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Das Ergebnis der Volkszählung 1925 62,3 Millionen Einwohner. Verlangsamung des Vcrstadtlichungsprozeffes. Bei der V o l t» z ä h l u n g vom 16. Juni 1925 sind im Deutschen Reich  (ohne Saargebiet) insgesamt 63580 Gemeinden mit 62 348 782 Einwohnern ermittelt worden. Don der Ge- samtzahl der Gemeinden entfallen auf die Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern allein 60 132 oder rund 95 Proz., von der Gesamtzahl der Einwohner dagegen nur rund ein Drittel oder 22,2 Millionen. Die übrigen zwei Drittel der Bevölkerung des Deutschen Reiches   wohnen in den 3448 Gemeinden mit 2000 und mehr Einwohnern(sogenannte städtische Bevölkerung). Im Ber- stadtlichungsprozeß der Bevölkerung zeigen sich heute be. merkenswerte Wandlungen. Die Ergebnisse der Volkszählung 1925 lassen klar erkennen, daß das Wachstum der Städte, ins- besondere der Großstädte, eine Verlangsamung erfahren hat. Die einschlägigen Verhältnisse finden eine eingehende Darstellung in dem soeben in dem Verlag von Reimar Mobbing, Berlin  , er- schienensn Sonderheft 3 zu der vom Statistischen Reichsamt heraus- gegebenen Zeitschrift.Wirtschaft und Statistik*(ver­öffentlicht unter dem Titel.Die Gemeinden mit 2000 und mehr Ein- wohnern im Deutfcheit Reich nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 nebst einer Darstellung über die Verteilung der Bevölkerung auf Stadt und Land und Uebersichten über die Wohn- und orts- anwesende Bevölkerung der Länder und Verwaltungsbezirke", 79 Seiten, 9 graphische Darstellungen, Preis 4 M.). Den Hauptteil des Sonderheftes bildet ein systematisches und alphabetisches Ver- zeichnis der Gemeinden mit 2000 und mehr Einwohnern, in welchem jede Gemeinde, die bei der Volkszählung vom 16. Juni 1925 eine Wohnbevölkerung von mindestens 2000 Einwohnern aufwies, na- mentlich aufgeführt wird. Bayerische Berufsstatistik. München  , 17. Juli.  (WTB.) Soeben sind die Hauptergebnijse der vorjährigen Berufszählung in Bayern   veröffentlicht worden. Wie das Statistische Landesamt bekannt gibt, stehen von der Gesamtbevölterung von 7,4 Millionen 3,6 Millionen oder 53,7 Proz. im Erwerbsleben, sind 532 000 ohne Beruf, leben 871000 als Ehefrauen und 2 Millionen als fonftige Familienangehörige im Haushalt ihrer Ernährer. Die Erwerbsziffer von 53,7 Proz. bedeutet gegenüber der Vorkriegszeit(51,7 Proz.) ein« noch stärkere Beteiligung der Bevölkerung an der Erwerbstätigkeit. Was die berufliche Verteilung der Bevölkerung anbelangt, so zeigt sie nach wie vor überwiegend landwirtschaftliches Gepräge. Doch sind auch die gewerblichen und kaufmännischen Berufe mit steigen- den Ziffern vertreten. Es treffen auf die Landwirtschaft 34,9 Proz. der �Bevölkerung(1907: 40,1 Proz.), Gewerbe und In- dustrie 34,2 Pröz. der Bevölkerung(1907: 32,3 Proz.), Handel und Verkehr 13,2 Proz. der Bevölkerung(1907: 11,1 Proz.). Ihrer sozialen Stellung nach sind die Erwerbstätigen   Selbständige zu 20,9 proz.(1907: 24,1 proz.). Angestellte zu 13.0 proz.(1907: S.S proz.). Arbeiter zu 36.7 proz.(1907: 37,1 proz.). mithelfende Familien- angehörige 25,9 Proz.(1907: 28,9 Proz.), Hausangestellte 3,5 Prgz. (1907: 4,3 Proz.) Aus dem Vergleich dieser Ziffern mit den ein- geklammerten verdient die starke Mehrung der Angestellten- s ch i ch t hervorgehoben zu werden. Zensur. Zurück zur Schande dcS Bormarz. .Kein deutscher Mann, kein Mann von Ehre Will Zensor fürder sein!" Wir schreiben 1SL6. Seit acht Iahren fast ist Deutsch  - stmd eine demokratische Republik  . 