er bereit, sogar die vor dem ewigen Richter", aufgebürdet worden war. stadt am Tage der Abhaltung der Versammlung wegen Maß den Strafantrag zurückzuziehen. Rechtsanwalt Geschke erflärte, Es ist nun erwiesen, daß die Nachricht vollkommen unwahr regelung eines Arbeiters ausgebrochenen Gerberstreiks, worauf, feine Befugniß zu haben, auf einen solchen Vergleich einzugehen. gewesen ist. Der Ortsvorstand flagte wegen Beleidigung gegen wie man une schreibt, der überwachende Polizeibeamte Rechtsanwalt Morris plaidirte darauf für eine empfindliche die" Saale- Zeitung", die daraufhin zu 100 M. Geldstrafe ver- die Versammlung mit der Bemerkung auflöfte, über den Bestrafung des Beklagten , der Vertreter des letzteren für Freiurtheilt wurde, und strengte auch gegen die Frankfurter , Voltsstimme" Gerberstreik dürfe nicht gesprochen werden, das sei eine sprechung, da demselben der Schutz des§ 193 Str.-G.-B. zu gute Klage an. Am Freitag kam die Sache vor der Straftammer städtische" Angelegenheit und er habe eine strifte Ordre, sobald fomme. Der Gerichtshof erkannte dies nicht in dem Umfange in Frankfurt zur Berhandlung. Der Angeklagte Schmidt gab von diesem Ausstand gesprochen würde, die Versammlung auf an, daß sich daraus ein freisprechendes Urtheil rechtfertigen lasse. zu, das Blatt zur betreffenden Zeit verantwortlich ge- zulösen. Daß der Streit in einem Privatgeschäft eine städtische Dem Kläger werde der schwere Vorwurf gemacht, daß er seine zeichnet zu haben. An dem betreffenden Tage, als Angelegenheit sein soll, geht über unsern Horizont. Im übrigen persönlichen Intereffen über die allgemeinen Interessen stelle, für der Artikel per Post einging und zum Druck gegeben zeigt die Auflösung, wie traurig es um das Versammlungsrecht welche er zu fämpfen vorgebe. Dies sei zweifellos beleidigend.. wurde, sei er jedoch in seiner Eigenschaft als der Arbeiter 25 Jahre nach Errichtung des glorreichen Deutschen Der Beklagte sei deshalb zu einer Geldstrafe von 50 M. ver Reichstagsabgeordneter und speziell als Reichs bestellt ist. urtheilt und dem Kläger die Publikationsbefugniß in der Mitglied der Petitionstommission, in Berlin thätig gewesen, was durch eine Bescheinigung des Direktors des Die diesjährige General- Versammlung des Verbandes Brauer- und Hopfenzeitung" und in der„ Vessischen Beitung" Reichstags, auf grund des Protokolls der Petitionskommission, deutscher Berg- und Hüttenarbeiter wird am 25. August in zugesprochen worden. bestätigt wurde. Im übrigen wies er darauf hin, daß von einer och um abgehalten. Der provisorische Zentralvorstand hat in Altona . Der Pantoffelmacher Bauer aus Pinneberg wurde Beleidigung des Gemeindebeamten Brode keine Rede sein könne, Erwägung der besonders schwierigen Umstände, in die der Ver- am 3. d. M. vom hiesigen Landgericht wegen Majestätsbeleidigung. vielmehr die ganze Tendenz des Artikels auf das Gegentheil ge- band durch die Verhaftung der Vorstandsmitglieder Schröder zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Der Staatsanwalt hatte richtet sei, im Gegensage zu den Ausführungen in der„ Saale - und Meyer versetzt worden ist, beschlossen, daß die Wahl des 11/2 Jahre Gefängniß beantragt. Die Anklage ist auf grund Beitung", die auf Gerichtsbeschluß auch zur Verlesung" kamen. Borstandes nicht durch Urabstimmung, sondern durch die eines gut geschriebenen und gut ftilisirten anonymen Briefes Es wurde dann noch das Zeugniß des Ortsvorstehers, der Delegirten auf der General- Versammlung geschehen soll. erhoben worden. Die Vertheidigung führte Rechtsanwalt tommissarisch in Delitzsch vernommen worden war, ver= Sämmtliche Weißgerber in Wegstädt! in Böhmen Dr. Suse aus Hamburg . Iefen. Dieser erfärte, daß die betreffenden Angaben voll- haben am 27. Juli die Arbeit niedergelegt. tomnien unwahr feien; sie hätten ihn schwer gekränkt und ihm viele Unannehmlichkeiten verursacht. Sogar Drohbriefe Den Eisenbahnarbeitern am Zentralbahnhof in Basel hätte er darüber erhalten, unter anderem eine Postkarte aus einem Orte in Ungarn .
