Ueber Regeneration im Tierreich.
Bon Bernhard Samtleben.
Die wichtigste Waffe des Naturforschers in dem Kampf, den er ührt, der Natur ihre Geheimnisse zu entreißen, ist in heutiger Zeit sich dieses Mittels schon seit langem und mit den Erfolgen, die jedem bekannt sind. Die biologischen Wissenschaften, Botanik und Zoologie, find erst viel später diesen Weg gegangen; daß sie es mit Recht Eines der wichtigsten und aufschlußreichsten Gebiete, das die experimentelle Zoologie in Angriff genommen hat, ist das der Regeneration. Unter Regeneration versteht man den Ersatz verlorengegangener Teile des Organismus also die Wiederherstellung des vollständigen Organismus nach einer Verlegung, nach dem Verlust eines Organs usw. Der Laie macht sich im allgemeinen keine Borstellung davon, in wie hohem Maße Regeneration, Ersaz verlorener Teile, im Tierreich möglich ist. Einige Beispiele mögen uns auftlären.
taten, beweisen auch hier die Erfolge.
-
Jeder weiß, daß der Mensch nicht regenerieren kann und diese Möglichkeit feht auch den anderen Säugetieren. Wenn ein Bein amputiert ist oder ein Arm, ein Auge verloren oder auch nur ein Fingerglied, so tritt nur eine Wundheilung ein: eine Narbe schließt die Wunde; aber der Verlust des verlorenengegangenen Organs
bleibt bestehen.
Anders ist das bei weniger hochstehenden Tieren. Eidechsen wächst häufig ein neuer Schwanz, wenn der alte abgebrochen ist. Eine Kaulquappe( Froschlarve) bekommt ein neues Bein, wenn ihr eins verloren geht. Je weiter wir auf der Stufenleiter des Tierreichs zu den einfacher organisierten Tieren hinabsteigen, desto größer wird die Fähigkeit der Tiere zu regenerieren.
Besonders groß ist diese Fähigkeit bei Würmern. Ein Regenwurm, fünstlich oder durch einen Unfall in zwei Teile zerschnitten, wächst zu zwei neuen ganzen Tieren aus. Das Hinterende erhält ein Kopfstück, das Borderende ein neues Hinterende, und beide Tiere find lebensfähig. Ja, es ist möglich, einen Regenwurm( und auch andere Würmer) in noch mehr, etwa in 3, 4 oder 5 Teile zu zerschneiden, wonach es unter günstigen Bedingungen gelingt, aus jedem einzelnen Tell einen ganzen Regenwurm zu ziehen, der im Befiz aller für ihn notwendigen Organe ist.
Auch die Seesterne, die jeder kennt, der einmal ein paar Tage an der See zubringen konnte, und die man häufig in Seewaffer aquarien beobachten kann, verfügen über eine große Regenerationsfähigkeit. Ein verlorener Arm wird ersetzt; auch mehrere Arme gleichzeitig zu ersetzen, ist das Tier imftande. Ja, es find viele Fälle bekannt geworden, in denen aus einem einzelnen abgetrennten Arm ein ganzes Tier hervorgegangen ist. Die vier neu gebildeten Arme sind allerdings in der ersten Zeit erheblich kleiner als der eine alte, und man spricht dann von sogenannten Kometenformen, meil bei oberflächlicher Betrachtung ein solches Gebilde aussieht wie ein Stern mit einem Schwanz.
Solcher Beispiele laffen sich unzählig viele geben. Niedere Gliedertiere, Krebse z. B., ersetzen Beine, Kiemen, Fühler und Augen; die fleinen Süßwasserpolypen, die unter der Bezeichnung Hydra aus fast jedem Tümpel bekannt sind, wachsen zu neuen Tieren heran aus einem fast beliebig kleinen Stück, das man aus ihrer Körperwand herausschneidet. Nur sehr hochorganisierte Tiere laffen jede Regenerationsfähigkeit vermissen.