1S2ö schreiben wir, nicht 1826. Es war 1844, als Freiligraths Verse die Zensur brand- markten, 1844, als er der Niedertracht und Gemeinheit der Zensur das Bekenntnis gegenüberstellt«:Kein deutscher Mann, kein Mann von Ehre, will Zensor fürder seinl* Ende des Vormärz  : es fanden sich seltener niedrige Polizeiseelen, die den Geist meuchelten auf Befehl. Beamtete Zensoren warfen ihr Amt hin, im Innern empört über die Würdelosigkeit ihres Amtes. Kein deutscher Mann, kein Mann von Ehre... Wir schreiben 1926. nicht 1826 und Schande für Deutschland  ! es gibt deutsche   Männer, die sich danach drän- gen, Zensoren zu sein. Es gibt deutsche Männer, die den Geist der Freiheit und der Wahrheit meucheln wollen. Die edle Empörung gegen entwürdigende Tyrannei verboten! Die Idee der Freiheit oerboten! Die Wahrheit der Ge- schichte im Kunstwerk verboten! In Deutschland  , im Jahre 1926. Von deutschen   Männern, von deutschen   Beamten, von Beamten der demokratischen Republik  . Kein deutscher   Mann, kein Mann von Ehr« das war 1844. » Der Potemkin-Film ist verboten worden. Ein großes, vom Geist der Freiheit erfülltes Kunstwerk ist der Willkür von bureaukratischen Polizciseelen zum Opfer gefallen. Willkür ist empörend, noch emvörender die Gesinnung, die zu dieser Willkür geführt hat. E» ist die Gesinnung, die die Freiheit des Volkes nicht vertragen kann, die Gesinnung der politischen Zensur. Diese Gesinnung spricht aus der Begründung des Ver- bots. Ein jeder Satz rüttelt an den Grundvfeilern der Demo- kratie und der Verfassung. Es ist eine Gesinnung, die einem Beamten eines vormärzlichen Obrigkeitsstaatee Ehre machen würde. Wer solche Gesinnung in einer demokra» tischen Republik   zur Schau trägt, ist zum Beamten nicht qualifiziert. Die Republik   krankt daran, daß in ihrem Ver- waltungsapparat der Geist des Obrigkeitsstaates lebendig ist und der Geist der Demokratie erstickt wird. Heer, Marin«, Polizei und Beamtenschaft sind die Stützen des Staates so heißt es in dieser Begründung. Mit nichtey: die Stützen de» demokratischen Staates sind die Staatsbürger. Ihre Staatsgesinnung ist der Hort der Frei« heit und der Ordbung. Ihr in den Formen der Verfassung geäußerter Wille ist das böchste Recht im Staate, ihre Freiheit das höchste Gut. Jene Polizeiseelen, jene Bureaukraten, die die Freiheit aus Willkür meucheln wollen, sind die Diener des freien und souveränen Volkes. Eine Gesinnung, die im Volke eine anarchisch« und zügellose Masse sieht, gegen die eine erstklassig« Beamtentaste den Staat zu schützen hat. ist imoereinbar mit den Grundgedanken der demokratischen Der- fasiung. Herr Reichsminister des Innern,«in Aylleg für Ihre Beamten über die Grundgedanken der demokratischen Der» fasiung! Ein« Bureaukratie,-deren Gesinnung an den Dormörz anknüpft und nach der politischen Zensur ruft, ist unmöglich. Das demokratische Deutschland   muß schamrot werden, wenn es sieht, wie bureaukratisch« Polizsifeelen gegen das Recht Zensur ausüben gegen den Geist der Freiheit. Im Jahre 1926! In der Hand des Reichsinnenministers liegt es, die Will- kür in ihre Grenzen zu verweisen, dem Recht und dem Geist der Verfassung Achtung zu verschaffen gegen Beamte, die im Beamtenkörper der Republik   am falschen Dlatz« sind. Sie wollen Zensoren sein? Die demokratische Republik   braucht keine Zensoren. Bedenken Sie. Herr Reichsinnenminister: »Kein deutscher   Mann, kein Mann von Ehr« Will Zensor fürder sein!" Sachsen   uns potemkin. Gegen das verbot. Da» sächsisch« Ministerium de» Innern gibt be- kannt:Auf Antrag der württembergischen Regierung, der sich die bayerische   und hessisch« Regierung angeschlossen haben, und aus Antrag der thüringischen Regierung ist am 12. Juli 1926 die Zu- lasiung de« Bildstreifen»Panzerkreuzer P o t e m k i n*. ge- nehmigt von der Filmoberprüfstelle am 10. April 1926, unter Prüf- nummer 12 595, von der Filmoberprüfstelle widerrufen worden." Man ist Im sächsischen Innenministerium der Meinung, daß«in Film, der sich gegen die Unterdrückung