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Das war der Boden für alle dunklen Treibereien. Wenn| man noch in Betracht zieht, daß in der genannten Stelle im Ringhotel eine förmliche Stellenvermittlung" nach Ungarn  eingerichtet war, welche zugleich die nötigen Pässe mit Hilfe der Polizeidirektion beschaffte, dann braucht man sich über nichts mehr zu wundern.

Es wird notwendig sein, daß der Femeausschuß des Reichstags auch in diese Zusammenhänge leuchtet!

Studentenfronde.

Bonner   Studententag und Fall Leffing.

Der Bonner   Studentag hat auf einen Krebsschaden der Republik   hingewiesen. In den Kreisen der völkischen Radau­studenten, deren Rüpeltum in Bonn   Exzesse gefeiert hat, ist ein Hort der Reaktion. Die völkischen Radauftudenten terrori­fieren die Universitäten. Sie sind die Hoffnung der Reaktion in Verwaltung und Justiz.

Das preußische Kultusministerium hat sich diesen Kreisen gegenüber schwach gezeigt. Es hat den Flegeln der Hoch­schule in Hannover   im Falle Lessing   nicht die starke Fauft gezeigt, sondern hat einen faulen Kompromiß mit ihnen ge­schlossen. Die Folge ist, daß die Skandalmacher von Hannover  in Bonn   sich ihrer Taten gegen Lessing   gebrüstet und das preußische Kultusministerium verhöhnt haben. Der Kultus­minister Be der muß schamrot werden, wenn er in der Frankfurter Zeitung  " lieft, wie der Haupträdels­führer in Hannover   ihm seine Nachsicht gelohnt hat:

Riel hat den guten Geschmad besessen, die Bersammlung der pölfischen Radaustudenten zu einem neuen Angriff gegen Pro­feffor Lessing zu benutzen. Professor Scheel hat Lessing   vorgeworfen, er habe gegen die akademische Ethik verstoßen und sei deshalb seines Lehramtes unwürdig geworden.

Das sagt ein Hochschullehrer vor einer Versammlung, die durch Studiosus Poehlmann ihr Berhältnis zur afa­demischen Ethik darlegen ließ. Für diesen Hochschullehrer| entspricht Poehlmann mit seinen Flegeleien der afa­demischen Ethit, Professor Lessing   aber nicht. Nun weiß man doch, wie die ,, akademische Ethit" in den Augen solcher Leute aussieht!

Behr gesetzt. Er hat an ihn geschrieben: Professor Lessing   hat sich gegen Scheel selbst zur

" Bon Freunden wird mir der Inhalt Ihrer Rede auf dem Studentag in Bonn   mitgeteilt. Daraufhin tönnte ich Ihnen mit. teilen, daß ich der Bitte um eine tolle gicle Beilegung des an meine Berson geknüpften Hochschulstreites im Juli dieses Jahres stattgab nur unter der Vorausseßung, daß Ihr Verhalten bei unserer mündlichen Verhandlung Ihrer Gesinnung entsprach, alfo nachträgliche Angriffe gegen meine Person ausschlossen. Hätte ich Ihr jetziges Verhalten voraussetzen fönnen, so hätte ich jedes Berhandeln mit Ihnen ab gelehnt."

Das Verhalten von Scheel in unfair. Es ist würdelos. Es entspricht nicht den Voraussetzungen, unter denen sich das Kultusministerium um eine Einigung in Hannover   bemüht hat. Das Kultusministerium wird jetzt die Folgen feines Fehlers erkennen. Es hat durch sein Nachgeben die studen­tische Fronde gestärkt. Die Bonner   Tagung war eine einzige Fronde gegen den Staat. Die Reichsfarben sind beschimpft worden, das reaktionäre Rüpeltum hat Erzesse gefeiert. und Berwaltungsbeamten der Republif her Aus diesen Kreisen aber sollen die künftigen Richter porgehen! Es ist die Aufgabe des Kultusministeriums, mit harter and an den Hochschulen Ordnung zu schaffen. Die Boehlmänner haben dort nichts zu suchen. Aufgabe der republikanischen Regierungen aber ist es, durch ihre Bersonal­politik dem reaktionären Rüpeltum erkennen zu lassen, daß republikanische Beamte diesen Kreisen nicht entnommen

werden fönnen.

