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Ein freies, schönes Menschengeschlecht, Gottähnlich follt ihr sein,
Ein einigstarkes Liebesrecht
Wird euer König sein.
Amen! Und diesen Glauben
Soll uns kein Knechtmensch rauben."
In seinen politischen Gesängen ist der wuchtige und treffende Kampfton bestechend. Es sind die Lieder, die in proletarischen Feierstunden zünden, Lieder voller Leidenschaftlichkeit und Siegeswillen. Die Lieder haben Gegenwartswert. Sie tennzeichnen nicht nur den rücksichtslosen Kampf der befizenden Klaffen gegen den aufsteigenden vierten Stand der neunziger Jahre, sie decken auch das soziale und politische Elend der Gegenwart voll auf. Darum sollte in Arbeiterkreisen der Dichter Löns eine andere Würdigung erfahren als bisher. Kurt Michlenz- Trattendorf.
Ich weiß einen Wald, den niemand kennt. Gar nicht weit von dem breiten Bruchwege ist er gelegen; viele Menschen kommen an ihm vorbei; doch keiner betritt ihn, Dorn und Dickicht hegen ihn ein, Meder und Morast befriedigen ihn an drei Seiten, und an der vierten ein tiefes Wasser.
Auch steht der Busch in bösem Ruf; man sagt, es gehe darin um. Eine weiße Gestalt läßt sich nachts dort sehen, ringt die Hände und seufzt und ſtöhnt, und glühende Augen starren den Wanderer an, der um diese Zeit dort vorüberfommt. Kein Mädchen und keine Frau geht abends an dem Busch vorbei, und selbst am Tage blicken sie scheu zur Seite, führt sie ihr Weg tort entlang.
Ich liebe das fleine Holz, denn seltsam und eigen ist es darin, und fühl und schattig, selbst an den heißesten Tagen, wenn ringsum über den Heidebergen und auf den Wiesen die Luft sichtbarlich bebt. Schöne Blumen und stolze Sträucher stehen dort, und manch seltenes Kraut. Auch ist nirgendswo das Getier so vertraut wie hier. Des halb nannte ich das Battergehölz bei mir den Märchenwald. Im Dorfe heißt es das Mühlenholz.
Auch heute bin ich in meinem Walde eingefehrt, als ich vom Hähneverhören aus dem Moore fam, und habe mich im Moose lang gemacht. Auf der Heide ging ein kühler Wind; aber hier ist es warm und still. Das Sonnenlicht fällt durch die Wipfel der Fichten, zerspringt auf dem dunklen Efeulaube, das die grauen Eichenstämme umsponnen hält und prallt in tausend silbernen Blitzen von den zackigen Stechpalmenblättern zurück, che es den Boden erreicht und die freundlichen Osterblumen streichelt, die wie Sterne im alten Moose stehen. Die Quelle zu meinen Füßen gluckst; der Täuber über meinem Haupte ruckſt; im schneeweiß blühenden Schlehenbusch fingt das Rotfehlchen ganz leise sein verträumtes Lied.
Der Wind bewegt die Zweige der Fichten gemächlich hin und her; wunderliche Schatten laufen über das tote Laub und das junge Gras. Ab und zu stiehlt er sich bis ins Unterholz hinein, und dann rehen die fahlen Wedel des Königsfarns unwillig hin und her.
Auch fommt einmal eine Wolfe vorüber und verdrängt das Sonnenlicht; dann ist es falt und trübe ringsumher. Der Efeu verliert feinen Schimmer, die Stechpalme ihren Glanz, und die Osterblumen stehen da, als frören sie. Wenn die Wolke aber vorübergezogen ist, blizen und funkeln die dunklen Blätter, und die Blumen lächeln
Don neuem.
Rund um mich her tönt ein verworrenes Rieseln und Rauschen, flingt ein Strudeln und Sprudeln. Die vielen, vielen Quellen sind es, die zwischen den knorrigen Wurzeln aus dem Boden springen, und deren klare Wellen sich hier vereinigen und dort trennen, wenn ein Baum sie dazu zwingt, sich wieder zusammenzufinden und aber mals auseinanderzulaufen, in engen Schluchten dahinpoltern oder in breiten Becken sich dehnen, in denen der weiße Sand quirlt.
Nirgends tommt er zur Ruhe, nicht bei Tage und auch nicht bei Nacht; weder wenn ringsumher alle Tümpel trocken liegen, darf er rasten, noch zur Winterzeit. wenn der Frost auch die schnellsten Gräben bändigt. Immer laufen die Quellen im Holze und treiben mit ihm ihr Spiel. Darum ist es ein gefährliches Gehen hier; bis an die Hüften saugt der Schlemmfand den Menschen ein und hält ihn so lange fest, bis er matt und müde und halb tot vor Angst sich herausarbeitet und gelobt, nie wieder einen Schritt in den tückischen Wald zu tun. Es blühen schöne Blumen in ihm und süße Beeren wachsen hier; aber feinem Mädchen gelüftet es, die einen zu brechen, und kein Kind pflückt die anderen, der Quellhege wegen, die unter den Wurzeln lauert, wie es die Großmutter winterabends bei der offenen Fiamme erzählt hat.
