Der Ausbau des Berliner Schnellbahnnetzes.
Die Notstandsarbeiten auf dem Tempelhofer Feld. Nachdem die Stadtverordnetenversammlung das Notstands. programm des Magistrats, das der Anregung der sozialdemokratischen Stadtverordnetenfraktion entsprach, gutgeheißen hat, wird nunmehr mit größter Beschleunigung in erster Linie mit den Arbeiten begonnen, die unverzüglich und ohne große Borbereitungen die Einstellung einer beträchtlichen Anzahl von Notstandsarbeitern ermöglichen. Hierzu gehören vor allem die auf dem Tempelhofer Feld in Aussicht genommenen Straßen- und Schnellbahn bauten, die bereits in den nächsten Tagen unter Einstellung von mehreren hundert Erwerbslosen in Angriff genommen werden sollen. Es handelt sich um die Neuregulierung der über das Tempelhofer Feld führenden Berliner Straße, wobei die in dieser Straße befindliche Senkung aufgefüllt und sodann ein in der Mitte liegender besonderer Bahnförper für die Straßenbahngeleise geschaffen werden soll. Gleichzeitig wird mit den Ausschachtungen für die Berlängerungslinie der Nordsüdbahn nach. Tempelhof be= gonnen werden. Von dieser neuen Schnellbahnstrecke steht zunächst nur fest, daß sie in der Höhe der Paradestraße einen Bahnhof lughafen" erhalten und ihre vorläufige Endstation unmittelbar vor der Ringbahnunterführung Tempelhof haben wird. Die Verhandlungen mit der Reichsbahn über eine Durchführung der Untergrundbahn unter der Tempelhofer Unterführung, die bekanntlich außerordentlich schmal ist, sind noch in der Schwebe. Was die Schnellbahn durch die Frankfurter Allee betrifft, so ist das frühere Projekt fallen gelassen worden, diese Linie in das bereits bestehende Anschlußstück der Untergrundbahn an der Klosterstraße einmünden zu lassen. Man hat sich entschlossen, diese Strecke selbständig vom Alexanderplatz nach der Frankfurter Allee zu führen und ihr das größere Tunnelprofil der Nordsüd- und A.E.G.- Schnellbahn zu geben, um den ständig anwachsenden Forderungen des Schnellbahverkehrs besser gerecht werden zu können. Unter dem jezigen Untergrundbahnhof Alleganderplay befindet sich bekanntlich bereits im Rohbau ein Kreuzungsbahnsteig für die Linie nach der Frankfurter Allee , der allerdings nun entsprechend verbreitert werden müßte. Für spätere Zeiten würde dann immer noch die Möglichkeit bestehen, von hier aus eine Verlängerung dieser Strecke nach dem Westen der Stadt in Angriff zu nehmen. Belche Borteile die
eines größeren Tunnelprofiles für den Verkehr bietet, geht aus folgenden Zahlen hervor:
Die Hoch- und Untergrundbahn mit ihrem schmalen Tunnelprofil fann augenblicklich bei dichtester Zugfolge von etwa 1½- MinutenAbständen in Zügen zu 6 Wagen etwa 24000 Personeninder Stunde in einer Richtung befördern. Bei Verlängerung ihrer Bahnsteige und der Einführung von Achtwagenzügen ließe sich diese Frequenz auf etwa 30 000 Personen steigern. Die A. E. G. Schnellbahn aber, die infolge ihrer größeren Bahnsteige mit Neunwagenzügen fahren wird, kann aber bis zu 50 000 Per sonen stündlich in einer Richtung befördern. Aus diesen Gründen ist es begreiflich, daß man von einer fünftigen Ueberleitung der Züge der alten Hoch- und Untergrundbahn auf die Strede nach der Frankfurter Allee Abstand nehmen und für diese das größere Tunnelprofil wähien will.
Die Flucht auf den Rasen.
Gefahren des Potsdamer Platzes. Gegen einen polizeilichen Strafbefehl in Höhe von 5 Mart hatte der Rechtsanwalt Dr. L. Einspruch erhoben und vor dem Amtsgericht richterliche Entscheidung beantragt, ob das Strafmandat zu Recht erfolgt iei.
