serhihte der 27jährige Kranführer Artur Geyer aus der Binzftraße 51 zu Berlin den fahrenden Kran zu über. flettern. Hierbei geriet er mit dem Kopf zwischen zwei Eisenträger und wurde so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat.
„ Verbrecherjagd!"
Attentat eines Wachtmeisters auf einen Geschäftsreisenden. Wachtmeister Haase ist ein untersetzter Mann mit gutbeschnittenem Zwirbelbart, der aussieht wie einer, der es zu seinem größten Kummer nicht bis zum Vizefeldwebel gebracht hat. Er ist die fleisch gewordene Ordnungszelle. Aber auch Ordnung vermag fürchterlich zu werden, wenn sie in Buckow zur Jagd auf Geflügeldiebe stationiert ist. Polizeihauptwachtmeister Haase stand vor der 2. Ferienstraffammer des Landgerichts II unter der Anklage der Mißhandlung im Amt. Die Verhandlung begann mit einer symbo. lischen Ouverture: der Vorsitzende ersuchte den Vertreter des„ Bormärts", sich in den Zuschauerraum zu begeben und verwehrte ihm seinen Platz am Bressetisch. Diese Schikane suchte man mit der Ausrede zu motivieren, daß am Landgericht II besondere Karten für die Presse ausgegeben würden.
Am 23. Dezember 1924 tam der Raufmann Erich Krautter abends gegen 7 Uhr mit seinem Motorrad von Zerbst auf der Fahrt nach Berlin durch Buckow . Auf der dunklen Chaussee schrie ihm jemand" halt" zu, gleichzeitig sprang Krautter ein auf den Mann dressierter Hund an. Krautter dachte zuerst an einen Ueberfall, fah aber dann den Polizeibeamten Haase, der ihn mit den Worten: Da haben wir ja den Verbrecher. Romm mit!" den Revolver an die Schläfe setzte und für verhaftet erklärte. Der Beamte führte Krautter auf ein Gehöft, wo er ihn unter den ermunternden Worten:„ Hier bleibst du stehen, feinen Schritt weiter oder nochmals mit dem Revolver drohte. In der Stube hantierte der tüchtige Beamte munter weiter mit dem Schießinstrument, versuchte Krautter zu backpfeifen und begann ihn zu vifitieren. Im Laufe dieser merkwürdigen Visitation befahl er dem Kr. die Stiefel auszuziehen, angeblich, weil in fie eine Geheimsprache eingerigt sei. Nach dieser Feststellung wurde Haase immer aggressiver, beteuerte erregt, den Verbrecher Bucows gefaßt zu haben und fchlug schließlich dem ihm wehrlos Ausgelieferten mit dem Revolverlauf in die Zähne. Krautter sollte dem Haase unbedingt seine„ Komplicen verraten". Auch mit dem Stiefelabsatz hat H. den jekt als 3augen auftretenden Krautter mißhandelt. Auf der Wache flärte sich der Mißgriff des Haase im Handumdrehen auf, ein Anruf bei dem Chef des R. genügte, um den Schwerverbrecher" zu rehabilitieren. Kr. stellte gegen den Haase nunmehr Strafantrag. Das Grotesfe an Haases Heldenattacke auf harmlose Bürger war jedoch, daß gegen den überfallenen Kr. Strafantrag wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt gestellt murde, ein Verfahren, das eingestellt werden mußte. In erster Instanz wurde daraufhin der in Anklagezustand versetzte Polizeibeamte zu 100 m. GeldStrafe verurteilt. Zur Berufungsverhandlung hatte man viele Zeugen und zwei Gutachter aufgeboten. Um 9 Uhr begann die Verhandlung und endigte erst in den Nachmittagsstunden. Krautter als Zeuge betonte, daß er den H. für schwer betrunten gehalten habe. Er sei unsicher auf den Beinen gewesen und habe gelallt. Im übrigen fei er an dem Unglücsabend ständig in höchster Lebensgefahr ge mesen. In seinem alkoholisierten, erregten Zustand wäre Haase nicht Herr feiner Sinne gewesen. Es folgte eine gedehnte Beweis auf nahme, in der u. a. die dienstlichen Vorgesetzten des Haase den ,, alten Soldaten" und pflichttreuen Beamten" lobten. Der Staatsanwalt beantragte schließlich Verwerfung der Berufung, einen Monat Gefängnis sowie Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffent: licher Aemter auf drei Jahre. Das Gericht sprach höchst verwunder licherweise den Haase mangels genügender Beweise" frei und fam fehr gemunden darauf hinaus, dem Zeugen Krautter erhebliche Er. regung zu attestieren. Das Urteil erscheint äußerst anfechtbar.
