ttr. 416 ♦ 43. Jahrgang
7. Heilage ües vorwärts
Sonnabenö, 4. September 1426
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Die Bekämpfung der Ratten, dieser lästigen Plagegeister, muß immer wieder oen neuem erfolgen(wie in den bevorstehenden �erbstwochen in Berlin ), da ihr Auftreten in großer Anzahl von großem Schaden sein kann. Sie sind die Uebertrager schrecklicher Krankheiten, wie der Trichinose, die allerdings infolge der eingefuhr- ten Fleischbeschau in ihrer Ausbreitung erheblich eingeschränkt ist. Sie sind die Verbreiter der Pest, die im Orient noch jährlich viel« Opfer fordert, in unseren Breiten allerdings infolge der günstigeren Wohnungsverhältnisse und sanitären Maßnahmen nur noch selten austritt. Doch kann durch Ratten die Verbreitung dieser Krankheit, falls sie einmal lokal auftreten sollt«, schnell vor sich gehen. Nicht zu vergessen und zu unterschätzen ist der wirtschaftlich« Schoden , den sie uns durch Vernichtung von Erntevorräten und Lebensmitteln, durch das Rauben und Zernagen von Haustieren, durch dos Unter- wühlen von Gebäuden zufügen können. Die öekämpfung. Die Bekämpfung der Ratten erfolgt häusig nach den Vorschriften der Polizei und sollte, namentlich bei Verwendung von Bisten, überall gleichzeitig erfolgen. Mit unzähligen Mitteln wird gegen die Ratten Krieg geführt. Die Verwendung von Giften erfordert aber Vorsichtsmaßnahmen, da die Ratten vergiftete Brocken verschleppen können, auch häufig das Gefressene wieder ausbrechen und auf diese Weise zufällig Lebensmittel, wie Getreide und Kartoffeln, vergiften können. die dann den Menschen und seinen Haustieren gefährlich werden. Harmloser ist die Verwendung von Fallen und eines Gemischs von Malz und ungelöschtem Kalk, das den Ratten an ihren Lieblings- orten hingelegt wird. Ihr Durstgefühl wird dadurch sehr angeregt und da- aufgenommene Wasser verursacht ihren Tod. Die natürlichen Feinde der Ratten sind andere Tiere, wie die Eulen und Raben, das Wiesel und die Katzen, die ihnen auch erfolgreich nachstellen. Manche Katzen allerdings vermeiden'es, mit den Ratten anzubändeln, da sie wohl ihr Gebiß fürchten. Auch manche Hundearten, namentlich Terrier und Pinscher, jagen gern Ratten und werden häusig zu diesem Zwecke gehalten. Die beiden Rattenarten. In unserem Daterlande treten zwei Rattenarten auf, die beide gleich gefährlich sind und denen unsere Kriegserklärung gilt. Es ist die kleinere graue Hausratte und die größere, mehr bräunlich gefärbte Wanderratte, welche eine Länge von über 40 Zentimeter, einschlieh- lich ihres Schwanzes, erreichen kann. Erster« soll in Deutschland schon seit langem beheimatet sein, während letztere erst in geschichtlicher Zeit aus dem fernen Osten auf dem Land- und Seewege nach Deutschland gelangt sein soll. Größer und kräftiger als die Hausratte, macht sie auch von ihrer körperlichen Ueberleaenheit ausgiebigen Gebrauch und verdrängt ihre schwächere, eingesessene Verwandte immer mehr, so daß diese recht selten zu finden ist. Vis in die erste Hälfte des lS. Jahrhunderts beherrschte die Hausratte Europa allein, von dieser Zeit an macht ihr die Wanderratte das Gebiet streitig und mit welchem Erfolg, haben wir bereits gesehen. In Deutschland ist sie noch allenthalben vereinzelt zu finden. Sie tritt nicht in größerer Anzahl auf. wie es bei der anderen Art der Fall ist. Noch in der Mitte und gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts war sie in manchen Gegenden Deutschlands allein anzufinden, die Wanderratte
