Diefer Rongreß führte zu Heftigen Rontroverfen zwischen Chinesen und Japanern. In diesem Gegensatz liegt für Banasien die gleiche Gefahr und Schwierigkeit, wie für Panamerifa im Gegensatz zwischen Lateinern und Angelsachsen, in Baneuropa zwischen Deutschen und Franzosen: aber gerade aus der Entfernung erfennen wir, wie sinnlos diese Rivalitäten sind, wo es sich um ein gemeinsames Ziel handelt. Der panasiatische Kongreß tann zu einem historischen Ereignis in der Geschichte Asiens werden, wenn die Führer der Bewegung es verstehen, die Gegenfäße auszugleichen, nichts zu übereilen die Machtverhältnisse richtig einzuschäßen und die Völker auf ihre fünftige Mission vorzubereiten.
Panamerika ist konservativ; Banasien ist revolutionär; Paneuropa ist evolutionär. Sein Ziel ist der schrittweise Umbau des europäischen Staatensystems in eine föderative Einheit. Der Weg dahin ist die Prüfung aller politischen und wirtschaftlichen Einzelprobleme und die gleichzeitige Umwandlung der öffentlichen Meinung, der höchsten Instanz europäischer Politik.
Als ideelles Ziel, als Traum von Dihtern und Dentern, ist Paneuropa Jahrhunderte alt; als politisches Programm und politische Bewegung entstand es erst nach dem Weltkrieg durch die Gründung der Paneuropäischen Union im Jahre 1923.
Seither entfaltet Baneuropa in allen europäischen Staaten eine rege Propaganda. Die Bewegung hat sich zu einer Massenbewegung entwickelt, die mit erstaunlicher Geschwindigkeit um sich greift. Führende Politiker, Schriftsteller und Wirtschaftsführer bekennen sich heute zu Baneuropa, Bücher, Broschüren und Artikel befassen sich überall mit dieser Frage, die jeden Europäer unmittelbar betrifft.
Die Baneuropäische Union hat sich in einer Reihe europäischer Staaten organisiert. In Deutschland führt Löbe, in Frankreich Herriot, in Desterreich Seipel, in der Tschechoslowakei Schuster, in Belgien Destré das Präsidium.
Diese Union ist die Organisationsform der Bewegung, deren Ziel der dreifache Abbau der europäischen Zwischen grenzen ist: der strategischen durch ein obligatorisches Schiedssystem; der wirtschaftlichen durch eine Zollunion; der nationalen durch Minoritätenschutz. Dieses dreifache Programm fichert allen Europäern Friede, Wohlstand, Freiheit.
Baneuropa ist gegen feinen anderen Kontinent gerichtet. Seine Feinde sind der Krieg, das Elend und die Leute, die diesen beiden Feinden Europas aus Blindheit oder Egoismus Borschub leisten.
Der erste Baneuropafongreß, der vom 3. bis 6. Oktober in Wien stattfindet, wird die erste große Rundgebung des europäischen Einigungswillens sein. Er bildet in gewissem Sinne die Antwort auf Panamerika und Panasien.
Diese tontinentalen Bewegungen bergen analoge Gefahr in sich wie einst die nationalen. Sie müssen sich vom Anbeginn davor hüten, vom Imperialismus mißbraucht zu werden. Darum ist es gut, wenn sie sich innerhalb der Weltorganisation entfalten können und nicht gegen sie. Darum ift Genf als Gegengewicht gut. Aber es muß sich so verändern, daß es von diesen völkerpsychologischen Strömungen Renntnis nimmt, statt es sich ihnen zu perschließen. Es muß fich gliedern und muß bei dieser Gliederung besondere Rüdficht nehmen auf Weltmächte, die mehr als einen Kontinent umfassen, wie das Britische Reich und die Sowjetunion . Nur jo fann die fontinentale Weltbewegung zum Frieden führen!
Vor allem im Schwindeln.
