2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 186.
Sonntag, den 11. August 1895.
12. Jahrg.
tiges Dokument wurde eine aus Leipzig datirte und von beide Beugen fortwährend Lügen vor, während die Mack in ihrer gegen die beiden bulgarischen Nicolai Bafilieff anfragt, ob Jwanoff das russisch- deutsche sei und sich auf freiem Fuße in Berlin befinde. Sie wurde von Studenten Iwanoff und Rannoff. Wörterbuch von Panowski beschafft habe. Dieser Student, den der Frau Walsch gegen 12 Uhr nachts heruntergeholt, weil der die Angeklagten schon von Bern her kennen, ist ihnen als Mann so erregt war. Sie hat den Kündigungszettel gesehen Die am 30. Juli vertagte Verhandlung gegen den stud. phil." Anarchist" gänzlich unbekannt. Echließlich wird noch ein Bilder- und gehört, daß Walsch mit der Anzeige drohte. Als Iwanoff Jwanoff, aus Warna in Bulgarien gebürtig, und den Hochschüler bogen, welcher die Erschießung von 6 Anarchisten in Barcelona bei ihr wohnte, soll derselbe bei Besichtigung der Kaiserbilder geder fönigl. Thierarzneischule Raynoff, aus Burgas in Bulgarien darstellt, den Angeklagten vorgelegt. Bei Rayuoff wurde außer fagt haben, er fürchte sich nicht, er habe einen Revolver bei sich. gebürtig, wegen Majestätsbeleidigung, fand gestern vor der IV. Straf dem eine Photographie von Stambulow vorgefunden, welche den Diese Aeußerung war in bezug auf die todten Bilder gethan, die fammer desLandgerichts I statt. DenVorsitz führte Landgerichtsdirektor selben mit einem Todtenkopfe um den Hals darstellt und dessen ihm nichts anthäten. Denso, während die Rechtsanwälte Sonnenfeld und Schlomann die Orden aus Kränzen von Todtenköpfen bestehen. Dieses Bild Der Rechtskandidat Hermann Friedländer, welcher Vertheidigung übernommen hatten. Beide Angeklagte befinden hat Raynoff aus Bulgarien erhalten, wo es auf allen Straßen vom 1. Mai bis 12. Juli d. J. bei Walsch wohnte, hatte sich fich feit dem 1. Juni d. J. in Untersuchungshaft und bestreiten, verkauft wurde. mit diesem erzürnt. Er kündigte und der Streit war fertig, sich einer strafbaren Handlung schuldig gemacht zu haben. Bei Jwanoff schien es der Anklage verdächtig, daß er am wobei ihm angedroht wurde, er werde ebenfalls wegen 5. Mai d. J., als Krebs verhaftet wurde, schnell ein Packet Majestätsbeleidigung belangt werden. Auf diese mit Nummern des Vorwärts" wegschickte, und als die Aussage hin nenut Walsch den Studenten wiederholt einen Luft wieder rein war, die Zeitungen wieder zurückholte! Beide Lügner. Angeklagten bleiben am Schlusse des Verhörs dabei, daß sie Vorsitzender: Na, einer leistet einen Meineid. teine beleidigenden Aeußerungen in bezug auf den Kaiser aus- Wieso Walsch auf solche Drohungen in seiner Phantasie gesprochen hätten und Raynoff will am 12. Mai ordnungsmäßig tommen tonnte, dafür giebt der Zeuge eine Erklärung. Er habe gekündigt haben. in der That von seiner Wirthin verlangt, daß die Bilder, welche Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III. vorstellten, von der Wand abgenommen würden, aber nicht als Kaiserbilder, sondern wegen der Wanzen, da die Bilder an der Bettwand hingen. Dem Zeugen May Bock gegenüber, welcher als Geschäftsführer der Buchhandlung von Engelmann die auf Abzahlung genommenen Bücher abholen wollte, weil während der Haft die Raten nicht gezahlt wurden, hatte Walsch dieselben beschuldigen den Angaben bezüglich der Majestätsbeleidigung gemacht.
Majestätsbeleidigungs- Projek Baranoff geschriebene Postkarte vorgelegt, auf welcher der Aussage unerschütterlich ist. Schreiber im Auftrage des" gefürchteten" Anarchisten Die Zeugin Krebs erklärt, daß ihr Mann kein Anarchist
Von feiten des Staatsanwalts und des Gerichtshofes liegen teine Bedenken vor, die Deffentlichkeit auszuschließen, weshalb die Verhandlung unter großem Zudrange stattfindet.