Besonders interessant und aufschlußreich für den Zoologen wie merkwürdig wunderbar für den Laien find die Fälle, in denen der Fachmann von Heteromorphose spricht. Wörtlich übersetzt bedeutet Heteromorphose Andersgestaltung, und man bezeichnet damit die jenigen Fälle, in denen an Stelle eines verlorengegangenen Körper teiles nicht derselbe, sondern ein anderer entsteht. Für die Beurteilung der Wundheilung und Regeneration, wie für entmidlungs geschichtliche und andere zoologische Probleme sind diese Fälle von der größten Bedeutung.
Die einfachsten Fälle find noch diejenigen, in denen statt eines verlorenen Organs mehrere der gleichen Art entstehen. So ist es möglich, Molche mit mehreren Schwänzen, vielköpfige Abnormitäten von Jungfröschen und ähnliche monströse Gebilde zu erzeugen.
Das klassische Beispiel für solche Verhältnisse sind die Planarien; das find 1-2 Zentimeter lange, ganz flache, meistens schwarze Würmer ohne jede Gliederung, die auf dem Boden oder an Pflanzen im Süßwasser entlang gleiten und von Algen und anderen fleinen wird, so tann es vorkommen, daß an dem Kopf sich ein zweites Organismen leben. Wenn einem solchen Tiere der Kopf abgetrennt daß wir dann Tiere mit zwei Köpfen, aber ohne Schwanz, oder Tiere mit zwei Schwanzenben, aber ohne Kopf vor uns haben, die natürlich auf die Dauer nicht lebensfähig sind. Ja, wenn man eine Blanarie in einer bestimmten Richtung an der Seite einterbt, so Planarie in einer bestimmten Richtung an der Seite einterbt, so wächst aus diesem Schnitt ein zweiter Kopf hervor; wird der Schnitt in einer bestimmten anderen Richtung geführt, so bekommt die Blanarie einen zweiten Schwanz, so daß sich die unwahrschein. lichsten Formen hervorrufen lassen. Aehnliches gilt auch für die obenerwähnte Hydra, der man verhältnismäßig leicht zu mehreren Köpfen verhelfen fann. Zu wichtigen Schlüssen haben auch die an Krebsen gewonnenen Ergebnisse geführt. Wenn solche Tiere ein Auge und das zugehörige Nervenzentrum, das Ganglion opticum, verlieren, so wächst an der Stelle des alten Auges nicht ein neues, sondern es bildet sich ein woraus der Zoologe den Schluß langer Fühler, eine Antenne ziehen darf, daß Krebsaugen und die Fühler derselben Tiere in irgendeiner Beziehung verwandte Gebilde find. Wichtig für die Zoologie ist nicht so sehr das äußerlich in die Augen fallende Ergebnis dieser Verfuche; sondern wichtig ist vor allem die eingehende Erforschung der in Frage kommenden Bildungsvorgänge in ihren Feinheiten und Einzelheiten, und da erwarten diese verhältnismäßig junge Wissenschaft der experimen= tellen Zoologie noch Aufgaben, deren Lösung allerdings erst in den Anfängen vorliegt.
-
Sandbäder.
Schon das Altertum tannte die Sandbäder und war sich der Heilwirkung dieses Kräftigungsmittels wohl bewußt. Nachdem diese Art des Badens Jahrhunderte hindurch in Bergessenheit geraten war, beginnt man jetzt wieder, sich dieses Heilmittels zu bedienen. Die belebende Kraft des Sandbades hat wohl schon jeder zu ver[ püven vermocht, der sich nach einem Fluß oder Seebade in den Ufersand streckte und sich darin eingrub. Es ist, als ob Lebenselektrizität aus diesen feinsten Erdteilchen in unseren Körper ein dringe. Die Erde strömt bekanntlich geheimnisvolle Kräfte aus, und gerade in den Sandbädern lernen wir dies verstehen. Der von der Sonne beschienene oder fünstlich erwärmte und dann in Badewannen gefüllte Sand gibt Rheumatifern, Gichtikern und vielen anderen Kranken ausgezeichnete Heilmittel ab.
