halt? Keine einzige Frage der Kultur- oder der Sozialpolitik| Franzisko von der Erklärung in Kenntnis sehen und ihm| söhnungsbundes gelang es, durch friedliche Aussprache die anfängfönnte zum Gegenstand des Volksentscheids gemacht werden, Gelegenheit zur Rücäußerung geben wird. wenn Külz recht behielt.
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Wem an dem in der Reichsverfassung genügend eingeschränkten wichtigen Recht des Volksentscheids etwas gelegen ist, muß die Entscheidung der Reichsregierung ablehnen. Man mag gegen die Vorlage des Sparerbundes einwenden, mas man will der Parteivorstand der SPD. hat schon vor ihrer Fertigstellung eine Reihe wichtiger Aenderungen vor geschlagen, die Reichsverfassung bietet auf keinen Fall eine Handhabe für die Ablehnung des Antrages auf Zulassung zum Boltsbegehren. Weil wir das Gefüge der Weimarer Verfassung nicht antasten lassen wollen, müssen wir den ver fassungswidrigen Entscheid der Reichsregierung zurückweisen. Erblickt die Reichsregierung und mit ihr der deutschnationale Großbesig in Industrie und Landwirtschaft in den Forderungen des Sparerbundes eine Gefahr für unser Wirtschaftsleben, so mögen sie das den Wählern sagen. Eine weitverbreitete Presse steht ihnen ja zur Verfügung. Die Wähler mögen dann entscheiden, wieviel von diesen Einwänden auf die ehrliche Sorge um das Gedeihen der Staats und Volkswirtschaft und wieviel auf den gierigen Egoismus bereicherter Schuldner zurückzuführen ist. Nur eins müßten die Gegner des Sparerbundes unterlassen: sie dürften den verarmten Sparern nicht die Wahrung persönlicher finanzieller Interessen zum Vorwurf machen. Denn die Sparer führen diesen Kampf nicht um unberechtigter Vorteile millen, sondern sie wehren sich nur gegen das ungeheure Maß des Unrechts, das ihnen die Rechtsmehrheit des Reichstags 3ugefügt hat.
Die Offiziere der Hamburg ". Eine Erklärung des Reichswehrministeriums. Unter Berufung auf§ 11 des Preßgefeßes erhalten wir vom Reichswehrministerium folgende Zuschrift:
,, Die in einem zunächst dom„ Boltsfreund", Karlsruhe , gebrachten, später auch von anderen Blättern abgedruckten Angriffe gegen die Offiziere des Kreuzers Hamburg ", welche dem Brief eines Deutschen aus San Franzisko entstammen, sind, wie die eingehenden dienstlichen Feststellungen ergeben haben, in vollem Umfange unwahr.
Zunächst ist die Behauptung unrichtig, daß der deutsche Kommandant das Wort„ Republik " nicht in den Mund genommen
Die Reichswehr in Nürnberg . München , 24. August.( Eig. Drahtber.) Aus dem jetzt vorliegenden Programm des sogenannten Armee- und Marine Gedenttages in Nürnberg ist zu ersehen, daß dabei auch im Einverständnis mit der bayerischen Regierung und dem wehrtreistommando fieben Fahnen der alten bayerischen Armee eine Hauptrolle zu spielen haben. Diese Fahnen werden bereits am Freitag mit einem Ehrengeleit nach Nürnberg abtransportiert und am dortigen Bahnhof von einer Ehrenkompagnie Stahlhelmer feierlichst in Empfang genommen. Es ist vorauszusehen, daß die ganze Veranstaltung einen verfassungsfeindlichen Charakter erhalten und dabei in den Reden und Rundgebungen aller Art gegen die Republit demonstriert werden wird. Interessant ist auch, daß die nach Nürnberg fommandierten berüchtigten gelben Streitbrecherverbände, der sogenannte Reichsbund vaterländischer Arbeiter und Wertvereine unter Führung des Reichstagsabgeord. neten Wilhelm Schmidt, dort gleichzeitig ihren Verbandstag abhalten. Die Gemeinschaft der Prinzen, Generäle und ,, pater ländischen" Verbände mit dieser Schutztruppe des Kapitals offenbart deutlicher als alles andere den voltsfeindlichen Charakter dieses Armee- und Marine- Gedenktages. Das Protektorat hat bekanntlich Rupprecht von Wittelsbach übernommen, der am vergangenen Sonntag an der bayerisch- tschechischen Grenze eine weißblaue monarchistische Fahnenweihe mitmachte und sich dabei u. a. auch von einer Deputation, getnechteter Deutschböhmen" huldigen ließ. In seiner Antwort legte Rupprecht das Versprechen ab, daß er die Aufgabe seiner Stellung in der Zukunft nicht in der Repräsentation, sondern in der Arbeit erblicke. Offenbar um sich felbst Lügen zu strafen, begibt sich die bayerische Majestät am tom menden Sonntag zur Repräsentation gegen Verfassung und Republik nach Nürnberg .