Der Pflanzerverein„ Scherbenede" E. B., Berlin- Reinickendorf. " Oft, Provinzstraße Ede Rühnemannstraße, hatte am Sonntag, den
11. Juli 1926 fein Sommerfest verbunden mit Bannerweihe. Zu diesem Fest waren von dem Vorstand des Vereins aus den Kreisen armer bzw. arbeitsloser Familien 150 Rinder geladen, welche von den einzelnen Kolonisten auf das denkbar Beste verpflegt und bewirtet wurden. Fast jedes der Kinder erhielt zum Abschied ein fleines Geschent. Als nachahmenswert sehr den Pflanzervereinen zu empfehlen. Das Wohlfahrtsamt Reinickendorf sandte zu dieſem Fest einige Bertreter der Arbeiterparteien.
Bolfsvorstellungen für Minderbemittelte in der Städfifchen Oper. Bie bereits mitgeteilt, ist die Städtische Oper verpflichtet worden, eine weitere Reihe von Wolfsvorstellungen in der Beit vom 21. Auguft bis 3. Sep. tember 1926 täglich zu veranstalten. Der Spielplan für dieje Bor stellungsreihe wird nachstehend befanntgegeben: Sonnabend, 21. Auguft, Rauberflöte". Sonntag, 22. August, Hoffmanns Erzählungen ". Montag, 23. August, Bar und Zimmermann". Dienstag, 24. August," Carmen". Mittwoch, 25. August, Der fliegende Holländer ". Donnerstag, 26. Auguft, Hoffmanns Erzählungen ". Freitag, 27. Auguft, Bar und Zimmermann". Sonnabend, 28. Auguft, Der fliegende Holländer ". Sonntag, 29. Auguſt, Carmen. Montag, 30. August, Bohème". Dienstag, 31. Auguft, Sauber fote. Mittwoch, 1. September, Hoffmanns Erzählungen ". Donnerstag, 2. September, Fledermaus". Freitag, 3. September, Freischüt". Be ginn 7, Uhr abends. Berechtigungskarten für diese Vorstellungen zum Preise von 1,50 M. für alle läge einschließlich Garderobe und Zettel sind elia von Mitte Juli ab bei den Bezirksvolksbildungsämtern und deren Berkaufsstellen zu haben. Borbestellungen werden schon jest entgegen. genommen. Die Blazfarten werden am Vorstellungsabend in der Dper berloft.
Das Arbeiferfulfur- Kartell Groß- Berlin veranstaltet im Winter 1926-27 vier große Sinfonietonzerte im großen Saal der Philharmonie, Bernburger Str. 22. Das Programm lautet wie folgt:
1. Konzert: Sonnabend, den 9. Dftober 1926, abends 7, Uhr. Stra minsti: Gejang der Bolgajchiffer. Für Blasorchester( Erstaufführung). Beethoven : Klavier- Stonzert Es- Dur. Mahler: Erfte Sinfonie. 2. Nonzert: Montag, den 27. Dezember( dritter Weihnachtstag) abends 71, Uhr. Rob. Seb. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3. Mozart: Sinfonie D- Dur( Jupiter). Honegger : Pacific 231 . Richard Strauß : Till Eulenspiegels luftige Streiche. 3. Konzert; Sonntag, den 27. Februar 1927, nachmittags 31, Uhr. Cherubini : Ouvertüre zu„ Der Wasserträger Echönberg: Berflärte Nacht( für Streich orchester). Schubert: Sinfonie C- Dur. 4. Konzert: Sonnabend, den 19. März 1927, abends 7, Uhr. Beethoven : Duvertüre an Coriolan ". Brahms : Biolinkonzert. Beethoven: Sinfonie Nr. 3( Eroica ).