Neuerdings segen sich auch zahlreiche bekannte Professoren für die Sandbäder ein und machen die große Masse aufmerksam auf dieses vorzügliche Heilmittel, das, ganz abgesehen von seiner anerfannten Heilkraft, auch noch den Vorzug hat, einfach und billig zu sein. Ein Hauptvorzug der warmen und heißen Sandbäder vor den heißen Wasserbädern ist der, daß jene den Körper weniger als diefe angreifen, die Gesamttemperatur in geringerem Maße erhöhen, dabei aber mehr Kohlensäure zur Ausscheidung bringen und hingegen dem Körper eine reichere Zufuhr von Sauerstoff ermöglichen. Diese Borzüge tommen in glänzender Weise bei der Behandlung gichtischer und rheumatischer Leiden zur Geltung, ebenso bei manchen Bluterfrankungen, Nieren-, Unterleibs- und ähnlichen Leiden. Früher begnügte man sich, den heiß gemachten Sand in Leinensäckchen aufzulegen. Heute verabfolgt man ihn in Ganzbädern, indem man Badewannen damit anfüllt und den Kranken hineinbettet. Diejenigen Kranken, die sich das Sandbad am sonnigen Flußufer oder Meeresstrande leisten tönnen, sind besser daran, denn sie haben zu der Sandwirkung noch die Luftfur. Natürlich muß man dabei den Kopf vor den Sonnenstrahlen schützen und darf auch nur vorsichtig die Zeitdauer des Sandbades ausdehnen, z. B. mit 10 Minuten beginnen und allmählich auf eine halbe, eine ganze Stunde und bei zunehmender Kräftigung selbst auf zwei Stunden übergehen. Auch Herz und ähnliche innere Krankheiten fönnen mit Sandbädern vorteilhaft behandelt werden. Doch ist dabei größere Vorsicht und somit ärztliche Aufsicht unbedingt notwendig, da man sonst leicht gerade das Gegenteil erreicht.
Dr. Kr.
Hochsommertag.
Goldgelbe Aeder. Unter den schweren Aehren neigen fich die Haime im weiten Begen. Breite Lüden im Ader, wo sie schon ge dem Pfluge entgegenharren. Aus dem schwellenden Grün der im Ihnitten und in Garben geschichtet sind, und Stoppelfelder wieder Uebermaß des Regens wuchernden Wiesen springen unzählige gelbe, weiße, rote, blaue Farbenpunkte der Sommerblumen heraus. Ranunkeln, Glodenblumen, Kududsnelfen, Klappertopf, Blutweiderich und viele andere mehr. Trockenere Stellen sind von Cauerampfer rötlich überlaufen. An den Bahndämmen Königsterzen, Bainfarrn, das Bild ändert sich Matterkopf, Graufresse, Seifenkraut, Winden unabläffig. Unbestrittene Herrscherin aber, schon durch ihre Masse, ist die Nachtkerze. Nacht muß es fein, wenn ihre Blüten sich weit öffnen sollen. Aber auch wenn sie im Sonnenglanz gefaltet find, überragt und überstrahlt sie ihre Umgebung.