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Der Reichswehrminister ließ schon vor mehreren Wochen erklären, daß an dem Armee- und Marine- Gedenktag in Nürn berg weder die Reichswehr teilnimmt noch die Blähe des Militärs oder gar Materialen aus den Beständen der Reichswehr zur Verfügung gestellt werden sollen. Jetzt erfährt man, daß sieben Fahnen der alten bayerischen Armee anläßlich der antirepublikanischen Kundgebung der Kriegsgewinnler und Konsorten in Nürnberg zur Schau stehen sollen.
voll
liche laute Arroganz der Gegner völlig zum Schweigen zu bringen.Der Versöhnungsbund hat seinen Ausgangspunkt ursprünglich radikalen Kriegsdienst verweigerern in EngIand genommen, die für ihre Ueberzeugung oft lange Marter und Gefängnis erduldet haben; er hat heute Mitglieder in 56 Ländern. Die religiöse Motivierung seiner radikal- pazifistischen und sozailen Arbeit schließt die Zusammenarbeit mit allen anderen pazifistischen und sozialistischen Gruppen und Parteien keineswegs aus.
Ehrliche Eupen - Volksabstimmung! Forderung der belgischen Sozialdemokratie. Brüffel, 24. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Der sozialistische
" Beuple" schreibt: Man sagt ums, eine Frage Eupen Malmedy eriftiere nicht, oder wenigstens offiziell nicht. Aber das wird nicht verhindern, daß man sich weiter angelegentlich damit befaßt. Der ursprünglich von Finanzleuten angeregte Handel bezüglich Eupen- Malmedy und der deutschen Papiermark hat gewiß nicht viel Berlockendes für uns. Wir betrachten den Rückauf der im besetzten Belgien ausgegebenen Papiermark als moraTifche Pflicht Deutschlands . Andererseits bleibt die EupenMalmedy- Frage bestehen, nämlich die Frage, ob die dortige Bevölferung zu Deutschland zurück will. Die Raritatur einer Ab ftimmung nach dem Waffenstillstand beweift abfolut nichts hinsichtlich des wirklichen Wunsches der Bevölkerung. Außerdem war ja damals Deutschland besiegt und dem Elend preisgegeben, und da pflegt der Patriotismus lau zu werden. Heute hat sich der Wind gedreht. Jedenfalls fann die Frage der Zugehörigkeit Eupen - Malmedys weder in Brüssel noch in Berlin entschieden werden, fondern nur in Eupen Malmedy selber. Wenn eine ehrliche Volksabstimmung zeigte, daß die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung zu Deutschland will, dann müßte diesem Wunsche un= bedingt entsprochen werden. Das wäre feine Beeinträchtigung, sondern eine Bekräftigung des Versailler Friedens, der doch das Selbstbestimmungsrecht der Völker proflamiert."
Poincarés Getreidekrieg.
habe. Er hat vielmehr ausdrücklich von den friedlichen Eine Konferenz des Internationalen Versöhnungs- ihre Beſtände, über Ein- und Ausgänge, über Aussaat undg Buch
Zielen der deutschen Republit gesprochen.
