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eines solchen entschiedenen und kompromißlosen republika» nischen Bekenntnisses bei manchen studentischen Wahlen der letzten Zeit, die Rührigkeit der kleinen Opposition auf dem letzten Studententage, haben die Notwendigkeit dieser Taktik, die mehr als bloße Taktik ist, ebenfalls bestätigt. M i t einer verwaschenen S t a a t s b e j a h u n g, die amEndenochzwischenStaatsformundStaat überhaupt unterscheidet, ist dem entschieden republikanischen Akademiker nicht gedient. Dem rücksichtslosen Rechtsradikalismus an den Universitäten muß ein völlig selbständiger und entschlossener republikanischer Wille entgegengestellt werdest. Der sozialistische A k a- d e m i k e r vollends, der den zukünftig auf der Tagesordnung stehenden Problemen internationalen und sozialen Inhalts entgegenlebt, hinter denen Verfassungsstagen der europäischen  Einzcistaaten zurücktreten müssen, kann mit jenem National- liberalismus oder Nationaldemokratismus wenig anfangen. Freilich weiß er, daß in jenen kommenden Kämpfen das Akademikertum zwar keine völlig belanglose, aber keine aus- schlaggebende Rolle spielen wird, daß auch gewaltige geistige Probleme, die damit auftauchen, von aufsteigenden Kräften außerhalb der Universitäten, und wenn es sein muß, gegen die heutige Universität zur Lösung kommen werden.
Die große Rechte. VolkSpartcilichc Beklemmungen. Die Parole des Aufrufs Gayl-Jarres findet bei der Rechten immer noch starken Widerhall. Ein Landes­parteitag der Deutschnationalen Volkspartei   für den Wahlkreis Hannover  -Ost hat jetzt wieder eine Entschließung angenommen, in derangesichts der fortschreitenden Bolsche- wisierung(!) des öffentlichen Lebens" auf Grund dieses - Aufrufes die Bildung einergroßen Rechten" gefordert wird. Interessanter als diese geistreiche Resolution ist der Kommentar derTäglichen Rundschau". Sie schreibt dazu: Daß der hier als Ziel bezeichnete Zusammenschluß sehr w ü n- schenswert wäre, brauchen wir kaum noch einmal zu betonen. Aber es zeigt sich auch hier wieder, daß für die notwendige Grundlage dieser Politik nicht mit genügender Klarheit gearbeitet wird. Welches sind die tragenden Grundsätze deutschnationaler Politik, die nicht preisgegeben werden sollen? Sind es dieselben, die die Deutschnationale Volkspartei   in eine scharfe Opposition gegen eine Regierung getrieben haben, die bereit war, das Schwergewicht der Politik nach rechts zu oerlegen, die aber in der A u ß e n p o l i t i k den wirklichen Verhält. nisien Rechnung tragen mußte? Sind es dieselben Grundsätze, die dahin führen, daß man praktische Errungenschaften preisgibt und erbitterten Gegnern zu Triumphen oerhilft. nur um von t h c o r e- tischen Bekennrnissen nichts ausgeben zu müssen? Wir sehen vorläufig noch nichts von den Anfängen zu ein-er praktischen Zusammenarbeit, die die Erreichung eines gemeinsamen Ziels über die unbedingte Recht- h a b e r e i in der Wahl der einzelnen Mittel und Wege stellt. Sollten wir uns darin irren, so werden wir die Anzeichen dafür um so freudiger begrüßen." Die deutschnationale Resolution sprach die Zuversicht aus, daß dietragenden Grundsätze deutschnationaler Politik nichtpreisgegeben" werden möchten. Die volkspartei» kicheTäsikiche Rundschau" verlangt gerade das G e g e n t ei l. Man sieht noch nicht recht, wie bei solch auseinanderstrebenden Tendenzen die große Rechte zustande kommen soll. Probleme ües Eisenpaktes. England, Amerika   und der internationale Eisentrust. Die Verhandlungen zur Bildung eines kontinentalen Eisentrustes, die nach den letzten Berichten nunmehr kurz vor dem Abschluß stehen, sind besonders von England, das sich an diesen Verhandlungen nicht aktiv beteiligt hat, mit großem Interesse verfolgt worden.