hatte ihre Herrschaft noch nicht überallhin ausgedehnt. In manchen Gegenden teilen silhl beide Arten ihr Herrschaftsgebiet, so daß die Hausratte die Dachböden und oberen Etagen der Häuser, die wander- ratte dagegen die Keller und Ställe und die tiefer gelegenen Gebäude bewohnt. wie kam Sie wanüerrotte nach Europa l Ueber den Zeitpunkt und die Art der Einwanderung der Wander- ratte aus ihrer Heimat Indien nach Europa herrscht noch keine Klar- heit. Ein älterer russischer Naturforscher behauptet, daß die Ratte im Jahre 1727 durch massenhaftes Ueberschreiten der Wolga den Zutritt von Vorderasicn nach Europa erlangt hat. Dem stehen aber Bedenken entgegen, daß nämlich die Tiere im vorigen
lhrhundert noch nicht Vorderasien bewohnt haben, wahrscheinlich Ist die Wanderratte aus dem Seewege nach Europa gelang»; sie ist, „was für sie viel bequemer war, auf dem Seewege von Ostindien aus, dos schon früher von China her von ihr überzogen war. mit Schiffsgelegenheit nach Europa und vermutlich zuerst nach England gekommen, angeblich im Jahre 1732. Wie sehr die so überaus un> sauberen Wonderratten das Wasser und den Ausenthalt auf Schiffen lieben, ist bekannt. Sie laufen nachts in den Häsen von den Schiffen
entlang der Ankertaue im Gänsemarsch bis in die Nähe des Landes uiid durchschwimmen die legte trennende Strecke, vortreffliche Schwimmerinnen, wie sie sind, mit Leichtigkeit. Ebenso' gelangen sie umgekehrt vom Lande aufs Schiff. Sie klettern auch, wenn sie Durst haben, hoch in die Takelage hinauf, um das Wasser, das sich bei vorhergehendem Regen in den Falten der Segel gesammelt hatte, zu sausen." Ihre Lebensweise. In der Lebensweise, in ihren Sitten und Gewohnheiten stimmen beide Arten, abgesehen von wenigen Unterschieden, sehr llberein. Während die Wanderratte sich mehr in den unteren Teilen der Ge» bäude, in feuchten Kellern und Gewölben, in Abzuggräben, in Senk- gruben und an Flußufern, an Orten voll Schmutz und Unrat aushält, bevorzugt ihre Verwandte mehr die Dachböden, Kammern und Korn- böden. Die Hausratte springt und klettert besser, die Wanderratte dagegen ist wieder eine gute Schwimmerin, kampslustiger und räuberischer. Peidc Arten sind die steten Begleiter des Menschen. Wo er sich niederläßt, Häuser, Dörfer und Städte baut, überallhin folgen sie ihm und werden seine Peiniger, gegen die er sich mit allen Kräften wehren muß. In allen möglichen Räumlichkeiten menschlicher Woh- nungen, die ihnen Nahrung versprechen, sind sie zu finden. Ueberoll- hin bahnen sie sich ihren Weg. Dicke Eichenbohlcn und Mauern bieten keinen Schutz, sie werden durchnagt und unterwühlt. Ja, sie sollen sogar die Llechrohre der Wasserleitungen durchnagen, um einen Ausweg zu finden oder um an däs Wasser zu gelangen, um ihren Durst zu stillen. Ueberschwemmungen in den Wohnungen sind die Folgen. Nur tief eingelassene Grundinauern, deren Fugen gut und fest verputzt sind, schützen gegen ihr Eindringen. Weit größeren Schaden richten sie durch die Art ihrer Nahrungsaufnahme an. Ihnen ist alles Genießbare recht. Nicht nur fallen sie über menschliche Nah- rungsmittcl her, sondern sie zernagen und zerstören andere Stoffe, sie fallen über lebende Tiere her, ja