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hat die Direktion eine 17prozentige Lohnerhöhung angeboten. Die Arbeiter sind darauf eingegangen,
du Levant und du Flenu bei Mon3 in Belgien . Ueber 2000 Berglente streifen in den Kohlengruben
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60 Kreuzern veruntreut zu
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Der Hunger und die Heiligkeit des Eigenthums. Aus Wien wird vom 26. Juli berichtet: Ein ergreifender Fall bes schäftigte gestern den Hernalser Strafrichter. Hedwig Wundfam, eine 21 jährige Frau, welche infolge der Kränklichkeit ihres Der Staatsanwalt erklärte, daß zweifellos eine schwere BeMannes gezwungen ist, ihn und sich selbst mit der Nadel zu er leidigung vorliege, denn der Artikel der Volksstimme" habe den nähren, ist Kravattennäherin und verdient für das Nähen von Ortsvorsteher als Beamten verantwortlich gemacht, indem er die einem ganzen Dußend Kravatten zwölf Kreuzer( 24 Pf.); allein herrschenden Staats- und Gesellschaftszustände einer abfälligen leber die Ursache des Glasarbeiter Ausstandes in der eigentliche Nettoverdienst reduzirt sich auf nur neun Kritik unterziehe und somit die Vertreter des Staates, die Be- Carmaux wird uns aus Paris geschrieben: Trotzdem die Kreuzer per Dutzend, da die Aermſte für das Benuzen amten, treffen wollte. Der Angeklagte fönne nach§ 20 des Sozialisten, wie die gegnerische Presse behauptet, sermalmt" einer fremden Nähmaschine für jedes Dutzend drei Kreuzer abPreßgesetzes sich nicht mit der Abwesenheit entschuldigen, denn worden sind, scheint sich das Ausbeuterthum doch nicht zufrieden 3/4 Kreuzer für das Fertigstellen einer Kravatte. Die Angeklagte liefern muß. er bleibe immer als Thäter verantwortlich. Er beantragte eine geben zu wollen. In Carmaux bestand die Bermalmung" darin, wird nun von ihrer Arbeitgeberin Frau Anna Mößbeck beschuldigt, Geldstrafe von 500 M. daß nebst dem angeblich unwählbaren" Genossen Calvignac, Das Landgericht erklärte den angeklagten Redakteur für der zum Generalrath gewählt wurde, der angeblich„ unwählbare" ihr Kravatten im Werthe von schuldig. Das Urtheil lautete auf 300 M. Geldstrafe und Genosse Baudot, welcher Glasarbeiter ist, zum Bezirksrath ge- haben. Sie gab dies auch rückhaltlos zu, schilderte aber das Publikation des Urtheils in der Volksstimme" und einigen wählt worden ist. Das paßte aber nicht der Glashütten- Kompagnie, Motiv, Hunger und Noth, so ergreifend und glaubwürdig, daß anderen Zeitungen. In der Begründung wurde ausgeführt, daß von der Baudot beschäftigt wird. 213 er sich zur Arbeit der Richter ihr die beruhigende Versicherung gab, vor Fällung zweifellos eine schwere Beleidigung des betreffenden Gemeinde- einstellte, wurde ihm von dem: Direktor bekannt gegeben, daß er des Urtheils über ihre triste Lage Erhebungen zu pflegen, da der beamten vorliege, da dieser die Pflicht hatte, auch für die auf Beschluß des Verwaltungsrathes entlassen sei. Als Grund Strafausschließungsgrund des unwiderstehlichen Zwanges vorzuliegen scheine. Die blasse junge Frau erzählte nämlich unter Armenversorgung zu wirken, und ihm eine grobe Ver- wurde natürlich nicht seine Wahl zum Bezirksrath angegeben, zuliegen scheine. Die blaffe junge Frau erzählte nämlich unter nachlässigung dieser Pflicht durch die unwahre Mittheilung zum sondern der Vorwand gebraucht, daß er sich, ohne Urlaub ver: Schluchzen: Mir ist es damals, Herr faiserlicher Rath, so schlecht so schlecht, drei Tage haben wir nichts zu essen