Ein(jelö von heute. Von Max Hochdorf  . Der Proletarier vestchenkt sein Blut. Pariser   Blätter haben erzählt, daß eine Dame zu viel Geld gekommen ist, indem sie an alte und gebrechliche, aber mit einem guten Scheckbuch gesegnete Leute ihr Blut spendete./ Sie wurde außerordentlich gut dafür bezahlt, daß sie ihre Pattenten noch für einige Zeit vom. Jenseits rettete, und die tüchtige Frau rühmte sich dessen, daß sie die schwere Zeit durch ihren Blutzoll spielend überstände. Run ist auch dieses Gewerbe des Blutverschenkens durchaus nicht einträglich für jene, die den armen Greis oder die notdürftig vegetierende Greisin mit neuer Lebenskraft beschenken wollen. Auch der schon über eine stattliche Anzahl von Fachleuten verfügende Stand der Blutspender wurde, wje das heute so kommt, langsam proletaristert. Und der beste, der freigebigste und zum Opfer bereiteste unter diesen prole- tarischen Blutspendern ist der Pariser   Markthallenkasflerer Leopold Briez, von dessen Menschenfreundlichkeit und himmlischer Güte die Zeitungen voll sind. Briez verdient sich sein kärgliches Brot, indem er auf seinem bescheidenen Posten ausharrt. Dann aber verschwendet er den Ucbersluß, den ihm die Natur bescherte, an alle Bedürftigen) die schwächer sind als er selber. Er weigert sich direkt, für Leute mit dickem Portemonnaie, die ihn reichlich entlohnen würden, sein Blut herzugeben. Briez. der bescheidene Held, denkt und blutet nur für die Bewohner und Bewohnerinnen der Armenhäuser, die entträstek in die Hospitäler eingeliefert werden. Jetzt hat er schon an die hundertmal dieses Werk der Nächstenliebe getan. Nicht einmal der Nachtschlaf wird ihm immer gegönnt. Er hat oerlangt, daß er gerufen wird, wenn die Not am höchsten Ist. Und man holte ihn, wie er es wünschte. So geschah es. daß er in einer Nacht drei arme Leute vor der letzten Katastrophe bewahren mußte, und er stellte sich ohne Zögern zur Verfügung. Dann war er selbst auch ein wenig mitgenommen. Doch die strotzende Natur unterstützte ihn, und er konnte sich des Erfolges freuen, in dessen Dienst er sich gestellt hatte. Sieht man diesen tapferen Mann, diesen Sohn des Volkes, im Bilde, dann glaubt man nicht, daß er neben seinem Hauptgeschäfte noch ein so wenig nahrhaftes und ein so sehr menschenfreundliches Gewerb« betreibt. Er ist rundlich anzusehen, er ist durchaus nicht abgezehrt, er gleicht durchaus einem behaglichen Dorfpfarrer, der es sich tagtäglich bei einem knusprigen Braten und gutem Rotwein wohl sein läßt. Doch nein. Leopold Briez ist kein Prasser, er ist ein mäßiger Mann, der gar nichts Besonderes tut, um den Reichtum seines gesunden Blutes mit Ueberkrast zu erfüllen. Trogdem wurde ihm alles von der Natur gegeben, was er braucht, um mit seiner Güte zu walten. Letztens wollten die spleenigen Amerikaner, die schon etwas bleichsüchtig sind und einen so robusten Mann sehr gut in ihren Spitälern brauchen können, Leopold Briez über de» Ozean
Wie dieKonjunktur-Korrespondenz" aus diplomatischen Kreisen erfährt, gedenkt die englische   S ch w e r i n d u- st r i e weder den internationalen Stahltrust zu bekämpfen, noch vorläufig Schritte zu unternehmen, sich daran zu beteili- gen. Solange der internationale Trust seine Tätigkeit auf rein europäisches Gebiet beschränkt und englische Uebersee- Märkte nicht gefährdet, wird sich die englische Industrie dem Trust gegenüber passiv verhalten. Sobald jedoch englische Märkte für die englische Industrie unsicher gemacht werden, wird diese den Versuch machen, sich an dem Trust zu beteiligen, um eine Einteilung des Weltmarktes zu sichern. Man glaubt nicht in englischen Stahlkreisen, daß Amerika  durch den Trust gefährdet oder diesen bekämpfen wird, da amerikanisches Kapital so stark an dem deutschen   Stahltrust beteiligt ist. Eine Gefahr für die amerikanische   Stahlindustrie würde nur dann bestehen, wenn England sich auch an dem internationalen Trust beteiligen sollte. In diesem Falle wäre ein Weltkrieg der Schwerindustrie zwischen Europa   und Amerika   mit Preisschneiden und allen anderen Begleiterscheinungen unbedingt zu erwarten. Heute Wiederaufnahme der Verhandlungen. Paris  , 16. August.  (WTB.) Zu der Nachricht der Brüsseler Derniere heure" über den bevorstehenden Abbruch der Pa- riser Verhandlungen über die Bildung eines Stahltrusts verlautet, daß tatsächlich Schwierigkeiten bestehen, die auf die Forderungen der französischen   und beson- ders der belgischen Vertreter nach Hinaufsetzung der ihnen zugewiesenen Kontingente zurückzuführen sind. Diese Kon- tingente sollen nach französischen   Angaben bei den letzten Unter- Handlungen für Deutschland   aus 43 Proz., für Frankreich   auf .37 Proz. und für Belgien   auf 12 Proz. festgesetzt worden sein, während die restlichen 8 Proz. Polen  , der Tschechoslowakei   und Oesterreich   vorbehalten seien. In Frankreich   hoffe man. noch im Laufe des Sep- t e m b e r zu einer Einigung zu gelangen, während die Wider- stände Belgiens   ernstlicher Natur seien, ohne daß man allerdings von einem Abbruch der Verhandlungen zu sprechen brauche. Wie französischerscits verlautet, sollen bereits morgen (also Dienstag. Die Red.) die Verhandlungen wieder aufgenommen werden. Jedenfalls steht fest, daß zwischen den deutschen   und luxemburgischen Vertretern eine restlos« Derständi- gung erzielt worden ist.
Kamenews Amtsenthebung. Auch Pjatakoff beurlaubt. Aus Moskau   wird jetzt die seit langem angekündigte Amts- enthebung Kamenews von seinem Posten als Volkskom- missar für Außen- und Innenhandel gemeldet. An seine Stelle tritt ein der weiteren Oefsentlichkeit bisher unbekannter Mann aus den engeren Kreisen Stalins, Mikojan  . Er ist wie Stalin   Kaukasier und war zuletzt Sekretär des Nordkaukasischen Komitees der Kam- munisttschen Partei. Auf der letzten Vollsitzung des Zentralkomitees, die zur Absetzung Sinowjews führte, wurde er zum Stellvertreten- den Mitglied des Politischen Bureaus gewählt. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß P j o t a k o w, der Stellvertretende Vorsitzende des Volkswirtschaftsrats, auf zwei Monat« in Urlaub ist. Er wird zweifellos agf seinen Posten nicht z u.r ü ck k e h r e n pnd ebenso wie Sinowjew   und Kamenew   endgültig aus ollen maßgebenden Staatsstellen-.ausscheiden. Damit ist die Opposition in der Kommunistischen Partei Rußlands  , soweit sie sich bemüht hatte, organisatorisch hervor- zutreten, vollständig enthauptet. Während der Debatten des 14. Parteitages erklärte Stalin   noch, daß niemand im Zentral- komitee an irgendwelche Maßregelungen denke. Das war kaum ausgesprochen, da fuhren schon all« Größen der offiziellen Parteimehrheit nach Leningrad   und stülpten die Leningrader Organi- sa�ion um. Alles was nicht unbedingtzuverlässig" war, wurde ge- maßregelt. Nachdem Sinowjew   die organisatorische Basis in Lenin  - grab genommen war, folgt« er selber. Stalin   hat also zweifellos die «I holen. Sie boten ihm gleich 20 000 Dollar bar auf den Tisch. Doch Briez schlug ab. Und warum? Er hat es selbst erzählt. Seine leibliche Mutter braucht das Blut ihres Sohnes. Damit die alte Mutter nicht eingeht, muß der Sohn sie mit seinem eigenen Blute ernähren. So darf er zurückgeben, was ihm einst gespendet wurde, als er selber Schutz und Beistand gebrauchte. Und nun weiht er sich vor allem diesem Kindesdienst, damit die Mutter ihm noch lang« erhalten bleibt. Er verschmäht die Dollars. Er bleibt der be- scheiden« Markthallenkassierer und lächelt nur weise und voll Mildig- teit, wenn überkluge Leute ihm vorwerfen, daß er eigentlich ein Narr ist.