sie sollen sogar auch über wen- schen, wie wehrlose kleine Sinder, hergesallen sein. Die Ueberfälle von Ratten aus Menschen, die manchmal erzählt werden, halten nicht immer der Nachprüfung stand. Doch haben sich einige Fälle als wahr erwiesen. So soll im Herbst 1904 in der Nähe von Paris eine Ratten- schar einen angetrunkenen Mann in seiner zerfallenen Behausung bei lebendigem Leibe vollständig zerfleischt haben. Ueberfälle von Ratten auf kleine Kinder und wehrlose Kranke sind hier und da be> kannt geworden. Daß sie in Schweineställen deren Insassen an den Ohren oder sonstigen Körperstellen, daß sie Geslllgel, Kaninchen und sonstige Kleinttere angefressen haben, ist wohlbekannt. Die Verweh- rung, namentlich der Wanderratten, ist außerordenllich groß. Un- gefähr einen Monat nach der Begattung, die unter lautem Quieken und Schreien vor sich geht, gebären die Weibchen 5 bis 22 Zunge, die recht nette Tierchen sind. Die Jungen wachsen schnell heran und werden mit drei bl» vier Monaten ebenfalls sortpflanzungsfähig. Im Laufe eines Jahres setzt ein Rattcnweibchen mehrere Würse in die Welt, von denen die weiblichen Nachkommen in der angegebenen Zeit ebenfalls für die Vermehrung ihrer Sippe eintreten. Unter diesen Umständen kann man sich vorstellen, welch außerordentlich zahlreiche ZZermehrung die Ratten erfahren und wie notwendig ihre Bekämpfung ist. Die Anzahl der in den Großstädten lebenden Ratten ist naturgemäß sehr groß. So wurde die Zahl der in Paris lebenden Rotten auf mindestens eine Milliarde geschäht. Nach Berichten wur- den l8S0 in Paris 144 361 Ratten von den zünftigen Rattenfängern getötet und ihre Schwänze auf dem Rathaus abgeliefert. Ueber die Anzahl der in Berlin lebenden Ratten stehen anscheinend keine Zahlen fest. Sie wird wohl kaum hinter der der französischen Hauptstadt zurückstehen. Immer gab es Rattenplagen. Rattenplagen sind in allen Zeiten und aus aller Herren Länder bekannt geworden, denn die Ratten haben das„weltbürgerrecht" erworben." Im 15. Jahrhundert verhängt der Bischof von Antun über die Ratten den Kirchenbann, wahrlich eine erfolgreiche Bekämpfung der Tiere; in Sondershausen wurden sogar Büß- und Bettage an- gesetzt, um der Rattenplage zu begegnen. Mit allen Mitteln suchten die Menschen sich dieser lastigen Plage zu entledigen. Und da alles nichts hals, da mußten die Kirche und ihre Pfarrer gegen die Ratten zu Felde ziehen! Im Freileben tritt' unter den Ratten eine merk- würdige Erscheinung zutage; mehrere Tiere wachsen mit den Schwänzen zusammen; man nennt diese Bildung„Rattenkönig". Es handelt sich hier stets um Tiere aus demselben Nest, die sich gegenseitig die Schwänze anknabbern. Beim Zusammenliegen im Nest berühren sich die Wundslächen und wachsen aneinander, was bei glcichblütigen
W, Die Sigurantin. Roman eine» Dienstmädchens von töon Frapie. Autorisierte Ucberfetzung aus dem Französischen von Kunde-Grazia. 