Der Angeklagte Jwanoff befindet sich seit dem 20. Februar in Berlin , nachdem er zuvor in Bern ( Schweiz ) studirt hatte. Von seiner Mutter, sowie von der bulgarischen Regierung erhielt er pro Semester eine Unterstüßung von 2-500 Mark, welche ihm je nach Bedürfniß das dortige Ministerium einfandte. Dafür war er verpflichtet, später als Lehrer in staatliche Dienste einzutreten. An der hiesigen Univerfität hörte er außer den mathematischen Fächern besonders die Kollegia des Professors Pichon.
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In der Beweisaufnahme wird der Schneider Karl Walsch unter Aussehung der Vereidigung zuerst vernommen. Seit dem 14. Februar wohnte bei ihm Raynoff und am 1. Mai zog Iwanoff von Krebs aus zu ihm. Am 28. April aber, dem Sonntage vorher, machten alle drei schon den Ausflug nach Plößensee, Raynoff ist akademischer Hochschüler und Hörer der Veterinär wo die geschilderten Vorgänge sich abgespielt haben sollen. funde. Er fennt den Mitangeklagten von Bulgarien her und Seiner Frau hatte er dies gleich mitgetheilt, machte aber keine studirte mit ihm zusammen in Bern . Sie famen zu gleicher Zeit Anzeige davon, weil er das Treiben noch weiter beobachten nach Berlin . Jwanoff nahm zuerst in der Artilleriestraße bei wollte. Als er aber dem Jwanoff ernste Vorstellungen machte, Auf grund der Beweisaufnahme hielt der Staatsanwalt Wolff Wohnung und zog dann zu dem Anarchisten Krebs, sollte derselbe geäußert haben, daß nichts darauf kommen könne, beide Angeklagte für überführt. Wie weit dem Walsch Glauben wo er 14 Tage bis drei Wochen wohnte, und wechselte außer eine Ausweisung, denn in Bern habe er auch schon mal zu schenten sei, möge dahin gestellt bleiben. Frau in demselben Hause, Linienstraße 159, fein Quartier, drei Monate auf Latten gelegen. Am 20. Mai hätten sie ihm Krebs hat zugegeben, daß am nächsten Montage nach dem Ausindem er mit zu seinem Freunde Raynoff zog, welcher ein Bild des Fürsten Bismarck gezeigt in einer Zeitung, welche fluge ihr die Majestätsbeleidigung mitgetheilt sein,( Frau Krebs eine Etage tiefer bei dem Schneidermeister Walsch ein der„ bulgarische Ult" sei. Hier umstanden Männergestalten mit macht eine verneinende Kopfbewegung) also sei es Thatsache, Hofzimmer bewohnte. Jwanoff bezahlte monatlich) 21 M. rothen Mützen und schwarzen Quasten den Erkanzler und daß damals dieselbe gefallen sei. Erschwerend sei für die Bes und Raynoff 25 M. Miethe. Dieselbe war bis zum 1. Juni d. J. bohrten ihm eiserne Stangen in den Leib. Jwanoff machte strafung, daß beide als Studenten vom preußischen Staate aufbezahlt. Jwanoff wollte alsdann kündigen, weil er von seiner die Erklärung, er würde mit dem Dolche demselben das Herz genommen wurden und sie die Vorrechte genossen, sich aber ſchwer erkrankten Mutter bereits 200 M. Reisegeld erwartete, aus dem Leibe reißen und nicht erst in den Hals stechen, wie einer solchen Gastfreundschaft nicht würdig gezeigt hätten. um nach Warna zu fahren. man es bei Carnot machte. Bei allen Aeußerungen will der Dies verlange eine um so strengere Sühne, weshalb gegen Saynoff dagegen schaffte schon am 31. Mai früh zwei Koffer Beuge gedroht haben, daß er, wenn es nicht unterbleibe, alles Ivanoff 1/2 Jahre und gegen Raynoff ein Jahr Gefängniß ge nach Charlottenburg , wo er eine neue Wohnung gemiethet hatte, zur Anzeige bringen werde. Von seiner Frau erhielt er einen rechtfertigt jei. Bei letzterem sei die Strafthat eine mildere. indem er sich für berechtigt hielt, zu ziehen, weil er ordnungs- Bettel von Naynoff, auf welchem stand: Kaufen Sie mir einen gemäß gekündigt hatte. An