Stahlhelm- Sachsen?
helmführung.
meister Kaiser, in einer öffentlichen Versammlung in Metzen ertlärt, daß die Wirtschaftspartei zum Rechtsblod ge
gelogen hätten."
und ihr Waffer trinken". Einstweilen entzieht man den Sozialisten das Eisenbahnabonnement, das jeder Bürger wie jeder Ausländer für Geld Sammlung eines ſchwarzweißroten Blocks unter Stahl - höre und daß die Zeitungen, die das Gegenteil gemidet hatten, -recht viel Gelderstehen kann. Dem Magimalisten Airaddi ist dieser Tage sein Eisenbahnabonnement von einem Angehörigen der faschistischen Miliz beschlagnahmt worden, ohne andere Begründung als die eines höheren Befehls. Die Tatsache, daß ein Mensch mit bezahltem Billett reist, ist schon verdächtig. Jeder bessere Faschist reist gratis auf seinen Bahnen".
Die Stadt Mailand ist jetzt auch endlich von dem Ur väter- Hausrat" ihrer erwählten Stadtverwaltung befreit worden. Sie hat einen Kgl. Kommissär, und es wird ihr wohl auch ein Gouverneur blühen, wie Rom mit seinem veralteten Senatus Populusque Romanus" und seiner der neuen Zeit angepaßten Wölfin, die zwar feine Zwillinge mehr nährt, aber für viele frißt. Seit dem 30. Juni dieses Jahres bestand übrigens die Mailänder Stadtverwaltung nicht mehr zu Recht, da die Zeit ihrer Wirksamkeit abgelaufen war. Das gibt eine reiche Ernte von Prozessen für die in dieser Zwischenzeit unterzeichneten Berträge!
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Daß weiter im Lande gespart" wird und jede öffentliche oder Parteifeftlichkeit streng verpönt ist, geht schon daraus hervor, daß die Illumination zu Ehren des faschistischen Parteisekretärs in Messina die Bagatelle von 200 000 Lire gekostet hat. Daß eine gewisse Sparsamkeit natürlich nicht bei Parteisekretärsempfängen! am Plage ist, erhellt aus der jüngsten Sta tistik des Außenhandels. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres belief sich die Einfuhr auf 14,264 Millionen, 167 Millionen weniger als im Vorjahr; die Ausfuhr auf 8,321 Millionen, 284 Millionen weniger als im Vorjahr. Das Defizit der Handelsbilanz ist also um 117 Millionen gewachsen und beträgt in sechs Monaten 5,934 Millionen, was einen Jahresfehlbetrag von 12 Milliarden voraussehen läßt. Der Fremdenverkehr und die Ersparnisse der Aus wanderer, die in der Borkriegszeit das Defizit ausglichen, find heute im Rüdgang. Besonders zeigen die nordamerifanischen Auswanderer wenig Neigung, ihr Geld in die Heimat zu schicken.
Im Herbst finden die Neuwahlen zum sächsischen Landtag statt. Sie werden stattfinden unter folgenden Bedingungen: Spaltung lints, Sammlung rechts. Auf der Linken wird die Gruppe der 23 Landtagsabgeordneten der Alten Sozial demokratischen Partei" gegen die Sozialdemokratische Partei fonfurrieren auf der Rechten vereinigen sich Deutsch nationale, Deutsche Volkspartei , Wirtschaftspartei und Bölkische unter Führung des Stahlhelms zu einer ,, nationalen Arbeitsgemeinschaft".
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Die Bildung dieses Rechtsblocks weist mit größter Deutlichkeit auf den zwiespältigen Charakter der Deutschen Boltspartei hin. Als die sogenannten Wehrverbände" unter Führung des Stahlhelms an die Bolkspartei das Ultimatum stellten, sich an der Bildung. des Rechtsblocks zu beteiligen, hat das offizielle Organ der Deutschen Volkspartei im Reiche, die ,, Nationalliberale Corre spondenz", die Teilnahme an einem schwarzweißroten Block fchroff abgelehnt. Die Bedingung der Teilnahme war, grundsäglich ein 3usammenarbeiten mit der Sozialdemokratie abzulehnen. Die Ablehnung des Ultimatums mit dieser Bedingung entsprach im all gemeinen der Absicht der Gruppe um Stresemann , sich nicht nach rechts hin zu binden.