-
Unter den Kiefern die farge Flora der Habichtsträuter, Grasnelfen, Karthäusernelten im fleckweise der Nadelstreu entspringenden Graswuchs. Hier und da aber eine unserer merkwürdigsten Pflanzengestalten, der Fichtenfpargel. Bleichgelb wie der Gartenspargel, statt der Blätter gelbliche Schuppen, so entsprießt die Pflanze am Fuße der Kiefern etwa halbfußhoch dem Boden, abschließend mit einer Traube ebenso bleicher Blüten. Fremdartig wirkt dieses Gewächs, dem jede Spur des Blattgrüns( Chlorophylls) fehlt. Es bedarf seiner nicht zur Nahrungsbereitung, denn diese Pflanze gehört zu den Schmarozern. Sie fizt im Boden den Kiefernwurzeln auf und hat hier ihre Küche, der sie die Nahrung fertig entnimmt. Im Laubmischwald der Stromtalniederungen aber herrscht eine Ueppigkeit, die diefer überfeuchte Sommer nur erzeugen fonnte. Alle Fußwege überwuchert. Lief hängen schwerbelaubte Aleste herab, so daß man sich darunter hindurchbüden muß. In den Gebüschen unsere märkische Liane, der Hopfen, der mit ſeilartig gedrehten Trieben die Sträucher umschlingt und in einander verspinnt und ihr Laub unter seinen eigenen großen, handförmig zerteilten Blättern drückt. Ein Bild, das für die Mark tropisch genug anmutet. Alle fast doppelt so hoch, wie man es sonst zu sehen gewohnt ist. Be fannte Kräuter bekommen unter dieser üppigen Entfaltung ein fremdartiges Gesicht. Die Gräben, sonst staubtroden im Hochsommer, randvoll. Hier wuchern Pilze, Moose, Algen. Hier fühlen sich Eidechsen, Frösche, Blindschleichen, Ringelnattern wohl, wie schon seit Jahren nicht. Und wir erinnern uns, daß diefe leppigkeit vor einem Menschenalter hier das Gewöhnliche war; damals, als die vielen Kanäle das Grundwasser noch nicht gesenkt und als die Waldverwüstung unser Klima noch nicht verdorben hatte. Sehenswert, wie Diese wuchernden Laubmischwälder, 3. B. zwischen. Spandau und Nauen , sind, werden sie leider doch meist gemieden, als ein Paradies tabafqualmend kämpfen der Mücken. Uns halten sie nicht zurüc L. L. wir sie nieder!
-
Der Abend dunkelt. In der Stube nur hört man den leisen Schlag der Bendeluhr. Libellen spielen überm Wiesenhange.
Die Gartenpforte öffnet leise sich und schnell. Sie hüpft wie eine Flamme heiß und hell an seine Brust, daß er sie fange.
Es bettet sie das Gras zu furzer Ruh. Dann geht es wieder fort auf leichtem Schuh, daß jedes unversehrt ins Bett gelange. Nur die Libellen spielen fort und fort. Ein Raunen wispert nur von Süd und Nord, ein Muschelsausen ewig lang und lange. native ( Autorisierte Ueberfehung von Heinrich Goebel .)
aw Flechtun
Orient u.Okzident sind nicht mehr zu trennen Es ist eine große und schöne Aufgabe, den Märchenzauber des Orients unverfälscht nach dem nüchternen Westen zu bringen.
( Goethe)
Eine gute Zigarette fann hier willkommener Vermittler fein, wenn bei jedem ihrer vielen Werdegänge peinliche und liebevolle Sorgfalt angewandt wird
Zuban ist der Inbegriff höchfter Steigerung dieser Arbeitsweise.mag es die Unpflanzung und Ernte edelfter Tabake im sonnendurchglüh ten Orient oder deren Verarbeitung in der mit den neuesten und besten Maschinen aus gestatteten Zubanfabrik in München feinftets ist das oberste Gesetz:
Erzielung höchfter Qualität.
ZigarettenZigg Fabrik
Ost Seebad
Ahlbeck soc
G. Zuban
Das ideale Familien- und Frei- Bad inmitten herrlicher Laub- und Nadelwälder zwischen Swine münde und Heringsdorf
wegen seiner billigen Preise und der
vielseitigen
anerkannten Darbietungen
F
das Bad des guten Mittelstandes
Prospekte kostenlos durch die Bade- Direktion