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Nr. 41$* 4Z.�ahrgang
1. Heilage öes Vorwärts
Sonntag, S. September 1H2H
Der nahe und ferne O/ten
Berlin   ist groh, die wenigsten von uns haben eine wirkliche Darstellung von seiner Gröhei die Berliner   Bevölkerung repräsen- ticrt in gewissem Sinne Deutschland  , denn aus allen Teilen der Republik   strömen hier die Menschen zusammen. Daneben empfängt Mutter Bcrolina Gäste aller Nationen. Sie zeigt nicht allen ein gleich liebenswürdiges Gesicht, ober sie unterscheidet sich darin in nichts von jeder anderen braven Bürgersfrau, die auch den Rock ihrer Gäste kritisch mustert und danach ihre Liebenswürdigkeiten austeilt. Und manchen Gästen zeigt sie sogar deutlich die kalte Schulter. Wenn man in wenig Jahrhunderten parvenümähig vom Fischerdorf zur Weltstadt geworden ist, dann sitzen natürlich die Allüren der neuen Gesellschaft noch nicht so fest. An allerlei InterNationalitäten hat Ma- dame Äerolina sich so gewöhnt, an manche recht gern: sie ist sogar ein wenig parvenühost stolz aus diese Dinge.Schtschi und Bala- leikamusir."Bitte sehr, links um die Ecke! Wolgalied mit echt russischer Zähre im AugelrChianti, Makkaroni und Finocchi sritte? Können Sie sehr schön bei mir hoben!"'Tee und Mah Bong? Ja ja da müssen Sie ins Chinesenoiertel fahren. Am besten nehmen Sie die Stadtbahn--- wenn Sie durchaus wollen!" tot Chinesenviertel". Jawohl, wir wollen durchaus, nun gerade, und wir fahren für fünfzehn Pfennig nach dem Schlesischcn Bahnhof  . Hier ist das düstere Chinesenoiertel", von dem manchmal so geheimnisvoll ge- munkelt wird, hier wohnen die höslichen gelben Händler, die lächelnd und unverdrossen mit orientalischer Höflichkeit aus ihren Koffern die miserabelsten Specksteinschnitzereien und niederträchtig bedrucktes Porzellan hervorzaubern. Und wenn man durch die dunklen Ströhen   geht, in denen traurig« Praktikerinnen der Liebe beruss- mäßig lustwandeln, in denen sich die billigen Laster der Armut so unangenehm ungeschminkt breit machen, dann denkt man unwillkürlich an die verheißungsvoll knallbunten Hefte berühmter Detektivserien: Der Mord im Chinesenviertel,"Der gelbe Räuber" usw. Und je näher man demChinesenteller" kommt, desto gespannter trird man; man sehnt sich ordentlich nach einer besseren Opiumleiche. Ach, es ist nichts! Die Berliner   Chinesen haben anscheinend gar keine Ahnung davon, wie man solcheChinesenkneipe" eigentlich auszu- ziehen hat, damit die Romantik aus ihre Kosten kommt! Aus der prosaischen Eckbudike sind sie zwar fortgezogen. Jetzt hat ein Lands- mann in einer dieser gottverlassenen Straßen ein Kellerlokal aufge- macht. Dicht sind die gelben Borhänge des Chinesenkellers vorge- zogen. Zusammen mit der orüngcstrichcncn Fassade locken hier Tag und Nacht die alten chinesischen Glückssarben zu den Spieltischen. Tritt man in den kahlen Vorraum, so bleibt einem schier unerfindlich, welchem Magneten dieser nüchterne, häßliche Keller wohl den massen- hasten Besuch der gelben Söhne des Himmels zu verdanken hat. An der Decke baumeln Papierwimpel einer trübseligen Bockbierdekora- tion, scheußliche Papiergirlanden rahmen die Tür, die wenigen schön- geschriebenen chinesische,, Schristzeichcn der Anschläge sind das einzige, was von dem verfeinerten Geschmack des fernen Ostens hier übrig geblieben ist. Die Luft im Keller ist ausfällig rein, es wird fast gar nicht geraucht. Aber gespielt wird hier oft vom Morgen bi» zum Abend. Die Spielleidenschaft ist ein chinesisches Nationallaster. Die Mah-Zong- Steine klappern, die Spieltische sind von einem dichten Kreis von Zuschauern umlagert, der Wirt vergißt über dem Spiel Gäste und Bedienung. Manchmal mag auch ein weniger harmloses chinesisches Glücksspiel gespielt werden wer will hier Kontrolle üben? Verzehtt wird sehr wenig; es gibt weder Bier noch Spirituosen, nur einen Tee von durchaus nicht hervorragender Ouali- tat, und auch einfaches Mittagessen, wie es dem chinesischen Geschmack