Der Rechtsanwalt hatte den Strafbefehl erhalten, weil er am 1, Mai am Nachmittag während der Hauptverkehrszeit den Potsdamer Play cuf vorschriftswidrigem Wege überschritten und die Rafenftäche" am Verkehrsturm betreten hatte. Der Aitgeschuldigte wendete ein, daß er auf der Fahrt nach seinem Bureau mit dem Auto an der Bellevueftraße übergebührlich lange habe halten müssen, so daß er sich entschlossen hatte, auszusteigen. Da aber auf der linfen Seite die Autos in mehreren Reihen standen, habe er nach rechts aussteigen müssen. Als er sich nun zu der nächsten Bordschwelle wendete, sei das Zeichen zur Durchfahrt gefommen, und von allen Seiten hätten sich die Wagen in Bewegung gesetzt. Um nicht überfahren zu werden, habe er den Weg über den Blaz zum Verkehrsturm nehmen müssen. Von einer Rasen= er aber beim Verkehrsturm angelangt, als er auch schon notiert wurde. Der als Zeuge vernommene Schuhmann mußte nur, daß der Rechtsanwalt die verbotene„ Rasenfläche" betreten habe. Gr und mehrere Beamte hätten vem Polizeireviervorstand ausdrückliche Weisung gehabt, darauf zu achten, daß niemand den„ Rasen" betrete. Infolgedeffen habe er auf die Vorgänge auf dem Plaz selbst nicht geachtet. Der Amtsanwalt erkannte an, daß der Rechtsanwalt bei seiner Flucht auf den„ Rasen" am Verkehrsturm sich in Notstand befunden habe. Er beantragte daher Aufhebung des Strafbefehls und Freisprechung. Der Amtsrichter erkannte dann auch demgemäß, obwohl er zum Ausdruck brachte, daß die Erklärung des Angeklagten wenig glaubhaft erscheine", sich aber auch nicht widerlegen lasse. Ob es nicht überhaupt besser wäre, den Rasen, an dessen Stelle außer dem im Herbst und Winter ein übel aussehender Matsch und Sumpf tritt, ganz verschwinden zu lassen und die Stellen zu pflastern?
fläche sei damals noch nichts zu sehen gewesen. Kaum sei
Zu reformistisch".
1-
Eine raffiniert ausgesuchte Diebeswohnung. fein wird. Hoffentlich macht sich dies schon bei den diesjährigen Binterfohlen bemerkbar! Und mit solchen handgreiflichen Bers Mit großer Ueberlegung hatte sich ein 35 Jahre alter Pole sprechen lassen sich noch Dumme fangen. Es ist schade, daß Völ Emil Krohn einen Schlupfwinkel ausgesucht, um einem etwaigen tische und Kommunisten sich diese Taktik noch nicht zu eigen geZugriff der Kriminalpolizei entgehen zu können. Krohn ist ein gemacht haben, um so mehr, da ihnen die Führerschaft im neuen werbsmäßiger Einbrecher. Er ist wegen vieler Geschäfts- Königreich verheißen wird. einbrüche auch bereits verurteilt und war aus dem Deutschen Reiche ausgewiesen. Die Kriminalpolizei aber wußte, daß er trotzdem wieder in Berlin war und sich unangemeldet verstedt hielt. Sie ermittelte ihn fürzlich schon auf einem Grundstück in der Alexandrinen straße, auf dem im dritten Stock eines Fabrikgebäudes zwei Familien wohnen. Bei einer von ihnen hielt sich der Vielgesuchte verborgen. Als aber die Beamten ihn hier festnehmen wollten, mar er verschwunden. Es ergab sich, daß er auf einer Feuerleiter das Dach erflommen hatte. Das Gebäude hat zwei Feuerleitern, die eine führt auf den Hof des Grundstückes, die andere auf das Nachbargrundstück hinüber. So standen Krohn drei Wege offen, die gewöhnliche Treppe eingerechnet. Auf dem einen oder dem anderen hoffte er stets zu entkommen. Als die Beamten gestern morgen um 5% Uhr wieder erschienen, verließ er sich abermals auf eine der Feuerleitern. Zu seiner Ueberraschung aber fand er jetzt beide oben und unten besetzt und dazu auch noch die Haustreppe. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich festnehmen zu lassen.