Die Bonner   Studentenfrechheit.

Studiofus Poehlmann hält sich für den Held des Tages. Ganz bewußt haben wir den 3 wischenfall beim ersten Kolleg Lessings in Form eines regelrechten Bierults aufgezogen." Das Heldentum in Form des regelrechten Bier. ults"! Was ist der Studiofus Poehlmann für ein Rerl! Dabei hat er es, in äußerlichen Dingen, wohlerzogen wie er iſt, vermieden, es zu Körperverlegung, Nötigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt" fommen zu lassen. Für diese Taten müßte Staatsgewalt" fommen zu lassen. Für diese Taten müßte man ja einstehen. Vor dem Studentag ist es aber ungefähr. lich, unter dem rauschenden Beifall der Bierullkameraben und übrigen Hochschulringler zu verkünden, daß das wohl die ge­eignetste Behandlungsform für einen Mann wie Lessing  " gewesen wäre. Man wird sich in weiten Kreisen über die geeignetste Behandlungsform für einen Mann wie den Studiofus Boehlmann einig sein. Besonders, wenn man hört, daß er mit seinen Freunden einen höllenlärm veranstaltete, daß die Hochschule wackelte," und wenn man hört, wie er mit Farben hat sich die Mehrheit des Studentags in Bonn   auch noch Neben den verschiedenen Beschimpfungen der Republik   und ihrer den Erfolgen dieser stilechten Schulbubenmethoden prahlt. Vor den den Beschluß geleistet, den 3wangsbeitrag, den alle Hoch­Hochschullehrern hat er einen merkwürdigen Refpeft; in Anschüler für die unter völfischer Leitung stehenden Einrichtungen zu wesenheit der Ehrengäste vom Hochschulverband erklärte er, daß zahlen haben, auf 75 Pf. zu erhöhen. Das war noch einmal Rektor und Senat beim ersten Eingreifen von Minister Becker eine bewußte Demonstration gegen den preußischen 3usammengefnidt" seien, daß sie aber später der Ge Unterrichtsminister, der sich erst vor turzem für eine walt" seines Kampftrupps gewichen seien. Auch den Herabsetzung dieses Zwangsbeitrages ausgesprochen hat. Zu der Minister hat er klein gefriegt:" Wir haben bewußt diese Durchführung der Erhöhung bedarf es aber noch der staatlichen Zustände herbeigeführt, um das Ministerium 3uftimmung, und darauf werden die hakenkreuzlerischen Hoch­zum Einlenten zu veranlassen." Becker hat nach einer schulbuben lange warten können. Einigung gesucht, da er glaubte, daß hinter der Fronde Poehlmann doch eine Spur Ernsthaftigkeit und Recht stecke. Nun wird ihm der Dant des Hochschulringlers: Eine Person wie Herr Beder ist für uns nicht die Staatsautorität. Der Minister hat die Auto. rität seines hohen Amtes untergraben. Die Stu denten sieht er als Staatsstipendiaten an. Ein absurder Gedanke! Wie wenn man behauptet, der Minister ist der Träger einer geistigen Invalidenversicherung."

Das Handelsprovisorium mit Frankreich  . Als Zeichen der Annäherung begrüßt. Paris  , 6. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Der Abschluß des deutsch  - franzöfifchen Abkommens wird von der französischen   Bresse  als ein bedeutender Fortschritt auf dem Wege der deutsch­franzöfifchen Annäherung begrüßt. Die Blätter betonen es weiter­bin als einen Schritt in der wirtschaftlichen Befriedung, die in Europa  um sich greift und sehen in dem Abkommen den Anfang eines großen wirtschaftlichen Bundes, den man über die euro­ päischen   Länder spannen tönnte. Wenn das vorläufige Abkommen, so schreibt das den Industriefreisen nahestehende Journée de industrielle" auch vorläufig nur ein Anlauf der deutsch  - franzöfifchen Wirtschaftstreife ist, so sei es doch als ein Anfang zu einer weiteren deutsch  - französischen wirtschaftlichen und vielleicht auch poli­