Ferner ist die Behauptung, die Offiziere hätten bei der Erwähnung des Wortes Republik" durch die amerikanischen Bertreter gehu ft e t", glatt erfunden.
Endlich geht aus eidesstattlichen Aeußerungen fämtlicher Offiziere, Decoffiziere und Fähnriche des Kreuzers her vor, daß der behauptete Ausspruch eines Offiziers: Du wirft doch diesen schwarzrotgoldenen Dred nicht an. legen", weder gefallen noch von dem ganzen Borfall irgend etwas bekannt ist.
bundes.
Der Internationale Bersöhnungsbund, dessen GeneralsekreOberammergau einen internationalen Friedenstongreß tariat sich in London befindet, hielt in der vergangenen Woche in ab, zu dem Delegationen aus etwa 30 Ländern erschienen waren. Nach einleitenden Vorträgen von Prof. Dr. Ostar Ewald und Professor Beit Balentin über die europäische Gesamtlage wurden in Rommiffionsfizungen praktische Arbeitsprogramme über die Problemie der Abrüftung, der Friedenserziehung in den Schulen gestellt. Gegenseitige Kritik unter dem Thema: Frankreich von Deutschland aus gesehen und umgekehrt, ebenso bezüglich Englands brachte lehrreichen Aufschluß über die Gedankenwelt der verschie denen öffentlichen Meinungen der Länder. Die Frage der euro päischen Minoritäten unter besonderer Berücksichtigung der Ballanstaaten und Südtirols nahm einen breiten Raum in der Diskussion ein.
Richtig ist vielmehr, daß die Offiziere fich in jeder Weise tor- und den Ausbau der internationalen fulturellen Beziehungen auf
reft und tattooll benommen haben."
Wenn diefe auf Grund dienstlicher Aeußerungen der beteiligten Offiziere zustande gekommene Erklärung die Tat fachen richtig widerspiegelt, so würden wir gern erklären, daß den Offizieren der Hamburg " unrecht geschehen sei. Kein Republikaner fann ein Interesse daran haben, die Wehrmacht der Republik , wozu auch die Marine gehört, grundlos anzu greifen. Aber leider sind bisher nicht alle Erklärungen des Reichswehrminifteriums hieb- und stichfest gewesen. Bielmehr haben sie sich erst durch eine gefährliche Rabulistit ausgezeichnet, so daß es berechtigt erscheint, wenn man diesen Erflärungen nicht von vornherein mit blindem Glaubensfanatis mus entgegenfommt. Im übrigen nehmen wir an, daß der Karlsruher Volksfreund" seinen Gewährsmann in San
Vision des malaiischen Archipels.
Von Volkmar Jro.
Eine überfüllte öffentliche Friedenskundgebung fand am Sonntag statt. Es sprachen Redner aus Deutschland , Belgien , China , England, Belgien , Frankreich , Italien und Rumänien unter wärm ften Beifallskundgebungen der anwesenden Oberbayern und Sommergäfte. Eine öffentliche Aussprache, zu der nationalistisch gefinnte Sommergäste, u. a. ein deutschnationaler Führer aus Stuttgart , erschienen waren, schloß sich an. Den Rednern des Ber
der Papageien. Die taufenbarmige Flora der Korallenbüsche leuchtet in allen Farben des Spektrums wie ein grotester Zaubergarten unter der reglofen Wasserfläche. Phantastisch gefärbte Fische ziehen in Scharen durch die dichte Bildnis, unheimliches Getier friecht hoch, taucht wieder in die Nacht zurück.
Unsere Prau hat ihre kleine Fracht gelöscht und zieht vor Wind aus der Bucht. Mangrovenhaine fäumen die Rüfte. Wir rauschen schnell vor der abendlichen Brise durch ein Gewirr von Infeln. Unser malaiischer Patron arbeitet tüchtig und laviert gegen eine heftige Strömung.