Die Deutsche Volkspartei in Sachsen aber steht den Deutschnationalen näher als die Bolkspartei im Reiche. Ihre Stellungnahme zum Ultimatum der Wehrverbände war deshalb wichtiger als die Stellungnahme der Nationalliberalen Correspondenz". Jetzt teilt sie selbst mit, daß sie auf Verhandlungen eingegangen ist, und daß die Verhandlungen einen günstigen Verlauf nehmen. Die Deutschnationalen verzeichnen ausdrücklich, daß darin eine Stellungnahme gegen die Haltung der Volkspartei im Reiche liege.
Der Deutschen Tageszeitung" wird aus Dresden berichtet:
In den letzten Tagen haben zwischen den in Frage kommenden lungen stattgefunden, die den Plan der Herbeiführung einer Parteien und Wirtschaftsgruppen eine Reihe von Berhand. nationalen Arbeitsgemeinschaft für die fünftige Führung der fächsischen Politif erfreulicherweise sehr gefördert haben. Außer den sächsischen Behrverbänden hat sich auch die Arbeitsgemeinschaft bürgerlicher Bezirksausschußmitglieder in der Kreishauptmannschaft Dresden mit einem Aufruf an alle maßgebenden Bersönlichkeiten, an alle politischen Parteien und alle maßgeben. den Wirtschaftsorganisationen und-verbände gewendet, alles zu tun, um eine Sammlung aller nationalen Kräfte zu einer einheitlichen Front zu erreichen.
Wenn der soziale Frieden" in Italien fortfährt, den ,, Neid Europas" zu erwecken, wie die Faschisten behaupten, so ist der Frieden innerhalb des Faschismus etwas weniger neidermeckend. Der frühere Parteifekretär Farinacci hat den Faschisten Bonaccorsi geohrfeigt, die faschistische Dr ganisation von Caltanisetta iſt aufgelöft worden, seit durch ein Gerichtsurteil bekannt wurde, daß ihr Setretär fich für mehrere Millionen öffentlicher Arbei ten von den Gemeinden feiner Provinz hat überweisen laffen. Der wegen Ermordung des Genossen Lipparini in S. Maria in Duno freigesprochene Wehrmann der Miliz Bergani ist wegen Einbruchsdiebstahls Ungefähr zur gleichen Zeit hat der Sächsische Landes. verhaftet worden und eine faschistische Freiwilligenlegion inbürgerrat eine ähnliche Aktion unternommen, die in weiten Bologna hat man aufgelöst, angeblich, weil sie zuviel fostete. bürgerlichen Kreisen dieselbe Zustimmung gefunden hat, wie die der Gemunkelt wird, daß die Auflösung wegen skandalöser Bor - genannten beiden Organisationen. Besonders die großen Wirtschafts. fälle in der Kaserne der Legion vorgenommen wurde. Es gruppen der Industrie, der Landwirtschaft, des Handgeht also alles gut, und in den Cafés chantants von Rom ganisationen für den Gedanken einer nationalen Arbeitsgemeinschaft werts usw. haben sich mit dem ganzen Gewicht ihrer großen Dr. fingt man zur Jazzband ein Lied zu Italiens Ruhm, das mit der Aufforderung endet: Ausländer, ziehe den Hut". Das hat zur Folge gehabt, daß die in zwei Fällen von Berlin aus für die sächsischen Landtagswahlen und über diese hinaus eingefegt. Und wehe dem Ausländer, der ihn nicht zöge. unternommenen Störungsversuche glatt gescheitert sind und die Parfeien, deren Stellungnahme bisher noch nicht klar erkenntlich war, aus ihrer Zurückhaltung mehr herausgetreten bzw. von ihrer ursprünglich ablehnenden Haltung abgegangen sind. Die deutsche Boltspartei teilt dies jetzt selbst mit.