Vorwurf gemacht wurde. Die Entschuldigung des langt zu haben, nach Marseille zum Kongreß der Glasarbeiter gegangen, Angeklagten, daß er zur Zeit der Druckbegeben hatte. Das ist aber einfach erlogen, da Baudot, wie es gehabt, mein einziges Kind war im Elend gestorben, wir haben Legung abwesend war, tönne nicht in beim Glashüttenwerk von Carmaux üblich ist, sich vor seiner Av- alle zusammen ein Bett in der Küche gehabt, auch das haben wir tracht kommen; denn nach einer Entscheidung des reise als„ abwesend" einschreiben ließ. Baudot's Kameraden nicht bezahlen können, und da hat uns die Quartierfrau auf die in diefer Lage habe ich einige Kravatten verkauft. Reichsgerichts müsse der Redakteur stets als Thäter au- hatten sich auch keinen Augenblick über den eigentlichen Grund Straße geſetzt Richter: Sie hätten vielleicht Ihre Arbeitgeberin um Vorschuß gesehen werden, sofern nicht ganz besondere Umstände der Entlassung täuschen lassen. Eine Gewerkschaft bildend, hat bitten tönnen." Angeklagte: Da hätt' ich die Arbeit verfeine Thäterschaft ausschlössen; die zeitweilige Verberen Vorstand sämmtliche Mitglieder noch am selben Abend zuren. Richter: Welche Arbeitgeberin wäre denn so hart. hinderung wegen anderweiter Geschäfte könne einer Versammlung einberufen, welche beschloß, eine Delegation nach jener Entscheidung nicht als solcher straf- mit dem Auftrag an die Direktion des Hüttenwerkes zu entfenden, Lohn zu fordern gehabt und auch um einen Vorschuß gebeten, berzig gewesen? Angeklagte: Ich habe einmal nur 20 Str. ausschließender Umstand angesehen werden. die Wiedereinsehung Baudot3 zu verlangen. Vom Unterdirektor Die Höhe der Strafe sei in Rücksicht auf die zahlreichen Vor- empfangen, erklärte ihr dieser, daß sich die Direktion weigere, da hat die Dame gesagt: Ich bedaure, wenn Sie nicht einmal strafen des Angeklagten wegen Beleidigung durch die Presse be- fich mit der Delegation in irgend welche Verhandlungen ein bis Sonnabend aushalten können, dann kann ich Sie nicht zulaffen. Daraufhin fand eine neue Gewerkschafts- Versammlung brauchen. Dann hat sie mir die 20 Kr. ausbezahlt und keine Nach dieser Entscheidung des Frankfurter Landgerichts wäre statt, an der sämmtliche Glasarbeiter, 500 an der Zahl, theilnahmen. Arbeit mehr gegeben. Ich bitt', Herr faiserlicher Rath, ver die Pflicht, daß ein Reichstags- Abgeordneter an den Arbeiten und die mit dem Beschlusse endete, der Direktion in einem zeihen Sie mir's, ich thu's nie wieder, lieber verhunger' ich. des Reichstags, eines Faktors der Gesezgebung, Schreiben mitzutheilen, daß wenn Baudot nicht wieder aufge- Wie bereits angedeutet, vertagte der Richter die Verhandlung, theilzunehmen hat, teiner der besonderen Umstände, die nach nommen, sämmtliche Arbeiter streifen würden. Die Direktion um über die Angaben der Angeklagten Erhebungen zu pflegen. den Anschauungen des Reichsgerichts allein die Thäterschaft aus- ließ darauf der Delegation, die dieses Schreiben fiberbracht der„ Diebe" möglich zu sein. Von deutschen Gerichten wäre das hatte, schriftlich mittheilen, daß die Entlassung Baudot's unwiderruflich sei. Damit hat die Glashütten - Kompagnie selber sunglückliche Weib vermuthlich wegen Eigenthumsvergehens mit den Stab über sich gebrochen. Sämmtliche Glasarbeiter be chimpflicher Strafe belegt worden. finden sich nun im Streit und es ist kein Zweifel, daß angesichts der Ursache des Ausstands die Streifenden von allen Seiten fo= wohl moralisch wie materiell unterstützt werden.
messen worden.
schließen!
