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Durchschnittszahl der Erwerbslosen und Kurzarbeiter schätzt. Dazu kommen dann noch die Erstattungsansprüche infolge Verdienstausfall wegen Krant­heit, Streit und ähnlichen Gründen. Insgesamt muß man mit mindestens der doppelten 3ahl von Erstattungsfällen rechnen als im Jahre 1925, also mit fechs bis acht Millionen. Die von diesen Steuerpflichtigen im Laufe des Jahres zuviel gezahlte Lohnsteuer dürfte etwa 100 bis 120 Millionen Mark betragen.

Für die Reichsfinanzen bedeutet das, daß der auf 1200 Millionen Mart geschätzte Ertrag der Lohnsteuer auf feinen Fall erreicht wird, sondern mindestens mit 200 bis 250 Millionen hinter dieser Summe zurückbleibt. Für die Lohnsteuerpflichtigen, offenbart sich in den Erstat­tungsansprüchen aufs neue der Charakter der Lohnsteuer als einer 3 wangssparkasse. Es ist gewiß unangenehm, doß das heutige System der Lohnsteuer Ueberzahlungen der Lohnsteuer zuläßt. Nachdem aber die Rückzahlung der zuviel gezahlten Beträge gesichert ist und durch ein einfaches Verfahren dem einzelnen so leicht als möglich gemacht wird, ist damit fein dauernder Nachteil verbunden. Manchmal wird vielleicht sogar dieser Sparzwang angenehm empfunden werden. Für diese Rückerstattung aber tommen naturgemäß in erster Linie nur diejenigen Erwerbslosen in Frage, die vor­übergehend crwerbslos waren. Die langfristig Erwerbslosen haben, wenn sie das ganze Jahr 1926 erwerblos waren, feinerlei Anspruch, da sie ja auch keine Lohnsteuer gezahlt haben. Die von dem Reichsarbeitsminister Dr. Brauns in Aussicht gestellte besondere Fürsorge für die aus­gesteuerten Erwerbslosen wird dadurch also nur noch dringlicher.

Hungerzeiten

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eine Gefahr! Die Bezugsdauer für Erwerbslose muß verlängert

werden.

Auf dem soeben zu Ende gegangenen 30. Deutschen  Krantentaffentag in Düsseldorf   berichtete der ge schäftsführende Borsitzende Helmut Lehmann   vom Hauptver band deutscher Krankenkassen, dem über 10 Millionen Ver sicherte angehören, daß die schweren Hungerzeiten, zu denen Millionen Arbeitsloser seit Monaten verurteilt sind, alle Bemühungen, den Gesundheitszustand des Volkes zu heben, zunichte machen. Nur unter Anwendung schärfster Rontrolleinrichtungen haben die Krankenkassen den Kranken­stand künstlich zurückschrauben und sich dadurch vor dem finanziellen Zusammenbruch retten können.

Die Absicht des Reichsarbeitsministeriums, die Sorge für die ausgesteuerten Erwerbslosen der Wohlfahrts= pjiege zu überlassen, kommt dem vorerwähnten ungeheuers lichen Zwange gleich. Wir haben bereits wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß eine solche Regelung zu einer Er­schitterung des ganzen Systems der allgemeinen Fürsorge fihren muß. Bei der allgemeinen finanziellen Anspannung des Wohlfahrtsetats der Gemeinden ist die unausbleibliche Folge eine verschärfte Prüfung der Bedürftigkeit, die Herab­drückung der Richtsäße für die Unterstützung und das noch stärkere Bersagen der allgemeinen Fürsorge, in den Fällen er­höhter Not mit besonderen Beihilfen die Erwerbslosen zu unterstützen. Man wird nichts unversucht lassen, die Aus­gaben fünstlich herabzudrücken. Was das bedeutet, ist erst Doll zu ermessen, wenn man berücksichtigt, daß in Hunderten non großen Gemeinden die Unterstützungsrichtsäge für ein Ehepaar 25 bis 50 M. im Monat betragen.

