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Geriffenheit des ehemaligen Schaustellers verfügt, verdient täglich| Mieter abzuwenden. Aus naheliegenden Gründen ist auch er­16-20 Mart, eine Rente, die ihm die Dummheit der Menschen forderlich, daß Mietbeihilfen nur an den Hauswirt laufend garantiert! oder den Berwalter gezahlt werden, wogegen dieser sich natürlich verpflichten muß, gerichtliches Vorgehen aus der gleichen Schuld zu unterlassen bzw. einzustellen.

Madame X.

Madame X. ,, die bekannte Chiromantin und Hellseherin" inseriert in einem Hausfrauenblatt, das in jeder Nummer zwei Spalten ähnlicher Anzeigen bringt. Madame X. wohnt im Westen. Sie iſt heut den ganzen Tag nicht zum Essen gekommen, ständig saßen Damen in ihrem Borzimmer, die über den Verlauf der auf der Sommerreife angeknüpften Beziehungen Auskunft haben wollten. Madame X. ist teuer, fie nimmt 4 Mark für die Konsultation, doch ist sie bei Minder­bemittelten entgegenkommend, und schließlich sieht sie ja garantiert hell!"-Zuerst nimmt fie die Hände; ihr Zustand, gepflegt oder vernachlässigt, verarbeitet oder gefchont, pflegt ihr schon allerlei zu ver­raten. Bei mir rät fie auf pflegende Talente", sieht eine lange Lebenslinie, eine ungebrochene Herzenslinie, drei Kinder( von denen aber ein oder zwei auch Tod- oder Fehlgeburten sein können). Ihre Fragen sind sehr geschickt gestellt, fie reagiert auf jedes unwillkürliche Muskelzucken, ihre Chiromantie" ist aber ein recht vager Umriß des Lebensbildes, der erst durch Karteschlagen" auf die verschiedenen, Herzenswünsche, bei denen die Klientinnen ja reichlich hilfe geben, Farbe bekommt. Dann kommt das ,, Hellsehen  ". Madame X. nimmt die rechte Hand der Klientin, bedeckt ihre Augen( aber je meiter die Sigung fortschreitet, desto mehr blinzelt sie durch die Finger). Als ich ihre Sigung verlasse, fenne ich mein Schicksal? Nein, das Schicksal der besorgten Geschäftsfrau, die Mann und Kinder ernährt, die schon Heiratspläne für ihre älteste Tochter spinnt, deren Kopf voll fleiner Hausfrauenforgen stedt- furz, das Schicksal der Person, die ich ihr vorgespielt habe. Und mit dieser Heperei, die feine ist, verbient Madame X. 20-40 Mart am Tage! Gemiß vielfach von begüterten Müßiggängerinnen; aber auch mancher Groschen einfacher Haus­frauen, mühsam vom Wirtschaftsgeld erspart, ist dabei. Und gerade die schwören auf Madame X., denn Madame ist geschickt, ist eine gute Psychologin, und modelt alles mit unverfänglich scheinenden Angaben zurecht.

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Anna K. Nachfolgerin."