dem genannten Tage hörte er noch bis Leuchter, am 1. Jumi ziehe ich mich aus." Den am 12. Mai 5 Uhr seine Rollegia, fuhr gegen Abend mit seinen Studienfreunden empfangenen Bettel will er nur dahin verstanden haben, daß ein vom Bahnhof Friedrichstraße aus nach Charlottenburg und Leuchter gekauft werden solle, den Raynoff beim Entkleiden betehrte mit denselben ca. 10 Uhr auf dem Rückwege in den Belten nutzen wolle. Weil dieser dennoch ausrücken wollte, ließ er ein. Um 11 Uhr fam er nach Hause, konnte aber nicht in sein ihn festnehmen. Zimmer hinein und der Schneider Walsch verlangte, daß er erst die Miethe für Monat Juni zahlte. Hierbei kam es zu einem großen Auftritte, Hausbewohner mischten sich ein und Walsch ( wohnhaft Linienstr. 159) requirirte die Polizei, indem er die beiden Studenten als Anarchisten bezeichnete und somit ihre sofortige Verhaftung veranlaßte.
Die Zeugin Henriette Walsch will den Zettel schon am 10.? Mai empfangen haben. Sie war allein zu Hause und frank, als sie den Bettel auf dem staffeebrett vorfand. Sie hat nichts besonderes gehört, nur wahrgenommen, daß die Vorhänge, trotzdem das Zimmer nach dem Hofe hinauslag, stets verhangen
waren.
Auch die Tochter Louise bekundet, daß der Vater am 31. Mai d. J. darauf drang, die Miethe für Juni müßte bezahlt weiden, da nicht gekündigt sei.
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Rechtsanwalt Sonnenfeld beantragt, noch einmal in die Vers handlung einzutreten. Die Frau Krebs hat nicht eingeräumt, daß sie gleich am nächsten Tage, am 29. April d. J., von der Majestätsbeleidigung erfahren habe. Nach längerem Besinnen der Zeugin wird dies dahin aufgeklärt, daß sie am 6. Mai d. J. davon erfuhr, als bezüglich ihres Mannes bei ihr eine Haussuchung stattfand. Bei dieser Gelegenheit hat ihr Walsch, mit dem sie erzürnt war, die Beleidigung mitgetheilt. Der Vertheidiger führt infolge deffen aus, daß, wenn dem Walsch Glauben geschenkt würde, der Thatbestand erwiesen sei. Es bleibe also nur übrig eine Verurtheilung oder eine Untersuchung gegen Walsch wegen wissentlich falscher Denunziation.. Den Inhalt des Kündigungszettels legt er sehr geschickt ganz anders aus, als jeder Unparteiische, weshalb seine Glaub würdigkeit sehr fraglich erscheine. Ein ähnlicher Fall wie ber den Angeklagten lag bei dem Zeugen Friedländer vor, welcher zwar nicht den Wortlaut, aber den Sinn der Drohung wieder gab, welche Walsch bestritt. Daß dieser Zeuge ein sehr auf
Den Angeklagten wird zur Last gelegt, auf einem Spazier gange nach Plößensee eine Majestätsbeleidigung ausgesprochen zu haben. Am 28. April d. J., eines Sonntags, ging der Schneider Walsch mit beiden spazieren. Bei Plößensee kamen sie, der An- Bei der Vernehmung der Schuhmannsfrau Mack, einer flage zufolge, an dem Restaurant zum deutschen Kaiser" vorüber. geborenen Französin, wird die Gerichtssigung sehr stürmisch. Sie Jwanoff machte bezüglich der Inschrift eine beleidigende Neurßerung hat die Vorgänge in der erwähnten Nacht mitangehört und verauf den deutschen Kaiser und beide Studenten spuckten darauf aus. sichert unter ihrem Eide, daß Walsch sagte, den beiden geregter Mensch ist, wurde mehrfach bestätigt. Die Studenten Bei dem weiteren Spaziergange famen sie an dem Denkmale Rothen, den Bulgaren , werde ich es besorgen, hielten daselbst ihre Zusammenkunft zu wissenschaftlichen Arbeiten, des im Duelle mit Herrn von Rochow gefallenen Polizeipräsidenten bezahlen sie nicht, zeige ich sie an."