Mufitalische Leitung: Kapellmeister Jascha Horenstein . Solisten: Prof. Arthur Schnabel , Klavier. Prof. Gustav Havemann , Bioline. Das Philharmonische Drchester. Die vier Konzerte toften im Abonnement 5 M. Abonnementslisten liegen aus in allen Gewerkschaftsbureaus, im Bureau des Bezirksbildungsausschusses, bei den Funktionären der Bewerkschaften, den Dbleuten der Kreisbildungsausschüsse, Bigarrengeschäft Horsch, Engelufer 25-26, Tabakvertrieb der G.E.G., Insel firage 6 und in der Vorwärts Filialen.
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Das Ende der Schildbürgerei.
Am Plaz der Republik", dem früheren Königsplay", sind nun auch die Straßennamenschilder Straße am Königs play" verschwunden. Nachdem vor jetzt vier Wochen die Platznamenschilder mit der neuen Bezeichnung Plaz der Republik" endlich aufgestellt worden waren, ließ man an der Nordseite des Plazes straße fäumenden Namenschilder Straße am Königsplay" unverdie dort den Fahrdamm von der Herwarthstraße bis zur Hinderfin ändert. Im Bezirksamt des Verwaltungsbezirkes Tiergarten", zu dem der Blaz der Republik" gehört, schien man sich zunächst wenig dadurch gestört zu fühlen, daß über den Schildbürgerstreich, behalten, jich in Berlin ein allgemeines Gelächter er am Plaz der Republik" noch eine„ Straße am Königsplay" beizuhob. Aber inzwischen haben wohl die verantwortlichen Personen, veranlaßt durch die Feststellungen des„ Borwärts", fich aus den Aften überzeugt, daß es von Rechts wegen niemals eine Straße am Königsplay" gegeben hat. Diese Bezeich mung, für die niemals die vorgeschriebene Genehmi. gung nachgesucht oder gegeben worden ist, hätte schon vor der Revolution ohne weiteres beseitigt werden können. Die Bezeichnung ist infolge eines Irrtums für eine amtlich genehmigte gehalten worden, und irrtümlich sind die Namenschilder an dem Fahrdamm aufgestellt worden, der gar nicht mal eine wirkliche Straße, sondern ein Teil des Blazes ist. Im übrigen war es selbstverständlich, daß ständen noch eine„ Straße am Königsplay" geben fonnte, was man es an dem neubenannten Platz der Republit" unter feinen Um freilich im Bezirksamt Tiergarten nur langsam eingesehen hat. Jetzt ist der Straßennamen überhaupt beseitigt und da für überall der Playname Play der Republit" eingeſetzt worden. Der schwarzweißrote Bürgermeister vom Bezirk Tier Schilda " auf die Nachwelt zu kommen. garten war nahe daran, mit dem Titel eines Bügermeisters von
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Bom Hochspannungsmaft gestürzt. Gestern nachmittag wurde die Feuerwehr nach der Landsberger Chauffee Ecke Weißenseer Weg gerufen, wo in etwa 20 Meter Höhe ein Mann am Mast in auf
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Gerhard Pohl leitete die Knut Hamsun Feier mit einem feinsinnigen Vortrag ein. Ohne den Ehrgeiz, Undeutbares deuten zu wollen, führte er die große Funkhörerschar zu dem norwegischen Träumer hin. An biographischen Ausschnitten zeigte Erleben und Traum, die die Bunderwelt seiner Werte erfüllt und er die Parallelität, die Einheit zwischen Leben und Schaffen, zwischen fie aus dem engen Rahmen des Wortes, des Buches herauswachsen läßt, in eine phantastische Wirklichkeit. Maria Fein las dann Abschnitte aus Hamsuns Werken„ Das Wunder des Lebens" und ,, Das Wunder der Liebe", wie sie Hamsun begriff, die dunkle Berträumtheit des Dichters und doch seine tiefe Kenntnis des Menschen herzens wurden in der guten Auswahl lebendig, die Maria Fein geschmackvoll in disziplinierter Sprache und ohne allzu stark betonte Empfindung übermittelte. In der letzten halben Stunde des Abends brachte das Funforchester unter Wilhelm Buschfötters Leitung Raffs große Sinfonie im Walde". Die stimmungsvolle Aufführung des Werkes, das vor kaum einem Menschenalter in der musikalischen Welt Aufsehen erregte und heute fast vergessen ist, war ein guter Abschluß der Darbietungen. Aus der Reihe der Vorträge des Tages sei besonders die Rundschau für Blumen- und Gartenfreunde von Gartendirettor Ludwig Lesser erwähnt, die durch die anregende und anschauliche Art des Vortragenden sicher ſelbſt vielen Hörern Freude bereitet hat, die aus Mangel an eigenem Grund und Boden praktischen Nutzen daraus nicht ziehen konnten. Das Rundfunkprogramm.
