wertet werben und man fie zu diesem Zweite in Massenversammlungen locke, wo sie 1 Mark Eintritt zahlen, ohne da'g sie etwas davon haben. Er Hab« schon damals gesagt, daß die Führer der Bewegung sich zum Teil aus berufsmäßigen Agitatoren, zum Teil aus Idealisten zusammensetzen. Er habe auch gesagt, daß diese Auf» wertungsbestrebungen der Verbände fast an Volksbetrug grenzen. Staatsanwaltschaftsrat Buerkle hielt den Beweis, daß Roll den Reichs- bankpräsidenten beleidigt habe, für erbracht. Es handle sich um außergewöhnlich schwere Beleidigungen, die eine kritiklos« Bolksmenge mit sich fortreißen mußten. Der Nebenkläger, Dr. Schacht, der auf verantwortungsvollstem Posten stehe, bedürfe des besonderen Schutzes. Gegen so unberechtigte Angriffe müsse harte Straf« Platz greifen. Deshalb sei eine Gefängnisstrafe von einem Monat angebracht. Der Verteidiger des Angeklagten Roll lehnte jedes Plaidoyer für den Angeklagten ab, da ihm die Soch« nicht geklärt erschein«. Auch der Angeklagte Roll behauptet«, es habe nach Ab- lehnung seiner Zeugen keinen Wert mehr, hier Ausführungen zu machen. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht dann folgendes Urteil:„Das Gericht hat zu der Frage Stellung zu nehmen, ob die Aeußeningen des Angeklagten Roll eine Beleidigung des Reichs- bankpräsidenten darstellten oder nicht. Das Gericht stellt fest, daß RollsAusführungen über den Reichsbankpräsidenten durch- aus beleidigend waren und über die Wahrung berechtigter Interessen weitaus hinausgehe. Das Gericht hat den Eindruck, als ob der Angeklagte sich an Dr. Schacht persönlich reiben wollte. Die Aeußerung, die Reichsbant sei ein« Filiale des internationalen Groß- kapitals, stelle keine Beleidigung dar, sondern enthalte e i n e K r i t i k, die sich die Reichsbank gefallen lassen müsse. Die ganze Agitation des Angeklagten gehe von der Anordnung der Reichs- dank aus dem März 1925 aus, in der die notwendigen Maß- nahmen zur Zusammenlegung der Noten beschlossen worden sind. Wenn man daraufhin die Reichsbank als„Henker der deutschen Wirtschaft" bezeichnet, so enthält dieser Satz eine schwere Beleidigung der einzelnen Mitglieder des Direktoriums. Trotz alledem habe die Schwere der Beleidigungen nicht ausgereicht, einen nichtoorbestraften Mann ins Gefängnis zu bringen. Das Gericht habe ein« Geld- straf« von 750 Mark für angemessen geholten. Dr. Schacht wurde das Recht zugesprochen, das Urteil in drei Zeitungen zu publizieren, außerdem wurden dem Angeklagten die Kosten des Ver- lahrens auferlegt. Nach der Verkündigung des Urteils ließ der Bor- 1 sitzend« den Saal räumen. Man hatte weiterhin jedoch Sorge ge- tragen, daß Dr. Schacht den Saal verlassen konnte, ohne daß es zu Zwischenfällen kam.___ Der Mörüer üer Gräfin Lambsüorff ermittelt Ein Geständnis. wie wir berichteten, wurde in der Nacht zum Sonntag bei � hoppegarten die Srantenpslegerin Elisabeth Görlitz von einem jungen ' Burschen angefallen und ihrer Handtasche beraubt. Durch das um- i sichtige verhalten der beiden Oberlandjäger Klähn und knoll, gelang r». den Räuber gegen 11 Uhr zu fassen. Er wurde als ein am 20. November 1901 geborener Karl Böttcher aus Münchehof festgestellt. Zwei junge Mädchen, die vor einiger Zeit bei Strausberg überfallen wurden, erkonnten in ihm den Täter wieder. Unter dem Druck dieser Beweise und auf das Zureden des Oberlandjäger» Knoll legte Böttcher im Lause des gestrigen Montags unter Tränen ein umfassendes Geständnis ab. Er schildert« ausführlich, daß er sich schon seit April in der i Strausberg«« Gegend umhergetrieben habe. Da er