Streicher im Gefängnis.
Der Verleumder des Oberbürgermeisters Luppe. München , 25. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Der national sozialistische Landtagsabgeordnete Julius Streicher Nürnberg, der in verschiedenen Beleidigungsprozeffen, u. a. gegen den Oberbürgermeister Luppe, Gefängnisstrafen von je zwei Monaten erhalten hatte, trat nunmehr im Gefängnis Nürnberg die auf 3 Monate zusammengezogene Strafe an.
Madame Bardoll.
Bon Hermann Schützinger.
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Madame Bardoll ist zweifellos eine der besten Kennerinnen des großen Krieges; sie hat sich das Leben und Treiben der Front aus allernächster Nähe, und zwar nicht von einer, sondern von beiden Seiten aus angesehen und das kam so: Mitte September 1914 stand plötzlich die Front im Westen, und zwar im Tal des Rabodeau, ausgerechnet zwischen Etival und Senones, zwischen dem Elternhaus der Frau Bardoll in Etibal und ihrem Strohwitwensitz der Mann war beim 185. Linienregiment dem Hotel Bardoll in Senones . Die Front pendelt noch eine Zeitlang hin und her und löst einige wütende Kanonaden auf den Bergen beiderseits des Rabodeau aus, dann steht sie still.
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Madame Bardoll, die immer noch voll Schreck auf das fünf Kilometer entfernte Etival zu den Eltern und Geschwistern hinüber schaut, tommt zu sich und entdeckt, daß fie trotz aller Komit der Situation sehr ernste Pflichten hat. Sie ist plöglich die Verwalterin des Familienvermögens geworden, das in der Küche, im Keller und in den Schränken des Hotel Bardoll steckt. Da die deutschen Soldaten doch nicht die Barbaren waren und alles kurz und klein schlugen, wie es im Lokalanzeiger von Senones geschildert war, sondern beim Einsetzen der ersten größeren Gefechtspause höflich und bescheiden ihren Schoppen Wein bestellten und angesichts der Reize von Madame auch nicht das Zahlen vergaßen, war sich Madame Bardoll rasch ihrer höheren Aufgabe bewußt. Ihr Hotel war tat fächlich das einzige leistungsfähige Haus" zwischen dem Donon, der Stadt St. Dié und dem Baß von Saales, und so eroberte sich Madame Bardoll mitten im Krieg das alte Geschäft. Nur waren ihre Gäste nicht mehr fleine Kaufleute und Oberpostsekretäre aus Epinal , Nancy und St. Dié , sondern deutsche Offiziere und Musch foten, denen das Geld recht locker im Beutel saß.
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Der beste Kunde der Madame Bardoll war selbstverständlich der Divisionsstab des General H., der als alter Ravallerist teine Mies macher und armen Schlucker von der Infanterie um sich duldete und selbst noch wie ein Junger saufen und fagen wir mal fluchen konnte. Dabei will ich zur Ehrenrettung der Frau Bardoll fagen: Auch der Truppenoffizier und Frontsolbat bekam von ihrer forgenden Hand sein Teil, und die Korporalschaft meiner Kompagnie, die in ihrer Dependence" einquartiert war, sang in vollen Tönen das Lob der Madame. Selbstverständlich bildete sich um die plötzlich in den Mittelpunkt einer deutschen Infanteriedivision gestellte Frau ein. Rattenschwanz von Legenden, und jeder bessere Frontsoldat wollte an der Ranzel" oben einen Franzosen erschossen und eine Nacht bei der Madame Bardoll geschlafen haben, was natürlich durchweg er! ogen war.
