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Hochwasserschutz in Preußen. A
Ein Programm des Landwirtschaftsministers.
Gerade in diesen Tagen der offenen Auflehnung] burger Arbeitsgemeinschaft stellt nur eine Vereinigung von land. eines deutschen Richters gegen die republi- wirtschaftlichen Arbeitgeberverbänden dar. fanische Staatsgewalt erlangt der Artikel der Deut- den 3wed, gemeinsam gleichlautende Richtlinien zur Beschaffung schen Richterzeitung" besondere Bedeutung. Wenn es mög von Schnittern aufzustellen. Der Landbund, Kreisgruppe Das preußische Landwirtschaftsministerium lich ist, daß in dem offiziellen Organ der deutschen Richter Grimmen , hat aber gegen Unbekannt" Anzeige erstattet, weil ver Grimmen , hat aber gegen„ Unbekannt" Anzeige erstattet, weil ver- hat zur Vermeidung von Ueberschwemmungen und Hochwasserbereits die Ansicht vertreten wird, daß der Richter nicht mehr mutet wird, daß ein Angestellter dem Landboten" das Schreiben fatastrophen, wie sie in den letzten Monaten viele Gegenden und an das Gesetz gebunden sei, daß er nach seinem freien Er zugestellt hat und die medlenburgische Justizbehörde Landstriche über sich ergehen lassen mußten, ein großes Hochmessen Gesetze also wohl auch die Berfassung?-be- eröffnet prompt das Strafverfahren gegen un- wasserschußprogramm entworfen. Wie wir erfahren, achten oder nicht beachten dürfe, dann ist die Mag: befannt". rechnet das Ministerium stark damit, daß dieses Programm im deburger und Münchener Justiz, wie sie jetzt enthüllt worden Rahmen des großen Arbeitsbeschaffungsprogramms durchgeführt ist, wahrlich nicht mehr unerklärlich. wird. Die Bauten für den Hochwasserschutz find an fich Sache der Länder. Aber da die Länder sich schon in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit finanziell anstrengen müssen, appellieren sie für die Hochwasserschutzarbeiten an die Hilfe des Reiches. Für Notstandsarbeiten in engerem Sinne sind bekanntlich 200 Millionen ( 100 vom Reich und 100 von den Ländern) bewilligt. Die Frage ist nun, ob diese 200 Millionen zur Finanzierung der Hochwasserschutzarbeiten herangezogen werden können. Der auf Preußen entfallende Teil der 200 Millionen entspricht ungefähr der Summe, auf die die Kosten für das preußische Hochwasserschutzprogramm( 96 Millionen für die westlichen und 60 Millionen für die östlichen Provinzen) veranschlagt worden sind.
Um so notwendiger, daß endlich mit der Reform der deutschen Justiz an Haupt und Gliedern begonnen wird. Mit den schönen Worten, mit denen der neue Reichsjustizminister sein Amt angetreten hat, ist es wahrlich nicht getan. Die Justizreform muß sofort in Angriff genommen werden. Und sie muß beginnen: beim deutschen Richter!
Ein neuer Justizübergriff.
Ist der Landbund eine amtliche Institution? Der verantwortliche Redakteur des in Stettin erscheinenden Pommerschen Landboten" erhielt für den 15. Juli eine Borladung des Amtsgerichts Stettin zur Zeugenvernehmung. Auf der Ladung stand folgendes vermerkt: In der Strafsache gegen Un bekannt wegen Verlegung des Amtsgeheimnisses sollen Sie" ufw. Bei der Vernehmung wurde erklärt, daß es sich um ein in der Nr. 12 der Zeitung abgedrucktes Schreiben des Landbundes, Kreis Grimmen, an die Neubrandenburger Arbeitsgemeinschaft handelt. Es wurde gefragt, von wem das fragliche Schreiben stamme. Die Aussage hierüber wurde selbstverständlich abgelehnt.