entspricht, kocht der Wirt in einem kleinen Nebenraum selbst. Jetzt aber nimmt die Spielleidenschaft alle Köpfe gefangen, und mancher der gelben Landsleutc wird wohl den Erlös der vielen höflichen Verbeugungen des ganzen Tages verlieren. woher sie kommen- wie sie leben. Wie oft hört man die Meinung:Ach, ein Chinese sieht wie der andere aus!" Aber ein Blick aus die Gäste desChincsenkellers" kann vom Gegenteil überzeugen. Zwar fehlt hier völlig der Typ des gebildeten Chinesen der Literatenklasse, aber alle Stämme des chinesischen   Reiches sind vertreten, dunkelgelbe, robuste Gestalten mit breiten Backenknochen sowohl wie zierliche Figuren mit eisen- beinfarbenen Gesichtern. Wie verschieden die Herkunft dieser exotischen Gäste Berlins   ist, erhellt am besten daraus, daß z. B. bei der Gerichtsverhandlung über dasChinesenpogrom" vor zirka zwei Jahren der offizielle Dolmetscher den Dialekt des einen Zeugen absolut nicht verstehen konnte. So mußte erst ein z�Pllig anwesender Chinese den südchinesischen Dialekt in das offizielle Chinesisch übersetzen, damit die Dolmetscher die Aussage ins Deutsche übertragen tonnte! Es ist geradezu bewundernswert, mit welchem
Japanisch* chinesisches Restaurant.
Wagemut diese Leute, kaum einige Brocken Pidgin-english be- herrschend, aus wahre Weltreisen gehen. Und sie verdienen überall ihr Brot, denn sie sind zäh, ausdauernd und bedürfnislos; und alle fast gehen nach einer Reihe von Zahren nach China   zurück, im Be- sitze eines kleinen Kapitals, das ihnen dort, zusammen mit den erworbenen Sprachkenntnissen, eine erheblich gehobene Stellung verbürgt. Bis auf ihre Spielleidcnschaft find sie die solidesten Leute, rauchen nicht, trinken nicht und leben in den einfachsten Quartieren, in denen oft mehrere Landsleute ein Zimmer teilen. Sie müssen freilich selbst dies Quartier noch teuer genug bezahlen, durchschnittlich mit 30 M. monatlich pro Person, denn die Besitzer dieserChinesen- Herbergen" wollen bei solcher Abstempelung ihrer Wohnung sich durch gehörigen Profit schadlos halten. Bei einigermaßen gutem Geschäfts- gang verdienen diese Händler auch an ihrem Exportschund von Waren so viel, daß bei ihrer sonstigen Bedürfnislosigkeit die verhältnismäßig hohe Ausgabe für das Quartier wenig ins Gewicht fällt. weißgelbe Liebe. Auffällig ist das vollständige Fehlen der sonst überall in den Lokalen dieser Gegend vorhandenen mehr' oder weniger käuflichen Weiblichkeit. Nur im Vorraum sitzt neben der deutschen Schwieger- mutter des Wirtes ein junges Mädchen, und einmal trippelt auf den silbernen Lilien" ihrer verkrüppelten Fußchen ein« Chinesin durch den Raum. Sie trägt noch die schwarze Frauenjacke; sie ist ihrem Manne und ihrem Sohne, die schon länger in Berlin   leben, nachge- folgt, allein die taufende von Meilen über den Ozean nachgezogen... Das jung« Mädchen, ein solides nettes Mädel, ist die Braut eines der Gäste. Und sie erzählt bald die Geschichte ihrer Liebe:Drei Jahre sind wir schon oerlobt, aber wir können