Nr. 330 43. Jahrgang
Sind die Löhne zu hoch?
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Ben Professor E. Lederer Heidelberg.
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Vorwärts der
2. Beilage des Vorwärts
In einem vielbeachteten Bortrag, den Professor Pigou vor furzem über das Lohnproblem hielt, wars er die Frage auf, eb nicht die hohen Löhne in England die Ursache der Krise seien. Mit einer beneidenswerten Sicherheit suchte er die ökonomische Gesamtlage auf eine Formel zu bringen. Bei der Aehnlichkeit, welche die deutsche Wirtschaftslage mit der englischen zeigt, empfiehlt es sich, dieser Formel auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen.
so würde die Produktion plötzlich eingeschränkt werden müssen. Dann würde aber die große, ja katastrophale Arbeitslosigkeit zu einer Senkung der Löhne zwingen. Auch hier ist dafür gesorgt, daß das Monopolseine Macht nicht überspannen fann, abgesehen von der Konkurrenz der verwandten Betriebe, welche ja immer in gewissem Grade wirkt.
Wenn also Pigou sagt, die Höhe der Löhne müsse sich durch die Gesamtsumme der Produktion bestimmen, so ist damit das Problem feineswegs erschöpft, denn
wonach bestimmt sich wieder die Gesamtmasse des Sozialprodukts? Da beginnt doch erst die Frage! Und wir fehen heute Professor Pigou , einer der bedeutendsten englischen Nationalnur soviel, daß die vorhandenen Produktionsmöglichkeiten feineswegs ökonomen, geht von dem unbestreitbaren Satz aus, daß die„ natio ausgenutzt werden, daß die modernsten und leistungsfähigsten Benale Dividende", oder, wie wir zu sagen pflegen, das Sozial- triebe selbst zur Einschränkung gezwungen sind( oder sich freiwillig produkt, die absolute Grenze für die Einkommensbildung fei. Wir durch Organisation dazu zwingen). Nach den Thesen Bigous selbst fönnen sogar weiter gehen und sagen, daß die Gesamteinkom könnte doch eine Verminderung der Warenproduktion nur die Folge men der Volkswirtschaft, soweit sie in den Verbrauch eines zu großen Konsums der Arbeiterschaft sein, welcher übergehen, bei wachsender Bevölkerung auch nicht das ganze die Kapitalisierung verhindert oder verlangsamt oder den Konjum Sozialprodukt erschöpfen sollen. Denn wäre das der Fall, würde der übrigen Schichten drosselt und deren Produktionsfähigkeit lähmt. der Gesamtertrag der Arbeit von Jahr zu Jahr verbraucht, so wäre Nichts davon ist der Fall. Im Gegenteil, die Schwierigkeiten es nicht möglich, für die vermehrte Bevölkerung Arbeitsmittel stammen alle aus verfehlter Disposition über zur Verfügung zu stellen. Der Bevölkerungszuwachs müßte also die Produktionsmittel( Folge des Krieges und der Inin den landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben untergebracht flation!) und aus mangelnder Kauftraft, sowie schlechter Organiwerden, welche schon bisher voll besetzt waren, d. h. der Gesamt- sation der Erzeugung. ertrag der Arbeit müßte, auf den Kopf gerechnet, sinken. Da die Produktionsfähigkeit der europäischen VolksBei wachsender Bevölkerung ist also auch eine entsprechende Rapi wirtschaften( von Rußland abgesehen) im wesentlichen nicht getalneubildung zur Aufrechterhaltung des Lebensfußzes der Beringer ist als vor dem Kriege, da in überraschender Weise gerade völkerung erforderlich.
Nur über die Bermehrung des Sozialproduktes fann die Steigerung der Lebenshaltung und daher die Steigerung der Reallöhne gehen.
Erfolgt eine solche Steigerung des Sozialprodukts nicht, werden nicht mehr Lebensmittel, mehr Textilwaren erzeugt, werden nicht mehr häuser gebaut usw., so ist eine Erhöhung der Löhne nicht möglich. Die Lebenshaltung der Massen fann nicht steigen, ebenso kann eine Aenderung im Berteilungsschlüssel der Klassen keine wesentliche Aenderung bringen. Der Lugus fonfum fei zu unbedeutend, um den Lohn auch nur um einige Schillinge" zu erhöhen, ein Gesichtspunkt, den schon Lassalle in seiner berühmten Rede über die Bedeutung der indirekten Steuern hervorgehoben hat, und der auch heute noch, wenngleich nur ab geschwächt, gilt.