Diese Gefahr wird nicht beseitigt, wenn nach der Absicht des Arbeitsministeriums den Gemeinden, in welchen 5 Proz. der Bevölkerung erwerbslos und 5 vom Taufend der unter­stüßten ausgesteuert sind, die Hälfte der Aufwen­dungen für die Unterstützung der ausgesteuerten Erwerbs­losen vom Reich erstattet werden. Der Berwaltungsrat der Reichsarbeitsverwaltung hat sich dafür ausgesprochen, daß die

Bewersburg.

Jm Amtszimmer des Untersuchungsrichters. Personen: Der Untersuchungsrichter, der Kriminaltommiffar, der An­geschuldigte.

Der Kriminalfommissar wird von dem Angeschuldigten hereingeführt:

Kriminalkommissar: Lieber Freund, Sie brauchen mich wirklich nicht so fest am Arm zu halten. Ich folge Ihnen schon; ich laufe Ihnen wirklich nicht davon. Angeschuldigter: Man fann nie wissen. Und was sollte

dann aus mir werden!

Richter: Herr Doktor, ich muß Ihnen leider eine betrübliche Mitteilung machen!

Angeschuldigter: Was?! Werden Sie etwa ersetzt? Richter: I wo! Was denken Sie eigentlich, wir leben ja in Deutschland  ! Angeschuldigter: In dieser Judenrepublik ist alles

möglich.

Richter: Alles, nur das nicht! Ich wollte Ihnen nur sagen, daß Ihre gestrigen Angaben sich als abwegig herausgestellt haben. Wir haben den Chauffeur, den Sie uns gestern als Täter bezeichnet hatten, verhaftet, aber leider nach zwei Stunden wieder freilassen müssen, weil er beweisen konnte, daß er zur Zeit des Mordes in Argentinien   war. Es ist zwar immerhin denkbar, daß er die Leiche zunächst nach Argentinien   gebracht und dann nach Bewersburg zurückgeschafft hat...

Kommissar: Durchaus denkbar! Herr Doftor, überlegen Siz es sich genau. Nicht wahr, so dürfte es gewesen sein? Ich werde gleich den Mann wieder verhaften...

Angeschuldigter: Tun Sie, was Sie wollen. Ich wasche meine Hände in Unschuld. Richter( beschwichtigend): Aber Herr Doktor, warum so fein. Richter( beschwichtigend): Aber Herr Doftor, warum so fein fühlig? Wer hat hier jemals von Ihrer Schuld gesprochen?

Angeschuldigter: Das wäre ja auch noch schöner! Richter: Und nun frage ich Sie, Herr Doftor, sollen wir die gefttige Spur also doch weiter verfolgen? Ich zweifle aber etwas an dem Erfolg. Prüfen Sie bitte Ihr Gedächtnis. Angeschuldigter:" Drum prüfe, wer sich ewig bindet,

der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang...". Richter: Er zitiert Schiller  !

Rommissar: Rann das ein Mördersein?!! Richter: Sie sprachen soeben von sich binden", Herr Doktor. Davon fann feine Rede sein. Alle Ihre Mitteilungen sind natürlich durchaus unverbindlich. Wir führen doch gar kein Protokoll. Sie brauchen nichts zu bereuen. Wenn wir jemand festnehmen, so ist das

doch nicht Ihr Schaden.

Angeschuldigter( nach einer Pause, in der er seine beiden Partner fcharf firiert; diese verfallen daraufhin sofort in einen Zu stard der Hypnose): Meine Herren! Bisher habe ich Sie in der Tat, im Interesse der Untersuchung, auf falsche Spuren gelenkt, um die