zaristischer Methoden richtet. für Regierung und Bevölkerung des Freistaate» Sachsen   nicht für beunruhigend gehalten werden kann. Bolschewistische Negierung»t«ndenz«n braucht Sachsen au» dem Film nicht zu be- i fürchten, weil die demokratische Regierung in dem F r e ista at Sachsen fest verankert ist. Tatsächlich ist e» auch bei den außerordentlich zahlreichen Aufführungen, die der Film gerade In Sachsen   gehabt hat, nirgends zu Unruhen ge- kommen. Dlsz!plinarger!chtliches. Zweierlei Mast. Wie erinnerlich, hat vor kurzem der Relchsdssziplinarhof in Leipzig   da» Verfahren gegen den Attache« beim Auswätigen Amt, Dr. I a e n e ck e, zum Abschluß gebracht, indem er den von der ersten Instanz verhängten Verweis in«In« Strafversetzung ver- schärfte. Genosse Dr. Iaenecke Ist bekanntlich der Schwiegersohn de» ersten Reichspräsidenten Ebert  . Er hatte bei einem Erholungsaufent- halt auf Capri auf Wunsch de» Hotelwirt» Pagano in dessen Gäste­buch«In« Eintragung gemacht und dabei die Wort« gewählt: Also kein« Anspielung auf die amtlich« Stellung de» Schreiber» und auch kein verletzende» Wort gegen den Retchsprästdenten! E» fei denn, daß schon die Wendung»ein Hindenburg" al» respekt- widrig angesehen wurde. Mein lieber H«rr Paganoi Ja ihrem gemütlichen Haus« vergaßen wir sogar, daß ein Hindenburg   Präsident der deutschen Republik geworden ist. Dr. gaeneck« und Frau." Da» Blatt mit dieser Eintragung wurde später von dem Stadt- omtmann Arnold au» Eharlottendurg wider» rechtlich herausgerissen und an da» AuswSrtig« Amt nach Berlin   geschickt. Man sollte meinen, daß gegen diesen Stadtamtmann «in Verfahren wegen Sachbeschädigung oder Diebstahl» eingeleitet worden sei: aber man hört« nicht» davon. Wohl aber wurde gegen Dr. Joeneck« da» verfahren mit dem Antrag auf Dienst- entlassung eröffnet, weil er gegen die allgemeinen Beamtenpslichten oerstoßen Hab«. Die Dienstentlassung, die das Ministerium StreseiDann  » niit einer Beharrlichkeit betrieb, wie sie von ihm noch niemals gegen einen monarchistischen Beamten gezeigt wurde, ist zwar in beiden Disziplinarinstanzen abgelehnt worden, aber der Reichsdisziptinarhof hat. obschon er nur Fahrlässigkeit annahm, doch auf Strafversetzung und Geldstrafe erkannt und daneben Herrn Stresemann anhcimgestellt, den Delinquenten auch ohne besonderes Urteil zu entlassen. Man darf gespannt sein, welch« neuen Mittel der Schikane im Auswärtigen Amt   ersonnen werden, um da» überflüssig horte Urteil der Leipziger   Instanz noch zu verschärfen. Um aber zu zeigen, daß man in Deutschland   auch anders kann, fei erinnert an ein Urteil, das seinerzeit gegen einen de u ts chn al i o na l« n Bearn» ten, nämlich einen Amtsgerichtsrat in Bargteheide   in Holstein gefällt wurde. Dieser deutsche   Richter, der doch auch auf die repu- blikanisch« Verfassung vereidigt ist, hatte als Borsitzender der deutsch  - nationalen Ortsgruppe«ine» Aufruf erlassen, in dem folgende Flegelei gegen den damaligen Reichspräsidenten Ebert   enthalten war: Verschiedene Zeitungen haben unwidersprochen berichtet, an einem Gesellschaftsabend beim Reichspräsidenten Ebert hätten Mitglieder aller Parteien des Reichstages teilgenommen. Sollten wirtlich Abgeordnete der Deutschnationalen Volks- partei beim Reichspräsidenten- Ebert ,�u Hose gegangen" sein, was wir nicht glauben können, so stehen wir nicht an, zu erklären, daß wir ein solches Verhalten nicht nur für politisch höchst unklug halten, sondern auch für unvereinbar mit wirklich deutschem Emp­finden... In dem gleichen Aufrufe wurde auch ein Reichsminister als allmächtiger jüdischer Geldmagnat" bezeichnet. Was geschah nun mit diesem deutschnationalen Beamten au» der juristischen Fraktion? Er wurde, trotzdem er wegen ähnlicher Ber» stoße schon dreimal vorbestraft