Donnerstag, den 22. Juli.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
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12 Uhr mittags: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4.30 Uhr nachm.: G. Bamberger : Schnurren aus dem Volksleben"( In Berliner MundLeitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 7 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Technik. Prof. H. Großmann: Feuergefährliche Flüssigkeiten und ihre Handhabung". 7.25 Uhr abends: Martin Reepel, Stettin :„ Vom Königsstuhl auf Rügen bis zu den Wanderdünen Ostpommerns". 7.55 Uhr abends: Regierungsrat Koch:„ Die Vereinheitlichung des deutschen Luftverkehrs". 8.30 Uhr abends: Detlev v. Liliencron ( Ernst Pröckel, Rezitation). 9 Uhr abends: 1901-1926. Altes und Neues. Für den Rundfunk bearbeitet und textiert von Franz S. Bruinier und Stefan Weintraub . Mitwirkende: Käte Liebau und Henry Peters- Arnolds; August H. Bruinier; Franz S. Bruinier ; Julius A. Bruinier und Weintraubs Syncopators. 1. Walzer- Boston : a) Meyer- Helmund: Ballgeflüster, b) Chas. Rosoff: When you and I where seventeen. 2. Rheinländer- Foxtrott: a) Maas: Ach, mir ist so Juisi, quasi, b) D. Ringle: Susquehana home. 3. LändlerBlues: a) Oberbayerischer Bauerntanz, b) Murphy u. Gorney: He's the hottest man in town. 4. Polka- Shimmy: a) Philipp: Molly, mein kleiner Nigger, b) Walter Donaldson : Yes, Sir, that's my baby. 5. Zwei Duette, einst und jetzt: a) Viktor Holländer: Willst du mein Cousinchen sein? b) Lorenzo und Whiting: Nur Unter dem Sternenbanner, b) Herscher u. Berk: Down homedu und ich( Marcoll u. Schiffer). 6. Marsch- Blues: a) Sousa: Blues. 7. Spanischer Walzer Spanischer Foxtrott: a) Wald-| teufel: Estudiantina, b) José Padilla: Valencia . 8. Polka- Mazurka Tango: a) Louis Ganne : Schön- Japan , b) Isham Jones : Spain . 9. Galopp- Charleston: a) Eberle: Sekt- Galopp, b) Mack u. JohnLockhart u. Seitz: Die Welt in Erwartung des Sonnenaufgangs son: Original Charleston. 10. Gesang und Tanz, einst und jetzt: ( Nach dem Amerikanischen, The world ist waiting for the sunrise"). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Leitung: Kapellmeister Otto Kermbach ). Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Kapelle Kermbach. Königswusterhausen, Donnerstag, den 22. Juli.
art). 5-6.30 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berl. Funkkapelle.
