Aufforderung zur Vergebung von Notstandsarbeiten. Der Berliner Magistrat hat an den Oberpräsiden ten von Berlin ein Schreiben mit der Bitte um weiterleitung an die zuständigen Reichs- und Staatsbehörden gerichtet, aus dem wir folgendes entnehmen:
Während der Arbeitsmarkt im Juni 1925 einen so günstigen Stand aufwies, wie er nicht in der Vorkriegszeit erreicht wurde beispielsweise waren Ende Juni 1925 in Berlin nur 39 883 Arbeitsuchende vorhanden, von denen 11 512 Erwerbslosenunterstützung bezogen, machte sich bereits im Juli 1925 ein langfames Steigen dieser Zahlen bemerkbar. Diese Steigerung blieb bis Ende November 1925 immerhin noch in erträglichen Grenzen, obgleich zu dieser Zeit in Berlin bereits 101 758 Arbeitsuchende vorhanden waren, unter welchen fich 48 195 Erwerbslosenunterstügungsbezieher befanden. Im Dezember 1925 verschlechterte sich die Arbeitsmarktlage aber fo, daß fich deutlich eine herannahende Wirtschaftskatastrophe ankündigte, die sich dann bis heute fortgesetzt verstärkt in geradezu verheerender Weise ausgewirkt hat Während am 1. März d. J. 183 276 Ermerbslosenunterstügungsempfänger rorhanden waren, ist deren Zahl ständig gestiegen und betrug am 1. Juli 1926 203 862; am 1. August maren 203 965 vorhanden, ein weiterer Beweis dafür, daß sich die Berhältnisse in Berlin dauernd verschlechterten. Was liegt näher, als die Aufgabe in den Vordergrund zu rücken, diese nicht allein der Stadt, fondern auch dem Staat und Reich gefahrbringenden Verhältniffe zu beffern. Die Stadt hat die Lösung dieser brennenden Frage seit geraumer Zeit durch die Veranstaltung von umfangreichen Rotstandsarbeiten zu lösen versucht. Bekanntlich haben die städtischen Rörperschaften erst vor einigen Tagen ein umfangreiches Notstandsprogramm beschlossen. Allein die Mittel der Stadt find beschränkt, einmal durch die fatastrophale Wirtschaftslage, die selbst. verständlich einten ebenso fatastrophalen Rückgang der Steuereingänge nach sich zieht, und zum andern dadurch, daß Berlin bei der Verteilung der Steuern auf das Empfindlichste benachteiligt wird. Durchgreifende Besserung auf dem Berliner Arbeitsmarkt ist daher unseres Erachtens nur dadurch herbeizuführen, daß Reich und Staat ebenfalls von sich aus umfangreiche Notstandsarbeiten vornehmen, bei denen eine erhebliche Anzahl Berliner Erwerbsloser beschäftigt werden kann. Wir haben hierauf gerichtete Anträge und Anregungen bereits in unseren Schreiben vom 21. November 1925 und 25. Januar 1926 niedergelegt, eine direkte Antwort aber in dieser Beziehung nicht erhalten. Die Berhältnisse haben sich seitdem, wie eingangs zahlenmäßig nachgewiesen worden ist, außerordentlich verschärft, so daß wir es für geboten erachten, diese Frage nochmals aufzurollen. Wir halten den Zeitpunkt dazu jest befon ders geeignet, weil die Reichsregierung ein umfangreiches Arbeitsbeschaffungsprogramm aufgestellt und zum Teil bereits in Angriff genommen hat. Bei der Veröffentlichung ist ausdrücklich gesagt, daß die durch Erwerbslosigkeit besonders start betroffenen Gebiete bei der Vergebung der Arbeiten bevorzugt werden sollen. In diesem Programm ist u. a. auch die Elektrifierung der Berliner Stadt- und Ringbahn vorgesehen, für welche nach Presse nachrichten eine erste Rate von 40 000 000 m. ausgeworfen worden ift. Diese umfangreichen Arbeiten, zu deren restloser Ausführung erste Berliner Firmen ohne Zweifel imftande find, würden zu einer durchgreifenden Entlastung des Berliner Arbeitsmarktes beitragen. Auch die Vergebung von Materiallieferungen weiterer Arbeiten des Arbeitsbeschaffungsprogramms der Reichsregierung an Berliner Firmen dürfte nicht ausgeschlossen sein.
Wir bitten daher, unseren erneuten Antrag, betreffend die Ausführung von Notstandsarbeiten seitens des Reiches und Staates unter befonderer Berücksichtigung der Berliner Verhältnisse an die zuständigen Reichs- und Staatsbehörden weiterzuleiten und uns von deren Entscheidungen Mitteilung zu machen."
