Der Prozeß gegen die Krankenschwester Fleffa.
Belaftende Zeugenaussagen.
Der Mordprozeß gegen die Krantenschwester Flessa, der gegenwärtig in zweiter Instanz vor dem Frankfurter Schmurgericht verhandelt wird, findet weit über das Gebiet der Stadt Frankfurt hinaus infolge der sensationellen Umstände, unter denen die Flessa den Frankfurter Arzt Dr. Seitz erschossen hat, größte Beachtung. Pressetisch und Zuhörerraum find täglich über füllt. Am gestrigen erften Verhandlungstage wurde die Angeklagte über ihre Beweggründe zur Tat vernommen.
Verbandstag der Metallarbeiter eigenen wirtſchaftlichen Schwierigtetten Her deutschen Arbeiterschaft
Zweiter Verhandlungstag.
U
Den Bericht des Ausschusses gab eissig Frankfurt a. Main . Er beschäftigte sich mit internen Borgängen im Berbands leben. Redakteur Kummer sprach für die Schriftleitung der Metallarbeiter 3eitung". der Metallarbeiter 3eitung". Er besprach eingehend die Redaktionsführung, verteidigte sie gegenüber Angriffen von fommunistischer Seite und betonte dabei die Notwendigkeit, Vorwürfe megen fogenannter einseitiger Schreibweise" mit Beweisen zu be legen. Jedenfalls feien auf alle diese Proteste, die immer
Bremen , 3. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Dienstags verhandlungen begannen mit der Fortsetzung der Geschäftsberichte. Der Hauptkassierer Schäfer legte dar, daß sich die Finanzen des Verbandes sehr gebessert haben. Besonders die Vermögen der Verwaltungsstellen haben sich stark vermehrt, es hat fogar den Anschein, als ob über das notwendige Maß hinaus Gelder in den Lokaltassen festgehalten werden. Die Zu schüsse, die gelegentlich bis zu anderhalb Millionen Mark pro Monat Als wichtigstes Ergebnis läßt sich aus ihren Aussagen anführen, ausmachten, haben aufgehört. Die Streitunterstüßung daß sie im Gegensatz zu ihren Angaben im ersten Prozeß jezt be ist erhöht und eine Verbesserung der Erwerbslofenunter hauptet, sie habe die Tat begangen, weil Dr. Seiß, mit dem sie in st ügung wird erwogen. Ein Zusammenarbeiten mit der Bank der intimen Beziehungen gestanden habe, sie nicht habe heiraten wollen. Arbeiter, Angestellten und Beamten sei notwendig. Mit einer AufUeber ihre Beziehungen zu dem Arzt wurde sie gestern unter Ausforderung an die Lokalfaffierer zu pünktlicher Abrechnung mit der schluß der Deffentlichkeit fast zwei Stunden lang verhört. Am Ende Hauptkasse schloß Schäfer seinen Bericht. der Bernehmung behauptete fie, teine Tötung des Dr. Seiz geplant, sondern nur den Willen gehabt zu haben, ihn durch eine unbedeutende Verwundung zu erschrecken. Im großen und ganzen hat sie sich bisher flug und geschicht verteidigt, wenn sie auch hin und wieder ein sehr erregtes Wesen zur Schau trug, durch das fie sich einmal sogar verleiten ließ, dem Staatsanwalt auf einen Vorhalt hin, den er ihr machte, zuzurufen: Sie lügen ja!" Die Beugen vernehmung, die nach Abschluß des Verhörs der Angeklagten am geftrigen Nachmittag begann und heute fortgesetzt wurde, ergab für Die Angeklagte viel belastendes material. Ein mit dem Ermordeten gut bekannter Arzt jagte aus, Dr. Seiß habe ihm schon fechs Monate vor der Tat erzählt, er werde von einer Kranten schwester mit Liebesanträgen verfolgt, die von ihm ein Kind haben wolle. Sie habe ihn schon einmal auf der Promenade mit einem Revolver bedroht. Später habe ihm Dr. Seitz gesagt, er habe ihm die Angaben deshalb gemacht, damit