Als fürzlich angekündigt wurde, daß Reichsdeutsche in Amsterdam eine Berfassungsfeier veranstalten und daß dazu Reichstagspräsident Löbe erscheinen wolle, begleitete das
Herr Urian auf Reisen.
Wissen Sie," sagt er, neulich habe ich einen Riesenspaß gehabt." ????
Also ich gerate gerade zufällig in ein Abteil, in dem so eine Horde deutscher Heldenjünglinge im Fastnachtskostüm und zigarettenrauchend gerade wieder mal im Begriff ist, siegreich Frankreich zu schlagen". Nachdem sie damit vermöge ihres gewaltigen Mundaufreißens fertig geworden sind und ich inzwischen meine republi fanische Minderwertigkeit still in eine Ede gedrückt habe, geht die Unterhaltung los.
Anfänglich fümmere ich mich wenig um ihr Gerede, zumal ich auch in die Wahrheit" vertieft bin und mir den Aufmarschplan des Reichsbanners( natürlich reine Wahrheit) zu Gemüte führe.
Bis dann so einzelne Worte des erzählenden Haupthelden mich aufhorchen lassen. Ich angle nach dem Bleistift und notiere auf dem Zeitungsrand: Schlamassel, Schmu, mogeln, Dalles, meschugge, Moos, fchofel, Pleite, Schmus.
Das langt.
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| ble Deutsche Lageszettung" in Berfin mit folgender, elgener Draht| fonnte. Bon fetnem Kampfesmut zeugt auch die Laffache, daß er meldung" aus Amsterdam :
,, Am 11. Auguft wird Herr Reichstagspräsident Löbe in Amsterdam für das dort dieser Tage gegründete Reichsbanner sprechen. Er fündigt eine offizielle Audienz an, die allerdings in einer Kneipe sechsten Ranges in dem Viertel der SeeleuteProffituierten stattfinden wird."
darüber kein Wort zu sagen brauchen. Die Deutsche Tageszeitung" Die Absicht dieser Meldung liegt so flar zutage, daß wir trägt als Motto an ihrem Zeitungskopf die Worte Für das deutsche Bolt! Für deutsche Art!" Benn aber Deutsche sich in Holland zusammenfinden, um für ihre Heimat zu zeugen, so werden sie dafür in demselben Blatt für deutsche Art" beschimpft! Jetzt muß das Agrarierblatt indessen eine Berichtigung von dem Inhaber des Hotels bringen, in dem die Verfassungsfeier stattfand, muß feststellen, daß dieses Hotel nicht eine Kneipe sechsten Ranges sei und nicht im Viertel der Seeleute- Prostituierten liege. Das Hotel„ Union " sei vielmehr das Vereinslokal des deutschen Gesang vereins Liederkranz" und des„ Deutschen Werkmeisterbundes" und erfreue in weiten deutschen Kreisen Amsterdams sich eines guten
Rufes.
Flegelei:
Wenn das Agrarierblatt von Arbeiter- und Angestelltendingen auch nur einen fleinen Schimmer von Kenntnissen hätte, müßte es wissen, daß der Deutsche Wertmeisterbund eine„ chriftlich nationale" Organisation ift. In Unkenntnis dieser Tatsache aber leistet es sich im Anschluß an die Berichtigung folgende neue Wir glauben gern, daß sein Hotel in fleinbürgerlichen und Arbeiterfreifen einen guten Ruf hat. Unser A.- Rorrespondent wollte lediglich darauf hinweisen, daß diese Gastwirtschaft klein und unansehnlich ist. Sie liegt in der übel be= rüchtigtsten Gegend ganz Amsterdams. Das zuständige Polizeirevier, das gleichfalls seinen Siz unmittelbar in der Nähe des Hotels hat, gilt als das gefährlichste der ganzen Stadt. Bir glauben gern, daß in dem diesbezüglichen Lotal inmitten des Sumpfes eine edle schwarzrotgoldene Lilie blüht und daß das Reichsbanner und Reichstagspräsident Löbe sich dort sehr behaglich gefühit haben...."
lande lebenden Deutschen nur niedriger. Man kann aus Wir hängen diese Lümmelei gegen die im Aus ihr erkennen, wie hochmäßig die Agrarier über„ Kleinbürger" und " Arbeiterfreise" urteilen und wie gut die Sittlichkeitsapostel von den Landbundtagungen über die Viertel der Prostitution sogar in Amsterdam unterichtet sind:" Für deutsche Art!"