nicht heiraten! Denn die deutschen Behörden machen Schwierigkeiten über Schwierigketten, weil es früher vorgekommen ist, daß ein Chinese hier heiratet« und in China   schon«in« Frau hatte. Nahm er dann seine deutsch  « Frau mit. so mußte die drüben mit der ersten Frau und manchmal noch unter der Oberhoheit der Schwiegermutter im gelben Haus wohnen, denn in China   darf«in Mann Frauen und Nebenfrauen haben! Aber wir haben alles zusammen, mein Verlobter stammt zum Glück aus einem größeren Ort und hat dort nocs� einen Bruder, der alles besorgt hat, den Totenschein der Eltern, seine Geburtsbescheinigung und eine Erklärung, daß er drüben nicht verheiratet ist, und trotzdem läßt man uns nicht heiraten! Wenn wir Geld hätten, könnten wir ja nach Frankreich   oder der Schweiz   fahren, dort macht man keine Schwierigkeiten, aber hier will man uns nicht nach deutschem Recht trauen! Was kann ich denn dafür, daß er ein Chinese ist, ich habe ihn darum doch gern... und man will doch mal heiraten!" Und aus den Klagen, die von der Schwiegermutter des Wirtes bestätigt werden, gewinnt man das Bild, daß hier von unseren Behörden über das Maß der notwendigen Sicherungen hinaus eiwas in Rassenretterei" gearbeitet wird. Diefarbige Schmach" spukt an- scheinend noch in unseren Bureaus. Die Herren sollten einmal nach- denken, wie viel tüchtig« Leute solch rasienverschiedenem Bunde ihrxn Ursprung verdanken. Man denk« hier an Lestadio hearn, Sohn eines Engländers und einer japanischen Mutter, der uns Japan   in seinen Büchern malte, wie es kein rassereiner Europäer gekonnt hätte, der aus dem Verständnis, das feine Herkunst ihm gab, uns die Augen für die Schönheiten Japans   öffnete, und an Knud Raßmussen, den Halbeskimo, dessen Herkunst ihn befähigte, die Kullur der Polar- Völker wissenschaftlich zu erforschen, ihre Lebensbedingungen in langen Reisen zu teilen und uns wertvollste Kunde ausUltima Thüle" zu bringen. Ist die Moral der weißen Rasse wirklich gerettet, wenn man jede Legitimierung eines Bündnisses zwischen zwei rassenver- schiedenen Menschen unmöglich macht? Schließlich sind die Chinesen
Die Sigurantin. Roman eines Dienstmädchens von Leon Arapiö. Autorisierte Uebersetzung aus' dem Französischen von Kunde-Grazia. Es fehlte nicht viel, daß Sulette, am Ziele angekommen, die geschwellten Brüste und ihren von Natur gesegneten Leib stolz zur Schau getragen hätte. Guten Tag, Madame, ist das hier, wo man ein Dienst- mädchen sucht?" Diese Worte wurden an die Frau eines Börsenmaklers gerichtet, eine ehemalige Tänzerin, deren Tugend keine Aus- dauer besaß und die schlechte Späße nicht liebte. Sie ließ Sulette�auf dem Strohdeckel stehen. Sind Sie das Mädchen? So, das haben Sie also bei Ihrer letzten Herrschaft gemacht, statt sie anständig zu be- dienen! Sie schämen sich nicht, in einen? solchen Zustande herzukommen? Man kann bald sagen, sie sieht wie eine Chi- nesin aus! Wollen Sie schnell den Strohdeckel freimachen oder soll ich die Straßenkehrer rufen?" Bon da an hörte Sulette nicht mehr auf, Paris   von einem Ende zum anderen zu durchlaufen und die vergebliche Bitte auszusprechen, daß man ihr erlaube, sich mit Arbeit zu ernähren. Heute sah man sie in Batignilles, morgen in Mon- trauge, auf Montmartre   folgte Grenelle. Die verschiedensten, alle Klassen und Ansichten der Gesellschaft verkörpernden In- dividuen empfingen Sulettes Besuch. Allenthalben brachte ihre Rundheit die gleiche nieder- schmetternde Wirkung hervor; ein Verbrechen gegen