war, vom Disziplinarsenat de» Oberlande-gericht» Kiel   zu einer geringen Geldstrafe und zu einem Verweise verurteilt. Der Gcneralstaotsanwalt hatte zwar auch Strafversetzung beantragt, aber er verzichtete auf Berufung. Und der d e ut s ch n a t i o n a l e Amtsgerichtrat, der e» öffentlich für unvereinbar mit deutschem Empfinden" hielt, wenn ein deutscher  Abgeordneter zum Reichspräsidenten Ebert ging, amtiert,wenn er nicht gestorben ist, wahrscheinlich noch heute", wie e» im Märchen heißt. Der Sozialdemokrat ober, der, in berechigter Erregung über die gemeine Hetz« gegen seinen Schwiegervater, in ein privates Erinnerungsbuchein Hindenburg  " schrieb, wird schon deshalb»straf. versetzt" und den Launen Stresemann» und der Seinen ausgeliefert. Sozialüemotratifcher Erfolg in Wien  . Nachgeben ber Negierung in der Schulfrage. Wien  , 17. Juli.  (Eigener Drahtbericht.) Die Taktik der Sozial» demokraten. die jeden Verkehr mit der Regierung oerweigerten, so- lange der W o r t b r u ch. den die Regierung durch die A b l e u g- nuixg de» Kompromisses in der Schulfrage begangen hat, nicht gutgemacht sei, hat nun endlich Erfolg gehabt. Am Sonnabend hat der Unterrichtsminister D r. R I n t e l« n die Vertreter der Sozialdemokraten zu sich geladen und ihnen mitgeteilt, daß er sich entschlossen habe, die Verordnung des früheren Unterricht»- Ministers, durch die der Lehrplan für ganz Oesterreich klerikalistert werden sollte, nicht durchzuführen, sondern die Durch- sührung aufzuschieben und Verhandlungen mit den So- zialdemokraten über einen neuen Lehrplan«in- zuleiten. Neue Korruptionsaffare. Wien  , 17. Juli.  (Eigener Drahtbericht.) Eine neue Korruptions- ossäre wird von dem Organ des bürgerlichen Beamtenverbondes aufgedeckt. Da» Blatt teilt mit, daß bei dem letzten Skandal der Zentralbank der frühere christlichsoziale Finanzminister Dr. Kienböck für die Vermittlung des Zusammenschlusses der verkrachten Bauern- dank mit der Zentralbank ein« Provision von 70 000 Schilling(etwa 40 000 Mark) erhallen hat..rf..,�7rrr Heimkehr öes Reichsbanners. wie«. 17. Juli.  (Eigener Drohtbericht.) Nachdem am Freitag abend hundert Berliner   Reichsbannertomeraden mit Schiss Wien  verlassen hatten, sind am Samstag morgen als letzte Gruppe 800 Angehörige des Hamburger Reichsbonners mit der West- bahn abgereist. General K o e r n e r hielt auf dem Bahnhos im Namen des Republikanischen Schutzbund  «»«in« herzliche Abschieds- rede. Beriagung der belgischen klammer. DI« Kammer nahm mit 96 gegen 4 Stimmen bei 2 Enthaltungen den Gesetzentwurf über die Schaffung einer nationalen Gesellschaft der belgischen Eisen- bahnen an. Daraus vertagte sie sich b i» z u m 19. Oktober. Mussolinis Helögeber. Auf der Suche nach kompromittierenden Dokumenten. Paris  , 17. Juli.  (Eigener Drahtbericht.) Der bekannt« ita- lienische Sozialist Alceste De Ambrrs hat vor einiger Zeit auf die Vorbereitungen hingewiesen, die der Faschismus für einen künftigen Krieg zwischen I t a l i e'n und Frankreich  betreibt.Il Teuere," das ullrafaschistisch«, unter dem persönlichen Einfluß Mussolinis stehende Organ, hat den schlechten Einsall gehabt, auf diese Anschuldigungen De Ambris  ' zu antworten und zu be» haupten, De Ambris   sei seit 1915 ein Agent Frankreichs  . Im Corriere degli Italiani" bemerkt De Ambris   dazu, daß dies ein kleiner Irrtum sei;augenscheinlich," so schreibt der Angegrissene, verwechselt mich.Ll Teoere" mit seinem Austraggeber Benito Mussolini  . Es ist gerade Mussolinis der einen kühnen Spr'Ung vom leidenschaftlichsten Neutralismus zum sana- tisch st en Interventionismus in Verfolg eines geheimnis- vollen Gespräches mit Filippo Raldi gemacht hat, das in Genf  im September 1914 stattfand. Es ist Mussolini  , der während de« Krieges von