Eine Armeleutegegend von Moabit  . Das früher ganz respektvolle Haus ist böse verwahrlost. Im ersten Stod öffnet uns ein altes Weiblein. Ach, se woll'n woll zu mir! Kommen se man rein! Mage, mach Play!" Mare ist ein dackelsaures Mopsoryd, das unsere Beine umfläfft. Das Borderzimmer der von mehreren Parteien be­wohnten Wohnung ist unglaublich verdreckt! Auf dem Tisch liegen umbezogene Betten, an den Wänden hängen leere Bogelbauer, Holz floben liegen im Haufen in der Ede, und zwischen all dem Dreck ftehen Nippsachen", zwischen denen Spinnenneße hängen, Trödel und Stolz eines zugrunde gegangenen Kleinbürgerdafeins. Auch das alte Weiblein ist keine Here. Bei ihr werde ich prompt, wie ge­wünscht, Stenotnpiftin mit heimlichen Ambitionen auf die Liebe des Chefs, friege Merger mit blonden Damen und Neid von Kolleginnen prophezeit und die beruhigende Zusicherung, daß der Chef in Jedanken bei Ihnen ist, et kann's blos nich so von sich jeben!" Aber das alte Fraule scheint nicht sehr erfüllt von ihrer Kunst, die sie, wie sie erzählt, im Kriege zuerst ausgeübt hat, forn paar Startoffeln oder'n Stick Spec, sonst war mein Mann ja verhungert! Na nu is er dot, nu hat er's jut!" Und als wir bei ihr noch eine Zigarette rauchen, wird sie ganz fidel, erzählt fogar einen Wiß, der so wenig mie Mage" ganz stubenrein ist, und schließlich rezitiert fie ein langes Cedicht über die Moabiter Unruhen und die abgehadte hand, über Traugott von Jagow   und seine Warnung an Neugierige ,,, allens selbst gemacht!" Und sie scheint heilfroh, daß wir sie nicht mehr mit Fragen ciner Zukunft quälen, die ihr so dunkel ist wie uns Schelm, dir gönne ich die Mark! Mehr wie eine oder zwei nimmt Mehr wie eine oder zwei nimmt das alte Fraule am Tage nicht ein, die arme Betrügerin aus Not...

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Armer

Und nummen wieder einmal die Neugierde auf die Zukunft plagt, der gehe mal mit persiegelten Lippen zu einer Sybille er wird sich wundern, wie dunkel dann die Aussprüche der Hellseherin"

werden!

Mietebeihilfen.

Schnellere Arbeit der Fürsorgestellen.

Nach der am 1. Juli 1926 in Kraft getretenen Abänderung des Mieterschutzgesetzes wird, wie bereits furz mitgeteilt, der Gerichts­schreiber des Amtsgerichts verpflichtet, vom Eingang einer Miet­aufhebungsflage wegen Mietschulden nicht wegen anderer Gründe!- der Fürsorgebehörde unter Angabe des rückständigen Mietbetrages unverzüglich Mitteilung zu machen. Der preußische Justizminister hat die preußischen Amisgerichte noch besonders auf äußerste Be fchleunigung dieser Mitteilung hingewiesen, damit das Räu­mungsurteil möglichst abgewendet werden kann durch Eintreten der Fürsorgebehörden für den Schuldner bis zum Ablauf von zwei Wochen feit Erhebung der Klage, spätestens jedoch bis zum Schluffe derjenigen mündlichen Verhandlung erster Instanz, auf welche das Urteil ergeht. Wird innerhalb dieser Frist gezahlt, so ist der Rechtsstreit in der Hauptsache für erledigt zu erklären. Allerdings muß dann der beklagte Mieter die Kosten des Verfahrens tragen. Diese für Mieteschuldner geschaffene Erleichterung erfordert gleich­mäßig ein schnelleres Arbeiten der Fürsorgebehörde und eine tat­fräftige Hilfe. Die ungewöhnlich vielen Hilfsansprüche, die nament lich während der letzten Monate bei den Wohlfahrtskommissionen und Wohlfahrtsämtern gestellt wurden, ließen es leider nicht zu, aus den verfügbaren Mitteln so zu helfen, wie es nötig gewesen wäre. Gewöhnlich wurde nur ein geringer Teilbetrag der Schuld als Mietbeihilfe bewilligt, mitunter auch der Betrag einer Monats­miete, oder die Fürsorgebehörde trat für die Deckung der Miete des kommenden Monats ein und vermittelte eine Vereinbarung über Abzahlung der Schulden in kleinen Raten seitens des Mieters. Viel­fach wurde von Wohlfahrtskommissionen gefordert, daß vor ihrem Eintreten die Räumungsflage schon eingeleitet oder mindestens schrift lich angedroht sein mußte. Treten aber die Wohlfahrtsbehörden möglichst frühzeitig ein, so wird der Mieter auch von den erheblichen Kosten der Mietaufhebungsflage entlastet. So wurde die Hilfe bis her oft nur zum Tropfen auf den heißen Stein, besonders wenn Hauswirte sich mit fleinen Beihilfen nicht zufrieden gaben. Es ist flar, daß den Fürsorgebehörden erheblich größere Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden müssen, um auch mirklich im Sinne des Gesezes die Gefahr der Verurteilung und der Räumung vom

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Wir sind Maurer!"