die Fa- inilie, gegen den Anstand verbarg sich da unter der Schürze. Aber Sulette ward jetzt hartnäckig: je mehr man sie zurück- stieß, um so beharrlicher zeigte sie sich. Alle Arten abschlägiger Antworten wurden ihr ins Gesicht geschleudert, ohne diese heldenhafte Mutterschaft zu ermatten. Nur hatte sie kleine Bevorzugungen: der brutale Empfang unerbittlicher Leute sagte ihr mehr zu als die weitschweifige Abweisung der Heuchler. Oft ließ man sie im Vorzimmer warten.Madame hatte Besuch." Eine der geschlossenen Türen war die des Salons. Die Stimmen drangen hindurch, Sulette erfuhr niemals eine Ueberrafchung; sie wußte von vornherein, über was man sprach: der einzige Gegenstand, über den die Damen sprachen, oder wenigstens der hauptsächlichste, unvermeidlichste, er- areifendste. der schmerzlichste, das war die Unzulänglichkeit de, Dienstmädchen. Zuweilen ließen die herzergreifenden Klagen schlecht bedienter Herrinnen die starr Regungslose erschreckt auffahren.'- Es passierte, daß sie-drei Stunden lang gesenkte» Kopses ä
zuhören mußte, wie in Fauteuils gesunkene Damen, durch ein wenig Tee und Gebäck gestärkt, in tragischer Tonart an Bei- spielen den unglaublichen Gefühlsmangel der Dienstmädchen bewiesen. Bevor sie. wie üblich, fortgejagt wurde, gelang es ihr, ein dutzendmal die unerläßliche, von gekränkter Resignation durchzitterte Wendung festzustellen: Es muß wirklich wahr sein, daß diese Mädchen sehr wenig Herz haben!" 18. Die Aussichten, eine Stelle zu finden, werden von Tag zu Tag geringer: Sulette gelang es nur schwer, sich zu einer freundlichen Miene zu zwingen und den trotzigen und starr- köpfigen Ausdruck, ein Zeichen ihrer bäuerlichen Herkunft, zu verbergen. Die abgetragenen Kleider waren verschossen: mußte sie dieselben doch bei Regen und Schnee und Sturm tragen: man sah ihnen das Elend an, jene ansteckende Krank- heit, welche alle Menschen fernhält und ihnen Unbehagen ver- ursacht. Nacht für Nacht träumte sie vomAlten": in einem Waggon war es, unversehens packte er sie und trotz ihres ver- zweifelten Widerstandes warf er sie auf die Schienen. Dieser schreckliche Traum lastete den ganzen Tag auf ihr. Im Februar kam die Entstellung des Körpers deutlicher zum Ausdruck, und jetzt waren es die Passanten selbst, welche ohne daß Sulette etwas von ihnen begehrte in ihr die ledige Mutter ahnten und mit feindseligen Blicken gegen sie den Vorwurf erhoben, der Autorität, dem Besitze, Abbruch getan, Liebe gestohlen, außerhalb der erforderlichen S�cdin- gungen und Formalitäten geschmachtet zu haben. Die letzten Gänge hatten das Quartier de l'Europe zum Ziel: dort war es, wo Sulette am wenigsten auf Härte stieß. Sie Einfalt! Konnten Sie diese Geschwulst nicht ver- meiden!" schrie Fräulein Nichette-Krawatten nach Maß-Rue de Stockholm  , dritter Stock, Tür rechts, auf sie ein.Dadurch verlier-n Sie die Hälfte Ihres Kaufwertes, wenn Sie erst wiederhergestellt sind. Denn das erkennt man, ob die Mädchen einmal in anderen Umständen gewesen sind oder nicht. Augenblicklich kann ich nichts mit Ihnen anfangen: ich muß manchmal abgelöst werden oder brauche Hilfe, und Sie sind wirklich aus der Form gegangen! Wie schade! Wenn Sie sich ein bißchen schminken, dann müßten Sie gar nicht übel sein... Ich brauche hier als Dienstmädchen das Solideste, Frischeste und Gesündeste was es nur gibt." Um die Wahrheit zu sagen, Sulette ermangelte unter ihren abgetragenen Kleidern nicht der Frische, denn wütende Regenschauer hatten gehaust..