17. Die Agentur Bizon, Rue Saint-Antonie, beschäftigte sich speziell mit Dienstmädchen, die körperliche Gebrechen hatten, zu altersschwach od/r zu häßlich, kurz: irgendwie mit einem Schaden behaftet waren. Unter der einen Bedingung, daß sie im voraus bezahlen konnten, übernahm sie es. dieselben mit Wohnung und Essen zu versorgen und ihnen Stellen zu ver- schaffen. Die philanthropische Agentur, bekannt wegen ihrer Spe- zialität minderwertiger, wohlfeiler Dienstboten, besaß eine sehr gemischte Klientel geiziger oder verschrobener Leute, die sich aus den verschiedensten Klassen zusammensetzten. Und es ge- lang, die Invaliden, Buckligen, Alten, Krummbeinigen unter- zubringen— aber man fand, um die Wahrheit zu sagen, niemals Abnehmer für die schwangeren Mädchen. Die Agenten ließen trotzdem diese letzteren umherlaufen, solange deren Ersparnisse reichten. Am Margen nach dem Weihnachtsfest machte sich Sulette mutig auf den Weg. Mit ihrem weißen Häubchen, dem schmälen einfachen Kragen ihrer grauen Bluse, dem schwarzen Rock trug sie den Stempel ihres Berufes deutlich zur Schau. Die Qual der letzten bei Frau Leroy verbrachten Tage hatte sie abmagern lassen, und ihr interessanter Zustand svrang jetzt in die Augen. Mit heiterer und entschlossener Miene eilte sie dahin wie eine Person, die aus dem Pflaster von Paris heimisch ist, und das Gedränge der Vorübergehenden störte sie nicht in ihren Gedanken: „Schließlich bin ich bei der Arbeit ebensoviel als eine andere wert, trotz meiner Schwangerschaft. Zuerst wird man mich verwundert ansehen, aber dann wohl bedenken, daß jeder Mensch leben muß." Die Agentur schickte sie nach dem Kai Anjou auf der Ile Saint Louis . Paris hatte hier etwas Altertümliches, provinz- mäßig Starres: der Tag war düsterer, der Nordwind schnei- dender. In einem Haus, dessen Erdgeschoß vergitterte, ver- staubte Fenster an Stelle von Ladenscheiben aufwies, stieg Sulette eine breite, mit schmiedeeisernem Geländer versehene Treppe auf niedrigen, ausgetretenen Stufen empor. In der obersten Etage klingelte sie und eine dürre, blasse Frauensperson, mit dem Aeußeren einer alten Betschwester
führte sie mit kleinen verstohlenen Schrittchen in das infolge der ungewöhnlichen Höhe der Decke imposante Vorzimmer. Der Zettel des Vermittlungsbureaus veranlaßte keine Be merkung, aber der Anblick Sulettes wurde Urkgche eines er- schreckten Ausrufs: „Ach mein Gott, ich hole meinen Herrn Bruder!" Jene sehr betagte, knochige, in einen Schlafrock gehüllte Persönlichkeit hatte das bleiche und glattrasierte Gesicht eines Mitgliedes des Richterstandes. Er blieb zunächst in einiger Entfernung, mit verblüffter Miene, das linke Handgelenk mit der Rechten umspannend, stehen, dann trat er ganz dicht heran und seine Stimme tönte in gemessener Strenge:„Die Moral verbietet mir, Ihre Dienste anzunehmen. Entfernen Sie sich und lassen Sie es sich angelegen sein, die Gesetze zu achten." Er hatte die Tür geöffnet und Sulette entfernte sich, ihn bestürzt von der Seite ansehend, ohne ein Wort der Er- widerung zu finden. Im Flur streckte er seine beiden Hände mit gespreizten Fingern nach vorwärts, um die Drohung mit den Gesetzen zu verstärken und reine Luft zu schassen. Und Sulette verstand, das schwangere Mädchen durfte nicht betteln, nicht vagabundieren, nicht stehlen, nicht zu früh gebären, nicht Selbstmord begehen, und man brauchte ihr nicht Arbeit, Brot oder Asyl zu gewähren. Und als fordere er in eigener Person den jahrhundertealten Fluch des widerhallen- den Gebäudes, blieb der Alte i�hen, anklagend die Hände er- hoben, stehen, bis Sulette die eisige Oede der Treppe aus Stein und Eisen hinter sich hotte. Der Leiter der Agentur schien über die klar ausgesprochene Ablehnung seiner Klientin vom Kai Anjou sehr verwundert. Trotzdem