Opfer des Spiels.
Das Doppelleben eines Regierungsrats.
Den Eindruck eines geistig und körperlich vollkommen zu jammengebrochenen Mannes machte der 42jährige Regierungsrat 3. D. Rörned, der sich gestern unter der Anklage des fortgesetten Betruges por dem Schöffengericht Schöneberg zu verantworten hatte. Nur stotternd und bruchstückweise konnte der Angeklagte einzelne Säße vorbringen und vermochte sich nicht flar und zu sammenhängend auszusprechen. Auch seine Kleidung und äußere Auch seine Kleidung und äußere Erscheinung ist völlig vernachlässigt. Eine unfelige Spielleidenschaft und der krankhafte Glaube an ein unfehlbares Spielsystem, er nennt es Beobachtungssystem", haben ihn so weit heruntergebracht.
Körned war stellvertretender Landrat in Helgoland gewesen, dann Stellvertreter eines Regierungspräsidenten und war schließlich mit jungen Jahren in eine verantwortliche Stellung bei einer Regierungsbehörde in Berlin gekommen. Im Amt bewährte er sich glänzend, führte aber außerhalb des Dienstes ein Doppelleben. Nacht für Nacht verbrachte er in Spielklubs, und seinen Urlaub verwendete er zu Reisen nach Monte Carlo und an andere Spielstätten. Er war von dem Glauben an sein untrügliches Spielsystem derart erfüllt, daß er alles opferte und nicht nur sein Vermögen, sondern auch das feiner Angehörigen verspielte. Als er nichts mehr hatte, verspielte er auch die Wohnungseinrichtung foiner Schwester, mit der er zusammenwohnte. Als diese sich dem widersetzte, ging er gewaltsam gegen sie vor. Das Endergebnis war, daß er gegen 50000 Mart Schulden hatte. Alles war dem Spielteufel geopfert. Bulegt besaß er nichts weiter als den Anzug, den er auf dem Leibe trug. Im Jahre 1922 begann sein ethischer Verfall, er hatte aber noch so viel Ueberlegung, daß er sich auf Wartegeld stellen ließ, weil er befürchtete, in seiner Geiftesverwirrung als Beamter etwas Strafbares begehen zu können. Da er sich schämte, seiner Schwester vor Augen zu treten, blieb er von Hause weg, und er übernachtete in Hotels und Pensionen. Den Mangel an Gepäd entschuldigte er damit, daß er als Landrat von Helgoland ins Ministerium berufen worden sei, und daß fein Gepäd nachkomme. Nach einigen Tagen verschwand er unter Hinterlassung von Schulden. Auch eine Reihe von Schultameraden suchte er auf und entlich sich unter falschen Vorspiegelungen Geld. Der Angeklagte mehrte sich dagegen, daß er jemand habe betrügen wollen. Wenn er Geld in der Hand hatte, dann sei er sofort im Banne der Spielleidenschaft gewesen. Er habe den bestimmten Glauben gehabt, alles am nächsten Tage zurückzahlen zu können, weil er mit jeinem
Sieben Jahre Zuchthaus für die Flessa
Der ,, Schrei nach dem Kinde".
Frankfurt , 7. August. ( WTB.) Nach sechsstün-| habe ihm nur einen„ Dentzettel geben wollen, einen Schuß diger Beratung wurde im Flessa Prozeß folgendes ins Bein, daß er zu Hause liegen und an sie denten müsse, daß er Urteil verkündet: Die Angeklagte Wilhelmine nicht mehr über ihren Ideenkompler hinweggeht, sich ein anderes Flessa wird wegen versuchten Totschlages in Tateinheit Lebensglück sucht und ihren Schrei nach dem Kinde überhört. Der Celiebte fommt die Treppe herunter, spricht zu ihr im väterlichen mit fahrlässiger Tötung zu 7 Jahren Zuchthaus Ton, ber, wie sie jagt, gerade in solcher Situation nicht angebracht unter Anrechnung von 9 Monaten Untersuchungshaft ist. Sie fühlt wahrscheinlich, wie unbesorgt der Geliebte über ihre verurteilt. Ideen hinweglebt. Das fordert einen Dent"-Bettel. Sie feuert drei Schüsse mit ihrem Revolver ab; cus einer Entfernung ins Herz. Der Denkzettel ist gegeben. Die Täterin übersieht natürvon nur 3 Zentimeter trifft die erste Kugel den Geliebten tödlich lich nicht im ersten Augenblid die volle Tragweite ihres Handelns. Sie will den Verwirklicher ihrer Schnsucht retten. Darum ihr gellender Ruf nach einem helfenden Arzt. Als sie fieht, daß der Geliebte sein Leben aushaucht, gerät sie in Berzweiflung und begeht einen Selbstmordversuch, denn nun ist ihr Schrei nach dem Kinde wirklich ersticht durch den Tod des Geliebten.