Das staatsgefährliche Reichsbanner. Weisheit eines schwarzweißrotenOberbürgermeisters. Mülheim a. Rh., 18. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die hiesige Ortsgruppe des Reichsbanners hat die Absicht, am 4. und 5. September d. J. eine Bannerweihe zu veranstalten. Der Vorsitzende sekte die Stadtverwaltung davon in Kenntnis und ersuchte um Freigabe des der Stadt gehörenden Kahlenbergs, den der Bismardturm frönt, zur Abhaltung einer republi. tanischen Rundgebung. Darauf gab der Oberbürger meister folgenden Bescheid:
„ Ich erhielt Ihre an die Stadtverwaltung gerichtete Zuſchrift vom 12. Auguft d. I., bedaure aber, Ihnen mitteilen zu müssen, daß die Stadtverwaltung für eine politische, auf eine Aenderung der Grundlagen unferes staatlichen Lebens abzielende Kundgebung wie die vor dem Bismarckturm beabsichtigte, ein städtisches Grundstück nicht zur Verfügung stellen tann. Mit Rücksicht auf die erwähnte politische Tendenz der Veranstaltung ist auch die Bauabteilung nicht in der Lage, die ihr ausgesprochenen Wünsche zu erfüllengeza Lembte Oberbürgermeister."
Derselbe Herr, der den Umsturz der Staatsgrundlage durch das Reichsbanner verhindern will, entblödet sich nicht, jedem Krieger pereinsrummel zu präsidieren, faiserliche Bringen feierlichst zu begrüßen und bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit seine schwarzweißrote Gesinnung zu demonstrieren. Nur während der Besatzungszeit war er im Verkehr mit den französischen Militärs äußerst tonziliant. Dem Umstande ist es wohl auch zuzuschreiben, daß er als einziger Oberbürger. meister im Industriebezirk der Ausweisung entgehen
tommt als mees oder mäs( Mehrzahl von meo gleich Pfennig) in der Mischna vor, Pleite ist unmittelbar vom hebräischen pleto abzuleiten."
Und bläffer
„ Schließlich nannten Sie Ihren Nachbarn„ meschugge" und Ihr Gegenüber„ schofel", als er feine 3igarette herausrüden wollte. Schafel heißt hebräisch niedrig und meschugge ist das Partizipium von dem hebräischen Zeitwort sug, das abweichen bedeutet." Er knickt sichtbar zusammen.
,, Und nun sagen Sie nur nicht zu mir wie vorhin zu Ihrem Kameraden: Mach feinen Schmus; denn auch damit haben Sie nur den hebräischen Plural schmuah verdeutscht", in der Uebertragung Nachricht oder Geschichte.
Es ist still geworden im Kreise der dunkelhaarigen Teutonen. Der Zug läuft eben ein und die Türklinke schon in der Hand wende ich mich noch einmal um:" Wissen Sie übrigens, wozu man diese und ähnliche Ausdrücke, die Ihnen so geläufig über die rassereine Bunge gingen, rechnet?
bei den kommunistischen Wirren nach dem Kapp- Butsch durch ein Rellerfenster des Rathauses das Weite suchte und es feiner Beigeordneten neidlos überließ, für das Wohl und Wehe der Stadt zu sorgen. Gegen den Entscheid ist selbstverständlich Protest eingelegt worden.