Den Tieren des Waldes tut die Tücefrau aber nichts, und deshalb sind sie hier viel zutraulicher als anders... Eine ganze Zeitlang trat der alte heimliche Bock bei mir herum, labte sich an den jungen Himbeerschossen und an dem frischen Grase, äugte mich groß an, als die Luft mich ihm verriet, stampfte mit den Border. läufen und zog dann dem Mühlenkolle zu. Nach einer Weile kam ein Hase an, hoppelte, die Nase am Boden, unruhig hin und her, bis er an meine Stiefel geriet, die er verdugt beschnüffelte, ohne sich zu erschrecken, und suchte darauf weiter hinter der Häfin her, auf deren Spur er war. Eine Singdrossel ließ sich auf dem Stein nieder, der keine drei Fuß weit vor mir in dem blühenden Sauerklee liegt, zerschmetterte die Schnecke, die sie im Schnabel hielt, fraß fie auf, blieb ein Weilchen sitzen und sah über mich hinweg, als sei ich ein Baumstumpf.
Es ist wirklich ein Märchenwald, dieses Holz; tausend Wunder find um mich. Auf den Zweigen der Eberesche brennen silberne Lichter, an der Birke funkeln grüne Flämmchen, die Porſtbüsche sind rote Fackeln. Sind das wirklich drei gelbe Zitronenfalter, die dort über dem reichblühenden Dotterblumenstock umhertollen, oder Sonnenelfen, die Schmetterlingsgestalt annahmen?
Der Machandel da, der mit so tösem Gesicht hinter der alten Eiche hervorschaut, ist ein Gespenst, das dem späten Wanderer mit rauhen Fingern über den Nacken streicht. Aus der unheimlich gefrümmten Wurzel, unter der die Quelle hervorhüpft, wird, wenn die alte Kirchenuhr im Dorfe die Mitternacht ansagt, eine feurige Schlange, die sich über einen vergrabenen Schah ringelt und fringelt.
Doch auch der Hellichte Tag hat er feine Geheimnisse, Wunde und Zaubereien. Wäre es sonst zu glauben, daß das Blaufehlchen dieses bescheidene Vögelchen, das seine fornblumenfarbige Bruft niemals dem Menschen zeigen mag, stolz damit prahlt, dieweil es zwischen den leuchtenden Blüten des Milzkrautes nach Würmern stöbert? Nun hüpft es sogar auf einen alten Stumpf, der ganz von glänzendem Moos beranft ist, macht einen Diener nach dem andern und trägt mir sein schnurriges Liedchen vor. In der Zwille der Eiche, hinter der der Machandelbusch hervorblickt, baut ein Schwanz meisenpaar ohne Scheu sein Neftchen; unter dem Wurzelgeflecht desa selben Baumes fliegt der Zauntönig hin und her, mit Moosfäferchen in dem Schnabel, und unter dem Wipfel der Fichte meißelt sich ein Specht eine Höhle für sein Weibchen. Sie alle tun, als sei ich gar nicht da; obgleich ich mich hin und wieder rege. Sogar die vorsichtigen Tauben, die sonst lange Zeit warten, ehe sie zur Tränke fallen, besinnen sich fein bißchen; eine nach der anderen flattert aus den Kronen herunter, läßt sich auf dem angeschwemmten Sand nieder und trinkt sich fatt, ohne sich erst viel umzusehen.
Die Quellen rauschen und die Bäche schwatzen, die Finken schlagen und das Rotkehlchen singt; Schatten und Lichter laufen über Blumen und Gras und überall im Moose rührt sich das junge Leben. Ein heller Schmetterling, der die Spigen seiner Schwingen in das Morgenrot tauchte, spielt um die zarten Schaumfrautblüten, die sich in dem flaren Wasserbecken besehen; die jungen Triebe des Königs farns , wie Bischofsstäbe gerollt, wideln sich langsam auseinander; eine Blindschleiche, stolz auf ihr neues, veilchenblau gesprenkeltes Kleid, dehnt sich in der Sonne; immer noch hämmert der Specht, Hummeln läuten, und von den weißen Wolfen am blauen Himmel tommt der Lenzruf des Habichts herat.
Die Augenlider werden mir schwer und warm. Viele goldene Schmetterlinge schweben dahin, die Quellen reden mit Zungen, und die Bäche plaudern so deutlich, daß ich jedwedes Wort verstehe. Ich fann hören, was der Täuber sagen will, ich fühle, was die Zweige der Fichten meinen, und weiß, was die Osterblumen wollen, wenn sie mir zunicen.
Und die Augen werden mir immer müder. Mein Märchen wald will mir sein schönstes Märchen schenken, der Traum von dem, was nicht werden wird.
( Mit Erlaubnis des Friedrich- Gersbach- Berlages, Bad Pyrmont , dem Löns- Buch" entnommen.)
Der Sodafee. Obwohl jede Hausfrau mit Soda zu tun hat, fo wird doch wohl faum eine von ihnen wissen, woher dieser nützliche Stoff kommt. Ein großer Teil der Soda, die in Europa verwendet wird, rührt von einem merkwürdigen See der Renja- Kolonie her, dem Magadisee. Das ist eine etwa 25 Kilometer lange und 7 Rilo meter breite Wasserfläche, die selbst in den Zeiten der größten Sommerhitze den Eindrud hervorruft, als sei sie von einer Küste zur anderen zugefroren. Diese Wirkung rührt von den riesigen Mengen von Natrium- Karbonat her, das sich in dem Wasser befindet und zu Sodakristallen bildet. Die Sodaschicht des Sees ist mehrere Zoll did. fauren Natrium so gesättigt sind wie die Wasser des Toten Meers mit Salz. Die Krufte, die sich an der Oberfläche gebildet hat, ist fo standhaft, daß ein Mensch darauf gehen kann.
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