Zur besseren Information wollen wir das Schreiben des Landbundes zunächst zum Abdruck bringen:
,, Die Deutsche Arbeiterzentrale, Landesstelle Stettin , wendet sich mit einem Schreiben an unsere Arbeitgeber im Kreise und gibt an, daß die Entsendung von Beauftragten ( Borschnittern, Aufsehern usw.) nach der Grenze zur Schnitterbefchaffung überflüssig und auch unerwünscht sei. Es ist seit Jahren Uebung, daß die einzelnen Wirtschaften ihre Borschnitter enifenden, um die Leute an der Grenze selbst aufzusuchen und zu sammenzustellen. Die Grenzämter der Deutschen Arbeiterzentrale wollen jetzt die besonderen Wünsche der Herren Arbeitgeber berücksichtigen, Aufträge an der Grenze durch Beauftragte( Bor schnitter, Aufseher usw.) fönnen nicht mehr entgegengenommen werden. Die Deutsche Arbeiterzentrale fucht sich also eine Monopolstellung in der Schnitter beschaffung aus eigener Machtvollkommenheit einzuräumen.
Da bisher alle behördlichen Einrichtungen für die Wirtschaft versagt haben, glauben wir auch hier nicht, daß eine Besserung der Berhältnisse durch die Monopolstellung der Grenzämter der Deutschen Arbeiterzentrale eintritt. Bir befürchten vielmehr, daß nach den Erfahrungen namentlich des legten Jahres von den Grenzämtern zunächst die Proving Sachfen mit ihrem besseren Schnittertarif bevorzugt beliefert wird, an zweiter Stelle die einzelnen Arbeitgeber, denen es möglich ist, besondere Beziehungen zu diesen Grenzämtern zu eröffnen, und an legter Stelle die Provinz Bommern den Ausschuß der Schnitter zugewiesen erhält, der später mehr auf der Wanderschaft als wie in der Wirtschaft tätig ist.
Wir bitten um eine gefl. Stellungnahme, ob wir noch in letter Stunde entgegen dem Rundschreiben der Deutschen Arbeiterzentrale unsern Arbeitgebern mitteilen fönnen, daß sie nach wie vor ihren Bedarf an der Grenze felbft eindecken können, soweit die Borschnitter dazu geeignet sind."
Im Landboten " wurde an die Wiedergabe dieses Schreibens eine durchaus sachlich gehaltene Kritik gefnüpft. Es wurde darauf verwiesen, daß die Schittertarife der Provinz Pommern schlechter als die der Provinz Sachsen sind. Darauf sei es zurück zuführen, daß bei der Beschaffung von Schnittern erhebliche Schwie rigkeiten bestehen.
Folgendes muß aber beachtet werden: Das Schreiben ist teiner amtlichen Stelle verfaßt und auch nicht an eine folche gerichtet, denn die Neubranden
Don
Weltkunst oder Völkerkunde?
Eine Erwiderung von Erich Pagel.
In der Freitagmorgennummer vom 30. Juli übt Dr. Paul F. Schmidt Kritik ant Museum für Völkerkunde. Als langjähriges am Mitglied der von Adolf Bastian , Rudolf Virchow und anderen begründeten„ Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Ürgeschichte", die stets in enger Berbindung mit dem Museum stand, möchte ich doch etwas Grundfäßliches zu dieser Kritit bemerken.
Eingangs hebe ich hervor, daß es mir noch nicht an der Zeit ercheint, ein abschließendes Urteil über die jetzige Aufstellung des Museums zu geben, da einige Abteilungen noch gar nicht fertig und eröffnet sind und bei anderen( z. B. im Erdgeschoß) vielfach noch die erklärenden Beischriften fehlen.