Zwei heine-venkmale. Hamburg   ist seit Jahren der Aufbewahrungsort zweier Heine-Denkmale, die beide eine schicksalsreiche Geschichte hinter sich haben. Im Durchgang des Barkhofes, eines großen Kontorhauses in der Nähe des Hauptbahnhofes, stand unter einem grünbemalten Holzverschlag ein Heine-Denkmal, das Julius Campe 1909 dem Hamburger Senat   zur össentlichen Aufstellung angeboten hatte. In der Kunstholle befand sich ebenfalls seit Iahren ein von Hugo Lederer   geschaffenes Heine-Denkmal. Beide Erinnerungszeichen erblicken jetzt das Licht der Oefsentlichkeit, und zwar hat das Denkmal von Lederer bereits im Stadtpark Aufstellung gesunden. Das andere Denkmal ist vom A l t o n a e r Magistrat übernommen worden. Man hat es bereits vom Barkhof in Hamburg   nach Altona   gebracht, wo es im Donnerschen Park Aufstellung finden soll. Am interessantesten ist die Geschichte des sogenannten Campe- schen Denkmals. Kaiserin Elisabeth von Oesterreich  , die eine große Verehrerin Heines war, hatte sich das Denkmal für ihr Schloß aus Korfu   herstellen lassen. Nach der Ermordung der Kaiserin Elisabeth übernahm Kaiser Wilhelm II.   das Schloß. Das Denkmal wurde entfernt. Ein Nachkomme des Hamburger Heine-Verlegers Camp«, Julius Campe  , kaufte das Denkmal und stellte es dem Hamburger Senat   zur Verfügung. Damals entspann sich ein lebbaster Presse­kampf um das Denkmal, da der Senat das Geschenk ablehnte. Julius Campe stellte darauf das Heine-Denkmal in dem Durch- gang des Barthose, auf. Jugendliche Attentäter verunstalteten das Denkmal durch rote Farbe. Darauf erfolgten Gegendemonstrationen. Da die Polizei eingriff, gab es wieder lebhatte Auseinandersetzungen. Schließlich baute man um das ganze Denkmal einen Holzoerschlag, so daß es jahrelang völlig unsichtbar wurde. Durch den Beschluß des Altonaer Magistrats ist es jetzt der Vergessenheit entrückt. Im Jahre 1909 hatte im Namen des Berliner   und des Ham- burger Komitees für Errichtung eines Heine-Denkmals in Hamburg  Alfred Kerr   ein telearaphisches Ersuchen an den Hamburger Senat   gerichtet, für ein Heine-Denkmal einen Platz zu bewilligen. Der Senat erwiderte unter dem 18. Oktober 1909, daß er einen Platz bewilligen würde, wenn von den vereinigten Berliner   und Hamburger Komitees ein hervorragendes und geeignetes Kunstwerk angeboten würde und seine Aufstellung gesichert erscheine. Es waren auch bereits 45 000 Mark an Mitteln vorhanden. Da brach der Krieg aus und oerhindert« die Aufstellung. Lederer» Werk wurde in die Kunsthalle gebracht. 12 Jahre mußte es dort warten, bis e» öffenllich Zeugnis ablegen durste für H. Heine  .