Mit diesen Poehlmanns hat der Kultusminister Nachsicht geübt und hat um ihretwillen einen Wissenschaftler von Ruf und Bedeutung aus dem Lehramt gehen lassen! Diese Boehlmänner würden sich weniger frech benehmen, wenn sie nicht Rückhalt an Hochschullehrern hätten, mit denen fie die reaktionäre Gesinnung und die Feindschaft gegen den neuen Staat gemeinsam haben. Hochschullehrer haben es nicht abgelehnt, nach dem Bekenntnis der Boehlmannschen Rüpelhaftigkeit in Bonn   zu sprechen, und Professor Scheeltischen Zusammenarbeit zu begrüßen.

Asta Nielsen   spielt im Sprechtheater.

Mit beträchtlicher Neugier erwartete man, daß Asta Nielsen  einmal auf der Sprechbühne erscheine. Sie selber sehnte sich da nach. Sie gestand es mir schon vor Jahresfrist, als wir einmal im fleinen Kreise mit dem alten Georg Brandes   zusammen faßen. Sie wollte nicht nur das Leben wecken, das dem Auge zugeführt wird, sie wollte auch durch das Wort und den Herzenstlang der Stimme das Gefühl und die Phantasie aufregen. Bisher hatte aus dem Körper dieser Frau eine Seele geredet, deren Schwermut ficht bar wurde. Asta Nielsen   war die Frau mit dem seltsamen Eskimo­gesicht, mit den unvergeßlichen, unendlich tiefen Augen und mit der fast barbarisch wirkenden Stirn, die von sphingartigen, blau­schwarzen, im ägyptischen Schnitt gefantelten Haaren überdacht wurde. Das Wilde, gezähmt durch überschwengliche Traurigkeit, das hielt man für den vernehmlichsten Charakterzug an ihr. Und dazu die Geschmeidigkeit dieses Körpers, dessen gefährliche Kazen artigkeit nicht leicht verborgen werden konnte. Unter dem Licht der Jupiterlampe konnten diese blendenden Eigenschaften auch dann wirfen, wenn sie nur angedeutet wurden. Im bescheidenen und schwächeren Rampenlicht ist die Optit nicht so bligartig. Es tönnen nur die langsamen Fortschritte der Geste wiedergegeben werden. Aber es kommt zu der Gefte und Mimik auf der Bühne noch das Wort hinzu.

Dieses Wort, nach dessen Bewältigung Afta Nielsen sich sehnte, ist nun ein schweres und zähes Kunstmittel. Der Schauspieler fann dieses Wort nur mit größter Mühe mächtig werden. Das Wort ringt sich nicht so hurtig aus dem Munde, wie der Blick aus dem Auge blizt. Das Bild, das der Filmschauspieler schenkt, blinkt und blendet, das Wort aber rauscht oder zittert nach, das heißt, die Dauer des Eindrucks ist bedeutend verlängert. Das Wort, das der Schauspieler spricht, prägt sich dem Gedächtnis der Leute im Theater riel tiefer ein, als die Bilder, die der Schauspieler durch Mimit und Bewegung erschafft.

Asta Nielsen   hätte ihre Sehnsucht nach dem Theater der Werte mit irgendeinem alten, guten, großen Theaterstück befriedigen fönnen, etwa mit Hilfe irgendeiner Kameliendame" oder Nora". Daß sie Dänin ist und gelegentlich das Deutsche fremdartig aus. spricht, hätte man ihr dann gern nachgesehen. Aber die Filmtra gödin wählte eines von jenen unbehaglichen Effektstücken, die bei den vagabundierenden Virtuofinnen beliebt sind. Das Schauspiel heißt Rita Cavallini". Die italienische Operndiva, die in New York   gastiert, verliebt sich in einen jungen Geistlichen und als die Silvesterglocken läuten, ist diese Liebe zu Ende und Rita finkt chmächtig und verzweifelt vom Diwan auf den Boden.