Bor den Schranken des Frankfurter Gerichts steht die Kranken schwester Flessa. Klein und unscheinbar, spricht oft so leise, daß sie faum verstanden wird, im Affett schreit fie aber häufig die Jeugen an, die Aussagen machen, die sich mit den Borgängen nicht deden, wie sie ihr präzises Gedächtnis aufbewahrt. Eine fleißige Pflegerin! Ihre Tage laufen im anstrengenden Beruf dahin: Unscheinbar wie die tausend anderer Personen, die ihre Pflicht erfüllen. Nur die Eigenart des Schwesternberufes, sich für das Leben und die Gesundheit anderer aufopferungsvoll einzusetzen, gibt diesem bisher unbeacteten Leben ein gewisses Sondergepräge.
In der Verhandlung vor dem Gericht tritt die Schwester Wil helmine Flessa ein für das reine Charakterbild des Getöteten:" Bur Rechtfertigung des toten Dr. Seitz", spricht fie, muß ich sagen, daß er so taftvoll war, niemand von meinen Briefen etwas zu sagen." Bielleicht fann man von diesem Ausgangspunkt manche seelische In der Liebesrivalin sieht sie auch jezt noch die Todfeindin und die Betrachtung finden. Die Schwester liebt den Arzt Dr. Seig. Sie Bernichterin ihrer Hoffnung auf teimendes Leben. Im Seelenleben erwartet von ihm ihr Lebensglüd und will von ihm ein Kind be= der Schwester Wilhelmine Flessa ist die an und für sich natürliche figen. Diesem Verlangen steht die bevorstehende Berlobung des Sehnsucht des Weibes nach dem Kinde verhängnisvoll geworden. Die Dr. Seiß im Wege. Die Schwefter erschießt den Arzt und vernichtet Erhaltung der Art, die in der Gatten- und Mutterliebe gipfelt und damit ihr Lebensglüd und das ihrer Rivalin. Der Trieb zu dieser dem Weibe in höherem Maße von der Natur zuerteilt ist als dem Impulshandlung ist die Sehnsucht nach einem Rindemanne, hat hier in tragischer Weise Schicksal gespielt. Eine Ausgewesen. Die Kraft der Mutterliebe zum werdenden oder lebenden scheidung des Bewußtseins im Sinne des§ 51 des Strafgesetzbuches, Kind ist lange bekannt und hat schon oft zu übermenschlicher Tat so daß Straffreiheit die Folge ware, wird nach dem Gutachten getrieben. In der Seele der Schwester Flessa aber dämmert zuerst der Sachverständigen verneint. Aber mit Recht sagt Wilhelm nur der Wunsch nach einem Kinde, welcher im verlangenden Schrei Stefel in seinen Impulshandlungen" folgendes: Die zwei austlingt. Mit aller Herzenskraft sehnt sie das Kind des Geliebten wichtigsten Aeußerungen des Lebenstriebes find: Hunger und herbei. Die Liebe zu diesem ungeborenen Wesen ist so groß, daß sie Liebe. Der Hunger dient der Ernährung des gegenwärtigen tägauf alle Alimentationsansprüche gegenüber dem Bater verzichten lichen Lebens, die Liebe sorgt für das zukünftige Leben. Geschlechtsmill, ja sie ist so start, daß die Schwester in der Liebesrivalin auch trieb und Ernährungstrieb stellen die zwei wichtigsten Komponenten des Lebenstriebes dar. Der Ernährungstrieb sorgt für das Indidie Todfeindin des ungeborenen Wesens sieht. viduum, der Geschlechtstrieb für die Gattung. Der Lebenstrieb ist der Trieb nach Lust, der sich in dem jedem Menschen immanenten Drang nach Glück ausdrüdt. Glück ist ein infolge von Lustempfin dungen( oder ein durch Aufheben ron Unluftempfindungen) geSchrei nach dem Kinde. Ihre Unlustempfindungen gehen aus von der„ drohenden" Berlobungsgefahr des Geliebten. Die Aufhebung der Unluftempfindungen will sie durch einen Dentzettel erzwingen. Der egoistische Refler fiegt blindlings, ohne die Folgen der Tat zu bedenken. Das Urgefühl des Weibes: Mutter zu fein", artet aus in den Bemächtigungstrieb, den Geliebten zu befizen, um ein Kind von ihm zu befommen. Dieses Triebleben im Verein mit der Eigenart schwesterlicher Aufopferung ist der Flessa zum Berhängnis geworden. Sie, die bisher fich geopfert, fühlt für die Gesundheit und das Glüd anderer, wird im verstärkten Maße vom Lebenstrieb gefangen genommen und zur verhängnisvollen Tat perleitet.