Ein Wächter, der Spitzbuben die Tür öffnet. Die Tricks der Herren Spizbuben sind mitunter in ihrer Ein­fachheit doch so wirksam, daß sie, abgesehen natürlich von der ernsten friminalistischen Seite dieser Angelegenheit, doch ein Lächeln ab­nötigen. Hat sich da ein Juwelier in der Invalidenstraße zur nächtlichen Bewachung seiner glitzernden und schimmernden Koſt­barkeiten einen Wächter bestellt, der Nacht für Nacht im Hausflur Wache halten muß. Der Mann hat stets ernst und gewissenhaft seine Pflicht erfüllt und hat es selber wohl nicht für möglich gehal ten, daß er, wie jetzt geschehen, einem Spizbuben auch noch die Tür öffnen und ihm so zum Entkommen behilflich sein würde.

Am Sonnabend früh um 4 Uhr betrat vom Hofe des Grund­stüdes her ein Mann mit einem fleinen Jungen, der sich möglichst im Dunkeln hielt, den Hausflur des Vorderhauses. Beide trugen Rud säde. Der Große wandte sich an den Wächter:" Wir sind Maurer in Dahlem   und müssen um 5 Uhr schon auf dem Bau sein." Dabei reichte er dem Wächter ein paar Zigaretten. Dieser nahm fie dankbar an und schloß den beiden Maurern" bereitwillig die Haustür auf. Erst später ergab sich, daß er Einbrechern unbewußt hinausgeholfen hatte. Die Maurer" waren, ohne daß der Wächter im Borderhaus etwas sah oder hörte, durch das Klosett fenster in das Erdgeschoß des Seitenflügels eingestiegen. Sie ver stopften Türrizen und das Schlüsselloch mit Watte, verhängten auch das Fenster noch mit Papier, um den Schall zu dämpfen, und brachen dann ein Loch durch eine massive Stein starke Wand nach dem Juwelenladen zu. Durch diese Deffnung troch der Junge und, un erfahren wie er war, stürzte er sich auf alles, was glänzte. Go raffte er 150 Doubleringe zusammen und ließ die goldenen, die da­neben lagen, ruhig liegen. Auch das Silberzeug rührte er nicht an. Um so begieriger nahm er Alpakkasachen, die schöner glänzten, auch Nickelzeug, wie 36 kleine Weckeruhren und dergleichen. Bon Schmud­fachen hatten es ihm Korallenhalstetten und Bernsteinketten an­getan, von denen er 11 und 12 aussuchte. Von echten Silbersachen nahm der Kleine nur 10 Schnurrbartbürsten. So fam es, daß die Beutestüde zwar groß an Bahl, aber verhältnismäßig nur gering an Wert waren. Die beiden Maurer" find noch nicht er­mittelt, sie werden aber an ihrer Beute teine große Freude haben.

Auch eine Verfassungsfeier".