Bigou fagt nun: Da das Sozialprodukt beschränkt ist, müssen wir unseren Rock nach dem Tuche zuschneiden", wir müssen jede Wirtschaftspolitik ablehnen, welche das Sozialprodukt noch verfleinert. Daher sind alle Monopole und Kartelle, welche ihre Gewinne durch Einschränkung der Produktion erzielen oder vergrößern, zu verwerfen. Denn diese Einschränkung der Warenproduktion verringert den Konsumfonds. So weit, so gut. Pigou fügt hinzu, dasselbe gilt von den Gewerkschaften. Insofern diese einen Lohn erzwingen mit Rücksicht auf gewisse Anforderungen für die Lebenshaltung, und infofern sie sich nicht mit ve ökonomischen Lohn" zufrieden geben, d. h. einem Lohn, der gestattet, die Gesamtheit der Arbeiter zu beschäftigen, so wird auch das Sozialprodukt verkleinert werden. Und Bigou glaubt, furz gesagt, daß der größte Teil der Arbeitslosigkeit in Großbritannien auf eine solche erzwungene, durch die Gewerkschaften festgehaltene Lohnbildung zurückgeht.
Ist aber fein Unterschied zwischen der Preiserhöhung und der Lohnerhöhung?
die Landwirtschaft sich sehr schnell erholt hat, da die Produktionsanlagen der Industrie im großen ganzen sogar eine wesentliche Vergiößerung erfahren haben, fo find alle Voraussehungen für die Borkriegslebenshaltung gegeben. Das ist ein überraschendes Ergebnis angesichts der schweren Zerstörungen des Krieges, aber ein Ergebnis, das nicht mehr angezweifelt werden kann. Und das schließlich seine Erklärung in den langen( beinahe 10) Jahren des Krieges und der Inflation findet, in denen durch erzwungenes Sparen", durch niedrige Reallöhne die Kriegsschulden ersetzt wurden. Wenn daher trotzdem Schwierigkeiten in der Broduffion vorhanden sind, so liegen sie auf dem Felde der Organi fation. Sie könnten durch Lohnminderungen höchstens partiell überwunden werden. Und die Arbeiterschaft hat keine Veranlassung, die Schwierigkeiten der Umstellung auf ihre eigenen Schultern zu nehmen. Sache der Unternehmer und ihrer Organisation iſt es, das Sozialprodukt wieder auf die notwendige Höhe zu bringen, und für richtige proportionelle Erzeugung zu forgen. Je länger dieser Prozeß dauert, um so mehr zeigt sich, daß die privatfapita listische Wirtschaft nicht im stande ist, ihre eigene maschine zu beherrschen.
Zwischen der Politik des Kartells und der Gewerkschaft? Wenn das Kartell eine Einschränkung der Produktion durchführt, um die Preise erhöhen zu können, so ist damit in der Tat die, natio= nale Dividende geschmälert. Wenn die Vereinigten Stahlwerke in Deutschland jetzt die Produktion auf 65 Proz. ihrer Rapazität festgesetzt haben( schon seit vielen Monaten!), so ist in der Tat damit eine Senfung der„ nationalen Dividende" gegeben. Benn nun die Löhne steigen, so mögen viele Unternehmungen mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Aber wie oft haben wir gehört, daß der private Unternehmer elastisch ist, daß er sich allen Bedingungen des Marites anzupassen weiß. Die Erhöhung des Lohnes bedeutet für ihn nicht mehr als die Steigerung des Roh stoffpreises oder Kohlenpreises. Sie zwingt ihn dazu, feinen Betrieb zu rationalisieren, sie stärkt die besseren Be triebe, sie beschleunigt den technischen und kommerziellen Fortschritt. Wie kann man also die Wirkung vergleichen mit derjenigen des Kartells, welche bewußt die Entfaltung der Produktion hemmen? Dem Konsumenten bleibt, bei sinkender Produktion nichts übrig, als seinen Konfum einzuschränken. Die Politik der Kartelle amputiert das Sozialprodukt... Die Cohnpolitik der Gewerkschaffen aber hat die Tendenz, die Produktion der Gesamtvolkswirtschaft zu steigern. Uebersicht denn Bigou, daß eine Lohnerhöhung zugleich mit dem Antrieb für eine Verbesserung der Produktion, für eine zweckmäßigere Gestaltung des technischen Prozesses, eben in der geste is gerten Massentauftraft auch den Markt schafft, welcher die Produktion wieder aufnehmen kann? Während eine Einschränkung der Produktion durch das Kartell eben definitiv ist? Eine jede Erschwerung der Produktion kann zugleich ein Motor für die Steigerung und ebenso für die Verbesse rung der Produktion sein, eine jede Monopolorganisation als Ausschaltung der freien Konkurrenz hingegen schafft nur relativ günstige Bedingungen und zerstört oder schwächt daher den Antrieb zur Broduktionsverbesserung. Besonders gilt das vom Kartell, welches auch die schlechteren Betriebe mitzuschleppen trachtet. Natürlich, diese Wirkung höherer Löhne gilt nicht unbe schränkt. Würden die Löhne sehr rasch und zu hoch steigen,
Landwirtschaft und Kalipreiserhöhung.