Anhaltspunkte vorhanden seien, wenn man ihn eines Tages tot auffinden werde. Die nächste Zeugin, eine Krankenschwester, äußerte fich dahin, daß Dr. Seiß sich ihr und den übrigen Schwestern gegenüber stets torreft benommen habe. Eine große Anzahl weiterer Zeugen, hauptsächlich Freunde und Kollegen des ermordeten Arztes bestätigen die Aus. fagen des ersten Zeugen, daß Dr. Seit monatelang vor der Tat davon gesprochen habe, er fühle sich von einer Kranten schwester bedroht, die ein Kind von ihm haben wolle und ihm immer wieder erklärte, fie verzichte ausdrücklich auf alle recht. lichen Konsequenzen, die sie aus seiner Vaterschaft ziehen könnte. Während der Bernehmung der Zeugen gebärdete fich die Angeklagte oft sehr aufgeregt und machte ziemlich scharfe Zwischenrufe. Bon der Berteidigung wurde an einen als Zeugen geladenen Rechtsanwalt aus Rödelheim die Frage gestellt, ob er nicht mehrfach in seiner Wohnung Gelage veranstaltet habe, an denen auch minderjährige Mädchen teilgenommen hätten und ob nicht auch Dr. Seiz an diesen Gelagen teilgenommen hätte. Unter Ausschluß der Deffentlichteit wurde festgestellt, daß Dr. Seiz an diesen Dingen nicht beteiligt ge. mesen ist. Im übrigen verweigert der Zeuge über die fraglichen Borgänge die Aussage. Einem weiteren Zeugen, dem Dr. Seiz ebenfalls erklärt hatte, er werde oft in der Nacht von einer ihn mit Anträgen verfolgenden Krankenschwester, die plötzlich hinter einem Gebüsch oder einem Baum hervortrete, bedroht, rief die Angeklagte erregt entgegen:„ Das ist nicht wahr. Sie können ja durch eine Vernehmung mener Hauswirtin feststellen, daß ich immer abends zu Hause gewesen bin. Im übrigen: Sie hatten ja zehn Monate( gemeint ist die Zeit seit dem Lage ihrer Berhaftung) Zeit dazu!" Die Angeflagte befand sich hiernach in solcher Erregung, daß die Berhandlungen unterbrochen werden mußten.
Blikschlag in eine Touristengesellschaft. Bei dem legten schweren Unwetter im Altvat ergebirge schlug nach einer Meldung aus Breslau der Blig in eine aus 16 Bersonen bestehende Touristengesellschaft ein, die sich auf dem Wege von der Hochschar nach dem Heidebründel befand. Sämtliche Tou. risten wurden zu Boden geriffen und waren bewußtIos. Die Männer erholten sich schnell; zwei Frauen erlitten einen Nervenchod, eine Frau wurde in bewußtlosem Zustande in das Georg- Schußhaus auf der Hockschar zurückgetragen.
Unfall eines italienischen Cent- Luftschiffes. Das Lenfluftschiff Nr. II, das dem Dampfer Bianca Mano den an Bord befindlichen Nordpolfahrern zu Ehren das Geleit gegeben hatte, mußte nach einer Meldung aus Rom auf dem Rüdflug wegen eines unvorhergesehenen Zwischenfalles rund 20 Kilometer von Gaeta niedergehen. Dabei fielen der Major Fern und der technische Leiter Rossi ins meer und gingen unter. Die übrige Befagung ist mohlauf. Das Luftschiff wurde von rasch herbeigeilten Kriegsschiffen abgeschleppt und wird wieder instand gesetzt werden.
Krankheiten im Ueberschwemmungsgebiet. Wie aus Liegnis Krankheiten im Ueberschwemmungsgebiet. Wie aus Liegni gemeldet wird, liegen im Landkreis Liegniß nicht weniger als etwa 800 Personen an Grippe, Sharlach, Typhus oder Sumpffieber danieder. In mehreren Fällen wurde Schlammfieber festgestellt. Eine Reihe von Landarbeiterinnen, die von Infekten gestochen wurden, mußten wegen Blutvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden.
1. Rennen.
Sport.