So lieb und wett die Madame Bardoll gegen jeden deutschen Landser war, der bei ihr einen Schoppen trant wenn das
Ueber die Wirtschaftspartei waren Nachrichten verbreitet worden, die den Tatsachen widersprachen. Die leitenden Persönlichkeiten der Wirtschaftspartei aber haben wiederholt un zweideutig zu erkennen gegeben, daß sie sich zum Gedanken der nationalen Arbeitsgemeinschaft befennen werden. So hat erst dieser Tage der Landesvorsitzende der Wirtschaftspartei für Sachsen , Ober
Auto des Divisionärs draußen hupte, dann ließ sie alle stehen und rannte mit dem Schredensruf oder Ergebenheitsschrei„ Son Excel lence!" auf die Straße hinaus; devot stand dann das Kleinbürger. mädel vor dem General.
Uebrigens sind sich die beiden, die Madame Bardoll und der deutsche General, einander zum Schicksal geworden. Sobald es der flugen Frau gelungen war, mit Hilfe der Ordonnanzoffiziere Seiner " Excellence" einen völlig harmlosen Faden zu ihrem Aternhaus in Etival zu spinnen, flog" die Madame Bardoll und der General.
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Als ich vor drei Wochen in Senones in einer lauschigen Sommernacht auf der Beranda des Hotels die Schicksale der Madame Bardoll von ihr selbst zu hören befam, hatte ich doch den Eindruck, daß die beiden einen mächtigen Protektor besessen haben. Der General fiel nämlich die Treppe hinauf und wurde im Often noch ein ganz hohes Tier; die Madame Bardoll aber saufte durch die Schweiz nach Frankreich , geradewegs in die Arme ihres Gatten hinein. In Etival zog sie in der umgekehrten Front, durch Kriegs. erfahrungen" bereichert, bei ihren Eltern einen neuen Laden auf und erlebte, von ihrem Gatten fleißig besucht, den Krieg ein zweites Mal.
Ja- und wo hat es Ihnen beffer gefallen, Madame, in Senones oder in Etival?"
das etwa zehn Jahre alt sein mag,„ ich fann mich aber auch nicht In Etival natürlich," sagt sie mit einem Blick auf ihr Mäbel, feinen Pfennig schuldig geblieben. Aber denken Sie: Als ich ins über die Deutschen beklagen; sie waren sehr höflich und sind mir feinen Pfennig schuldig geblieben. Aber denken Sie: Als ich ins hotel hierher tam, nach dem Waffenstillstand, war alles zusammen
geschlagen!"
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„ Tout cassé tout caaassé!" Das Entfehen der Hausfrau, die all ihr Geschirr in Scherben sieht, zittert in ihr noch nach. Der ganze Krieg war nichts im Vergleich zu dieser Porzellanfatastrophe, die sie jetzt noch schüttelt, diese kleine Frau, die im Krieg zwischen den Fronten stand.
Die 100 000 Liebesbriefe Rudolf Valentinos. Rudolf Balentino, der, nur 30 Jahre alt, verstorben ist, war unbeftritten der Liebestönig Ameritas feit dem Tage, wo er zum erstenmal in einem Film der großen Deffentlichkeit vorgestellt wurde. Balentino war ein aus Italien eingewanderter Gärtnerbursche. Er wurde von einem geschäftstüchtigen amerikanischen Manager ent deckt, dem seine männliche Schönheit gefiel. Der Filmindustrielle hatte den Geschmack der Amerikanerinnen ganz richtig beurteilt, denn schon das erste Auftreten Valentinos in dem Film„ Der Scheich" hatte. Valentino erzählte selbst einmal, daß er in den ersten Tagen war eine Sensation, wie sie Amerita vorher noch nicht aufzuweisen mehr sicher war. Trotzdem er seine Wohnung auf jede Art und nach der Erstaufführung des Scheichs" feines Lebens fast nicht Weise zu verheimlichen wußte, haben die Amerikanerinnen es doch
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Die Volkspartei in Sachsen hat damit eine wichtige Borentscheidung für den kommenden Parteitag der Bolkspartei gefaßt. Im übrigen begibt sie fich in eine sehr unsaubere Front. Sie wird Teilhaber von den Organisationen, die mit den Geldern finanziert worden sind, die dem„ Boltsopfer" unterschlagen wurden.
als Gegenstück zu Stahlhelmbraunschweig ins Leben rufen! Diese Front will Sachsen regieren und Stahlhelmsachsen
Kommunistische Parteinöte.