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Soziale Mebericht.
Ein Bild aus der modernen Kultur". In Boxmeer in Holland , wo die Zigarrenarbeiter wegen Lohnabzügen vierzehn Wochen lang im Streit standen, hat der katholische Pfarrer den Streitbrechern volle Absolution von der Kanzel herab ertheilt, durch sie im Falle die Streikenden geschädigt oder massakrirt würden.
Damit
Gerichts- Beitung.
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Depeschen und lehte Nachrichten.
Frankfurt a. M., 3. Aug.( B. H .) Der„ Frankfurter Zeitung " wird aus Sofia gemeldet, daß am Mittwoch Abend um 7 Uhr türkische Soldaten in der Position Turnu- Ischaibachi auf ein fleines bulgarisches Detachement schossen, welches eine Bergposition bei Zircili in dem neulich Bulgarien zurückgegebenen Gebiet besetzt hatte. Es sind weder Todte nach Verwundete vorgekommen. Bulgaren haben nicht geschossen; die Türken geben vorgekommen. Bulgaren haben nicht geschossen; die Türken geben an, sie hätten die bulgarischen Truppen für eine Räuberbande an, sie hätten die bulgarischen Truppen für eine Räuberbande gehalten.
diesem reizenden Bilde chriftlicher Ordnung nichts fehle, stellte Eine der Beleidigungsklagen, welche der vorjährige Bier: der Bürgermeister einen Ausständigen unter Anklage, der fich boykott gezeitigt hat, gelangte gestern vor der 146. Abtheilung gegen die ihn mit Messerstichen regalirenden Streitbrecher des Schöffengerichts zur Verhandlung. Kläger war der Brauer gewehrt hatte, und die Fabrikanten haben sich verpflichtet, eine gehilfe B. Schneider, Beklagter der Herausgeber und ReKonventionalstrafe zu zahlen, wenn sie innerhalb 5 Jahren bakteur der zu Nürnberg erscheinenden„ Brauer- und Hopfeneinen der Streifenden wieder in Arbeit nehmen. So arbeitet die Beitung", Johann Carl. In der genannten Zeitung erschien geistliche, die weltliche und die wirthschaftliche Gewalt Hand in am 15. März d. J. ein Artikel, welcher den vorjährigen Boykott Hand, um die Arbeiter, die sich nur ihrer Haut wehren, unter- behandelte und dabei im besonderen zum Ausdruck brachte, daß kammer setzte die Berathung des Schulgesetzes fort und ge= zubringen. die Einigungsbestrebungen von seiten der boykottfreundlichen nehmigte mit 79 gegen 60 Stimmen den ersten Paragraph des Brauerei Arbeiter- Kommission bekämpft worden seien. Zum Artikels 2, welcher bestimmt, daß der Elementarnnterricht nothBeweise hierfür wurde auf einen Bericht der Vosfischen wendigerweise den Religionsunterricht und die Morallehre uma Gewerkschaftliches. Zeitung" über eine am 29. Dezember vorigen Jahres in fassen muß. Shanghai , 3. August .( Meldung des Reuter'schen Bureaus.) Achtung, Schuhmacher! Durch gegenseitige Einigung ist Rirdorf stattgehabte Versammlung bezug genommen. In dem die Sperre über die Firma Hirsch u. Dallach, Berlin , Stralauer- Bericht wurde mitgetheilt, daß der Abgeordnete Singer einer Ein hiesiges Lokalblatt veröffentlicht ein von heute datirtes TeleEinigung auf grund der zwischen der Boykottkommission und gramm aus Foochow , demzufolge in Kucheng ein schreckliches straße, aufgehoben. Die Agitationstommission der Schuhmacher. den Gegnern festgestellten Bedingungen das Wort geredet hatte, Gemehel unter der christlichen Bevölkerung stattgefunden haben Nu die Steinarbeiter( Steinmetzen, Steinbrecher, dabei aber auf heftigen Widerstand seitens der Mitglieder der soll. Unter den Opfern sollen sich auch fünf ausländische Damen Marmor, Granitarbeiter und Schleifer) der Brauerei- Arbeiter- Kommission und besonders seitens des Klägers befinden.
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