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Dr. Schmidt urteilt als Kunsttrititer und Kunsthistorifer, und so interessant seine Bemerkungen find, so können sie doch keinen Freund der Völkerfunde überzeugen. Böllerkunde bedeutet, richtig verstanden, Kunde von den Bölkern, gleichpiel cb hoch oder tiefstehenden, Kennenlernen und Erfenntnis über Lebensbedingungen, Lebensformen und Lebensäußerungen, wozu das ganze materielle Besitztum und selbstverständlich auch die künstlerische Betätigung ge= hört. Aber die Kunst ist vielfach nur Zweckunft, Kunstgewerbe, und es ist( abgesehen von einigen Hochkulturgebieten Ajiens) faum Kunst um ihrer selbst willen ausgeübt worden. Die künstlerische Be tätigung fann also nicht von den Werkzeugen, Waffen, Kunstgegen ständen usw. gesondert werden. Wie sollen z. B. die wundervollen Augenornamente des Indianerkulturkreises an der Nordwestküste Ameritas in einem Weltkunstmuseum" gezeigt werden, ohne zugleich die Boote, Gerätschaften, Gewebe usw., auf denen diese Ornamente angebracht sind, zu beachten? Ferner sind z. B. die Tanz masten vielfach hochkünstlerisch ausgeführt, nichtsdestoweniger bleiben diese Tanzmasken aber in erster Linie Gegenstände völkerkundlicher Betrachtung, und ihre Ausstellung lediglich nach ihrer Kunstwertung würde die Tatsache verwischen, daß Tanzmasken( auch unfünstlerische) bei vielen Bölkern auf der Erde verbreitet sind, und daß hier die Frage auftaucht, ob alle diese Maßnahmen unabhängig voneinander auf Grund gleicher oder ähnlicher menschlicher Anlagen entstanden sind oder sich von einem Ursprungsort weiterverbreitet haben. Ebenso find z. B. die oft fein verzierten Menschenschädel oder etwa die Totempfosten völkerkundliche Gegenstände. Warum foll man nicht auch dabei oder bei der Betrachtung peruanischer Töpferwaren zugleich fünstlerisch empfinden dürfen, nur weil z. B. im Neben schrank einige Mumien untergebracht sind? Die buddhistische Kunst ( im Erdgeschoß) ist ebenfalls nicht nur fünstlerisch, sondern auch völkerkundlich, ja sie ist ohne die völkerkundliche Betrachtung mit ihren Kulturkreisen und Kulturausstrahlungen gar nicht so gut zu verstehen, und nebenbei bemerkt gibt es auch hier Siegesallee tunst", wie z. B. die Reliefs zum Epos Ramayana. Daß sich bei
In dem Schreiben des Landbundes kommt unzweifelhaft der Wunsch zum Ausdrud, die Arbeitsgemeinschaft möge durch ihre Stellungnahme dafür sorgen, daß die in Frage kommenden Arbeit geber die von der Deutschen Arbeiterzentrale herausgegebenen Anordnungen nicht befolgen. Es wäre, weil die Arbeiterzentrale eine halbamtliche Stelle ist, begreiflich, wenn deswegen gegen den Landbund, eventuell gegen die Neubrandenburger Arbeitsgemein schaft, eingeschritten werden würde. Die Deutsche Arbeiterzentrale hat doch sicher im Einverständnis mit der Regierung gehandelt, als sie das in dem Schreiben des Landbundes erwähnte Rundschreiben an die Arbeitgeber des Kreises Grimmen gerichtet hat. Wir fagen ausdrücklich: das wäre begreiflich, weil offensichtlich die Absicht vorliegt, behördliche Maßnahmen zu durchtreuzen. Stattdessen wird nach demjenigen gefahndet, der das Schreiben dem„ Landboten " übermittelt haben soll. auf dem Amtsgericht. Dabei wurde erklärt, daß die Bernehmung Am 23. Juli erfolgte eine neue Ladung zur Bernehmung noch einmal angeordnet sei mit dem Ersuchen, den Zeugen, also den Redakteur darauf aufmerksam zu machen, daß bei Verweigefahren gegen ihn angeordnet werden würde. Selb rung der Aussage eventuell das Zeugniszwangsver verständlich ist auch bei dieser Bernehmung die Aussage verweigert
worden.
Die Reichseinnahmen.
Die Einnahmen decken nicht mehr die Ausgaben. Das Reichsfinanzministerium veröffentlicht über die Lage der Reichsfinanzen neuerdings laufend zwei Uebersichten. Die erste Uebersicht verzeichnet nur die Eingänge an Steuern. Sie ist wichtig, weil sie den Ertrag jeder einzelnen Steuer nachweist. Die zweite Uebersicht stellt alle Einnahmen( Steuern und Berwaltungseinnahmen) den gesamten Ausgaben gegebenüber. Dabei wird zwischen dem ordentlichen und dem außerordentlichen Haushalt unterschieben. Ferner werden und das ist eine überaus wichtige Neuerung auch die nachträglichen Einnahmen und Ausgaben des bereits abgeschlossenen Rechnungsjahres berücksichtigt. Deshalb sind diese Uebersichten ein brauchbares Mittel zur Beurteilung der jeweiligen Lage der Reichsfinanzen.