Die Deutsche Tageszeitung" sagt Ja!
Freitag, 16. Juli 1926
Breiserhöhung eine weitere beträchtliche Minderung des Kaliabsages bringen sollte. Die Gefährdung der Wirtschaftsintensität in der Landwirtschaft ist der„ Deutschen Tageszeitung" also Hetuba. Endlich versteigt sie sich gar dazu, die Kaliindustrie noch um Vers ständnis darum zu bitten ,,, daß sich die Landwirtschaft für die Propaganda eines höheren Kalipreises nicht ins Zeug legt, wie manche Kreise vielleicht anzunehmen geneigt sind."
Diefes ,, wie manche Kreise vielleicht anzunehmen geneigt sind" spricht Bände. Es reißt den Schleier weg von dem Geheimnis, weshalb das Agrariertum sich so wohlwollend in der Frage verhält und nicht den sonst fälligen Aufschrei" der Landwirtschaft organi fiert. Denn diese ,, manchen Kreise" sind die Kaliindustriellen selbst. Kempner? Daß die Interessen der Landwirtschaft und der KaliDer Schacher verhindert das Geschäft. Wie sagte doch Geheimrat industrie absolut parallel laufen. Ja, fie liefen parallel: bei den Zollverhandlungen, bei der Getreide handelsgesellschaft, bei der Fi nanzierung des Kalibezugs. Aber weil sie parallel liefen, weil sie zur Parallele zusammen gefuhhandelt wurden, deshalb ist heute den Matadoren des Agrariertums das Maul verbunden und sie müssen der Landwirtschaft plausibel machen, daß fie die Quittung der Kaliindustrie zu honorieren hat. flöten gehen, wenn nur das vertraute Einverständnis der KaliDie Intensität der landwirtschaftlichen Betriebsführung darf ruhig fürsten und der Großagrarier, mit dem sie dem Konsumenten das Fell über die Ohren ziehen, nicht Schaden leidet. Mögen wenigstens bie bäuerlichen Genossenschaften merken, welches schamlose Spiel hier mit der Volkswirtschaft und auch mit ihren eigenen Interessen gespielt wird, und mögen wenigstens ihre Vertreter bei den Berhandlungen die Ohren offen und steif halten.