Charakteristisch dafür, wie die schwarzweißrote Oberlehrer. schaft der Gymnasien die Verfaffungsfeier fabotierte und in ber trupellosesten Weise den Tag der Republik zu unverblümter Ber­herrlichung des monarchistischen Systems mißbrauchte, ist die Feier im Wilmersdorfer   Goethe Realgymnasium. Auf ministeriellen Erlaß", so ungefähr sprach der Herr, feiern wir heute den Verfassungstag. Am 11. August 1919 gab die Weimarer Nationalversammlung   dem deutschen   Bolle, nachdem 1% Jahre Wirren und Unruhen das Land beherrschten, die Verfassung, die mit dem Tage der Verkündung in Kraft trat. Nicht ganz tonnte bie alte glorreiche Beit vergeffen werden. Und so behielt man den Namen Deutsches Reich  , Reichspoft, Reichswehr  usm. bei. Das Deutsche Reich   blieb ein Bundesstaat. An der Spitze steht unser unvergeßlicher Generalfeldmarschall v. Hinden deutschen   Männern und Frauen gewählt und in der Reichshaupt­burg als Reichspräsident, der voriges Jahr von Millionen von stadt begeistert empfangen wurde. Die Fahnen des Deutschen Reiches   find schwarzrotgold, und zur See schwarzweißrot mit der Gösch. dem schwarzrotgoldenen Wappen. Doch unser hochverehrter Herr Reichspräsident bemühte fich vor kurzem, zusammen mit dem ehemaligen Reichskanzler Dr. Luther, eine Einheitsflagge zu schaffen. Die Berfassung verdanten wir zum größten Teil den alten Beamten und Offizieren. Den Offizieren, indem sie die Spartafiften niedergekämpft haben, den Beamten durch ihre treue Pflichterfüllung und Gerechtigkeit. Ein unvergleichliches Beispiel dieser Treue gibt unser hochverehrter Generalfeldmarschall v. Hindenburg  , der Sieger von Tannenberg, der bis zum letzten Augenblick nach dem Zusammenbruch bei seinen Truppen blieb und wartete, bis der letzte Soldat den Rhein   über­schritten hatte. Die Nationalversammlung   glaubte, den Schandfrieden von Versailles   annehmen zu müffen. Solange noch mehrere tausend Mann Befagung deutsches Reichsgebiet im Westen befeßen, folange deutsche Versammlungen gestört werden, und deutsche Turner im Aus land nicht gebührend empfangen werden, solange ist wohl an eine Erziehung im Sinne der Bölkerverständigung nach§ 148 der Reichsverfassung nicht zu denken. Es liegt nun an Euch, das Deutsche Reich in seine Herr lich leit zurückzuführen, daß es in seiner alten Größe wiedererstehe. Das walte Gott  ."

Es wird Sache des Kultusministeriums fein, gegen den Ober­studienrat ,, der sein Amt, das ihm die Republik   bezahlt, in so gröblicher Weise mißbraucht, mit den schärfsten Maßnahmen vor zugehen.

Ein neuer Flugzeugtyp im deutschen   Luftverkehr. Bestern vormittag wurde im Flughafen Staaten ein neuer Berkehrsflugzeugtyp von der Deutschen Lufthansa für ihren Betrieb übernommen. Es handelt sich um eine Konstruktion der Bremer   Focke- Wulf- Werke, einen hochdecker, der mit zwei Motoren zu je 70 PS, ausgerüstet ist und drei Passagiere mit Ge päck befördert. Während der Vorführungsflüge, die in Gegenwart von Vertretern des Reichsverkehrsministeriums und des Borstandes der Deutschen Lufthansa auf dem Tempelhofer Feld stattfanden, wurde wiederholt durch Abstellen des einen Motors gezeigt, daß der Apparat trotz des Drehmoments des anderen Motors mit Hilfe eines großen, aber ausgeglichenen Seitenruders genau geradeaus weiterfliegen fann. Die Deutsche Lufthansa wird dieser Tage diesen Typ im Zubringerdienst einseßen.

Ein Opfer studentischen Mensurunfugs.