Ein Polizeifilm für die Polizeiausstellung. Im Rahmen der Großen Polizeiausstellung Berlin 1926" wird die Uraufführung eines großen Polizeifilms Sein großer all" stattfinden. Dieser Film wird mit Unterstützung des preuBischen Ministeriums des Innern von der Ufa hergestellt und bringt in einem besonders interessanten Kriminalfall die wichtigsten 3meige des gesamten Polizeidienstes zur Darstellung. Zum erstenmal wird hier durch einen Spielfilm der Deffentlichkeit Einblick in den weitverzweigten und umfangreichen Apparat der modernen Polizei gegeben werden. Ein Teil der Außenaufnahmen, bei denen auch die italienische Polizei mitwirfte, wurde vor furzem in Neapel beendet. Namhafte deutsche Künstler find als Darsteller tätig. Zurzeit finden in Neubabelsberg die erforderlichen Innenaufnahmen statt.
Balzereit predigt!
Draußen vor dem Tore freilich hörte man es anders. Da stand bereits völkische Jugend. die das Hinterspiel dieser Veranstaltung sogleich erfaßt haben wollte. Das waren gewiß wieder die verIntrigen nichts erreicht haben, sich nun hinter die Vereinigung flirten Juden, die, nachdem sie durch politische und kapitalistische internationaler Bibelforscher stecken, um ihre Machtgelüfte mit Hilfe der Religion zu befriedigen. Und schließlich wurde zur Vervollständigung des bunten Kaleidoskops eines Narrenhauses den Heimfehrenden draußen ein neuer Settel in die hand gedrückt mit der Einladung:„ Auf zur Münchener Haz im Sportpalast! Ein ganzer Ochse wird gebraten!" Man sieht, an Abwechslungen fehlt es Berlin auch nicht in den naſſen Hundstagen.
Zwei Maler abgestürzt.
Ein folgenschwerer Unglücksfall ereignete fidh gestern nachmittag im Schloß Monbijou, wo zurzeit Renovierungsarbeiten ausgeführt werden. In einem größeren Raum waren zwei Maler, der 46jährige Os far Lindner aus der Görlizer Straße 48 und der 56 Jahre alte Louis Humizz aus der Angermünder Straße 8, auf einer hohen Leiter mit Malerarbeiten beschäftigt. Die Leiter stürzte plöglich um und beide fielen aus einer Höhe von etwa 7 Metern herab, wo sie schwer verletzt liegen blieben. Durch einen Wagen des städtischen Rettungsamtes wurden die Verunglückten in das Hedwigskrankenhaus geschafft, wo schwere innere Verlegungen festgestellt wurden.
Ein größeres Feuer fam gestern nachmittag in dem Trockenraum Ausbruch. Der Trockenraum der Fabrik, der im vierten Stockwerf der Hutfabrif Bambus u. Co., Petersburger Straße 77, zum liegt, dient zum Trocknen von Wollabfällen und Tierhaaren, die zur Filzhutfabrikation Berwendung finden. Bermutlich durch Kurzschluß in der elektrischen Ventilation oder durch Selbstentzündung der Haare brach furz vor 5 Uhr nachmittags Feuer aus, das an den großen Borräten reiche Nahrung fand und mit rasender Schnelligkeit um sich griff. Bei Eintreffen der inzwischen herbeigerufenen Feuermehren standen die oberen Fabrikräume in Flammen. Auch der darüberliegende Dachstuhl wurde in Mitleidenschaft gezogen und teilweise eingeäschert. Unter Leitung des Baurats Foth von der Bache Memeler Straße wurde etwa eine Stunde lang Wasser gegeben. Die Aufräumungsarbeiten dauerten noch längere Zeit.