- Walsch springt auf und Raynoff betheiligte sich weniger daran, weil er ganz andere von Hinfelden vorüber, und als sie Walsch darauf aufmerksam und nennt die Zeugin Lügnerin. Ferner wollte er die Frau Studien trieb. Wäre der Zweck ein anderer gewesen, so hätte machte, spuckten beide( nach der Anklage) wiederum auf das Grab. Krebs verhaften laffen und sie zur Anzeige bringen, weil sie mit sich der Freund nicht abgesondert. Schließlich stellt der VerFerner sollen sie auf ihren Wohnzimmern bei heruntergelassenen der Frau Freundschaft halte. Letztere bestehe aber nur so weit, theidiger noch mehrere Beweisanträge, darunter die Vernehmung Rouleaux Versammlungen sozialdemokratischer Natur abgehalten wie es unter Hausbewohnern der Anstand verlange Der Ver eines Dr. Weil, welcher vor neun Jahren bei Walsch haben, woran sich 5-8 Personen betheiligten. Als Beweismittel theidiger Sonnenfeld hält dem Zeugen Walsch vor, daß er wohnte und wegen einer militärischen Uebung ziehen mußte. wurden die bei der Haussuchung vorgefundenen Schriften und früher Polizei- Agent war, und fragt nach dem Diesem machte Walsch auch noch in letter Stunde allerlei Bücher vorgelegt, darunter ein in Bern bereits gekauftes sozial- Grunde des Austritts. Dem Zeugen paßte der Dienst nicht Schwierigkeiten und erpreßte von ihm 6 M. für beschädigte Sachen. demokratisches Liederbuch, sowie eine Broschüre über den inter - mehr, weil er einmal einen hieb vor den Kopf er- Die Angeklagten waren noch nicht zwei Monat in Deutschland nationalen Anarchismus, die in Berlin gekauft war. Als wich halten hatte. In heftiger Erregung warfen fich und hatten sich nicht politisch bemerkbar gemacht der Vor
Sonntagsplauderei.
alt,
-
wenn
gewaltthätiger Faust zu Boden schmettert, die Wahrheit des Spruches auf, den ein Dichter einmal vor der Büfte eines Denkers ersonnen hatte: Sieh diese reine, heitre Stirn, dann gehts dir ein wohl in das Hirn, wie daß ein milder, starter Geist sich als ein tapferer Sieger erweist.
Etwas
Dent
Der 18. Auguft ist der große Tag, an dem die Hammerschläge der Fürsten und Generale verkünden werden, hier wird dereinst das Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm sich erheben. Verstummt auf immer ist der sprachenkundige Mund, der In dem sonst ernsthaften Pariser Blatte Journal des Dés beredte, der bald anzufeuern verstand, wie in Jugendgluth, und bats" war dieser Tage eine eingehende Studie über deutsche bald zu mahnen und zu rathen wußte, aus der Vollreife reicher Zur Zeit allerdings ist unser Bürgerthum wenig geneigt, Kunstentwicklung zu lesen. Sie schloß mit dem merkwürdigen Erkenntniß. Redlich hat er, wie es in Ulrich Huttens Trußlied das sieghafte Heldenthum der milden und kühnen Geister zu Sate, es sei Wilhelm dem Zweiten nicht gelungen, seinen Plan, heißt, Füß und Händ' gebraucht", um zu protestiren gegen das preifen. Jetzt hat es alle Hände voll zu thun, um die Heroen Berlin vor München zur Kunstmetropole Deutschlands zu machen, Unrecht und Widersinnige unserer Welt. Er hat das höchste des männermordenden Krieges, der nationalen Großthaten zu durchzuführen. Welche seltsamen Vorstellungen man sich da im Glück genossen, bis ins späte Greifenalter frei zu bleiben von ehren. Nicht daß irgendwo auf deutschem Boden Enthusiasmus Ausland von geistigen Einflüssen macht, die Deutschland beherrschen! Ermüdung und nicht der trüben Entsagung zu ver- und Feuer mit elementarer Gewalt hervorbrächen; hübsch fünft- Die Geschichte des Nationaldenkmals für Wilhelm I ist an sich schon fallen, die die letzten Lebenstage so manchen heißblütigen lich werden die Flammen entfacht; aber schließlich folgt der der beredteste Beweis dafür, wie irrthümlich die Auffassung des Kämpfers arg verdüsterte. Und nun sind Füß und