Man hat nach dem Kriege mancherlei über die innere Um- und und Einstellung der deutschen   Studenten gehört, aber die Einstellung der farbentragenden und Satisfattion gewährenden( d. h. Kränkun der farbentragenden und Satisfattion gewährenden( d. h. Kränkun­gen und Beleidigungen mit der Waffe rächenden) studentischen Ver­

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bindungen hat sich grundsäßlich feineswegs geändert. Soeben ist dem Unfug der sogenannten Mensuren, die angeblich der Erziehung zur Tapferkeit dienen sollen, wieder ein blühendes junges Menschenleben zum Opfer gefallen. Im Urbanfranken­haus verstarb der Student der Rechte Ermin Behr aus Bern burg i. Anh. an den Verletzungen, die er sich vor drei Wochen bei einer Schlägermensur zugezogen hatte. Behr, der der Wehr­schaft Sago Borussia angehörte, hatte eine Freundschafsmenfur mit einem Mitglied der Wehrschaft Neo Rhenania ausgetragen. Die Angelegenheit wurde der Staatsanwaltschaft übergeben. Wann wer­den die Farbenstudenten dazu kommen, diese Ueberreste des alten deutschen   Raufſtudententums abzuschütteln und die Erziehung zu Mut und Tapferkeit durch Sport zu betreiben?

Der bissige Hund" in der Bahnhofswirtschaft.

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Der Stacheldrahtzaun und der bissige Hund spielen eine große Rolle in dem idyllischen Dasein der als Villenbefizer" außerhalb Berlins   wohnenden Kapitalisten. Und selbst wenn sie das ihnen gehörige Terrain auch noch nicht mit einer Villa mit dorischen Säulen geziert haben, ist der Stacheldrahtzaun und das ominöse Plakat schon vorhanden. Auch Achtung! Fußangeln!" fann man gelegentlich lesen. Wer hätte nicht schon mal am Ufer eines unserer so idyllischen märkischen Geen gelegen und sich an dem Spiel der bescheidenen Bellen ergötzt suchst du nach etlichen Jahren wieder die Stelle auf, so ist der Zugang zum See durch Stachel­drahtzaun abgesperrt und der Erholungsuchende ist auf die staubige Landstraße angewiesen. So begreiflich es ist, daß der Züchter von Obst und Gemüse und Blumen sich nicht um die Früchte seiner Ar beit durch gemeinen Diebstahl bringen laffen will, so wenig er freulich ist der Anblick genannter Abwehrmittel dort, wo es eigent buch Herrn Soundso dienstbar gemacht wurde. lich nur die freie Natur zu schützen gibt, die allerdings laut Grund­Was soll man aber sagen, wenn sich das Plakat Vorsicht! Bissiger Hund!" gar in eine Stätte verirrt, die, wie man annehmen sollte, nur von ver

trauenswürdigen Menschen besucht wird! In dem Bartezimmer einer Bahnhofswirtschaft der Berlin  - 3ossener Bororfftrede hängt eine solche Warnung" aus, und der Ein tretende, dem die Schrift gleich zu Gesicht kommt, wird geneigt fein, das Lokal wieder zu verlassen. Die Fälle, daß ein biffiger" Hund auch auf einer Bahnhofswirtschaft nötig ist, sind wohl ziem lich selten vielleicht auf einer einsam gelegenen Station, aber doch nicht im Vorortverkehr Berlins  . Wer garantiert, daß der doch nicht im Vorortverkehr Berlins  . Hund nicht von selbst erscheint und seinen Zorn an Unschuldigen ausläßt? Auch das nicht im Warteraum versammelte Publikum und die Beamten fönnen durch die wohl niemals ganz verhütete Bewegungsfreiheit des Tieres gefährdet sein; also Gründe genug, um eine durchgreifende Abänderung zu treffen. Gegen die kleinen Tagesdiebe und die gefährlicheren Nachteinbrecher schüzen doch an dere mechanische Abwehrmaßregeln( Klingeln usw.) ebensogut, ja vielleicht noch beffer, als der biffige Hund".

Vorläufiger Strafaufschub für die Gräfin Bothmer.