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3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel u. Oberschullehrer Westermann : Einheitskurzschrift. 3.30-4 Uhr nachm.: Ministerialrat Dr. Richter: Vom Ausgang und Sinn der Jugendbewegung. 4-4.30 Uhr nachm.: Direktor Picht: Blindenberuf und Blindenfürsorge. 4.30-5 Uhr nachm.: Mitteilungen des Zentralinstitutes. 5-5.30 Uhr nachm.: Mizzi Donner: Gardinen und Vorhänge und deren Herstellung für Stadt- und Landwohnungen. 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus Frankfurt a. M.
fälliger Weise herumfletterte. Beim Erscheinen der Feuerwehr stürzte er sich plötzlich vom Mast herab und blieb mit einem Schädelbruch schwer verletzt liegen. Er murde nach dem Sankt- Hubertus- Krankenhaus geschafft, wo er furz nach der Einlieferung verstarb. Der Tote wurde als der 33jährige Arbeiter Friz Mohrenberg aus der Carmen- Sylva- Str. 60 zu Berlin festgestellt. Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, daß N. rühren der Starkstromleitung den Tod fuchen wollte. Die Leiche wahrscheinlich in selbstmörderischer Absicht durch Bewurde beschlagnahmt.
Empfang der Freien Typographia Wien am Anhalter Bahnhof . Freien Typographia" aus nach neuerlichen Mitteilungen trifft der Sonderzug der Wien am Freitag vor= mittag bereits um 11 Uhr 22 min. am Anhalter Bahn. hof ein. Um rege Beteiligung an dem Empfang wird dringend ersucht.
Das verhängnisvolle„ Scheinbegräbnis". Man schreibt uns aus Nordböhmen : In der Grenzstadt reibig hat sich anläßlich eines Schützenfestes ein schauerliches Ereignis abgespielt, das die Bevölkerung in Aufregung erhält. Der 25jährige Artist Josef Rusitschta aus Schönlinde, ein Bruder der Schaubudenbesitzerin Lunatsch, ließ sich vor einer großen Zuschauermenge allabendlich lebendig begraben. Sein Partner Franz Schweseta leitete das ganze Begräbnis". Der Mann wurde in ein 1 Meter tiefes, 80 Zentimeter breites und 170 Zentimeter langes Grab gelegt, das dann mit Erde zugeworfen wurde. Der Kopf lag gegen den Erdboden und war in Holzwolle und die Jade gewickelt. Früher hatte man dann noch ein Brett über den Kopf gegeben, am fritischen Abend wurde davon abgesehen, was zum Verhängnis merden sollte. Aus dem Grabe ragte eine Hand empor bzw. ein Strick, den der Begräbnisleiter beobachtete. Der Scheintote follte 50 Minuten begraben bleiben und dann auferstehen. Die aufgeregten Zuschauer riefen dem Begräbnisleiter zu, er möchte nach 15 Minuten den Toten ausgraben. Die Hand habe 3eichen gegeben. Schweseta aber lachte und sagte, das feien nur nervöse 3udungen. Erst nach 25 Minuten wurde unter größter Aufregung der Zuschauer der Tote ausgegraben. Zum Entfezen aller fand man eine wirkliche Leiche. Nach amtlicher Untersuchung ist Rusitschka erst i dt. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der Begräbnisleiter" mußte flüchten, fehrte nachts zur Leiche zurüd, wurde vom Publikum festgehalten, entfam aber abermals, als die Gendarmerie ihn verhaften wollte.
Verurteilung eines Sittlichkeitsverbrechers. Der frühere Landtagsabgeordnete und Amtsvorsteher Georg Sromig in Klettendorf bei Breslau murde vom großen erweiterten Schöffengericht zu Breslau megen Sittlichkeitsverbrechen laut§ 176 des Strafgesetzbuchs zu 1 Jahr Gefäng nis und 2 Jahren Ehrverlust verurteilt. In zwei anderen Fällen, Growig hatte seine Ehrenamter nach Bekanntwerden der gegen in denen er gleichfalls angeflagt war, wurde er freigesprochen. ihn erhobenen Vorwürfe sofort niedergelegt. Ihm warden mildernde Umstände zugebilligt, da das Mädchen, an dem er fich vergangen hat, keinen Schaden davontrug. Der Prozeß wird trotz des sofortigen Ausscheidens des jetzt Berurteilten aus allen seinen öffentlichen Bosten von den rechtsstehenden Parteien sehr stark gegen die Sozialdemokratie ausgenußt, der Growig bis zu seiner Entgleifung gute Dienste leistete, wie auch von bürgerlicher amtlicher Seite seine Leistungen als Beamter im übrigen sehr hoch anerkannt wurden.