In den profanen Hallen des Sportpalastes, in denen Männer fich zuzeiten wie in einer römischen Arena blutig boren, predigte Balzereit aus Magdeburg vor zirka 8000 Menschen aus der Bibel. Balzereit erzählte Märchen, nicht solche, die am warmen Ofenwinkel aus Großmutters Munde erflangen, nein, solche, die durch Lautsprecher durch das Gewölbe des taghell erleuchteten Balastes ver breitet wurden. Und es ist wichtig, daß man dabei ebenfalls fest. stellt, daß es Tausende von Bedrückten und einfältigen großen KinEs ist das goldene dern gibt, die den Märchen gern lauschen. 3eitalter", das uns Balzereit verspricht, die Welt der neuen Gerechtigkeit, die bereits gekommen sein soll, denn er und seine gläubigen Echar haben es aus der Bibel enträtselt. Sie haben die Bibelchronologie studiert und haben ein archimedisches Zahlenerempel ausgefnobelt, das aus der Parallelität des Schicksals des jüdischen Volfes mit dem Zeitgeschehen besteht und den Weltkrieg im Jahre 1914 aus der Offenbarung Johannis offenbart. Und wer sich nicht in diesem Zahlenklamaut zurechtfindet, der stellt sich außerhalb der 270 000 Anhänger dieser Kirche, der glaubt nicht und ist verworfen in dem neuen Königreiche, das bereits begonnen hat.
Diese Gläubigen erzählen, daß die lebende Generation bereits die mystischen Prophezeiungen der Bibel erfüllt ſehen wird, daß sie feines förperlichen Todes mehr sterben werden in dem neuen tausendjährigen Reich. daß das verlorene Paradies aus den Eisregionen eines Bols herbeirückt und kein Mangel mehr an Brennmaterial und Nahrung in dieser neuen Welt der neuen Gerechtigkeit
FUNK
WINKEL
Sogar das Abendkonzert, das den sinnigen Tilel Nach Feier
abend" führte, zeichnete sich gestern nicht durch den üblichen Kitsch
aus. Im Gegenteil, es brachte Komponisten wie Schubert, Schumann, Brahms und Mendelssohn, gegen die sich die kultivierte, aber doch nicht originelle Musik Leo Blechs faum behaupten fonnte. che doch nicht originelle Mufit Leo Blechs faum behaupten fonnte. Allerdings zeigte es nicht die Geschlossenheit und fünstlerische Höhe der Nachmittagsveranstaltung, die Brahms gewidmet war und mit Liebeslieder" tenannt wurde. Uebrigens hätte sie auch anders heißen können. Die Zusammenstellung der Lieder war ohne Mißflong. Man vermied alles Tragische,„ Berrat" allein fiel aus dem Rahmen. Nichts Problematisches in diesem Konzert, es zeigte Brahms von der liebenswürdigen Seite. Wundervoll ist dieser Balzer für vier Solostimmen Liebeslieder", von fließender Melodie und graziöser Leichtigkeit. Sehr gut die Solisten: Cäcilia Reich, Maria Peschken, der Tenor Walter Sturm und Professor Hermann Weißenborn, gebildete Stimmen, leider ohne großen Umfang. Weißenborns Vortrag litt stellenweise unier Undeutlichkeit besonders im Piano, das sonst zart gegeben wurde, die Höhenlage ist ohne besonderen flanglichen Reiz. Am Abend sang Frieda Cornelius Schubert. Auch hier dasselbe: eine fluge Behandlung der Mittel, die über marche Mängel hinwegsehen läßt. Allen diesen Stimmen fehlt der finnliche Wohlflang, die Fülle, über die viele Gänger verfügen, deren Technik und Kultur manches zu wünschen laßt. Außerdem sang das Felix- Schmidt- Quarlett am Abend Schubert und das Abendlied von Adam rein und gepflegt. Aber immer wieder empfindet der Hörer, es wird zuviel Musil geboten, man ertrinkt in dieser Hochflut, man verliert den Maßstab. Weniger würde in diesem Falle mehr sein.
Am 1. August fand anläßlich des zwölften Jahrestages des Kriegsausbruches zum ersten Male ein Kreisjugendtreffen bei Erkner am Möllensee statt. Genosse Lipinski vom 3dA. sprach über das Thema ,, Warum proletarische Jugendbewegung?".. Seine Ansprache wurde von den Kommunisten mit großer Unruhe und Schimpfreden aufgenommen. Der Bezirksjugendausschuß nahm in einer provisori schen Sizung zu diesem Vorfall eine Entschließung an, die die Ausführungen Lipinskis wegen reformistischer Tendenzen" ablehnt. Dieser Beschluß des Bezirksausschusses ist mehr als merkwürdig, und nur aus dem unbedingten Gehorsam der kommunistischen Unterführer gegenüber den Parolen ihrer Zentrale zu verstehen. Ferner murde in dieser Sitzung beschlossen, den für Erkner vorgesehenen Redner abzulehnen, da man angeblich befürchtete, daß auch er sich in ,, reformistischem" Sinne betätigen würde. Natürlich haben die. Kommunisten einen ihrer Freunde zum Redner bestimmt. Diese kommunistische Intoleranz der Minderheit gegenüber ist ein charakteristischer Beweis dafür, was die Kommunisten unter„ Organisationsdemokratie" verstehen, für die sie doch sonst so eindringlich plädieren.