Aufmarsch des Reichsbanners. Aus Stettin wird uns geschrieben:
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In drei Städten der Provinz Stettin , Stralsund und Belgard war das Reichsbänner in Pommern am letzten Sonntag aufmarschiert. Unter ungeheurer Beteiligung der Bevölkerung fanden Kundgebungen zur Feier des Verfassungstages statt. Es zeigte sich, daß der Zustrom der Massen des Volkes zu den Rundgebungen des Reichsbanners noch weit stärker war als in den vergangenen Jahren. In Stettin bot am Sonnabend abend ein Fackelzug einen glänzenden Auftakt. Zehntausende umfäumten
die Straßen, durch die sich der Zug des Reichsbanners bewegte. Am Sonntag hatten sich auf dem Marktplatz an der Grünen Schanze etwa zwanzigtausend Teilnehmer und Zuhörer eingefunden. Hier begrüßte der Oberpräsident der Provinz Pommern Lipp
mann das Reichsbanner und schloß mit einem Bekenntnis zur demokratischen Verfassung der deutschen Republik. Der Re gierungspräsident Dr. Höhne war nicht erschienen, hatte auch feinen Vertreter entfandt und es nicht einmal für nötig gefunden, auf die Einladung zu antworten! Polizeipräsident Fenner sprach als Reichsbannerkamerad und fand treffende Worte, um den Willen zur Einheit unter den republikanischen Volksgenoffen zu betonen. Als Festredner sprachen dann noch Studienrat Dr. Müller, Potsdam und der Gauvorfizende, Landtagsabgeordneter Hartwig.
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In Stralsund waren aus ganz Vorpommern Tausende aus allen Schichten der schaffenden Stände zusammengeeilt, um das Barner der deutschen Republik durch die Straßen zu tragen. Der Regierungspräsident hatte einen Vertreter entsandt, Stadtbehörden waren nicht vertreten. Als Festredner sprachen hier der Reichstagsabgeordnete Stelling, Berlin , der zweite Gauvorsitzende des Reichsbanners Rechtsanwalt Dr. Berndt, Stettin und der Gausekretär Bollad. In Belgard , in der finstersten Ecke Pommerns , trafen sich die Republikaner in starker Anzahl. Auch in Hinterpommern ist das Reichsbanner eine starte Macht geworden. Als Festredner sprachen hier der Reichstagsabgeordnete Georg Schmidt, Berlin , das Gauvorstandsmitglied Drewelow und der Kamerad Nicolai, Stettin . Diese Aufmärsche des Reichsbanners und die Rundgebungen haben bewiesen, daß der Wille zur Einheit der republikanisch gesinnten Schichten des schaffenden Volkes in Pommern im erfreulichen Wachsen begriffen ist.
Der spionierende General. Frankreich hat Beweise gegen Gajda.
Prag , 18. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß die Strafuntersuchung gegen den abgesetzten Generalstabschef Gajda auf Verlangen der französischen Regierung eingeleitet worden ist. Die französische Regierung befitzt angeblich einwandfreies Material darüber, daß Gajda für Ruß land gegen Frankreich spioniert hat. yote mat mom
Der Abbau der Sichfvermerkerei. Bereifs in Europa weilenden Nordamerikanern ist die Einreise über die deutsche Weſtgrenze, und war über Bentheim , Aachen , Kehl und Basel auch ohne Sichtvermerf gestattet, und zwar bis zum 31. Oktober.
Proteststreit in Tanger . In Tanger ist die Bevölkerung zum Protest gegen die Unterdrückung der Presse- und Ver und Droschken verkehren nicht. Die Geschäfte sind geschlossen. In fammlungsfreiheit in einen Streit eingetreten. Omnibusse Flugblättern wird die internationale Verwaltung von Langer in der schärfsten Form angegriffen.