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Rückerstattung allen Gemeinden, die aus Wohlfahrtsmitteln, Teil der Beschwerde erklärt der Landgerichtspräsident, daß er diese die ausgesteuerten Erwerbslosen unterſtüßen, gewährt wird. Ausführungen als einen Eingriff in seinen Geschäftsbereich empfände Aber aus den dargelegten Gründen ist auch das nur eine und er darauf hinweisen müsse, daß das Präsidium des Landgerichts, unbefriedigende Lösung. Die langfristig Erwerbslosen haben welches die Belgästsverteilung regele, feineswegs das Werkzeug ein Recht darauf, in der Erwerbslosenfürsorge zu bleiben. Es ist nicht ihre Schuld, daß sie immer noch ar= beitslos find. Deshalb muß mit allem Nachdruck verlangt werden, daß der eizig befriedigende Ausweg beschritten wird, die Bezugsdauer auf Grund des§ 18 Absatz 2 der Verordnung über Erwerbslosenfürsorge zu verlängern. Der Reichsarbeits­minister muß von diesem Recht unverzüglich Gebrauch machen.

Die Flucht nach Uebersee  .

Wachsende Auswanderung aus Schlesien  .

Im Liegnizer ,, Lanboten"( Nr. 29) finden wir bedrohlich stimmende Mitteilungen über die wachsende Auswan­derung aus Schlesien  , wie sie sich in folgenden Zahlen bildern widerspiegelt. Es wanderten nach Uebersee aus: aus Nieder- Broz. d. aus Ober- Proz. d. Schlesien   Bevölt. Schlesien   Bevölt, Vierteljahresdurchschnitt 1924 252 Pers. 1,7 79 Perf. 0,5 1,9 82 22 111

1925 311

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0,5 0,7

im ersten Vierteljahr 1926 356 Während aus ganz Schlesien   im Vierteljahresdurch schnitt 1924 2,2 Proz. nach Uebersee   auswanderten, ist dieser Bevölkerungsanteil im ersten Vierteljahr 1926 bereits auf 2,9 Proz. gestiegen.

Leider fehlt die Angabe über die Berufe, aus denen sich die schlesischen Auswanderer refrutieren. Aus ihr würde sich bestimmt entnehmen lassen, daß der landwirtschaft liche Beruf mit an erster Stelle marschiert. Das ist ver­ständlich, wenn man bedenkt, daß in diesem Berufe die empörendsten Löhne gezahlt werden und er die, Arbeiter mit Unternehmern zusammenführt, denen gegenüber den Arbeitern keine Rücksichtslosigkeit groß genug sein kann.

Stahlhelmer dürfen schimpfen.

Sogar vor Gericht und der Richter schweigt. In einem Prozeß des Regierungspräsidenten in Merseburg  Grüner, gegen den Stahlhelmführer Oberstleutnant Düster­berg hatte dieser in mündlicher Verhandlung sich herausgenommen, den Kläger als Renegaten zu bezeichnen. Der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Thor west, ließ diesen Ausdruck ungerügt und lehnte es auch, als Genoffe Grüßner einen dahingehenden An­trag stellte, ab, Düfterberg wegen dieses Ausdrucks eine Rüge zu erteilen. Ebenso blieb ungerügt, als dann der Verteidiger Düster bergs den gleichen Ausdruck wiederholte.

Mti dieser Entscheidung des Halleschen Landgerichtspräsidenten fann die Sache natürlich nicht erledigt sein. Wir erwarten rom  preußischen Justizminister, daß er Abhilfe schafft, nach­dem wir ihn schon in unserer Ausgabe vom 1. Mai sehr dringend an seine Pflicht gemahnt haben.

Liquidation in Magdeburg  . Disziplinarverfahren gegen Tenholt. Und was weiter?

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Magdeburg  , 26. Juli( WTB.) Gegen den bisher in der Morduntersuchung Helling beschäftigten Kriminalfommiffar Ten­holt ist ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Ihm wurde die Ausübung der Amtsverrichtungen vorläufig untersagt. Kriminalfommiffar Tenholt hat sich unter Vorlage eines ärztlichen Attestes, das seine Dienst unfähig. teit bescheinigt, frant gemeldet.

Die Abberufung des Kriminalkommissars Tenholt und die Eröffnung des Disziplinarverfahrens gegen ihn sind augen­scheinlich auf die letzte Ungehörigkeit zurückzuführen, nämlich auf den Besuch beim Konsul der Tschechoslowakischen Re­publik. Bielleicht war das auch nur der berühmte Tropfen, der das Faß zum Ueberlaufen brachte.