Der Wechselfallen- Trick.
Einem alten, abgebrauchten Gaunertrick wußte der Handlungsgehilfe Herbert Joseph eine neue Note abzugewinnen. Er zog sich einen Kellnerfrack oder eine Kellnerjacke über, band eine Schürze vor, stedte sich eine Kellnernummer an und besuchte in diesem Aufzug Geschäftsleute. Dort machte er eine eiligst auszuführende Bestellung für ein in der Nähe gelegenes großes Restaurant und gab einen Sched in Zahlung. Da der Betrag immer um ein weniges höher mar, ließ er sich den Rest in bar auszahlen. Auf diese Weise erbeutete er eine ganze Menge Geld, das er dann nachts in Spiel flubs wieder unter die Leute brachte. Das ging solange, bis eine Geschäftsfirma Mißtrauen schöpfte und den Scheck, der natürlich wie alle anderen auch gefälscht war, beanstandete. Als Joseph merkte, daß man ihm Mißtrauen entgegenbrachte, ließ er das wertlose Bapier im Stich und lief eiligst davon. Er wurde verfolgt, und nun suchte er schon damals denselben Trick anzuwenden, den jetzt der Juwelenräuber Frant versucht hatte, er lief nämlich in einen Friseur. laden, sagte, daß er es sehr eilig habe und ließ sich schleunigst ein feifen. Seine Verfolger aber waren gewißigt genug, sich den Mann unter dem Rasiermesser genauer anzusehen und erfannten den Gauner wieder. Das Schöffengericht Charlottenburg diftierte Joseph vorläufig eine Strafe von 8 Monaten Gefängnis zu, da eine Reihe meiterer Fälle wegen des Ausbleibens verschiedener Zeugen noch zu rüdgestellt werden mußte,
Das Rundfunkprogramm.
Freitag, den 13. August.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
"
Ein
Temperaturffurz. im Reiche. Am Donnerstag früh betrugen die Temperaturen 13 bis 15 Grad gegenüber 19 Grad am Mittwoch. Westdeutschland erfolgte ein Zuftrom falter Luft, der sich allmählich über das garze Reich verbreitete.
Das Heine Denkmal in Hamburg wird am heutigen Freitag der Deffentlichkeit übergeben werden. Bürgermeister Dr. Petersen wird im Namen des Senats die endgültige öffentliche Aufstellung des Denkmals unter dem Protektorat der Hamburger Regierung bestätigen.
Der unglückliche Torpedoschuh.
Es
Zu dem bedauerlichen Unfall, der sich am Dienstag abend bei einem lebungsschießen deutscher Torpedoboote er eignete und zum Untergange des dänischen Seglers Sigrid" führte, ist, wie WTB. auf Grund näherer Feststellungen mitteilt, auf besonders unfichtige Witterungsverhältnisse zurückzuführen. handelte sich um ein gefechtsmäßiges Schießen, das in der Nacht bei Dölliger Dunkelheit und schlechter Sicht stattfand und sich über ein Gebiet von 20 Quadratmeilen erftredte. Nach näherer Untersuchung des Borfalles wird die Schadenerfagfrage felbftverständlich in einer den dänischen Schiffer befriedigenden Weise geregelt werden, de for Explosion einer ungarischen Munitionsfabrik. Budapest, 12. Auguft.( WTB.) In der Munitionsfabrit Manfred Weiß auf der Insel Csepel erfolgte heute abend 7 1hr eine gewaltige Explosion, die einen großen Teil der Gebäude in Brand setzte und zum Teil zertrümmerte. Die Flammen sind in einem Umkreise von 60 Kilometer sichtbar. Die staatliche Radiostation
ist beschädigt. Es sollen mehrere Perſonen getötet sein.