Mit berechtigter Spannung durfte die Deffentlichkeit erwarten, mie fich die Organe der deutschen Landwirtschaft gegenüber der wie sich die Organe der deutschen Landwirtschaft gegenüber der Forderung der Kaliindustrie nach Erhöhung der Düngerpreise verhalten würden. Die„ katastrophale Lage" der Landwirtschaft ist ein Schlagwort geworden, dem jeder Reichsminister seine Reverenz erweisen muß, wenn er nicht fürchten soll, pon Landbund und Groß agrariern mitsamt den Landwirtschaftsräten mit Haut und Haaren gefressen zu werden. In der Tat find billige Gestehungspreise für Düngemittel und Arbeitsinventar entscheidende Voraussetzungen für eine gesunde Landwirtschaft, und man entsinnt sich noch, wie die offene Schere der Produktenpreise und der, landwirtschaftlichen Betriebsbedarfspreise seinerzeit der Ausgangspunkt für die agrarische Schutz- und Subventionspolitik wurde, die immer neue Rekorde aufstellt. Vom Staat wurde die Rentabilisierung der Landwirtschaft gefordert; der Rentabilisierung der Landwirtschaft dient die neue Erhöhung der Schutzölle und die Cornerung des Getreidemarkts, wie sie von der Getreide handelsgesellschaft unter dem Vorspann der Warenhandelsgenossenschaften und der Erntelombardkredite betrieben wird; der„ Rentabilisierung" der Landwirtschaft werden in der Handelspolitik Industrien geopfert. Wäre es den politischen Matadoren der Agrarier Ernst mit der dauernden Rentabilisierung der Landwirtschaft, so daß diese einmal wieder auf eigenen Füßen stehen kann: das größte Befremden hätte den Bekenntniffen über die Lage der Kaliindustrie folgen müssen, mit Zahn und Kralle hätte um die neuen Kalipreise gekämpft werden müssen; denn wieder ist bestätigt worden, daß es sich um feine geringere als um eine zwanzig prozentige Breiserhöhung handeln wird.
Der Großhandelsindex.
Die auf den Stichtag des 14. Juli berechnete Großhandelsinder ziffer des Statistischen Reichsamts ist gegenüber dem 7. Juli um 0,4 Pro3. auf 128,1 zurückgegangen. Von den Hauptgruppen gab die Inderziffer der Agrarerzeugnisse um 0,8 Proz auf 130,0 nach, während die der Induſtrieſtoffe um 0,2 Proz. auf 124,4 anzog.
Wallerstein , A.-G. in Offenbach darf man immer besondere Aufmerksamkeit schenken. Nicht nur, weil sie eine der moderniten und leistungsfähigsten ist, wovon wir uns gelegentlich überzeugen schnittsmaß der Schuhfabrikanten überragt. Die Bilanz verrâi zwar fonnten, sondern auch weil ihr Vorstand E. Wallerstein das, Durcheine sorgfältige Geschäftsführung: wenn die Bankverpflichtungen auch auf 129 000 m.( 31 000) erhöht und die Akzeptverpflichtungen von 48 000 auf 66 000 m. gestiegen sind, so ist das Unternehmen doch durchaus flüssig gehalten worden. Die Lieferantenschulden sind viel stärfr gesenkt( von 665 000 auf 373 000 m.), als die Bankund Akzeptschulden gestiegen sind. Auch die Forderungen ( 887 000 gegen 675 000 M.) find stärker erhöht als das Bankkonto ( 71 000 gegen 106 000 im Vorjahr) und die Wertpapiere, Wechsel Die und Kassenbestände( 62 000 gegen 93 000 m.) abnahmen. Warenbestände sind mit 882 000 m. gegen 1,24 Mill. ficher nicht zu hoch bewertet. Aber vom privatkapitalistischen Standpunkt hat der Abschluß einen Schönheitsfehler. Während die letzte Bilanz( übrigens ein Halbjahrsabschluß) noch 6 Proz. Dividende erlaubte, schließt die zum 31. März 1926 mit einem Verlust von 60-585 M.( aus dem Refervafonds von 180.000 zu decken). Dieser privatkapitaliftische Schönheitsfehler hat offs wittschaftliche Ursachen; und der Bericht nennt als Hauptursache die geringe Aufnahmefähig feit des start geschwächten deutschen Marktes. Es Verkaufserfahrungen auf dem deutschen Markte spricht; denn gerade ist bedauerlich, daß die Verwaltung nicht ausführlicher über ihre die Unternehmer der Konsum industrie könnten die Deffentlichkeit und ihre Kollegen in den anderen Industrien darüber belehren, warum unter der Kaufunfähigkeit der Massen Beschäftigung und Nuzen aller anderen Industrien zurückgehen müssen und warum alle Ersparnismaßnahmen nichts fruchten können, wenn die Maſſenkaufkraft nicht wieder steigt. Gerade weil bei Wallerstein auf rationellen Betrieb Wert gelegt wird, hätte die größere Ausführlichkeit des Berichts allen Beteiligten nur nüßen fönnen.
