zum täglichen Leben gehören, fehr eingeschränkt werden. Dies wirft sich naturgemäß unter anderem sehr ungünstig auf die Be­schäftigungsmöglichkeiten der Künstlerschaft aus. Die Zahl der Erwerbslosen ist hier deshalb eine ungewöhnlich hohe. Nicht minder werden von der Erwerbslosigkeit die Artisten sowie die Musiker und andere Kreise, die in engster Berührung mit diesen Berufsgruppen stehen, betroffen. Um nur eine Gruppe herauszu greifen, beträgt die Zahl der erwerbslosen Artist en gegenwärtig rund 1000 Personen. Hervorgehoben zu werden verdient, daß die Jugendlichen zurzeit mit 7394 Personen einen wohl kaum dage­

wesenen Stand erreicht haben.

Es waren 273 738 Personen bei den Arbeitsnachweisen ein­getragen, gegen 275 639 der Vorwoche. Darunter befinden sich 176 839( 177 098) männliche und 96 899( 98 541) weibliche Personen. Unterstützung bezogen 132 834( 134 108) männliche und 68 808 ( 69 857) weibliche, insgesamt 201 642( 203 965) Personen. Außer dem wurde noch an 33 890( 33 181) Perſonen Erwerbslosenhilfe gezahlt und 3948( 4091) Personen bei Notstandsarbeiten beschäftigt. Bemerkenswert ist, daß in der Metallindustrie er= höhte Bedarfsmeldungen vorlagen, insbesondere von der Taschen lampenindustrie für weibliche Spezialkräfte. Auch Bauschlosser und -flempner wurden in erhöhtem Maße angefordert. In den an­deren Grupen ist die Arbeitsmarktlage jedoch weiterhin ungünstig. Der Rückgang der Arbeitsuchenden ist demgemäß verhältnismäßig

nur gering.

Im Spinnstoffgewerbe bot die Kunstseidenindustrie für Fachkräfte und die Konfektion für Maschinenstickerinnen gute Be schäftigungsmöglichkeiten.

Vor der Gründung eines Elektrotrusts. An der Berliner Börse wollen seit Tagen bestimmte Kreise wissen, daß die Verhandlungen zur Bildung eines Elettro trusts durch die verschiedensten Gruppen wieder aufgenommen worden sind. Vor allen Dingen legt man die über Amsterdam kom­menden Meldungen über Amerikaanleihen für die Elektroindustrie dahin aus, daß bestimmte Kreise, man nennt sogar die Regierungen einzelner Länder, sich für eine internationale Interessen gemeinwirtschaft in der Elektrowirtschaft in der Art der Inter­nationalen Rohstahlgemeinschaft einsehen. Die Gerüchte erhalten dadurch Bedeutung, daß eine rheinisch- westfälische Banfgruppe, die über die Vorgänge in der Elektroindustrie immer gut unterrichtet ist, sich stark auf dem Markt für Elektrowerte engagiert hat.

In diesem Zusammenhang erwähnt man den alten, bereits vor dem Kriege erörterten Plan, die bekannte Elektrofirma Bergmann 2.-G. vorerst mit einer großen Elektrogruppe zu fufionieren. In Frage kommt nach den neuesten Meldungen der Anschluß an den Siemensfonzern. Wie es heißt, soll der persönliche Widerstand, der die Einbeziehung der Bergmann A.-G. in einen Großkonzern bisher verhinderte, fortgefallen sein.

Ein

Sanierungsschwierigkeiten in der Pianofortefabrifalion. intereffentes Bild von den Schwierigkeiten, die der Klavierbau bei minden hat, erhielt man durch die Ausführungen der Berwaltung feiner Umstellung auf affenfabrikation zu über­in der Generalversamlung der Ludwig- Hupfeld A.= G., Böhliz- Ehrenberg bei Leipzig . Die Verfamlungm hatte über den Berschmelzungsvertrag mit der Pianofortefabrik brüder Zimmermann 2. G. zu beschließen. Dabei gab

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der Vorsitzende des Aufsichtsrats Dr. Schon ein Bild über die geschäftliche Entwicklung, die zur Notwendigkeit der Ver­schmelzung geführt habe. Fraglich sei nach Auffassung vieler Aftionäre, ob der Stand der Hupfeld A.-G. so ungünstig sei, daß lediglich ein Austausch der Aktien im Verhältnis 4: 1 erfolgen fönne. Die Gesamtverbindlichkeiten der Hupfeld A.-G. betrügen bis nach Ablauf des Geschäftsjahres 1925 per 30. Juni etma 5,7 millionen Mark, während die Zimmermann A.-G. habe die Hupfeld A.-G., wenn auch die Berechnung der Lager­nahezu schuldenfrei dastehe. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahre bestände noch nicht abgeschlossen sei, zweifellos mit Berluft zu rech nen. Zurückzuführen jei die schlechte Lage der Gesellschaft auf die Umstellung der Lurusfabritation auf billige Produktion, die infolge der Wirtschaftsfrise unumgäng= lich notwendig gewesen sei. Diese Umstellung habe eine große Entwertung der vorhandenen Lagerbestände zur Folge gehabt. Da die Zimmermann A.-G. großen Wert darauf lege, die Fusion sofort abzuschließen, habe man nicht gewartet, bis eine Bilanz per 30. Juni 1926 vorgelegt werden könnte. Ein Weiterarbeiten der Hupfeld 2.-G. aus eigener Kraft sei unmöglich. Die Gesellschaft wird den Namen: Leipziger Pianoforte und Phonola Fabriken Hupfeld Gebr. 3immermann 2.-G. führen.

Ein Zeichen der Zeit. Eine der bekanntesten Lugusschuhfabrifen Deutschlands , die Schuhfabrik Herz A.-G. in Frankfurt a. M. stellt ihren Betrieb auf billige Erzeugnisse um. Die Lurusschuh­nicht in der Lage, für 1925/26 eine Dividende auszuschütten. Außer­herstellung ist eben heute nicht mehr rentabel. Die Gesellschaft ist dem sind die Umjäße nicht so groß, daß die volle Beschäftigung der Werkstätten der Gesellschaft gesichert ist. Die Belegschaft ist von 1000 Mann auf 500 Mann reduziert worden. Dieser Rest ist allerdings voll beschäftigt.

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