Rennen zu Karlshorst am Diensfag, den 3. Auguft. 1. Majoran( St. Edler), 2. Letter Ritter( Franzfe), 3. Nüdficht( Hauler). Toto: 259: 10. Blat: 39, 20, 13:10. Ferner liefen: Onilon, Athalberga, Bensberger Kadett, Verschwiegenheit, Fridjof, gef., Nettelbed, Aufbau. 2. Rennen. 1. Erdfertel( Hauser), 2. Faleider( v. Lewinski), 3. Qicht Alberich( Bismart). Toto: 49: 10. Plak : 13, 15, 14: 10. Ferner liefen: Falter, Kornblume, Mirafel, Banter, Abendmind. 3. Stennen. 1. Eigensinn( W. Dyhr), 2. Lasso II( Hauser), 3. Tube. rose( St. Edler). Toto: 25: 10. Plat: 12, 12, 26: 10. Ferner liefen: Final, Malus, Silvo, gef., Zingareftta, Alteneffen, Octavian . 1. Stattliche( Stränzlein), 2. Bintermeide( St. Ebler), 4. Rennen. 3. Eleazar( Hauser). Toto: 113: 10. Platz: 18, 16, 13: 10. Ferner liefen: Quo vadis, Lemmel, Schirmherr, gef., Veleda , gef. 5. Rennen. 1. Marc Anton( Staudinger), 2. Zauberflöte ( Lt. Jah), 3. Maral( v. Lewinski). Toto: 36: 10. Play: 16, 16, 17: 10. Ferner liefen: Missa , Fabiola, Diamant, Fechterin, Miz Vigotous.
6. Rennen. 1. Formint( Hauser), 2. Aufklärung( St. Edler), 3. Stern berg( Wurft). Zoto: 74:10. Blag: 18, 13, 18:10. Ferner liefen: Habicht, Rubel, Waldgeist, Brigant, Rosen.
7. Rennen. 1. Schneewittchen( Hr.Schniker), 2. Malatesta( v.Herber), 3. Ratibor ( v. Seller). Toto: 54:10. Blat: 19, 18, 17:10. Ferner liefen Garazener, Hedenstrauch, Mäuseturm , Rinaldo, Aviater, Flamberg, Eldgaffeln.
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin. ( Nachdr. berb.) Bielfach heiter und troden, etwas wärmer, besonders in den Tagesstunden.- Für Deutschland : In Süd- und Ostdeutschland leichte Gewitterneigung, sonst meist heiter, troden und etwas wärmer.
den Stempel fabrikmäßiger Herstellung trugen, nie die von der Schriftleitung angeforderten Beweisstüde eingegangen. Kummer bestätigte noch einmal die Absicht der Rebaktion, alle Richtungen und Meinungen in der Zeitung zu Worte tommen zu lassen, wie es bisher geschah. Die vielen Wünsche nach einem Ausbau der technischen Beilage fonnten zum Bedauern der Schriftleiter nicht in vollem Umfange befriedigt werden, weil der zur Verfügung stehende Raum nicht ausreicht. Ueberhaupt ist man sich im Vorstand darüber einig gewesen, daß der Umfang der Zeitung nicht vorzeitig vergrößert werden darf. Ein etwa notwendig werdender Abbau würde nur um so unangenehmere Folgen haben müssen. Der Redner erörterte eingehend die Aufgaben der Redaktion in der Beurteilung der Probleme Amerita und Rußland und versprach auch in der Zukunft die ,, Metallarbeiter Zeitung" als Weiserin im Kampfe der Kollegenschaft um ein besseres Dasein zu führen.