aus Münch«- j h o s stammt und später in der Strausberger Erziehungsanstalt war, ■ so kannte er Weg und Steg. Bom Dezember o. I. bis Anfang April 1926 hatte der lunge Mann wegen einer venerischen Krankheit im Virchow-Krankenhaus gelegen. Mit Eintritt der warmen Witterung trieb er sich in seiner heimatlichen Gegend planlos herum. Wenn i feine geringen Barmittel zu Ende gingen, so überfiel er alleingehsnde j Frauen und beraubte sie. Sein erstes Opfer war am 1. Mai die �Tochter eines Stadtverordneten, die er bei Strausberg �überfiel. Der Bursche scheute sich nicht, nach diesem Verbrechen in der � Gegend zu bleiben. Am 7. Mai überfiel er in der Mittagsstunde die $37 Jahre alle Tochter eines Polizeibeamten aus f Strausberg . Das Mädchen wurde nur dadurch vor Unheil bewahrt, daß eine Rodlerin des Weges kam und den Wüstling verscheuchte. ' Kurz noch 4 Uhr an demselben Tage sah er von seinem Schlupfwinkel aus eine ältere Dam« allein vom Bahnhof her den Seitenweg entlang- k kommen. Als sie dicht vor ihm war, sprang er aus dem Gebüsch i heraus und hielt ihr einen Revolver entgegen. Nach seiner Darstellung packt« ihn die Dame— die Gräfin Lambsdorff— sofort am rechten Handgelenk und schlug ihm mit der freien.Hand ins Gesicht. Wie Böttcher behauptet, ging bei dem Ringen unversehens der Reool- ver los und traf die Dam« in die Brust. Sie brach sofort tot zu- sammen. Er schleift« den Körper seines unglücklichen Opfers durch das Unterholz nach dem sogenannten Brandgraben und schändete hier die Leiche. Dann raubte er das Portemonnaie, das etwa 1,50 Mark enthielt und die goldene Armbanduhr. Nach diesem Verbrechen mied der Bursche die Strausberger Gegend fast einen Monat lang. Als fein Geld zu Ende war, überfiel er in Hoppegarten wieder zwei Frauen, wobei ihm einmal IIS Mark zufielen. Den Ueberfall am Sonnabend auf die Krankenpflegerin verübt« er, um sich neues Geld zu schaffen. Inwieweit die Darstellung des Berhafteten den Tatsachen entspricht, bedarf noch der Nachprüfung. .Renovierung" öer Siegesallee. Wir wissen, daß es unseren Finanzen zurzeit alles andere als rosig geht. Ueberall spart man, und die vielen ausgesteuerten Er- werbslosen wissen davon ein trauriges Lied zu singen. Für eines jedoch hat man unbegreislicherweise Geld, viel Geld sogar. Für monarchistische Zuckerböckerei in der Siegesallee nämlich. Anstatt diese Sammlung heroischen Schundes abzutragen— künstlerisch wäre es eine wahre Wohltat—, ist man auf Anordnung des preußischen Finanzministeriums(ausführendes Organ ist die preußische Bau. und Finanz direktion!) munter dabei, die hohen Herren aus Marmor gründlich zu renovieren. Um sämtlich« Hohen- zollernahnen sind Bretterzäune gebaut, hinter denen eine Arbeit oerrichtet wird, die man nicht anders denn als groben Unfug bezeichnen kann. Schon im vorigen Jahre hatte man angefangen, die monströsen Kitschaestalten der wilhelminischen ,Funst"oegrifse aufzubügeln, dieses Restaurierungswerk wird nunmehr im ver- stärkten Maße fortgesetzt. Diese Sinnlosigkeit hat einen blutig- ernsten Haken. Sie kostet den republikanischen Staat eine erheb- liche Stange Geld. Um Notstandsarbeiten handelt es sich nicht. Wer hat daran Interesse? Die Kunst sicherlich nicht! Oder sollte da» Finanzministerium, auf dessen Konto das nutzlos verpulverte Geld geht, an dem monarchistischen Panoptikum in der Siegesallee so großes Vergnügen finden? n eue$311* von spinaler Moöerlähmung bei öerlin Seine Gefahr epidemischer Ausbreitung. In der Kinderinfsktionsstation der Berliner Charitä sind, wie kurz gemeldet, zwei Kinder aus Nauen , und zwar ein neun Monate alter Knabe Walter Andrä und ein fünf Monate alter Knabe Hans Klingbeil unter dem Berdacht der Erkrankung an spinaler Kinderlähmung eingeliefert worden. Die Untersuchung hat ergeben, daß di« gestellte Diagnose in der Tat zutrifft und es sich bei den Erkrankungen offenbar um die spinale Kinderlähmung handelt, der vor kurzem in der Grenzmark und in Hannooer mehrere Kinder zum Opser gefallen sind. Di« Erkrankten sind sofort in der Charitä streng isoliert worden, um eine weitere Verbreitung der gefährlichen Jnfektions- krankheit zu verhüten, und die behandelten Aerzte hegen die Hoff- nung, die Kinder am Leben erhalten zu können. Wie wir vom Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin zu diesen neuerlichen Erkrankungen in der Nähe Berlin » erfahren, die in der Oeffentlichkeit naturgemäß größte Besorgnis hervorgerufen haben, besteht kein Anlaß zur Beunruhigung, daß die Infektion sich etwa in Berlin in größerem Umfange ausbreiten könne. Nach den gesundheitspolizeilichen Bestimmungen müssen beim Will Bernard Shaw den historisch«» Menschen frei von all«m Pathos darstellen, wie ihn die eigen« Zeit sah, so stellt sich Ä l a b u n d auf den Standpunkt der Klassiker. Der historisch« Mensch ist nichts weiter als Rohstoff in der Hand des Dichters, der Schicksal« ver- ändern, der selbst Charaktere umgestalten darf. Klabund nimmt dieses Recht, wie er in seinem Vortrag am Sonntag abend ausführt«, auch für sich, für fein Drama.Mioer Cromwell" in Anspruch. Cromwell ist bei ihm nicht der Landedelmann, sondern ein kleiner Bauer, damit will Klabund den Glanz dieses Puritaners erhöhen, damit sucht er den Gegensatz zwischen ihm und dem englischen König zu vergrößern. Ob er mit seiner Methode recht behält, mag dahingestellt bleiben. Es folgten dann drei Szenen als Stilproben. Es ist unmöglich nach diesen kupzen Szenen, die übrigens mit den Darstellern der Premier« besetzt waren(Klopfer, Burg, Sibill« Binder), ein Urteil über das Drama zu fällen. Am besten die Gerichteszen«, in der die beiden Gegner in schlagend formulierten Sätzen ihre Anschauungen vertreten, in Sätzen von einer beinah« epigrammatischen Kürze. Vieles scheint mit Beziehung auf die Gegenwart geschrieben zu sein, wie überhaupt ein Vergleich der englischen mit der deutschen Revolution nah« liegt. Merkwürdig aber war die Zusammenstellung des Abendprogramms: Klabund und vorher Hermann Löns , der Heidedichter, der immer wieder seine Verbundenheit mit der Natur betont und sich im be- wußten Gegensatz zur Stadt stellt, der immer wieder schwermütig« Impressionen von der Heide hinzaubert. Und dagegen Klabund. dessen Haupteigenschaft die Wandlungsfähigkeit ist, der heute chinesisch und morgen historisch kommt. Harry Roth« las aus Dichtungen von Hermann Löns , ein Sprecher mtt reichen Ausdrucksmöglichkeiten. Während des Unterhaltungsabcnds am Montag spielte der Flötist Alfred L i ch t e n st e i n mit bewundernswürdiger Technik den ,. Rufst- Ichen Karneval" Tesare Giardis und das Konzert op. 107 von Ehaminade. Außerordentlich die Lirwosität, di« Beherrschung de« Instruments, aber könnte Lichtenstein nicht auch einmal Stücke wählen, die mehr fordern als technische Meisterschaft, di« auch Au»- druck verlangen? Daneben spielte die Kapelle Boulanger allerhand Sentimentales mit russischem, ungarischem oder zigeunerhaftem An- strich. Witzig die vier Variationen üher den lieben-Augustin. Maria Ney hatte dieses Mal ihr sprühendes Temperament nicht zu Haufe gelassen. Ihre Rezitationen waren wirklich von hinreißender Komik, lind Peter von derOsten seien die schlimmen Chansons wie„Frauen und Perlen" und andere abgestandene Ladenhüter des Kabaretts wie auch seine merkwürdige Tongebung verziehen, da er Mehrings herrlichen„Matrosenchoral" in der Vertonung W. Engelbrechts zum Vortrag brachte. Das Rundfunkprogramm. Dienstag, den 31. August. Außer dem üblichen Tajjosprograimn; 12 Uhr mittags: Die Viertelstunde für den Landwirt.