Ob freilich die Kaltstellung des Tenholt auch die des Untersuchungsrichters bedeutet, müssen wir abwarten. Die deutschen   Richter sind ja ,, unabsetzbar" und auch von ihrem Ge­schäftsbetrieb normalerweise nicht zu entfernen. Daß rea publikanische Richter auch mitten im Jahre auf einen ganz anderen Boften am gleichen Gericht versetzt werden fönnen, hat uns erst vor kurzem das Amtsgericht Mitte- Berlin  gelehrt. Aber in Magdeburg  , wo Bewersdorff noch immer amtiert, tommt das wohl kaum in Frage. Immerhin tann die Beseitigung Tenholts möglicherweise auch auf Kölling eine Wirkung üben.

Berufsausbildung Erwerbsloser.

Besprechungen mit Reich und Ländern.

Auf der Arbeitsbeschaffungstonferenz ist von den Vertretern des Reichsarbeitsministeriums und des Städtetages auch die überaus wichtige Frage der Berufsfortbildung der jugend. lichen Erwerbslosen gestreift worden. Zur genaueren Era örterung dieses für den Arbeiternachwuchs höchst bedeutsamen Pro­blems findet in etwa acht Tagen eine Besprechung statt, die vom Städtetag aus veranstaltet wird. Die Anregung zu dieser Veran staltung geht hauptsächlich von den Städten aus, die sich bisher schon für die Berufsausbildung jugendlicher. Erwerbsloser eingesetzt haben. Reich und Länder werden zu der Besprechung eingeladen.

Der Urheber der Bombenattentate? Kattowitz  , 26. Juli.  ( WTB.) Hier erschien ein von den Aufständischen Verbänden herausgegebenes umfangreiches

Grügner wandte sich beschwerdeführend an den Land­gerichtspräsidenten in Halle, dieser hat aber jeßt nach fast drei Monaten die Beschwerde zurückgewiesen. Nicht nur diese unglaubliche Entscheidung, die vollkommen außer acht läßt, daß es sich bei dem Ausdruck Renegat um eine formele und deshalb zu rügende Aeußerung handelt, Korfanty  , der böse Geist Oberschlesiens  ". noch mehr die Begründung der Entscheidung des Land­gerichtspräsidenten fordert zur schärfst en kritik heraus. Der Landgerichtspräsident erklärt in seinem Bescheid, daß die Behauptung des Gerichtsvorsitzenden, mit dem Ausdruck Kencgat durchaus nichts Unanständiges oder Untauteres erblickt zu haben, durchaus zutreffend sei. Dabei muß jeder Unbefangene ohne weiteres zugeben, daß das Wort Renegat eben deshalb eine formelle Beleidigung darstellt, weil nut ihm etwas zum Ausdrud gebracht werden soll, was geeignet ist, den so Be­zeichneten in der öffentlichen Meinung herab 3 setzen. Damit aber ist bereits der Tatbestand der Beleidigung nach dem deutschen   Strafgesetzbuch erfüllt, und es hätte deshalb ohne weiteres eine scharfe Rüge ausgesprochen werden müssen.

Grügner hatte in feiner Beschwerde auch zum Ausdruck gebracht, daß es Sache des Landgerichtspräsidenten sei, die Frage zu prüfen, ob ein Landgerichtsdirektor, der solche Ausdrücke ungerügt laffe, weiter den Berg in einer Straffammer behalten könne. Auf diesen

wahren Täter in Sicherheit zu wiegen. Das sind strategische Kniffe. Jezt aber ist der Zeitpunkt gekommen, den entscheidenden Schlag zu führen. Heute erfahren Sie die ganze Wahrheit. Binnen 48 Stunden ist der Mord restlos aufgeklärt.