Die Auseinandersehung mit der Opposition. Früher waren die Kommunisten immer sehr stolz darauf, daß Neukölln und Wedding ihre Hochburgen" feien. Sie zogen daraus den Schluß, daß in ausgesprochen proletarischen Wohnvierteln der Reformismus bald auszurotten fei. Jetzt fönnen sie stolz darauf sein, daß dort die Hochburgen ihrer Opposition find, die bekanntlich nur die Widerspiegelung fleinbürgerlicher 3ersegungser scheinungen in der Avantgarde des Proletariats" iſt. Die ,, Rote Fahne " muß deshalb diesen Hochburgen" täglich lange Artikel widmen. Heute stellt sie folgendes fest:
vom Referenten folgende Resolution zur Abstimmung eingebracht: In der Neuköllner Delegiertenkonferenz am 23. August wurde
tungen verpflichten wir uns, auf das schärfste gegen die tonter,, Die Delegiertenfonferenz erklärt: Ohne Unterschied der Richrevolutionären Treibereien der Rorsch usw. die Barbei einheitlich und geschlossen zu verteidigen."
stimmten für die Resolution, einer dagegen, 65 Genoffen enthielten sich Das Resultat der Abstimmung war folgendes: 60 Genoffen Opposition". Unter der Führung von der Stimme. Diese 65 Genossen waren Anhänger der ,, Urbahns. Urbahns und Schimansti glaubten 65 Delegierte in Neukölln sich der Stimme enthalten zu müssen, als die Entscheidung stand: die Partei gegen die Spaltung!
Wir fragen die Neuköllner Genossen: Seid ihr einverstanden Der Stimme enthielten? mit der Haltung jener Delegierten, welche sich bei dieser Entscheidung
Wir glauben: nein! Wir wissen aus den Disfuffionen in den
Bellen, daß die übergroße Mehrzahl, auch der oppofitionellen Genoffen in Neukölln , daß sie den Kampf gegen die Spalter führen werben. Mögen die oppofitionellen Genoffen noch Mißtrauen gegen die Politik der Partei haben, sie werden genau so wie die Mehrheit die Politik der Partei haben, sie werden genau so wie die Mehrheit der Partei die Einheit der Partei verteidigen.
Trotzdem wir dessen gewiß sind, zeigt die Stimmenenthaltung der 65 oppofitionellen Delegierten bei der Abstimmung über die Resolution das Gefährliche der Lage. Es zeigt, wohin planmäßig die oppofifionellen Arbeiter hineinmanöveriert werden sollen. Die Ereignisse der letzten Zeit zeigen ganz deutlich, wohin nach den AbSie versuchen vorläufig zu verhindern, daß die oppositionellen Ar. fichten der linken Führer" in der Partei die Reise gehen soll. schützend vor Korsch, weil sie faktisch einen politischen und organisa beiter eindeutig gegen Korfch Stellung nehmen. Sie stellen sich torischen Blod mit Korsch geschlossen haben. In Neukölln ist dieses Manöver noch gelungen. 65 Delegierte haben sich bei dieser wichtigen Abstimmung der Stimme enthalten."
