Gewerkschaftsbewegung
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Am Mittwoch, dem 21. Juli, befaßte sich die Wildauer Arbeiterschaft mit den Saalverhältnissen am Drie. Die Berliner Maschinenbau Aktiengesellschaft hat die vorhandenen zwei Säle aufgetauft, und verweigert nun seit etwa einem halben Jahre die Hergabe ihres Rafinosaals zur Abhaltung öffentlicher Bersammlungen. Verhandlungen mit dem Kasinowirt, dem Gemeinde- und Amtsvorsteher sowie mit dem Betriebsrat der Gesellschaft, scheiterten an dem Verhalten der Direktion, die sich anscheinend berufen fühlt, Borsehung zu spielen. Das Rafino soll nach ihren Angaben lediglich der Erholung dienen. Zu Vergnügungen steht der Saal allen Parteien zur Ver. fügung. Den Streit der Parteien aber, der sich bei der Abhaltung öffentlicher Versammlungen bemerkbar machen könnte, will die Direktion ihrem Hause fernhalten, und sich in ihren Räumen nicht beschimpfen lassen, mas übrigens nicht vorgekommen ist. Die Einwohnerschaft werde durch die Parteien nur verhezt.
Die Direktion hat hinsichtlich der Behandlung und Bezahlung ihrer Arbeiter und Angestellten wahrscheinlich die Kritik zu fürchten, da sonst ihr Verhalten nicht recht zu erklären wäre. Die Saal. fperre für öffentliche Bersammlungen ist nicht das rechte Mittel, die Kritik verstummen zu lassen. Es ist töricht, das Ventil der Aussprache über misst än de verstopfen zu wollen, die nun einmal auf den verschiedensten Gebieten vorhanden sind, auch
will.
wenn die Direktion der BMAG. sie nicht sieht oder sie nicht sehen Nach der Aussprache der Vertreter der Gewerkschaften, der Parteien und der 20 Bereine am Orte, von denen nur die Vertreter von drei Vereinen sich der Stimme enthielten, beschloß die Ber
fammlung, gegen die Entziehung des Kasinofaals, die einer politischen Mundtotmachung gleichfomme, zu protestieren und den Bontott gegen den Kasino aal zu erklären.
Die Versammlung fordert die Einwohnerschaft auf, sie bei der Durchführung des Boykotts zu unterstüßen und den Kajinojaal auch bei Rino vorstellungen nicht zu besuchen, so lange die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung versagt ist.
Nachprüfung des Akkordpreises.
Ein Bassus im Tarif für die Metallindustrie besagt, daß in Fällen, wo Streit darüber entsteht, ob der Atforb. preis richtig faltuliert ist, auf Berlangen der betreffenden Arbeiter eine Werkstatttommission einzusetzen ist, die in Verbindung mit einem Vertreter des Arbeitgebers den Afford. preis nachzu prüfen und eventuell anders festzusehen hat, und daß dem Arbeiter bis zur Entscheidung der Kommiffion fein bis. heriger Durchschnittsverdienst zu zahlen ist.
irgendwelchen befonderen Gründen,& B. wenn die neue Arbeit be-[ ben englischen und ben amerikanischen Delegierten einerseits und ben fondere Erschwerungen aufweist, nicht mehr zutrifft." Delegierten der fontinentalen europäischen Länder andererseits ge führt hätten.
In der Urteilsbegründung sagte der Borsigende, die Firma würde mit Recht die Kommission verweigern dürfen, wenn es sich um eine Arbeit handelt, die schon oft gemacht ist und für die der Preis feststeht. Wenn sich aber der Arbeiter darauf beruft, daß in feinem Falle Besonderheiten vorliegen, die eine Erschwe. rung der Arbeit mit sich bringen, dann darf die Kommission nicht verweigert werden. Ob dies im vorliegenden Falle zutrifft, und ob deshalb die Forderung der Kläger auf Nachzahlung von 3,75 M. berechtigt ist, das soll durch Sachverständige, je einem von jeder Partei, festgestellt werden.
Arbeitsrechtlicher Informationskursus.
Leipzig veranstaltet vom 16. bis 18. September in Düsseldorf Die Wissenschaftliche Arbeitsstelle der Boltshochschule einen arbeitsrechtlichen Informationsturfus für die Lehrer an Arbeiterbildungsanstalten und alle diejenigen, die sich be rufsmäßig mit Arbeitsrecht befassen müssen. Als Referenten Dr. Botthoff- München, find gewonnen die Professoren Dr. Sinzheimer Frankfurt, Dr Luz Richter Leipzig, Ministerialrat Georg Flatow Berlin und Clemens Nörpel Berlin . Die Teilnahme an dem Rurfus ist allen Interessenten zugänglich. Alles Nähere ist bei der Wissenschaftlichen Arbeitsstelle der Bolkshochschule Leipzig , Leipzig S. III, Bornaische Str. 108, zu er fragen.
Die Frankenwährung im Saargebiet.
Der Ruf nach wertbeständigen Löhnen. Saarbrüden, 22. Juli. ( Mtb.) Angesichts der zunehmenden
Berelendung der faarländischen Arbeiterschaft infolge der fatastrophalen Frankenentwertung setzen sich die freien Gewert fchaften des Saargebiets nachdrücklichst für die Einführung wertbeständiger Löhne ein. Die Festsetzung des Wert beständigkeitsschlüffels soll dem taktischen Vorgehen der einzel. nen Gemertschaften überlassen bleiben, da die Wirtschaftslage der einzelnen Unternehmungen verschieden ist. Bon der Regierungsfommiffion wird erneut die Errichtung eines mit ausreichenden Vollmachten ausgestatteten Schlichtungsausschus ses gefordert. Dieser Ausschuß arbeitet befanntlich immer noch nach dem schwerfälligen Hilfsdienstgesez vom Jahre 1917, das feine zwingenden Schiedssprüche fällen fann.