Alle Erwartung, daß Asta Nielsen   die Leere des Stückes durch beseeltes Menschentum ausfüllen würde, blieb unerfüllt. Stets hielt sich die Schauspielerin in einem Virtuojentum, das kaum durch

Seele geadelt wurde. Dieser Frau wird das Sprechen viel zu schwer. Der Versuch ist lang. Er scheiterte so sehr, daß auch die Filmmittel Asta Nielsens versagten.

Aber die Künstlerin häit ihre Leute fest durch die Suggestion, die ihr Name ausstrahlt. Sie wurde gefeiert, als sie noch nicht den Mund geöffnet hatte. Und vor dem kleinen Theater", dem Schauplah dieses mißiungenen Filmfestes, warteten Leute, um ihre abgeschminkte Asta Nielsen   auf den Händen zum Auto zu tragen. Die Getreuen wußten nicht, daß das Kleine Theater". Unter den Linden  , wie jedes gute Gefängnis auch, einen zweiten Ausgang hat, durch den der Künstler in die Einsamkeit entschlüpfen kann.

Mar Hochdorf.

junger französischer Mechaniter Leblanc eine Erfindung gemacht, die Das fliegende Fahrrad". In einer Fabrit in Dijon   hat ein für die Entwicklung der Luftfahrt von Bedeutung sein fann. Man vermißt im allgemeinen noch das billige Flugzeug, wie man es bereits in den Automobilen, Fahrrädern und anderen Beförderungs­mitteln befißt. Alle Flugzeuge sind noch so teuer und fompliziert, daß nur eine Gesellschaft oder ein vermögender Mann sich ein solches leisten kann. Das Ideal zur weiten Verbreitung des Flugzeugs be steht aber darin, ein Flugzeug zu erbauen, das mit einfachen Mitteln französische Mechaniker hat nun eine Kombination zwischen Fahrrad und geringen Rosten hergestellt und bedient werden kann. Der junge und Flugzeug hergestellt, die darin besteht, daß ein gewöhnliches Fahrrad in kurzer Zeit in einen kleinen Eindecker verwandelt werden fann, der mit Hilfe der Bedale bedient wird und ungefähr 150 Fuß hoch fliegt. Auf dem Flugfeld von Dijon   wurden mit dem Versuchs apparat bereits die ersten Flüge unternommen, die tatsächlich geglückt sind, denn es gelang dem Mechaniker das Flugfeld mehrere Male 3 umtreifen und ohne Unfall zu landen. Das fliegende Fahrrad" hat noch den Vorzug, daß ein kleiner Motor eingebaut werden kann, Natürlich ist dieses Flugzeug nicht geeignet, große Flüge über den so daß Menschenkräfte durch Maschinenkräfte unterstüßt werden. Erdteil zu unternehmen, obwohl der Erfinder sich bereit erklärt hat, mit diesem Flugzeug einen Europaflug zu machen, um darzutun, daß mit diesem Flugzeug einen Europaflug zu machen, um darzutun, daß dieser kleine Typ durchaus lebensfähig ist. Im allgemeinen wird es aber hauptsächlich dazu dienen, den Berkehr innerhalb einer Stadt oder zwischen einer Stadt und den Vororten zu erleichtern und zu beschleunigen. Der Erfinder beabsichtigt, seine Erfindung im nächsten Monat auf den Markt zu bringen.

blutige Sonntag" vorgeführt. Er stellt jenes Petersburger Drama Arbelt für Mühleifen. In Wien   wird ein russischer Film ,, Der vom 22. Januar 1905 dar, als die Volksmenge, die voll Vertrauen zum Bäterchen" ziehen wollte, ihn um die Einführung einer Bolts vertretung zu bitten, vor dem Winterpalast zusammengeschossen wurde. So etwas fann, vielleicht in Deutschösterreich dargestellt werden, wo man die Verfassungsbestimmung der Zensurlosigkeit noch beweisen, daß die Reichsverfassung Papier   und die deutsche Republik achtet. Auf, Ihr Filmprüfer in Deutschland  ! Es gilt abermals zu dazu da ist, das Andenken des Zarismus rein und ungetrübt zu erhalten!

Seldte klagt.

Die Affäre Uhlenhaut   vor Gericht.