Absicht, rücksichtslos durchzugreifen und jeden Wider- stand gegen seine Diktatur im Keime zu ersticken. Die Opposition wird damit nicht oerschwinden, aber sie wird aus der offiziellen kommunistischen   Partei herausgedrängt, sie wird zur Illega- lität oerurteilt. Die offizielle kommunistische Partei Ruß- lands verschiebt immer deutlicher ihre soziale Basis. Sie wird die Partei des Bauerntums und der Nep-Bourgeoisie. Für einige Zeit wird wieder Ruhe sein, bis spätestens auf dem nächsten Parteitag neue Konslitte zum Ausbruch kommen, die den Prozeß der Abstoßung der kommunistischen   Elemente und der weiteren Rechtsorientierung der KPR. beschleunigen werden.
Kriegsopfer unü Ehrenhain. Erst ausreichende Versorgung, dann Ehrenmal! Bei der bisherigen. Erörterung der Frage der Schaffung eines Reichsehrenmals für die im Weltkrieg Gefallenen sind, wie der Reichsbund der Kriegsbeschädigten mitteilt, die Kriegsbeschädigten- und K r i e g e r h i n t e r b l i e b e- nen-Organisationen wicht beteiligt worden: Erst am 10. August hatten sie Gelegenheit, in einer Sitzuno, die beim Herrn Reichskunstwart stattgefunden hat, ihre Auffassung zu äußern. Mit Bezug auf diese Besprechung halten sie es für ihre Pflicht, nochmals auf das eindringlichste zu betonen, daß sie die b e st e E h r u n g d e r Gefallenen in einer ausreichenden Versorgung der deutschen   Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterblicbenen sehen. Daß die Versorgung bis jetzt, im achten Jahre nach Kriegsschluß, nicht den Erfordernissen entspricht, hat der Reichstag   in seiner Sitzung vom 1. Juli 1926 durch eine mit großer Mehrheit gefaßte Entschließung ausdrücklich anerkannt(Drucksachen des Reichstages Nr. 2-509 und Stenographischer Bericht der 222. Sitzung). In einer Eingabe an den Reichspräsidenten  , den Reichsminister des Innern und den Präsidenten des Reichstages heißt es weiter: Bevor an die Errichtung eines Ehrenmals herangegangen wird, müßte erst die brennende Frage der Versorgung in befriedigender Form geregelt werden. Die Organisationen geben sich der bestimmten Erwartung hin, daß dies umgehend, spätestens aber im Zusammenhang mit der Aufstellung des Voranschlages des Reichshaushalts für das kommende Rechnungsjahr, geschieht. Bei Erfüllung dieser Voraussetzung würden die Organi- sationen die äußere Ehrung der Gefallenen in Form eines würdigen Ehrenmals unterstützen. Die äußere Ehrung der Gefallenen müßte nach der einmütigen Auffassung der Verbände auch in Form von Zweckbauten zum Ausdruck kommen. Solche Zweckbauten(Erholungsheime, Unter- kunftshäuser für Sieche) könnten im Zusammenhang mit einem Ehrenhain errichtet werden. Die Verbände sind dabei der Auffassung, daß hier ein Weg gegangen werden muß, der ohne Aufwendung erheblicher Mittel zum Ziele führt. Deshalb unter- stützen sie auf das nachdrücklichste den Plan der Schaffung eines EhrenhainsbeiBerkain Thüringen  . Die für die Errichtung eines Ehrenmals notwendigen Kosten müßten vom Reich und von den Ländern aufgebracht werden. Die Dornahme einer L f f e n t- lichen Sammlung wird von den Organisationen entschieden abgelehnt. Diese Eingabe ist unterzeichnet vom Bund erblindeter Krieger, vom Reichsbund der Kriegsbeschädigten usw. und vom Reich»- verband deutscher Kriegsbeschädigter. Ptp Bundesvorstand des Reichsbanners Schwarz- Rpt-Göld hat am Montag dem Reichskanzler in einem Schrei- den mitgeteilt, daß die Organisation der republikanischen Frontkämpfer für den Bau eines Reichsehrenmals an Berka festhält. Die Reichsregierung wird, wie derSoz. Pressedienst" erfährt, in Anbetracht der Streitigkeiten über den Platz für das Reichsehren- mal auch in der nächsten Zeit noch keinen endgültigen Beschluß fassen. In Regierungskreisen vertritt man jetzt viel- mehr die Auffassung, daß die Länder von sich aus die Initiative zum Bau des Ehrenmals ergreifen sollen. Dabei können die Mit- teilungen des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten ihm wertvolle Fingerzeige geben.