«,80 Uhr nachm.: Stunde mit Büchern. Sport A. Bloch; ,Der Körper deines Kindes. Th. Schelle:„Das Reiteportbuch". W. Deter: „Mein Segelbuoh". A. Fendrioh:„Der Alpinist".„Der Wanderer". Dr. K. v. Halt:„Leichtathletik". A. Büttner: .Mein Motorrad und ich". D. MenrJer:„Die Schönheit deines Körpers". R. v. Laban:„Der Kindes Gymnastik und Tana".„Gymnastik und Tana". Nr. Bukh:„Gymnastik im Bild". H. Suren:„Deutsche Gymnastik*. K. Gntsch und Wiedemann: .Das Kunstturnen". G. Bartelmann:„Sportliches Rudern". E. Stephan":„Jiu-Jitsu". „Winke kür den Motorradfahrer". G. Schüler;„Boxen ". W. Heisl und Koppehel:„ABO des FoCball- spiels". Dr. W. Bergmann:„Die Frau und der Sport". A. Borg: „Wie ich um die Erde schwamm". 5—6.30 Uhr abends; Nach- mittagskonaert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 7 Uhr abends: Hans-Bredow-Sohnle(Bildungekurse). Abteilung Gartenbau. Gartenbau-Oberinspektor B. Krug: „Die Ernte und das Ueberwintern unserer Gemüse". 7.30 Uhr abends: Redakteur Georg Lüdeoke;„Rückblick auf die Internationale Rennwoohe in Baden-Baden ". 8 Uhr abends: Vortragsreihe anläßlich der Großen Deutschen Punkansstellung Berlin 1926. Dr. Adolf Schick:„Neues Leben am Kaiserdamm". 8.30 Uhr abends: Christian Dietrich Grahbe. t. Einführung in di« Werks: Julius Bab . 2. Rezitation aus den Werken: Werner Krauß . 8.20 Uhr abends: Die Sonate. I. 1. O. F. Händel : Kammersonate Nr. 6 G-Dur, op. 1 Nr. 5. Adagio —■ Allegro— Adagio Bourrte— Menuetto. 2. J. S. Bach: Sonate für Flöte und Klavier H-Moll. Andante— Largo e dolce— Presto(Fuge) Allegro Moderato. Friedrich Thomas. Flöte. Am Flügel: Bruno Saldier- Winkler. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. K5nigswusterhausen, Dienstag, den 31. August. 3—3.30 Uhr nachm.: C. M. Alfieri und r. Eysoren: Spanisch, 3 30—4 Uhr nachm.: Berufsschuldirektor Willi Fender: Bedeutung der Grundfaktoren Natur. Arbeit und Kapital der ein sein an Wirtschaftsstufen. 4—4.30 Uhr nachm.: Stuu.-Direktor Dr. BrOmse: Niederdeutsche epische Dichtung. 4.30— 5 Uhr nachm.: Mitteilungen des Zentralinstituts. 6— 6.30 Uhr nachm.: Maria Olorer: Kleinigkeiten, die in der Mode wichtig sind. 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus Berlin . Verdacht der Erkrankung an spinaler Kinderlähmung die Erkrankten sofort isoliert werden, eine. Maßnahme, die im übrigen bei den meisten der stark ansteckenden Kinderkrankheiten ergriffen werden muß. Fast in jedem Jahre seien einige Fälle der spinalen Kinder- lähmung in Berlin aufgetreten, ohne daß die Oesfentlichkeit den Erkrankungen besondere Bedeutung beigemessen habe. Auch bei den diesjährigen Erkrankungen handele es sich nur um derartige E i n» z e l f ä l l e, und es sei keinesfalls zu befürchten, daß die Krank - heil epidemischen Umfang annehmen werde. Jener im Zunkturmrestaurant. Gestern nachmittag brach in der Dachkonstruttion de« neuen Funkturm re st aurants in Wigleben, das am 3. September eröffnet werden soll, in einer Höhe von etwa 55 Metern Feuer aus. Oberhalb des Restaurants werden zurzeit noch Arbeiten ausgesührt. Aus einem Ofen, den Klempner zum Heißmachen der Lötkolben benötigen, fielen vermutlich glühende Kohle- oder Zinkstückchen