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Ueber die Reichseinnahmen und ausgaben des ersten Quar. ta Is des Rechnungsjahres 1926( April bis Juni) ist die tals Uebersicht vor einigen Tagen erschienen. Danach verzeichnete der ordentliche Haushalt eine Gesamteinnahme von 1524 Millionen, eine Gesamtausgabe von 1601 Millionen Mart . Es ist also Da im Etat aus den Ueberschüssen der Jahre 1924 und 1925 ein ein faffenmäßiger Zuschuß von 77 Millionen erforderiich gewesen. monatlicher Zuschuß von 30,6 Millionen vorgesehen ist, in drei Monaten also 91,8 Millionen, so hat der ordentliche Haushalt mit Monaten also 91,8 Millionen, so hat der ordentliche Haushalt mit einem etatsmäßigen Ueberschuß von 14,8 millio nen abgeschlossen.
Das Reich hat bereits ein gewiffes Entgegentommen arbeiten Verwendung finden. Auf diese Weise kann aber nur ein der Beschäftigung von Arbeitslosen auch für Hochwasserschuhzugefagt. Die zur Verfügung stehenden Mittel können zum Zwed Teil des Hochwasserschutzprogramms erledigt werden; denn Grundbedingung für die Verwendung des 200- Millionen- Fonds ist, daß die Zahl der unterstützten Arbeitslosen besonders groß ist, und das das Geld in erster Linie in den Gegenden nugbar gemacht wird, wo find in erster Linie die westlichen Provinzen. Die Mittel müssen dort verwendet werden, wo große Arbeitslosigkeit herrscht, ganz gleich, ob nun Hochwasserschutzarbeiten in Frage kommen oder nicht.
Es dürfte sich daher empfehlen, im Rahmen des Programms für die eigentlichen Notstandsarbeiten, das zurzeit zwischen der Reichsarbeitsverwaltung und den Ländern ausgearbeitet wird, diejenigen Hochwasserschutzprojekte in Angriff zu nehmen, die nicht so umfangreich sind und die noch in diesem Herbst rechtzeitig zu Ende geführt werden können; denn die Hochwasserschutzbauten, vor allem die Deichdämme, fönnen nicht den Winter über halbfertig liegen bleiben, weil sonst leicht neu auftretendes Hochwasser die angefangenen Bauten in furzer Zeit wieder völlig zerstört. Da aber auf der anderen Seite die Durchführung gerade der größeren Hochwasserschutzprojekte zur Verhütung neuer Schäden auch nicht auf die lange Bant geschoben werden darf, muß für diesen Teil des Hochwasserschutzprogramms rechtzeitig eine besondere Finanzierung erfolgen. Man darf nicht außer acht laffen, daß der Hochwasserschutz eine produttive Anlage ist. Reich und Länder müssen daher sofort bei dem Zusammentritt der Parlamente im Herbst für die Finanzierung des Teils des Hochwasserschutzes, der augenblicklich durch Notstandsarbeiten noch nicht erledigt werden fann, rechtzeitig Sorge tragen.
Raiffeisen staatsgefährlich. Die polnische Polizei verlangt, daß der Name Raiffeisen von dem Genossenschaftshaus in Bosen beseitigt wird. Sie stüßt ihre elende Schifane auf eine Berordnung, nach der Inschriften an Straßenfronten in polnischer oder polnischer und deutscher Sprache angebracht sein müssen. Aber ein Eigenname iſt... unübersetzbar. Der polnische Innenminister sollte die Bosener Polizei daran hindern, Polen lächerlich zu machen wegen ihrer Aktion gegen den verdienten, in ganz Europa bekannten Gründer des länd
Der außerordentliche Haushalt, durch den insbeson dere die Kriegslaften und die Reparationszahlungen zu decken sind, weist nur eine Einnahme von 0,6 Millionen Marf nach. Die Aus. gaben betragen dagegen 116,5 Millionen. Mithin sind aus Anlichen Genossenschaftswesens. leihen zu beden 115,9 Millionen.
Im allgemeinen bestätigt diese Uebersicht die Annahme, die sich schon aus der Entwicklung der Steuereinnahmen des Reiches ergeben hatte. Mit Hilfe der Ueberschüsse der vergangenen zwei Jahre ist ein etatsmäßiger Ueberschuß von 14,8 Millionen erzielt worden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß die Steuerein nahmen nicht mehr zur Bestreitung der Ausgaben ausreichen. Tritt ein weiterer Rückgang der Steuererträge ein, so wird auch rechnungsmäßig ein Fehlbetrag fich ergeben.
der religiösen Kunst oft teine scharfe Grenze gegenüber der„ reinen" Kunst ziehen läßt, ist natürlich, spricht aber durchaus nicht gegen die Trennung von der ostasiatischen Kunſtabteilung.