Rommissar( in hypnotischer Aufregung): Einen Augenblick, noch nicht!( Nimmt den Telephonhörer.) Bitte den 3entral­anzeiger". Allo! Redaktion des Bentralanzeigers?" Hier Kriminal­fommissar! Große Sensation! Neue entscheidende Spur... Weitere Berhaftungen unmittelbar bevorstehend... Aufklärung binnen 48 Stunden... dank den großartigen Fähigkeiten der Polizei.. nicht wahr? Sie wissen schon! Wie bitte?... Rein, das fann ich beim besten Willen noch nicht. Nur ein Stichwort? Augenblick bitte! Herr Doktor, können Sie mir wenigstens schon jetzt ein Stichwort geben?

dium!!!

Angeschuldigter( mit scharfem Blick): Oberpräfi Kommissar( ins Telephon): Stichwort: Oberpräsidium! Jawohl!! Wenn ich es Ihnen sage!!! Oberpräsidium!!!! Na, und ob das eine Sensation geben wird! Gar nicht auszudenken... Aber jetzt habe ich feine Zeit mehr. Vergessen Sie nicht, den Bericht. erstatter der Hugenbergpreffe zu informieren! Auf Wiedersehen! ( Hängt an).

Richter( feierlich): Wir befinden uns an einem Wendepunkt der deutschen   Geschichte. Naviculus.

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Flugblatt, in dem die Aufständischen dem Abgeordneten Korfanty   vorwerfen, daß er die Bombenattentate der lebten Tage veranlaßt habe, um so feine Widersacher un­schädlich zu machen und Propagandamaterial für die kommenden Gemeindewahlen in die Hand zu bekommen. In dem lugblatt wird Korfanty   als der böse Geist Schlesiens" bezeichnet, und seine Entfernung aus Ostoberschlesien gefordert.

Oberregierungsrat Mühleifen in Urlaub. Wie der Reichsdienst Reichstommiffariat für Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung der deutschen   Presse hört, tritt Oberregierungsrat Mühleifen vom am fommenden Sonnabend einen längeten Urlaub an. Der gegenwärtig beurlaubte Reichskommiffar Oberst a. D. Kuenzer wird am 9. Auguft seine Tätigkeit wieder aufnehmen.

denen zugegeben werden soll, daß fie manchmal nicht ganz sanfter Art sind; aber wenn die Piccadore nicht auf den Pferden gegen den Stier reiten würden, dann würden die Kräfte des Stieres nicht genügend erschöpft werden, um es dem Matador zu ermöglichen, zur richtigen Zeit den Todesstoß zu führen. Nur auf diese Weise wird der Stier so erschöpft, daß der Matador möglichst ungefährdet feine schwierige Runft dem Bolle zeigen kann."

Diese Mitteilung des Sonderausschusses der spanischen   Regierung ist immerhin ein eigentümliches Bekenntnis. Also erst, wenn der

Stier genügend erschöpft ist, dadurch, daß er mehreren Bierden   den Garaus gemacht, sie auf seine Hörner gespießt, ihnen den Leib auf­geriffen und sie in die Luft geschleudert hat, fann der Held der Stiertämpfe, der vielgefeierte und bejubelte Matador, seine Kunst

ausüben.

Ausstellung der Deutschen Kunstgemeinde im Schloß, die am 4. Juli Verkäufe der Deutschen Kunstgemeinde im Schloß. Die zweite Es ist anzunehmen, daß die jeßige Ausstellung einen noch höheren eröffnet wurde, hat bis heute ungefähr 40 Berkäufe zu verzeichnen. 10 000 m. ungefähr 15 Pro3. der ausgestellten Bilder verkauft hatte. prozentualen Berkaufsjazz erzielen wird als die vorige, die mit Es sind Bilder verkauft von Dettmann, Klemm, Wolff, Baluscher, Albert Hennig  , Fändrich, Hingpeter, Siebert, Ente, Waste, Woll­heim, Honigberger, Meßner, Schmidt- Cafella, Böller, Erit Richter, Paul Grunwald, Kuron, Zille, Zeller u. a. Fast ausschließlich sind in dieser Ausstellung Delbilder verkauft, während die Nachfrage. nach Aquarellen und Graphit faft ganz ausblieb.