Bütend rattern die Lungen der Motore, speien Schwaden von Benzin in den Morgen, Hupen brüllen gegeneinander, maffige Leiber Der Autobusse schleifen über den Asphalt die Hetjagd des Bormittags wälzt sich nach Verdienst vorwärts. Ueber grauen Feuermauern ein Stück des blauen Himmels, dann stocktief hinab sonnenlofe Klüfte der Seitengaffen, tief unten wie Hohn auf den strahlenden Tag fünstliches Licht in den Kontoren. Schreibmaschinengeflapper hallt in der muffigen Dede der Höfe. Bor bem Schaufenster eines Reisebureaus ein Rudel Menschen Platate der Côte d'Azur, Nordlandfahrten, Routen der Oftindien- Dampfer Singapore - Lodern brennender Länder, unter verdeckt von den violetten Tinten
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Java Unsere Segelprau zieht sanft durch einen schmalen Sund. Die Luft ist still und flimmert dennoch, als sei ein Orfan von Licht um uns und bräche fich in ungeheuren Spiegeln von Perlmutter. Der flammende Glaft betäubt faft, gibt ein umerhörtes Gefühl zeitloser Ruhe und maßloser Freiheit: Es ist wie ein leichter Rausch von Opium in diesem schwächeren Empfinden des eigenen Körpers, ein
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traumhaftes und dennoch klares Genießen von Sonne, Luft, wundervollen Gerüchen des Meeres und der Inseln.
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Backbord ziehen Gruppen von Brotfruchtbäumen vorbei, geneigte Rofospalmen über Korallenriffen. Tamarinden, dahinter tiefgrüner Dschungel von unerforschten Wäldern.
Ferne Inseln schlafen zwischen zerfließender Blaue des Aethers, ganz ferne die violetten Striche verdämmernder Küsten.
Aus einer Bucht kriecht ein Segelfanu, treibt vorbei, fast fchemenhaft in der glühenden Helligkeit.
Wir liegen stundenlang unter dem Sonnensegel, rauchen unsere Pfeifen, trinken Whisky, hören das Lachen des Malaienmädchens, deffen Lippen rot sind von der Bettelnuß. Ihre Schultern schimmern zarter als Elfenbein. Am Vorderschiff hocken zwei Malaien, bereiten über einem kleinen Holzfeuer ihre Fischkuchen.
Ein tiefer Golf schneidet wie eine Sichel in das Grün des Sunds. Die leichte Dünung wirft schwache Schaumfränze über die Korallen⚫riffe, rennt gegen den schwarzen Vulkanjans an, gleitet zurück. Hinter Der Silberfilhouette einer fleinen Insel taucht ein Rubel von Ein bäumen auf, umschwärent uns bis zum Molo des fleinen Hafens. Ein Dutzend bunter Schoner schaufelt gegeneinander, farbiges Gewimmel von Brauen, die breieckigen Segel gegen die Sonne aufgezogen, duckt sich unter Palmen. Rings in den Wipfeln Geschrei von Papageien. Malaien fizen in übergrellen Tüchern vor ihren Früchten. Chinesen rauchen regungslos vor dem Warenlager ihrer fleinen Holzbuden. Brimitive Holzhäuser auf Pfählen verlieren sich zwischen Pflanzungen, die winzigen Gaffen stehen schief. Reine Schiffsfirene, tein Motor, fein Kran. Nur Lachen von Kindern, Singen dunkler Stimmen aus einer Brau, darüber wildes Kreischen
Die Inseln verlieren sich im Dunft. Ungeheure Wolfenbäuche fchwanfen fanft gewellt um den spizzen Regel eines Bulkans, hoch oben strahlend in hellem Gelb, gegen das Meer hinab rot wie das der einbrechenden Nacht. Aus der langsam verglimmenden Wand guden Blige. Blaue Dunkelheit fällt plößlich ein.
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Bor uns Lichter in einer Bai- wir halten Kurs hinein bas Mädchen lehnt am Maft und singt in den fernen Donner.
-Ein Stoß gegen meine Schulter. Unwillig schüttelt ein blaffer Mann den Kopf, schiebt seine Brille zurecht, rennt weiter, springt in ein Auto. Die Straße brüllt wieder und jagt ihr Gewimmel
vorwärts.