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Es ist begreiflich, daß die Bergarbeitervertreter die Austragung der über die Unterstützung des englischen Streifes und die Taktik der Streifleitung entstandenen Differenzen innerhalb der Berg arbeiterinternationale unter sich erledigen. Wenn über die Beratungen am zweiten Verhandlungstage in geschlossener Sigung fein Bericht ausgegeben wurde, so offenbar deshalb, weil die Debatten noch nicht zu Ende geführt wurden. Ueber das Ergebnis der Tagung bzw. die gefaßten Beschlüsse wird zweifellos berichtet werden. Bis dahin werden sich auch alle die Streitspekulanten im Unternehmerlager gedulden müssen.
Erklärung des englischen Eisenbahnerverbandes. Zurüdweifung der Angriffe Cooks gegen Thomas. London , 23. Juli. ( WTB.) Das offizielle Organ des englischen Eisenbahnerverbandes betont in einem Aufsatz in Erwiderung auf die Angriffe des Sekretärs des Bergarbeiterverbandes Cook gegen den Eisenbahnerführer Thomas, daß der Beschluß, die Beförderung von Kohlen auf den englischen Eisenbahnen nicht zu verweigern, von den Eisenbahnern und nicht von Thomas gefaßt worden sei, und daß Thomas nur feine Pflicht tue, wenn er dieser Entscheidung gemäß handele.
Das hat er verdient.
Methode.
ist der Generalsekretär der englischen Bergarbeitergewerkschaft Toot zum Mitglied des Präsidiums der russischen Bergarbeitergewertschaft gewählt worden. Derartige Auszeichnungen sind zwar nach unseren gewerkschaft lichen Begriffen lächerlich, doch verkennen wir nicht die Moskauer Die Unternehmer denken an Reformen. London , 23. Juli. Der Sekretär für Bergbau gibt die Namen der Mitglieder des Ausschusses bekannt, der die Möglichkeit der Entwidlung forporativen Verkaufs von Kohle untersuchen soll. U. a. gehört ihm Sir Alfred Mond an, der schon seit längerer Zeit für den Gedanken des forporativen Verkaufs der britischen Kohle nach deutschem Vorbild eintritt.
Der Streit der Diamantarbeiter in Hanau a. M. ist nunmehr Paris , 22. Juii.( WTB.) Das Internationale Komitee des beendet. Die Arbeiter, von denen zuletzt noch 115 im Streit maren, Bergarbeiterverbandes ſette heute seine Arbeiten fort. Es be haben die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen. Der Abbruch faßte fich insbesondere mit der Prüfung der Berichte der verbes Streifes dürfte auf das weitere Sinfen des belgischen Franken zurückzuführen sein. schiedenen Länder.
Obwohl das Komitee teine mitteilung über die heu tigen Beratungen gemacht hat, glaubt Havas mitteilen zu fönnen, daß es seine früheren Entschließungen über den Bontott der Kohleneinfuhr nach England bestätigt habe. Von Auf diese Bestimmung des Tarifs beriefen fich mehrere Arbeiter anderer Seite verlautet, daß bei den heutigen Beratungen Meider AEG.( Abteilung Brunnenstraße), die im Affordnungsverschiedenheiten über diese Frage hervorgetreten zu wenig verdient hatten, weil an dem betreffenden Arbeits seien, die zu scharfen Auseinanderfezungen zwischen stück mehr Arbeit zu verrichten war, als früher bei Festsetzung des Affordpreises verrichtet wurde. Die Arbeiter hatten die Nach prüfung durch die Werkstattkommission beantragt, die Be. triebsleitung aber hatte das abgelehnt mit dem Be merten, wer die Arbeit für den von ihr festgefegten Preis nicht machen fönne, für den sei feine Be. fchäftigung vorhanden.
Die Arbeiter, vertreten durch den Vorsitzenden des Arbeiterrats, flagten beim Gewerbegericht. Sie beantragten, das Gericht möge feststellen, daß die beklagte Firma, wenn der bisherige Atfordpreis aus irgendwelchen Gründen nicht mehr als angemessen erachtet wird, verpflichtet ist, denselben durch die tarifmäßige Werkstatt. fommission na chprüfen zu lassen. Ferner forderten die Kläger , weil die Beklagte diese Verpflichtung nicht erfüllt habe, die Nachzahlung der Differenz zwischen ihrem bisherigen Durchschnittsverdienst und dem erzielten Attord.
verdienst.
Der Vertreter der Firma meinte, in diesem Falle tönne er eine Verpflichtung zur Nachprüfung des Alfordpreises nicht
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anerkennen, weil die von den Klägern hergestellte Arbeit schon Metallbetten
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öfter ausgeführt, und der dafür festgesezte Affordpreis nicht be. mängelt worden sei. Die Kläger beriefen sich darauf, daß der Preis jetzt nicht mehr ausreichend sei, weil gegen früher eine erhebliche Mehrarbeit geleistet werden müffe.
Das Gericht unter Borsiz des Magistratsrats Schulz fällte folgendes Teil urteil:„ Es wird festgestellt, daß die beklagte Firma verpflichtet ist, auf Verlangen eine Werfitatt. tommiffion zu beschiden, falls bei einer neuen Afford arbeit eine Einigung über den Affordpreis nicht zustande tommt, oder falls bei einer Attordarbeit der bisherige Affordpreis aus
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Die Führer der New Yorker Untergrundbahner haben den streifenden Angestellten- einer WTB.- Meldung zufolge den Rat gegeben, die Arbeit wieder aufzunehmen.
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