Die Affäre Uhlenhaut   wird in einem Beleidigungs­prozeß, den der Bundesführer Seldte des Stahlhelms gegen den verantwortlichen Redakteur Paul Steinborn des Berliner Tageblatts" beim Schöffengericht Berlin- Mitte anhängig ge­macht hat, eingehend zur Erörterung fommen. Seldte stüßt seine Klage auf drei Artikel des Berliner Tageblatts" vom 18., 19. und 21. Juli, in denen ihm vorgeworfen wird, daß er an dem Unter nehmen Uhlenhauts finanziell beteiligt gewesen sei und auch sonst mit diesem gemeinsame finanzielle Interessen gehabt habe. Außerdem hätte er als Bundesführer des Stahlhelms und gleichzeitiger Hauptgläubiger Uhlenhauts bei der vom Stahlhelm eingeleiteten Untersuchung dieser Angelegenheit das betreffende Bundesmitglied, einem Amtsgerichtsrat, falsch informiert.

Der Sprengstoffanschlag in Füssen  .

Prozeß gegen bayerische Kommunisten. Leipzig  , 6. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Vor dem Ferien­straffenat des Reichsgerichts begann am Donnerstag ein größerer hochverratsprozeß gegen bayerische Kommuni ften. Es haben sich wegen Borbereitung zum Hochverrat und Sprengstoffverbrechens der Eisendreher Karl Rothermel und sieben Genossen aus Füssen   im Allgäu zu verantworten. Die Angeklagten sollen am 22. November 1923 einen Spreng­stoffanschlag auf das Bezirksamtsgebäude in Füssen   verübt haben. In den Abendstunden des betreffenden Tages explodierte in den Kellerräumen des Bezirksamtsgebäudes eine Bombe, die größeren Schaden verursachte und eine Frau und ein Schulmädchen erheblich verlegte. Den Angeklagten wird weiter zur Last gelegt, daß sie schon sturzpläne und gewaltsame Anschläge besprochen längere Zeit vor dem Attentat in geheimen Versammlungen Um- hätten.

Die Angeklagten bestreiten die Beschuldigung und wollen nur die Opfer von Lockspikeln und Denunzianten geworden sein. Wohl hätten sie im November 1923 wiederholt fommunistische Ber­fammlungen abgehalten, jedoch wären niemals solche Pläne be­sprochen worden. Die Mehrzahl der Angeklagten befindet sich schon feit vielen Monaten in Untersuchungshaft. Einige von ihnen sind wegen geringfügiger politischer Bergehen bereits vorbestraft. Der Prozeß wird mehrere Tage dauern.

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Hilfe für bedürftige Sparer. Freiwillige Sozialausschüttungen der Sparkassen an bedürftige Aufwertungsspargläubiger. findlichen Inhabern aufgewerteter Sparguthaben entgegenzukommen, Wolffbureau teilt mit: Um den in bedürftiger Lage bc= hat der Deutsche Städtetag im Einvernehmen mit dem Deutschen  Sparkassen- und Giroverband den städtischen Sparkassen nahegelegt, daß sie schon vor Eintritt der gefeßlichen Fälligkeit der aufgemerteten Sparbeträge freiwillig auf diese innerhalb gewisser Grenzen vorzeitige Ausschüttungen an bedürftige Sparer vornehmen. In Aussicht genommen sind Auszahlungen der Aufwertungsguthaben im Einzelfalle bis zum Betrage von 100 Mart, die, nach den finan­ziellen Möglichkeiten, in einer Summe oder in einigen Jahresraten tigen sollen alle Personen im Alter von mehr als 65 Jahren bei der ouf Antrag vorzunehmen wären. Außer allen nachweisbar Bedürf Auszahlung Berücksichtigung finden.

alleinige Organisationsform der Baneuropabewegung bildet, und daß Die Paneuropäische Union stellt fest, daß sie seit drei Jahren die fie in keinerlei Zusammenhang mit dem neugegründeten Bund für europäische Berständigung" steht.

das polnische Kabinett eine Dienstzulage für Militärpersonen. Der Polen   hat Geld für die Soldaten. Auf Antrag Pilsudskis   beschloß Posten eines Generalinspektors der Armee wurde neugeschaffen.