auf die hölzerne Dachverschalung, die in Brand geriet. Auf den Alarm eisten sofort mehrere Löschzüge an die�Brandstelle. Um Hanz sicher »ii uno oiö üoen 9iii|uyu# gelang es nach einer Fahrstuhlfahrt und einem Sturmlaus Uber einige hundert Stufen, durch schnelles und tatkräftiges Eingreifen größere Gefahr abzuwenden. Obgleich es sich äußerst schwierig gestaltete, an den Brandherd zu gelangen, konnte das Feuer, noch im Entstehen begriffen, mit sechs Feuerlöschapparaten und einigen Handspritzen nach sehr kurzer Zeit gelöscht werden. Es ist zumindest dem schnellen Eintrefsen der Wehren zu verdanken, daß das Feuer keine größere Ausdehnung nehmen konnte. Der Brandschaden ist nicht erheblich, so daß eine Verzögerung der Eröffnung nicht eintreten dürfte. öerliner Turn- und Sportwoche. Der gestrige Tag brachte wieder eine größere Zahl von sport- lichen Veranstaltungen im Rahmen der Berliner Turn- und Sport- woche. Im Bereich des Bezirksamts Lichtenberg fanden nach. mittag» im Lichtenberger Stadion und auf den übrigen Sportplätzen Handballspiele statt. Auf dem großen Sportplatz im Friedrichs- Hain kamen Sportler aus verschiedenen Vereinen zu einem Geräte- Siebenkampf für Männer und Frauen zusammen, wo beachten?- werte Leistungen gezeigt wurden. Wie im Vorjahr wurden auf einigen öffentlichen Plätzen wieder Jiu-Jitsu und Box- kämpfe vorgeführt. Im Lu st garten hatte der Reichsoerband für Jiu-Jitsu sein Domizil aufgeschlagen. Vor einer großen Zu- schauermenge zeigten Mitglieder verschiedener Abteilungen des Reichsverbandes vollendete Kämpfe, denen kurze Iiu-Iitsu-Demon- strationen zum besseren Derständnis des Laienoublikums voraus- gingen. Auf dem Hertzbergplatz in Neukölln hatte ein dem Brandenburgischen Boxverband angeschlossener Verein einen Bor- ring eröffnet. Vom Bezirksamt Kreuzberg waren um sechs Uhr abends auf dem Belle-Allianre-Plai; gymnastische Uebungen torgesehen. Eine vielhundertköpfige Zuschouermenge harrte bis legen Uhr abends vergebens auf das Erscheinen der Sportler. ichließlich ging in der Treptower Sternwarte noch der Film„Wege zu Kraft und Schönheit" über die Leinewand. Glückliche Landung des Albatros-Flugzeuges in London London . SO. August.(WTB.) Das hier mit großer Spannung erwartete Albatros-Flugzeug der Lufthansa, das erste Flugzeug mit Echlasvorrichtung. ist heute abend(5,43 Uhr aus Berlin kommend. wo es um 9 Uhr früh startete, nach einer Zwischenlandung in Amsterdam , auf dem Flugplatz Crovdon«ingetroffen. Dacheinsturz in der Königgrätzer Strafte. Die Feuerwehr wurde gestern abend gegen>,8 Uhr nach der Königgrätz�r Straße Ltz alarmiert, wo ein Teil des Daches eingestürzt war und«in niederstürzender Balken die Decke zu einer im vierten Stock gelegenen Wohnung durchschlagen haste. Die Feuerwehrleute müßten wegen der drohenden Einsturzgefahr sehr vorsichtig zu Werke gehen. Umfangreiche Versteifungen wurden vor- genommen. Nach den bisherigen Ermittlungen werden zurzett in dem Hause Dacharbeiten ausgeführt. Auf dem Dach lagerte eine größere Menge Sand: infolge der Ueberlastung brach ein Hauptstütz- ballen, der den Einsturz eines Teils des Daches zur Folge hatte. Die Mieter haben das gefährdete Zimmer räumen müssen. da trotz der Versteifungen mit unvorhergesehenen Ereignissen ge- rechnet werden kann._ Zpätsommer an der Ostsee . Bei schönstem Wetter entführte am letzten Sonntag der San n- tagssonderzug der Reichsbahn etwa 600 erholungsbe- dürstige und reiselustige Berliner in zehn neuen großen Wagen vierter Klasse nach Swinemünde , Ahlbeck und Herings- dorf. Wettergott und