Wilhelmine Flessa hat bisher andere gepflegt und für deren Gesundheit gesorgt. Sie will ihre bisherige Betätigung der Menschenliebe persönlicher gestalten durch die Wartung eines eigenen Kindes von dem Geliebten. Darin soll ihr Lebensglück bestehen! Durchsteigertes Lebensgefühl." Das Glück der Flessa. wurzelt in ihrem alle Prozeßberichte zieht wie ein roter Faben diefer Schrei nach dem Rinde. Jean Paul hat einmal gesagt:„ Wenn ein Weib liebt, liebt es in einem fert, der Mann hat dazwischen zu tun." Der Arzt Dr. Seth, förperlich fräftiger, aber seelisch von nicht so komplizierter Beschaffenheit wie die Schwester, ist dem Jdeenfomplex im Kopf des liebenden Weibes nicht gewachsen gewesen. Er fühlt sich von dem Triebverlangen eingeengt, fragt Freunde, was er tun soll, fann sich abends schwer aus geselligem Kreise lösen, weil er im Schatten der Nacht die Verfolgung durch diesen Schrei nach dem Kinde fürchtet. Der chirur gisch ausgebildete Mediziner geht einfach über den Ideenfomplex hinweg und beginnt Berlobungsbeziehungen zu einem jüngeren hübscheren Mädchen, als es die im Dienste der Krantenpflege aufgearbeitete Schwester ist. Nun ist Wilhelmine Fleffa nicht nur von bem Geliebten übergangen, sondern der Schrei nach dem Kinde wird erstickt durch die„ brohende" Berlobung des Dr. Seiz. Was soll sie tun? Sie fühlt ihr Lebensglück vernichtet, ihre bisherige Arbeit, andere zu pflegen, erscheint ihr gering. 3hr fehlt das Kind, das Kind ihrer Sehnsucht, dem sie all ihre Liebes- und Pflegekunst widmen will. Das Urgefühl des Weibes: Mutter zu fein bricht sich eine lebendige Bahn durch den dünnen Mantel fonven tioneller Schranken. Die von ihren Gefühlen Bedrängte sucht nach einer Form des Ausdrucks. So erwartet sie den Geliebten, als er Einen das Haus verlassen will. hat sie die Absicht zu töten? Revolver führt sie bei sich, das Gift zur Selbstvernichtung?- Revolver führt sie bei sich, das Gift ebenfalls. Sie will den Geliebten nicht toten, bewahre, sie sagt, fie
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Beobachtungssystem" das Zehnfache gewinnen mußte. Daß es aber immer anders fam, hatte dem Angeklagten nicht die Augen geöffnet, fragte ihn der Borsigende, Landgerichtsrat Schent. Höchst ver er glaubt noch immer daran. Was es denn mit dem System sei, fragte ihn der Vorsitzende, Landgerichtsrat Schent. worren war die Antwort des Angeklagten. Wenn beim Battarat auf eine rote oder schwarze Sieben nacheinander eine rote und schwarze Bildfarte gezogen wurde, dann muß Schlag auf Schlag der Gewinn zehnmal hintereinander folgen." Da schon früher Bedenken an der Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten aufgeftiegen waren, war er auf Antrag von Medizinalrat Dr. Störmer drei Wochen in der Irrenanstalt Herzberge beobachtet worden. Oberarzt Dr. Hasse berichtete dem Gericht über das Ergebnis. Bis 1922 weist Rörned eine tadellose Vergangenheit auf. Dann beginnt fein ethischer Berfall. Er ist jeßt menschenfcheu, verschlossen, nachlässig in der Kleidung, geht meist unrasiert herum und benimmt sich, wie man es von einem Manne seiner Bildungsstufe nicht erwarten sollte. Väterlicher- und mütterlicherseits ist er schwer erblich belastet. Auch Medizinalrat Dr. Stormer hält den Angeklagten für einen verblödeten Fanatifer eines unfeligen Spielsystems, und er vertritt ebenfalls die Anficht, daß der Angeflagte seine Schwindeleien in einem Zustande verübt habe, bei Angeklagte seine Schwindeleien in einem Zustande verübt habe, bei dem die freie Willensbestimmung ausgeschloffen war. Auf Grund dieser Gutachten beantragte Staatsanwaltschaftsrat Meinecke die Freisprechung des