preußisch- deutsche Bürger seinen Lehrern und Kommandanten; Pariser Journals ist. Das deutsche Proletariat steht der ErHänd", die regsamen, zu Asche verbrannt, das Herz, das getreue, er überlegt, was er feiner nationalen Ehre schuldig sei und stimmt bauung des Nationaldenkmals für Wilhem I. falt gegenüber. und das Hirn, das nimmermüde, sind nicht mehr. Nicht bäng- vorschriftsmäßig in das freudige Hurrah zum Gedenken von 1870 Jm Reichstag hat August Bebel auf eine Anzapfung Manteuffel's liches, weibisches Wehklagen erhebt sich, um Friedrich Engels , ein. Vielleicht wird das Hurrahrufen voller und kräftiger, wenn flar und deutlich erwidert: Wir setzen einer Persönlichkeit feir dem heute die Vertreter des internationalen Proletariats die erst in den kommenden Tagen der Grundstein zu den National Denkmal, die zwölf Jahre lang das Sozialistengesetz gegen uns letzten Ehren erwiesen haben. Dem todten Kämpen den letzten, denkmal für Kaiser Wilhelm gelegt und die Stimmung zu den Sedan - gehandhabt hat. Doch als charakteristischer Beitrag zur Geschichte andächtigen Weihegruß und dann rüftig weitergefchaffen, im festlichkeiten dieses Jahres vorbereitet wird. Vorläufig hat der, furor der Feigheit und Erniedrigung unseres Bürgerthums hat die Ge Geist und in der Absicht des Entschlafenen. teutonicus", die deutsche Berserker Begeisterung, sich nicht gerade schichte des Kaiser Wilhelm - Denkmals auch für das Proletariat Als vor kurzem im deutschen Parlament das Gezänke um übermächtig imponirend geäußert. Als am Gedenktag von ihren Werth. Als nach dem Tode Wilhelms I. die Jdee des die Umsturzvorlage sich erhob, man thut der niedrigen Weißenburg , am letzten Sonntag, der große Veteranen- Aufzug in Nationaldenkmals auftauchte, wie ging man damals frischKomödie viel zu Ehre man fie mit den Straßen Berlins sich entfaltete, da gab es ein gar dürftiges fröhlich ins Beug. Einziges sollte geschaffen einem tobenden Kampf vergleicht, da fiel vom Ministertisch Schauspiel. Kühl, wie bei irgend einem gewohnten Parades werden. Berlin sollte ein Monument erhalten, zu wallfahrt, das Wort von den zwei Welten, die gesondert nebeneinander Aufzug, verhielt sich das Publikum und frostig verlief der Auf- man wie zu Den Kunst denkwürdigsten leben. In der sozialistischen Welt war es wieder einmal tund- marsch der feiernden Veteranen. Das fiel den gutgefinnten werken der Welt. Der Berlinische Spießbürger insbesondere, gethan, welche Gemeinsamkeit der Empfindung in ihr bei Er- Patrioten unangenehm auf und das lieblose, undankbare der künstlerisch zwar verdammt schwach veranlagt, aber eignissen, wie dem Tode von Engels, geweckt werden kann. Wenn Berlin mußte sich an mancher Stelle scharfe Strafpredigten an Sonn- und Feiertagen dennoch gern für höhere Kunst schwärmt, in der bürgerlichen Welt jemand dahingeschieden ist, der über gefallen lassen, mit dem ewig wiederkehrenden Refrain: schwelgte in glänzenden Zukunftshoffnungen. Aber es tam, wie den Durchschnitt hinausragte, so bläst man selbst die Trauer- Ja, wenn derlei in Paris passirte! Wenn die Pariser allgemein bekannt ist, anders. Auf den modernen MonumentalChorale womöglich auf nationalen Posaunen. Als von der Gelegenheit hätten, ihre alten Krieger, die Sieger in schöpfungen Berlins ruht kein Segen. Die Preisbewerbung ver Themse her die Trauerkunde vom Hinscheiden von Engels sich schweren, entscheidenden Schlachten zu feiern. Und dabei, lief nach einem Machtwort des jungen Monarchen ergebnißlos. verbreitet hatte, da verspürte man den Echlag nicht blos in trotzdem man mit allen möglichen Mitteln den furor teutonicus Manchen