Grammophon stall Fräulein vom Amt. Es ist in allen Ländern dasselbe Elend: die Telephonverwaltung bittet die Fernfprech- bcnutzer immer wieder, die neuen Anschlußnummern der TeilneKmer im Telephonbuch nachzuschlagen, aber niemand tut es. Das Fräu- lein vom Amt ist ständig überlastet, dennoch muß sie stets dieselbe langatmige Erklärung abgeben, daß der Anschluß geändert sei. Zwei neue Pariser   Telephonämter haben da eine bemerkenswerte Neue- rung zur Entlastung ihres Personals eingeführt. Verlangt ein Fernsprechbenutzer eine nicht mehr bestehende Nummer, so hört er ein knackendes Geräusch und einen Augenblick darauf eine be- merkenswert liebenswürdige Stimme, die äußerst höflich erklärt: Würden Sie, bitte, im neuen Fernsprechbuch nachschlagen, die Nummer Ihres Teilnehmers hat sich geändert. Würden Sie, bitte. im neuen..." Stopp, Schweigen. Man ist nämlich mit einen, kleinen Raum verbunden gewesen, in dem von 7 Uhr morgens bis 11 Uhr abends ein Grammophon unaufhörlich diese Worte wieder- holt. Wann endlich wird diese praktische Erfindung auch im Privat- leben angewandt werden? Jeder, der von der Reise zurückkelirt. würde aufatmen, könnte er eine Grammophonplatte in sein Tele- phon sprechen lassen:Ja. es war schlechtes WetteH auch mich haben die Mücken gestochen" usw. usw. Die Fahrt der modernen Wikinger  . Mit der Leistung des Wikingers Leif Erikson  , der vor 900 Iahren die nordamerikanische Küste erreicht haben soll, wetteiferte der norwegische Kapitän Gerhard Folgero. der auf einem kleinen, nach dem Modell eines Wikinger  - Schiffes gebauten Segelboot den Atlantischen Ozean   überquerte. Das Schiff, das 42 Fuß lang und 6 Fuß tief ist und den Namen J2eif Erikson" führt, wurde in Bergen erbaut, und der moderne Wikinger   segelte mit drei Gefährten auf der Route über Island  , die die alten Nordmänner eingeschlagen haben sollen. Nach einer Fahrt von 60 Tagen erreicht« er St. Johns und hat im ganzen 6400 eng- tische Meilen zurückgelegt. Das Schiff geriet in schwere Gefahr in einem Orkan in der Höhe von Labrador und kam später zwischen Packeis, durch das das kleine Fahrzeug beinahe zermalmt worden wäre. Die Forschungen über die Bewegung der Sonlinenle. Am 1. Ok- tober werden die großen internationalen Vermessungsarbeiten be- ginnen, die zur Nachprüfung der Frage dienen sollen, ob die Kon- tinente in ihrer Lage zueinander bzw. zu den Meeren sich bewegen. Zwanzig Länder, darunter die Vereinigten Staaten  , England, Frank- reich, Belgien  , Spanien  , Australien  , Japan  , China   und Indien  werden an den Arbeiten teilnehmen. Die Messungen werden mit größter Genauigkeit gemacht. Zur Sicherung genauer Zeitangaben werden die Resultat« der einzelnen Beobachtungsstationen funk- telegraphisch übermittelt._ I« deussch« Gesamtausgabe Zalef Gaarab». von dem unIZn«» oer. starbenen englischen Romonlchrtslsteller Josef tlonrad. der, von Geburt Pol«, zu den gelesensten Autoren des anglo-amerikanischen Sprachgebiets gehört, wird im S.-Fischer-Verlag eine deutsche Gesamtausgabe vorbercilel. Sie soll etwa tv Bände umfassen. Ein Opfer seiner Forschungen. In der Nacht aus Montag starb in L o n d o n Dr. Hall E d w a r d S, der aus dem Gebiet der Srsoischung der X-Strählen bahnbrechend tätig war und bei seinen wissenschaftlichen Forschungen den linken Arm und später auch vier Finger der rechten Hand