entschuldigte er sich brieflich bei diesem„wegen des bedauerlicherweise vorgekommenen Irrtums" und schickte ein etwas idiotisches, in einem Kloster erzogenes Mädchen hin, das ihnen zusagte. Sulette verbrachte den Rest des Tages auf ihrem Koffer, sitzend, den Kopf in die Hände gestützt. Aber am anderen Morgen war ihr Mut wiedergekehrt. „Nein! Ich bin keine- Verbrecherin!... Und in der Stadt muß ich Hilfe finden." Ein Ausweis führte sie auf die Rue Soint-Honore, in die Nähe Hallen zu Geschäftsleuten, diese brauchten jemand, der ihren Haushalt versorgte, während sie im Laden tätig waren: die Schwangerschaft des Dienstmädchens dürfte sie auf alle Fälle gleichgültig lassen. Sulette ging die Rue de Rivoli entlang, und nach Ueber- schreiten des Boulevards de Sebastopol bestätigte die Phy- siognomie von Paris ihre Hoffnungen. Ein allgemeines, ver-
worrenes, aber fröhliches und nicht rücksichtsloses Getriebe herrschte überall: die Bewohner des Quartiers des Halles er- kannten einander an ihrem geröteten Gesicht, den sröhlichen Augen und kräftigen Stimmen: die blaue Bluse, die Mütze oder die mit Taschen versehene Schürze kennzeichneten sie nicht weniger als fidele Leute. Da konnte keine unerbittliche Moral Hausen. Wirklich war der Empfang bei den Reflektanten keines- wegs ein strenger. Es waren Verkäufer eingesalzener Flcischwaren— Mann und Frau— korpulent, etwa vierzig Jahre alt. Sie brachen beide, die Fäuste in die Hüften ge- stemmt, in ein fürchterliches Gelächter aus. „Erlauben Sie! Sie haben wohl die Wassersucht, mein Kind?" schrie die Frau. „Sie bringen gleich jemand zur Hilfe mit? Wieviel ver- langen Sie denn Lohn für sich beide?" witzelte der Mann. ' Sie erzürnten sich angesichts des duldsamen und beharr- lichen Wesens Sulettes, die, wenn man wollte, zur Rolle des verhöhnten Dienstmädchens bereit war. „Sie sind eine putzige Person! Muß einen Bauch haben! Aber man muß einen wie wir haben! Schauen Sie, daß Sie mit Ihrer Schundware weiterkommen! Die Geißel des Spottes empörte die Widerstandskraft Sulettes. Sie wollte um jeden Preis Geld verdienen und Wäsche für ihr Kind kaufen. Man würde schon sehen! Und Paris sollte sich nicht lustig über sie machen. Sie würde doch die Kinderwäsche haben! Gutes versprach sie sich von einem Gang in das Quartier der Bö»se. Um 3 Uhr sollte sie sich vorstellen. Der liegen- bleibende Reif gab der Straße ein so staubbedecktes Aussehen wie mitten im Hochsommer. In ihre Pelze gehüllte Herren spazietten mit brennenden Zigarren daher: Kutscher mit prachtvollen Gespannen, blinkende Automobile fuhren längs des Trottoirs: schöne Weiblichkeit verbreitete Blumenduft und veranlaßte olle Zylinder, sich umzuwenden. Uebrigens zeigte der allgemeine Anblick, daß in diesem Zentrum der Stadt das Weih nach seinem höchsten Werte ein- geschätzt wurde. Die Geschäfte fesselten die Vorübergehenden durch ihre Ausstellungen von Kunstwerken: hier umrahmten entzückende Landschaften mit pocsievollem Grün Idyllen der Liebe: milchfarbene Nuditäten hoben vom blauen und röt- lichen Grunde ihre erzitternde Vollkommenheit, die Verkün- digerin der gereiften Begierde, ab. Dort riefen Marmor und Bronze hinaus, daß es nichts Erhabeneres auf der Erde gibt, als den Bau des weiblichen Körpers, der heilige, die Menschheit fortpflanzende Betätigungen offenbart. (Fortsetzung folgt.)