Frau v. Dierts, die frühere Gräfin Bothmer, hat, nachdem von dem Beauftragten für Gnadengefuche beim Landgericht Potsdam ihr Gnadengesuch abschlägig beschieden war, nunmehr durch ihre Rechts­anwälte erneut ein Gnadenverfahren eingeleitet. Sie hat sich mit einem Gesuch unmittelbar. an den Rechtsausschuß des Preußischen Landtages   gewandt und gleichzeitig einen Antrag auf Ausfezung der Strafvollstreckung, die am gestrigen Sonnabend beginnen sollte, bei dem zuständigen Staatsanwalt in Potsdam   gestellt. Der Staats­anwalt hat dem Antrage stattgegeben und von einem Haftbefehl gegen Frau v. Dierks bis zur Entscheidung des Rechtsausschusses über ihr erneutes Gesuch Abstand genommen.

Lappalien!

Der Mieter eines Hauses in der Riautshouftraße mußte megen längerer Arbeitslosigkeit und wegen Krankheitsfällen in seiner Familie mehrere Monate die Miete für seine Wohnung schuldig bleiben. Bor Gericht tam ohne jede längere Verhandlung ein Ber gleich zwischen ihm und dem Verwalter des Hauses zustande, nach dem der Mieter sich verpflichtete, wöchentlich 6 M. auf den Miete rückstand abzuzahlen. Die laufende Wohnungsmiete wird jetzt von dem Mieter so, wie auch früher schon, regelmäßig bezahlt. Dieser Tage machte die Frau des Verwalters dem Mieter die Mit­teilung, daß, dem Verwalter bei der Prozeßführung außer gerichtliche Kosten in Höhe von 3,50 m. entstanden wären und daß dieser Betrag laut Anweisung des Gerichts bezahlt werden muß. Die vorgelegte Aufstellung zeigte, daß sich der Verwalter dafür, daß er den Hauswirt auf dem Termin vertreten hatte, 3 M. in An­rechnung gebracht, daß er außerdem das Fahrgeld und mehrere Male Porto angesezt hatte. Ein sogleich vorgebrachter Protest, besonders gegen die 3 M. Vertretungsgelder", wurde von der Frau des Ver. walters nicht angenommen, die Zahlung unterblieb. Nicht wenig erstaunt war der Mieter, als tags darauf der Gerichtsvoll­zieher in seiner Wohnung erschien und wegen der nichtbezahlten 3,50 m. das Sofa pfändete. Der Verwalter, der im Hauptberuf M. Gefangenenauffeher in der Strafanstalt in Moabit   ist, hat es also fertig bekommen, sich die Vertretung vor Gericht, die doch schließlich zu seinen Obliegenheiten als Hausverwalter gehört, ertra bezahlen zu lassen, obwohl er als Beamter in festem Monats­gehalt steht. Der Mieter versichert uns, daß er die restlichen 50 Pfg. anzuerkennen bereit wäre. Die 3 Mark zu bezahlen, meigert er sich natürlich auch jezt noch und hat deshalb Beschwerde beim Gericht eingelegt. Der Verwalter wurde uns von unserem Gewährsmann als ein Mann geschildert, der sich auch schon anderen Mietern gegen über ähnlich verhalten hat. Die Frage scheint nicht ganz unberechtigt, ob wegen solcher Sachen wirklich die Gerichte beschäftigt werden müffen.

Die Sparkasse belohnt das Sparen!

Die Sparkasse der Stadt Berlin   wird gelegentlich der Er reichung der ersten 100 millionen Reichsmart Spareinlagen eine größere 3ahl von Geschentipar­büchern mit Beträgen von 10 bis 300 m. stiften. Diese werden durch Los unter diejenigen Sparer verteilt, die an dem Tage Spar­gelder eingezahlt haben, an dem die ersten 100 Millionen Reichsmart Einlagen erlangt sind. Die Geschenksparbücher werden ein Titelblatt mit Widmung erhalten, das Guthaben wird auf ein Jahr gesperrt. Der Tag, an dem die ersten 100 Millionen Reichsmart Spareinlagen voll eingezahlt sein werden, ist natürlich im voraus nicht bekannt. Jedem Sparer der Sparkasse der Stadt Berlin   bietet sich die Mög lichkeit, an der Verteilung der Geschenksparbücher teilnehmen zu tönnen, wenn er in der bevorstehenden Zeit fleißig spart.

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