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Weichenwärter Klusmann.
In der Frankfurter 3eitung" wird die Tat des Weichen wärters Klusmann, der durch sein Eingreifen ein unübersehbares Effenbahnunglück verhütete, hervorgehoben und festgehalten: Gines Nachts sigt er da, hat sich einen Kaffee gekocht und wacht Weichenwärter Klusmann hat seinen Dienst auf Block 169. allein, rings in der Dunkelheit das einzige Licht. An der Uhr stellt er fest, daß es Zeit ist, dem D8 das Durchfahrtssignal zu geben. Er bedient die Maschine, der Zug brauft heran, vorbei.
Der Klusmann geht ins Haus zurück und seht sich. Da hört er einen Knall, und wie er aus dem Fenster schaut, sind die Lichter des Zuges verschwunden. Es muß ein Unglück passiert sein. Der im Dienst gealterte Mann täuscht sich so leicht nicht. Was fann passiert fein? Die Strecke läuft hier schnurgerade. Wenn der Zug entgleiste, muß das Unglück fürchterlich sein. Der Damm läuft hier zwei Meter hoch. Baffiert etwas, stürzen die Wagen in eine Tiefe, die fast ein Abgrund ist. Und jekt, bei Nacht!
und rennt, was er laufen fann, in entgegengesezter Richtung los. Ohne sich zu befinnen, springt Klusmann auf, nimmt sein Licht In wenigen Minuten muß der beschleunigte Personenzug BerlinHannover diese Stelle passieren. Den Zug muß er aufhalten. Er rennt in die Nacht über die Schienen, schreiend, winkend, ein alter Mam, allein in der Finsternis, ein einziger gegen den anbrausenden Bug, hält ihn an, bringt ihn zum Stehen.
ausdenken, wie vielen unter diesen glücklichen Lebendigen, Ahnungs Der Zug ist mit tausend Menschen besetzt. Niemand kann sich ausdenken, wie vielen unter diesen glücklichen Lebendigen, Ahnungs lojen, die mit 80- Kilometer- Geschwindigkeit auf den entseglichen Tod zufuhren, der Weichenwärter Klusmann das Leben gerettet hat.
Die Landwirte sollen Buch führen. Paris , 24. August.( Eigener Drahtbericht.) Aehnlich wie in verschiedenen Ländern in der Kriegszeit hat jetzt Poincaré cin Defret erlassen, in dem er versucht, der Getreidespekulation von Großhändlern und Produzenten ein Ende zu machen. Dieser Erlaß befiehlt sämtlichen Landwirten, Mühlenbefizern und Grossisten, über Ernteertrag, über An- und Verkauf von Getreide und Mehl streng zu führen; es würden besondere Beamtenstellen gedieses Zwangsverfahren gegen die Landwirtschaft, durch den haffen werden, die mit der Revision dieser Buchführung becuftragt werden. Die Presse welst darauf hin, daß fogar im Kriege paffiven Widerstand der Landwirte hervorgerufen, zu keinerlei greifbaren Ergebnissen geführt habe.
Der Frank fällt weiter.
angezogen. Das englische Pfund notierte 173, der Dollar 35,70. In Börsentreifen wird darauf hingewiefen, daß gegenwärtig umfangreiche Devisentäufe englischer Finanzkreise an der Pariser Börse
Paris, 24. August.( TU.) Die Devisenkurse haben heute wieder
vorgenommen werden.
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Dritter Frankenfälscherprozeß. Revision angemeldet.
Budapest , 24. Auguft.( EP.) Gegen das Urteil der zweiten Instanz im Frankenfälscherprozeß, das die Strafen gegen Windischgräß und Nadofin bestätigte und die Strafen der anderen Angeflagten erhöhte oder herabsetzte, haben Staatsanwalt und Berteidigung die Nichtigkeitsbeschwerde angemeldet, so daß die Frantenfälscheraffäre auch noch die dritte Instanz beschäftigen wird.