Nach den Geschäftsberichten begann die Diskussion. Die Kommunisten schichten den Leiter ihrer Reichsgewertschaftszentrale, Enderle, als Hauptrebner vor. Er anerkannte die objettive Be urteilung der Lage in Rußland im Vorstandsbericht und gab zu, daß bei der Unterstützung der streifenden englischen Bergarbeiter die
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VINKEL
Den Abend im Boltston" ließ man sich gern gefallen. Statt titschiger Familienblättchenvollstümelei gab es diesmal wirklich Bolksliedhaftes neben echten Volksliedern. Am meisten Freude bereiteten die wohlgelungenen Darbietungen der Märkischen Sing har. Diese Sängervereinigung hat in der Pflege des Bollesliedes mit Recht eine Rulturaufgabe der Jugend ertannt, mit der sie es trotz ihres frisch- fröhlichen Darauflossingens sehr ernst nimmt. Doch auch Karl be Bogt mit seinen frechen Liedern zur Baute hat sicher viel Beifall gefunden. Käte Philippbaar sang dagegen um eine Nüance zu affettiert. Sie betonte besonders in den heiteren Liedern ftets ein wenig ihr Darüberstehen. Die Volkslieder, die Bruno Seidler Wintler gewiß geschickt, aber doch ihrem Charakter entfremdet, als Duette bearbeitet hat, lagen ihr merklich besser. Adolf Hente war ihr ein stimmlich befähigter Partner. Rochus Schmidts Vortrag, eine Afritarundfahrt, hätte interessant sein können, da der Redner wahrscheinlich über eine gründliche Kenntnis des Landes verfügt. Leider hielt er aber die Mitteilungen, wann er zum Lunch eingeladen wurde, oder wo er fich an eisgekühltem Sett erlabt hatte, für so wichtig, daß er sie auf Roften des eigentlichen Inhalts seinem Vortrage einverleibte. Böllig überflüssig war aber, daß Rochus Schmidt zum Schluß den General major a. D. hervortehrte und mit schönen Sägen vom start bes fleckerten Waffenruhm" Englands und von Wiedergutmachung des an uns begangenen Unrechts die Funkhörer politisch erbaute. Ursachen" sprach, zeigte dagegen, daß man in politischen Vorträgen ohannes Müller, ber über„ Die Kämpfe in China und ihre auch Zurückhaltung üben fann. Er vermied es zwar in dem Rüdauch Zurüdhaltung üben fann. Er vermied es zwar in dem Rüd blid auf die politische Bergangenheit des Landes etwa der deutschen Mißgriffe in Frage chinesischer Politit zu gebenfen, blieb aber fachlich und erschloß so sicher vielen Funkhörern das Verständnis für das China der Gegenwart.
Das Rundfunkprogramm.
Mittwoch, den 4. August.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
5-6.30 Uhr abends: Viertes Kinderfest. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 7 Uhr abends: Dr. med. vet. Th. Fleischhauer: Die Entwicklung der Fleischbeschau vom Altertum an bis in die Neuzeit". 7.25 Uhr abends: Dr. Adolf Grabowsky : Die Wirtschaftslage Frankreichs ". 7.55 Uhr abends: Einführung zu dem Sendespiel„ Der Vetter aus Dingsda " am 5. August. 8.30 Uhr abends: Wort und Lied. 5. Abend. Möricke. 1. Einleitende Worte: Dr. Hans Gerhardt Vaas. 2. Hugo Wolf : a) An eine Aeolsharfe, b) Verborgenheit, c) Auf ein altes Bild ( Hermann Schey, Bariton). 3. Rezitation( Karl Ebert ). 4. Hugo Wolf : a) Er ist's, b) Erstes Liebeslied, c) Rob. Schumann : Die B. Rezitation( Maria Fein ). 6. Hugo Wolff : a) Nixe Binsefuß, Soldatenbraut op. 64 Nr. 1( Florence Thieß- Losey, Sopran). b) Elfenlied( Florence Thieß- Losey, Sopran), c) Der Feuerreiter Am Flügel: Bruno Seidler- Winkler . ( Hermann Schey, Bariton). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst.
zu berücksichtigen sei.( 3uruf: Na also!)
Die außerordentlich fade Rede Enderles fand nicht viel Aufmertsamkeit bei den Delegierten. Seine Ausführungen waren der übliche Abriß fommunistischer Auffassung von Gewerkschaftsaufgaben und Gewerkschaftspolitik nur mit dem Unterschied, daß sie von anderer Seite schon wirkungsvoller und interessanter vorgetragen wurden. Die Gebantenarmut des fommunistischen Generalrebners ersetzte feine Graftion durch eine erhebliche Herstellung von Anträgen; bei Abschluß der Rede Enderles lagen bereits beren acht dem Verbands. tage vor.