Frankreich   einen monatlichen Zuschuß für sein« Zeitung erhalten hat, die im übrigen auf dem Geld« fundiert war, das er für feine wunderbare Bekehrung in Genf   be- zagen hatte. Mussolini   ist wiederholt schon dieser Durchstechereien angeklagt worden, ohne daß er auch nur ein einziges Mal den Mut gehabt hatte, diesen Anschuldigungen irgendein Dementi entgegen» zusetzen. Mussolini   has wiederholt da» Bedürfnis oerfpüri, Herr« Monllo Morgagni, ausgerüstet mit Hunderlen von Tauseudlire- scheinen, nach Frankreich   zu entsenden, um dort verschiedene kam- promittierende handschrlstltche Dokumente zurückzukaufen. Ich könnte fortfahren... Aber ich hoffe, daß das, was ich hier gesagt habe, genügen wird,Il Tevere" davon zu überzeugen, daß, wenn irgend- jemand, gegen Bezahlung natürlich, im Dienste Frankreichs   gestan- den hat, dies der genannte Benito Mussolini   ist." der Patriotismus öer Faschisten. DieBors a", ein faschistisches Organ in Mailand  , entrüstet ssch über die Tatsache, daß die italienischen Bankiers, Industrielle und Geschäftsleute unter Ausnutzung der Entwerutng des franzö- fischen Franken in diesem Jahre statt die italienischen Bäder und Sommerfrischen, diejenigen Frankreichs   besuchen. Da» Blatt fügt hinzu:Deutschland   hat im Augenblick seiner Finanzkrise die Aus- stellung von Pässen an alle verweigert, die sich zur Erholung ins Ausland begeben wollten." DieBorsa" fordert sofortiges Eingreifen der italienischen Regierung. Die Ab- Wanderung der italienischen Bäderkundschast in das Ausland be- deutöt gleichzeitig den Verlust einer erheblichen Summe italienischer Lire. Der verband der iialienischen Fremdentndustrie hat bereits den Zusammenbruch de» Fremdenverkehrs in diesem Zahre ange- kündigt. Wie aber reagieren die Bourgeoisie und die faschistische Regierung auf denfatalen" Niedergang der italienischen   Lira? Indem sie der Arbeiterklasse diehärtesten Opfer" auserlegenl Wie lange noch soll die italienische Arbeiterklasse dieharten Opfer" ertragen, die die faschistische Regierung im Einoernehmen mit der Bourgeoisie ihr auferlegen zu können glaubt? der jugoflawiscb-bulgarische Konflikt. Die Belgrader   Regierung appelliert an den Völkerbund. Belgrad  . 17. Juli.  (TU.) In politischen Kreisen ist man der Ansicht, daß die jugoslawische Regierung nicht nur in Sofia  , sondern auch beim Völkerbund diplomatische Schritte wegen der Aktion des mazedonischen revolutionären Komitee» in Serbisch  -Mazedonien   unternehmen wird. Di« Bei» grober Regierung wird darauf hinweisen, daß die mazedonische revolutionäre Organisation eine ständige Gefahr für den Frieden auf dem Balkan   bedeute und die Sicherheit de» jugoslawischen Staates durch die Msrdattentate und Brand- schotzungen auf jugoslawischem Gebiete gefährdet werde. Lugo  - slawien könne diese Zustände nicht mehr dulden. Die bulgarische Regierung sei wiederholt hierauf aufmerksam gemacht worden, habe sedoch keine Schritte unternommen, um die-Tätigkeit des mazedoni- schcn revolutionären Komitees zu oerhindern. Sozlaldemokrolischer tandrat. Der Kreistag in Zeitz   wähll« am Donnerstag Regierungsrat Dr. S t e i n h o f s aus Vorschlag de? sozialdemokratischen Fraktion mit 10 gegen 8 Stimmen zum Landrat. Das deutsche Eigentum in Marlenbad. Das staatliche Boden- amt hat die vom Stift Xepl auf seinen Besitz in Marienbad  »r- hobenen Ansprüche abgelehnt. Dem Stift steht nur die Berufung an den Obersten Berwaltungsgerichtshof offen. 300 Millionen Franken für Eiscnbahnbau im Kongo. Die französische   Kammer hat«in Gesetz angenommen, durch das der Gcneralgouverneur von Französisch-Kongo   ermächtigt wird, für die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke von Brazzaville   zum Ozean 300 Millionen Franken im Anleihewege aufzubringen.