Die Rote Fahne " hofft, daß die oppositionelle Mehrheit der Neuköllner Hochburg" doch noch ihren Fehler forrigieren wird und daß die konterrevolutionären Treibereien der Korsch und ihrer Agenten in der Partei" auf die Dauer ohne Erfolg sein werden. Jedenfalls ist vorläufig die Gefahr noch groß, daß die Hochburg der Revolution" sich in eine Hochburg der Konterrevolution" verwandelt.
verstanden, dem Portier des Filmateliers gegen große Bestechungs summen das Geheimnis zu entreißen, woraufhin ein gewaltiger AnSturm der Schönheiten und Häßlichkeiten von Amerikanerinnen auf ihn erfolgte. In den ersten acht Tagen nach seiner Erstaufführung erhielt er ungefähr 100 000 Liebesbriefe aus allen Gauen Amerikas , schickte ihm den Liebesbrief in einer Kassette, die ganz aus Gold aus allen Ständen und von Frauen jeden Alters. Eine Millionärin bestand und den Namen Valentino in großen Brillanten zeigte. Am. meisten rührte ihn der Brief einer armen Arbeiterin, die sich nur für den Film bedankte und von vornherein der Ansicht Ausdruc gab, daß sie wohl taum jemals die Möglichkeit haben würde, den gefeierten Filmstar von Angesicht zu Angesicht zu sehen und ihm fogar die Hand drücken zu dürfen. Das war der einzige Liebes brief, den Valentino beantwortete. Außer diesen Liebesbriefen Anschauung, daß die Liebe der Hunderttausende nicht seiner Person erhielt er 15 000 mal die Ehe angetragen. Valentino selbst war der galt, sondern daß es eine Art Suggestion war, die allmählich in eine feelische oder geistige Epidemie ausartete.
Während Valentino für den ersten Film, bei dem er nur eine Art Statist war, das Gehalt von 100 Dollar bezog, fonnte er für den Film„ Der Scheich" bereits über ein Honorar von 2000 Dollar quittieren, das von Film zu Film anwuchs und schließlich auf eine jährliche Gage von 1 Million Dollar gestiegen war. Sein größter Rassenerfolg war Monfieur Beaucaire".
Balentinos zu sehen. Es spielten sich unerhörte Szenen ab, wobei Gestern abend versuchten gegen 60 000 Menschen, meistens Frauen und Rinder, in der Kirche am Broadway die aufgebahrte Leiche viele Frauen niedergetreten und gegen 100 Personen verlegt wurden. Es mußte erst berittene Polizei aufgeboten werden, um die Ordnung wieder herzustellen. Der Bürgersteig war mit Handtaschen, Schuhen und Kleiderfeßen vollkommen überfät. Schuld an diesen unerhörten verbreitet hatte, Balentino sei das Opfer eines Giftmordes geworden. Szenen war die Sensationspreffe, die am Nachmittag die Nachricht
Ein neues Dokument über Bord. Ein Zeugnis von hohem geschichtlichen Wert, das über die noch immer ungeklärten Borgänge der Konvention von Tauroggen überraschendes Licht verbreitet, wird in dem neuesten Autographen- Katalog von Karl Ernst Henrici ange führt. Es handelt sich um einen Geheimbrief Yords, der vom 26. Januar 1813 datiert ist. Nach dieser Darstellung hätte Dord nicht eigenmächtig gehandelt, als er in der Mühle von Boscherun mit den Ruffen den Bertrag schloß und damit das erste Flammenzeichen für die Befreiungskriege auflodern ließ, sondern der König hat um seinen Schritt gewußt, und, wie es in dem Brief heißt, S. Majestät haben im Geheimen die von mir mit dem ruffischen General v. Diebitsch abgefchloffene Convention völlig genehmigt. Ist diese Tatsache richtig, dann gewinnt die Stellung Friedrich Wilhelms III. zum Freiheitstriege ein ganz anderes Ge ficht; er hat sich dann nicht von den Ereignissen treiben lassen, sondern aktiv gehandelt.
Spielplanänderung. Im Komödienhaus findet die auf Donners Saint Dbin erst am Freitag statt. tag, den 26. August, angesezte Erstaufführung der Komödie Herr son