Die Absatzkrije bei den Schuhfabriken. Der Schuhfabrit Eugen
Aber nichts von alledem. Ruhe ist im Blätterwald der Agrarier. Die Deutsche Tageszeitung" gab die Forderung der Kaliindustrie ganz fommentarlos wieder, und das leise Säufeln, zu dem sie sich jetzt versteht, ist eher ein Plädoyer für die Preiserhöhung als eine Würdigung der ernsten Lage, die die Preiserhöhung schafft, eher ein Schlafmittel für die Agrarier, als die Aufforderung, sich über die neue Eituation klar zu werden. Die Deutsche Tages: zeitung" variiert zwar mit Bezug auf die Rationalisierungsversuche in der Kaliindustrie das bekannte Wort von der gelungenen Operation und dem toten Patienten, aber sie bringt es fertig, sich die Behauptung der Kalindustriellen einfach zu eigen zu machen, daß ohne die Rationalisierung die Kalipreise heute vielleicht doppelt so hoch wären. Aber sie begnügt sich nicht mit dieser deutlichen wohl wollenden Empfehlung. Sie erklärt glatt, daß nicht die unrationelle Rationalisierung und die Verschuldung der Kaliindustrie deren heutige Lage verschuldet hat sondern an diesem Zusammenbruch der Hoffnungen"( der Kaliindustrie. D. R. )„ trägt die katastrophale Lage der Landwirtschaft die Schuld". Nicht die Zulässigkeit und Tragbarkeit der Preiserhöhung felbft will sie geprüft sehen, sondern es wird nur die Verantwortung dafür abgelehnt, wenn die
Die Ver
Der Verfall der schweizerischen Stidereiindustrie. armung der Verbraucher in pielen Staaten, das Ausscheiden wich
tiger Märkte, die hohen Schutzölle, vor allen Dingen aber die Einführung von Stickmaschinen in den bisherigen Abjatländern haben stürzt. Die schweizerische Stickereiindustrie war Qualitätsindustrie.
die schweizerische Stickereiindustrie in eine katastrophale Lage ge
Bis zum Aufkommen der Automat Stickmaschinen fonnte ihr im Ausland mit Ausnahme von Deutschland eine Konkurrenz nicht gemacht werden. Die Stidautomaten haben jedoch zum Verfall der Industrie, zur Entvölkerung ganzer Städte und Ortschaften, deren Einwohner sich mit Stickereiarbeiten beschäftigten, geführt. So hat zum Beispiel die Bevölkerungszahl der Stadt St. Gallen seit 1913 um 13 561 Personen abgenommen. Zu gleicher Zeit ift in der Schweiz die Kunstseidenindustrie vorgedrungen, melche bereits 5000 Arbeiter beschäftigt und erhebliche Mengen ausführen kann. Diese neue, sich rasch entwickelnde Kunstseidenindustrie läßt sich vornehmlich in der Ostschweiz nieder, wo sie sich in den geräumigen Stickereigebäuden, die von ihren früheren Besitzern verlassen sind, gut einzurichten vermag. In der Besetzung der Stickeret cebäude durch die Kunstseidefabriken spiegelt sich die neue Industrie. cntwicklung, die von der Handarbeit zur Maschinenfabrikation geht, wider.
Deutsche Teetäufe in Japan . Im Jahre 1926 sind bisher von Deutschland 800 Tonnen Tee in Japan bestellt worden, was die größte Menge seit dem Kriegsende bedeutet. Die Gesamternte von Tee in Japan wird nach amtlichen Schätzungen auf 30 000 Tonnen beziffert, wovon etwa 60 Proz. nach Amerika gehen.
Kanold in der Tschechoslowakei . Der bekannte schwedische Schokoladenfabrikant Kanold, Göteborg , hat joeben die bisherige Süßwarenfabrik Kanold u. Co. in Prag unter Beteiligung der böhmischen Escompte Bank und Kreditanstalt in eine Aktiengesellschaft unter der Firma Kanold u. Co. A.-G." umgewandelt.
MARKE
SALAMANDER TRAGEN!
GENUSS UND WOHLBEHAGEN!
SALAMANDER
NDER
LAMAND