Und doch sind innerhalb jedes Staatsgebietes Inseln mit fremder Mehrheit geblieben. Seit Jahrhunderten leben hier Magyaren und Deutsche mit Zigeunern, Juden und Kroaten friedlich beieinander: erst unserer Gegenwart war es vorbehalten, das Nationalitätenprinzip zu entdecken und Staatsgrenzen nicht zunächst nach den wirtschaftlichen Lebensinteressen der Landeseinwohner, sondern nach der Sprachzugehörigkeit zu bestimmen.
In einer welligen Landschaft erheben sich auf Felsbergen gewaltige Ritterburgen. Hier standen römische Kaftelle, hier brachen sich die ersten Wellen der Völkerwanderung, hier wurden die Ungarn , die Türfen zurückgeworfen, nur auf Burg Güssing zeigt die Wetterfahne noch den Halbmond. Und jetzt liegt das Land und wartet. Möge die österreichische Verwaltung mit gefchickter Hand diefen einzigen Kriegsgewinn" pflegen. Rudolf Zweg.
Ein Theaterraf in Dänemark . Der dänische Justizminister Steinde hat einen Theaterrat gebildet, der zu Beginn der neuen Spielzeit sein Amt antreten soll. Dieser Ausschuß, dem je ein Bertreter der dänischen Dramatiker und Revueverfasser, zwei Vertreter der Schauspieler und ein Vertreter der Privattheaterdirektoren angehören, soll das Recht haben, Klagen über die Theaterleitungen
Und verschwand vor ihren Augen im Gewühl der dem Ausgang bem Ministerium direkt zu unterbreiten und über die Rechte der zuftrömenden Reisenden.
Nun greife ich vorsichtig in die Debatte ein; schöne Erinnerungen, große Zeit, Wehrhaftmachung der Jugend, Mist heute, JammerAls ich drei Tage lang feinen einzigen wandernden Fremden, lappen die Linkser,+++ Marristen Juden Heissa! das war das nicht einmal einen Reichsdeutschen getroffen hatte, beschloß ich, den Stichwort! Nun prasselts. Das ganze Feuerwerk des Antisemi- reichsdeutschen Zeitungslejern davon zu erzählen. Denn ein Gebiet tismus pufft explodierend in den Zigarettenqualm. Ich komme erst stärkster völkischer Gegensäge ohne völkischen Kampf verdient unser wieder zu Worte, als schon einige Großbanken zusammengehauen Intereffe. find.
Ja, sage ich ,,, wir sind alle verseucht; wenn schon Ludendorff " Quatsch mit Ludendorff!( ſollte mir einfallen, denke ich)- wir „ Es tut mir leid, nach der Unterhaltung, die Sie vorhin führten, genau das Gegenteil annehmen zu müssen."
find rasserein."
Fragende Augen in bedrohlich verfinsterten Gesichtern. Ich schaue auf meinen Zeitungsrand. „ Sie sprachen von Schlamassel?" Er nicht. Na, halten Sie sich ein bißchen an der Rückenlehne feft. Das Wort stammt aus dem Talmud und heißt soviet wie Unglück." Er sieht ein wenig verstört aus.
" Im Zusammenhang mit den Kriegslieferanten gebrauchten Sie
dann die Wörter Schmu machen“ und„ mogeln". Schmu bezeichnet dasselbe wie das Wort„ Rebbach", dessen Herkunft Ihnen sicher nicht zweifelhaft ist. Der Ausdrud„ mogein" hängt aber mit dem" Mohel" zusammen. Das ist der Chirurg, der bei den Juden die Beschneidung vollzieht."