Angeklagten. Rechtsanwalt Themal bat bas Gericht, zu erwägen, ob der Angeklagte unter Berücksichtigung seines Gericht, zu erwägen, ob der Angeklagte unter Berücksichtigung feines festen Glaubens an die Möglichkeit eines Spielerfolges nicht aus anderen Gesichtspunkten freigesprochen werden fönnte. Das Schöffengericht fonnte sich zu einer anderen Auffassung als der des Staatsanwalts nicht entschließen. Der Angeklagte habe sich durchaus gewandt benommen, und systematisch sei er auf Betrug aus gegangen. Er wäre also an sich wegen Betruges zu verurteilen gewesen. Das Gericht hat aber den persönlichen Eindrud gewonnen, gewesen. Das Gericht hat aber den persönlichen Eindrud gewonnen, daß der Angeklagte für seine Handlungen nicht zur Verantwortung zu ziehen fei, und hat ihn daher gemäß dem Gutachten der Sachverständigen wegen Geistesgestörtheit auf Kosten der Staatstaffe freigesprochen.
Der Prozeß der Krantenschwester sollte erneut Anregung geben, darüber nachzudenten, ob es nicht im Interesse der Boltsgesundheit geboten erscheint, überall im Leben auf die Eigenart der weiblichen Seele weitgehende Rücksicht zu nehmen, denn das Weib entwickelt unter Aufgabe eigener Masse und Kraft ben fünftigen Menschen. Nicht ungehört sollte in der menschlichen Gesellschaft der sehnsuchtsvon zärtliche Schrei" des Weibes nach dem Kinde verhallen, den eine Dichterin in die poetischen Berse fleidet:
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Deine fordernde Sehnsucht wird wohl still, Wenn ihre Küsse mich herzen, Aber meine schweigt nicht Mutterschmerzen!"
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Du
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ich will
Dr. med. Mar Grünwald, Dertmund.
Absturz eines Zeitungsflugzeuges.
Gestern nachmittag furz nach 3 Uhr stürzte das Zeitungsflugzeug Sabi" der Deutschen Lufthansa A.-G. auf dem Tempel. hofer Feld aus einer Höhe von 30 Metern ab. Der Apparat wurde zertrümmert. Der Flugzeugführer und der in der Kabine ſizende Begleiter blieben wie durch ein Wunder unverlegt. Wir erfahren hierzu folgendes: Das 3.- Flugzeug startete um 3,10 Uhr zum Flug nach Swinemünde . Als sich der Apparat in etwa 30 Meter Höhe befand, sackte dieser plöglich ab und prallte mit großer Bucht auf dem Erdboden auf. Der Propeller wurde zersplittert und das Fahrgestell in die Kabine gedrückt. Der Führer und sein Begleiter fletterten unversehrt aus dem zertrümmerten Flugzeug und famen mit dem Schrecken davon. Ueber die Urfachen des Absturzes ist eine Untersuchung im Gange.
Ein Autobus fährt in ein Zigarrengeschäft. In der Königstraße geriet gestern abend ein Autobus der Linie 2 ins Schleudern und fuhr an der Ecke Hoher Steinweg auf den Bürgersteig. Der Führer fonnte den Wagen nicht mehr zum Halten bringen und fuhr mit voller Wucht in das Schaufenster eines Bigarrengeschäftes. Unter den Fahrgästen entstand eine Banit. Glücklicherweise wurde niemand verlegt, lediglich drei Damen zogen sich einen Nervenfchod zu. Daß fein größeres Unheil entstand, ist der Unerschrockenheit des Führers zuzuschreiben, der bis zum letzten Augenblick auf feinem Sig perblieb. Der Aboag- Wagen mußte schwer beschädigt abgeschleppt werden.
Zigeunerschlacht in Hohenschönhausen.
Zu einer schweren Schlägerei zwischen 3igeunern fam es gestern in der Sommerstraße zu Hohenschönhausen. Es entspann fich ein blutiger Rampf zwischen zwei Parteien, so daß das Ueberfallfommando herbeigerufen werden mußte. Der Zigeuner Otto Klich, dessen Wohnwagen in der Sommerstr. 27 steht, murde von einem Angreifer, dem Zigeuner Florian Petermann, durch
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