Der Weichenwärter hat nur seine Pflicht getan. Er hat den Ropf nicht verloren, blieb geistesgegenwärtig und tat, was er unter den gegebenen Umständen tun mußte.
fo arbeiten fie alle. Würde man alle fragen, fie antworteten: der Würde man den Weichenwärter Klusmann fragen, er antwortete: Klusmann hat eine große Tat getan. Wer hätte recht? Noch haben durch den falschen Aufputz in unseren Lehrbüchern die Taten der Gegenwart feinen Glanz, wirken sie dunkel, find fie unerkenntlich und unbekannt zugunsten einer zweifelhaften Bergangenheit.
Aber es liegt wenig daran. Manchmal zündet sich am Himmel ein Licht an. Da sieht man einen alten Mann durch die Nacht rennen, der Gewalt der Maschine entgegen, eine fleine Laterne schwingend, die tausend Menschen das Lebenslicht wird.
berichtet," gegen den Lehrer Heinrich Weber von Offenbach ein Ein Affenprozeß" soll, wie die Stuttgarter Sonntagszeitung" geleitet werden. Diefer Unmensch hat nämlich in seiner Schule folgendes verübt: 1. Er hat gelehrt, der Mensch habe sich aus dem Tierreich heraufentwickelt. 2. Er hat mit seinen Kindern das Lied gesungen:„ Es reiten ist die ungrischen Husaren" und" Wir sind des Geners schwarze Haufen!" 3. Er hat in der Schule fonstatiert, es gebe keinen Teufel mehr. Seit dem 4. Mai schwebt ein Diszipli narverfahren gegen Weber; seit dem 6. Juni ist er vom Amt suspendiert! Wir haben also zu früh über den amerikanischen „ Affen. prozeß" gelacht!
Riebergalls Totenmaste. Der in Amerifa lebende Darmstädter Dr. Balduin von Herff hat fürzlich bei einem Besuche seiner früheren Heimatstadt die Totenmaste des hessischen Lokalpossendichters Ernst Elias Niebergall , des Autors des Datterich " und Zeitgenossen von Georg Büchner , aufgefunden. Sie wird in Darmstadt für einige Zeit ausgestellt. Die Totenmaste ist das einzige bekanntgewordene Beugnis vom äußeren Aussehen dieses jungverstorbenen Dialekthumoristen.
Hauptmanns neues Schauspiel Dorothea Angermann" gelangt Ende Dttober am Deutschen Theater in Berlin und gleichzeitig an neun anderen deutschen Bühnen zur Uraufführung.
Bom Frankfurter Goethe- Museum. Der Hauptausschuß der Stadtver ordnetenversammlung in Frankfurt a. M. hat den Magistrat um einen baldigen Ausbau des Goethe- Museums ersucht. Ferner wurde die Ma gistratsvorlage über Schaffung eines alljährlich in Höhe von 10 000 Mart au verteilenden Frankfurter Goethe- Breises mit der Einschränkung genehmigt, daß der Preis nur an deutsche Dichter verteilt werden darf. Mascagnis neue Oper. Mascagni hat nach langer Pause wieder eine Dper vollendet, die den Titel Biccolo Marat" führt. Die Uraufführung soll bereits Mitte September in New York unter persönlicher Leitung des Stomponisten erfolgen.
fich genötigt gesehen, ein großes Gebiet unter besondere NaturschuhNaturschutz für das Känguruh. Die Regierung von Queensland hat bestimmungen zu stellen, um dem drohenden Aussterben des Kängurubs vorzubeugen. Auch das Emu soll im gleichen Gebiet fünftig geschüßt sein. zirt von Reuguinea wurde fürzlich ein Stamm von Zwergen entbedt, die
Höhlenzwerge in Neuguinea entdedi. Am Ramu River im Madangbezwischen 1 und 1, Meter groß find. Die fleinen Leute, die in Höhlen oder in Grashütten wohnen und außerordentlich schüchtern find, leben in den primittosten Berbältnissen. Sie find monogam und haben nicht nur in ehelichen Angelegenheiten, sondern auch in allen anderen Dingen überaus ftrenge Moralbegriffe.