großgedachten Plan hatten Deutschlands Bildhauer Berlin oder Leipzig , sondern der Stärke des Verlustes war man aufzustacheln bemüht ist, brütet man die seltsamsten Phantasie- und insbesondere Deutschlands Architekten entworfen. Die Preisfich gleichmäßig bewußt in Brüssel wie in Pest , in Paris wie in stücklein aus. Der eine jammert, daß die Begeisterung, der richter hatten das anerkannt und die öffentliche Meinung auch. Wien . Keine Spur nationaler Eifersüchtelei regte sich; heroische Enthusiasmus aus großer Beit, heute so fpärlichen Allein als die Willensäußerung des Monarchen bekannt nirgend drängte man sich vor, wie es in der die Ansichten der Preisrichter verwarf, da der Widerhall finde. Ter andere renommurt, daß die sozialbemo war, der die z Welt der Bourgeoisie üblich üblich ist, um die parlamentarischen Vertreter der Bourgeoisie lautesten tratischen Führer ihre liebe Noth damit hätten, um die Disziplin| wurden an der Bahre des großen Todten ausrufen zu dürfen: Er war in der proletarischen Arbeiterschaft aufrecht zu erhalten. Denn zaghaft und beklommen und die Berlinischen Kunstphilister verunser!" Und wenn Franzosen oder Ungarländer von Engels, der Arbeiter, der eine große, erhebende Kriegsepoche mitgemacht gaßen ihre trunkene Schwärmerei und aus dem stolzen National dem geistigen Haupt des deutsch en Sozialismus, sprechen, so habe, brenne vor Begierde, seinem jubelnden Herzen Luft zu machen. Denkmal wurde eins der üblichen Fürsten - und Reitermonumente. fetzen sie alsbald, mit ergriffen, hinzu: Auch wir verloren einen Denn der Arbeiter von Hause aus sei deutsch , also bieder und Wo Deutschlands Künstlerschaft nach neuer, reicher Bethätigung Führer und Freund in diesem Patriarchen des Sozialismus. Ja, fromm, erst die berufsmäßigen Heßer wandeln seine fromme verlangte, da entschied abermals fürstliches Mäzenatenthum und selbst die Bourgeoisie ist eigenthümlich berührt von solcher Ein- Denkungsart in Gift und Rebellion. Soll man mehr über die die höfifche Gnadenfonne leuchtete über Reinhold Begas der Bildhauer ließ sich so müthigkeit im Proletariat. Vereinzelt greift man die wissen Thorheit, die sich was vorlügt, oder über die Frechheit armer und von dieser Sonne schaftliche Bedeutung des Mannes an, der an der Seite Schelme lachen, die wie die richtigen Prahlhäuse auf offenem ger bescheinen. Es wird noch Gelegenheit sein, hierauf von Karl Marx am lebhaftesten die vermeintlich feste Grund- Markte schreien: Was haben wir noch für mächtiger Einfluß! zurückzukommen. Das eine ist gewiß: wie sich vordem lage der Bourgeoisie untergraben half. An sein lauteres Neuen Kredit wird sich das Prahlhausenthum darum doch nicht das Bürgerthum an dem Gedanken seines National- Denkmals Streben, an seine idealistische Hingabe für das, was er einmal verschaffen. berauschte, wie es sich später demüthig duckte, als man ihm als recht erkannt, wagt sich nicht einmal die Verläumdung heran. Wir wollen ja sehen, ob die Feier der Grundsteinlegung auf zurief, dir taugt kein Nationaldenkmal: so ist jetzt all sein Und vielleicht dämmert selbst in dem Kopf des vorurtheilsvollsten der Berliner Schloßfreiheit mit ihrem höfisch- militärischen Bomp Rausch verflogen und sein altes Phlegma ist eingefehrt. Das Mannes, der in einem glorreichen Kämpfer nur eine Helden- die bisher verborgene Begeisterung des Volkes in hellen Flammen militärisch- höfische Gepränge vom 18. Auguft wird dies Phlegma faum zu überwinden vermögen. Alpha. gestalt sich vorstellen kann, die eine Schaar von Feinden mit auflodern lassen wird.
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