Zwei Tage später mußte sie an der Ecke der Rue de Moscon unter einem Hausflur stehen bleiben, um dos Regen- wasser ablaufen zu lassen, bevor sie, gegenüber Rue de Berlin, zu Frau Ladouce Kunstgegenstände in den zweiten Stock hinaufstieg. Die Mehrzahl der Häuser hatten in ihren Erdgeschossen keine Geschäfte, man sah nirgends Knaben auf den Trottoirs spielen, keine Haushälterinnen in bloßem Kopf, mit ihrem Korb in der Hand, dahineilen. Das ausgedehnte Quartier bot den Anblick einer reservierten, unfruchtbaren Armut. Zwei schon bejahrte Weiblichkeiten von kleiner Statur, welche Beilchensträuhchen in der Umgebung des Bahnhofs Saint-Lazare   feilbieten gingen, betrachteten die unter der Tür stehende Sulette mit einer Grimasse höhnischen Staunens. Ein Schneidertleid in Heliotropfarben schmiegte sich den plastischen, ein wenig reifen Formen der Frau Ladouce an; ihr Gesicht, der Typ von Arles  , war durch mit Henna ge- färbte Haare und die angegriffenen Augen der Witwe, welche zuviel geweint hat, entstellt. Sie öffnete vorsichtig die Tür bis zur Hälfte: ihre Woh- lNing, aus welcher Moschusduft bis aus den Flur drang, wies eine große Anhäufung hermetisch geschlossener Türen auf: vom Entree aus oernahm man ersticktes Geräusch, wie Ge- flüster und Laufen mit nackten Füßen. Sie schalt Sulette im Namen der Keuschheit und Ehr- barkeit aus: Wo denken Sie hin, mein« Gute? Hier muß alles dis- kretf korrekt und anständig sein; die äußere Erscheinung des Dienstmädchens»ist ebenso wichtig wie das Aeußere des Hauses. Ich empfange angesehene Persönlichkeiten, Mitglieder des Vereins zur Hebung der Sittlichkeit, fromme Männer; Sie würden doch, hoffe ich, nicht wagen, so entehrt, ihnen die Tür aufmachen, ihnen in den Ueberzieher zu helfen? Das wäre das furchtbarste Unglück; das Dienstmädchen hat mir die Hälfte der Trinkgelder zu erstatten und Sie wissen, daß nichts die Zwanzig-Sous-Stücke der hochwürdigen Herren so zur Umkehr veranlaßt, wie die Voraussicht einer unsittlichen Ge- burt... Sagen Sie, meine Liebe, eine jüngere Schwester, die Sie vom Lande kommen lassen können, haben Sie nicht? Ein nachweisbares Debüt wird bisweilen sehr schwer be- zahlt.'.. Ueberlegen Sie doch mal, haben Sie keine Cousine auf dem Lande, keine Kameradin Ihrer ersten Kommunion?" Auf die verneinende Antwort Sulettes bemerkte Frau Ladouce noch:Ja, ich habe wohl zwei Freundinnen, Prä- fidentinnen von Unterstützungsvereinen. Aber die eine ver- langt, daß die schwangeren Dienstmädchen im Kloster erzogen worden sind und ihr zum mindesten durch einen würdigen Geistlichen empfohlen werden, die andere aber begünstigt nur aus weltlichem Pakronat hervorgehende Personen..." (Fortsetzung folgt.)