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Reichsbanner Schwarz- Rof- Gold". Gefäftsstelle: Berlin S14, Sebastianftr. 37/38,$ of 2 Tr. Waffersportabteilung. Zug Oberspree und Faltboot: Sonntag, d. 15., 3 Uhr, nachmittags, Korsofahrt sämtlicher Boote. Pflichtveranstal Friedrichshain: Anschließend Berfassungsfeier im Wendenschloß. Go., d. 14., nachm. 6% Uhr, Weberwiese. Sonntag, b. 15., 2% Uhr nachm., Rüftriner Plag. Tempelhof: Fr., d. 13., 8% Uhr, Abrechnung der Fest
tung.
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plaketten im Gesellschaftshaus Mariendorf, Chauffeeftraße. Co., d. 14., 7% Uhr, Antreten zum Fadelzug am Bhf. Tempelhof. Sonntag, d. 15., nachmittags Konzert, Berfassungsfeier im Gesellschaftshaus Mariendorf, Chauffeestraße. Tanz. Feftrede, Ulftrio, Tanz und Beluftigungen aller Art. Eintritt 75 Pf. ciafchl. Stegli( Kreis): Go., d. 14., Antreten zum Fadelaug 8 Uhr Augustaplas Lichterfelde. Nachzigler Händelplak. Berliner Kameraden find hiermit Treptow( Kreis): Beteiligung an der Berfaffungsfeier nochmals eingeladen. des Kreises Köpenid. Die Rameraden treffen fich 12,50 Uhr auf dem Withelmplak( Stadttheater) in Röpenid. Tambourforps gleichfalls. Abmarsch daselbst 1 Uhr. Rameraden, die am 22. Auguft per Auto nach Behlendorf fahren wollen, müssen sich bis spätestens Gonntag bei den Kameradschaftsführern melden. Schöneberg Friedenau: Go., d. 14., 8 Uhr, Antreten Lichterfelde Händelplas zum Fadelaug. Pflichtveranstaltung.
1% Uhr, Antreten zum Feſtumzug am Bhf. Tempelhof Rachmittags he
Berfaffungsfeiern des Reichsbanners.
Entsprechend ben Anweisungen der Bundesleitung finden die Saupt. perfaffungsfeiern des Reichsbanners am Go., b. 14., und Sonntag, b. 15., statt. Am Go., b. 14., veranstaltet der Kreisverein Steglik im Albrechtshof, Rathausplak 1, seine Verfassungsfeier, der ein Fadelzug um 8 Uhr vom Auguftaplag Lichterfelbe und eine Rundgebung um 9 Uhr auf dem Düppelplak in Steglig vorangeht. Rebner find die Herren Reichstagsabgeordneten Nuschke, Stadtrat Hermes und Borfigender bes Bindthorstbundes Ramerad Rimmermann. Am Sonntag, b. 15., veranstalten folgende Kreisvereine ihre Feiern: Berlin- Mitte: Ab 2 Uhr Blasfonzert auf dem Arfonaplak, anschließend Ummarsch. Ab 6 Uhr Feier im Gewerkschaftshaus. Feftredner: Reichstags abgeordneter Franz Künstler. Wedding: Nachmittags 3 Uhr großes Blakfonzert und sportliche Vorführungen auf der Wiese vor den Terrassen im Schillerpark. 4 Uhr Abmarsch zum Saal- und Gartenfest im Schultheiß- Bazen. hofer( Bodbrauerei), Chauffeestraße 64. Redner: Landtagsabgeordneter Otto Meier. Prenzlauer Berg und Weißenfee: 4 Uhr im Schloß Weißenfee Bolts.
4.10 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau( Margarete Caemmerer: Menschen untereinander". 5-6.30 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. Anschließend: Ratschläge fürs Haus. feft. Redner: Bürgermeister Dr. Ostrowski. Friedrichshain und Lichtenberg:
Theater- und Filmdienst. 7.00 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule ( Bildungskurse). Abteilung Gartenbau. Diplom- GartenbauInspektor Richard Lesser:„ Die Wohnlichkeit des Gartens". 7.25 Uhr abends: Reichsbahnoberrat Dr. Hans Baumann: Die Wirtschaftsarbeit der Reichsbahn". 7.55 Uhr abends: Dr. Otto Peltzer, Stettin: Wie ich englischer Meister wurde. 8.30 Uhr abends: Sendespiel: Der Pomeranzedieb". Heiteres Hörspiel nach Mörikes Novelle Mozart auf der Reise nach Prag von Fritz Geratewohl. Regie: Alfred Braun. Personen: Ein Graf; Eine Gräfin: Eugenie, beider Nichten; Ein Baron, deren Verlobter; W. A. Mozart; Konstanze, seine Frau; Velten. Gärtner des Grafen; Gäste. Danach: Trio für Klavier, Violine und Violoncello( K. V. 502) B- Dur von W. A. Mozart. Allegro Larghetto Allegretto Franz ( S. Bruinier, Flügel; Aug.H. Bruinier, Violine; Julius A.Bruinier, Cello. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. Königswusterhausen, Freitag, den 13. August.