Genosse Me- Frankfurt a. M. nahm sich die moskowitische Gewerkschaftspolitik gehörig vor. Durch die blöden Schimpfereien der kommunistischen Presse sei mirklich nichts erreicht worden, viel aber verdorben. Allerdings, wenn mit Druderschwärze die Kapitalisten Klein zu kriegen wären, hätte sie die Rote Fahne " längst maufetot gemacht. Zu den eingetretenen Verbesserungen haben die Kommunisten herzlich wenig beigetragen. Von feinem Redner der KPD. fei je gedanklich so wenig gesagt worden wie in Bremen von Enderle. Metz beschäftigte sich dann eingehend mit dem Er. werbslosenproblem, wobei er neben einer Verbesserung im Unterstüßungswesen eine
forderte. Das Tempo der gegenwärtigen Arbeitsmethoden und die Herabsehung der Arbeitszeit Notwendigkeit, das riesige Arbeitslosenheer wieder dem Produktions prozeß einzufügen, erheischen die Verkürzung der Arbeitszeit. Selbstverständlich muß diese Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnfürzung erfolgen. Die Finanzpolitik des Deutschnationalen Schlieben habe es verstanden, das der Arbeiterschaft in Form von Steuern viel zu viel abgenommene Geld der Wirtschaft wieder zuzuführen, wobei natürlich die Unternehmer und die Banken einseitig bevorzugt wurden. Der Verband muß sich bei seinen Kampfmaßnahmen naturnotwendig an die wirtschaftlichen Voraussetzungen halten. Daran tönnen auch die Kommunisten nicht vorbeigehen. Die Kommunisten sollten sich doch endlich davon überzeugen, daß mit ihrer forgesetzten Beschimpfung des ADGB . gleichzeitig auch die deutsche Arbeiterschaft beleidigt wird. Die Taktik des Verbandes und seines Borstandes war und ist richtig, sie gibt genügend Unterlagen für die Propaganda im Lande. Seit dem Verbandstag in Raffel ist unzweifelhaft eine Gesundung im Verbandsleben eingetreten, es liegt nicht im Interesse des Verbandes, diesen Gesundungsprozeß zu unterbrechen. Wenn die fommunistische Aufklärungsarbeit nicht beffere Erfolge zeitigen fann als die Wahl der kommunistischen Delegation zum Verbandstage, so geht es allerdings rapide abwärts. Unser zukünftiger Weg muß
die Konzentration aller Kräfte
bringen.( Lebhaftes Bravo bei der Mehrheit der Delegierten.) In der Vormittagssigung Sprachen noch Niederkirchner Berlin ( KPD .) und Schäfer Leipzig, der Vorwürfe gegen den Borstand wegen des Abschlusses eines Reichstarifs für die Heizungs. rohrleger erhob.
Genosse Leipart vom ADGB. antwortete in längeren Ausführungen auf die Angriffe des Kommunisten Enderle gegen den ADGB . Der Bundesvorstand habe nie den Gewerkschaften eine Berlängerung der Arbeitszeit in den Tarifen angeraten, den Unternehmern ist gelegentlich gesagt worden, daß die Gewerkschaften niemals gegen Ueberstunden gewesen sind, sofern sie sich in gewissen Notfällen nicht umgehen ließen. Der Notfall müffe ben Arbeitern dann aber auch nachgewiesen werden. Aehnlich ist es mit der Anfang an betont, daß die Rationalisierung nicht allein auf Kosten Rationalisierung der Betriebe. Der ADGB . hat von der Arbeiterschaft erfolgen dürfe. Es ist schlimm, daß diese Fest. stellung hier auf dem Verbandstage erst noch nötig ist. Es ist auch gejagt worden, die Arbeitsgemeinschaften feien zwar offiziell tot, aber im geheimen feze man fie fort. Leipart fragte, ob die Kommu nisten etwa verlangen, daß der Bundesvorstand die Unter nehmer ängstlich meiden soll, um sie nur aus der Ents fernung zu beschimpfen und dann abzurüden? Nein,