Porträtähnlichkeit vor dem Gericht. Die immer wieder streitige Frage der Porträtähnlichkeit ist fürzlich vom Berliner Landgericht III in einem Sinne entschieden worden, der grundsägliche Bedeutung hatte auf Bestellung das Porträt einer Dame in einer Radierung als für diese Frage haben kann. Ein bekannter Berliner   Künstler Geschenk für ihren Gatten angefertigt. Als über die Bezahlung der Arbeit Streit entstand, hat die Schußstelle des Reichswirtschafts­verbandes durch Rechtsanwalt Kodlin den Prozeß durchgeführt. Der Ehemann wandte u. a. ein, die Radierung gebe seine Frau nicht porträtähnlich wieder. Sie sei jugendlich und anmutig, das komme bei dem Porträt nicht heraus. Das Landgericht verhandelte ein­gehend, nahm Borträt und Porträtierte in Augenschein und entschied, daß der beklagte Ehemann den vom Künstler verlangten Preis zu zahlen habe. Die Begründung führt aus: Derjenige, der einem Rünstler einen Borträtauftrag gebe, fönne nur beanspruchen, daß der Künstler bei Ausführung des Auftrages sein Bestes hergebe. Für die Frage der Auffassung eines Kunstwertes, besonders auch der Auffassung der Porträtähnlichkeit und des Charakters des Darzu­ſtellenden sei in erster Linie der Standpunkt des Künstlers ent­scheidend. Das gelte besonders dann, wenn dem Künstler eine im allgemeinen bekannte Handschrift eigen sei.

Ein Land mit einer einzigen Zeitung. Ein Land, das nur eine einzige Zeitung, und noch dazu eine sehr merkwürdige hat, ist das Raijerreich Abessinien. Üleber dieses einzigartige Organ macht Essad Ben in der Literarischen Welt" einige Mitteilungen. Die Zeitung heißt ,, Berbanena Salam", was Licht und Frieden bedeutet, und sie erscheint seit drei Jahren wöchentlich in Addis- Abeba. Die Schrift ist die uralte äthiopische. Den Hauptinhalt bilden neben der Standalchronik endlose Beschreibungen der Hof- und Kirchenfeierlich keiten, für die die heimischen Redakteure bei 150 Feiertagen im Jahr ja auch genügend Stoff haben; außerdem werden noch die Befehle und Reftripte des Raisers sowie Mitteilungen aus den einzelnen abeffinischen Provinzen veröffentlicht. Da die Zeitung nur vier nier mögen auch nicht allzuviel Intereffe dafür haben, da sämtliche Seiten hat, bleibt für die Welt draußen nicht viel übrig. Die Abcffi­Meldungen aus Europa   durch die Kontrolle der italienischen Gesandt­fchaft gehen, die in Addis- Abeba den einzigen Radioempfänger befißt.

Eine Ausstellung von Kunstfälschungen. In der Polizei- Ausstellung, die im September und Oktober in Berlin   stattfinden wird, soll auch, wie der Kunstwanderer" erfährt, eine Unterabteilung Kunst und Polizei" enthalten sein, in der die Kunstfälschungen behandelt werden.

360 000 kronen von einem Amsterdamer Stunsthändler einen Tizian   er. Ein neuer Tizian   im Kopenhagener Kunstmuseum. Dänemart hat für zianifchen Granden dar. Die aufrechte Figur in dunklem Samtwams mit worben, der bisher völlig unbekannt ist. Das Bild stellt einen alten vene. ergrauendem Bollbart und furzgeschnittenen schwarzem Hauptbaar ist in der Tat ein Meisterwert, wenn auch in der Pinselführung das Alter Tizians unverkennbar ist.

Handelsamtes teilte in Beantwortung einer Anfrage mit, fobiel wie er Der amerikanische   Film in England. Der Präsident des Londoner wiffe, feien etwa 3 bis 5 Proz. der in England gezeigten Filme britischer Herkunft und 95 Proz. der übrigen Filme amerikanischer Herkunft.