Fremdenverkehrsverein zeigten sich von der liebenswürdigsten Seite. Als der Zug in Swinemünde einlief. spielte eine Musikkapelle und auch in Ahlbeck und Heringsdorf gab man sich große Mühe, den Berliner Sonntagsreisenden zu gefallen. Die See bot sich bei prächtigem Sonnenschein in voller Schönheit dar und viele, die sie zum erstenmal sahen, schienen genau so be- wegt, wie die Wellenberge, sie erwogen bangend, ob man es wagen könne zu baden. Doch die meisten entschieden sich wohl dafür. Wer sonst unterhalten sein wollt«, für den war durch den Fremdenver- kehrsverein weitgehend gesorgt. Und auch wer das Alleinsein vor- zog, konnte sich viele Stunden lang in der staubfreien Luft an dem schönen steinlosen Strand zu erholen. Die Rückfahrt verlief bequem und programmäßig. Als um Mitternacht der Sonderzug wieder auf dem Stettiner Bahnhof einlief, entließ er eine ganze Schar von ermüdeten aber befriedigten Reisenden. Ein folgenschwerer INolorradunsoll ereignete sich in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag auf der Thaussee Groß- Ziethen — Buckow— Britz. Dort fuhr der Kaufmann F. aus Britz gegen ein unbeleuchtett» Bauernfuhrwerk mit solcher Gewalt, daß er und seine Begleiterin vom Rade geschleudert wurden und schwer verletzt liegen blieben. Ohne sich um die Lerletztenzu kümmern fuhr der Lenker des Wagens ruhig davon. Erst ein Freund des Motorradbesitzers, der eine Viertelstunde später mit seinem Motorrad dieselbe Stelle passiert«, fand die Verletzte». Wäh- rend der Besitzer des Motorrades mit mehreren Knochenbrüchen in das Buckower Krankenhau» übergeführt werden mußte, konnte seine Begleiterin nach Anlegen von Notverbänden sich in die elterliche Wohnung begeben. Eine ösfenMche Aufforderung zur Abgabe der Steuer. «rklärung für die Einkommen st euer, Körperschaftssteuer und Umsatzsteuer für 1925/2« ist in dem Anzeigenteil der heutigen Nummer enthalten. Gesundheit, Kraft bis ins hohe Alter hinein zu erhalten, ist nur denkbar bei vernünftiger Lebensführung, zweckmäßiger Ernährung und viel Bewegung in reiner Luft. Ganz besonders kommt es auf die Ernährung an.»Der volle Segen der Gesundheit kann nicht durch geheimni»- voll« Mittel und Wunderklinste, sondern nur durch eine richtige Ernährung gewonnen werden, die den Körper erhält und täglich verjüngt." Dos sind die Worte eines bekannten Arztes und Professors. Zu einer zweckmäßigen Ernährung gehört das allbekannte Bio malz» Da» ist ein wohlschmeckendes, billiges Rährmtttel, weit und brett geschätzt und beliebt. Es kräftigt den Körper ungemein. Schlaffe, welk» Züge oerschwinden, die Ge- fichtsfarbe wird frischer und rosiger, der Teint reiner. und Schönheit Bei blutarmen, blassen, mageren, in der Ernährung heruntergekommenen Personen macht sich»ine Hebung des Appetits, des Gewichts und infolgedessen eine mäßige Rundung der Formen bemerkbar, ohne daß lästiger Fettansatz die Schönheit der Formen beein- trächtigt.— Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Man verlange nur das echte Biomalz, nichts anderes, angeblich.Ebensogute»". Achte genau auf das Etikett. Preis einer Dose Biomal, 1.90 Mk., mit Eisen(zur Stärkung fllr Blutarme und Bleichsüchtige) 2.L0 Mk., mit Kalk extra(zur Stärkung für Lungenleidende) 2.50 Mk., mit Lebertran 2.50 Mk.. mit Lecithin 5.— Mk. Biomalz-Schoeolad« je Ivo-Gramm-Tafel S0 Pf. und Bwmalz-BonbonS. beste» Linderungsmittel bei Husten und Heiserkeit, vor- züglicher Geschmack, je Beutel ZV Pf., Dose 60 Pf. Drucksachen kostenfrei von Gebr. Patermann, Teltow-Berstn Ist.
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