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3 Uhr bei Schonert, am Rummelsburger See, Rienaftstraße. Redner Bürger. weifter Mielik. Kreuzberg: 4 Uhr in der Bodbrauerei, Fidicinstr. 2, großes Boltsfest. Redner: Kamerad Hellmut v. Gerlach. Spandau: 3% Uhr bei Löbel( Rarlsluft), im Stadtpark Spandau. Redner: Professor Hobohm. Wilmersdorf: Ab 4 Uhr im Bittoriagarten, Wilhelmsaue. Redner: Ramerad Schriftsteller, Breuer, Tempelhof: 4 Uhr im Gesellschaftshaus Mariendorf, Chauffeestr. 305. Redner: Reichstagsabgeordneter Julius Moses. Röpenid: Ab 4 Uhr im Restaurant Wendenschloß. Redner: Ramerad Dr. Grundei. Bankow: Ab 4 Uhr bei Linder, Breite Str. 34. Redner: Dr. Mischler- Pots. dam. Reinidendorf: Ab 3 Uhr im Seeschloß Hermsdorf. Redner: Kamerab Aufhäuser.
Sämtliche Feiern finden im Rahmen von Boltsfesten mit Musik und Ge. jangvorträgen, sportlichen Borführungen, Kinderbeluftigungen und sonstigen Unterhaltungen statt. Diese Veranstaltungen bes Reichsbanners, an denen teilzunehmen wir die Parteien und Gewerkschaften aufgefordert haben, werden ben Abschluß der diesjährigen Berfassungsfeiern bilden.
Bflanzerverein Ren- Tempelhof. Sonntag, 15. Auguft, Bolfsfeft unter dem Motto: Einft und jest". Ein Festzug, ausgehend von der Bodbraueret, in welchem die alte und die neue Zeit verkörpert wird, eröffnet die Veranstaltung um 2 Uhr. Nach Eintreffen auf dem Festplak Aufführung der Rinder sowie Artistengruppen, Fadelzug und Feuerwerf.
Berband Boltsgesundheit, Ortsverein Berlin. Freitag 13. Auguft, 7 Uhr, Schule Goßlerstr. 61( nahe Barschauer Brüde). Diskussions- Jugendabend. AntiKriegsfeier. Am 15. Auguft Sportfonntag in Müggelheim. Elperanto- Berband( Graparo) Berlin. Freitag, 13. Auguft, 8 Uhr, Ron bitorei Dobrin, Sackescher Markt: Monatsversammlung. Gäste milltommen.
1.10-1.40 Uhr nachm.: Karl Graef: Die Kunst des Sprechens für Schüler. 3-3.30 Uhr nachm.: C. M. Alfieri und v. Eyseren: Spanisch. 3.30-4 Uhr nachm.: Berufsschuldirektor Willi Fender: Warum gemeinschaftskündlichen Unterricht und seine volkswirtschaftliche Durchdringung in der Berufsschule"? 4-4.30 Uhr: Stud.- Dir. Dr. Brömse:„ Niederdeutsche Sprache und Volkskunde im Unterricht". 4.30-5 Uhr nachm.: Mitteilungen des Zentralinstituts. 5-5.30 Uhr nachm.: Dipl. Landwirt Feierabend: Landwirtschaft und Volksernährung". 7.30-8.20 Uhr abends: Wissen- Bechselnde Bewölkung, strichweife noch Regenschauer, Temperatur noch schaftliche Vorträge für Aerzte( Themen und Namen des Dozenten werden in den ärztlichen Fachzeitschriften bekanntgegeben). Ab 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus Berlin,