wir gehen an den Feind heran und bekämpfen ihn in Verhandlungen genau so, wie es der Borstandi des DMV. auch tut. Wer allerdings nicht das Vertrauen zu sich hat, mit den Unternehmern fertig zu werden, der foll Berufeneren den Plaz am Verhandlungstisch frei machen. Der Redner wies darauf hin, daß die Gewerkschaften stets auch die allgemeinen voltswirtschaftlichen Interessen beachtet hätten. Sonst dürften sie den Unternehmern nicht den Vorwurf einseitigen Profitdürften sie den Unternehmern nicht den Vorwurf einseitigen Profitinteresses machen. Man hat uns Reformist en" genannt. deutschen Gewerkschaften haben mit ihrer Reformarbeit" in den 50 Jahren ihres Bestehens viel erreicht, mit ihrem wachsenden Ein
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muß seinen Weg weitergehen wie bisher, notwendig ist aber, daß fluß haben sie auch größere Forderungen gestellt, so erst in Breslau nach der Wirtschaftsdemokratie. Der DMV. auch die Mitglieder ihre Pflicht erfüllen.( Lebhafter Beifall.) Saeftow Berlin( KPD .) erhob maßlose Angriffe gegen den Standpunkt des Borstandes vertrat Schliest ebt. Er betonte, daß Borstand wegen der Behandlung der Jugendfrage. Den
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doch schließlich die Gesamtarbeit des Verbandes im Dienste an den Werdenden getan wird. Genosse Urich Berlin teilt zu den Angriffen Saeflows mit, daß sich dieser ältere Jugendliche" erst seit einem halben Jahr mit Jugendfragen beschäftige, seitdem er nämlich in der Kommunistischen Partei dazu angestellt ist. Nicht die Taktik des Vorstandes treibt die Arbeiter aus der Organisation heraus, fondern die wechselnden Parolen der Kommu niften. So lange noch Organisationsvertreter als 3uhälter des Stapitals" bezeichnet werden, ist an ein tollegiales Zusammenarbeiten nicht zu benten. Es wird dringend Zeit, daß dieser Abschnitt aus der Arbeiterbewegung verschwindet. Zur Tariffrage meint Urich, daß Enderle sowohl als auch Niederkirchner die Auswirkungen eines Tarifvertrages im einzelnen gar nicht mehr beurteilen tönnten, da ihre Arbeitsstelle viel zu weit vom Betriebe ab. liegt.
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Die Genossen Haß Dsnabrück und Schulenburg- Karlsruhe rechneten dann mit den Kommunisten ab. Haß zeigte dann, wie dort, wo die DMV- Kollegen um die chriftlichen Arbeiter werben, die Kommunisten mit ihrer blöden Radaupolitik dazwischen fahren. und alles wieder kaputt machen. Saeffow hat die christliche Textilarbeiterzeitung als Muster in der Jugendfürsorge hingestellt. Er vergaß dabei nur, daß der Metallarbeiterverband eine eigene Jugend1.10-1.40 Uhr nachm.: Lektor Grander u. Walinski: Französisch zeitung hat. Das ist denn schließlich doch systematisch be. für Schüler. 3-3.30 Uhr nachm.: Stud.- Rat Friebel und Lektor stellte Opposition, die aus dem Verbandsleben Mann: Englisch für Anfänger. 3.30-4 Uhr nachm.: Stud.- Ratchwinden muß. Schulenburg sprach sich für eine baldige VerFriebel und Lektor Mann: Englisch für Fortgeschrittene. 4 bis befferung der Erwerbslosenfürsorge aus.
4.30 Uhr nachm.: Oberstudienrat Dr. Brunner: Die Staatengründungen im deutschen Osten". 4.30-5 Uhr nachm.: Mitteilungen des Zentralinstitutes. 5-5.30 Uhr nachm.: Anna von Gierke : Die Mitarbeit der Hausfrau in den Berufsvereinen der Hausfrau. 8 Uhr abends: Uebertragung aus Stuttgart .
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Am Mittwoch finden die Abstimmungen über den Vorstands. bericht statt. Ferner sprechen dann noch am Mittwoch Staatssekretär a. D. Prof. Hirsch und Regierungsbaumeister Schäfer über Wirtschaftsfragen.
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Lin Blick genügt!
Verständnisvoll greift der Raucher zu dieser Zigarette. Er weiß das Gute zu schätzen.