Er mird blaß
„ Ich habe mir dann hier aufgeschrieben:„ Dalles"," Moos" und Pleite". Dalles ist das hebräische dallah gleich Armut, Moos
Ja, es flingt fast wie ein Märchen: Ich kam durch rein kroatische Dörfer, durch Städte mit magyarischer Mehrheit, durch Ortschaften, in denen Christen und Juden sich die Wage hielten, jah drei Gotteshäuser, drei Schulen, drei Friedhöfe nebeneinander in einer Gegetriebes anderer Grenzgebiete. und noch nirgends Spuren des aufreizenden Kampf
meinde
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Ein Blick auf die neue Karte zeigt, welche Schwierigkeiten der hat, der wie ich vom Süden her in das österreichisch gewordene Burgenland eindringen will: Denn die Ungarn haben ihr westliches Grenzgebiet vernachläffigt, vor allem feinen Anschluß an das österreichische Verkehrsne verhindert. Bu Fuß auf meift elend österreichische Verkehrsneh verhindert. Zu Fuß auf meist elend schon an der neuen ungarischen Grenze, deren Verlauf den Eindruck schlechten Feldwegen stiefelt man hinein und steht unversehens wird das burgenländische Gebiet bis auf 5 Kilometer Breite verengt! macht, als habe sie ein Tollhäusler gezogen. Ja, an einer Stelle Reine Bahn, feine halbwegs fahrbare Landstraße durchzieht das Gebiet in der Längsrichtung. Und doch stößt es im äußersten Süden noch an einen Zipfel jugoslawischen, im Nordosten an tschechoslowakisches Gebiet. Ob das Zufall ist, dieser Korridor zwischen den Verbündeten der Kleinen Entente , der in VersaillesSt.- Germain, nicht durchzusehen war und dann eben so gemacht wurde?
Abfazgebiete find von ihren Quellen getrennt, und beide ver fümmern: bloß weil man nationalstaatliche Grenzen ziehen wolltel
Dramatiker und Schauspieler zu wachen. Ferner soll er dem Ministerium Vorschläge über Bergebung und Entziehung von Theaterkonzeffionen machen. In den Kreisen der Dramatiker und Schauspieler wird diese neue Einrichtung lebhaft begrüßt. Dagegen. ist den Theaterdirettoren naturgemäß diese Kontrollstelle sehr un angenehm, und sie haben deshalb bisher die Ernennung eines Mitgliedes für den Theaterrat abgelehnt. Die radikalſten unter ihnen spielen sogar mit dem Gedanken, die Theater als Protest gegen die Maßnahme des Ministeriums so lange geschlossen zu halten, bis die Rechte des Theaterrates nach ihren Wünschen abgeändert sind.
Die Wildenfe" mit Moifft und Toni van Eid. Wie wir erfahren, bringt Direktor Robert in der Tribüne als zweite Neuinszenierung der nächsten Spielzeit Ibsens Wildente" zur Aufführung. Den Hjalmar Eldal spielt Alexander Moissi , die Hedwig gibt Toni van Eid.
Konzerte. Jm kommenden Winter finden wieder sechs große Sinfonie Konzerte unter Zeitung von Generalmusikdirektor Bruno Walter statt. Die Ausgabe der Abonnements an die Inbaber von Berechtigungsscheinen bat begonnen. Edwin Fischer veranstaltet im tommenden Winter einen Byllus von vier Beethoven- Abenden im Abonnement. Karten für alle vier Abende zusammen sind bereits bei Bote& Bod und Wertheim , Leipziger Straße , erhältlich.
Mufitprofeffor Carl Zuschneid gefforben. Gestern starb in Weimar der mannheim und hat sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Neubekannte Musikpädagoge und Mufilprofessor Carl Zuschneid. Der Künstler war langjähriger Leiter und Direktor des städtischen Konservatoriums zu bearbeitungen in der Klavierliteratur besonders verbient gemacht.
Ein römisches Grabmal aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. wurde bei Ausgrabungen in Neustadt a. H. zutage gefördert. Auf der guterhaltenen Steinplatte sind eine Anzahl figürlicher Darstellungen zu erkennen. Außers dem wurde ein Altar gefunden, der die Figur des Gottes Meifur trägt. Deutsche Forschungsegpedition nach Tibet . Der bekannte deutsche Tibetforscher Walter Stöhner hat sich entschlossen, eine neue wissenschaftliche Erpedition auszurüften, die bereits zu Beginn des kommenden Jahres abreisen wird.