Ausbrecher im Zuchthaus Naugard .
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag sind aus dem Zuchthaus in Naugard sieben Insassen ausgebrochen. An Seilen, die sie aus starten Bindfäden und Bettlaken herstellten, ließen sie sich aus dem Fenster herab, nachdem sie vorher die Eisenstäbe entfernt hatten. Es gelang alsbald, fünf wieder einzufangen. Alle Ausbrecher waren nur mit Hemd und Unterhose bekleidet. Unmittelbare Funkverbindung Deutschland - Brafilien.
Nachdem die Großfunkstation in der Nähe von Rio de Janiero, mit deren Bau unter Mitwirkung der deutschen Telefunkengesellschaft Ende 1923 begonnen wurde, vor kurzem fertiggestellt worden ist, Dieser hat so günstige Ergebnisse gehabt, daß die Transradio A.-G. findet zwischen dieser Station und Nauen ein Probeverkehr statt. für drahtlosen Ueberseeverkehr die unmittelbare Funkverbindung Deutschland - Brasilien voraussichtlich Ende Juli oder anfangs August für den allgemeinen öffentlichen Verkehr in beiden Richtungen in Betrieb nehmen wird. Damit wird das Netz der Funklinien mit Uebersee, das von der Transradio A.-B. betrieben wird und zurzeit Berbindungen mit Nord amerika , Argentinien , Niederländisch- Indien, Aegypten , China ( Mandschurei ) und Japan umfaßt, eine wesentliche Ergänzung er halten, und der starke Telegrammverkehr zwischen Deutschland und Brasilien eine erhebliche Verbesserung erfahren. Während die Telegramme jegt zum größten Teil über London und von da über die Kabel der Eastern Telegraph Co. oder der nordamerikanischen Kabelgesellschaften, zum Teil über die Funkverbindung DeutschlandNordamerika laufen, bietet sich fünftig die Möglichkeit, sie direkt aus zutauschen. Den genaueren Zeitpunkt für die Eröffnung der neuen Linie wird die Reichspost noch bekanntgeben.
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Einführung neuer Wellenlängen im internationalen Rundfunt. In einer Rede in London sagte fürzlich Kapitän Edersley, der Chefingenieur der britischen Rundfunkgesellschaft, bei der letzten Zufammenkunft in Paris über die Frage der Wellenlängen sei beschlossen worden, daß während der zweiten Hälfte des September der neue Plan über Wellenlängen, auf den sich 90 Proz. der Nationen Europas geeinigt hätten, in Kraft treten werde.
sche Flugzeug, das auf seinem Rundflug Moskau - Berlin - KölnNoflandung des russischen Flugzeuges in Dortmund . Das ruffis Paris- Moskau heute früh 7,15 Uhr in Berlin aufgestiegen ist und in den ersten Nachmittagsstunden in Köln landen sollte, hat in Dortmund um die Mittagszeit notlanden müſſen. Bis 6 Uhr abends war das Flugzeug in Köln noch nicht eingetroffen. Lebendig begraben, Ein schweres Unglüd ereignete sich gestern abend im Grenzstädtchen Kreibig. Dafelbst befindet sich am Markt eine Akrobatenbude, in der ein Herkules auftrat. Diefer Mann wurde nun jeden Abend vor einer Zuschauermenge 2 Meter tief in die Erde vergraben und mußte eine halbe Stunde aus= hatten. Als man aber gestern abend den Mann wieder ausgrub, war er tot. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ziel gesetzt. Die Untersuchungskommission ist unterwegs.
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ohne Mundstück in vollem, rundem Format zu 3 Pfennig, erscheint im Silberkleide und in ihrer überragenden Güte ist sie sozusagen
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Gold wert!