Im Berliner Museumswesen liegt manches im argen, auch das Berliner Völkerkundemuseum wird nach Beendigung der Neuordung viele Wünsche übrig laffen, aber die Kritik Dr. Schmidts geht hier von unrichtigen Voraussetzungen aus. Das Völkerkundemuseum foll im Gegenteil durchaus zu völkerkundlichen Betrachtungen anregen, andere Bölker verstehen und auch ihre künstlerische Betätigung schäßen lernen. Eine solche wichtige völkerkundliche Schulung ist zugleich sozialistisch.
Es gibt keinen Krebsbazillus.
Die Ansicht, daß der Krebs durch einen Krebsbazillus entstehe, taucht immer wieder auf, aber sie ist, wie in der Leipziger fuchungen von Profeffor Warburg in Berlin nicht aufrechtIllustrierten Zeitung" ausgeführt wird, nach den letzten Unterzuerhalten. Es gibt einen Krebsbazillus ebensowenig, wie es einen bestimmten Bazillus gibt, der Zucker oder Arterienverkalkung hervorruft. Krebs ist vielmehr eine Infektion der förpereigenen Bellen. Krebsgewebe wächst unbeschränkt, im Gegensatz zum normalen Körpergewebe, so daß sich der Stoffwechsel in der Krebszelle von dem einer normalen Zelle unterscheiden muß. Zwischen dem Stoffwechsel daß die normale Zelle zugeführten Zucker zu Kohlensäure und Waffer der normalen Belle und dem der Krebszelle besteht der Unterschied, verbrennt, während die Krebszelle ihn in Milchsäure spaltet. Grund fäßliche Unterschiede hinsichtlich des Zellstoffwechsels, der für das Wachstum der Karzinome ausschlaggebend ist, bestehen, wie die Untersuchungen fünstlicher wie natürlicher Krebsgeschwülste, Rattenfarzinom, normaler menschlicher Krebsgeschwülste zeigen, nicht: immer bildet das Karzinom aus dem zugeführten Blutzucker Milch fäure. Es ist dabei auch ganz gleichgültig, welchen Reiz das Karzinom hat oder welchen Siz es aufmeist.
Die tschechischen Faschisten drohten in einer Prager Versammlung mit einer" Attion", wenn ihr geliebter General Gajda nicht binnen 10 Tagen ein amtliches Ehrenzeugnis erhalte. Die Regierungsvertreter schritten gegen diese Drohung nicht ein. Eine Regierungserklärung befagte proher, daß einige Zeugen noch nicht erSowjetrußland) also noch einige Zeit brauche. Wie sie auch ausmittelt seien, die Untersuchung gegen Gajda( wegen Spionage für gehen mag wir wissen, daß Masaryk den Gajda wegen seiner faschistischen Gelüfte entfernt hat und dabei dürfte es auch bleiben.
Nikolaus II. als Zenfor. Das neueste Heft des in Moskau erscheinenden Roten Archivs" enthält einen interessanten Bericht über eine nicht zuftandegekommene Zensurierung der Tolstoischen Werke durch Nikolaus II. and während bis dahin viele Werte Tolstois im Auslande erscheinen Die russische Borzenjur wurde erst im Jahre 1906 abgeschafft, mußten. Aber selbst nach Aufhebung der Borzenjur fiel so manches Tolstoische Wert der Beschlagnahme anheim, 2s nach Tolstois Ableben feine Tochter zufammen mit feinem Sekretär Tichortkow an die Herausgabe feiner noch unveröffentlichten Werke schritten, bean tragten sie zur Bermeidung etwaiger Zenfureingriffe bei Nikolaus II. eine generelle Erlaubnis zur Herausgabe von Tolstois Werfen.
Dieses Gesuch wurde dem Zaren von dem Hofminister Fredericks unterbreitet. Offenbar wußte weder der Zar noch sein Minister, daß in Rußland die Vorzensur bereits abgeschafft worden war. Niko laus II. entschloß sich also, die Geste Nikolaus I. nachzuahmen( der die Zenfurierung von Puschkins Werfen übernommen hatte) und befurierung von Tolstois Werten, wobei diefer in zweifelhaften Fällen traute den Hofminister Graf Golfaischtschow Kulusow mit der Benum das persönliche Gutachten Nitolaus II. einkommen mußte.