Beschlüsse der Genfer   Unterkommission für Literatur und Kunst. Die von der Völkerbundskommission für geistige Zusammenarbeit bestellte Unterfommission für Literatur und Kunft hat ihre Tagung abgeschloffen. Unter den von ihr getroffenen Entscheidungen find zu Prüfung der Frage, wie die geistige Zusammenarbeit auf dem Ge erwähnen: Bildung eines beratenden Sachverständigenausschusses zur Entwurfs für eine internationale Konvention über die Frage des Urheberrechts durch das Bariser Institut für geistige Zusammenarbeit, weiter Schaffung eines internationalen Amtes für Musik und schließ lich Prüfung der Frage eines Konzertprogrammaustausches.

Die Barbarei der Stiergefechte. Die spanische Regierung hat einen Sonderausschuß eingesetzt, der die Frage prüfen sollte, ob die Stiergefechte tatsächlich so barbarisch möglich sei, die Stiergefechte meniger abstoßend darzustellen und seien, wie die Ausländer" es darstellen, und um festzustellen, ob es durchzuführen. Das Komitee hat nun seine Untersuchung abgebiete der Literatur gefördert werden fann, ferner Schaffung eines schlossen, die es eigentlich hätte gar nicht anzufangen brauchen, da die Barbarei der Stiergefechte offenfundig ist. Seltsam ist aber die Tatsache, daß der Bericht des Komitees durchaus nicht im Sinne unserer Auffassung von Stiergefechyten ist. Bekanntlich richten sich die Vorwürfe hauptsächlich gegen die Mißhandlung der alten Pferde, die von den sogenannten Piccadores geritten werden. Sehr oft wird diesen armen Tieren von den Stieren der Bauch aufgeschlißt, bis sie in der Arena zusammenbrechen. Ja, nicht selten werden die Tiere schnell aus der Arena herausgeführt, der verwundete Leib wird notdürftig zusammengenäht, oder häufig vorkommen soll mit Stroh ausgestopft, damit das Tier wieder fähig ist, noch einmal in die Arena zu fommen und feinen Piccador gegen den Stier zu tragen. Die Spanier haben diese bar barische Gewohnheit darum angenommen, meil sie die großen Un­fosten für die Anschaffung ftets neuer Pferde scheuen und darum den Tieren zumuten, die fürchterlichsten Qualen in der Stierkampfarena auszustehen. Ueber dieses wichtige Gebiet des Stierkampfes hat nun die Kommission folgenden herrlichen Entschluß gefaßt und in dem Bericht niedergelegt: Die Pferde können unter feinen Umständen ganz aus der Arena entfernt werden, wenn auch der Angriff eines Stiers auf ein Pferd oft zu Berwundungen der Tiere führt, von

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was

Niemand darf ins Ausland. Der Wunsch der italienischen Reifen­den, ihre Ferien in der Schweiz   zu verbringen, wird zum Aerger ber Betroffenen durch neue wirtschaftliche Maßregeln beeinträchtigt, die die italienische Regierung einzuführen für gut befunden hat. An den Grenzstationen wird den ausreisenden Italienern das Baz oifum rundweg verweigert, mit der Erklärung, daß die Reisenden in Zukunft ihr Geld in Italien   ausgeben sollen, um dadurch die Regierung in ihrem Bemühen, den Lira- Kurs zu stabilisieren, zu unterstützen. Der neue Eingriff Mussolinis in die persönliche Frei­heit der Italiener hat überall lebhafte Entrüftung ausgelöst.

Das Londoner Inffifufe of Metals hält feine Herbstversammlung vom alte Beziehungen mit dem europäischen   Feitlande wieder anknüpfen; auch 1. bis 4. September in Lüttich   ab. Die englische Gesellschaft will dadurch eine Anzahl deutscher Gelehrter und Praktiker der Metalltunde wird an der Lütticher Tagung teilnehmen.