Als Ministerpräsident Stolypin von der Sache erfuhr, wies er in einer Eingabe an Fredericks darauf hin, daß die Wiedereinführung der Vorzenjur einen ungesetzlichen Att bedeuten würde. Fredericks machte dem Baren eine entsprechende neue Eingabe, worauf sich dieser veranlaßt jah, von der Zensurierung der Tolstoischen Werke abzumerk zurückgegeben, daß sie nur auf Grund der bestehenden allge sehen. Tolstois Manuskripte wurden Tichortkom dann mit dem Bermeinen Pressebeftimmungen gedrudt und verbreitet werden dürften.
sache, daß Mussolini , der zeitgenössische Verfechter des mittelalterMussolini verflucht das Fluchen. Sehr interessant ist die Tatlichen Gehorsams seitens der Unterdrückten, das Fluchen neuerdings als eine strafbare Handlung, als Erregung öffentlichen ergernisses erklärt hat. Was heißt aber Fluchen? Der Katechismus jagt für Fluchen": Du sollst den Namen deines Gottes nicht unnüß führen, Wer ist Gott ? Ich bin der Herr dein Gott. Vielleicht Mussolini ? Klug genug von ihm, dem Staatsmann, der Macht genug in dem faschistischen Italien befißt, das Fluchen zu verbieten, das Fluchen auf ihn, einen Staatsmann, der heute zu oft und gern verflucht wird. Das ist der Fluch der bösen Tat; denn verbotene Früchte reizen. Werden die Italiener nicht Mussolinis Berbot verfluchen müssen, und damit ihn? Geflucht hat man ja auch schon troz des neuen Gesetzes. Burde doch neulich erst in Stalien ein Biehhändler, der nur ein Roß verflucht hat, schwer bestraft.
Die Fähigkeit, aus dem Blutzucker Milchsäure zu bilden, ist eine allgemeine Eigenschaft aller Körperzellen. Die normale Belle bildet aber erst Milchsäure, wenn der Zelle nicht genügend Sauerstoff zugeführt oder die Zellatmung durch Gifte gehemmt wird. Die Krebs. zelle tut dies aber auch bei einem Sauerstoffüberschuß, ihr Stoffwechsel vollzieht sich wie bei einer normalen, aber erstickten Belle. Erstickt man fünftlich normale Zellen, so wird deren Atmung geschädigt, und sie stellt sich auch nicht wieder ein, wenn man genügend Bellen sterben ab; nur wenige bleiben am Leben, und diese sind nicht Sauerstoff heranbringt. Die meisten der fünftlich so behandelten mehr von Karzinomzellen zu unterscheiden. Die Ersticung normaler menschlicher Zellen scheint zu genügen, um Krebs hervorzurufen. Durch dauernde Schädigung der Atmung normaler Zellen gehen diese zum größten Teil zugrunde, während ein Teil sich in typische Krebszellen umwandelt. Durch diese grundlegenden neuen Unterbaus am Gendarmenmarkt. Da jedes Mitglied der Boltsbühne jährlich suchungen eröffnen sich unter Umständen auch neue Wege in der Behandlung des bisher als unheilbar erscheinenden Leidens.
unter Beteiligung von 1000 Delegierten, die fast 40 Rationen vertreten, Der 18. Welffongreß für Esperanto wurde am Montag in Edinburgh eröffnet.
jahr zu füllen. Sie verteilen sich wie folgt: 620 000 Bläge im Theater am 1 800 000 Theaterplote gedenkt die Berliner Boltsbühne im neuen Spiel Balomplag, 342 000 Blaze in der Oper am Blaß der Republit, 280 000 Bläge im Theater am Schiffbauerdamm, 370 000 Bläge im balia- Theater, 130 000 Bläge im Schiffertoeater, 34 000 Blaze im Staatlichen Schauspiel zwölfmal ins Theater fommt, fo rechnet die Boltsbühne auf 150 000 lit glieder. Die Beiträge für den Vorstellungsbesuch bleiben wie im Vorjahre ( Abendvorstellungen M. 1,50, Nachmittagsvorstellungen M. 1,10).
Tschechische Ehrung für Hugo Salus . Der tichechoslowakische Unterrichts. burtstages eine Ehrengabe als Anerkennung für seine literarische Tätigkeit minister hat dem deutschen Dichter Hugo Salus anläßlich feines 60. Se
überwiesen.
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